unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Mace
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unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hi,
ist grausam, mein Ich ist so defizitär, dass ich mich nur mit einem Mädel überhaupt vollkommen fühle, sie dann aber sogleich kontrollieren möchte, extremst eifersüchtig bin, darunter körperlich leide und sie umklammere wie ein Affchen. Es ist so furchtbar. Rational ist's klar, aber mein Schema wiederholt sich immer aufs Neue.
otterchen
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von otterchen »

Hallo Mace,

machst Du denn eine Verhaltenstherapie?

Wenn ich Deine Zeilen lese, denke ich an eine Imagination zurück, die mit mir mal durchgeführt wurde.
Darin sah ich mich so, wie ich eigentlich bin, aber wenn man um mich rumgegangen ist, war in meinem Rücken ein riesengroßes Loch, da fehlte einfach jede Menge, das waren all die Sachen, die ich als Kind nicht für's Leben mitbekommen hatte.

Man muss dieses Loch füllen, so lang es dauert und so schwer es fällt.

Ich hatte mir seinerzeit das Buch "Emotionale Intelligenz" von Daniel Goleman geholt, und ich fand mit Erschrecken soooo viele Sachen, die ich einfach nicht in meinem Repertoire hatte!

Ich muss jetzt lernen, mich auf mich selbst zu besinnen.
Und ich bin mir sicher, dass auch Du jede Menge guter Eigenschaften hast, dass Du aber viele davon gar nicht sehen kannst, vielleicht noch nicht in Dir entdeckt hast.
Ich würde mir wünschen, dass Du Dich auf den Weg machst und dies in Dir findest, damit es Dir langfristig besser geht.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
triste
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von triste »

hallo Mace,

gerade las ich deinen alten thread zum S-Kopfschmerz und entdeckte erst spät, dass ich dort schon gepostet hatte... das Thema Kopfschmerz interessiert mich noch immer, weil ich ja auch immer noch monatlich von Migräne heimgesucht werde.
Ich dachte nun so über Dich nach und was ich Dir vielleicht noch nicht geschrieben hatte, ob mir vielleicht noch irgendetwas einfällt als Tipp oder Themen-Verlinkung...und da sehe ich diesen thread.
Und ich hatte tatsächlich noch etwas in meiner alten Antwort übersehen. 3 Dinge:

-Leistung und Überforderung.
-Sich nicht lieben und Überforderung.
-Angst.

Wie bereits gesagt, Spannungs-KS gehört bei mir der Vergangenheit an, manchmal, ganz selten, spüre ich, dass sich im Nacken und im Hinterkopf etwas zusammenballen will, ich die Schultern unbewusst hochziehe. Dann steuere ich sofort dagegen: Pause einlegen, bewusste Lockerung der Muskelpartien (Eigenmassage, Wärme), Analyse, warum ich gerade gestresst bin und Versuch, es lockerer zu sehen, angehen zu lassen. Druck wegnehmen. Dadurch löst sich die Anspannung auf und es kommt nicht zu KS.

Aber zurück zu den 3 Punkten. Mir ist sofort ins Auge gesprungen, wie Du Dich selbst beschreibst:
Defizitär.(!) Das muss man sich mal genau anschauen , dieses Wort: es bedeutet ja, ich bin nicht genug!
Und dass Du Dein Verhalten, das Du beschreibst, insgesamt "furchtbar" findest.
Ich will jetzt nicht klugscheissen, aber ich könnte mir denken, dass dort der Punkt liegt, wo Du ansetzen müsstest.
Dieses ständige Sich-Kontrollieren, diese ständige Ablehnung seiner selbst...dass ist doch pure Selbstvergiftung..stell´Dir doch mal vor: Du selbst lässt Dich nicht sein, fühlen, Du selbst kritisierst Dich, findest Dich schlecht. Ist das nicht allein schon Grund genug, dass der Kopf zu einem einzigen, verhärteten, schmerzenden Organ wird?

