keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Kaitain,Tini,Reinhart...und alle!

@Kaitain:
Natürlich halte ich es wieder einmal nicht aus, im Bett liegen zu bleiben, weil mir vorkommt, hier in diesem Forum sind z.Z. die einzigen Menschen, wo ich mich selber als Mensch fühlen kann.
Deinen letzten Eintrag könnte ich geschrieben haben!!!! - vollinhaltlich!!
Ich fühle mich auch - ausser hier - wie von einem "anderen" Stern.
Was habe ich an mir, womit andere nicht umgehen können?!
Ich habe schon solche Angst, eine Abfuhr zu bekommen, dass ich mich nur mehr vergrabe. Am besten im Bett.
Tini fragte mich vor ein paar Tagen um meine Mailadresse. Da begannen meine Gedanken schon zu kreisen. " Was ist, wenn sie dich beim näheren Kennenlernen gar nicht mehr mag?"
"Wäre es nicht besser, vollkommen "anonym" zu bleiben?"
Das hat nichts mit Tini zu tun, denn sie war mir in den wenigen Tagen unseres "Kennens" hier im Thread mehr Freundin als irgendjemand anderer. Aber es liegt bei mir:
Ich fühle mich auch wie "ohne Haut".
Zum Jahreswechsel bekam ich als Neujahrsgruss ein(!) einziges SMS. Ich habe den halben Tag geheult.
Ein Extherapeut von mir fragte mich mal, warum ich nicht alte "Freundschaften" wieder aufleben lassen versuche.
Das habe ich im Ansatz versucht und ...hätte es mir sparen können. Dann frage ich mich wieder, ob bei den ganzen Menschen eine(!) einzige dabei war, die die Bezeichnung "Freundin" überhaupt verdient hat.
Weisst Du was, Kaitain?
Vielleicht strahlen wir mit unserem Enttäuschtsein und unserer Resignation schon so was Negatives aus, dass wir immer die gleiche Spezies von Mensch anziehen?!
Wäre das möglich?
Ich gebe zu, in Zeiten, wo ich mit meinen Depri´s voll hänge, fällt es mir schwer, das "Pflänzchen" Freundschaft selber zu pflegen. Da lebe ich halt immer wieder von kleinen Aus-zeiten.
Aber sich deshalb von einem Menschen total abwenden...
Ich bin schon so weit, in meiner Therapeutin eine Art Freundin zu suchen.
Es gibt etwas zwischen ihr u. mir - wir haben sehr Ähnliches erleben müssen.Das verbindet irgendwie.
Aber dieses Wunschdenken ist natürlich nicht wirklich leb-bar.
Ich habe mich in meine Sehnsüchte schon so verrannt, dass alles nur mehr "Kampf" und "Krampf" ist.
Es hat die Grenzen des "Normalen" schon gesprengt. Ich weine um Freundschaften, die es gar nicht gibt.
Ich war nie der "Ich kam,sah und siegte-Typ", und trotzdem glaube ich, dass ich Seiten an mir habe, die doch wert wären, kennengelernt zu werden.
Hört sich jetzt blöd an, aber Du weisst sicher, was ich meine. Bin ich etwa ein "Alian"?
@ Tini:
Ich vermisse Dich, und ich hoffe, Du hast das, was ich vorher geschrieben habe - in Bezug auch auf Dich - nicht falsch verstanden. Bitte nicht!!!!
Es ist nur so, dass ich schon wieder(!) Angst habe...
In solchen Phasen wie der jetzigen, bringe ich es immer wieder zustande, dass das, was ich "sende", vollkommen falsch "empfangen" wird.
Das ging mir auch bei meinem Ex-therapeuten so. Es ging so weit, dass wir nur mehr an unseren gegenseitigen Missverständnissen zu arbeiten hatten und keine konstruktive Arbeit mehr möglich war.
Verzeih`, dass ich so abgedriftet bin. Es rauscht einfach so in meinem Kopf herum und vor allem in meinem Herzen.
Meine Therapeutin meinte vor kurzem, wenn ich mehr Selbstbewusstsein ausstrahlen würde, kämen viel mehr Menschen auf mich zu.
Das Problem liegt aber darin, dass ich nicht etwas ausstrahlen kann, das nicht in mir drin ist - nämlich Selbstwert.
Ich weiss, dass ich wieder nur von mir schreibe, aber Kaitain´s Zeilen haben mich sehr aufgewühlt, weil sie auch für mein Leben so wahr sind.
@ Reinhart:
Leider kenne ich Dich so wenig. Einerseits spürt man aus Deinen Einträgen soviel "Bewegtes", andererseits schafft´s Du es immer wieder, einen, mit Deiner Art zu schreiben, einen Hoffnungsschimmer zu geben.
Auch Du fehlst mir sehr!

