Angst und Panikatacken

Peter
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Angst und Panikatacken

Beitrag von Peter »

Hallo Pribie, Sonntag ging es mir auch schlecht, ich habe wieder einmal gedacht, das wars. Es hat bis gestern gedauert bis ich mich wieder langsam aber sicher erholt habe. Seit über dreizig Jahren kämpfe ich gegen diese SCHEI.... an. Bis heute immer mit Erfolg. "Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren" Das Pribie ist eine alter Spruch der Arbeiterbewegung, er hat sich immer bewährt. Er sollte auch deine Richtschnur werden. Gruß Peter
maggy
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Beitrag von maggy »

Hallo Peter, "Wer kämpft kann gewinnen, wer nicht kämpft hat schon gewonnen!" (Meine Erfahrung) Nachdem ich fast 2 Jahrzehnte gekämpft habe, fühle ich mich beim loslassen und somit nicht kämpfen wesentlich besser, ja es gibt Zeiten, und die überwiegen immer mehr, da geht es mir richtig saugut. Alles Liebe von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
nicole
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Beitrag von nicole »

Hallo an alle Kämpfer! Ich möchte euch ein Bild mitgeben: Stellt euch vor, ihr lauft am Rande eines Moores. Ihr wisst aber nicht, dass es ein Moor ist, da die Oberfläche schon dicht mit Gras und Grünzeug bewachsen ist. Plötzlich ein falscher Schritt, ihr sinkt ein. Was sollt ihr jetzt tun? Wenn ihr kämpft und strampelt, sinkt ihr immer weiter ein bis das Moor euch verschlungen hat. Legt ihr euch aber erst einmal auf den Rücken, sinkt ihr nicht mehr so schnell. Auf diese Weise könnt ihr um Hilfe rufen bzw. auf Hilfe warten. Schließlich kommt auch jemand, hat aber kein schönes Seil dabei hat, sondern nur ein altes Holzbrett mit rostigen Nägeln. Wie entscheidet ihr euch? Haltet ihr euch an dem alten Brett fest, obwohl ihr euch daran verletzen könntet, oder bleibt ihr im Moor? Gruß, Nicole
chris37
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Beitrag von chris37 »

hallo nicole, dieses bild....man oh man. ich möchte sagen, vor 1,5 jahren etwa wäre ich untergegangen (freiwillig und ohne widerstand). vor einem halben hätte ich zaghaft um hilfe gerufen. heute würde ich jeden, der mit einem alten holzbrett voll rostiger nägel vorbeikäme bitten, stehenzubleiben und mir zu helfen, auch wenn ich verletzungen davontragen würde. als ich mir eben gedanken machte darüber, war ich selbst erstaunt, welche entwicklung dies für mich bedeutet.so ein aha-erlebnis. vielen dank für diesen denkanstoss! was würdest du machen ? gruss chris37
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Nicole! ...wenn Du Dich an "Kämpfer" wendest, bin ich natürlich da. Interessantes Bild, das schon... aber für mich ist die Depression mehr wie ein Python - ich tapse friedlich durch den Dschungel meines Lebens, kämpfe mir mit der Machete meinen Weg frei (genau, "friedlich kämpfend mit meinem Leben...") - und plötzlich bekomme ich keine Luft mehr, weil so ein dussliger Python mich zu seinem Mittagsmahl gewählt hat... und da schnappe ich doch meine Machete (oder meine Hände oder einen Stein oder sonstwas) und kämpfe, abwarten oder gut zureden hilft da halt nix - soll aber nichts gg. Deinen Vergleich sein, meine Depression ist halt auch "mein" Python. Haben andere hier vielleicht noch andere Bilder, solche Vergleiche finde ich immer interessant? Erstickten Gruß Christabelle
chris37
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Beitrag von chris37 »

hallo christabelle, ja eines habe ich. das mich seit urzeiten begleitet oder verfolgt. ich bin ungefähr 13, und ich sitze in einem zug. die fensterscheiben sind sehr dick, und ich wil weg, ich weine. draussen, auf dem (sehr merkwürdigen) bahnhof, der mitten in einer feld-und wiesengegend zu sein scheint, stehen meine eltern und eine alte nachbarin.sie rufen mir etwas zu. laut,sie schreien. ich wende mich ab. ganz,ganz langsam setzt der zug sich in bewegung. grün rauscht an mir vorbei, und in mir macht sich ein sehr trauriges aber auch erleichterndes gefühl breit. dann stoppt der zug, der bahnhof ist schwarz, einige männer (gross) kommen herein und holen mich...jedesmal wache ich hierbei auf. der traum wird mit den jahren seltener, aber umso lebendiger. immer versuche ich zu schauen, wohin ich gebracht werde. keine ahnung. meine gefühle hierbei sind übrigens eine mischung aus angst und freude. kennst du etwas ähnliches ? deine python mein zug ? brrr, mich schauderts´s jetzt. gruss chris37
pribie
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Beitrag von pribie »