Bei mir war es damals diese Kombi: Sich selbst scheisse finden+Kompensieren über berufliche Leistung. Das führte dazu, dass ich mich selbst nicht mehr wahrnahm, auch nicht meine Leistungsgrenzen, und so die völlige Ignoranz meiner Gefühle mit einer körperlich/seelischen Überforderung zusammenfiel. Die Kopfschmerzen, die mir eigentlich Signal sein sollten, dass ich etwas falsch mache, habe ich mir Jahre lang nicht angeschaut und dann musste wohl die Depression kommen, die mich letztlich aus diesem Kreislauf herauskatapultierte und mich gezwungen hat, mir das Schlamassel endlich anzusehen.

AD haben mich zunächst wieder lebensfähig gemacht und eine Psychoanalyse hat mich befähigt, wieder (oder sogar erstmals?) einen Weg zu meinem Inneren zu finden. In der Folge habe ich kognitiv einiges verstanden, aber auch emotional wieder ein Selbstwertgefühl aufbauen können. Und erst das bringt die ersehnte Lockerung der Seele: dass man sich und sein Verhalten annehmen kann. Dass man es ok findet, wie man ist. Dass man sich Gutes tun kann. Dass man mit seinen Fehlern leben kann.
Und das strahlt dann auch ins Aussen.
Denn wenn der innere Zensor so stark ist, wie es mir bei Dir der Fall zu sein scheint (?), dann hat er die Macht, Dein Inneres in ein Ungleichgewicht zu stürzen...da gibt es keinen Flow mehr, sondern nur noch Blockaden...und Angst. Zu versagen, zurückgestossen zu werden, es nicht zu schaffen.
Körperliche Entspannung, Sport, Körpertherapien - alles schön und gut und sicherlich akut hilfreich. Aber um es ganz loszuwerden, muss man - so glaube ich - im innersten Kern ansetzen.

Um zurückzukommen auf Dein Eingangsposting: Es wäre sinnvoll, zu schauen, warum Du klammerst. Und zu einer Haltung zu kommen, in der Du Verständnis entwickelst dafür, dass Du so agierst, anstatt Dich dafür zu verachten.

Das war jetzt viel, ich hoffe, ich erschlage Dich nicht damit....aber ich habe etwas wiedererkannt...

alles Gute,
Virginia
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hallo Virginia,

danke dir herzlich für deine ausführlichen Worte. Du triffst den Nagel exakt auf den Kopf. Ich verachte mich selbst, weil ich dem von mir aufgebauten Selbstbild nicht genüge, wohl nie genügen könnte. Handle überwiegend impulsgesteuert. Meine Selbstkongruenz ist gering. Ich muss tatsächlich zuerst wirklich verinnerlichen, dass ich nicht alles können kann und auch nicht Kontrolle über alles und schon gar nicht Menschen haben kann. Doch das tut verdammt weh, denn es fiele zu meinen Ungunsten aus. Ich verdräng(t)e extrem viel, irgendwann war der Schädel voll, die KS waren eine zwangsläufige Folge. Nehme keine AD, nur VT, die mir punktuell gut tut.

Als müsste ich das Leben komplett neu erlernen. Möchte Hypnotherapie und Psychoanalyse versuchen, um noch weiter vorzustoßen.
Manchmal glaube ich, ich hangelte mich nur noch von Momenten des Glücks oder zumindest der Erleichterung zu den nächsten. Dazwischen tiefe Abgründe und Leere.

Ich möchte sicher nicht das Mädel sein, dass auf mich trifft. Zunächst alles wunderbar, doch wehe, ich habe sie mir in den Kopf gesetzt und damit wie in Stein eingemeißelt, dass ich sie "haben" muss.

Ich sehe, es ist ein langer Weg zu gehen und der Veränderungsdruck ist hoch.
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hallo Otterchen,

das Loch ist ein gutes Bild, mir fehlen gewisse soziale Kompetenzen oder Copingstrategien, um z.B. mit einem "Korb" umgehen zu können und nicht weiter und weiter nachzusetzen. Ich akzeptiere einfach nicht, dass das "NEIN" heißt. Ich sehe darin eher ein: "Im Moment nicht, aber der richtige Augenblick kommt noch".

