Eure Geschichte

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KMB
Beiträge: 54
Registriert: 21. Feb 2007, 09:46

Eure Geschichte

Beitrag von KMB »

Ich bin neu hier und an dieser Stelle ein herzliches Hallo ^^.

Ich bin hier, weil ich nach Erkenntnis suche (kling komisch, ist aber so). Ich bin der Meinung je mehr ich über mich und mein Gemüt lerne, umso besser kann ich damit umgehen.

Wer "Mut" und Muße dazu hat, den würde ich gerne bitten, mir die Entwicklung seine Depression bzw. seiner Gemütsprobleme zu erzählen.
Welche Wege seid Ihr gegangen, was dachtet Ihr anfangs, was sagt Euer Umfeld dazu?

Ich möchte Euch bitten, dass nur jene schreiben, die wirklich dazu bereit sind. Es soll sich niemand dazu gezwngen fühlen.
Aber vielleicht finde ich auf diesem Wege ähnliche Schicksale- oder eben ganz andere. Beides von dem ich lernen kann.
Ich werde die Tage dann auch von mir erzählen
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Eure Geschichte

Beitrag von DepriXX »

Hallo
stöber doch einfach mal hier im Forum, da findest du genügend Geschichten.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: Eure Geschichte

Beitrag von Sieglinde1964 »

Sieglindes Story ihrer Depression

Ich habe immer gedacht: Für so was hast du gar keine Zeit. Hast ja Beschäftigung genug. Auch war ich immer eine mehr extrovertierte Person. Kenne mich noch dazu auf dem Gebiet der Psychologie/Psychotherapie aus. Das war anfangs ja für mich das Schlimme. Ich wusste allen Rat, aber konnte mir in dem akuten Moment überhaupt nicht helfen. War bisher immer ein Ratgeber für andere, habe vielen Tipps gegeben. Und auf einmal braucht der Helfer selber Hilfe. Ich war nicht mehr ich selber.

Bei mir fing das am 2. September 2006 an. Ich saß am PC und habe noch daran gearbeitet, als mich so ein komisches Gefühl von innerer Leere und einer Traurigkeit überkam. Ich habe gedacht, legst dich erst mal hin und ruhst dich aus, wird schon wieder. Hast wohl zuviel gearbeitet. Nix da - Ich bekam auf einmal Grübelgedanken und fühlte mich immer elender und hilfloser. Ich wurde zunehmend unruhiger und trauriger. Meine Arme fingen an zu zittern. Immer abwechselnd. Dann ging das mit dem Kopf weiter. Ich habe dann Arme und Kopf geschüttelt, damit das aufhörte. Eine Zeit lang ging das gut. Gegen Abend, ich lag noch immer im Bett wurde es schlimmer. Ich war total fertig. Mein Mann rief den ärztlichen Wochenenddienst. Der Arzt verpasste mir Diazepam (10 mg). Davon sollte ich mich erstmal beruhigen. Weit gefehlt. Ich war immer noch unruhig und verspürte einen Drang mich zu bewegen. Was ich dann im Bett auf einen Arm gestützt in Form von stereotypischen Bewegungen, ähnlich wie bei einem Behinderten, tat. Denken konnte ich nicht mehr richtig. Das Zittern, jetzt nur noch in der rechten Hand, wurde zum Klopfen. Ich habe versucht das Klopfen zu unterdrücken, indem ich mit dem Zeigefinger die Sonnenpaddel der Internationalen Raumstation (bemannte Raumfahrt ist eines meiner Hobbys) auf einem postkartengroßen, einlaminierten Foto entlang fuhr um mich zu beruhigen. Auch das schlug fehl. Ich konnte das Klopfen nicht verhindern. Es war zum Verzweifeln.

