Isolation-wem geht es hnlich?

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Charlotte
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Isolation-wem geht es hnlich?

Beitrag von Charlotte »

Hallo! ich bin neu hier und freue mich, dass man nicht alleine ist mit dieser Krankheit. Meine Therapie macht Fortschritte, die Medikamente helfen gut und mir selbst geht es im Großen und Ganzen auch besser als früher. Aber wieso habe ich so wenig Freunde? Ich bemühe mich wirklich, welche zu finden und zu halten, aber ich habe das Gefühl, die Menschen fühlen sich nicht wohl mit mir. Habt Ihr einen Rat? Liebe Grüße an alle, Alexandra
Christoph von der Heyden
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Isolation-wem geht es hnlich?

Beitrag von Christoph von der Heyden »

Hallo Charlotte! Kenne ich. Ich habe zwar viele Leute, dei Wert auf meine Gesellschaft legen, aber als Freunde kann ich die nicht bezeichnen. Die wollen meistens nur wa von mir aber wenn ich dann mal was von denen will dann geht immer gleich das Licht aus. Das ist ganz komisch. Den einzigen Tip, den ich habe. Sei einfach nur Du selbst mit allem Drum und Dran und allen Fehlern und dem ganzen Kram, der eben Dich ausmacht. Das beste Mißerfolgsrezept ist es allen gefallen zu wollen. Deswegen würde ich einfach da sein. Ist leider zu einfach um es umzusetzen. Echte Freunde, sind meistens nicht so einfach zu finden. Alles Liebe Christoph
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Charlotte! Du bist nicht allein mit diesem Problem - ich habe auch wenig Freunde, einfach, weil mir die meisten Leute zu oberflächlich sind (manche auch einfach zu "dumm" (könnte man auch lange drüber diskutieren)), und ich gewisse Ansprüche habe, von denen ich einfach nicht abrücken mag und denen nur wenige genügen - egal - was ich zu Dir eigentlich sagen wollte, wenn Du meinst, die anderen würden sich in Deiner Gesellschaft nicht wohl fühlen: a) hat mal als Depressiver immer so eine negative Sicht der Dinge, die meist jeder Grundlage entbehrt (kannst ja mal "neutrale" Personen fragen, ob da was dran sein könnte) b) fühlst Du Dich denn wohl mit Dir? Gruß Christabelle
Albert Keim
Beiträge: 346
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Charlotte, das ist eine gute Frage. Ich habe jetzt eine Zeit, wo ich mich stark einschränken muss, das bedeutet, dass ich mir manche Dinge vom Mund abspare und Anschaffungen aufschiebe. Ich kann nicht zum Essen ausgehen usw. Aber trotzdem lebe ich und es ist eigenartig: ich habe nicht gesucht und doch gerade in dieser Lage Freunde gefunden; das sind Menschen, die mir helfen. Die wissen um meine Lage, beruflich, finanziell und dass ich eine Selbsthilfegruppe besuche. Aber ich will nicht jammern, so wie ich das jahrelang auf dem Papier gemacht habe. Da ist es passiert, letztes Jahr, dass ein Mann, den ich seit einem Jahr kenne, mir ein Gerät aus seinem Bestand in die Hand gedrückt hat und er sagte: "Nimm das jetzt für diese Saison." Ich konnte dann gar nicht anders, als das Leihgerät annehmen. Oder anders rum gesehen: ich habe zu mir selbst gefunden. Ich habe das Gefühl,ich selbst zu sein, ich muss mich nicht verstellen, ich kann jetzt etwas verlangen. Natürlich bekomme ich erstmal nichts oder nur sehr wenig. Aber meine Haltung wird bemerkt und darauf kommt es an. So auch mein Nachbar, der darauf besteht, dass ich jeden Morgen um sieben Uhr in seine Wohnküche komme und dort mit ihm frühstücke. Er ist Rentner und ich bin freiberuflich. Wenn ich in beruflichen Dingen eine Begleitung brauche oder einen zweiten Mann, dann kann ich mich auf ihn verlassen. Das ist es: ich habe diese Leute nicht gesucht. Aber sie haben mich gefunden. Für heute sende ich Dir schöne Grüße Machs gut Albert
maggy
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Beitrag von maggy »

