Erneute Depression durch Beziehungsaus?

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zeit
Beiträge: 149
Registriert: 24. Dez 2005, 22:29

Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von zeit »

Hallo liebes forum,
Oje, es ist schon ein weilchen her, dass ich hier geschrieben habe...

ich denke, nachdem es eine weile bei mir gut ging, dass ich so langsam in ein loch wieder hineinschlittere. Ich denke, da mein jetziger ex-freund ( dem einzigen menschen dem ich mich geöffnet und vertraut habe und der von meiner krankheit wusste) mein vertrauen mit füßen getreten hat bzw ich einfach das gefühl nicht losbekomme, dass er unehrlich zu mir war.
Es sind einige sachen vorgefallen und vielleicht könnt ihr mir sagen, ob ich falsch reagiert habe oder ob bei ihm das verständnis fehlt...
ich versuche mich sehr kurz zu fassen:

ich habe ihn vor 5 monaten kennengelernt und ihm als einzigen mann mal die chance gegeben mit mir eine beziheung einzugehen. die erste zeit war sehr schön, aber in 3 wochen geht er für ein jahr ins ausland. nach weihnachten fing er an immer weniger sich zu melden u ich dachte, er liebe mich nicht mehr. er hat bis zum letzten zeitpunkt vehement abgestritten, dass er mich nciht mehr wolle. er habe zu viel stress, das sei alles. aber für party und freunde hatte er genug zeit. alle versuche mich und meine enttäuschung/schmerz/zweifel verständlich zu machen, prallten ab. oich fing wieder an immer depressiver zu werden, weil mich sein verhalten sehr sehr verletzt hat. ich habe kaum was gegessen, habe genug abgenommen, habe ihn mails mit meinen gedanken geschrieben, aber er hat nie reagiert. am anfang war ich ihm so viel wert u das hat er mich auch immer gesagt/gezeigt und nun? bin ich ihm sch*** egal. Nachdem ich noch zusammengeklappt bin u im krankenhaus war, habe ich ihm eine 'böse' email geschrieben, in der ich ihm sagte, dass ich nichts mehr von ihm wissen wolle, dass er endlich mal erwachsen werden solle u eine frau u ihre gefühle schätzen solle usw. natürlich bereue ich mein verhalten zutiefst u die email habe ich im tief depressiven zustand geschrieben, aber er meinte, er wär sehr getroffen u enttäuscht von mir und wolle erstmal keinen kontakt. und das zieht mich jetzt noch mehr runter. wir wollten uns vor seiner abreise noch sehen u ich wusste nicht ob es gut sei. mal ja, mal nein. das ging ihn auch auf die nerven.
Alle versuche mich zu entschuldigen ( bin leider ein mensch, der eine sache positiv beenden möchte) schlugen fehl und das tut weh . ich habe meine krankheit (depression) nie versucht als eine entschuldigung zu benutzen, aber ich meinte , er solle doch verstehen, dass ich vieles geschrieben habe, was ich nicht so meine. ich habs total vermasselt.
Vielelicht passt mein beitrag nicht so richtig hier rein, aber ich möchte vielleiucht von anderen eine sichtweise haben. habe ich mich falsch verhalten? ich meine, wir depressiven wurden ja oft genug verletzt und ich wollte ihn nicht verletzen. ich weiss, dass sich auch kein gesunder mensch in uns hineinversetzen kann... er ist mir immer noch wichtig, aber er will ja erstmal nichts von mir wissen. was soll ich denn tun? mein psychologe meint, ich solle endlich wieder anfangen zu leben, aber es fällt so schwer
ich meine, mir ist es peinlich ihm emails voller gefühlsduselei geschrieben zu haben, aber in diesem moment habe ich so gefühlt, so gedacht. darf ich das? ich meine, ich bin doch nicht verrückt ich habe ihm vertraut u wenn ich höre, dass er sich anscheinend mit einer neuen trifft, das tut weh. ob das stimmt, weiss ich nicht, aber mein vertrauen zu ihm ist völlig weg. völlig.
ich werd mich wohl bei ihm nicht mehr melden bis er im januar wiederkommt. aber wiedersehen würde ich ihn schon gerne... einfach so, um es für mich endgültig abzuschliessen... ich war zwar nur ein paar monate mit ihm zusammen, aber für mich hat er - so blöd es klingt- die welt bedeutet u ich leide sehr und weise allmählich wieder depressive züge auf.

ich danke euch sehr für das lesen,
eure time
Mrs.DeepSea
Beiträge: 196
Registriert: 15. Jun 2006, 21:11

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von Mrs.DeepSea »

Liebe Time,
das alles tut mir sehr leid und ich kann gut nachvollziehen, wie es dir nun gehen muss....

Das alles erinnert mich an die Zeit (es war 2004) als ich mich von meinem damaligen Freund trennen musste.... Ich steckte in einem völligen Depressionstief und landete schließlich in der Klinik.
Dort musste ich sehr bald fest stellen, dass zwar die Trennung der Auslöser war, um endlich den SChritt zu wagen, mir helfen zu lassen und sich meinen Problemen zu stellen, aber meine Ängste und Sorgen und Nöte lagen viel, viel tiefer....
Heute denke ich, dass ich meinen damaligen Freund zu sehr in Anspruch genommen habe.
Er war für mich zu Beginn unserer Beziehung eine Art Rettung, Erlösung.
Man, wir hatten Spaß - ich glaube, ich war selten so glücklich.
Er war so einfühlsam und verständnisvoll.
Und irgendwie glaubte ich, dass ich dadurch einfach meine Probleme weg schieben konnte - auf Nimmerwiedersehen!
Aber es holte mich eben doch alles ein.
Unaufhaltsam.
Ich wollte, dass er mich weiterhin rettete.
Machte ihn unbewusst verantwortlich dafür, dass er meine Ängste und Sorgen weg zu wischen hatte. Wenn er nur da war, war alles besser...
Damit lastete eine Menge auf ihn.
Er ist 5 Jahre jünger als ich - und er wollte eigentlich vor allem nur eines: ein harmonisches, spaßiges Zusammensein mit mir.
Ich denke, da trafen dann zwei Dinge aufeinander:
Er war zu jung bzw. hatte er andere Vorstellungen, wollte sich der Ernsthaftigkeit des Lebens (noch) nicht stellen - er hat sicher vieles 'falsch' gemacht, hat mich sehr verletzt (Partys und seine Freunde waren wichtiger, er log, um mich nicht sehen zu müssen etc.)... allerdings: auch ich habe eine Menge versaut!
Ich habe nicht wirklich für mich gesorgt. Habe mich über ihn definiert,
habe mich klein gemacht (und damit uninteressant?!?) usw.

