Psychotisch - nach Depression ?

Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Hallo kennt jemand von Euch das Problem durch eine lange Depression psychotisch zu werden? mfg Matze
R.W.
Beiträge: 50
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von R.W. »

Hallo, ich kenne es! MfG R.
Thomas

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas »

Hallo Matthias und Ruthild, was ist aus eurer Sicht das Typische am Psychotischsein, lässt es sich gegen Depr. abgrenzen? Grüße an euch Thomas
R.W.
Beiträge: 50
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von R.W. »

Hallo, ja sicher, psychotisch war bei mir mal ab und zu eine kurze Phase, einfach wenn alles zu viel war, habe ich mal z.B. grüne oder rote Flecken gesehen, wo keine waren...so etwas z.B. Und bei Dir Matthias? Grüsse von Ruthild
Thomas Roland

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas Roland »

Hallo, das mit den Flecken habe ich verstanden. Gibt es noch andere Beispiele ? wer kann das vielleicht mal etwas näher erklären, was "psychotisch" eigentlich meint. Liebe Grüße Thomas
titanic
Beiträge: 362
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von titanic »

Hallo, ja, würde mich auch mal interessiern. Gehört z.B. das berühmte "Stimmen-Hören" dazu? Das ist mir einmal passiert (innerhalb einer schlimmen Schlaflos-Phase): Dieser Vorfall hat mich für längere Zeit ziemlich erschüttert/verstört und ist aber Gott sei Dank bis heute nicht mehr aufgetreten. Jetzt höre ich nur ab und zu Glockengeläut (nachts), was gar nicht existiert, aber das schiebe ich auf meine weihrauchgeschwängerte Kindheit....es macht mir auch keine Angst mehr. Viele Grüße Titanic
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Hallo, also bei mir ist es so das ich mich so fühle als wäre ich nicht da. Ich habe auch oft paranoide Anbahnungen, fühle mich etwas verfolgt oder beobachtet. Ganz schlimm ist es, das meine Gefühle nicht zu mir zu gehören scheinen. Das ganze macht mir ziemliche Angst. Ob das jetzt allerdings alles psychotisch ist, weiß irgendwie keiner richtig. Mein Psychiater ist sich auch nicht sicher. Ich höre jedenfalls keine Stimmen, sehe nix was nicht da ist und phantasiere nicht. Ich habe übrigens auch ganz stark das Gefühl total verwirrt zu sein. mfg matze
Thomas

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas »

Hallo ihr alle, ich kenne aus meinen Depr. auch massive Wahrnehmungsstörungen, z.B. Flimmern vor den Augen und graue Schatten oder das Gefühl, etwas würde sich mir plötzlich nähern (das macht dann Angst). Was du beschreibst, Matze, glaube ich auch zu kennen. Ich habe mich zeitweise auch in einen Beobachter verwandelt und habe meine Gefühle auch so erlebt (Selbstfremdheit). Manche nennen diesen Zustand auch "gefühlte Gefühllosigkeit", "nicht mehr man selbst sein", "nicht mehr da sein". Deine Depr. scheint sehr tief zu sein, wenn du so etwas erlebst und du hast mein aufrichtiges Mitgefühl, es ist ein schrecklicher Zustand. Und deine totale Verwirrtheit: Erleben andere dich als verwirrt? Du schreibst z.B. normal und klar. Das vergeht wieder, mach dir keine unnötigen Gedanken. Man fragt sich ja auch oft, ob man verrückt wird und ich habe das dann mit "Psychose" verbunden. Aber eine eindeutige Psychose lässt einen die Dinge wirklich für real halten, Stimmen, die man hört, existieren dann wirklich und werden nicht mehr als Störung wahrgenommen. Piet Kuiper beschreibt in "Seelenfinsternis" die psychotischen Phasen seiner Depr. sehr drastisch- er war überzeugt, wirklich tot und in der Hölle zu sein und kein logisches Argument konnte ihn vom Gegenteil überzeugen. Er wurde auch wieder gesund. Ich habe selbst mal einen Klienten betreut, der in seiner Depr. Stimmen gehört hatte, aber wusste, dass sie nicht real sind. Seine Ärzte haben nicht die Diagnose "Psychose" gestellt. Macht euch nicht verrückt! Herzliche Grüße von Thomas
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von heike56 »