Tja Albert, diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Seit der Zeit gilt für mich: Wer sucht der findet nicht ! Liebe Grüße von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
maggy
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Beitrag von maggy »

Noch ein Nachtrag: Jahrelang habe ich nach helfenden Händen gesucht, die mir aus der Panik und der Depression raushelfen. Während meiner Meditationen und Körperübungen habe ich sie gefunden (da hätte ich sie nie gesucht): Sie befinden sich am Ende meiner Arme!!! Nochmal liebe Grüße und eine gute Nacht von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Noch ein Nachtrag: ich habe auch jahrelang in der Depression verzweifelt nach dem rettenden Strohhalm gesucht. Bis ich eines Tages diese Suche eingestellt habe und habe Ja zu meiner Lage gesagt, ja zu den miesen Finanzen, ja zu den Einschränkungen ja zu... Das war nicht das einzige. Maggy hat das über die Meditation und Körperübungen gemacht, ich bin auf Traumreisen gegangen - es gibt verschiedene Wege. Dort, außerhalb vom Alltag, im Unterbewusstsein habe ich eine Quelle meiner Kraft gefunden. Dort habe ich gespürt, was mich innen lähmt, was mich hindert, selbst aufzustehen und zu gehen. Dort habe ich gespürt, was mich von außen lähmt, und ich habe gelernt, wie ich mich dagegen wehren kann. Dort habe ich eines Tages einen Lehrer getroffen, der sagte kein Wort, sah mich nur an und zeigte dann auf das Land und auf die Menschen und da wusste ich, das ist meine Aufgabe. Ich fühlte mich getroffen. Jener Lehrer war ich selbst; ich hatte mich selbst gefunden. Ich sende liebe Grüße an alle auf ihrem eigenen Weg zum Selbst. Albert
Matthias Streich
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Beitrag von Matthias Streich »

Hallo Charlotte Ich habe das Problem mit den Freunden auch erlebt, Jahrelang. Ich habe mich mit Freunden, guten Freunden, getroffen und dachte sie mögen meine Gesellschaft nicht. Reden,lachen usw. nicht gerne mit mir. Sie hassen mich also. Es wurde immer schlimmer und ich brach irgendwann aus Ratlosigkeit in völlige Panik aus. Aber es gehört zur Depression, davon bin ich jetzt überzeugt. Es gab auch keine wirklichen Gründe dafür, das sie mich nicht mögen könnten. Es war einfach eine immerwährendes Gefühl. Nicht abstellbar durch rationales Nachdenken. Matzi
R.W.
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Beitrag von R.W. »

Hallo Charlotte, ich merke auch, dass ich mich mit der Depression bewusst zurückziehe. Kann auch Menschen, die übermässig "lustige" Themen haben schlecht ertragen. Man kann einfach mit diesen Emotionen nicht "mitfühlen". Das fehlt halt bei Depris. Hatte früher eine Menge Freunde und ich machte mir keine Gedanken, ob sie mich mögen, ich mochte sie ja auch und wer mich nicht wollte, na der zog sich von mir zurück = normal. Die Einschränkung des sozialen Umfeldes war ein schleichender Prozess und es fällt schwer, gerade depressiven, neue "reale" Kontakte zu schliessen, die "virtuellen" hier eher leichter. Vielleicht hilft Dir aber eine Selbsthilfegruppe für den Anfang weiter? Wer das kennt, weiss, dass man dort nicht nur über die Krankheit spricht. Wie machst Du das eigentlich Charlotte, überhaupt neue Kontakte zu suchen? Das ist etwas, was ich absolut nicht weiss, ausser o.g. Tipp. Viele Grüsse und viel Glück R.
Charlotte
Beiträge: 9
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Beitrag von Charlotte »