Es muss schrecklich für dich sein, dass dein "Ex" (gibt es ein härteres Wort für ihn?? ) jetzt auch noch so lange weit weg geht - ins Ausland und somit unerreichbar für dich, für einen guten Abschluss, für eine Klärung...

Vielleicht ist es aber auch die einzige Chance, die ihr habt?
Lass ein wenig Ruhe einkehren.
Kümmere dich um dich, versuche etwas für dich zu tun. Geh deiner Depression auf den Grund. Sag deinem Psychiater, dass du dran bist - ja, du willst leben! Räum auf bei dir, sieh hin, was dich so verletzt. Was ist mit deiner Familie? Schau, wie du dein Leben angehen möchtest!

Ich weiß, es sind alles so 'schlaue' Ratschläge... wahrscheinlich willst du sie gar nicht hören....
Es tut mir leid.
Ich habe damals selbst nicht auf andere hören können - jedoch wurde ich schmerzhaft auf mich selbst gestoßen -
und heute bin ich dankbar dafür.

Vielleicht kannst du dich dann mit diesem jungen Mann 'versöhnen' - einen guten Abschluss finden.
Ich bin leider noch immer nicht so weit... es ist einfach in den fast 3 Jahren mit meinem Ex zu viel passiert...
Aber ich bin auf einem guten Weg. Freue mich, dass ich nicht mehr allzu böse über ihn denke. Es macht mich freier von dieser schweren Last!
Irgendwann werde ich ihm begegnen - und ich werde ihm dann gut begegnen können. Jetzt kann ich das noch nicht - aber ich weiß, ich werde es können

Liebe Time, vielleicht gelingt es dir, zunächst einmal dankbar zu sein dafür, dass du so eine schöne Zeit mit ihm hattest.
Es zeigt dir ja auch: Ja, du kannst glücklich sein. Du kannst kleine Luftsprünge machen und dich ein wenig am Leben erfreuen. Du hast es (mit ihm) erlebt.
Und das ist gut!!!
Und du wirst es wieder schaffen!!!
(Wenn auch wahrscheinlich nicht mit ihm - aber ganz für DICH!!!)

Fühl dich umarmt.
Ich hoffe, meine eigene Geschichte hat dich jetzt nicht 'genervt'. Ich weiß, du hast deine ganz eigene...
Ich hoffe aber, dass ich ein paar tröstende Worte für dich hatte -
und vielleicht auch einen Tipp, mit dem du was anfangen möchtest?

Liebe Grüße
Claudi
Wycombe1
Beiträge: 278
Registriert: 7. Dez 2006, 15:22

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo Time,

ich möchte dir mal etwas von mir erzählen: ich bin mittlerweile 37 jahre alt und musste oft, leider zu oft, auf die Frexxe fallen um folgendes zu begreifen:

ein partner soll eine bereicherung für das eigene (!!!!) leben sein, nicht der lebensinhalt. wenn du einen menschen triffst, der gut zu dir und deinem leben passt, freu dich darüber, aber fang nicht an, dein leben nach ihm zu richten, dich gefühlmässig von ihm "abhängig" zu machen; damit versaust du dir selbst dein leben und machst ihn zu einem "verbündeten", der er gar nicht sein will.

evtl. hast du ihn zu sehr eingeengt, so dass er angst bekam was für eine verantwortung auf ihn abgelegt wird, eine verantwortung die er nicht tragen will/tragen kann.

wenn nur noch "warum/wieso/weshalb" fragen kommen, haben viele menschen einfach keine lust mehr drauf..... dein ex hatte vor augen, er geht ins ausland, er sieht seine freunde 1 jahr nicht mehr, er will party mit ihnen machen, den abschied (für ihn) gut gestalten....

du hast ihm nicht die chance gegeben selbst herauszufinden ob er dich vermisst, ob er dich noch liebt usw. - da du dich immer gemeldet hast, "bombardiert" mit emails, die mal so, mal so geschrieben waren.... da macht jeder irgendwann dicht.....

es tut mir sehr leid das ich dir so hart geschrieben haben, aber das ist mein erfahrungsschatz....

ich habe mir einiges im leben versaut weil ich nicht abwarten konnte, weil ich auch alles was mir im kopf/gefühl rumging IHM mitteilen musste - das ende vom lied; je mehr ich "ran" wollte, desto mehr hat er sich zurückgezogen und irgendwann den kontakt abgebrochen....

ich habe lange gebraucht um das zu begreifen und auch meine eigenen fehler in meinem verhalten zu erkennen; aber ich bin dankbar das es jetzt so ist, das ich weiss wie ich es anders machen muss.... für mich wohlgemerkt!!!

ich bin auch der typ der straight aus ner beziehung raus will, aber manchmal ist es halt so das das nicht geht.... und ich habe festgestellt das die zeit für einen arbeitet, irgendwann wars mir egal ob es zu einem klärenden abschluss kommt oder nicht; ganz einfach deshalb, weil mir der mensch nicht mehr wichtig genug war!

trauere, lass alles raus, aber renn ihm nicht hinterher, denk an dich und deine selbstachtung!!!

liebe grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
aufeinwort
Beiträge: 23
Registriert: 23. Feb 2007, 22:09

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von aufeinwort »

Hallo time,
ich habe Jahre gebraaucht,umdie Trennung meiner Frau zu verarbeiten.
Was ich gelernt habe:
I C H quäle mich.
Wenn es mir besser gehen soll, muß I C H
damit aufhören.
Statt dessen MEIN Leben gestalten.
Dann kann ich freier Partnern begegnen.
Das allles zu akzeptieren fiel schwer,es umzusetzen fiel schwer,aber eshat sich gelohnt.
Ich weiß von keinem anderen Weg.

