Mitschreiben während der Therapiestunde

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Iraida
Beiträge: 22
Registriert: 12. Jul 2006, 19:31

Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Iraida »

Hallo,

mich stört es, dass meine Therpeutin während der Therapiestunden mitschreibt. Habe das Gefühl, sie kann sich dann auf das,was ich sage und auf das,was sie schreibt, jeweils nur zur Hälfte konzentrieren. Wie handhaben Eure TherapeutInnen das? Seht Ihr das sogar positiv?
Wäre es nicht besser, nach der Therapiestunde zu schreiben?

Danke für Eure Antworten!
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von DepriXX »

ich hatte therapeuten, die das auch so gemacht haben, einige haben es nicht gemacht.

wenn sie nur stichpunkte mitschreibt, könnte ich das ja verstehen.

ich muss aber sagen, dass ich es besser finde, wenn sie/er nicht mitschreiben.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Iraida
Beiträge: 22
Registriert: 12. Jul 2006, 19:31

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Iraida »

Danke @ Deprixx. Ich habe das in der auch Therapie angesprochen. Meine Therapeutin reagierte " angepiekt" und sie hat mir das gleich als Misstrauen ausgelegt, was ich aber in dem Fall nicht so sehe.

LG Iraida
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Lioness »

Hallo Iraida,

meine jetzige Therapeutin schreibt auch während der Stunde mit. Allerdings nur die ganz wichtigen Dinge, und das in Stichpunkten.

Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl, dass die wesentlichen Punkte nicht verloren gehen. Nach der Stunde hat die Thera ja maximal ein paar Minuten Zeit, bis der nächste Klient kommt - wie sollte sie dann schreiben, zumal wenn noch Telefonate kommen? Wenn sie dann am Ende des Tages die Aufzeichnungen für alle Klienten macht - wer garantiert, dass dann nicht Dinge vergessen werden?

Aber vielleicht handhaben es die Theras unterschiedlich. Meine alte Therapeutin vergab auch Termine zur halben Stunde, nicht nzr zur vollen. Möglicherweise hatte sie ja nach je zwei Klienten o.ä. Pausen zum Aufzeichnen eingeplant

Gruß
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Iraida
Beiträge: 22
Registriert: 12. Jul 2006, 19:31

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Iraida »

Hallo Lioness,

ja,offensichtlich handhaben die Theras das unterschiedlich.
Danke für Deine Sichtweise.Ja, es kann auch für eine exakte Arbeit der Thera sprechen.Das stimmt schon auch.

LG Iraida
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Lioness »

Schreibt Deine Thera denn viel/häufig mit? Ich kann schon auch nachvollziehen, dass einen das irritiert.

Meine vermittelt mir halt trotz des gelegentlichen Notierens von Stichpunkten das Gefühl, absolut bei mir und meiner Problematik zu sein. Vielleicht sendet die Deine diesbezüglich ja durchaus andere Signale - oder Du interpretierst ihr Verhalten so, ohne das es von ihr beabsichtigt ist.

In jedem Fall sollte sie als Thera nicht "pikiert" reagieren und die These in den Raum stellen, Du hättest mangelndes Vertrauen. Da hat SIE statt auf dem Sachohr auf dem Beziehungsohr gehört und entsprechend reagiert, und das ist nicht professionell!

LG
Lioness



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Iraida
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Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Iraida »

@ Lioness: Ja,ich empfinde das so,dass sie viel mitschreibt. Das irritiert mich und ich habe das bereits mehrfach angesprochen.

Dadurch, dass sie meine Nachfrage als mangelndes Vertrauen deutete, was ich verneinte,war es mir bisher auch nicht möglich, mit ihr das Thema zu besprechen.

Das was Du mir dazu geschrieben hast @Lioness, ist für mich sehr hilfreich.
Caren
Beiträge: 73
Registriert: 6. Aug 2006, 10:24

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Caren »

Ich kenne das mit dem Mitschreiben auch - ich halte es aber für okay.

Nur... ich frage mich manchmal "was in aller Welt habe ich eigentlich gerade gesagt, daß es wert ist, extra notiert zu werden? Das versteh´ ich nicht"
Dendrit
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Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Dendrit »

Hallo Iraida,

mir geht es wie Lioness:

Das gibt mir ein beruhigendes Gefühl, dass die wesentlichen Punkte nicht verloren gehen.

