geheilt von AE! :) ich danke euch!

[frank03]

hi ihr

Ich habe hier einmal vor 3 einhalb Jahren mein Leid geschrieben und ihr habt mich sehr freundlich aufgenommen als ich absolut am Ende war.

Hatte nicht wirklich Depressionen im eigentlichen Sinn, aber ich wusste nicht, wo ich sonst hinsollte. Jemand hier sagte mir, dann, dass dies was ich hätte Dermatillomanie bzw. AE hieße. Auch an die Person danke danke. (Wer damit nix anfangen kann: Bei der Zwangserkrankung drück und kratzt man sich die Haut kaputt, so dass die ggf. leicht vorhandene Akne nicht besser wird, sondern man meist entstellt aussieht.)

Bei einem anderen Forum habe ich dann viele Leute getroffen, dass wirklich das gleiche erlebten wie ich. Der häufige Austausch dort hat mir auch geholfen.
Durch eine kurze Therapie, massig eigenes Nachdenken, Selbstfindung, autodidaktische Übungen, ... und und und kann ich nun nach etwa 7 Jahren sagen, dass ich fast geheilt bin.
Endlich habe ich mich davon befreit und bin richtig glücklich (unabhängig von sonstigem Stress im Leben). Kurzzeitig kommt es mir manchmal sogar wie eine Wiedergeburt vor, auch wenn es verrückt klingt.

Ich bin so froh und wollte mich hiermit nur einmal kurz bei euch bedanken, die mir damals kurz geholfen haben.

Und auch, wenn ihr anders leidet als ich, so werdet ihr es genauso schaffen - viel Erfolg.
Gruß, Frank

[susan]

Hallo Frank,

ich danke dir für die Rückmeldung! Ich freue mich riesig für dich, dass du nun frei von AE bist - ich habe es leider noch nicht geschafft. Bin aber noch in Therapie und fühle mich auf einem guten Weg.

Alles Gute weiterhin!

Gruß
Susan

[susan]

Hallo Frank,

wäre schön, wenn dich per e-mail bei mir meldest (Profil ist offen) Mich interessiert, was dir am meisten geholfen hat.

Gruß
Susan

[Joy]

Hallo Frank,

ich freue mich für deinen Erfolg.
Super !

Mich würde auch interessieren, wie du es geschafft hast.
Ich habe auch ähnliche Probleme.

Grüsse
Joy

[frank03]

Hi Susan und Joy
naja, ich weiß nicht recht, wie ich es beschreiben soll, ohne direkt mind.ein Dutzend an Seiten zu schreiben...
Ich versuche mal eine Zusammenfassung zu machen.
Das Forum, wo ich oft geschrieben habe ist recht familiär (passenderweise recht unübersichtlich *g*)- wir bauen uns gegenseitig auf und versuchen miteinander den Ursachen auf den Grund zu gehen sowie Möglichkeiten der Besserung auszutauschen. Einigen hilft das dort sehr. Die meisten machen eine Therapie oder haben eine hinter sich. Dabei handelt es sich meist um Leute zwischen 20 und 40, welche alles andere als oberflächig sind. Allein ich habe dort fast hundert Seiten geschrieben innerhalb von einem Jahr.

