Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

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jazzyizzy
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Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Hallo!

Bin meiner Meinung nach nicht an einer Derpression erkrankt, sondern nur
unglücklich, einsam etc. und fühle mich die meiste Zeit scheiße.
Deshalb würde ich mir gerne hier meinen Frust von der Seele schreiben, wenn das möglich ist!

Wer bin ich also.
Zu allererst ein sehr ängstlicher Mensch.
Ich hab mich z.B. zwei Jahre lang nicht getraut mir eine Büchereikarte für die Unibibliothek ausstellen zu lassen (weiß nicht ganz genau wovor ich eigentlich Angst hatte) und bin trotzdem durchs Studium gekommen.
Nicht zu fassen, Mann ist mir das peinlich!
Meine Mutter würde sagen, ich sei nicht lebensfähig.

Es gibt lauter solche Kleinigkeiten, durch die ich mir mein Leben schwer mache.
Ich verstecke mich zu oft zu Hause und versuche mich von allen Problemen abzulenken.
So lange ich Ablenkung finde, komme ich klar und dann falle ich in ein Loch.
Weil die Probleme, die ich in meinem Leben sehe, zu groß für mich zu sein scheinen.
Tröste mich dann mit Essen (bin sehr übergewichtig) und kratze und drücke in meinem Gesicht herum, wenn ich angespannt bin.
Habe eine zeitlang als ich jünger war an mir herumgeschnibbelt, habe es dann aber gelassen und schon ziemlich lange nicht mehr gemacht, obwohl die Gedanken immer mal wieder aufsteigen.

Übrigens komme ich aus einer ganz normalen Familie, bin gut durch die Schule gekommen.
Mein einziges Trauma aus meiner Kindheit ist mein Übergewicht.

Soziale Kontakte fallen mir schwer. Ich habe zwar Freunde, aber ich ziehe mich auch immer mal wieder für längere Zeit von ihnen zurück.
Da ich sehr liebe Freunde habe und eine tolle Familie, lassen sie es mir durchgehen und halten zu mir.

Andererseits spricht mich niemand auf meine Probleme an. Aber das kann ich niemandem vorhalten, da ich niemandem mitteile, dass ich unglücklich bin und in den schwierigeren Phasen einfach vermeide irgendjemandem zu begegnen oder mich verstelle!

Der Grund, warum ich jetzt schreibe ist, dass ich Angst habe irgendwann einmal nicht mehr alleine aus dem Loch herauszukommen, weil ich in letzter Zeit häufiger darin verschwinde, es viel schwärzer erscheint und das macht mir Angst!

Liebe Grüße
Lilly(und vielen Dank all denen, die meinen langen Text durchgelesen haben!)
danideng
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Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von danideng »

Liebe Lilly,

willkommen!

Was ist denn deiner Meinung nach eine Depression? Du zählst nämlich schön brav ganz depressions-typische Merkmale auf. Wieso glaubst du, dass du keine Depression hast.

Bitte geh zu einem Arzt (z.B. Psychiater) und schildere ihm deine Symptome, du wirst sehen er wird dir helfen können! Quäl dich nicht länger in deinem Loch, in dem steckten wir nämlich alle, bevor wir uns helfen ließen.

Depression ist nichts schlimmes, der Arzt wird dir auf alle Fälle weiterhelfen können!

Alles Gute für dich!

Dani1112
Dani1112
BeAk

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von BeAk »

Liebe Lilly,

willkommen hier, denn hier bist Du richtig.

Deine Definition für Depression wüste ich auch gerne.
jazzyizzy
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Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Hab wohl gar keine richtige Definition, aber ich finde mich auch nicht in dem wieder, was ich über Depressionen lese.
Ich habe eher das Gefühl das ich scheiße baue und einfach öfter handeln sollte anstatt mich zu verstecken.
Und deshalb baut sich psychischer Druck auf der sehr belastend ist. Klar!
Aber wie soll mir ein Arzt dabei helfen mein Leben zu regeln?
Der kann mir auch nur sagen, was ich eigentlich schon weiß, oder nicht?
danideng
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Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von danideng »

du versteckst dich immer mehr zu Hause, bist immer mehr in einem Loch, das immer schwärzer wird, sorry, Lilly, was willst du noch?