Ich kämpfe dann und kämpfe, um das Gefühl der Kränkung abzutöten, es zu vermeiden und zu verdrängen, bis ich es bekomme oder im absoluten Emotionslow lande.

Es mag an der starken Mutter-Bindung liegen, deren Abmilderung und Normalisierung ich erst im Begriffe bin, anzugehen. Mutterliebe ist etwas Schönes, doch sie muss sich zur rechten Zeit umwandeln in respektvolle An-Erkennung. Bei mir war es definitiv zu spät. Erst die VT hat mir diese Perspektive eröffnet und das mit fast 30! Deshalb bin ich so unendlich froh, den Schritt in die Klinik und hernach in die ambulante Therapie getan zu haben. Bei meinem Schema war das anders gar nicht vorstellbar. Gehab dich wohl und nochmal danke! Mace
triste
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von triste »

Hallo Mace,

"Als müsste ich das Leben komplett neu erlernen."

Sei nicht zu streng mit Dir...ich würde es eher so sehen: man muss die schädlichen Verhaltens- und Gefühlsmuster abändern, und sein altes ICH in ein neues ICH transformieren. Dabei bleibt aber immer das Kern-ICH erhalten, nur die Wege sind neu, eine Metamorphose zwar, die den Kern jedoch erhält! Also nicht alles "komplett neu" - das klingt ja wie ein unüberwindbares Gebirge!

Mir fällt noch etwas auf...Mutterbindung.
Wie steht es mit Deinem "Versorgungsanspruch" ? Das ist so ein Stichwort aus meiner Therapie, hat etwas mit nicht erfolgter Ablösung von den Eltern zu tun. Ich kann jetzt nicht die hinter diesem Begriff stehende psychologische Theorie erklären, weil ich sie nicht weiss. Für mich hat sich mit diesem Begriff aber ein Kreis geschlossen.
Die Erwartung an andere, mir doch gefälligst das zu geben, was ich so dringend brauche, hat auch etwas damit tun, glaube ich. Das Festhalten daran, dass der andere doch einsehen muss, dass ich "gut" bin, dass er mich haben wollen muss. Das Kämpfen darum, das fast schon ein existenzieller Kampf ist.
Ich komme immer wieder an diesen Punkt, der sich ja in Beziehungen (Liebe ebenso wie Freundschaft) manifestiert, und muss mir immer wieder sagen:
ich muss ein Nein akzeptieren, loslassen können, ohne dadurch gleich unterzugehen. Es werden auch wieder neue Menschen kommen, die ganz von selbst meine Nähe suchen, und ohne, dass ich sie von mir "überzeugen" muss!
Und: in der Loslösung von den Eltern die Verantwortung für mich selbst übernehmen, quasi selbst für mich sorgen, und zwar gut!!

War jetzt etwas wirr...vielleicht bringt es Dir dennoch etwas.
Für mich hört es sich so an, als seist Du auf dem richtigen Weg!
Glück auf!
Virginia
Dazzled
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Registriert: 7. Jan 2007, 18:27

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Dazzled »

Danke Virgina!

Dein Posting hat mir gerade sehr geholfen! In der Phase bin ich wohl gerade, dass ich für mich selbst gut sorgen lernen muss (unendlich schwierig für mich, im Moment...).

Liebe Grüße
Daz
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hi Virginia,

du hast ja richtig Erfahrung.

"Versorgungsanspruch" klingt sehr plastisch. Ich bedarf offenbar großer Zuneigung und Anerkennung, viell. weil ich damit aus dem Elternhaus, insb. meiner Mutter, reichlich versorgt wurde. Und ich fordere das wahrscheinlich bewusst oder unbewusst in jeder Beziehung, in Partnerschaften sicher maximal, ein. Möglicherweise hat die im Vergleich zu meiner Mutter eher zurückhaltende Persönlichkeit meines Vaters und ihre Trennung (ich war 11) dazu geführt, dass ich danach quasi an seine Stelle getreten bin und auch extreme Eifersucht gegenüber neuen Männern empfand. Ich habe also um ihre Zuneigung gerungen.

