Auslandsaufenthalt

[Skylla]

Hallo,

ich bin grade irgendwie ziemlich durch den Wind.

Anlass war, dass ich heute ein Angebot für ein Auslandspraktikum bekommen habe und es angenommen habe.

Aber gerade fühle ich mich wie niedergerollt von einer dicken Welle.

In einer Minute freue ich mich auf die neue Erfahrung, in der nächsten habe ich Angst vor den Herausforderungen die da auf mich warten und kriege fast Atemnot. Ich kann die Sprache nicht, ich kenne dort niemanden und bin nicht besonders augefschlossen; ich habe Angst dass ich die Arbeit nicht beherrsche...

Dabei ist noch soviel Zeit bis dorthin (es soll erst im Oktober losgehen, für zwei Monate). Allerdings muss die vollständige Bewerbung bis nächste Woche eingehen, und das macht mir gerade schon wieder Panik und ich fühle mich ganz gelähmt.

Am liebsten würde ich die Unterlagen einfach beiseite legen und das einfach verdrängen; aber andererseits WILL ich unbedingt ins Ausland, und ich würde mich hinterher ärgern die Chance nicht ergriffen zu haben.

Ein Wechselbad der Gefühle. Wieso kann ich mich nicht einfach freuen? ;(

Bitte, bitte sagt mir was nettes das mich etwas aufbaut...

LG Skylla

[Dendrit]

Hallo Skylla,

Hut ab, dass Du Dir das überhaupt traust, ins Ausland zu gehen, wo Du noch nicht mal die Sprache kannst!! Den Mut würde ich nicht aufbringen.

Dass Dich das andererseits fertig macht, kann ich verstehen: da steckt ein MUSS dahinter, das andere WILLST Du.

Hilft Dir vllt. eine Liste, was Du täglich machst? Evtl. nur ein oder zwei Std.

Darf ich fragen, welche Sprache dort gesprochen wird?

Bist Du sprachbegabt? Ich nicht. Aber ich vermut, wenn mir keine andere Möglichkeit bliebe, dass das dann irgendwie gehen würde - ich muss ja zumindest die Medikamente besorgen können.

Nochmals: finds echt stark, dass Du das machst und ich wünsch Dir, dass es Dir auch viel Freude bereitet!

LG, Manuela

[Tyrell]

Salve Skylla,

Du hast mir damals in meinem Thread geantwortet und mir dabei geholfen, deshalb möchte ich Dir hiermit ein paar Zeilen senden!
Zuerst: DU schafftst es!
Du hast Dich für ein Auslandspraktikum entschieden, also gehe den nächsten Schritt und mach Deine vollständige Bewerbung fertig.
Du schaffst es!
Natürlich gibt es immer bedenken, wenn man ins Ausland geht, aber wenn Du ein Problem nach dem anderen löst, wird es für Dich sehr viel einfacher.
Jetzt ist noch der riesengroße Berg vor Dir, also gehe Schritt für Schritt!
Du hast schon soviel im Leben geschafft, da wirst Du auch diese Herausforderung gut bewältigen.Und dazu sende ich Dir hiermit eine ordentliche Portion Mut zu, diese Aufgabe anzugehen.
Kämpfe für Deinen Traum und verzage nicht!
Wie gesagt: Du schaffst das!

Gruß Woody

[Skylla]

Danke Manuela für deinen Zuspruch

Naja, ich bin mäßig sprachbegabt. Im Praktikum wird Englisch gesprochen, das kriege ich irgendwie hin (wobei das Zwischenmenschliche da immer etwas schlichter ausfällt weil man sich nicht so gut ausdrücken kann...).

Das Problem ist dann der Feierabend. Ich habe schon etwas schiss, dass ich da dann total einsam dasitze und noch nicht mal einkaufen gehen kann. Und ich bin eben nicht so der aufgeschlossene Mensch, der die Kollegen mal auf ein Bier einläd, ich sitze eher da und warte dass mich jemand aus meinem Schneckenhaus rausholt.