Hallo Waltraut,Peter und Thomas, vielen Dank für eure aufmunternden Zeilen, es tut so gut mit gleichgesinnten zu reden(lesen), es ist einfach ein Gefühl des verstanden werdens. Ihr wisst sicherlich auch wie schwer es ist jemandem der diese Zustände und den täglichen Kampf um den Tag einigermaßen zu überstehen, nicht kennt, zu erklären was man fühlt. Wovor man Angst hat die in deren Augen völlig unbegründet ist. Wenn es mir besser geht kann ich es manchmal selber nicht verstehen, daß mich manche Dinge, ja Kleinigkeiten so aus der Bahn werfen können. Gestern habe ich erfahren, daß ich ca. 19.02.02 wieder einen Platz in der Klinik bekomme. Noch 4 Wochen irgendwie über die Runden kriegen!!!!!!! Ich habe ja Gott sei Dank dieses Forum und damit euch!!! Danke ! Liebe Grüße und einen erholsamen Schlaf! Eure Pribie
nicole
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Beitrag von nicole »

Hallo Chris37! Ich habe zuerst wie wild gestrampelt und gekämpft wie ein Löwe. Das tue ich heute ab und zu auch noch, obwohl ich weiß, dass ich dadurch nicht herauskomme. Mittlerweile habe ich nach dem rostigen Brett gegriffen, doch es zieht mich nur sehr langsam heraus. Manchmal habe ich den Eindruck, dass es gar nicht mehr weitergeht. Trotzdem, seit ich das Strampeln und Kämpfen versuche zu unterlassen geht es mir tausendmal besser. Ich bin sehr dankbar für dieses Bild vom Moor, es hat mir die Augen geöffnet. Außerdem gibt es mir Hoffnung, auch wenn es nur ein Brett mit rostigen Nägeln ist. Besser als unterzugehen! Gruß, Nicole
nicole
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Angst und Panikatacken

Beitrag von nicole »

Hallo Christabelle! Auch ein interessantes Bild, aber es lässt wenig Hoffnung zu. Findest du nicht? Es zwingt dich zum Kämpfen. Und was ist, wenn du die eine Python besiegt hast? Kommt dann nicht irgendwann eine andere und überrascht dich? Ich kann mich so gut wie es geht von den Mooren fernhalten, das liegt in meiner Macht. Aber auf die vielen Pythons haben wir keinen Einfluss. Gruß, Nicole
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Nicole! Ja, auf die Pythons habe ich keinen Einfluß - und ich kann nicht ausschließen, daß in meinem Lebens-Dschungel noch mehr auf mich warten - aber das muß auch nicht sein - vielleicht lichtet sich ja auch der Dschungel, und es kommt eine Savanne - oder ein Meer - oder eine Wüste - keine Ahnung. Ansonsten liegt die Hoffnung für mich darin, daß ich gegen einen Python kämpfen muß, kann und darf - ich bin nun mal Kämpfer mit Leib und Seele, Moore sind nichts für mich. Und wenn Du Dich von Mooren fernhalten kannst, wieso bist Du dann erst reingeraten? Oder meinst Du, jetzt wo Du's erfahren hast, kennst Du die Zeichen, die auf Morast hindeuten und kannst einen anderen Weg wählen? Ich kenn' mich mit Pythons nicht so aus (das Bild kam mir spontan in den Sinn), aber ich denke, wenn man immer eine Machete griffbereit hat, hat man eine ganz gute Chance, soooo wendig und flink sind die ja nicht...;-) Gruß Christabelle
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Chris! ...ja, mich gruselt Dein Traum auch... Ansonsten kenne ich von Zügen nur die "üblichen" Träume vom gerade abgefahrenen oder dem, der dann plötzlich in die falsche Richtung fährt (immer dann, wenn ich mich scheute, eine wichtige, schmerzhafte, aber richtige Änderung in meinem Leben vorzunehmen) - und den, wo ich mit meiner Mutter Zug fahren soll, sie steigt schon ein, aber für mich (so 4 Jahre alt) sind die Stufen viel zu hoch - und statt mich zu holen, fährt sie einfach ohne mich ab und ich bleibe allein zurück - an den habe ich lange nicht gedacht - hab' ihn auch lange nicht mehr geträumt - aber jetzt erinnere ich mich wieder, wie traurig ich war. Ja, dann lieber Python. Gruß Christabelle
chris37
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Beitrag von chris37 »