Selbstverständlich kann dir der Arzt helfen! Was kann er dir noch sagen was du nicht schon weißt? Mit Verlaub - was weißt du denn?

Er kann mit dir das weitere Vorgehen besprechen, sei es mit Tabletten, oder Therapie, oder beidem....., es gibt da verschiedene Möglichkeiten.

Schlechter kann es mit einem Arzt jedenfalls NICHT werden!

Gruß
Dani1112
jazzyizzy
Beiträge: 18
Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Es geht mir zwischendurch immer wieder gut.
Meistens fühle ich mich besser, wenn ich mit Menschen, die ich liebe zusammen bin.
Wenn ich wieder von ihnen weggehe bin ich traurig und dann fühle ich manchmal gar nichts mehr.
Bin nicht traurig, kann nicht weinen.
Bin dann eher gleichgültig oder so, als traurig oder zufrieden.

Aber solche Gefühle hat doch jeder.
Nur weiß ich nicht wie ich es schaffen soll mein Leben zu verändern. Denn ich bin mir selbst zu wenig Wert, kann nicht mal richtiges Mitleid mit mir haben.

Und in der Zukunft sehe ich nichts für mich.
Ich traue mich nicht, mir etwas für die Zukunft zu wünschen, weil ich nicht daran glaube, dass es Wirklichkeit werden könnte.
Deshalb sehe ich nichts worauf ich mich freuen könnte.
BeAk

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von BeAk »

Liebe Lilly,

wirklich jeder Satz den Du hier niederschreibst, beschreibt depressionstypisches Verhalten, Fühlen und Denken.

Dieses Denken, Fühlen und Verhalten wird von depressiven Veränderungen im Gehirn veruracht. Und diese Veränderungen können durch Antidepressiva und Verhaltenstherapie wieder aufgehoben werden.
rilke
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Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von rilke »

Liebe lilly,

mach nicht den gleichen Fehler wie Einige von uns hier und rede dir ein, du könntest dir selber helfen. Was du beschreibst sind die Symptome einer Depression.

Ich habe das auch lange nicht wahr haben wollen und dachte ich könne mir selber helfen. Bis ich ganz am Boden lag und es kaum noch Hilfe für mich gab. Depressionen müssen fachkundig behandelt werden, je früher desto besser. Die Behandlung ist in den meisten Fällen sowieso ein langwieriger Prozess, also ran an die Arbeit.

LG Gika
______________________________

Zwei Dinge sind unendlich:

Das Universum

und die menschliche Dummheit.

Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)
Oase
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Registriert: 20. Feb 2007, 14:50

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von Oase »

Liebe Lilybell!

Schön, dass du den Mut hattest, dich hier zu äußern - das ist der erste Schritt für eine Veränderung.

Ob du depressiv bist oder nicht, möchte ich nicht beurteilen. Ich weiß nur eins: An sich rumzuschnippeln gehört nicht zu einer Depression, aber es ist eindeutig ein Hilferuf, ein Signal, dass es deiner Seele nicht gut geht.

Wie die anderen rate ich dir auch, zu einem Fachmann zu gehen. Es gibt Probleme, die kann man alleine nicht lösen, weil man die Dinge zu subjektiv sieht.
Nur Münchhausen war in der Lage, sich selber am Schopf zu packen und sich ohne fremde Hilfe aus dem Sumpf zu ziehen.

Du brauchst keine Angst haben, dich an eine Fachkraft zu wenden. Man wird dich weder auslachen noch verurteilen. Psychische Probleme sind wie eine Krankheit des Körpers, deswegen hab keine Schuldgefühle. Du bist nicht allein und man wird dir helfen können. Bestimmt.