Ich erinnere mich sehr ungern daran zurück und bin froh, dass ich mich endlich emotional löse, es befreit auch ungemein und bringt die Aussicht, einen neuen Menschen in mein Herz zu schließen, wundervoll. In dem Punkt ist meine Erfahrung zugegebenermaßen im Vergleiach mit gleichaltrigen Geschlechtsgenossen eher gering, aber ich kann nun auch ganz anders genießen.

Best,
Mace
triste
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von triste »

Hallo Daz,
vielen Dank, es freut mich, wenn ich mal etwas geben kann...
lieben Gruß,
Virginia

Hi Maze,
wie gesagt, ich habe den Eindruck, dass Du schon viel verstanden hast! Und schau - Du bist doch noch verhältnismässig jung. Bei mir hat es nochmal 10 Lebensjahre länger gebraucht, bis ich an den Punkt kam, mir das alles endlich einmal betrachten zu können!

Ich wünsche Dir, dass einmal jemand Dein Herz ganz ausfüllen wird - und es Dir GUT dabei geht.
Alles Liebe,
Virginia
Dazzled
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Registriert: 7. Jan 2007, 18:27

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Dazzled »

Hi Virginia!

Ja, ich suche immer Frauen, die für mich die Verantwortung für mein Leben übernehmen. Und fühle mich ganz allein und verlassen wenn das nicht so klappt wie ich das will.

In meiner Ehe lief das ohne Probleme. Meine Frau hat sich um alles gekümmert und mehr oder weniger die wichtigen Entscheidungen getroffen.

Jetzt wo ich geschieden bin. Klappt das mit neuen Frauen natürlich nicht so. Meine letzte Freundin hat es mal so ausgedrückt und sie hat Recht:

Sie müsse mich auf den Arm nehmen, bevor ich sie auffangen könnte.

Und das klappt nie!

Scheisse! Das alles! Und diese Einsicht haut mich erst recht um. Fühle mich dadurch Lebensinkompetent...

Liebe Grüße
Daz
BinAmEnde
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Registriert: 21. Aug 2006, 13:21

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von BinAmEnde »

Hi Daz,

nur ganz kurz:
Deine Einsicht mag Dir heute erdrückend vorkommen. Aber lass es mal ne Weile sacken, dann erkennst Du, dass Deine Einsicht ein wichtiger Schritt für Dich ist! Ein wichtiger Schritt zu einer neuen, besseren Lebenskompetenz!

Gruß, Werner
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von triste »

Hallo Daz,

es gibt starke Frauen und schwache Männer - und umgekehrt! Für jeden gibt es ein passendes Gegenüber. Deine Einsicht bedeutet also nicht, dass Du Dich um 100% verändern musst...aber Du solltest diese Eigenschaft vielleicht als einen Teil von Dir versuchen anzunehmen? Krampfhaft jemand anderer sein zu wollen und an dem zu arbeiten, was einem nicht so an sich gefällt ist ja auch noch mal ein Unterschied....
verzweifle nicht....der Mittelweg ist oft eine gute Lösung, also: ein bisschen an Dir arbeiten UND `ne Frau finden, die vielleicht nicht nur eine starke Schulter zum Anlehnen sucht.

Liebe Grüße!
Virginia
Mace
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Registriert: 22. Jan 2006, 14:47

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hi Virginia,

doch, oft fühle ich wirklich, dass ich Vieles neu lernen muss. Es mangelt mir teilweise an Grundfertigkeiten, die ich gar nicht, dysfunktional oder rudimentär erlernt habe, dabei geht es sicher vor allem um soziale Momente. Die daraus erwachsene (Versagens-)Angst führt zu weiterer Vermeidung, eine Spirale, die ich durchbrechen muss.

