Hallo zusammen,
ich bin 34, weiblich, in ner guten Beziehung, hab nen festen, akzeptabelen Job & Freunde.
Und bin mal wieder in so nem richtigen Tief.
Vor ein paar Jahren hab ich ne Therapie gemacht. Diagnose: manisch depressiv, oder neudeutsch bipolar. Erstmal riss mich natrülich die Tatsache aus den Socken, dass es mir gar nicht besser ging, wenn ich so starkt war, dass ich die Welt aus den Angeln hätte heben können....
Diese Therapie hab ich ca. 1 1/2 J. gemacht und mich in einer manischen Phase dabei ertappt, dass ich die Therapeutin anlog. Genial oder?
Seitdem schweben diese 1 - 2 Worte wie ein Damoklesschwert über meinem Kopf. Und die Frage: was mache ich jetzt? Die Krafte, dagegen zu halten schwindet langsam, also was tun? Dok aufsuchen? Lithium? Gestalttherapie? Meinen Namen tanzen?
Versteht mich nicht falsch, ich nehme das schon ernst. Gönne mir nur n bisschen Galgenhumor. Den brauch ich im Moment einfach.
Hoffe, ihr seid da n bisschen schlauer als ich und wisst rat.
bipolar - ja nee, is klar
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Weltenwandlerin
- Beiträge: 677
- Registriert: 9. Mai 2006, 13:19
Re: bipolar - ja nee, is klar
Hallo Paperdoll,
ich weiß nicht was du tun sollst! Was MÖCHTEST du denn tun? Was wünscht du dir?
Hast du einen guten Arzt etc., mit dem du Möglichkeiten eruieren kannst? Was sagt dein Partner zu dem Ganzen?
Liebe Grüße,
Mika
ich weiß nicht was du tun sollst! Was MÖCHTEST du denn tun? Was wünscht du dir?
Hast du einen guten Arzt etc., mit dem du Möglichkeiten eruieren kannst? Was sagt dein Partner zu dem Ganzen?
Liebe Grüße,
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
Re: bipolar - ja nee, is klar
Hallo Mika,
es geht nicht mehr darum, was ich möchte. Ich muss was tun, sonst entgleitet mir das alles. Ich hab nicht mehr allzu lange Kraft, um die Auswirkungen abzufedern. Ich weiß nicht, wie lange mein Freund noch Kraft hat zu mir zu stehen.
Das Gefühl, dass ich mit dieser Krankheit verbinde hatte ich zum 1. Mal mit 12. Jetzt bin ich 34. Das Einzige, dass ich bisher gemacht habe, war eine Gesprächstherapie vor 5/6 Jahren. Ich habe dort die Diagnose erhalten. Die Therapeutin hat mir auch Tricks beigebracht, mit denen ich mich aus nem Formtief wieder rausholen kann. Aber die funktionieren allmählich nicht mehr. Ich muss mein Gefühlschaos kompensiert kriegen. Das greift zunehmend in mein Leben ein, hat mittlerweile sogar Auswirkungen auf meine Arbeit. Das war meine letzte Bastion.
Arbeiten könnte ich sogar noch vor 11 Jahren. Da hatte ich einen schweren Schub, der ca. 15 Monate andauerte. In dieser Zeit war Arbeiten das Einzige was ich konnte. Aufstehen, waschen, anziehen, arbeiten gehen. Alles andere konnte ich nicht. Einkaufen, telefonieren, aufräumen, putzen, einen klaren Gedanken fassen. Diese Zeit hat so viel Kraft geraubt, da will ich nie wieder hin!
Also was tun? Nen gescheiten Hausarzt hab ich nicht. Aber eine Freundin von mir weiß einen. vielleicht geh ich da mal hin. Man braucht ja ne Überwisung und so. Und meine frühere Therapeutin? Ich glaub, die ist zu seicht für mich. Die hat mir immer nur in allem recht gegeben, da hab ich ihr irgendwann nicht mehr geglaubt und sie angelogen. War bequemer. Irgendwann bin ich dann da nicht mehr hin.
Außerdem kann ich ja selbst nicht beurteilen, ob ich Medikamente brauche. Ich steh nicht auf die Dinger, aber mittlwerweile ist es schlimm genug, dass ich sie ausprobieren würde. Im Zusammenhang mit MD wird immer auf Lithium verwiesen. Hast du Erfahrungen mit sowas? Erzählst du mir davon?