Alles Liebe
Oase
braindead
Beiträge: 7
Registriert: 24. Feb 2007, 23:21

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von braindead »

Hallo Lilly,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier in dieser Runde.

Etwas, das mir geholfen hat zum Arzt zu gehen ist der Umstand, dass man bei Depression von einer Krankheit spricht.

So soll beispielsweise die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe im Gehirn gestört sein, wofür wir - die Betroffenen - nichts können! Gewisse Dinge kann man mit Medikamenten behandeln, andere mit verschiedenen Therapien (Verhaltenstherapie usw. usf.)
Es soll also physisch etwas verkehrt laufen, ebenso wie bei einer Grippe (OK, stark vereinfacht ).

Wenn man krank ist, sollte man zum Arzt gehen. Wenn Du denkst, Dein Bein wäre gebrochen, würdest Du doch beim Arzt vorstellig werden, oder?
Der stellt die Diagnose und sagt Dir, ob es sich nur um eine Prellung oder um einen Bruch handelt.
... Und ähnlich ist es auch bei einer Depression.

Wie gesagt, mir persönlich hat diese Erkenntnis sehr geholfen, vielleicht bringt sie ja auch Dir etwas.

Liebe Grüße
Alex
jazzyizzy
Beiträge: 18
Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Danke für eure Antworten.

Finde es schwierig ruhig zu bleiben, weil ich bei manchen merke wie ungeduldig die Schreibenden sind: "Nun gib doch endlich zu das du ein Problem hast und mach das Richtige/ handle entsprechend!"
Natürlich glaube ich nicht, dass man mit Depressionen alleine klar kommen muss.
Aber ich fühle mich überhaupt nicht wohl bei der Vorstellung bei fremden Leuten Hilfe zu suchen.
"Klar das geht hier allen so, wir hatten auch diese Probleme und jetzt sind wir schlauer!"
Aber das hilft mir im Moment nicht so viel.
Ich sehe das nur als Versagen.
Kann es im Moment nicht anders sehen.
Außerdem rede ich schon mit meiner Familie und meinen Freunden NICHT über meine psychischen Probleme. Geht das denn bei einem Arzt besser?
Ich kann auch nicht sagen, dass ich besonders gut auf Ärzte zu sprechen bin.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich so viel Vertrauen entwickeln kann um meine Seele vor einem auszubreiten.
Und das würde ich ja schon, wenn ich sagen würde, dass ich ein Problem habe.

Leider habe ich auch schon ziemlich schlechte Erfahrungen in Bezug auf Ärzte gemacht.
Bin bei einem Hautarzt gewesen, wegen der Haut (Pickelquetschen, Kratzen etc., dass ich nur für eine Hautkrankheit hielt, der ich eben ausgeliefert war) wusste damals aber auch noch nicht, dass das ne psychische Komponente hat, jedenfalls habe ich mir das nicht bewusst eingestanden.
Der Arzt hat mich dann unsanft darauf gestoßen. Das hat mich richtig aus der Bahn geworfen.
Habe mich im Internet darüber schlau gemacht und eigentlich hätte der Arzt mich beraten und eventuell zu einem Therapeuten überweisen müssen anstatt zu sagen: "Na ja, sie haben da dieses Problem etc. da kann ich aber nichts machen"

Wie kann ich mich dennoch überwinden, obwohl ich noch das Gefühl habe, dass ich alleine aus allem herauskommen könnte!

Ja, es ist richtig der Arzt kann mir sagen ob ich Hilfe brauche oder nicht. Aber er kann es (glaube ich zumindest) auch schlimmer machen.
Ich weiß es nicht...