Freut mich für dich, dass du deine Erkenntnisse noch rechtzeitig gewonnen hast und mich daran teilhaben lässt.

Ich werde versuchen, neue Wege zu beschreiten.

Danke und dir alles Gute

Mace
triste
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von triste »

Hallo Mace,

Dein posting hat einen positiven, kämpferischen Unterton, der mir gefällt!
Ohne jetzt noch lange `rumschwallen zu wollen... ich bin noch lange nicht am Ende der Erkenntnisse angelangt und glaube sowieso, dass unser ganzes Leben ständige Veränderung ist.
Wichtig ist nur, einmal den Erfolg erlebt zu haben, wenn man etwas verstanden hat und sich danach besser fühlt, also die unmittelbare Auswirkung von Erkenntnis auf die Seele; und dass man für sich spürt, dass man es selbst in der Hand hat, aktiv etwas zu verändern und sein Leben für sich selbst besser zu machen!

Ich hab´ja gesagt: ich will nicht lange schwallen
deshalb:
nochmals alles Liebe für Dich!
Virginia
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hallo Virginia,

danke nochmals. Ich weiß, es ist im Grunde immer das Gleiche: eigene Ressourcen erkennen und stärken, schädliche Verhaltensmuster analysieren und modifizieren, dann wird sich's schon richten, zumindest in der Theorie.

Mit deinem Erfahrungsschatz könntest du Heilpraktikerin für Psychotherapie werden

Ciao und liebe Grüße
Mace
BeAk

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von BeAk »

Lieber Mace,

oder du versuchst einen anderen Weg z.B. über die Tiefenpsycholgie.
Mace
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Registriert: 22. Jan 2006, 14:47

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hi Bea,

was wäre da der Unterschied zur VT? Die enthielt und enthält noch nach meinem Erleben tiefenpsychologische oder psychoanalytische Elemente.

Danke,
Mace
BeAk

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von BeAk »

Lieber Mace,

in der Tiefenpsychologie geht es um das Auffinden von Konfliken und dehren Verarbeitung. Während die Verhaltenstherapie das bewuste Denken/Verhalten anspricht, geht in in der Tiefenpsychologie um die Gefühle. So erlebe ich jedenfalls meine Therapie.

Und da Du Probleme mit deinen Emotionen gegenüber Deinen Partnerinnen hast, dachte ich, vielleicht wäre die Tiefenspychologie Dir eine Überlegung wert.
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Hi Bea,

ich hatte mal an Psychoanalyse gedacht, meine Therapeutin meinte, da der Problembereich bei mir im Fühlen liege, sei die Psychoanalyse, die mehr auf das Assoziieren und damit das Kognitive (Denken) angelegt sei, eher nicht geeignet.

Spiele weiterhin mit dem Gedanken, nach dem Ende der VT, Psychoanalyse oder Hypnotherapie zu versuchen.

Wie lange bist du schon dabei?

Best,
Mace
BeAk

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von BeAk »

Lieber Mace,

das sehe ich genau anderes rum.
Eben weil Du Probleme mir den Gefühlen hast, wäre Tiefenpsychologie für Dich möglicherweise interessant. Aber es muß ja nicht die Analyse sein. Wie wäre es denn mit eine tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie.

Ich bin jetzt seit einem Jahr in Psychotherapie. Ursprüchlich wegen meiner Depression, verursacht durch mangelde Abgrenzung zum depressiven Partner. Das Thema hatte ich in 10 Monaten abgehandelt. Ich fühle mich jetzt absolut stabiel. Mache die Therapie aber weiter (wird jetzt verlängert, hoffe ich) weil ich noch einige sehr schwere Kindheitstaumen (Gewalt und sex.M) zu verarbeiten habe, die mich heute noch belasten.
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Interessant.

Hört sich nach sehr belastenden Dingen bei dir an! Ist das erst während der Therapie zum Vorschein gekommen?