LG
es geht nicht mehr darum, was ich möchte. Ich muss was tun, sonst entgleitet mir das alles. Ich hab nicht mehr allzu lange Kraft, um die Auswirkungen abzufedern. Ich weiß nicht, wie lange mein Freund noch Kraft hat zu mir zu stehen.
Das Gefühl, dass ich mit dieser Krankheit verbinde hatte ich zum 1. Mal mit 12. Jetzt bin ich 34. Das Einzige, dass ich bisher gemacht habe, war eine Gesprächstherapie vor 5/6 Jahren. Ich habe dort die Diagnose erhalten. Die Therapeutin hat mir auch Tricks beigebracht, mit denen ich mich aus nem Formtief wieder rausholen kann. Aber die funktionieren allmählich nicht mehr. Ich muss mein Gefühlschaos kompensiert kriegen. Das greift zunehmend in mein Leben ein, hat mittlerweile sogar Auswirkungen auf meine Arbeit. Das war meine letzte Bastion.
Arbeiten könnte ich sogar noch vor 11 Jahren. Da hatte ich einen schweren Schub, der ca. 15 Monate andauerte. In dieser Zeit war Arbeiten das Einzige was ich konnte. Aufstehen, waschen, anziehen, arbeiten gehen. Alles andere konnte ich nicht. Einkaufen, telefonieren, aufräumen, putzen, einen klaren Gedanken fassen. Diese Zeit hat so viel Kraft geraubt, da will ich nie wieder hin!
Also was tun? Nen gescheiten Hausarzt hab ich nicht. Aber eine Freundin von mir weiß einen. vielleicht geh ich da mal hin. Man braucht ja ne Überwisung und so. Und meine frühere Therapeutin? Ich glaub, die ist zu seicht für mich. Die hat mir immer nur in allem recht gegeben, da hab ich ihr irgendwann nicht mehr geglaubt und sie angelogen. War bequemer. Irgendwann bin ich dann da nicht mehr hin.
Außerdem kann ich ja selbst nicht beurteilen, ob ich Medikamente brauche. Ich steh nicht auf die Dinger, aber mittlwerweile ist es schlimm genug, dass ich sie ausprobieren würde. Im Zusammenhang mit MD wird immer auf Lithium verwiesen. Hast du Erfahrungen mit sowas? Erzählst du mir davon?
LG
Re: bipolar - ja nee, is klar
Liebe Paperdoll,
meine Bipolarität wurde im Mai 2005 diagnostiziert.
Daran erkrankt bin ich wohl schon Zeit meines Lebens. Ein Rückblick ließ Vieles in meinem Leben klarer erscheinen.
Auch ich bin wegen der Nebenwirkungen gegenüber Medis vorsichtiger geworden.
Als der Leidensweg unerträglich wurde, entschloss ich mich zu Lamotrigin als Phasenprophylaxe. Das soll vor allem die Depriphasen abmildern.
Leider kann man erst nach einem halben Jahr Einnahme sagen, ob das Medi wirkt oder nicht.
Deshalb geh zum Arzt, lass Dir helfen.
Lithium lehnte ich vor allem wegen der möglichen Gewichtszunahme ab.
Das muss aber nicht immer zutreffen. In meiner SHG sind zwei Leute, die nach wie vor gertenschlank sind.
Einen richtigen Umgang mit der Krankheit habe ich noch nicht gelernt.
Nur soviel, alleine in den Griff bekommt man sie nicht.
Deshalb such Dir einen Psychiater, der sich damit auskennt.
Liebe Grüße,
Chiron
meine Bipolarität wurde im Mai 2005 diagnostiziert.
Daran erkrankt bin ich wohl schon Zeit meines Lebens. Ein Rückblick ließ Vieles in meinem Leben klarer erscheinen.
Auch ich bin wegen der Nebenwirkungen gegenüber Medis vorsichtiger geworden.
Als der Leidensweg unerträglich wurde, entschloss ich mich zu Lamotrigin als Phasenprophylaxe. Das soll vor allem die Depriphasen abmildern.
Leider kann man erst nach einem halben Jahr Einnahme sagen, ob das Medi wirkt oder nicht.
Deshalb geh zum Arzt, lass Dir helfen.