Puuhhh.... Ich habe eben laut "Entre dos tierras" gehört und mitgesungen, das versetzt mich immer in eine "Tschakaaa - du schaffst das schon!" - Stimmung. Mal sehen wie lange das anhält...

Es geht übrigens nach Südosteuropa, also auch nicht soo weit weg als dass es kein Zurück gäbe.

@Woodie: Danke auch an dich! Ich erinnere mich noch an deinen Thread. Wie geht es dir heute?? Bist du noch am Studieren?

Grüße Skylla

[Tyrell]

Salve Skylla,

Ich habe mir ein Semester Auszeit gegönnt.
Meine Depression ist ziemlich hartnäckig und ist trotz Medikamenten und tiefenpsychologischer Therapie nicht so einfach loszubringen...
Ich nutze die freie Zeit und schreibe gernade an einem Theaterstück, was mich sehr fordert und mir gleichzeitig das Gefühl gibt, das ich doch etwas "anständiges" produziere.
Soweit komme ich also zurecht.
Hey, und wenn Du denn Feierabend als problematisch ansiehst, wirst Du vielleicht erleben, daß Du in einem anderen Land schnell Kontakte schließen wirst.
Also, raus aus Deinem Schneckenhaus und offen sein!!!

Gruß Woody

[karindittmar]

2 Monate sind eine überschaubare Zeit.
Was möchtest Du Dir denn in Deinem Praktikumsort ansehen? Welche Sehenswürdigkeiten gibt es dort?

Von den vielen neuen Vokabeln, die am Tag auf Dich einstürmen, wird Dir am Abend noch der Kopf brummen und Du froh sein, dass Du Ruhe in Deinem Zimmer hast.

Und wenn Du Dich zu einsam fühlst, dann suche Dir ein Internet-Cafe und klöne mit uns hier.

Vielleicht hast Du ja auch Lust, Deine Tageserlebnisse in einem Tagebuch festzuhalten. Du hast bestimmt keine Langeweile. Nur Mut, Du bist nicht aus der Welt und in Gedanken sind wir alle hier bei Dir.

Alles Gute für die Verwirklichung Deines Traumes
wünscht Dir
Karin!

[Skylla]

Danke Karin

Ja, zwei Monate sind eigentlich wirklich überschaubar, und es geht immer irgendwie.

Ich habe nur Angst, dass ich mich dort dann in Selbstmitleid verliere und reinsteigere...

Bisher weiß ich noch nicht viel über meinen Praktikumsort, er ist im Hinterland und nicht touristisch, die Informationen sind dementsprechend spärlich. Aber man kann ja auch herumreisen (wenn man denn in der Lage ist sich ein Busticket zu kaufen... ). Du hast recht, ich muss die positiven Seiten mehr beleuchten.


Ich habe auch schon darüber nachgedacht, währenddessen ein Blog zu schreiben oder ein Online-Tagebuch. Ein "gewöhnliches" Tagebuch schreibe ich ohnehin.

Und jetzt werd ich mir erst mal einteilen, wann ich welchen Teil der Bewerbung fertigstelle...
Jetzt bin ich wieder in der Laune, dass ich das alles schaffen kann... Vielen Dank für eure Aufmunterungen!

@Woodie: wow, ein Theaterstück! Ich bin beeindruckt. Schreibst du das nur für dich?

Ich überlege im Moment auch, ob ich mich mit meinem Pensum nicht überfordere und meine Prüfungen auf nächstes Jahr verschieben sollte. Bisher ist ja noch der Plan, nach dem Praktikum direkt ins Semester einzusteigen... Aber sich dann das restliche Semester etwas gutes tun, nicht so unter Druck setzen weil alles *muss*... das wäre auch schön.

[Tyrell]

Salve Skylla,


>@Woodie: wow, ein Theaterstück! Ich bin beeindruckt. Schreibst du das nur für dich?