Ja, auch ich bin heute ziemlich melancholisch, aber unser Thema liegt mir einfach so unendlich schwer im Herzen.
...und jetzt beende ich schon wieder meinen verbalisierten "Gedanken-Crash" und spiele wieder brav Patient, der sich eh selber bemuttern muss. Is´ nämlich sonst keiner dazu da...
...Sch*** Selbstmitleid! Tut mir leid!
Wenn ich wieder fit bin, wird das wohl auch gesundet sein - hoffe ich jedenfalls!!!!

Hoffe, bis bald; Ihr fehlt mir!!!!
Fridolina
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Liebe Kaitain,

Ich *knuddel* dich aus der Ferne und fühl mit dir. Weiß es ist einfach ein beschissenes Gefühl, daß immer wieder mal hochkommt und uns überrollt. Du weißt sicherlich, daß ich dir keine Lösung mitteilen kann, ich kann nur zuhören und das was du schreibst nachempfinden da ich ja eigentlich im gleichen Boot sitze.

Ich glaube die letzten schrecklichen Erlebnisse mit Freunden sitzen bei uns noch so tief, da noch nichts neues dafür in unser Leben getreten ist. Weißt du, wenn man neue Leute finden würde, würde man nicht mehr so sehr darüber grübeln was alles schief gelaufen ist. Natürlich haben diese Erlebnisse einem das Gefühl gegeben einfach nur "sonderbar" zu sein. Vielleicht muß man ehrlich sein und sagen, manches an einem oder seine Einstellung ist vielleicht anders als bei den meisten. Aber, dann muß man sich auch fragen: was würde man selbst als seine schlechteste Eigenschaft beschreiben und wäre diese bei jemand anders ein Grund für uns uns nicht mehr mit ihnen abzugeben? Hab mich diese Fragen über Wochen gestellt und bin zu dem Schluß gekommen, daß ich eigentlich keine Eigenschaft an mir finden kann die ich nicht bei meinem Gegenüber auch akzeptieren könnte! Es hat einfach aus welchen Gründen auch immer nicht mit den anderen gepaßt. Und da du ja selber es so schön beschreibst, kann auch ich mir nicht mein neues Gegenüber backen.

Ich denke die große Aufgabe für uns liegt darin zu lernen mit uns und den wenigen Menschen die wir vielleicht in unserem Leben haben (sprich mit uns als Mensch, unsere Familie, Nachbarn, Arbeitskollegen) zufrieden zu sein. Je mehr wir nach neuen "Freunden" suchen je weniger werden wir diese finden, denn das ganze kann in unserer derzeitigen Not sicherlich nicht funktionieren. Vielleicht kennst du ja noch das Beispiel von früher: hattest du einen Freund, meldeten sich plötzlich mehrere bei dir. Hast du keinen, meldet sich auch kaum einer. Versuch Geduld zu haben und bleib offen für die Menschen die du täglich triffst. Mehr kann ich dir leider auch nicht z.Zt. raten aber halt auch dich auf dem laufenden wie es hier läuft

Liebe Grüße,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

kaitain
Beiträge: 819
Registriert: 13. Jan 2007, 23:31

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von kaitain »

rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von rm »

Hallo ihr,

Wünsche euch von hier aus einfach nur mal so eine gute und friedliche Nacht.
(mir übrigens auch, denn die letzte war für mich recht kurz! Gehe jetzt schlafen.)

Liebe Grüße E+R +
BeAk

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

ich habe Euren Thread nicht ganz gelesen, mehr so quer gelesen.

Viele Eurer Empfindungen hatte ich auch, vorallem in meiner Jugend und auch später noch. Ich hatte auch eine langjährige Freundin, bis diese schwerste Hirnblutungen bekam.

Heute ist das verlangen nach einer Freundin nicht mehr da. Ich habe meine Familie, Mann, Kinder, Brüder, Eltern. meine Hunde, ich habe ein sehr schönes Hobby und Kollegen aus diesem Kreis. Ich bin nicht auf der Suche nach ganz engen Freunden. Wenn es sich ergeben sollte, warum nicht. Aber ich bin mit dem Leben, so wie es ist zufrieden. Und deshalb habe ich überlegt, warum ist das jetzt so, warum empfinde ich völlig anders als hier beschrieben?