Hallo! Danke für Eure Beiträge. Es hilft, zu sehen, dass man nicht alleine da steht. Es stimmt wohl, ich suche zu angestrengt und möchte immer gemocht werden und krampfhaft Leute finden. Ich bin jetzt in eine Selbsthilfegruppe eingetreten. Das war ein ganz anderes Gefühl, weil man nichts erklären muß. Vermutlich hat es auch mit der Krankheit zu tun, denn wenn ich meine Existenzängste kriege, kann ich nur noch über diese Angst, unter der Brücke zu enden, reden. Ich wollte noch jeder/ jedem gesondert antworten und das mache ich auch beim nächsten Mal. Seid alle herzlich gegrüßt und alles Gute! Charlotte
Charlotte
Beiträge: 9
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Beitrag von Charlotte »

Hallo nochmal! Liebe Christabelle, Du hast bestimmt Recht damit, dass frau als Depressive alles sehr negativ bewertet, aber es ist doch so, dass viele meiner Freundschaften nur ein, zwei Jahre halten. Ich kann es oft nicht verstehen, dass die Leute dann so unverschämt werden, dass ich mich wehren muss und sobald ich das tue, sind sie weg. Aber soll ich mich beleidigen lassen, nur um nicht alleine zu sein? Ja, ich fühle mich sehr wohl mit mir, mache auch viel alleine. Gruß, Charlotte Lieber Albert! Kannst Du mir etwas näher erläutern, was Du unter "Traumreisen" verstehst? Das fand ich interessant. Tja, mag ja sein, dass frau/man Freunde findet, wenn man nicht sucht, aber ich strahle wohl auch Einsamkeit aus und das schreckt wohl viele Leute ab. Dir auch alles Gute, Charlotte Liebe Ruthild, ich antworte öfters auf Anzeigen von Leuten, die neue Freunde suchen. Aber selbst das ist unglaublich schwierig, nur jeder 10. Brief wird überhaupt beantwortet! Ist zum Verzweifeln. Die Slebsthilfegruppe ist mir jedoch eine große Hilfe, weil frau merkt, dass sie nicht alles falsch macht, sondern diese Krankheit einfach Kontaktschwierigkeiten mit sich bringt. Suchst Du noch weiter nach neuen Kontakten? Ich geb´s noch nicht auf. Liebe Grüße, Charlotte
marta motte
Beiträge: 23
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Beitrag von marta motte »

Hallo, ich habe gerade Eure Einträge über das Thema Isolation gelesen. Ich habe seit Jahren so meine "Probleme" damit. Seit ich vor 15 Jahren einen Hörsturz hatte und eine Schwerhörigkeit mit Tinnitus geblieben ist, weiss ich was es heißt das Wort Isolation. Seit 2 Jahren nun Depression. Ich habe aber niemals aufgegeben; mir vor Jahren als Hobby (und nun ernsthaft betrieben) die Malerei gesucht und darin auch mein Glück gefunden. Da bin ich ich Selbst, wirklich bei mir. Auf diesem Weg habe ich andere Leute kennengelernt, die auch malen. Im Laufe der Zeit habe ich mich so angenommen wie ich bin mit allen Ecken und Kanten, aber auch mit meinen guten Seiten. Man verliert vielleicht Bekannte, aber gewinnt auch immer welche dazu. Um wirkliche Freunde zu erwerben muß man auch viel tun und vor allen Dingen nicht zuviel erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht. Erwarte von dir selbst viel, und von den anderen wenig, so kommst du am besten durchs Leben. (Marc Aurel) Viele liebe Grüße Bini
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Bini, hm, ob das wohl der richtige Wahlspruch für Depris ist? Das genau tun sie doch: Sich überfordern, wenig für sich erwarten, immer an die anderen denken, wenig an sich selbst. Schön finde ich, wie du dich im Laufe der Zeit annehmen konntest, auch mit deinen Fehlern- das ist so wichtig, ich musste es auch erst schmerzhaft lernen. Aber ohne das geht es nicht und ein liebenswerter Mensch ist vor allem einer, der zu sich gut ist und zu anderen. Ich habe auch nur wenige Freunde, habe es aber ganz aufgegeben, sie mir zu "erwerben", etwas dafür zu tun, um sie haben zu können. Man teilt doch mit seinen Freunden auf natürliche Weise etwas, tut für den Freund etwas, weil man ihn mag, aber nicht, um ihn als Freund haben zu dürfen. Da ist die Enttäuschung vorprogrammiert- ich habe es früher immer so versucht, schon in der Schule. Das will in Wahrheit niemand so haben, weil er/sie sich sonst immer in deiner Schuld fühlt und dich gar nicht mögen kann. Alles Liebe Thomas
marta motte
Beiträge: 23
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Beitrag von marta motte »