Dieser ganzen Sache ging natürlich etwas voraus:
Fünf Tage zuvor starb eine liebe Nachbarin, die so was wie ein Seelenbeistand für mich war. Zwei Tage zuvor bekamen wir die Diagnose von meinem Vater. Unheilbar Krebs. Eine E-Mail aus dem Freundeskreis: Auch Krebs. Wenige Tage später wurde die selbe niederschmetternde Diagnose auch bei meiner Mutter festgestellt. Wobei sie aber noch Heilungschancen hat.
Vom Hausarzt bekam ich Imap gespritzt. Drei Wochen lang, zwei Spritzen in der Woche. Die Folge: Ich habe darauf so schlecht geschlafen und zu wenig Schlaf gehabt, obwohl die eine beruhigende Wirkung haben. Es quälten mich erniedrigende Gedanken am Anfang. Es war auch schlimm für mich, dass ich auf einmal Medikamente in der Richtung Psychopharmaka/Antidepressiva brauche. Dann wollte ich nur noch im Bett bleiben und hatte Lust zu gar nichts mehr.
Wurde auf Cipralex (20 mg) umgestellt und bin froh, dass man medikamentös was machen kann. Schlafen konnte ich auch wieder. Bin auch wieder aktiver. Ich muss mich ja schließlich auch um Familie und Haushalt kümmern.
Irgendwann half auch Cipralex nichts mehr. Die Tiefs waren meinem Hausarzt zu häufig und zu heftig noch und traten zyklisch auf. Ein großes Blutbild wurde bei mir gemacht. Das war in Ordnung. Auf Borellien wurde ich untersucht - negativ. Aber der Serotoninspiegel ist bei mir absolut im Keller und liegt bei <10 (Referenzbereich 20-240 ng/ml) Er überwies mich zum Neurologen. Ich nehme nun 30 mg Mirtazapin.
Ich hatte aber auch schon in früheren Zeiten Depressionen.In den Jahren 1988 und 1990 nach Fehlgeburten. Heute vermute ich u. a. auch eine Disposition im Hormonhaushalt (bin 43 Jahre)die Schicksalsschläge kommen als Verstärker hinzu. Da ich noch in der Einschleichphase bin mit Mirtazapin habe ich auch noch heftige Tiefs, kann manchmal nicht heulen, so "gerne" ich es mal tun würde, als Ablassventil für mein Innneres. Auch wache ich manchmal von Alpträumen auf und mich überfällt dann die Angst. Kann dann nicht wieder einschlafen. Dann schnappe ich mir die ISS und schaue sie an, nur damit ich nicht grübeln muss. Das hilft tatsächlich. Jeder hat da ja seine Methode. Das ist meine.
KMB
Beiträge: 54
Registriert: 21. Feb 2007, 09:46

Re: Eure Geschichte

Beitrag von KMB »

Vielen lieben Dank Sieglinde

@Derprixx: Sicher werde ich eine Menge finden, wenn ich als Neuling alles durchlese und danach "fahnde" aber ich finde es gerade al Neuling wirklich einfacher, wenn man solche Geschichten auf einem Blick hat und vergleichen kann, wie es bei anderen dazu gekommen ist.
Without
Beiträge: 209
Registriert: 27. Aug 2006, 18:58

Re: Eure Geschichte

Beitrag von Without »

Hallo Onn!

Auch ersteinmal herzlich Willkommen hier im Forum!

Das schwierige dir hier alles detailiert zu schildern, liegt darin, dass das hier ein moderiertes Forum ist. Das heißt die Mods müssen hier alles Postings durchlesen. Würde hier jetzt jeder nochmal seine persönliche Krankheitsgeschichte erzählen, würde das den Rahmen sprengen.
Deshalb wird es wohl so ablaufen, dass du über die Suchfunktion selber "kruschteln" mußt!

Liebe Grüße

Petra
>> Der Optimist sieht das Licht am Ende des Tunnels - der Pessimist den entgegen kommenden Zug
kaitain
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Re: Eure Geschichte

Beitrag von kaitain »

Dendrit
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Re: Eure Geschichte

Beitrag von Dendrit »

KMB
Beiträge: 54
Registriert: 21. Feb 2007, 09:46

Re: Eure Geschichte

Beitrag von KMB »

Hm, wenn das so rüberkam dann tut es mir sehr leid, ich hab eigentlich eher aus Zeitgründen meine Geschichte nicht gepostest.

Das du mich als Spanner bezeichnest, finde ich recht verletztend. Aber jeder hat ja das Recht zu denken wie er oder sie will, deswegen will ich dir das nicht nehmen.