Ich denke, das das sehr viel zutun hat mit dem Thema aus dem Thread die "Wichtigste Person" in meinem Leben. Die wichtigste Person in meinem Leben bin ich. Ich bin für meine Bedürfnisse zuständig, nur ich kann sie mir erfüllen, kein Freund und auch kein Ehemann kann das.
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Beatrix!
Deine Worte haben mich auf spezielle Weise betroffen gemacht...
Ich wünschte behaupten zu können, ich wäre auch so "weit" wie Du. Ob ich jemals dort hinkomme, steht in den Sternen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass jeder Mensch ein "Unikat" in diesem Leben ist,und jeder eine ganz individuelle Geschichte und ein ebensolches Erleben hat.
Vielleicht wäre für mich mehr Gelassenheit zu diesem Thema hilfreicher, aber das bin eben ich.
Ich weiss, zw. Schwarz u. Weiss gibt es viele Facetten; aber mit "Bekannten" als Ersatz für eine(n) Freund(in) kann ich nicht wirklich was anfangen; bzw. deckt das meine Bedürfnisse nicht ab...
So ist eben jeder anders gestrickt.
Liebe Grüsse;
Fridolina
rm
Beiträge: 2209
Registriert: 5. Nov 2006, 15:46

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von rm »

Guten Morgen Fridolina,

hast Du heute schon mal aus dem Fenster geschaut?
Bei uns liegt Schnee... LANGE mit einer gewissen 'Sehnsucht' erwartet und erst jetzt gekommen, aber er ist gekommen! Wie die Natur eben so ist... die macht nicht immer alles so, wie ich es erwarte....aber gerade dann, wenn ich am wenigsten damit rechne, tritt ein, was ich schon längst (für dieses Jahr wenigstens) abgeschrieben hatte! Einfach so, ohne wenn und aber, ohne Zutun meinerseits...

Ich bin mir bewußt, daß er geht, wenn es soweit ist. Ich will versuchen, mich deshalb HEUTE an ihm zu freuen. Ich bin mir aber auch bewußt, je mehr ich versuche, ihn mit meinen Händen festzuhalten, desto schneller wird er schmelzen... Also nehme ich die Winterlandschaft erst einmal in mir auf und halte sie als Bild fest...das geht mir nicht mehr verloren!

Ich wünsche Dir/Euch ein wunder-schönes Wochenende.
Lieben Gruß von mir und Emma, die den Schnee (einfach so )mit Freude begrüßt. E+R +
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Guten Morgen, Reinhart
und alle, die schon da ins Forum reinschauen!

Bei uns schneit´s auch!Schöön...!
Werde mich dann megamässig anziehen u. schaufeln gehen, weil ja mein "Häuptling" erst morgen heimkommt.
Das mit dem "schmelzenden Schnee in der Hand" empfinde ich als sehr sinnig. Nicht nur der Schnee ....
Ich wünsch´Dir einen wunderschönen Tag - ich nehme an, Dein Liebling Emma hat auch viel Spass an der weissen Pracht?!

@Tini:
Einen schönen guten Morgen! Mich gibt´s wieder; etwas lädiert, aber doch.
Hab`einfach Sehnsucht nach meiner Knuddelrunde hier....

Also an Euch liebe Grüsse;
Achtung...Schneeball!
Seid liebevoll umarmt; Fridolina
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Guten Morgen alle miteinander!

Fridolina - ich versteh was du da bzgl. unserem E-Mail Kontakt geschrieben hast und kann deine Gedanken nachempfinden. Werde dir hierzu aber gleich noch eine E-mail schicken

Bea - ich finde du hast einen guten Weg für dich gefunden und ich denke du hast Recht, daß man auch erstmal lernen muß es mit sich und seinem direkten Umfeld auszuhalten/zu genießen. Mir kam gestern so der Gedanke an frühere Zeiten, wo mein Mann und ich frisch verliebt waren. Da wollten wir immer nur zusammen sein - Freunde waren relativ egal, denn wir hatten uns! Aber wenn ich recht so drüber nachdenke, fing meine tiefe Trauer über das Alleinsein erst an, nachdem wir uns als Paar auch ein stück weit mehr entfremdet hatten. Davor konnte ich es akzeptieren, daß es halt nicht "die besondere Freundin" gab. Die anderen Bekanntschaften waren auch ok! Vielleicht liegt mein Problem also doch ein stück weit mehr bei dem was mir daheim im Alltag fehlt und wäre das auf das ich mich mehr konzentrieren müßte Denn früher war mein Mann mein bester Freund...

Ich für meinen Teil will so wie Reinhart bildlich schreibt, versuchen das zu genießen was ich für den Moment habe. Erzwingen läßt sich einfach nichts und ich glaub ich hab verstanden, daß das ganze nicht an mir als Mensch unbedingt liegt.

Nachdenklich Grüße,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Tini!
Hoffe sehr, dass Du mein Mail erhalten hast!
Werde wahrscheinlich den Anbieter(u.somit die
@mail Adresse) wechseln, weil eingehende Mails manchmal stundenlang brauchen; bei verschickten weiss ich es eben nicht.