Liebe Grüße

Lilly
BeAk

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von BeAk »

Liebe Lilly,

jeder Facharztt behandelt nur seinen Bereich und ist nur für diesen ausgebildet.
Und Ärzte die gelernt haben, das Kankheit nur körperlich vorhanden sind, kümmern sich nicht um seelische Leiden.
Hast Du psychische Probleme, mußt Du einen Psychiater aufsuchen, nur er ist der Facharzt für psychische Leiden. Schließlich wendest Du Dich mit Menstruationsbeschwerden auch nicht an den Zahnarzt, denn bei ihm kannst Du keine Hilfe erwarten.

Und was Deine Bereitschaft angeht über deine seelischen Probleme zu sprechen. Das mußten wir hier alle erst lernen und das weiß auch jeder Psychiater und auch Therapeut und geht entsprechend vorsichtig mit einem um.
Wenn Du allerdings meinst, neh das will ich nicht.
Auch gut, es ist Dein Leben, nur Du bist dafür zuständig, ob es Dir besser oder schlechter geht.

Achja, ein Arzt kann es auch schlimmer machen, schreibst Du. Richtig, es soll Mauerer geben, die schiefe Mauer hochziehn, die dann von allein wieder einstürzen.
Schwarze Schafe gibt es immer und überall, aber doch selten.
jazzyizzy
Beiträge: 18
Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Gemeinheit! Immer wird man hier belehrt!

Nein, ich weiß wirklich nicht wie ich reagieren soll.
Ich will dass er mir besser geht, natürlich, aber ich weiß nicht wie!
Ich habe einen Termin bei meinem Hausarzt gemacht. Ist das jetzt gut oder schlecht?

Eben hat mich eine Freundin angerufen. Nachdem ich mich gemeldet hatte, meinte sie: "Was ist los? Du klingst so traurig!" Und ich sagte: "Nein, es ist alles gut!"
Dann eröffnete sie mir, dass sie den ganzen Tag am Heulen ist, weil ihr Freund mit ihr Schluss gemacht hat.
Das hat mich erstmal umgehauen, weil ich gar nicht weiß wie ich sie trösten soll.
Morgen besuche ich sie.
Was machen wir dann? Ich tröste sie und versuche fröhlich zu sein?

Wie kann ich dieses Verhalten ändern und einfach auch mal sagen, mir geht es beschissen, bitte tröste mich? Und das ohne mich total unwohl zu fühlen.

Wie macht man das?

Liebe Grüße

Lilly
braindead
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Registriert: 24. Feb 2007, 23:21

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von braindead »

Liebe Lilly,

die meisten - wie auch ich - können wohl nur Denkanstöße geben oder aus ihren eigenen Erfahrungen berichten.
Ich bin überzeugt, dass es bei vielen auch länger gedauert hat, bis überhaupt die Ursache diagnostiziert wurde. Bei vielen, so unterstelle ich weiterhin (auch wieder aus eigener Erfahrung), wurde wohl eher an verschiedenen Symptomen herumgedoktert.

Diese Haltung, keine Hilfe annehmen zu wollen, sich zu sagen: "Ach, hört auf, das schaffe ich auch alleine!", kenne ich nur zu genüge. Bei mir hat es Jahre gedauert, bevor ich mir eingestand, dass ich es eben nicht alleine schaffe und auch mein Umfeld usw. massiv damit überfordert ist.
Diese Erkenntnis hatte ich erst, als so gut wie nichts mehr ging und so gut wie niemand mehr da war ... !

Auf Druck habe ich eher "zu" gemacht und mich in meiner Hölle eingeschlossen. Auch die Problematik "wem soll ich mich anvertrauen?" kenne ich pers. gut. Aus verschiedenen Gründen habe ich mir nicht eingestehen können, dass auch ich "Schwäche" zeigen und Hilfe annehmen bzw. beanspruchen darf - ich habe damit immer noch Probleme, es bereitet mir (so wie Dir) erhebliches Unbehagen.
Aber, um meinen aktuellen Tiefpunkt aufzugreifen, ich bin wahnsinnig erleichtert, dass mir mein Arzt etwas von dem abnimmt, was ich in den vergangenen Monaten nicht geschafft habe - wenngleich leider erst während einer totalen Krise.