Vor etwa 6 Jahren ist mir klar geworden, dass ich ein größeres Problem habe, welches ich aktiv angehen muss. Nur haben alle Versuche es mir abzugewöhnen nicht geholfen.
Zb. viel Sport machen, sowas wie ein Gefühlstagebuch schreiben, Affirmationen überlegt, mich bei Erfolgen belohnt, für jeden gecshfaften Tag einen smily in den Kalender gemalt, über mein Leben nachgedacht, ob ich zufrieden bin, ob ich nmich nach etwas sehne, ob mich in irgendeiner Weise etwas aus der Vergangenheit bedrückt, was ich mir wünsche von der Zukunft, was mir wichtig ist im Leben, habe mir Handschuhe angezogen, den Spiegel abgehangen, Konfrontationsübungen gemacht, Entspannungsübungen/Atemtechniken/Meditation gemacht, herausgefunden welche Situationen/Gefühle mich besonders mitnehmen und wo ich dann die Kontrolle verliere, und und und.
Ich habe sicher über 100 Tricks in der Richtung überlegt bin aber zuerst trotzdem noch tiefer gerutscht. So tief, dass es wirklich nicht mehr schlimmer ging! Das war vor etwa 4 Jahren.
Was nicht heißt, dass meine Versuche falsch waren, aber es brauchte viel länger bis sie anschlugen. Auf jeden Fall habe ich dann, als ich kurz vorm Ende stand, plötzlich die absolute Gewissheit gespürt, dass ich es schaffen werde. Ich wusste/weiß es einfach, keine Ahnung woher, vielleicht Glück, vielleicht Gott, was weiß ich. Zumindest war das dann der Wendepunkt, wenn auch natürlich ein schwacher, sprich es wurde kaum besser. Es ging alles sehr langsam. Weiterhin hatte ich jede Woche was neues probiert, bin zusätzlich mal für ein paar Monate zu nem Therapeuten gegangen, habe dann, nachdem ich erfahren hatte, wie die Krankheit heißt oft in dem Forum geschrieben oder gelesen.
Ich habe unglaublich viel versucht, gemacht, überlegt, gegrübbelt, naja ud auch geweint.
Dadurch habe ich schätzungsweise 3 Jahre meines Leben verloren, weil ich so sehr meine Energie da rein gesteckt habe und seelisch oft so fertig war. Es war fast wie ein jahrelanger Kampf, aber ich wusste ja wer gewinnen wird...!
Aber man darf nie der Vergangenheit nachtrauern, sondern muss immer mit Entschlossenheit in die Zukunft schauen!

Vielleicht war das wichtigste wirklich diese innere Gewissheit, diese unabdingbare Hoffung, der feste Glaube, ja eigentlich wirklich das Wissen, dass man es schafft!
Wer soll einem helfen und an einen glauben, wenn man es selbst nicht tut.
Ich habe zb. auch mal mitten im Wald so laut wie ich konnte geschriehen "Ich Will" Zwei Tage später bin ich wieder rückfällig geworden. Das macht einen ganz schön fertig, aber mein Wille wurde unschlagbar. Dabei ist es nicht so, dass ich sonst im Leben auch so zielstrebig wäre. Jeder kann sich von seinem Zwang/psychischen Problemen befreien....!

hm, dazu fällt mir hier im Forum bei den Betreffzeilen auf, dass oft geschrieben wird, wie schlecht es gerade geht, sprich es werden die Symptome angesprochen. Der Rest, Ursachen, Therapie, Methoden, Lebensweisheiten,... kommt viel zu kurz.
Ich sehe gerade, dass hier im Bereich Therapien, der sowas ja wohl umpfasst, die letzte Antwort am 23.02. geschrieben wurde.
Zu schreiben, wie schlecht es gerade geht, bringt einen nur überhaupt keinen Schritt weiter und trotzdem sind hierbei mind. 50mal mehr Beiträge. Meiner Meinung ist ein kurzer Tipp, wie zb. "Morgens beim Aufwachen sich zwingen direkt zu lächeln und abend mit einem Lächeln einzuschlafen" viel effektiver als dutzende Seiten über Leid oder Selbstmitleid. Sorry, aber ich bin immer so direkt/ehrlich.

Ich habe mich selbst auch schon tagelang im Zimmer eingeschlossen,weil es mir so schlecht ging und ich depressiv war. Aber so kann man keine psychische Störung bekämpfen. Man muss darum kämpfen.
Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

Alles gute und viel Erfolg - ihr werdet es schaffen!
Gruß, Frank

[winnie]

Frank - alle Achtung.
Klasse Beitrag, und klasse Einstellung!