Lithium lehnte ich vor allem wegen der möglichen Gewichtszunahme ab.
Das muss aber nicht immer zutreffen. In meiner SHG sind zwei Leute, die nach wie vor gertenschlank sind.
Einen richtigen Umgang mit der Krankheit habe ich noch nicht gelernt.
Nur soviel, alleine in den Griff bekommt man sie nicht.
Deshalb such Dir einen Psychiater, der sich damit auskennt.
Liebe Grüße,
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Re: bipolar - ja nee, is klar
Hallo
ich würde dir raten, dir einen psychiater zu suchen und auch mal erwägen auf eine depressions-fachstation zu gehen.
von lithium halte ich nichts, wegen heftigster und dauerhafter nebenwirkungen habe ich das abesetzt.
Verstopfung, zittern, gewichtszunahmen und wassereinlagerung.
es gibt modernere stimmungs-stabilistoren, wie zb lamictal.
ich würde dir raten, dir einen psychiater zu suchen und auch mal erwägen auf eine depressions-fachstation zu gehen.
von lithium halte ich nichts, wegen heftigster und dauerhafter nebenwirkungen habe ich das abesetzt.
Verstopfung, zittern, gewichtszunahmen und wassereinlagerung.
es gibt modernere stimmungs-stabilistoren, wie zb lamictal.
--
liebe grüße
.::. DepriXX .::.
liebe grüße
.::. DepriXX .::.
Re: bipolar - ja nee, is klar
Hallo ihr Lieben,
danke für die Hinweise. Jetzt bin ich schon mal was schlauer. Kann ich mir den Psychiater direkt suche, oder muss ich über den Hausarzt gehen (wg. Überweisung etc.)? Gibts bei der Wahl des Psychiaters etwas zu beachten, wie z.B. eine Fachrichtung/ Zusatzqualifikation?
@ DepriXX:
Sprichst du bei Fachstation von einer Klinik-Station? Kann man sich dort auch ambulant behandeln lassen?
@ Chiron:
Nachdem ich es über 20 J. versuche (auch wenn ich erst seit fünfen die "Definition" habe)stelle ich fest, dass du recht hast. Man kann damit nicht allein umgehen. Werd mir also nen Dok. suchen. Bei mir sind auch dei Depri-Phasen besonders fatal, da mich dann nichts trösten kann. Aber auch die Manie-Phasen haben es in sich. Da drehe ich dann besonders auf. Das bringt Probleme im Umgang mit anderen. Besonders auf der Arbeit. Viele haben sich schon über meine "2 Gesichter" beschwert. Und in der letzten Zeit wechseln sich die beiden ständig ab. Muss mal wieder n bisschen in ruhigeres Fahrwasser kommen.
Hast du einen Tipp für die Zwischenzeit? Was machst du, wenn du so down bist. Und wie holst du dich runter, wenn du mal wieder so richtig "stark" fühlst?
Vielen Dank & liebe Grüße
danke für die Hinweise. Jetzt bin ich schon mal was schlauer. Kann ich mir den Psychiater direkt suche, oder muss ich über den Hausarzt gehen (wg. Überweisung etc.)? Gibts bei der Wahl des Psychiaters etwas zu beachten, wie z.B. eine Fachrichtung/ Zusatzqualifikation?
@ DepriXX:
Sprichst du bei Fachstation von einer Klinik-Station? Kann man sich dort auch ambulant behandeln lassen?
@ Chiron:
Nachdem ich es über 20 J. versuche (auch wenn ich erst seit fünfen die "Definition" habe)stelle ich fest, dass du recht hast. Man kann damit nicht allein umgehen. Werd mir also nen Dok. suchen. Bei mir sind auch dei Depri-Phasen besonders fatal, da mich dann nichts trösten kann. Aber auch die Manie-Phasen haben es in sich. Da drehe ich dann besonders auf. Das bringt Probleme im Umgang mit anderen. Besonders auf der Arbeit. Viele haben sich schon über meine "2 Gesichter" beschwert. Und in der letzten Zeit wechseln sich die beiden ständig ab. Muss mal wieder n bisschen in ruhigeres Fahrwasser kommen.
Hast du einen Tipp für die Zwischenzeit? Was machst du, wenn du so down bist. Und wie holst du dich runter, wenn du mal wieder so richtig "stark" fühlst?