Hallo zusammen, manchmal möchte ich mich als Depressive mit "Schizophrenen" vergleichen, was natürlich aus medizinischer Sicht nicht stimmt. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich habe zwei Persönlichkeiten. Wenn ich gute Phasen habe bin ich lebendig, unternehmungslustig, selbstbewußt, in den schlechten Phasen träge, unentschlossen, wenig Selbstbewußtsein. Ich hatte eine kurze Zeit Wahnvorstellungen, Danach habe ich den Spruch geprägt: man ist sich einer Sache/Überzeugung nie so sicher, wie in einem Wahn. Weil, da habe ich nicht mehr an meinem Empfindungen gezweifelt, sie waren "echt". Ich habe jetzt Feierabend, wünsche euch alles Gute Gruß von Heike 56
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Hallo Heike und thomas, danke für eure antworten. Thomas: andere erleben mich nicht als verwirrt. Mein Psychologe und Psychiater meinen ich wäre total schlau und klar. Nicht psychotisch. Heike: Im Wahn war ich auch. Ich war felsenfest davon überzeugt weg und schizophren zu sein, obwohl ich es auch wieder nicht glauben konnte. Es war richtig echt! Ein widerlicher Zustand. Außerdem habe ich wie Du auch das Gefühl 2 Persönlichekeiten zu sein. Mal lustig, lebendig, usw. dann wieder kritisch, schuldig, etc. Ich glaube das ist etwas manisch. Ich hatte es lange Zeit. mfg Matze
Thomas

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas »

Hallo Matze, dachte ich mir, war bei mir auch so. Deswegen wissen die anderen ja auch nie, wie es einem geht, man sperrt die Krankheit in sich ein. Gruß Thomas
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Wie meinst DU das? Einsperren? Erkläre mir was Du meinst,es hört sich so an wie bei mir. Ich fühle sie in mir gefangen, eingesperrt. Matze
Thomas

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas »

Hm, Matze, das ist schwer. Ich meinte einsperren nicht so, dass man die Krankheit einsperrt (aus freien Stücken), so wie du es sagst, ist es besser. Man ist in sich selbst gefangen, schaut aus sich heraus, wie aus einem Taucheranzug , den man nicht ablegen kann. Da ist immer etwas zwischen einem selbst und der Welt, man ist auch erstarrt und versteinert, eben eingesperrt. Trotzdem erlebt man alles, aber wie im Film, manchmal habe ich gesagt, ich lebe in einem Albtraum- es gelingt mir einfach nicht aufzuwachen. Über nichts scheint es noch Kontrolle zu geben- trotzdem funktioniert man viel besser, als man glaubt. Wer funktioniert da noch, ist man das selbst oder ein Fremder? An meinem tiefsten Punkt begann ich zu vergessen, wozu einfache Gegenstände wie Büroklammern da sind, ich musste mich anstrengen, sie einzuordnen, gar zu benutzen- alles schien sich aufzulösen in Fragmente- nichts hatte mehr einen Zusammenhang. Da ein Bleistift, hier ein Schlüsselbund, was haben diese Gegenstände mit mir zu tun? Erkennst du etwas davon wieder? Es geht vorbei, glaub mir. Tut mir sehr Leid, ich weiß, wie furchtbar das ist und ich versteh sehr gut, dass du übers Verrücktwerden nachdenkst. Du wirst es nicht! Gruß von Thomas
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Danke Thomas, wirklich, ich habe viel davon wiedererkannt. Nun vergesse ich nicht was die Dinge mit mir zu tun haben, aber es ist schon so. Auf jeden Fall das in sich eingesperrt sein, wie in einem Taucheranzug!! Sehr beschreibend. Wie bist DU rausgekommen. Es IST ein Alptraum!! Matze
Thomas

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas »

Hallo Matze, ja, ein Alptraum ist es auf jeden Fall und ich kann sehr gut nachvollziehen, das Piet Kuiper lange Zeit glaubte, er sei in der Hölle. Es hat von alleine wieder aufgehört- etwa 3 Monate ging diese ganz dunkle Phase bei mir und ich glaube, Medikamente sind die einzigen Hilfsmittel, man selber kann nur wenig für sich tun, auch Therapie greift nicht in so einem Zustand. Bist du gut versorgt- ich meine hast du Menschen um dich herum, mit denen du dich wohlfühlst, das ist nach meiner Erfahrung sehr wichtig? Ich habe mal gelesen, dass Neuroleptika genau diese sehr quälenden Zustände, wie du sie beschreibst, als Nebenwirkung haben. Ich habe nach der Stelle im Buch gesucht, aber nicht gefunden. Sicher hat dein Arzt einen Grund, dir solche Hämmer zu verschreiben, aber wenn du wüsstest, dass es davon kommt, könntest du das Grübeln über evtl. Geisteskrankheiten vielleicht aufgeben. Wie lange geht es dir eigentlich schon so? Alles Gute, denk immer daran, dass es nicht ewig dauert! Thomas
Thomas

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Thomas »

Hallo Matze, ja, ein Alptraum ist es auf jeden Fall und ich kann sehr gut nachvollziehen, das Piet Kuiper lange Zeit glaubte, er sei in der Hölle. Es hat von alleine wieder aufgehört- etwa 3 Monate ging diese ganz dunkle Phase bei mir und ich glaube, Medikamente sind die einzigen Hilfsmittel, man selber kann nur wenig für sich tun, auch Therapie greift nicht in so einem Zustand. Bist du gut versorgt- ich meine hast du Menschen um dich herum, mit denen du dich wohlfühlst, das ist nach meiner Erfahrung sehr wichtig? Ich habe mal gelesen, dass Neuroleptika genau diese sehr quälenden Zustände, wie du sie beschreibst, als Nebenwirkung haben. Ich habe nach der Stelle im Buch gesucht, aber nicht gefunden. Sicher hat dein Arzt einen Grund, dir solche Hämmer zu verschreiben, aber wenn du wüsstest, dass es davon kommt, könntest du das Grübeln über evtl. Geisteskrankheiten vielleicht aufgeben. Wie lange geht es dir eigentlich schon so? Alles Gute, denk immer daran, dass es nicht ewig dauert! Thomas
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Ich habe es schon seit mehreren Wochen. Es war in den letzten Tagen besonders quälend. Ich fühle mich oft verfolgt usw. weiss aber das es quatsch ist. Ein widerliches Gefühl. So als wenn einem jederzeit einer eine reinhauen will. Matze
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Ich glaube seit ich mehr neuroleptika nehme, geht es mir schlechter. Heute habe ich die Dosis erhöht. Heute war es am quälendsten. Ich denke da besteht ein riesiger Zusammenhang! Als ich damit angefangen habe bekam ich auch mehr bzw. erst diese Zustände... Ich probiere es mal mit weniger bzw. ohne... Danke für den Tip, in den Nebenwirkungen steht nur: Angstzustände und Erregbarkeit evtl. Panik... Matze
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von waltraut »

Lieber Matze, ich wollte dir nur erzählen,daß ich in der Klinik zweimal auf Neuroleptika mit ganz schlimmen Zuständen reagiert habe,eine Überwachheit,ich hatte das Gefühl,ich rase mit Siebenmeilenstiefeln über den Flur,ich flog im Zimmer von einer Ecke in die andere usw. Das soll dir keine Angst machen,nur find ich,es ist wichtig zu wissen,daß manchmal die Krankheit von Medikamenten verstärkt wird. Lieber Thomas, in dem Zusammenhang der Gedanke,ob deine gesundheitlichen Probleme nicht auch medikamentös beeinflußt sein können? Kürzlich stand in der Zeitung in einem Artikel über Gerontopsychiatrie,daß viele alte Menschen z.B. Schwindelanfälle auf Grund von Medikamenten gegen psychische Störungen oder auf Grund von Zusammenwirkung mehrerer Medikamente haben. Wahrscheinlich weißt du das eh alles,aber ich dachte,ich schreibs halt mal lieber. Noch etwas,du sagst,du merkst gar nicht,daß das Fluctin dir hilft. Hast du denn schon mal einen Absetzversuch gemacht? Da läßt sich das doch gleich feststellen. Ich konnte auch nie direkt sagen,ob es mir von einem Medikament besser ging oder von selbst,aber bei meinen Absetzversuchen hat es sich meist nach 2 Wochen gezeigt,daß ohne noch zu früh war. Guten Morgen,einen schönen Tag und gute Besserung! Waltraut
R.W.
Beiträge: 50
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von R.W. »