(Und wegen der Sache mit dem "Was-zu-ändern-versuchen" statt unendliches Ausbreiten von Leid und Selbstmitleid stimme ich Dir ebenfalls vollkommen zu!)

Gruß und weiter so!

Winnie

[Joy]

Hallo Frank,

auch von mir grossen Respekt.

Du hast von einem Forum geschrieben.
Kannst du es hier nennen ?

Liebe Grüsse
Joy

[susan]

Hallo Frank,

es beeindruckt mich sehr, mit welcher Energie du deinen Weg gegangen bist, wie sehr du an dein Ziel geglaubt hast und wie du es letztendlich geschafft hast, es auch zu erreichen - danke für diesen SUPER-Beitrag:-)

Du hast viel dafür getan, hast die Hoffnung nicht aufgegeben und hast dir Rat und Hilfe geholt, da wo es nötig war. Ich denke auch, der Glaube an sich selbst ist wie ein Fundament, auf dem man stehen kann und auf dem man sich weiteres aufbauen läßt, wenn man seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten vertraut.

Nicht immer ist ein Vorankommen erkennbar, doch wenn man sich zugesteht, dass auch ein Innehalten, ein vermeintlicher Rückschritt dazugehört, dann geht der Glaube an das Ziel nicht verloren. Du hast schon Recht, es kann sich nicht viel bewegen, wenn man das Leid nur benennt, wenn man sich immer wieder vor Augen hält, was nicht geht und wie schwer man es eigentlich hat *seufz*

Was die Vergangenheit angeht, so finde ich es schon wichtig, sich mit ihr auseinanderzusetzen, doch wenn dann das ganze Leben im Gestern stattfindet, ist ein Nachvorneschauen nicht mehr möglich. Du hast viel erkannt und so wie ich dich verstanden habe, hat dir das Schreiben in dem Forum auch sehr geholfen.

Ich wünsche dir auch weiterhin alles Gute!

Liebe Grüße
Susan

[frank03]

hi
Hier der Link zum dem Forum wovon ich sprach. Aber das ist eigentlich nur für Dermatillomanie-betroffene und ich würde mich schlecht fühlen, wenn andere Leute es nun mit Beiträgen überschütten, die meinen Freunden dort nicht weiterhelfen oder sie sich dann sogar verdrängt fühlen würden... Zumal es auch ein recht kleines Forum ist. Diese Seite dort ist für uns sehr persönlich geworden und uns einiges wert. Zudem unsere Probleme doch sehr oft von euren abweichen, aber vielleicht findet ihr ja dennoch das eine oder andere Interessante - viel Spass beim Lesen. Und bitte nicht einfach ne Frage wie "was hilfst euch bei eurem Problem" posten, denn jeder hat darüber schon seitenweise geschrieben, also bitte einfach direkt nachlesen.

Also, es ist der erste! Weblink zu dem Thema bei Wikipedia und danach dort unter Forum.

Im Beitrag "Tipps rausschmeißen" habe ich einfach mal alles aufgelistet, was ich in einigen Jahren versucht habe, mit mehr oder weniger Erfolg und mehr oder weniger Sinn Daran seht ihr auch, dass es immer ein langer Weg ist, bis sich langsam Erfolge bemerkbar machen. Der Beitrag dürfte sich zur Zeit etwa an 20ster Stelle befinden.

ps: Noch ein Tipp - Nicht bewusst zu viel Zeit mit einem solchen Problem wie Zwang/Psyche/Depression verbringen, denn man wird nur glücklich, wenn man aktiv lebt - in der Realität, nicht im Netz, in Gesellschaft, nicht im Kopf...

Gruß und alles Gute, Frank

[Joy]

Hallo Frank,

mein Problem ist, dass ich noch nicht einmal weiss, ob ich in deinem erwähnten Forum richtig bin.

Ich habe Zwänge meine Haut aufzukratzen, immer wieder.
Aber es stimmt nicht mit der Diagnose überein, die du hast.

Also, kommt das Forum für mich in Frage ?

Grüsse
Joy

[chimera]