Mache mir Sorgen um Dich! Mein Bauchgefühl...
Warum hast Du Deinen Thread gelöscht? Ist das so was wie Resignation?!
Oder bist Du wegen Reinhart´s Aus-zeit deprimiert?
Nicht zu wissen, was los ist, macht mich besorgt, unsicher und nervös.
Aber es geht dabei nicht um mich.
Du bist mir halt schon so wichtig geworden!

Und anbei habe ich wieder die "alten" Ängste.
Liegt es an ev. Missverständnissen? "Anders empfangen als gesendet?"
Tut mir leid, wenn ich Dich jetzt so überrumple; habe aber momentan das Gefühl, nicht anders zu können...
Fridolina

P.S: Das ist halt der grosse Nachteil hier: Man kann dem anderen nicht in die Augen schauen; vermisst manchmal Mimik und Gestik, und tut sich halt etwas schwerer bei der "Zwischenmenschlichkeit"
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Liebe Fridolina,

Mach dir keine Sorgen, ist soweit schon alles ok zwischen uns. Ich hab deine liebe Mail erhalten und heute Morgen drauf geantwortet Ist doch etwas persönlicher als hier.

Hab meinen anderen Beitrag hier gelöscht, da die erhoffte Resonanz ausblieb und ich glaub es ist besser wenn ich dieses Problem nicht hier im Forum versuch zu lösen.

Denke es scheint halt wirklich etwas länger zu dauern bis du die Post bei deinem Anbieter erhältst, also mach dir keinen Kopf, ok? Habs nämlich um kurz nach 8 heute früh schon von hier losgeschickt.

Liebe Grüße,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Morgen ihr Lieben,

Wollte dir liebe Fridolina nur nochmal schreiben, daß ich dir heute Morgen gegen halb zehn zu deiner neuen E-mail Adresse geschrieben habe. Hoffe das klappt nun besser mit dem Austausch. Wollte auf jeden Fall nicht, daß du dir wieder gedanken machst wg. mir, OK

Hab dir Kaitain auch geantwortet: Dank dir ebenfalls für deine Gedanken

Muß gleich erstmal los und einige Pflichten abarbeiten. Stecke ja z.Zt. wieder mitten in der Kriese und es fällt mir schwer mich für irgendwas aufzuraffen. So schnell ändert sich manchmal das Gemüt. Hoffe euch allen geht es heute besser und wünsche einen schönen Montag!

Liebe Grüße,
Tini
Bleib dir selbst stets treu

CE
Beiträge: 25
Registriert: 28. Jan 2007, 10:51

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von CE »

Liebe Fridolina,
Deine Geschichte hat mich sehr betroffen gemacht! Es tut sehr weh, wenn einen Menschen, denen man vertraut und die einem viel bedeuten, gerade in schweren Zeiten verlassen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass leider nicht jeder mit Krisensituationen umgehen kann. Viele, die selbst noch nicht in einer ähnlichen Lage waren, fühlen sich dann überfordert und wissen nicht so recht, wie sie mit der betroffenen Person umgehen sollen. Besonders schwierig ist es bei Betroffenen in depressiven Phasen, die sich ja häufig - wie Du selbst auch schon erwähntest - von allen anderen zurückziehen. Da ist man oft ratlos: gehe ich demjenigen jetzt auf die Nerven wenn ich, obwohl er/sie sich zurückzieht versuche, weiter für ihn/sie dazusein? Oder: Was hat er/sie plötzlich gegen mich, dass der Kontakt unterbrochen ist... Ich denke wie Du, man sollte es seinen Freunden nicht übelnehmen, wenn sie auch eben nur allzu menschlich reagieren. Ich bin im Moment auch in einer nicht ganz leichten Situation und einige meiner Freunde haben mir 'platt vor den Kopf' gesagt: "Beruhige Dich erst mal wieder, dann können wir mal telefonieren." Klar war ich auch erst schockiert, aber dann kam mir einfach die Erkenntnis, dass sie möglicherweise nur hilflos sind, weil sie mich in diesem Zustand nicht kennen. Ich habe einer Freundin einen Brief geschrieben und ihr versucht meine Lage darin zu erklären. Ich dachte nämlich, sie kann entspannter damit umgehen, wenn sie mir nicht gegenübersteht oder am Telefon eine umgehende Antwort geben muss, sondern sie soll alles erst einmal wirken lassen und Zeit haben, darüber nachzudenken. Ich bin sicher, sie wird sich bei mir melden...
Leider ist das Leben manchmal eben auch von solchen Phasen gezeichnet, aber wenn man vielleicht versucht, sie als Lektion anzusehen, dann kommt man irgendwann auch wieder aus dem Tief heraus. Das wünsche ich Dir sehr, und wenn es allein nicht geht, such Dir professionelle Hilfe, so wie ich das heute auch tun werde (nachdem ich so liebe Anteilnahme hier im Forum gefunden habe). Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, und: gib nicht auf!
Viele Grüße
Claudine
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Claudine;