Alles Gute
mizobel
Beiträge: 87
Registriert: 13. Nov 2006, 21:43
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Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von mizobel »

hallo zusammen,
wie schafft ihr das bloss alle?
ich bin jetzt schon 1,5 jahre von meiner ex getrennt und kriege nichts mehr auf die reihe.
habe ne schwere depression und war schon mehrfach in kliniken, wo man mir leider nicht helfen konnte.
ich habe langsam aber sicher keinen bock mehr, nur noch vor mich hin zu vegetieren und kann es einfach nicht mehr länger aushalten.
ich habe sie heute erneut per sms um ein treffen geben und natürlich promt ne absage bekommen.
mir ist einfach nicht mehr zu helfen.
bis bald - micha
Mrs.DeepSea
Beiträge: 196
Registriert: 15. Jun 2006, 21:11

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von Mrs.DeepSea »

Lieber mizobel/Micha,

als ich deine Worte laß:
"ich habe langsam aber sicher keinen bock mehr, nur noch vor mich hin zu vegetieren und kann es einfach nicht mehr länger aushalten."
dachte ich HURRA - DAS ist dein Anfang!
Wenn man selbst keinen Bock mehr hat, sein Leid zu ertragen, beginnt man meist, ENDLICH was zu ändern und für sich zu tun!!!

Aber als ich weiter laß, wurde ich enttäuscht...
Kennst du nur den Weg, dass "andere dir helfen müssen" ???
Was ist mit dir selbst?!!
Du weißt im Grunde, dass du diese Absage erhältst - warum quälst du dich also damit??? Ist es eine Bestätigung, dass du es ja 'nicht wert' bist, mit dieser Frau zusammen zu sein???
Glaube mir, ich kenne die Antwort darauf!
Wenn doch nur dieser EINE Mensch, der mich eigentlich nicht will, es sich doch anders überlegen würde, ja DANN.... dann wäre ich gerettet!
Leider ist es nicht so einfach...

Heute erst begreife ich annähernd, dass ich selber auch nicht verantwortlich für das Wegwischen von Leid bei anderen verantwortlich sein möchte!
Ich kann freundschaftlich begleiten - JA.
Aber wenn ich sehe, dass andere sich auf mir ausruhen möchten... NEIN DANKE.
Die Last wäre auch mir zu groß!
Und - seien wir doch mal ehrlich: man kann dabei ja nur was falsch machen?!!
ICH kann doch nicht für jemand ANDERES entscheiden, was ihn glücklich machen könnte?! Und woher soll ich ständig die Kraft für ZWEI aufbringen?!?

Ich sage nicht, dass es einfach ist, für sich selbst zu sorgen. Ich sage auch nicht, dass ich das Allheilmittel für mich gefunden habe (Wer meine Threads kennt, weiß das... leider ) Und ich behaupte sicher auch nicht, dass es nicht total reizt, andere für mich schackern zu lassen...
Aber ich würde jederzeit unterschreiben, dass es um einiges erfüllender ist, sein Leben SELBER in die Hand zu nehmen und zu versuchen, sich selbst treu zu sein und mit sich zu arbeiten und bei sich zu bleiben und sich selbst immer wieder spannend zu finden,
als "vor sich hin zu vegitieren"...!

Vielleicht magst du mal drüber nachdenken??

---

Liebe Time,
sei noch mal ganz herzlich gegrüßt!
Ich hoffe, du fühlst dich nicht "geprügelt" mit unseren Ratschlägen?
Lass von dir hören/lesen...

---

Liebe Grüße

Claudia
mizobel
Beiträge: 87
Registriert: 13. Nov 2006, 21:43
Kontaktdaten:

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von mizobel »

hallo claudia,
vielen dank für deinen interessanten beitrag.
ich habe ihn mindestens 10x gelesen und komme leider immer noch nicht weiter.
ich weiss aus meiner therapie, was gut für mich wäre, schaffe es aber einfach nicht das auch umzusetzen.
ist schon ne verzwickte situation und ich stehe mir selber im wege, da ich zwischendurch immer wieder irgendwelchen blödsinn baue - meistens geht es dabei um frauen.
wenn es mir dann wieder mal schlecht geht, denke ich immer an meine ex (9 jahre) und bin versucht, mich bei ihr zu melden.
ich habe das ende immer noch nicht verarbeitet und bin deshalb leiden nicht lebensfähig.
ich unternehme eigentlich nichts mehr allein. früher hatte ich damit keinerlei probleme. wenn ich in gesellschaft bin, dauert es nicht lange und ich bin wieder halbwegs normal, so dass die meisten leute die mich kennenlernen, nicht glauben können, dass ich ne depression haben soll.
bin jetzt von meinem psychiater auch nur noch ne woche krankgeschrieben. habe darum gebeten, weil ich endlich wieder arbeiten will/muss. soll lt. meinem chef dann sofort meinen alten urlaub abbauen und könnte dann ende april endlich wieder im einsatz sein.
voraussetzung dafür ist allerdings, dass ich mich wieder fange und nicht noch weiter abschmiere!
leider gestaltet sich das offenbar nicht so einfach, wie erhofft ;-(
bis bald - micha
zeit
Beiträge: 149
Registriert: 24. Dez 2005, 22:29

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von zeit »

Hallo alle zusammen!

ich danke euch, dass ihr euch mit mein problemchen beschäftigt. hab eben reingeschaut und mich gefreut, dass einige geantwortet haben. DANKE!