Ja, das schreibe ich in erster Linie für mich. Natürlich wäre es schön, wenn es dann auch aufgeführt werden würde, aber daran wage ich erstmal nicht zu denken.
Es ist vor allem die Spaß am Text und den Dialogen, die mich antreibt. Jeden Tag wächst es ein bischen mehr...
Nochmals zu Deiner "Problematik": Ja, überfordere Dich nicht und setze Dich nicht unnötig unter Druck. Das ist alles schaffbar für Dich!
Und einen interessierten Blog-Leser hast Du hiermit schon!

Gruß Woody

[Skylla]

So, inzwischen freue ich mich wirklich auf das Praktikum, nur die Bewerbung dazu liegt mir noch wie ein Stein im Magen... der Abgabetermin ist unglücklicherweise einen Tag vor einer wichtigen Prüfung, auf die ich gerade lerne.

Woody, magst du mir ein bisschen was über dein Theaterstück erzählen? Ich finde das wirklich interessant, ich möchte auch mal sowas kreatives machen... (was hält mich eigentlich davon ab?!?)

[Nico Niedermeier]

ich bitte eindringlich keine solch "appelativen Titel" wie: HELFT MIR oder ähnliches zu posten. es handelt sich um ein "Diskussionsforum" und nicht mehr. Solche Headlines machen vielen anderen Betroffenen Angst, das Bitte ich zu berücksichtigen.
Alles Gute
Dr. Niedermeier

[karindittmar]

Skylla, das hört sich so spannend an mit Deinem Praktikumsort. "Hinterland", d.h. Du erlebst das Land so wie es ist! Fantastisch! Hast Du einen Fotoapparat? Hoffentlich hast Du nach Deinem Einsatz noch Muse, Dein neues Umfeld zu erkunden. Hoffentlich ist es landschaftlich eine schöne Gegend, die Dich zu vielen schönen Dingen inspiriert.

Selbst habe ich mal 6 Wochen im Studentensommer in der Ukraine im "Hinterland" gearbeitet. In dem kleinen Ort gab es leider sehr viele männliche Alkoholiker, die Frauen arbeiteten auf den Feldern und machten Heu. Doch die Landschaft war superschön! Und die vielen Dahlien vor den Blockhütten...einfach traumhaft! Noch heute sehe ich das vor meinen Augen.

Wie umfangreich ist die Bewerbung? Mir scheint, die ist nur mit vielen kleinen Schritten für Dich schaffbar.

Online-Tagebuch ist eine super Idee. Melde mich auch schon mal als Dein Leser an.

[samira23]

Liebe Skylla,
ich kann Deine Bedenken sehr gut verstehen. Ich habe auch schon längere Zeit im Ausland ein Praktikum gemacht. Ich hatte auch Bedenken alleine irgendwohin zu gehen. Aber meistens sind noch andere Praktikanten da und so war ich kaum alleine. Oder ich habe Besuch bekommen. Die Auszeit von zu Hause hat mir sehr gut getan. Im Ausland hat man die Möglichkeit seine Situation zu Hause mit Distanz zu betrachten. Das hat mir sehr geholfen. Ich habe im Ausland gelernt, dass es wichtig ist auf mich aufzupassen und werde versuchen das auch zu Hause beizubehalten. Im Alltagstrott vergesse ich oftmals stehenzubleiben und innezuhalten.So war das Auslandsprakitkum eine echte Chance für mich und die Probleme schienen ein paar Kilometer weiter entfernt.
Zudem hat das Praktikum auch mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ich habe es geschafft zu Recht zu kommen.
Ich hatte Angst, dass ich einsam bin und mich verloren fühle. Aber im Ausland spürte ich oftmals eine Kraft, die mir zu Hause abhanden kam.
Und "jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben."
Liebe Gruesse

[Skylla]

Uff, gerade bin ich wieder am Zaudern ob ich das überhaupt machen soll...