hallo christabelle, hast du auch erinnerungen an schöne träume, also wo du aufwachst und dich gutfühlst danach ? bei mir tauchten die vor wenigen monaten vermehrt auf (nun wieder weg). immer sehr abenteuerlich, spannend, rasend schnell, ich glaube, ich habe in diesen träumen ein wenig robin hood gespielt. das war auch die zeit, wo ich ins forum kam und allmählich meine emotionale ablösung vom ex-freund erlebte, somit eine art befreiung. so kann´s auch gehen. ich wünsche dir noch einen schönen tag. gruss chris37
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Pribie, freu mich,daß es klappt mit der Klinik,alles Gute Waltraut
chris37
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Beitrag von chris37 »

hallo ihr, ich wollte euch fragen, wie ihr mit rückfällen bezüglich depression und angst umgeht. ich spüre, dass es sich bei mir ankündigt. noch bin ich nicht so sehr beunruhigt - ich hatte ca. 6 sehr gute wochen- doch seit vorgestern kommen die alten symptome wieder hoch. gestern nacht war es sehr schlimm, weinen, verzweiflung, all dies. vielleicht bin ich auch nur zu ängstlich jetzt, denn up und downs gibt es ja schliesslich bei jedem menschen. und ich hatte eine harte arbeitswoche und viele gefühlsschwankungen. aber ich merke, dass ich wieder abwesend werde und dass ich langsamer spreche, schwerfälliger. ich mache mir gedanken, weil ich das nicht unterscheiden kann. ob es normal ist oder wieder "losgeht". ich zittere schon bei dem gedanken, dass ich wieder runterfalle. oh gott, bitte das nicht wieder! falls jemand ein wenig erfahrung damit hat, würde ich mich riesig über antwort freuen. lieben gruss chris37
waltraut
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Angst und Panikatacken

Beitrag von waltraut »

Liebe Chris, ich hab es ziemlich oft erlebt,diese Angst vor dem Rückfall. Es war aber längst nicht immer wirklich einer.Und wenn,manchmal nur 1,2 Tage. Immer öfter gelingt es mir,es wieder abzufangen. Ich hab mir da einiges zusammengeschrieben,was mir helfen kann. Vielleicht schaust du mal den ganzen thread "was mir gut tut" durch,da könnte dich was ansprechen. Aber es ist für jeden etwas anderes. Hast du einen guten Arzt? Schon einen Termin zu vereinbaren hilft.Dann kann man über ein kurzfristig zusätzliches Medikament oder auch mal über einen Tranquillizer reden. Außerdem hilft mir nachzuschauen,wo ich mich verausgabt oder vernachlässigt habe,ob ich etwas verdränge,ob ich zu wenig "bei mir" war. Ich drück dir die Daumen,daß es nur ein kleiner Ausrutscher ist! Alles Liebe Waltraut
chris37
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Beitrag von chris37 »

liebe waltraut, ich danke dir für deine hinweise, ich schau mal, wie es mir in zwei, drei tagen geht.geduld ist nicht so meine stärke, daher bin ich so nervös, was das sein kann. warum sich der vorhang zuzieht wieder. medikamente nehme ich natürlich noch immer, weiss aber auch, dass erhöhung der dosis hierbei gar nichts nützt. das hat wieder andere gründe. vielleicht ist es so wie bei dir, dass das abrutschen nach wenigen tagen stoppt bzw. vielleicht zurückgeht. man oh man, ich merke richtig, wie tief meine angst sitzt vor einem erneuten zusammenklappen. ich habe auch schon darüber gegrübelt, was mir vielleicht auf der seele liegt und ich nicht heranlassen möche, das ist sicher eine fundgrube. wie schon viele vor mir sagten, ist allein schon die möglichkeit, das hier und sofort zu schreiben eine riesige hilfe. nochmals danke, waltraut. lieben gruss chris37
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