@ claudia : du hast recht; ich sehe viele parallelen zwischen deiner beziehung u deiner einstellung bzw hoffnungen bzgl deiner vergangenen beziehung und meiner. Ja, du hast recht. ich habe die beziehung (anfänglich zwar nicht, aber dann doch) als eine art erlösung gesehen. mir ging es schon welten besser als ich ihn kennengelernt habe, aber mit der zeit... jetzt wo du/ihr das sagt, habe ich sehr viel in ihm gesehen und er ist mir , denke ich, ZU wichtig geworden... Du hast recht/Ihr habt recht... ja. durch eure postings habe ich mal die ganze geschichte von der anderen richtung betrachtet... aber natürlich lasse ich auch sein sch*** verhalten nicht ausser betracht...
Ich habe einfach nur angst vergessen zu werden u negativ in erinnerung behalten zu werden. ich möchte ihn schon gerne sehen, wenn er wieder kommt. u habe angst, dass er mich nicht mehr sehen will. aber nun ja. wenn es so ist, dann kann man es auch nicht ändern.
es stimmt wirklich. ich muss wieder finden was ich mir selbst wert bin. ich habe mich größten teils durch ihn definiert in der form, dass mein leben fröhlich u toll war, NUR durch ihn, weil er mir SO/ZU wichtig war... hm! ich hab nur die hoffnung, dass er mich auch gern wiedersehen will. natürlich sehe ich das alles mit nüchternem auge. ich will ihn sehen um die sache gut zu beenden u nicht um mit ihm irgendwas anzufangen. mir ist auch bewusst, dass er mit bestimmt nicht nachtrauert...
Ach leute, er war einfach so unerwartet in mein leben gekommen u habe mich das erste mal seelisch geöffnet... aber so ist das leben.

wenn ihr euren senf nochmal dazu geben wollt, ich freue mich!
und nocheinmal: eure antworten waren für mich wirklich gewinnbringend!

alles liebe,
eure time
ursus
Beiträge: 159
Registriert: 22. Apr 2004, 12:52

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von ursus »

Hallo Time,

schlechte/problematische Beziehungserfahrungen hat wohl jeder von uns. Damit will ich das Thema nicht kleinreden. Denn jeder hat seine individuellen Erfahrungen mit seiner individuellen Geschichte gemacht. Das kann es bedeutend erschweren, von anderen zu lernen.

Mir ist wohl bisher erspart geblieben, wovon Du schreibst. Ich kann mich nicht erinnern, von einer meiner Partnerinnen so behandelt worden zu sein wie Du von Deinem Ex-Freund. Dafür hatte ich andere Schwierigkeiten. Für meine letzte Beziehung mit einer früheren Arbeitskollegin habe ich in einer Weise kämpfen müssen, die mich an den Rand der Existenz gebracht hat (die Frau hatte einen anderen Freund, von dem sie sich nicht trennen konnte und mit dem sie ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als unsere Beziehung begann, in eine gemeinsame Wohnung in einer anderen Stadt gezogen ist). Wofür das alles? Dafür, dass ich mit dieser Frau zwei Mal ein paar Monate (April bis August 2001 und Dezember 2002 bis Juli 2003) zusammen sein konnte.

Ich erwähne diese Details, weil man, wenn man daran interessiert ist, seine Geschichten zu einem guten Ende zu bringen, oft sehr, sehr viel Geduld braucht. Nach dem (für mich plötzlichen und unerwarteten) Ende der Beziehung habe ich etwas sehr Unvernünftiges getan, bin psychotisch geworden und musste für einige Zeit in die Klinik. Anschließend hatte ich zu meiner Ex-Freundin etwas mehr als ein Jahr lang, vom Sommer 2003 bis zum Herbst oder Winter 2004, keinerlei Kontakt. Mir ist aber in dieser Zeit bewusst geworden oder geblieben, dass sie für mich nach wie vor ein "Stressor" war. Da ich verhaltenstherapeutisch behandelt werde und gelernt habe, mich Stressoren kontrolliert auszusetzen, bin ich eines Tages, als ich in ihrer Stadt war, zu meiner Ex-Freundin gefahren und habe sie besucht. Das war der Anfang einer Normalisierung unserer Freundschaft (aber auch wirklich nur der Anfang, es hat dann noch mehr als ein Jahr gedauert).

Zu Deinem Bericht fallen mir mehrere Punkte ein:

Zum einen erschreckt es mich ein wenig, dass Dein Ex-Freund der einzige Mensch war, dem Du vertraut und von Deiner Krankheit erzählt hast. Gibt es sonst keinen Menschen Deines Vertrauens? Als ich meine schwierigsten Tage hatte, habe ich geradezu inflationär Freunde verschlissen. Ich weiß, dass ich mich jetzt Claudias Verdacht aussetze, dass ich mein Schicksal nicht in die eigenen Hände nehmen wollte. Aber es gibt Situationen, in denen man gut daran tut, sich rechtzeitig anderen anzuvertrauen. Beispielsweise damit sie einen warnen, wenn man auf dem falschen Weg ist. Oder einfach nur um eine neue Perspektive kennenzulernen. Man muss es nicht so weit treiben, wie ich es damals getan habe. Es hat Menschen gegeben, denen ich vertraut habe und die mir dann die Freunschaft gekündigt haben, weil sie mit meinem Elend nicht zurechtgekommen sind. Das tut sehr weh. Aber ich habe auch Solidarität erfahren. Eine Mitpatientin hat mir einmal gesagt: "Die Freunde, die sich wegen unserer Krankheit von uns abwenden, sind selten richtige Freunde gewesen."

Dann - ich habe nicht ganz verstanden, ob dies Deine erste bzw. einzige Beziehung war oder vielleicht die erste seit langem, aber jedenfalls, soviel wird deutlich, war es eine besondere. Wenn diese Beziehung aber so besonders war, glaube ich, offen gestanden, nicht, dass die fünf Monate ohne jedes Nachspiel bleiben. Es sei denn, dass das Fehlverhalten Deines Ex-Freundes, die bestehenden Missverständnisse und die Verletzungen zu groß sind. Wahrscheinlich sieht er die Dinge bedeutend lockerer, vielleicht aus der Erfahrung mehrerer vergangener Beziehungen heraus. An Deiner Stelle sähe ich zwei Alternativen: Entweder Du brichst radikal und konsequent den Kontakt ab. Je nachdem, wie Deine Konstitution ist, riskierst Du damit möglicherweise, bis zu seiner Rückkehr (d.h. bis Du eine Chance hast, die Sache zu Ende zu bringen) beziehungsunfähig zu bleiben. Du musst selbst beurteilen, ob Du das möchtest. Oder Du zwingst Deinen Ex-Freund mit größter Dringlichkeit und in aller Klarheit jetzt zu einer Aussprache, in der Du aber auch völlig ehrlich (zu ihm und zu Dir selbst) sein musst. Ich weiß nicht, wie hoch die Chancen für die zweite Lösung sind. Einige Stellen in Deinem Bericht lassen darauf schließen, dass sie nicht allzu hoch liegen ("er habe zu viel stress, das sei alles. [...] alle versuche mich und meine enttäuschung/schmerz/zweifel verständlich zu machen, prallten ab."). Das musst Du selbst beurteilen. ICH jedenfalls würde nicht noch einmal ein Jahr oder mehr warten wollen. Mir läuft einfach die Lebenszeit davon. Aber nimm das bitte als persönliche Anmerkung.