Ich muss ja gestehen, dass das nicht mein Traum-Zielland war, sondern meine zweite Wahl. Genaugenommen nicht mal das.

Ich beführchte, dass ich die Anforderungen gar nicht erfülle, ich habe eben nochmal etwas nach dem Arbeitgeber gegoogelt. Ich bekomme die Stelle aber ziemlich sicher, weil es über eine studentische Praktikumsvermittlung geht... Und ich finde es ganz furchtbar, sich bei der Arbeit ständig überfordert zu fühlen (was ich sowieso schon tun werde wegen der Sprache)...

Was für ein Dilemma.

Und dann gehe ich ja auch noch im Winter! Und im Winter ist es da auch nicht besonders landschaftlich reizvoll fürchte ich.

Gerade habe ich doch etwas Angst vor der eigenen Courage... ;(

Wie sah es denn bei dir in der Ukraine mit den Sprachkenntnissen aus?

[Skylla]

Hallo Samira,

jetzt habe ich deinen Beirag vorher gar nicht gelesen.

Ja, du hast schon recht, dass das auch eine Chance ist einen Bruch zu machen. Ich weiß nicht wieso ich immer alles so negativ sehen muss!

Ich war nach dem Abitur damals aber auch schon drei Monate im Ausland, und leider habe ich festgestellt, dass ich meine Probleme alle mitgeschleppt habe.

Ich weiß wie blöd ich mich dort schon angestellt habe, obwohl ich die Sprache etwas konnte. Ich habe zum Beispiel am Anfang nie Obst gekauft, weil man das wie an der Wursttheke ordern musste, bis ich dann irgendwann einen großen Supermarkt gefunden habe, in dem es Selbstbedienung gab

Doof, oder? Ich habe Angst, dass sich das dort wiederholt. Beim ersten Mal habe ich einen Sprachkurs gemacht und hatte dadurch gleich Anschluss, wenn auch nicht zu einheimischen.
Aber ich fürchte, dass ich dort ziemlich die einzige Praktikantin sein werde...

[samira23]

Hallo,
warum doof? Du hast ne Lösung gefunden und bekommen was Du willst. Es braucht im Ausland oftmals länger bis man an sein Ziel kommt. Man muss einiges neu lernen, auch Dinge, die zu Hause selbstverständlich sind.
Und ich kann mir vorstellen, dass die ukrainische Kultur offener als die deutsche Kultur ist??
Liebe Gruesse

[Skylla]

Hallo!

@Samira: ja, so kann man es auch sehen... ich sehe es irgendwie als ein Versagen an weil ich die Situation nur umschifft habe statt mich ihr auszusetzen... Vielleicht wäre es besser es so wie du zu sehen, ändern kann ich es ja nun nicht mehr.

Es geht übrigens nach Kroatien, nicht in die Ukraine (dort war Karin auf deren Beitrag ich eingegangen bin).

Eine gute Nachricht für den Tag: ich habe das Anschreiben fertig Ein Freund hat mir ziemlich geholfen und mir praktisch jeden Satz nochmal so umgeschrieben dass kaum noch was von mir ist, aber sagt's niemanden

Jetzt fehlen noch der Lebenslauf und meine Fächerliste, das kriege ich denke ich auch alleine hin.

Dafür bin ich heute kaum zum Lernen gekommen, aber es geht eben nicht alles gleichzeitig.

Ich wünsche euch noch einen schönen Abend,
Skylla.

[Tyrell]

>Woody, magst du mir ein bisschen was über dein Theaterstück erzählen? Ich finde das wirklich interessant, ich möchte auch mal sowas kreatives machen... (was hält mich eigentlich davon ab?!?)

Salve Skylla,
Danke für Dein Interesse!
Ach, ist nichts besonderes. Es handelt von kautzigen Anstaltsinsassen, deren Sicht auf die Welt und Elvis (Ja, der KING!).

