erneute Depression

Antworten
Heussi
Beiträge: 24
Registriert: 6. Feb 2007, 13:46

erneute Depression

Beitrag von Heussi »

Hallo,
hänge in einer Depression, die mich mit großer Mühe die nötigen Dinge des Tages verrichten lässt. Habe innerlich das Gefühl, es müsste mich zerreißen, zittere sehr stark, habe null Appetit und bin richtig verzweifelt. Schon beim Aufwachen überfällt mich der Angstschweiß. Nehme folgende AD: Fluoxetin 40 mg am morgen und Saroten 75 mg am abend. Dazu noch Hypnorex-Lithium (bin nicht manisch) als Vorsorgeschutz !?? Ich möchte gerne das Medikament wechseln, aber meine Neurologin will nicht, denn sie sagt, es würde mir doch helfen. Ja, vielleicht in den 15 min. am abend, wo es mir etwas besser geht. Habe mich jetzt erstmal mit einer 0,5 Tavor aufgefangen. Muss äußerlich funktionieren, weil meine Tochter am Fr Abi schreibt. Bei mir brach die Depri nach der Geburt aus, seit dem nehme ich Medikamente. Mache zusätzlich eine Gesprächstherapie. Am liebsten würde ich mich jetzt in einer Klinik helfen lassen, mich fallen lassen, aber ich will eigentlich doch gesund werden und für meine Familie funktionieren. Hat jemand gute Erfahrungen mit Trevilor gemacht ? Vielen lieben Dank für eure Antworten !
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: erneute Depression

Beitrag von atetobi »

Hallo Heussener,

der Schüsselsatz: "Am liebsten würde ich mich jetzt in einer Klinik helfen lassen, mich fallen lassen, aber ich will eigentlich doch gesund werden und für meine Familie funktionieren."

Wenn Dir danach ist, solltest Du so schnell wie möglich zu Deiner Ärztin gehen und sie bitten, dich einzuweisen. Dein "aber" lasse ich nicht gelten, denn grundsätzlich bietet ja ein Klinkaufenthalt ein Chance zur Gesundung oder zumindest Besserung.

Was ich - wie auch bei meinem eigenen Arzt - nicht so recht verstehe, ist, dass Deine Ärztin meint, Deine Medikamente täten Dir gut. Tun sie doch anscheinend nicht! Auch darüber solltest Du auf jeden Fall noch einmal mit ihr sprechen und eventuell einen Arztwechsel in Angriff nehmen.

Ich wünsche Dir, dass es Dir bald besser geht und Du ein kleines Licht am Horizont erkennen kannst!

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
WU
Beiträge: 18
Registriert: 26. Feb 2007, 18:06

Re: erneute Depression

Beitrag von WU »

Hallo,
Habe gute Erfahrungen mit Trevilor gemacht,dieses Medikament hat mir aus einer langen Episode geholfen. Dauert aber seine Zeit ehe es wirkt. Ich vertrage es es auch gut, habe aber auch schon andere Meinungen gehört, dass welche starke Nebenwirkungen damit hatten. Ist eben bei jedem verschieden. Es ist bloß blöd, dass die Ärzte sich nicht gern was sagen lassen, die wissen ja nicht wies uns geht.
Wie meinst du das eigentlich, dass du seit Geburt Depressionen hast? Meinst du damit die Geburt deiner Tochter oder dich selber. Wie hat sich das anfänglich bei dir geäußert?
Gruß Betty
Heussi
Beiträge: 24
Registriert: 6. Feb 2007, 13:46

Re: erneute Depression

Beitrag von Heussi »

Hallo Betty,
hatte ich wohl etwas dumm formuliert. Hatte nach der Geburt meiner Tochter schwere Depressionen, konnte aber nach einigen Wochen wenigstens meinen Haushalt und unsere Tochter versorgen. Als sie in die Schule kam, war eine erneute Depression vorhanden. Nun wieder, wenn sie die Schule verlässt. Ich weiß, dass mir Veränderungen so meine Probleme machen, aber für was nehme ich die ganzen Medikamente, wenn es mir wie im Moment, so schlecht geht. Hatte zwischen den Depressionen natürlich auch gute Phasen. Aber allein der saure/bittere Geschmack, der ständig im Mund ist, lässt mich fast verrückt werden. Aber meine Neurologin will nichts unternehmen. Sie meint, es wäre das Fluoxetin, aber es würde mir ja schon helfen ...- und ich soll durchhalten. Ich will nicht unbedingt wechseln, da sie seit 20 Jahren meine Ärztin ist.
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: erneute Depression

Beitrag von atetobi »

Liebe Heussi,

ich drücke Dir fest die Daumen, dass Du Deiner Tochter während ihres Abis gut zu Seite stehen kannst und es Dir nach erfolgreichen Ende wieder besser geht.

Das fiel mir auf bei Deinen Zeilen: Depressionen nach der Geburt, während der Einschulungszeit, während des Abis Deiner Tochter. Da scheint es ja einige Zusammenhänge mit bestimmten Situationen, die sehr ins Leben einschneiden, zu geben.