danke für Deine lieben Zeilen und dass Du Dich sozusagen in diesen "Knuddelthread" "verirrt" hast!
Ich möchte Dir noch etwas ausführlicher antworten und werde das abends versuchen. Momentan fehlt mir die Konzentration dazu...
Also bis später;
aufmunternde Grüsse an Dich;
Fridolina
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Claudine!
Wie ich gelesen habe, hast Du selbst auch einen "vollbepackten Seelenrucksack"...
...und ich habe deswegen - unbekannterweise - eine gr. Achtung vor Dir und Deinem Schicksal!
Das ist keine dahingeschriebene Floskel, sondern ehrlich gemeint.
Ich bin nicht der Typ Mensch, der von anderen verlangt, sie müssten meine Krh./mich verstehen. Das ist oft schon viel Überfordertsein dabei!
Das ist eine Sache...
Die andere ist, dass ich ja nicht, weil ich Depressionen habe, einen ansteckenden Virus in mir trage.
Mein Schwager fragte mich einmal in seiner Unbeholfenheit, nach dem ich einen stat.Aufenthalt in der Psychiatrie hinter mir hatte:"Sag´mal, gibt´s da drin einen Fernseher auch..."
Irgendwie tat er mir sogar leid; während ich selber nicht wusste, ob ich lachen oder weinen sollte.
Manche in meinem Umfeld meinten, sie könnten jetzt mit mir nicht mehr normal reden u. haben sich zurückgezogen.
Ich bin ja schließlich nicht verrückt, weil ich depressiv bin - wobei, wenn´s mir wirklich dreckig geht, denk´ich mir, dass der Übergang zum Verrücktwerden auch kein grosser mehr ist.
Ich habe nie verlangt, dass jemand das "Tohuwabohu", das sich in meinem Kopf und meiner Seele abspielt, versteht. Ich tu´s ja selber oft nicht.
Vielleicht ist es nur das Wissen, da ist jemand, der bedingungslos zu dir steht, auch wenn es für den jeweiligen "Freund" auch momentan ziemlich heavy ist.
Aber ich bin nicht ständig in Trauer versunken; ich lebe ja auch - irgendwie.

Aber wenn Du feststellst, dass dann plötzlich keiner mehr da ist - ja, das tut weh!
Sicher ist man selber auch schuld dran, weil man sich automatisch zurückzieht, weil man sich selbst für andere unzumutbar erlebt...

Und wenn ich jetzt an alle Forianer hier die Frage stellen würde: "Wieviele von euren "Freunden" stehen in einer etwas längeren Phase der Krh. wirklich zu euch?"
Was würde da wohl rauskommen...

Aber sogar in den eigenen Reihen der seel. Kranken gibt es eine "Hackordnung".
Ein für mich sehr prägendes Verhalten hatte es bei der Langzeittherapie letztes Jahr gegeben.
Wir waren auf der Station ca. 15 Pat. und ich war die Einzige(!) dort mit einer intakten Beziehung.
Dass es mir trotzdem sehr schlecht ging, wollten mir einige nicht zugestehen. So auf die Art "Was willst Du eigentlich?"
Aber ich wollte mich nicht rechtfertigen müssen - weiss ja, warum es mir so geht, wie´s mir geht.
...und das hat erschreckend viel mit meiner Kindheit zu tun.
Aber ich hab´nicht das Bedürfnis, jedem zu erklären, was Sache ist, nur um verstanden zu werden.
Sind DIE dann Freunde von mir, wenn ich ihnen von meinem Schicksal erzähle. Etwas, das ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen würde?
Ich weiss, wie verbittert sich das anhört, und es ist auch so.
Aber eines kann ich von mir selber sagen.
Dass, wenn mir ein Mensch wirklich etwas bedeutet, ich trotzdem immer einen Weg zu ihm finde....

Irgendwie sind jetzt schon wieder meine Gefühle durchgegangen; bin leider(?) ein sehr emotionaler Mensch...
Vielleicht habe ich das Ganze nicht Dir geschrieben, sondern habe eine Art "Selbstgespräch" geführt....

Naja, so verbleibe ich ziemlich nachdenklich und zunehmend resigniert;
Fridolina
CE
Beiträge: 25
Registriert: 28. Jan 2007, 10:51

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von CE »