Hallo Ihr, bei psychotisch fällt mir auch noch ein, dass ich auch Schatten sah und mich beobachtet fühlte. Kuiper beschreibt es sehr gut, manchmal treibt es einen fast in den Wahn bzw. man hat ihn. Solche Psychosen sollen aber angeblich nicht so gefährlich sein. Ich habe auch eine ganze Weile deshalb Neuroleptika bekommen, sie können bestimmte Dinge tatsächlich verstärken, in Form von Halluzinationen. Panik, Angst, all so etwas habe ich auch erlebt. Da fragt man sich, wo ist der Nutzen? Mir hat es schon einige Diagnosen eingehandelt. Vergesslichkeit ist auch ein Begleiter meiner Depris. Die einfachsten Dinge sind weg. Man fragt sich, wie das wieder werden soll. Manchmal denke ich, ich drehe durch. Dann wird das Leben unaushaltbar. Aber ich hoffe, mir kann in der Klinik geholfen werden. Grüsse, Ruthild
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Danke für die vielen Antworten... Hallo Ruthild: ich habe es ganz übel irgendwie. Ich habe immer das Gefühl immer und überall beobachtet zu werden. Alles beobachtet mich, vom Bild bis zu den Autos auf der Straße, so alles würden die Dinge mich gleich angreifen. Das ist alles Scheiß, das weiss ich genau, doch trotzdem fühle ich mich dadurch ziemlich kacke und entfremdet. Wer kennst das noch? Es scheint als würde gleich irgendwas einen anspringen. Mir ist auch schwindelig und kirre im kopp... das nervt. Außerdem macht es tierische Angst und ich habe das Gefühl dies sei doch alles nicht echt. Ich denke Neurol. verstärken es, denn seitdem ist es bei mir stärker aufgetreten. Haben dir denn die Neurol. geholfen Ruthild? Sollte ich sie lieber nehmen???????????????? Matze
Kirsten
Beiträge: 56
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Kirsten »

Hallo Matze! Ich lese Deine Zeilen, kann es furchtbar gut mitfühlen und nachfühlen. Ich möchte da unbedingt etwas zu sagen, habe aber Angst es für Dich noch schlimmer zu machen. Vielleicht kannst Du es einfach nur als MEINE Erfahrung mit Depressionen und Psychosen nehmen: Ich kenne beides nur zu gut. Ich war schon eine ganze Weile depressiv ohne es zu ahnen. Ich dachte, es ist normal, sich in der Pubertät so zu fühlen. Mit 20 habe ich beschlossen, mich selbst und mein Leben radikal zu verändern. Das ist mir nicht besonders gut bekommen. Ich bekam eine Psychose mit paranoiden Wahnvorstellungen und einer kompletten Entfremdung von meiner Person. Ich glaube, das war aber noch eine harmlose Variante. Es hat lange gedauert, bis es wieder nachließ, ohne Medikamente aber mit Psychotherapie habe ich es aber geschafft. Gefolgt von ein paar Jahren schwerer Depression. Nach einem Jahr in dem es mir sehr gut ging, bin ich aber doch wieder abgeglitten. Wie es meine Art ist, bin ich im Moment mal wieder in Kampfstimmung: Ganz oder gar nicht. Also fordere ich mich auf allen Ebenen, stelle mich Herausforderungen, denen ich eventuell nicht gewachsen bin und merke, wie ich in eine heftige Krise gerate. Ich bemerke seit kurzem wieder Symptome an mir, die ich aus meiner psychotischen Phase kenne, fühle mich sehr bedroht und hatte gestern Nacht die schlimmste Panikattacke meines Lebens. Ich war überzeugt davon, das es das jetzt war! War es aber nicht!! Im Gegensatz zu früher, als ich fest davon überzeugt war, daß die Bedrohung real ist, bleibt heute in diesem Zustand ein Zweifel, ein hintergründiges Wissen, daß es eigentlich nicht so ist, wie ich das gerade empfinde. Das macht die Angst nicht kleiner, gibt mir aber die Gewissheit, in einer Psychose bin ich (noch) nicht. Da zweifelt man nicht mehr. Wie das mit Medikamenten ist, weiß ich nicht, damit kenne ich mich gar nicht aus, man kann aber auch ohne Medikamente so erleben, ohne psychotisch zu sein. Villeicht ist es einfach nur ein Zeichen, daß man sich mehr zumutet, als man momentan verkraften kann. Kirsten
Matthias Streich
Beiträge: 58
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Matthias Streich »