Vielleicht liegt es bei mir auch einfach daran, dass mich eben kein "Normalo" verstehen kann und ich mit mir in diese Sache einfach nicht allein stehen möchte.

Meine Geschichte:
Ende 22 hatte ich des Öfteres Magenschmerzen, mmer mal so sporadisch und ichhabe nie wirklich drüber nachgedacht. Wenn man fragte "Was ist mit dir los?"- antwortete ich immer gedacnkenlos "Ach, mein Magen, keine Ahnung".
Im Februar/März wurden die schmerzen stärker. Verdacht auf Sodbrennen. Dementsprechend Behandlung.
Dann habe ich etwa 2 Monate lang fast jeden Tag mehrmals erbrochen. Ich bekam stärkere Mittel, gegen übelkeit etc. . Nach weiteren Monaten des Quälens schickte man mich schließlich doch zur Magenspiegelung.
Ich hatte einen Riss am Mageneingang, mit jeder Nahrungsaufnahme stieg der Säurespiegel im Magen an und "fraß" daran.

Habt ihr darüber nachgedacht, wieviel es bedeutet, wenn man "normal" Essen kann? Das bedeutet sehr viel. Essen ist Leben.

Ich war über ein dreiviertel Jahr krank, hatte stark abgenommen und war geschwächt, bekam kurze Zeit darauf eine Unterleibsentzündung. Manche Frauen können viell. nachvollziehen, wie das ist.
Anschließend bekam ich Depressive Verstimmungen.

Ein dunkler Schatten, der sich von hinten anschleicht, der dich völlig aus dem Leben reisst, man ist ganz hilflos und steckt dann in einer schwarz-grauen Welt.
Meine eigene Hölle.

Erst war es nur sporadisch, aber schrecklich genug um trotz der Schamgefühle zum Arzt zu gehen. Ich bekam Johanneskraut. Das half für kurze Zeit.

Ich nahm mir vor, mein Leben mehr durch Planung zu stabilisieren. Also feste Termine, feste rituale, Sport. Das half auch ein wenig.

Im Januar schließlich hatte ich über 8 Stunden meine Hölle. Ich wusste bis dato nicht dass man solange weinen kann, dass man so panische Angst hat, verlassen zu werden, dass einen keiner will, das man nix Wert ist und das man es nicht wert ist auf der Welt zu sein. "Wer will dich schon? Vorallem jetzt mit einer Depression?". Ich überlegte nach, wie es wäre Schluss zu machen, aber in meiner panischen Angst, war das für mich kein Ausweg. Den nach dem Tod würde ich weiter in dieser Hölle sitzen, auf immer und ewig verdammt dazu zu leiden, dass die ganze Seele schreit.
Ich habe zwischenzeitlich wirklich gedacht ich sei tot und wäre in der Hölle. Schließlich überlegte ich mir, mich zu verletzen, um vom Seelenschmerz abzulenken.
Ich habe meinen Arzt angefleht, auf erbärmlichste Art und Weise mir zu helfen...
Ich habe Tabletten, die lindern, aber sie lösen nichts. Ich warte derzeit auf einen Therapieplatz.
Ich möchte wieder der glückliche Mensch sein, der ich früher war, frei von all diesen.

Andere Schicksale, helfen mir dabei zu verstehen, dass ich nicht abstoßend oder unwürdig bin und sie geben mir Hoffnung auf einen "Weg nach draussen".
flower76
Beiträge: 226
Registriert: 13. Okt 2005, 23:35

Re: Eure Geschichte

Beitrag von flower76 »

Hallo,

Also dir esrtmal ein Herzlich Willkommen

Ich finde es aber auch sehr unpassend, wenn hier jemand neu ist und ein Anliegen hat ihn dann direkt als Spanner zu bezeichnen.

Finde ich total unnötig, sorry.

Ich werde dir "meine Geschichte" schreiben, wenn ich mehr Zeit habe .

Liebe Grüße, Flower
kerry
Beiträge: 359
Registriert: 3. Nov 2006, 20:44

Re: Eure Geschichte

Beitrag von kerry »

Hallo erstmal....