Liebe Fridolina,
ich kann mir schon denken, wie Du Dich fühlst, denn auch ich fühle mich gerade sehr allein gelassen von allen, die mir nahe stehen. Hatte ich doch gehofft, heute ein klärendes Gespräch über meinen Seelenzustand mit meinem Gynäkologen führen zu können, so zeigte dieser überhaupt kein Verständnis für meine Situation, sondern erklärte mir nur ganz nüchtern, dass ich, zusätzlich zu all dem anderen Sch..., den ich derzeit aufgebürdet bekommen habe, Zysten in der Brust habe und zur Mammographie muss! Das war alles. Kein Trost, kein nettes Wort, nur nüchterne Fakten. OK, er ist 'nur' ein Arzt, aber gerade von einem 'Frauenfachmann' hätte ich mehr Einfühlungsvermögen erhofft!!! Meine Familie und Freunde kann ich nicht mit diesen zusätzlichen Gedanken belasten; die kommen schon mit all dem anderen nicht klar. Also geht es mir wie Dir: ich muss damit zurechtkommen, dass ich letztendlich meine Probleme nur ganz allein bearbeiten kann. Wie heißt der Spruch: 'Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott', oder so. Ich kann Dein emotionales Desaster sehr gut nachempfinden, glaub' mir. Es scheint tatsächlich wirklich so zu sein, dass Menschen sich von einem distanzieren, sobald man in den Sumpf gefallen ist. Leider können die 'draußen' sich nicht ausmalen wie es ist, wenn man mitten drin steckt. Sie suchen dann lieber das Weite, solange sie noch können!
Du kannst mir gern auch weiterhin Deine Gedanken in Form von 'Selbstgesprächen' mitteilen. Ich freue mich darüber, denn nur durch diese Form des 'Zuhörens' fühle ich mich auch nicht mehr so allein... Klingt alles etwas abgedreht, oder? Aber so fühle ich mich eben im Moment.
Lass uns trotzdem versuchen, irgendwie weiterzumachen - wer aufgibt, verliert! Bis demnächst,
Claudine
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Hallo Claudine,

Hab gerade kurz deinen Beitrag hier im Forum überflogen und denke du hast wirklich ein paar sehr schwierige Wochen hinter dir. Dein Körper ist schwer in Mitleidenschaft gezogen und da ist das ganz "normal" so depremiert zu sein. Sag mal, warst du eigentlich anschließend zur Kur weg? Denke die Seele braucht nach einer solch schweren Erkrankung wie du sie hattest erstmal zeit alles zu verarbeiten und dazu gehört eben auch die dementsprechende Ruhe. Ich finds Schade, daß dein Frauenarzt so wenig auf dich eingegangen ist, aber vielleicht war er doch einfach nicht der richtige Ansprechpartner. Ich würde über deine Gefühlslage mal versuchen mit deinem damals behandelnden Arzt bei der OP zu sprechen. Denke du brauchst z.Zt. wirklich viel Unterstützung und ich schätze mal damit ist dein näheres Umfeld z.zt. einfach überfordert.

Drück dir die Daumen, daß sich alles bei der Mamographie gut rausstellt

Liebe Grüße auch an dich Fridolinchen
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Claudine!

Deine Zeilen gehen mir wiederum sehr nahe...
Es tut mir leid, dass Du heute auf so viel "Kälte" gestossen bist...
Wenn´s einem schlecht geht, ist man von Haus aus schon sehr sensibilisiert und würde jedes liebe Wort in sich aufsaugen - so, wie ein trockener Schwamm einen Wassertropfen.
So wenig könnte uns einiges an Erleichterung verschaffen - und wenn es nur ein Augen-blick ist, wo wir uns angenommen fühlen.
Ich habe das Glück, einen sehr einfühlsamen Gynäkologen zu haben; obwohl ich ja von meiner Krh. her nicht auf ihn angewiesen bin.
Er weiss um meine Depressionen und hat jedesmal ein liebes Wort übrig.
Manchmal ist mir dann vor Dankbarkeit richtig zum Heulen.
Liebe Claudine, wir haben zwar verschiedene Schicksale, aber ein ähnliches "Seelenerleben". Das Verständnis darüber - ohne viel sagen zu müssen - erlebe ich in diesem Thread wie eine "seel. Streicheleinheit"
Da ist das Gefühl, nicht mehr ganz so allein zu sein, obwohl man sein Schicksal letztendlich selber bewältigen muss. Aber ganz wenige Menschen zu wissen, die dieselben Ängste u. Zweifel haben, empfinde ich als sehr tröstlich...
Liebe Grüsse an Dich;
Fridolina
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Guten Morgen(?), liebe Tini!

...falls ich es Dir noch nicht gesagt haben sollte:
"Schön, dass es Dich gibt!!!"