Und wie immer gilt: Alles beginnt mit dem ersten Schritt.Wenn man mal angefangen hat, dann wächst und wächst es.
Da Du Dein Anschreiben schon fertig hast, kann ja nun bequem Schritt 2 mit Lebenslauf und Fächerliste erfolgen. Also, beide Daumen nach oben, die positive Energie genutzt und den Rest auch noch erledigt.
Das wird schon!


Gruß Woody

[Skylla]

Woody,
das klingt ja spannend Schreibst du von Hand oder am Computer? Dann kannst du es mir ja mal schicken wenn du fertig bist!

Gestern habe ich wieder gar nicht an der Bewerbung weitergemacht. Ich schieb das immer noch vor mir her, aber jetzt gehts gleich weiter.

Inzwischen freue ich mich auch total drauf. Ich kenne viele Leute, die länger Mal im Ausland waren und dort gut durchgekommen sind, wieso sollte es mir anders gehen? Es sind schließlich nur 8 Wochen!

Ich glaube ich mache mir einfach nur zu viele Gedanken ob ich denn dort "gefällig" bin: ob ich die Arbeit kann, die Einheimischen sich nicht brüskiert fühlen wenn ich kein kroatisch spreche und mit Händen und Füßen kommunizieren muss... solche Dinge.

Das klappt schon alles irgendwie.

LG Skylla

[Tyrell]

Salve Skylla,

Einen schönen Tag wünsche ich Dir!
Was Deine Frage anbelangt: Ich schreibe mit dem PC. Damit läßt es sich halt leicht etwas ausbessern und ist natürlich schön bequem...(abspeichern nicht vergeßen!)

Und die 8 Wochen kriegste locker rum. mit Händen und Füßen verständlich machen, dazu immer ein Lächeln auf den Lippen damit ziehst Du die Einheimischen auf Deine Seite.
Wie gesagt: NO PANIC - Das wird schon!

Gruß Woody

[Skylla]

So, ich grabe diesen Strang mal wieder aus.

Im 3-gute-Dinge-Strang hatte ich es bereits geschrieben: neben dem Praktikum in Kroatien habe ich jetzt auch die Zusage für ein Auslandsstudium in Singapur.

Und schwupps ist die Gedankenspirale natürlich gleich wieder an. Meine größten Sorgen sind gerade finanzieller Natur, mache mir Sorgen dass ich es mir nicht leisten kann, und auch dass ich die Vorbereitung nicht schaffe.

Wenn ich mir selber sage: du gehst jettzt erst zum Praktikum nach Kroatien zwei Monate, dann 6 Monate nach Asien.... da frage ich mich: kann ich das überhaupt schaffen? Will ich das tatsächlich? Mache ich das nicht alles nur weil es "toll im Lebenslauf aussieht" und überfordere ich mich nicht?

Eigentlich weiß ich die Antwort selbst: nein, ich mache es nicht deswegen. Ich habe schon als kleines Kind im Atlas gelesen, stundenlang den Globus betrachtet und Reiseberichte verschlungen. Ich WILL das auch.
Aber jetzt wo es konkret wird kommen die unmöglichsten Gedanken.

Ich ärgere mich auch furchtbar dass ich vergessen habe mich für ein Stipendium gleich mitzubewerben, der Aufwand wäre nicht viel höher gewesen, aber ich habe es versäumt.
Jetzt weiß ich nicht ob ich mich dafür noch bewerben kann, und wenn nicht... dann wird's wirklich eng.

Ganz schade finde ich auch, dass ich mit niemanden darüber reden kann der mir gute Tipps oder "du schaffst das"'s geben kann.
Wenn ich meinen Eltern mit Zweifeln komme sagen sie "dann lass es". Es ist ja nicht so als hätte ich diese Zweifel nicht schon teilweise selbst, die muss man nicht extra bestärken.
Aber ich weiß selber dass ich es mir ewig vorwerfen würde nicht dahin zu gehen, und dass ich mich selber nicht mehr mögen würde wenn ich jetzt so ein Schisser wäre und einen Rückzieher mache. Die Chance bekommt man schließlich nicht alle Tage, und wenn ich mal all den Aufwand und die finanzielle Belastung beiseite schiebe, dann freue ich mich schon auf dort!