Ich bin nun auch etwa 10 Monate dabei, ebenfalls wg. Depression, nach meiner Ansicht ausgelöst durch die Zurückweisung einer Frau, gegen die ich lange angekämpft habe, im Kern jedoch sicher auf unzureichende Bewältigungsmechanismen zurückzuführen.

Beste Grüße und alles Gute!

M
BeAk

Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von BeAk »

Lieber Mace,

nein, ich wusste immer davon. Und mir war schon zu Therapiebeginn klar, das ich mich dem stellen muß.

Dann hast Du Deine Verhaltenstherapie ja bald rum. 25 Sitzungen?
Das ist die Gelegenheit über einen Therapieartwechsel nachzudenken. Vorallem wenn Du Dein persöhnliches Ziel nicht erreicht hast.
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Bin jetzt etwa bei der 40. Stunde angelangt. Ich bin nicht unzufrieden, weder mit der Therapeutin noch mit den Ergebnissen. Wir haben das System der Mutter-Sohn-Beziehung und meine Schemata in Beziehungen näher betrachtet. Die Erkenntnisse daraus sind für mich sehr wertvoll.

Mace
Mace
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von Mace »

Bea,

ist wirklich starker Tobak, was du da anklingen lässt. Ich meine, wie hast du es ausgehalten bisher, mit Flucht in Alternativrealitäten? Das mache ich manchmal.

Viel Erfolg bei der Aufarbeitung!

Beste Grüße

Mace
triste
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Re: unvollkommen - eifersüchtig - klammernd

Beitrag von triste »

hallo mace,

nee nee....ich weiß wirklich noch nicht viel über mich und schon gar nicht kann ich meine Erkenntnisse auf andere übertragen! Man kann nur anderen (in dem Fall: Dir) berichten, welche Erfahrungen man gemacht hat, wenn man intuitiv spürt, dass es da evtl. Parallelen gibt.
Es liegt dann ja an Dir, ob Du etwas davon verwerten kannst. Wie gesagt...ich denke, ich werde noch als Omi im Schaukelstuhl darüber nachgrübeln, warum ich die Nachbarin neulich wieder angemault habe...

Ich möchte Dir noch sagen, dass PA oder TP-orientierte Therapie nach meinem Dafürhalten sehr gut sind, um an Problemen mit den eigenen Gefühlen zu arbeiten.
Die VT deckt zunächst Verhaltensmuster auf, die schädlich oder falsch sind. Da geht es also um kognitives Erkennen aktueller Verhaltensmuster. In der Regel ist es sehr schwer, von der kognitiven Erkenntnis her auch an die Gefühle zu kommen. Du kennst das vielleicht: Dir ist schon klar, was Du falsch machst, aber Du weißt nicht, warum Du dann doch immer wieder so handelst, bzw., die Emotionen "verselbständigen" sich einfach immer wieder.
Ich habe ja auch eine VT gemacht und dann in eine PA gewechselt. Und erst dort kam ich an meine Gefühle heran, weil ich durch Kindheitserlebnisse unter anderem Blockaden aufgebaut hatte, z.B. um schlechte Gefühle nicht zuzulassen. Das ist jetzt nur ein Detail...für mich ist die PA wirklich der einzige Weg gewesen, um an meine Emotionen und die daraus entstehenden Verhaltensdefekte heranzukommen. Es war für mich "der" Weg, um in mein eigentliches Zentrum vorzustossen, das nach meiner Meinung alles andere bedingt.
Ich würde Dir ans Herz legen, doch mal im I-net zum Thema PA zu lesen oder hier im Archiv. Thomas (tomroerich) hat einige gute Beschreibungen seiner PA hier geschrieben...suche doch mal im Archiv danach, ich habe die links gerade nicht parat.
Die "Vorarbeit" hast Du in der VT ja bereits getan: das kognitive Erkennen.
Noch was: viele Therapeuten sind natürlich sehr überzeugt von "ihrer" Therapieschule.... informiere Dich lieber selbst. Und: Jeder hat seinen individuellen Weg. PA KANN gut für Dich sein. Vielleicht ist es aber doch auch die VT.

Gruß,
Virginia
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