Ein weiterer Punkt - Du schreibst, "Nachdem ich noch zusammengeklappt bin u im krankenhaus war, habe ich ihm eine 'böse' email geschrieben, in der ich ihm sagte, dass ich nichts mehr von ihm wissen wolle, dass er endlich mal erwachsen werden solle u eine frau u ihre gefühle schätzen solle usw." Warum bereust Du das? Ich finde das RICHTIG! Wenn man verletzt ist, sollte man - nein, nicht um sich schlagen, aber dem anderen deutlich machen, dass er einen verletzt hat. In klaren Worten. Es gibt Männer, die mit Anfang vierzig noch nicht in der Lage sind, sich in Beziehungen erwachsen zu verhalten. Und wenn wir schon bei Verletzungen sind: "ich meine, wir depressiven wurden ja oft genug verletzt und ich wollte ihn nicht verletzen", schreibst Du. Du ihn?? DU bist diejenige, die verletzt worden ist, niemand sonst. Wieso machst Du Dir Schuldgefühle, ihn verletzt zu haben? Das ist ein depressives Denkmuster, und Du solltest es unbedingt vermeiden.

Ein letztes. Du schreibst, "bin leider ein mensch, der eine sache positiv beenden möchte". Wieso "leider"? Sei doch bitte froh darüber. Das ist eine Ressource, über die viele anderen Menschen, gerade auch Depressive, nicht (mehr) verfügen. Mach etwas daraus!

Liebe Grüße
ursus
zeit
Beiträge: 149
Registriert: 24. Dez 2005, 22:29

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von zeit »

Hallo ursus!
ich danke dir, dass du auf meine geschichte eingegangen bist!
Ja, du hast recht. er war für mich etwas besonderes; er war auch mein erster Freund. Früher berühte das bei so geschichten nie auf gegenseitigkeit oder ich hatte einfach keine lust auf irgendeinen partner; ich glaub, ich war viel zu sehr mit mir selber geschäftigt.
Ich habe keinerlei kontakt zu ihm; er meinte ja nach der email, dass er sehr getroffen wäre und erstmal keinen kontakt zu mir möchte, nachdem ich mich (dummerweise) für diese email entschuldigt habe. Klar, alles war wahr, aber irgendwie hatte ich das gefühl falsch gehandelt zu haben. und ich weiss leider, dass er so eine email verdient hat... Von daher habe ich keinen kontakt zu ihm und ich denke, alles ruhen zu lassen, ist das beste, weil: ich glaube ich habe mich mit der ganzen gefühlsduselei zu einem 'nervbündel' für ihn entwickelt. ich denke nicht, dass er im moment mit mir reden will!
Er sieht unser beziehungsaus definitiv nüchterner, obwohl er sich manchmal am telefon richtig kalt gegeben hat ( "ich denke nicht an dich"; "mir gehts gut ohne dich"; "habe kein Bedürfnis mit dir zu reden") und andererseits so sachen kamen wie "ich hätte dich vor meinem flug angerufen; die sache mit dir ging nicht spurlos an mir vorbei" " du fehlst mir schon" usw. glaub, er wusste z.T. selber nicht was er fühlte/wollte. Am Anfang war er so begeistert von mir usw, aber er meinte, er habe die sache mit mir versucht zu verdrängen u es sei ihm gut gelungen.
Die ganze letzte zeit... ich habe ihn schon bombadiert mit meinen Gefühlen... aber, lieber ursus, ich denke, das einzige was ich machen kann ist warten bis er wiederkommt. Es ist alles viel zu frisch und es wär ein fehler sich jetzt bei ihm zu melden... natürlich denke ich noch jeden Tag an ihn, aber ich glaube, falls ich anrufen würde, wäre er einfach nur total genervt.
Ob ich beziehungsunfähig bis zu seiner rückkehr sein würde? das könnte sein, aber nicht, weil ich auf ihn warte, um die sache zu klären, sondern, weil meine verletzungen einfach zu tief sind. er hat sich eben so verhalten, dass jeder meiner freunde meinte, ich solle ihn in den wind schiessen u ich denke,er war die letzte zeit unehrlich zu mir. er streitet es zwar ab, aber wenn einmal das vetrauen weg ist...
und zu der sache: natürlich habe ich auch anderen menschen vertraut, aber männern nie. aber er war der einzige männliche mensch bisher, für den ich wirklich 'mein letztes hemd gegeben hätte'.
ei ei ei. jetzt habe ich wieder weit ausgeholt und meinen gefühlen hier freien lauf gelassen...

alles liebe,
time
Mrs.DeepSea
Beiträge: 196
Registriert: 15. Jun 2006, 21:11

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von Mrs.DeepSea »

Liebe Time,

ich kann gut verstehen, in welchem HickHack du steckst: die eMail an ihn sollte ihm endlich mal zeigen, wie verletzt du bist - und du hast alles Recht der Welt, ihn das wissen und spüren zu lassen! Gleichzeitig tut dir der Ton leid... schließlich willst du irgendwie, dass alles gut ist, er nicht böse über dich denkt usw. Das kann ich auch gut verstehen!
Es scheint sich zu widersprechen - aber beides ist gleichzeitig da und beides hat Daseinsberechtigung, denn beides sind deine Gefühle!
Da den Spagat hinzubekommen - zwischen Wut, Sehnsucht, Traurigkeit, Angst, Hilflosigkeit, Verletzung, Stolz.... das ist nicht einfach!
Aber wer hat schon gesagt, dass Trennungen einfach sind

Ich finde, es ist schon recht gut, wenn du Ruhe einkehren lassen willst.
Nutze für dich die Zeit, für dich zu sorgen:
Was hat dich verletzt? Wie kannst du dir Gutes tun? Wo musst du dir etwas eingestehen und kannst für dich lernen? Lenke dich ab mit deinen Freunden! Lass dich von deinem Therapeuten begleiten?! Wonach ist dir - höre in dich hinein!?