Vielleicht ist es ja wirklich gut, wenn Du Dich über die stressige Zeit mit Tavor beruhigst. Danach wird die Erleichterung vielleicht von selbst wiederkommen.

Ich wünsche Dir alles Gute dafür!

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: erneute Depression

Beitrag von heike56 »

Liebe Heussi,

dieser saure, bittere Geschmack von dem Du sprichst, kann der auch im Zusammenhang mit Magenbeschwerden stehen?
Ich komme deshalb darauf, weil ich eine Zeitlang ein Brennen auf der Zunge hatte, was sich nachher als Anzeichen einer Refluxösophagitis herausstellte.

Wenn es nach der Einnahme von Talcid u.ä. Säurebindern verschwinden würde, wäre das Problem evt. eingegrenzt.

Das nur als Idee von mir als Laie.

Das Depressionen verstärkt in Belastungssituationen auftreten kenne ich auch, wenn auch in anderem Zusammenhang.

Alles Gute wünscht dir

Heike 47
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: erneute Depression

Beitrag von atetobi »

Hallo Heussi,

kann doch auch sein, dass der Geschmack von den AD kommt. Ich hatte das auch schon über längere Zeit. Frag doch einfach mal Deine Ärtzin.

Wie geht es Dir zurzeit? Ist es erträglich?

Liebe Grüße
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: erneute Depression

Beitrag von atetobi »

Hallo Heussi,

Trevilor habe ich auch einmal kurz genommen. Habe es nicht gut vertragen, es hat mich förmlich umgehauen.

Gut, dass es Dir besser geht. Vielleicht ist das ja der Beginn einer langen guten Zeit! Und wenn Deine Tochter ihr Abi bewältigt hat, kommst Du vielleicht ohnehin wieder besser zur Ruhe.

Ich hoffe, dass Du gemeinsam mit Deiner Ärztin ein Medikament, egal ob Trevilor oder ein anderes, findest, dass Dir auf die Beine hilft.

Mir ging es vergangene Woche relativ gut, hatte sogar einen ganzen Tag, an dem es RICHTIG gut war. Zurzeit quält mich aber wieder besonders eine sehr starke innere Unruhe.

Dieser ständige Wechsel zwischen tiefer Niedergeschlagenheit bis hin zu Verzweiflung, innerer Unruhe und Erstarrung macht mir sehr zu schaffen. Ich fühle mich ausgeliefert und hilflos.

Herzliche Grüße
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
AvantGarden
Beiträge: 182
Registriert: 11. Nov 2005, 17:11

Re: erneute Depression

Beitrag von AvantGarden »

Hallo Ihr,

fühle mich hier genau richtig, mir gehts genauso wie Dir, Beate.
Ich habe vor 4 Tagen Trevilor verschrieben bekommen und vertrage es bis jetzt ganz gut. Ob es wirklich gegen die Depri hilft, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen. Ich soll eigentlich eine Tablette à 75 mg morgens nehmen, nehme sie aber seit 2 Tagen abends, weil sie doch müde macht. Nicht so stark wie z.B. Opripanol, aber trotzdem... Ist aber normal bei AD's und auch durchaus noch erträglich. Ich halte Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden, wie es mit der Wirkung aussieht.

Wünsch Euch bzw. uns erstmal weiterhin viel Kraft.
** Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag (Charlie Chaplin) ""
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: erneute Depression

Beitrag von atetobi »

Hallo Heussi,

meine ersten Erinnerungen an Depressionen liegen ca. 47 Jahre zurück. Ich bin jetzt 54, in Behandlung seit 1989, als auch die Diagnose endlich nach langem Herrumirren bei diversen Ärzten konkret gestellt wurde.

Es gab immer Phasen, in denen es mir relativ gut ging zwischendurch, aber seit fast 8 Jahren hänge ich jetzt fast ständig in Depressionen fest. Medikamente haben bisher so gut wie gar nicht geholfen.

Seit etwa 1 1/2 Jahren nehme ich einen MAO-Hemmer und ein Neuroleptikum, als Bedarfsmedikament Diazepam oder Alprazolam, beides Benzodiazepine.

Seit August letzen Jahres bin ich für 2 Jahre befristet in Rente. Das macht mir zu schaffen, gibt mir aber andererseits auch viel Ruhe, um die Täler durchzustehen.

Im vergangenen Jahr war es so schlimm, dass ich dachte, es nicht mehr ertragen zu können, und meine Gedanken sich nur noch darum drehten, einen Schlussstrich zu ziehen.

Habe gerade eine Therapie beendet und hoffe, dass eine Verlängerung genehmigt wird. Darauf warte ich bereits seit etlichen Wochen. Wobei mir die Therapie letztlich auch nicht mehr weiter hilft. Sie ist für mich eher noch eine Verbindung zur Außenwelt, ein Zwang, das Haus zu verlassen und unter Menschen zu gehen, jemanden zum Reden zu haben.

Ich weiß für mich selbst nicht mehr weiter.

Alles Liebe für Dich!

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: erneute Depression

Beitrag von atetobi »

Hallo Heussi,

Dein Termin beim Arzt war gestern, wenn ich richtig gerechnet habe. Wie ist er verlaufen? Kannst Du zu Trevilor wechseln?

LG - Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Antworten