Ob nun in explizit Deinem Fall tatsächlich eine Depression dafür ursächlich ist, weiß ich nicht. Aber, um mich meinen Vorrednern anzuschließen, so einiges deutet schon darauf hin.
Es kann etwas vollkommen anderes und auch vollkommen harmlos sein - aber eben auch nicht!

Gewissheit wird Dir nur jemand geben können, der sich mit so etwas auskennt.

(Und, da ich es gerade lese: ich beglückwünsche Dich zu Deinem mutigen Schritt bzgl. Deines Hausarztes! Ich wünsche Dir viel Kraft für diesen Besuch und dass Du ehrlich mit ihm zu sprechen bereits bist.)

Ich weiss nicht, ob Du dieses nun als belehrend auffasst oder nicht, letztendlich soll es so nicht gemeint sein.
Verstehe es bitte eher als Darlegung von Erfahrung und vielleicht auch als mahnendes Beispiel, wie man es *nicht* machen sollte.

Liebe Grüße!
BeAk

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von BeAk »

Liebe Lilly,

versuche es. Vielleicht hast Du Glück und Dein Hausarzt hat keine Scheuklappen auf.
Mein vorheriger Hausarzt (habe gewechselt) weigert sich standhaft, ihrgend etwas mit psychischen Störungen zutunhaben zu wollen und erklärt den Patienten einfach für gesund.
Es verweigerte meinem Mann sogar das von Psychiater verschriebe Antidepessivum.

Wenn Sich Dein Hausarzt als genauso kompetent erweist wie mein Ex, rate ich Dir einen Termin beim Psychiater zu machen. Den kannst Du auch ohne Überweisung aufsuchen.
jazzyizzy
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Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Was mir auch Probleme bereitet ist, dass ich das Gefühl habe mich nicht dafür rechtfertigen zu können, dass es mir schlecht geht.
"Ich bin ja selber Schuld!"
Weil ich die Gründe für mich ja auch nicht gelten lasse.
Oder erst wenn es mir schlechter ginge als jetzt.
Ich weiß, dass das bescheuert ist und auch, dass von außen niemand über mich urteilen kann.
Ihr kennt mich ja nicht.

Ich habe eben eine e-mail von einer Freundin bekommen in der sie mir schrieb:
"Mach dir keine Sorgen! Es wird schon"
Oder so ähnlich.
Es ging darum, dass ich eine Absage wegen eines Jobs bekommen hatte.
Aber ich kann nicht aufhören mir Sorgen zu machen.
Ich kann mit so vielem nicht aufhören, was mir nicht weiter hilft...

@Alex: Deine Antworten haben mir sehr weitergeholfen! War nicht belehrend, keine Angst! Vielen Dank :o)
Aber auch die anderen haben mir gute Denkanstöße gegeben!

Ich bin sehr dankbar, dass ich mir hier meine Sorgen etwas von der Seele reden kann.

Liebe Grüße

Lilly
Engel31
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Registriert: 27. Feb 2007, 20:50

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von Engel31 »

Hallo ich wünsche dir einfach nur glück für die Zukunft und das du immer den Mut hast dir alles von der Seele zu schreiben.
BeAk

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von BeAk »

Liebe Lilly,

aha, Du bist also für die Verändungen Deines Hypothalamus verantwortlich, so wie auch für die schrumpfende Anzahl Deiner Nervenverbindungen in bestimmten Stellen Deines Hirns und auch für die möglichwerweise zu geringen Menge an Serotonin im Deinem Oberstübchen.

Das sind nähmlich die Ursachen Deines Gedankenkarussells und der ganzen anderen Symptome die Du hast.

Selbstverständlich bist Du für das alles verantwortlich.

Währest Du auch Schuld, wenn Deine Bauchspeicheldrüse den Dienst verweigern würde, und du Diabetis hättest?
Sadness
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Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von Sadness »

Ach Bea, nu lass doch mal gut sein. Man kann auch verständnisvoller mit jemandem "reden", der hier neu ist und noch am Anfang des Verstehens seiner Probleme steht...