Ich denke auch, dass dein Ex-Freund auch Ruhe braucht. Und ich bin sicher, dass er die Sache mit etwas Abstand wieder lockerer sehen wird und auch die guten Zeiten wieder in Erinnerung rücken. Wer weiß, vielleicht ist er bereit nach seinem Auslandsaufenthalt, wieder ein Stück auf dich zu zugehen und mit dir zusammen 'Vergangenheitsbewältigung' zu machen!? Und wer weiß, vielleicht denkst DU in einem halben Jahr gar nicht daran, dass du das dann noch so möchtest!?
Ich habe oft schon die Erfahrung gemacht, dass sich mit der Zeit einiges relativiert: eben dachte ich noch, ohne Aussprache würde ich ersticken und später fällt mir auf, wie klein der andere mit der Zeit geworden ist... wie unwichtig?!
Ich denke schon, dass man sich immer zweimal im Leben trifft. Ich habe jedenfalls bisher die Erfahrung gemacht. Und ich war oftmals erstaunt, wie ANDERS diese Wiederbegegnungen doch waren, als ich vielleicht vorweg befürchtet oder erhofft hatte...

Aber so weit sind wir ja jetzt noch gar nicht
Liebe Time, was ich sagen will ist:
es ist nicht leicht! Und ich wünsche dir, dass du es gut zulassen kannst, dass er erst mal geht. Und dass du für dich sorgst, denn DU BIST WICHTIG!!!

Ganz liebe Grüße an dich!
Claudi

PS - lieber Ursus... ich denke, du hast mich missverstanden!
Ich 'verdächtige' niemanden!
Und FREUNDE halte ich für überaus wichtig!!! Ich denke, Freunde müssen durchaus auch mal ein bisschen Verschleiß-tüchtig sein!
Der Unterschied liegt wohl darin, ob Freunde, wie auch Partner, dich "begleiten" oder ob sie die "Verantwortlichen" in 'deinem' Leben sein sollen/können!
bloodflower
Beiträge: 2
Registriert: 19. Mär 2007, 08:44

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von bloodflower »

time schrieb:
> Hallo liebes forum,
> Oje, es ist schon ein weilchen her, dass ich hier geschrieben habe...
>
> ich denke, nachdem es eine weile bei mir gut ging, dass ich so langsam in ein loch wieder hineinschlittere. Ich denke, da mein jetziger ex-freund ( dem einzigen menschen dem ich mich geöffnet und vertraut habe und der von meiner krankheit wusste) mein vertrauen mit füßen getreten hat bzw ich einfach das gefühl nicht losbekomme, dass er unehrlich zu mir war.
> Es sind einige sachen vorgefallen und vielleicht könnt ihr mir sagen, ob ich falsch reagiert habe oder ob bei ihm das verständnis fehlt...
> ich versuche mich sehr kurz zu fassen:
>
> ich habe ihn vor 5 monaten kennengelernt und ihm als einzigen mann mal die chance gegeben mit mir eine beziheung einzugehen. die erste zeit war sehr schön, aber in 3 wochen geht er für ein jahr ins ausland. nach weihnachten fing er an immer weniger sich zu melden u ich dachte, er liebe mich nicht mehr. er hat bis zum letzten zeitpunkt vehement abgestritten, dass er mich nciht mehr wolle. er habe zu viel stress, das sei alles. aber für party und freunde hatte er genug zeit. alle versuche mich und meine enttäuschung/schmerz/zweifel verständlich zu machen, prallten ab. oich fing wieder an immer depressiver zu werden, weil mich sein verhalten sehr sehr verletzt hat. ich habe kaum was gegessen, habe genug abgenommen, habe ihn mails mit meinen gedanken geschrieben, aber er hat nie reagiert. am anfang war ich ihm so viel wert u das hat er mich auch immer gesagt/gezeigt und nun? bin ich ihm sch*** egal. Nachdem ich noch zusammengeklappt bin u im krankenhaus war, habe ich ihm eine 'böse' email geschrieben, in der ich ihm sagte, dass ich nichts mehr von ihm wissen wolle, dass er endlich mal erwachsen werden solle u eine frau u ihre gefühle schätzen solle usw. natürlich bereue ich mein verhalten zutiefst u die email habe ich im tief depressiven zustand geschrieben, aber er meinte, er wär sehr getroffen u enttäuscht von mir und wolle erstmal keinen kontakt. und das zieht mich jetzt noch mehr runter. wir wollten uns vor seiner abreise noch sehen u ich wusste nicht ob es gut sei. mal ja, mal nein. das ging ihn auch auf die nerven.
> Alle versuche mich zu entschuldigen ( bin leider ein mensch, der eine sache positiv beenden möchte) schlugen fehl und das tut weh . ich habe meine krankheit (depression) nie versucht als eine entschuldigung zu benutzen, aber ich meinte , er solle doch verstehen, dass ich vieles geschrieben habe, was ich nicht so meine. ich habs total vermasselt.
> Vielelicht passt mein beitrag nicht so richtig hier rein, aber ich möchte vielleiucht von anderen eine sichtweise haben. habe ich mich falsch verhalten? ich meine, wir depressiven wurden ja oft genug verletzt und ich wollte ihn nicht verletzen. ich weiss, dass sich auch kein gesunder mensch in uns hineinversetzen kann... er ist mir immer noch wichtig, aber er will ja erstmal nichts von mir wissen. was soll ich denn tun? mein psychologe meint, ich solle endlich wieder anfangen zu leben, aber es fällt so schwer
> ich meine, mir ist es peinlich ihm emails voller gefühlsduselei geschrieben zu haben, aber in diesem moment habe ich so gefühlt, so gedacht. darf ich das? ich meine, ich bin doch nicht verrückt ich habe ihm vertraut u wenn ich höre, dass er sich anscheinend mit einer neuen trifft, das tut weh. ob das stimmt, weiss ich nicht, aber mein vertrauen zu ihm ist völlig weg. völlig.
> ich werd mich wohl bei ihm nicht mehr melden bis er im januar wiederkommt. aber wiedersehen würde ich ihn schon gerne... einfach so, um es für mich endgültig abzuschliessen... ich war zwar nur ein paar monate mit ihm zusammen, aber für mich hat er - so blöd es klingt- die welt bedeutet u ich leide sehr und weise allmählich wieder depressive züge auf.
>
> ich danke euch sehr für das lesen,
> eure time