Hallo Thomas, danke für Deinen Kommentar zu meinem Eintrag. Ich denke schon, dass man etwas für eine Freundschaft tun muß. Natürlich tue ich was für meine Freunde, weil ich sie mag, aber damit zeige ich ihnen auch dass mir an der Freundschaft gelegen ist. Vielleicht hast Du mich mißverstanden. Wenn ich viel, menschlich gesehen, von mir erwarte und keine Erwartungshaltung anderen gegenüber habe, denke ich komme ich gut zurecht, oder? Gruß Bini
Albert Keim
Beiträge: 346
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Charlotte, ich war selber mal neugierig wegen meinen Tagträumen, die ich immer hatte; waren aber nicht schön. Ab und zu kam auch mal ein böser Schlaftraum während der REM-Phase. Eine Traumreise ist ein anderer Ausdruck für eine schamanische Reise, oder eine geplante Selbsthypnose. Bitte aber nicht allein ausführen, sondern unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers. Dieser sollte eine mehrjährige Erfahrung haben und am besten eine Prüfung durch eine renommierte Fachgesellschaft, z. B. der CSC, der certified shamanic counselor der Foundation für Shamanic Studies. Paul Vitebsky gibt in seinem Buch über Schamanismus eine Liste von Fachgesellschaften in Europa und Amerika. Man kann es sich auch einfach machen wie Rudolf Riedl, der ein Buch über erfolgreiches Tagträumen geschrieben hat. Als depressiv veranlagter Mensch musste ich tiefer gehen, um das heilende Potential voll ausschöpfen zu können. Der Meditierende konzentriert sich auf einen Punkt, der Traumreisende wandert, deshalb der Ausdruck Traumreise. Vor der Reise wird geplant: der Zweck, den Startplatz, den Weg, die Situation, welche besucht wird, die Vorsichtsmaßnahmen, z. B. Wahl eine Stellvertreters, den ich in die schwierige Situation schicke, dazu die Rituale zur Entsorgung von Paketen. Nicht zu vergessen ist die Rückkehr zum Startplatz, also das Aufwachen aus der Hypnose bzw. aus der Trance. Im Einführungsseminar lernt man die Grundbegriffe, also die Untere, Mittlere und Obere Welt; dazu sucht man sein erstes Krafttier in der Unteren Welt und seine Lehrer in der Oberen Welt. Meine Entwicklung bzw. Heilung zeichnete sich dadurch aus, dass meine ersten Lehrer der Therapeut, seine Frau und die Leiterin des Tanzkurses waren. Einige Zeit später sind mir diese nicht mehr erschienen und ich habe mir andere Lehrer gesucht. Heute bin ich überrascht, dass diese neuen Lehrer Teile meiner Identifikation sind. Aber das hat Jahre gebraucht. Ich kann dir nichts voraussagen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden und gehen. Ich wünsche dir alles Gute auf diesem Weg. Gruß Albert
Peter Meredig
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Beitrag von Peter Meredig »