Liebe Lilybell,

ich find's toll, dass Du Dich hier aussprichst!! Lass Dich nicht verschrecken Als ich Deinen Beitrag las, konnte ich so vieles nachempfinden. Bevor ich meine Therapie anfing, habe ich felsenfest geschworen, niemals mit jemand Fremden über meine Probleme reden zu können. Mir wurde irgendwann bewusst, dass ich immer unglücklicher in meinem Leben wurde, dass da irgendwas nicht stimmen konnte, denn ich wusste nicht mehr, wie ich da wieder rausfinden sollte. Mein Hausarzt damals war super und hat oft nachgefragt, was los ist. Er "schickte" mich schließlich auch zu einer Therapeutin bzw. er empfahl mir jemanden und half beim ersten Termin. Ich war super skeptisch und war noch nicht so recht überzeugt von der Sache, aber die Frau war mir direkt sympathisch und es ging dann auch immer besser, dass ich mir ihr reden konnte. Es war direkt erleichternd, mal was abzuwerfen von dem Ballast. Nicht immer alles mit sich alleine ausmachen. Ich denke, es könnte Dir wirklich helfen, wenn Du jemanden findest, bei dem Du Dich wohl und gut aufgehoben fühlst. Vielleicht auch eher bei einer Frau als bei einem Mann, könnte ich mir vorstellen. Mir war das zumindest wichtig.

Weißt Du, es kann Dir so ein sicheres Gefühl geben, da jemanden zu haben, der für Dich da ist, der Dir zuhört, Dich so annimmt wie Du bist und der mit Dir schaut, was in Deinem Leben vielleicht "falsch" läuft, was Dir gut tun könnte, was Du anders machen könntest. Du scheinst großen Druck zu haben. Unkontrolliertes Essen oder das Quetschen in Deinem Gesicht dient wahrscheinlich als Ventil, um diesen Druck auszugleichen. In einer Psychotherapie kann man lernen, so etwas zu erkennen und damit umzugehen und noch vieles mehr. es ist doch auch wurscht ob es nun Depressionen sind oder sonstige Probleme mit Dir oder Deinem Leben. Das sind doch nur im Endeffekt nur Begriffe. Was zählt, ist, wie es Dir geht und ob Du dabei Hilfe brauchst...und ich schätze ja, Du brauchst sie.

Du musst auch nicht direkt zum Psychiater rennen und Tabletten schlucken oder so. Ich bin direkt zu dieser Therapeutin (psychologische Psychotherapeutin) gegangen und habe dann nach ein paar Probestunden eine Therapie begonnen. Ich habe bis heute noch kein Antidepressivum genommen.

Denk doch nochmal drüber nach. Guck mal in Deinem Telefonbuch nach psychologischen (oder ärztlichen) Psychotherapeuten. Du kannst auch ohne Überweisung dort hin (musst dann höchstens nochmal 10,- EUR zahlen) und Du hast 5 probatorische Sitzungen um herauszufinden, ob die Chemie stimmt. Du kannst auch mehrere Therapeuten "ausprobieren". Es ist ja nicht verpflichtend. Wenn Du merkst, Du willst es nicht, dann lässt Du es halt wieder. Aber einen Versuch ist es doch wert, oder? Du bist doch unglücklich, so wie Du jetzt lebst. Hol Dir doch Unterstützung. Eine Schulter zum Anlehnen quasi.

Ich wünsch Dir alles Gute.
Sadness
jazzyizzy
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Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

@sadness
Danke für deine Antwort.
Von dir fühle ich mich verstanden
Aber ich glaube es ist noch nicht so weit bei mir.

Hoffentlich kriege ich rechtzeitig die Kurve und hole mir Hilfe.
Es geht immer auf und ab, aber ich beschäftige mich jetzt mit meinen Problemen und schiebe sie nicht beiseite, das ist doch ein Anfang, oder?