Hi Time,

ich habe gerade festgestellt, dass ich das selbe Problem habe, wie Du und versucheherauszufinden, wie ich das ändern kann. Ich denke, dass Silke das, was ich gerade zu tun vermeiden will, sehr gut umschreibt. Ich bin seit 2 Wochen mit meiner Freundin zusammen und fange schon wieder damit an, bei den kleinsten Kleinigkeiten in depressive Phasen zu verfallen. Wenn sie sich z.B. mal nicht meldet und ich sie dann nicht erreiche. Bisher habe ich das immer versucht, mit mir auszumachen. Aber gestern habe ich ihr Vorwürfe gemacht, worauf eine 2-stündige Diskussion folgte. Wir haben das Telefonat (wir führen eine Fernbeziehung) zwar nicht im Streit beendet, aber trotzdem blieb da so ein ungutes Gefühl. Jetzt bin ich gerade bei der Arbeit und könnte heulen. Ich habe solche Angst, wieder alles zu vermasseln und sie dadurch zu verlieren (wäre nicht das erste mal). Wie kann ich es nur schaffen, den nötigen "emotionalen" Abstand zu gewinnen? Wie bekomme ich es hin, nicht ständig über die Beziehung nachzudenken oder über sie und mich einfach mal auf andere Dinge konzentrieren?
Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
Ichbinich
Beiträge: 106
Registriert: 30. Jan 2007, 09:19

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von Ichbinich »

Liebe Silke (Wycome1)
Bin ganz neu hier im Forum und hoffe auch Antworten zu finden auf viele Fragen nach dem Warum und Weshalb...
Habe deine Antwort mehrmals gelesen und finde mich (auch 37 Jahre, 1 Kind) darin auch wieder. Bin seit 8 Jahren depressiv.
Habe auch die gleichen Erfahrungen machen müssen...leider...Meine Trennung vom Vater meiner Tochter liegt 5 Jahre zurück, ich habe das schwer verarbeiten können. Manchmal schaffe ich es heute noch nicht.
Weiß nicht genau, ob ich einen neuen Thread aufmachen sollte für mein Problem, aber vielleicht paßt es ja genau hier gut rein??
Ich kann schwer Freundschaften oder Beziehungen schließen, aus Angst wieder enttäuscht zu werden....vor 2 Jahren habe ich eine Mutter (auch mit Tochter) kennengelernt, mit der ich gut befreundet bin (war). Meine Tochter ist ein ruhiges Kind, die Tochter meiner Freundin sehr bestimmerisch und dominant....alles tanzte nach der Pfeife der Tochter, einschließlich natürlich meine Freundin, die ja die Mutter des Kindes ist....Meine Tochter hat immer nur "sich angepasst", genau wie ich wahrscheinlich auch...Es kam, wie es kommen mußte, es gab einen Knall, meine Tochter hat sich endlich mal gegenüber der bestimmerischen Tochter meiner Freundin gewährt......Und gesagt, daß sie nicht mehr mit dem Kind zusammenspielen will. Habe meiner Freundin angeboten, daß wir doch trotzdem Freunde bleiben könnten, zumal wir auch ohne die Kinder viel zusammen unternommen haben....4 Monate habe ich meine Freundin nur per Telefon gesprochen, getroffen haben wir uns nicht mehr...sie gab vor, immer so wenig Zeit zu haben. Gestern verlangte ich nun Klartext...und wollte wissen, was ist. "Klartext" bekam ich in Form von einer SMS, indem sie mir klarmacht, daß das mit uns keinen Sinn mehr hätte, daß das eben einfach nicht mehr paßt....sie schrieb, daß sie mir nicht noch mehr wehtun will, wenn sie die Gründe erläutere...und es deshalb nicht tut. Es wären viele Kleinigkeiten, die sie mehr und mehr gestört hätten an mir... Sie schrieb mir, daß sie mir wünscht, daß ich irgendwann meine Vergangenheit loslassen kann und das Leben positiver gestalten annehmen kann und gestalten kann..." Ich fühle mich per SMS abgespeist, bat um Aussprache. Ich dachte, daß man nach einer intensiven 2jährigen Freundschaft ein normales Gespräch zwischen Freundinnen erwarten kann....Dies teilte ich ihr mit...Keine Reaktion von ihr...Ich fühle mich durch die Art und Weise, wie sie die Freundschaft beendet hat, sehr verletzt, noch mehr verletzt als das sie die Freunschaft beendet hat...dies teilte ich ihr auch mit.
Da ich diese Frau auch weiterhin sehen werde, weil unsere Kids eine Schule besuchen, weiß ich nicht, wie ich ihr gegenüber treten soll. Möchte auch keinen "bösen" Krach, bin aber auch sehr verletzt...Kann mir bitte jemand einen Rat geben?
Danke, Littlekat
zeit
Beiträge: 149
Registriert: 24. Dez 2005, 22:29

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von zeit »

Hallo ihr lieben...

wollte mal den Status aktualisieren:

Ich habe 2 wochen keinen kontakt zu ihm gehabt und am samstag hat er mir geschrieben und mich gefragt ob ich kontakt zu ihm haben wolle. Erst habe ich mich gefreut, aber nachdem ich 2 mal mit ihm kurz gechattet habe, habe ich gemerkt: es tut mir definitiv nicht gut. Es wirft mich zurück, ich fange an ihn mehr zu vermissen usw... habe ihm dann gesagt, dass ich mit ihm nicht auf freunde machen kann. er kann sowas u er hat auch ziemlich kalt gesagt, dass dies wohl mein problem sei. ich sagte ihm, ich kann mit diesen sachlichen emotionslosen gesprächen bei ihm nichts anfangen. es ist einfach zu viel da. Das wars...
herrje, er fehlt mir wirklich wirklich sehr, aber er tut mir einfach nicht gut.