Ich mache es kurz, kann es sein das hier aufeinmal alle die das erste mal Posten, zurechtgewiesen werden???
Halloooo, jeder war mal Der/Die neue!!
Mal so als Gedanken Anstoß.

@Onn.... sehe dich ruhig um, und laß Dich nicht gleich wieder vergraulen Es werden sicherlich einige Dir Antworten und ihre Geschichte Erzählen, denn jeder von uns weiß wie schwer das ist den ersten Schritt zu tun... selbst wenn es "nur" in einem Forum ist.
Gruß kerry
Schenke jeden Tag ein Lächeln

und Du wirst Glücklich sein..
kerry
Beiträge: 359
Registriert: 3. Nov 2006, 20:44

Re: Eure Geschichte

Beitrag von kerry »

Sorry.... ja wir Posten auch gerne Doppelt.
Schenke jeden Tag ein Lächeln

und Du wirst Glücklich sein..
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Eure Geschichte

Beitrag von danideng »

Hallo Onn,

jeder von uns hat eigentlich, als er sich hier vorstellte, seine Geschichte erzählt, daher wäre es in jedem Fall doppelt und mir täten die armen Moderatoren leid, du findest hier also neue Geschichten ohne Ende.

Warum interessiert dich das so? Frag doch lieber direkt nach Parallelen oder was auch immer dich zu dieser Frage bewegt!

Gruß
Dani1112
horse4me
Beiträge: 124
Registriert: 16. Feb 2007, 15:55

Re: Eure Geschichte

Beitrag von horse4me »

Ich kann Onn sehr gut verstehen, wenn er/sie andere Depri-Geschichten erfahren möchte. Ich selbst frage mich heute noch, ob ich wirklich depresssiv bin oder einfach nur einen "inneren Schweinehund" habe, der mich daran hindert, meinen Alltag besser auf die Reihe zu kriegen. Ich hatte letztes Jahr einen sog. "Depressionsanfall", bin seitdem in Therapie und medizin. Behandlung.Mal geht es mir besser, mal schlechter, aber ein solcher "Anfall" kam bisher (gottseidank) nicht wieder (innere Leere, keine Emotionen fühlbar bei den Gedanken an Ehemann und Kinder, Verzweiflung, Gedanke "die brauchen mich alle doch gar nicht" etc., Heulausbrüche). Ich hab keine Ahnung, ob ich jetzt noch "rückfallgefährdet" bin oder ob ich wirklich noch wegen Depressionen behandelt werden muss. Mal gehts mir supergut und immer wieder hauen mich aber manche Sachen einfach um wo ich keine Lust mehr habe, mich (im Alltag) aufzuraffen....
ich bin auch Neuling hier und kann Onn verstehen, wenn er/sie Eure Verläufe kennenlernen möchte, um mit den eigenen Vergleiche zu stellen...
Alles was du bist, alles was du willst, alles was du sollst, geht von dir selber aus. (J.H.Pestalozzi)
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Eure Geschichte

Beitrag von danideng »

ja, ich kann das auch sehr gut verstehen, wie ich schon sagte. Aber wir HABEN hier in diesem Forum unsere Geschichten alle schon geschrieben. Und die Moderatoren können nicht sehr erfreut darüber sein, wenn wir das alle wiederholen. Vor allem, weil es dann ein Endlos-Thread wird. Daher meine ich, es wäre besser, Onn sagt uns, wo er/sie denn Vergleiche sucht oder Zweifel hat oder Parallelen aufgezeigt haben möchte oder oder oder, so dass wir gezielt antworten können. Oder Nicht?
Dani1112
kaitain
Beiträge: 819
Registriert: 13. Jan 2007, 23:31

Re: Eure Geschichte

Beitrag von kaitain »

KMB
Beiträge: 54
Registriert: 21. Feb 2007, 09:46

Re: Eure Geschichte

Beitrag von KMB »

Kein Problem, dennoch bitte ich alle, es zu entschuldigen, dass ich so "gestartet" habe. Dennoch, viell. gibt es Leute, die Ihre Geschichte noch nicht erzählt haben und das hier noch tun werden.
Danke für die bisherigen Posts.
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