Vielen Dank & liebe Grüße
Re: bipolar - ja nee, is klar
Liebe Paperdoll,
zum Thema gibt es das Bipolar-Forum.
http://www.bipolar-forum.de/index.php
Dort bekam ich schon ein paar hilfreiche Tipps.
Ich weiß nämlich nicht ob wir hier weiter über Bipo schreiben dürfen, da es ein reines Depri-Forum ist.
Maßnahme gegen die Tiefs:
Bei Tränen, Verzweiflung....
Alles rauslassen. Sprich in der Ecke sitzen und heulen bis der Wasserfall aufhört oder die Haut zu Brennen anfängt.
Dann eincremen.
Im KND den Kummer von der Seele schreiben.
Vorbeugend gegen das absolute Tief:
Orangefarbene Deko in den Zimmern. Lieblingsmusik auflegen, Lieblingsessen kochen, mit Freunden telefonieren... sich einfach was Gutes tun.
Kleine Exkursion zur "Vermeidung" der Manie:
Reizabschirmung, kein TV, kein Radio, keine Musik, kein PC, dunkle Farben anziehen, mit Schwarz umgeben, versuchen zu entspannen, Feedback der Umwelt ernstnehmen. (Die merken es leider zuerst.)
Schlafmedis einnehmen.
So - das waren so meine Versuche damit umzugehen.
Liebe Grüße,
Chiron
zum Thema gibt es das Bipolar-Forum.
http://www.bipolar-forum.de/index.php
Dort bekam ich schon ein paar hilfreiche Tipps.
Ich weiß nämlich nicht ob wir hier weiter über Bipo schreiben dürfen, da es ein reines Depri-Forum ist.
Maßnahme gegen die Tiefs:
Bei Tränen, Verzweiflung....
Alles rauslassen. Sprich in der Ecke sitzen und heulen bis der Wasserfall aufhört oder die Haut zu Brennen anfängt.
Dann eincremen.
Im KND den Kummer von der Seele schreiben.
Vorbeugend gegen das absolute Tief:
Orangefarbene Deko in den Zimmern. Lieblingsmusik auflegen, Lieblingsessen kochen, mit Freunden telefonieren... sich einfach was Gutes tun.
Kleine Exkursion zur "Vermeidung" der Manie:
Reizabschirmung, kein TV, kein Radio, keine Musik, kein PC, dunkle Farben anziehen, mit Schwarz umgeben, versuchen zu entspannen, Feedback der Umwelt ernstnehmen. (Die merken es leider zuerst.)
Schlafmedis einnehmen.
So - das waren so meine Versuche damit umzugehen.
Liebe Grüße,
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Re: bipolar - ja nee, is klar
auf der depri-fachstation auf der ich war, war auch eine tagesklinik.
--
liebe grüße
.::. DepriXX .::.
liebe grüße
.::. DepriXX .::.
Re: bipolar - ja nee, is klar
Hallo Chiron,
manchmal hilft auch einfach Nägel mit Köppe machen. Hab am Do. meinen 1. Termin bei einer Psychiaterin und bin gespannt.
Im Bipo-Forum bin ich auch registriert. Leider ist das da ziemlich unübersichtlich.
Noch ein Tipp für dich: Sei ein bisschen vorsichtig beim In-Depri-Stimmung-Suhlen. Hab ich früher auch so gemacht. Dauerte meist 2 - 3 Tage. Als ich das das letzte Mal praktiziert habe, dauerte es 15 Monate. Seitdem weiß ich, das darf ich so nicht machen. Ich muss schon was gegensteuern. Sonst ist das echt gefährlich.
Wünsch dir was
manchmal hilft auch einfach Nägel mit Köppe machen. Hab am Do. meinen 1. Termin bei einer Psychiaterin und bin gespannt.
Im Bipo-Forum bin ich auch registriert. Leider ist das da ziemlich unübersichtlich.
Noch ein Tipp für dich: Sei ein bisschen vorsichtig beim In-Depri-Stimmung-Suhlen. Hab ich früher auch so gemacht. Dauerte meist 2 - 3 Tage. Als ich das das letzte Mal praktiziert habe, dauerte es 15 Monate. Seitdem weiß ich, das darf ich so nicht machen. Ich muss schon was gegensteuern. Sonst ist das echt gefährlich.
Wünsch dir was