war heute bei meinem psycho... im april habe ich meine letzte stunde. ich glaube ich war ca 1,5 jahre in therapie... normalerweise hat er mir immer eine verlängerung vorgeschlagen, diesmal aber nicht. ich denke, er kann mir auch nicht weiterhelfen. er hat mir - denke ich- das beigebracht was er konnte. der rest liegt an mir. trotzdem überkommt mich ein unsicheres unangenehmes gefühl...

alles liebe an euch, eure
time
cave
Beiträge: 2
Registriert: 27. Mär 2007, 13:17

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von cave »

Hallo Time!
Ich hab so vieles in deinen Mails wiedererkannt!
Mein Ex hat vor zwei Jahren Schluss gemacht, nach 16 Jahren Beziehung. Seitdem bin ich total durch den Wind. Vor ein paar Tagen hab ich ihn angerufen, weil ich immer noch nicht damit abgeschlossen habe. Es war fürchterlich, weil er schon wieder kalt und superabweisend war. Er wohnt schon wieder mit einer Frau zusammen. Ich sollte endlich damit klar kommen, aber grübel schon wieder ununterbrochen über alles.
Ständig hab ich das Gefühl, ich müsste noch erklären, nachfragen, rumstochern, meine Gedanken mitteilen...und weiß selbst nicht, was das ändern würde.
Im letzten Jahr hatte ich eine Freundschaft, die dann zu mehr geführt hat, obwohl mir dieser Mann gesagt hat, dass er nicht verliebt ist. Und schon wieder: Ich hab mich total davon abhängig gemacht. Bei Schwierigkeiten am liebsten stundenlang geklärt. Auf Emails habe ich oft keine oder nur eine ganz kurze Antwort bekommen, obwohl ich meine Gedanken so ehrlich wie möglich aufgeschrieben habe. Auch er hat mittlerweile eine Freundin.
Jetzt frag ich mich ständig, was das beste für mich wäre. Abstand, irgendwann mal wieder Kontakt, Freundschaft, so tun, als wäre nie mehr zwischen uns gewesen...Mir schwirrt der Kopf! Ich denke, ich will eigentlich gar nicht diskutieren, ich würde gerne die Antworten bekommen, die ich hören will. Und wenn ich die nicht höre, stocher ich weiter herum.
Ich wäre gerne alleine stark, selbstbewusst, eigenständig, in der Lage, einfach mal nein zu sagen, wenn ich merke, jemand benimmt sich nicht nett, das einfach mal so stehen lassen und sich selbst genügen. Aber ich schaff es einfach nicht.....
lg Cave
cave
Dazzled
Beiträge: 88
Registriert: 7. Jan 2007, 18:27

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von Dazzled »

Hi Alle!

Ich kann mich in vielen der Postings hier wiederfinden. Und wollte mal auch kurz etwas dazu sagen.

Ich habe mit meiner Ex-Freundin vor ca. 5 Monaten Schluss gemacht. Die Betonung liegt darauf, dass ICH Schluss gemacht habe. Ich dachte (Betonung wiederum auf "dachte"), dass das die richtige Entscheidung wäre. Weil ich durch sie (oder vielmehr dadurch weil ich sie so sehr geliebt habe, dass ich mich völlig verbogen habe) in ein tiefes Loch gerutscht bin. Ich konnte die Masken die ich Ihr gegenüber aufgesetzt habe um Ihre Liebe zu bekommen nicht länger tragen. Ich weiß, dass es falsch war, so überhaupt eine Beziehung anzufangen und ich habe sie dadurch sehr verletzt.

Jetzt ist folgendes passiert!

Ich habe seit ca. 3 Monaten eine neue Beziehung. Die Frau ist toll. Man(n) kann mit ihr Pferde stehlen und sie akzeptiert mich so wie ich bin. Wir haben vor allen Dingen viele gemeinsame Interessen. ABER! Ich kann sie nicht wirklich lieben. Und ich weiß jetzt auch woran das liegt. Ich habe meine Ex-Freundin vor drei Tagen in der Stadt getroffen. Wir sind Kaffee trinken gegangen und haben uns lange unterhalten. Über mich, sie und auch über unsere Gefühle. Und dabei haben wir beide bemerkt, dass wir noch sehr stark füreinander empfinden.

Dass Problem ist jedoch: Die Gefühle sind auf beiden Seiten echt aber wir haben kaum Deckungen bei den gemeinsamen Interessen. Und ich habe Angst, dass das alles wieder in einer Katastrophe endet, falls wir es doch noch einmal versuchen würden. Das könnten wir beide nicht noch einmal ertragen, da sie auch eher labil ist.

Was soll ich machen? Wie würdet ihr handeln?

Bin für jeden Tipp dankbar

Daz
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Erneute Depression durch Beziehungsaus?

Beitrag von danideng »

Hallo Daz,

das klingt so, als ob du uns fragst: Soll ich mir einen Golf oder doch lieber einen Polo kaufen?

Nein, Scherz beiseite. Meine "unmaßgebliche" Meinung: Liebe kann man nicht erzwingen oder steuern. Dein Verstand sagt dir, die jetzige ist es. Dein Herz will die Ex. Sicher sollst du dich ihr gegenüber nicht verbiegen, aber gemeinsame Interessen sind doch nicht unbedingt erforderlich? Ich mein wenn du fußballschauen möchtest, kann sie sich mit Freundinnen treffen usw. Ist doch alles nur eine Frage der Organisation, oder nicht?

Viel Glück!

P.S. Du fragst UNS, wie du handeln sollst. Du willst mir doch nicht erzählen, wenn wir dir sagen, nimm die Ex, nimmst du sie, wenn wir sagen, nimm die jetzige, dann bleibst du bei ihr, oder? Du kannst doch nur aus deinem eigenen Bauch heraus entscheiden, welche es ist. Und die Antwort hast du uns meiner Meinung nach schon gegeben...
Dani1112
Antworten