Naja. Wäre schön wenn mir nochmal irgendjemand Rückmeldung geben könnte. War von euch vielleicht noch jemand in der Situation und kann mir Tipps geben?

Gerade überlege ich auch die Option das Praktikum sausen zu lassen und stattdessen zu jobben, so dass mir auch das Geld für das Auslandsstudium sicher reicht, und ich müsste nicht zwei Dinge gleichzeitig organisieren. Aber so eine tolle Alternative ist das nicht unbedingt, oder?

LG Skylla

[otterchen]

Liebe Skylla,

ich hänge hier mit einer Erkältung herum und bin nicht wirklich gut drauf.

Mir ist beim Lesen aber folgendes aufgefallen:
Du hast etwas Angst.
Angst ist nichts Schlechtes - sie macht vorsichtig!

Wie wäre es mit reiflicher Überlegung, welche Eventualitäten eintreten können und was Du dann genau machen kannst? Was könnte passieren - und wie willst Du dann darauf reagieren?
Oder direkt im Vorfeld die Weichen stellen, dass Du z.B. nicht in eine Depression abrutschst?

Wenn man diesen "Erste-Hilfe-Kasten" sorgfältig gepackt hat, fühlt man sich vielleicht schon besser?

verquollene Grüße
vom Otterchen

[Skylla]

Hallo Otterchen,

erst mal danke und gute Besserung!

Ja, Angst ist nicht grundsätzlich schlecht, aber mich hält sie meistens zu sehr ab. Etwas mehr Optimismus würde mir sicher gut tun *seufz*.

Der erste Hilfe Koffer sicher ein guter Ansatz, daran habe ich bisher noch gar nicht wirklich gedacht, dass ich tatsächlich *aktiv* gegensteuern könnte.

Ich wusste dass die nächsten Wochen bei mir jetzt erst Mal stressig werden, dass ich direkt nach meinen Prüfungen hier nach Kroatien abreise und in der Zwischenzeit jetzt noch den Singapuraufenthalt organisieren müsste.
Das einzige "präventive" Mittel das mir einfiel war wieder ADs zu nehmen
Es schadet auch ganz sicher nicht, mir geht es gerade ja wirklich nicht so prächtig.

Aber was könnte ich sonst noch in meinen Erste Hilfe Koffer packen?

Strategien wie ich nicht in eine Depri abrutsche: mir rechtzeitig Hilfe holen; mehr nach draußen oder unter Leute gehen; Entspannen mit Yoga; ganz wichtig: meine positive-Dinge-Liste wieder fortführen; Etappenziele setzen wenn etwas unbewältigbar scheint. Mehr für mich tun, also weniger vor dem Computer sondern auch mal Zeichnen etc.

Die Sache mit Hilfe in Anspruch nehmen ist noch die schwierigste finde ich, es weiß kaum jemand von meiner Depri.

Okay, ich werde nach und nach noch ein paar mehr Stücke in meinen Koffer legen.

Was habt ihr denn so in eurem Koffer?

LG Skylla

[otterchen]

Hallo Skylla,

wie wäre es denn mit so ganz praktischen Dingen:
was tue ich, wenn... mir der Pass abhanden kommt, mein Geld weg ist, xyz passiert (keine Ahnung, was man da noch alles befürchten kann). Also jede Menge Adressen und Telefonnummern zusammenstellen. Wo sind Anlaufstellen, wer könnte/würde helfen?

Vielleicht hier in Deutschland schon eine Art "Sicherheitsnetz" spannen - mal klären, wer im Fall der Fälle den Rückflug übernehmen würde. Was im Krankheits- oder Unfall-Fall?

Ich glaube, wenn man sich da schlau macht und sich gut vorbereitet, geht man schon etwas beruhigter an die Sache heran.
Und dann kann man sich auch vor Ort ganz SICH SELBST widmen

[ausdemEis]

Die Skylla...