Beim Psychiater ist lediglich ein Schreibtisch zwischen uns und da seh ich grob, was er schreibt. Auch praktisch, weil ich dann etwas konkreteresieren kann bzw. sowas wie "darauf bestehen" (Bsp. "ich hab Schwierigkeiten mit der Klinik XY auf der Station 1" und er schreibt nur Klinik XY, dann bestehe ich auf die Notiz "Station 1" - weil die anderen könnten ja OK sein.)

Und so bei den anderen Psychologen, die ich ambulant hatte, war das für mich auch kein Problem. Würde mich eher nervös machen.

LG, Manuela
BeAk

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

mein Psychiater/Therapeut schreibt auch immer fleißig mit und zwar fast alles was ich sage und zu Beginn der nächsten Sitzung ließt er es sich wieder durch. Mitlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Ich kann durchaus verstehn, das diese notwendig ist, denn mein Psychiater ist manchmal auch ein etwas zerstreuter Professor. Ohne seine Notizen würde er warscheinlich mehrheitlich garnicht wissen, wer vor ihm sitzt.

Zudem bespricht er, immer nach das Sitzung, wenn ich den Raum verlassen habe, ein Band, das von einer Schreibkraft dann zu Papier gebracht wird.
Er glaubt zwar, das ich das nicht weiß. Aber ich war vor Jahren mal mit meiner Tochter wegen einer körperlichen Geschichte bei ihm, er ist auch Neurologe. Und da hat er das Band in unserer Gegenwart besprochen.
Und jedesmal wenn ich jetzt den Raum verlasse, schielt er auf das Diktiergerät, traut sich aber noch nicht es anzufassen.

So hat er zwei umfangreiche Berichte zur jeweiligen Sitzung, kein Wunder das in meiner Krankenakte, außer dem Termindatum, nichts vermerkt ist. Auch keine Diagnosen.
Iraida
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Registriert: 12. Jul 2006, 19:31

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von Iraida »

Danke für Eure Rückmeldungen.Ich finde diese sehr hilfreich.

LG Iraida
chrigu
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Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von chrigu »

Hallo Iraida,

meine erste Therapeutin hat alles mitgeschrieben, in ganzen Sätzen.

Sie saß mir gegenüber, hat ziemlich langsam geschrieben und ich hatte das Gefühl, ich würde ihr einfach alles diktieren. Zwischendurch musste sie nachfragen, weil sie so langsam schrieb.

Das fand ich ganz furchtbar. Dadurch war dieses Schreiben derart in den Mittelpunkt gerückt, dass ich mich zur reinen Erzählerin degradiert fühlte.

Das war auch mit ein Grund, weshalb ich nicht mehr zu ihr gegangen bin.

Grundsätzlich finde ich mitschreiben gut, weil es wichtig ist, dass die Therapeuten sich Wichtiges merken und beim nächsten Mal auch parat haben.
Aber ich finde, dieses Mitschreiben sollte diskret und schnell passieren. Das kann man üben und nach jahrelanger Arbeit sollten Therapeuten das auch draufhaben.

Viele Grüße
Chrigu
süße
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Registriert: 16. Mai 2005, 14:26
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Re: Mitschreiben während der Therapiestunde

Beitrag von süße »

Hallo iraida!

ich kann sehr sehr gut verstehen dass du das ständige mitschreiben komisch findest...

ich hatte das problem am anfang meiner therapie auch.
ich bin seit 1,5 jahren bei meinem therapeuten, der immerzu mitschreibt, die ganze zeit, und in einem affentempo :-D

ich fand das am anfang sehr sehr irritierend, dachte mir, was schreibt der denn die ganze zeit mit, der soll mir doch zuhören!!
nach einiger zeit hab ich aber gemerkt, dass er nicht nur mitschreibt, sondern gleichzeitig akribisch genau zuhört UND mir feedback gibt. *wow*

ich hab manchmal schon gesehen, wie er dann einzelne sachen mit textmarker anstreicht und mit anderen sitzungen "verlinkt".

ich persönlich muss sagen, dass ich davon nur profitiere, da er die mitschriebe nach den stunden wirklich nacharbeitet und dann sachen auch nachlesen kann, die schon weiter zurückliegen.

vielleicht ist das aber auch geschmackssache, und manch anderer kommt mit einem therapeuten als gesprächsgegenüber, der einen während der sitzung anschaut, besser klar

soviel jedenfalls mal zu meinem erfahrungsbericht

alles gute wünsch ich dir!

alex
es gibt keinen mut ohne angst
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