Hallo Charlotte, mir geht es ähnlich wie Dir.Ich wurschtel auch so herum und bemühe mich aber es kommt nix bei rum.Sportverein,Arbeitsplatz,Motorradleute Foren besucht einfach nix!Ich kann Dir leider auch keinen Rat geben!Sorry!! Gruß Pedda!
Charlotte
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Beitrag von Charlotte »

Hallo, Albert! Danke für Deine ausführliche Mail. Das war sehr interessant und das kannte ich auch nicht. Insgesamt wird ja auch Autogenem Training eine gute Heilkraft bei Depressionen nachgesagt, ebenso wie Sport. Aber leider kann ich mich zu nix aufraffen. Selber schuld. Ich hatte aber mal gute Erfolge mit schönen Tagträumen, die wirkten, wenn es meiner Depression nicht so schlimm war. Mittlerweile hat man ja sogar rausgefunden, dass Tagträume positiv wirken können, weil das Hirn das dabei empfundene Glück als real ansieht. Ich wünsche Dir alles Gute weiterhin! Charlotte
Charlotte
Beiträge: 9
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Beitrag von Charlotte »

Hallo, Peter! Tja, ich denke, dass die Kontaktschwierigkeiten doch mit unserer Krankheit zu tun haben. Die Leute spüren vielleicht unbewußt unsere Probleme. Dazu kommt auch noch, dass wir alles immmer negativ sehen. Ich glaube, ich nerve die Leute immer mit meinen ewigen Existenzängsten. Mir hilft aber schon, zu lesen, dass es anderen ähnlich geht und ich nicht alleine darunter leide! Liebe Grüße, Charlotte
Edith
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Beitrag von Edith »

Hallo Charlotte, ein Problem unserer Krankheit ist sicherlich auch, daß wir immer die positiven Seiten der anderen mit unseren negativen Seiten vergleichen und uns somit von vornherein auf eine untere Stufe stellen. Ich habe in Bezug auf andere immer das Gefühl mit halten zu müssen. Krampfhaft versucht man witzige und intelligent Gespräche zu führen (hoffentlich erkennt keiner, daß ich gar nicht so witzig und intelligent bin). Aber unsere Körpersprache verheimlicht leider ja gar nichts. Und schon ist man durchschaut. Allerdings habe ich mittlerweile auch die Erfahrung gemacht, daß die meisten Menschen mehr oder weniger dieses Problem haben. Es ist eigentlich erstaunlich wie offen andere über Ihre Probleme reden, wenn man selber ganz ehrlich zu gibt, daß man auch nur ein Mensch ist (zeigt ja diese Seite). Leider ist der "innere Schweinehund" einfach manchmal zu groß um über diese Hemmschwelle zu springen. Natürlich kann man Freudschaften und Bekanntschaften nur pflegen, wenn man zwischendurch auch mal wieder zu was zu lachen hat (und wenn man auch nur über seine eigenen Fehler und Mißgeschicke lacht). Habe hierzu auch noch einen schönen Spruch gefunden: Ein Fehler, den man mit anderen Menschen teilt, verbindet tiefer als ein gemeinsamer Vorzug. Liebe Grüße Edith
Charlotte
Beiträge: 9
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Charlotte »

Liebe Edith! ICh habe auch die Erfahrung gemacht, dass viele Leute dem Thema Depression aufgeschlossen sind, wenn frau/man erstmal "zugibt", dass man darunter leidet. Mittlerweile kennt jede/r jemanden, die/der das gleiche Problem hat. Ich bin auch immer extra lustig, damit es nur ja keinem auffällt. Stell Dir vor, auf einer Stelle habe ich meiner Kollegin Monate lang die immer Fröhliche vorgespielt und sie immer beneidet, weil sie so witzig und unkompliziert war. Irgendwann kam heraus, dass sie auch depressiv ist! Wir haben uns kaputtgelacht, wie sehr wir geschauspielert haben! Bin nur froh, dass ich immer noch über mich selber lachen kann! Alles Liebe! Charlotte
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