Freu-dolina
CE
Beiträge: 25
Registriert: 28. Jan 2007, 10:51

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von CE »

Guten Morgen liebe Tini und liebe Friedolina!
Eure Zeilen zu lesen, tat mir sehr gut, und ich glaube, ich habe den Morgen mit dem richtigen Schritt gestartet: ich hatte erst überlegt, nachdem die Familie aus dem Haus war, mich einfach wieder ins Bett zu legen, die Decke über den Kopf zu ziehen und über mein Schicksal nachzugrübeln. Dann aber dachte ich mir: das ist falsch, steh' lieber auf und versuche, aus diesem Tag etwas zu machen. Und genau das habe ich vor! Ich werde gleich zu meinem Hausarzt gehen, der eigentlich sehr verständnisvoll ist, und ihn fragen, was er von einer Psychotherapie hält. Es kann ja nicht sein, dass ich nur noch über Krankheit und Tod nachgrübele, das halte ich selber nicht aus, und meine Familie auch nicht. Und genau Eure lieben Zeilen haben mich dann in dieser Entscheidung bestätigt: Ihr habt völlig Recht: zum einen kann und muss man sein Schicksal selbst in die Hand nehmen, und zum anderen habe ich (im Gegensatz zu vielleicht manch anderem hier im Forum) ja wenigstens eine Erklärung dafür, dass es mir seelisch so schlecht geht. Darauf müßte man eine Therapie doch gut aufbauen können, oder? Ich habe neulich einen Spruch gelesen, der vielen Betroffenen vielleicht ein wenig helfen Kann: "Jeder bekommt im Leben nur so viel aufgebürdet, wie er auch bewältigen kann"! Puh, da traut uns aber jemand sehr viel zu, oder ?
Ich wünsche Euch beiden einen schönen Tag.
Liebe Grüße
Claudine
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Guten Morgen ihr beiden!

Das freut mich aufrichtig Claudine, daß du dich heute entschlossen hast ein Schritt mehr in die richtige Richtung zu gehen Hoffe dein Hausarzt kann dir weiterhelfen und vielleicht sogar dabei behilflich sein, einen guten Psychologen/Psychiater zu finden. Manchmal können Hausärzte auch dabei behilflich sein, daß du etwas schneller einen Termin bekommst, denn ich weiß von hier in der Stadt, daß man doch längere Wartezeiten hat.

Wie ich sehe warst du wieder eine Nachteule Fridolina Wie kommst du morgens bloß hoch? Also mir ist auch schonmal aufgefallen, daß ich oft am folgetag eine sehr depremierte Stimmung habe wenn ich die Nacht zuvor schlecht oder zuwenig geschlafen habe. Nimmst du eigentlich etwas um zu schlafen?

Hier regnets gerade und alles ist trüb, und dennoch ist meine Laune heute wieder um einiges besser

Mußte ein paar Tage auch über Reinharts Zeilen nachdenken und ob man tatsächlich nach diesem Forum "süchtig" werden kann. (Falls du mitließt Reinhart ). Aber ich denke das kann ich für mich ausschließen, denn ich schau hier inzwischen schon deutlich mehr rein als früher, aber ich geh ja auch jeden Tag zu meinem richtigen Briefkasten um zu sehen ob Post gekommen ist. Nur hier finde ich meistens "schöne Briefe", was für die reale Post nicht immer zutrifft und ich entnehme den Zeilen hier im Forum immer ein Stück weit persönliches mit auf meinen Weg den Alltag zu bewältigen

Habt einen schönen und für euch erfolgreichen Tag. *knuddel* an die die eine Umarmung gebrauchen können!

Tini
Bleib dir selbst stets treu

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

Hallo Ihr Lieben!

@Claudine:
Na da hat Dich doch heute - scheint´s mir - ein heller u. warmer LICHTstrahl erwischt.
Meistens dann, wenn man gar nicht damit rechnet.
Ich freu`mich!!!!

@Tini:
Mag bitte auch geknuddelt werden!
Hab´grade meinen Mann von der Arbeit abgeholt, weil er akut krank geworden ist.
Jetzt liegt er und wenn ich ihn so anschau´, bin ich richtig deprimiert.
Wenn er krank ist, verfällt er immer so schnell im Gesicht, und schaut erbarmungswürdig aus.

Die Schlaflosigkeit macht mir seel. nicht immer gleich zu schaffen.
Heute früh war ich eher überdreht...
Ich steh´um 6.30 auf - auch wenn ich fast einen "Kran" dazu brauche, denn vom Liegenbleiben werde ich noch matscher.
Bin zwar dann den ganzen Tag wie in "Watte" verpackt und chron. müde.
Mit Schlaftab. hab´ich auch schon versucht.
Ich schlafe wie ein Sack, fühle mich aber in der Früh wie erschlagen.
Benzo´s mag ich nicht nehmen wegen der Gefahr, abhängig zu werden;
und auf manche bekomme ich ganz massive Albträume(wie z.B. Dominal f.)
Die habe ich zwar so auch, aber ich werde wenigstens dann wach.
Bei Tab.einnahme werde ich bei Albträumen nicht wach, sondern bin "gefangen" im Schlaf.
Hätte ja schon so einiges probiert...
Aber solange es trotzdem so halbwegs geht, nehme ich die Schlaflosigkeit - mal mehr u. mal weniger - in Kauf.