Liebe Grüße

Lilly
Sadness
Beiträge: 812
Registriert: 5. Apr 2003, 19:56

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von Sadness »

Natürlich ist das ein Anfang!! Und ein guter dazu . Du kannst ja auch mal das ein oder andere Buch lesen, in dem Du vielleicht was zu Deinen Problemen findest. Mir hilft das immer, wenn ich irgendwo was lese, wo ich mich wiederfinde. Oder tausch Dich hier halt noch ein bisschen aus und stell Fragen. Meistens kriegt man hier nette Antworten!!

Gruß
Sadness
mico
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Registriert: 28. Dez 2006, 15:17

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von mico »

Liebe Lilly!Ich hab es viele Jahre genauso gemacht wie du.Ich konnte auch nie zeigen wie es wirklich in mir aussieht,weil ich es auch nicht gelernt habe.Du schreibst,dein einziges Trauma aus der Kindheit sei dein Übergewicht.Irgendwann hinterlässt ein Trauma leider seine Spuren,wenn man nicht die Möglichkeit hat darüber zu sprechen.Mein Trauma war zwar ein andereres,aber auch ich habe nie darüber gesprochen.Ich habe 30Jahre gebraucht und es mußte mir erst richtig scheiße gehen bis ich mir Hilfe geholt habe.Aber dann war es eine Erleichterung,sich mal alles von der Seele reden zu dürfen.Alles brauch seine Zeit und vielleicht ist die Zeit bei dir einfach noch nicht reif,für einen solchen Schritt.Lass dich nicht unter Druck setzen,weil auch das dir nicht gut tut.

Aber du bist ja schon einen Schritt weiter gekommen,indem du hier,von dir berichtet hast.Du machst dir Gedanken über dich und das ist schon sehr viel wert.

Ich wünsch dir viel Glück bei deinen wieteren Schritten.

LG Gina
Ich lebe, weil ich es will
jazzyizzy
Beiträge: 18
Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Ich habe heute eine interessant Erkenntnis über mich gewonnen:
Ich hatte den schlimmsten Migräneanfall, den ich bisher hatte und war ziemlich verzweifelt und wusste nicht mehr wie ich mit meinen Schmerzen umgehen sollte.
Ich nahm mein Telefon und rief meine Schwester an und sagte ihr, dass es mir ganz schlecht geht und fing an zu weinen.
Ich weine selten und plötzlich konnte ich weinen und um Hilfe bitten.

Nur ging es dabei um körperliche Schmerzen, nicht um seelische!

Ich weiß schon, was das bedeutet.
Erkenntnis ist der erste Schritt.
Mal sehen was passiert...

Liebe Grüße

Lilly
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ein Hallo auch von mir,
zuerst einmal. Ich finde (so wie Oase), das sich Ihr Symptomatik NICHT nach einer Depression anhört (ne wirkliche Diagnose kann ich natürlich hier nicht stellen). Aber ich sehe es ähnlich wie Sadness und viele ander Vorposter: Eine Therapie könnte vieleicht von Nutzen sein..aber wie sie schon gesagt haben, kein Druck, das ist eine Möglichkeit...
Dieses Forum ist ein Depressionsforum und wir versuchen immer darauf zu achten, dass die Poster hier auch wirklich ne Depression und kein ganz anderes Problem haben. Aber jetzt bleiben sie erstmal hier, vieleicht finde Sie mit der Zeit ja ein Forum bei dem Sie das Gefühl haben, dass es Ihre Problematik noch besser abbildet.
Viele Grüße
Dr. Niedermeier
jazzyizzy
Beiträge: 18
Registriert: 20. Feb 2007, 18:32

Re: Bin neu hier und wahrscheinlich auch nicht richtig, aber trotzdem...

Beitrag von jazzyizzy »

Wo soll ich denn hin?
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