Hey, ich finde Deinen Mut suuuuuper! Auch wenn er Dir gerade ein wenig abhanden kommt, das wird schon wieder.

Habe gerade den ganzen Thread gelesen und an meinem Verstand gezweifelt. "Geht sie nun nach Singapur oder nach Südosteuropa...?! So sehr verwechseln kann man das doch nicht. Oder?!" *grins* Bis ich dann mal auf das Datum geschaut habe...

Naja, auf jeden Fall wollte ich Dir sagen, dass Du das auf jeden Fall machen solltest - abbrechen, wenn's nicht läuft, kannste dann immer noch ruhigen Gewissens! Aber vielleicht wird es auch gar nicht so schlimm. Es ist sicherlich sooo spannend und aufregend!! Kann Dich aber gut verstehen, ich selber wäre die erste, die sich im Bettkasten verstecken würde.

Ach so, und dann hattest Du was geschrieben von wegen Praktikum absagen um Geld zu verdienen. Ich weiß nicht, wie ernsthaft diese Option in Betracht kommt, aber schlimm würde ich das nicht finden. Aus Sicht Deines Lebenslaufes kommt Singapur bestimmt besser als 2 Monate Kroatien. Also von daher schon mal gar kein Problem. Außerdem wäre jeder Personaler beeindruckt, wenn Du ein Auslandspraktikum nicht wahrnimmst, um Geld für ein Auslandsstudium zu verdienen. Naja, aber das Wichtigste: Wie siehst DU das Ganze? Was ist wichtiger? Kroatien? Singapur? Wenn, dann beides?

Ich bin gespannt, wie es weitergeht! Und ich hab's grad schonmal geschrieben, ich freu mich schon auf die Karte Wenn Du das Praktikum machst, hätt ich von da auch gerne eine.

Lieben Gruß
Urmel

[Skylla]

Hallo!

Danke ihr beiden

Heute bin ich auch schon wieder viel froheren Mutes. Gestern habe ich mir noch ein paar Erfahrungsberichte im Internet durchgelesen, das hat schon richtig Vorfreude gemacht muss ich sagen.
Bei einzelnen stand auch dran, sie möchten nicht - wie all die anderen - unter den Tisch fallen lassen, dass man sich die ersten Tage wirklich beschissen fühlt und die Seele aus dem Leib heult... und dass es fast *allen* so geht, nur die meisten später alles so toll finden dass sie daran nicht mehr denken wollen

Was mir wichtiger ist: ganz eindeutig Singapur. Davor habe ich auch weniger Angst, obwohl es weiter und länger ist. Aber dort ist alles komplett durchorganisiert, es wird Englisch gesprochen, und das Wetter ist ganz bestimmt nicht ständig schlecht

Ich werde es mit Kroatien jetzt wohl so machen, dass ich hinfahre (wenn nicht noch viel Vorbereitung ansteht für Singapur).
Wenn ich dort dann merke, dass mir mein Lohn hinten und vorne nicht reicht und ich mein Erspartes aufzehre, dann fahre ich vorzeitig zurück und jobbe noch eine Weile.

Inzwischen habe ich auch schon zwei Dinge abgehakt auf meiner To-Do-Liste, und ich bekomme langsam einen Überblick und fühle mich sicherer.
Vieles auf der To-Do-Liste lässt sich glaube ich auch gut in den 1st-aid-Koffer packen! Z.B. der ganze Versicherungskram, dann die Bank-Dinge (wie komme ich an mein Geld ohne Karte?). Aber auch: wie kann ich meine Antidepressiva legal in ein Land einführen, in der ADs als Drogen gelten?

Ich glaube ich kann das wirklich schaffen.... Und ihr kriegt alle eine Postkarte, versprochen! Schon allein dafür dass ihr mich hier so lieb aufgebaut habt. Danke!

LG Skylla