Ich hatte die gleiche Überlegung wie Du. Kann man nach bestimmten Menschen hier im Forum "süchtig" werden?
Ja, ich glaub´schon...; obwohl es nicht darauf ankommt, wie viele es sind...

Eine alte (Ex)Freundin hat angerufen. Meine erste Reaktion war "Schock".
Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie es in der Absicht tat, eine ehemalige Freundschaft wieder aufleben zu lassen;
sondern für mich kam es so an, dass ihr fad war und sie ihre Neugier befriedigen wollte.
Denn als ich sie auf die Möglichkeit ansprach, dass wir uns treffen könnten, waren plötzlich die nächsten Wochen total verplant und ihre Distanziertheit tat mir weh.
Also hätte sie sich die "Mühe" ihrerseits sparen können, anzurufen.
Hat nur alte Wunden wieder aufgerissen.

Ich weiss, wie "undankbar" ich mich anhöre, aber ich kann nicht aus meiner Haut raus. V.a. will ich mich bei so halbherzigen Sachen gar nicht ändern.

Hab´ jetzt wahrscheinlich eines meiner Selbstgespräche geführt. Tut mir leid!

Um auf positivere Gedanken zu kommen...
...fühlt Euch umarmt u. gedrückt;
Fridolina
Sunshine77
Beiträge: 261
Registriert: 11. Okt 2006, 20:55

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Sunshine77 »

Mensch Fridolinchen, dich *knuddel* ich natürlich ganz besonders doll aus der Ferne

Das mit dem Anruf tut mir sehr leid für dich. Weiß auch nicht was andere Leute dazu bewegt sich nur aus Neugier oder evtl. auch Pflichtgefühl bei einem zu melden. So nach dem Motto: oh, lange nichts mehr von der gehört. Was die wohl macht? Denke das spürt man ganz schnell am Telefon ob jemand nur deshalb anruft oder wirklich Lust hat mit dir nach langer Zeit wieder mal zu quatschen. Laß dich nicht zusätzlich dadurch runterziehen, wir werden andere nicht ändern können. Ich glaub du hast für dich schon klar Position bezogen, was für Menschen du in deinem Leben haben möchtest und auf welche Sorte du verzichten kannst. Glaube wenn man das wirklich verinnerlicht hat, dann ist man irgendwann auch garnicht mehr so traurig wenn man der anderen Sorte irgendwo begegnet.

Kann da gerade von sprechen, da ich ja die letzten Wochen einer meiner ehemaligen Damen beim Kindersport wöchentlich treffe. Das erste Mal war grauenhaft, aber umso öfter ich ihr begegne, umso mehr läßt mich das ganze kalt da ich sie jetzt wirklich mit meinen Augen so sehe wie sie ist und nicht wie ich damals gedacht hatte. Glaub in dieser Situation ist gerade die Konfrontation mit den Personen besonders Hilfreich für mich, denn so werde ich gezwungen sie so zu sehen wie sie sind. Wenn ich immer nur daheim sitze und traurig bin wie das ganze damals ablief in der Gruppe, werden und bleiben sie ein teil meines weiteren Lebens. Und das will ich nicht...

Wünsch deinem Männlein gute Besserung und daß du jetzt nicht für alle zusätzlich sorgen mußt

Liebe Grüßé
Tini
Bleib dir selbst stets treu

Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

...es heisst ja immer "man kann andere nicht ändern, sondern muss bei sich selbst beginnen,andere Sichtweisen zu erhalten..."

Na, das fällt mir zur Zeit ziemlich schwer...
Es geht auch nicht so sehr um den einen Anruf, sondern darum, was er in meinem Leben eigentlich symbolisiert.
Und das ist nichts Erbauendes!:(
Es zeigt auch auf, wo meine eigenen grossen Schwächen liegen.
Mit einem gewissen "Quantum" an Selbstkritik und Einsicht kann ich ja umgehen,
aber mit dem, was bei diesem Thema über mich drüberrollt, tu´ ich mich verdammt schwer!

Aber damit möchte ich mich heute nicht mehr auseinandersetzen...
"Flucht??"
Naja, vor sich selber kann man ja nicht ernsthaft davonlaufen - wär´ aber manchmal hilfreich....
Liebe Grüsse an diejenigen,
denen´s ähnlich geht;
Fridolina
Regenbogen16

Re: keine Freunde mehr - "Erbe" der depress. Erkrankung?!

Beitrag von Regenbogen16 »

@ Tini
wie Du ersehen kannst, bin ich heute nicht "gesellschaftsfähig".
Muss versuchen, irgendwie wieder halbwegs zu mir zu kommen.
d.h. ich brauch`ein Päus-chen, und andere von mir wahrscheinlich noch dringender.
"....olina"
Antworten