Hilfe, ich bin am Ende!

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gabi66
Beiträge: 25
Registriert: 29. Okt 2006, 23:21

Hilfe, ich bin am Ende!

Beitrag von gabi66 »

Hallo Leute,

am Montag soll ich in einer Tagesklinik aufgenommen werden, aber ich fühle mich davon überfordert und weiß jetzt nicht mehr weiter.

Das Programm besteht überwiegend aus Sport und Gruppentherapie bzw. Gesprächsrunde. Ich hasse Sport! Letzten Sommmer war ich aufgrund meiner verschliessenen Wirbelsäule schon in einer orthopädischen Reha. Dort haben sich meine Depression noch verschlimmert. Außerdem halte ich mich in letzter Zeit nur noch in meiner Wohnung auf, weil mir draussen die ganzen Leute dermaßen auf die Nerver gehen und ich habe das Gefühl, dass ich gleich umkippe. Mich macht es fertig, dass ich den ganzen Tag Leute um mich haben soll und dann noch auf Therapien konzentrieren soll. Warum beginnt man nicht erstmal mit einer stundenweisen Therapie sondern gleich mit dem vollen Programm? Auf Arbeit soll ich doch auch erst stundenweise eingegliedert werden?
Warum muß ich in der Tagesklinik gleich das volle Programmm mitmachen? Das verstehe ich nicht, da kann ich gleich arbeiten gehen. Denn ich glaube nicht, das mit der Sport wieder auf die Beine hilft und meine Probleme löst. Außerdem fühle ich mich unwahrscheinlich unter Druck gesetzt, dass ich pünklich sein muß, an allen Therapien teilnehmen muß und mich nicht zurückziehen kann (also nur Streß) und es womöglich heisst ich mache nicht mit. Ich will mich nicht schon wieder streng dem Diktat von Anderen unterordnen und nur brav Amen sagen müssen. Das habe ich mein ganzes Lebenlang getan und jetzt habe ich Depressonen. In den letzten Jahren habe ich mich nie gewährt. Ich merke wie mich langsam die Kraft zum kämpfen verlässt, ich kann einfach nicht mehr. Was soll ich nur tun?

flower90
Lysistrate
Beiträge: 73
Registriert: 23. Dez 2005, 02:02

Re: Hilfe, ich bin am Ende! Meine Meinung!

Beitrag von Lysistrate »

SAG NEIN!

Unter solchen Bedingungen kann dir nichts helfen... Wenn du es nur so sehen kannst, schadet es dir! Sag das und erklär es so gut du kannst. Wenn du Angst hast, dass du dort nicht die richtigen Worte herausbringst, druck deinen Beitrag aus und nimm ihn mit.

ABER: Vielleicht - ich sage nur vielleicht - kannst du dich zu folgender Sichtweise veranlassen:
Ich versuche es mit dem ersten Tag. Ich versuche offen daran zu gehen, ich probiere es einfach aus. Ich kann jederzeit gehen, niemand wird mich zwingen zu bleiben... Ich gucke es mir mal an, vielleicht mache ich eine positive Erfahrung...

Es gibt so viele Sachen, die man früher nicht aß und die einem plötzlich schmecken - Oliven habe ich früher verabscheut, heute mag ich sie sehr... Wenn ich sie nicht wenigstens ab und an probiert hätte, wüsste ich das nicht!

Viele Grüße und niemals vergessen: DU MUSST NICHT!
Lysistrate
Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Re: Hilfe, ich bin am Ende!

Beitrag von Kiesch »

Hallo,

warum Ja oder Nein? Schau es dir doch erstmal an!

Als ich in eine Tagesklinik kam, habe ich die erste Woche ausser Gespräche garnichts machen müssen, da ich mich erstmal Einleben sollte.
Und das ist glaubig überall so.

Vom Sport kann man sich auch befreien lassen, gerade wenn man es eh nicht kann.

Alles andere ist aber sehr wichtig!

Wir hatten in der TK auch einige Ruhebetten, wo man sich mal gut 2 Stunden Hinlegen konnte, weist du ob es sowas in deiner Klinik auch gibt?

Sollte dir das dennoch alles viel zu viel sein, weil es dich mit deinem zuhause überfordert, kannst du deinen Thera dort auch bitten dich stationär weiterüberweisen zu lassen. (Gab es bei uns auch einige Fälle)

Ich würde dir Raten erstmal hingehen, anschauen und nach ein paar Tagen entscheiden, vielleicht gefällt es dir ja doch.

Gruss Skippie
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Hilfe, ich bin am Ende!

Beitrag von Bellasus »

Liebe Flower,

ich höre aus deinem posting heraus, dass du gut einschätzen kannst, was dir gut tut und was nicht. Gerade wenn du dein Leben lang anderen geglaubt bzw. dich gefügt hast, wenn sie meinten zu wissen was das Beste für dich ist, ist nun sicher ähnlich wie bei mir eine regelrechte "Allergie" dagegen entstanden, und das Bedürfnis, auf deine ureigene Wahrnehmung zu hören, immens groß.

Meine Erfahrung ist, dass das eigene Gefühl, wenn es so stark ist, sich nicht überlisten läßt.
Wie meine Vorposterinnen meine ich auch, dass es sicher gut ist, erst mal hinzugehen, zu schauen was auf dich zukommt. Und dann baldmöglichst genau das zu erklären, was du geschrieben hast, mit der Bitte, dir Zeit zu geben, von selber die nächsten Schritte zu gehen und z.B. erst mit einem Teil des Programms beginnen zu können. Wenn du den Freiraum hast selber entscheiden zu können, bekommst du vielleicht bald aus dir heraus den Impuls, weitere Therapieangebote mitzumachen. Du willst ja schließlich an dir arbeiten, aber nach Schema F funktioniert das eben nicht.

Hast du einen Arzt oder ambulanten Thera, der dich gut kennt, auf deine Wahrnehmung vertraut und ggf. mit der TK Kontakt aufnehmen könnte?

Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen!

Bella-Annette




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Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2865
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Hilfe, ich bin am Ende!

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ich habe in der letzen Woche mehrfach darum gebeten keine Threads mit solch "appelativen" Überschriften wie: "Hilfe ich in am Ende" etc. zu eröffnen, weil diese Überschriften immer wieder anderen Postern Angst machen und auf diee Druck ausüben..ich wäre ganz dankbar wenn man sich auch an das halten würde was die Moderation verlangt, sonst wird es schwierig.
Viele Grüße
Dr. Niedermeier
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