Danke Kirsten... ich habe mich genauso gefühlt. Entfremndet mit paranoiden anbahnungen. Im Gegensatz zu dir bin ich jetzt in der Phase die du jetzt durchmachst. Ich WEISS das es alles nicht real ist, macht die Angst aber nicht weniger. Irgendwie lebe ich gerade unter Dauerangst. Was kann ich tun? Es gibt immer mal wieder Gucklöcher ins normale dasein. Es scheint alles in meinem Kopf zu passieren doch ich kann es nicht abstellen. Wenn die Gucklöcher aufgehen ist es wunderbar, so wie heute ganz kurz. Es scheint dann nichts schöneres zu geben. Wie kann ich den Zustand halten? mfg Matze
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von waltraut »

Liebe Kirsten, siehst du den Zusammenhang zwischen deinen Forderungen an dich "auf allen Ebenen" und der schlimmen Panikattacke? Kannst du das Steuer herumdrehen? Lieber Gruß Waltraut
Kirsten
Beiträge: 56
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Psychotisch - nach Depression ?

Beitrag von Kirsten »

Hallo Waltraut! Der Zusammenhang erscheint mir ganz klar dazusein. Da sollte auch in etwa meine Nachricht an Matze zum Ausdruck bringen. Die Meditation hat mich sehr aufgewühlt, hat mich dahin zurückgebracht, wo ich als 10-jährige beschlossen habe lieber nicht mehr zu fühlen. Ich denke, das war für mich ein Meilenstein, den ich mir gelegt habe auf dem Weg zur Depression. Das war dann auch Thema meiner letzten Therapiestunde. Und wieder war ich 10 Jahre alt und drin in meinem Film. Ich habe die ganze Stunde über das Gefühl gehabt, ich werde ohnmächtig. Ich will meine Chance nutzen und mich dem stellen. Ich will meine Gefühle wiederhaben! Mein Therapeut hat mir dringend davon abgeraten, diese Meditation in der nächsten Zeit weiterzumachen. Aber die einzige Alternative, die ich sehe ist, alles wieder schön säuberlich zudecken und runterdrücken. Das kann es doch auch nicht sein, oder?! Hallo Matze! "Im Gegensatz zur Dir bin ich jetzt in der Phase die Du jetzt durchmachst."??? Ist da ein Tippfehler drin versteckt? Den Satz versteh ich nicht. Die Gucklöcher kenn ich auch. Die sind ein wahrer Segen! Als würde man aus einem total stickigem Raum raus kommen an die frische Luft. Endlich mal richtig tief und leicht durchatmen können. Wie man das hält wüßte ich auch nur zu gern. Ich hab mich erst mal für gestern und heute krankschreiben lassen, damit mich wenigstens die körperliche Erschöpfung nicht ganz dahinrafft. LG Kirsten
Antworten