Beziehungskrise

titanic
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Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Sorry, es "waltraudelt" hier sehr... Da habe ich ja heute morgen glatt die Waltraud mit "d" angesprochen. Ich meinte natürlich Waltraut mit "t". Stand wohl noch etwas auf dem Schlauch... Aber einen lieben Gruß an euch beide Waldis... Titanic
Waltraud

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Beitrag von Waltraud »

Hallo Titanic Ich lese hier so manches. Deine Beiträge find ich auch total gut, wie auch so manch andere. Ich hätte nie gedacht, daß es so viele Menschen gibt, die eigentlich so ähnlich fühlen und denken wie ich. Ich nehme Fluoxetin. Ich dachte früher immer, na ja mein Leben ist eben schwer. Vielleicht schwerer als bei anderen. Aber anscheinend leider ich unter Depressionen. Und das mit den Waldis. Ich wurde tatsächlich früher so genannt. Heute gefällt mir das etwas besser als früher. Mußte lachen. Danke! das du mir ein Lachen herausgelockt hast!!! Mußte vorher leider we.... .Hab mit meiner Großmutter telefoniert. Es war total schön! Ich bin bei meinen Eltern großgeworden. Meine (unsere) Großeltern wohnten auch bei uns zu Hause. Das war irgendwie "super"!! Es war immer irgend jemand da. Oma, Opa, Mamma od. auch mein Vater. Ich merke jetzt erst wie schön die Zeit war!!!!! Meine Oma hat mir heute eine Karte geschrieben, weil ich Geburtstag hab und sie fragte mich ob ich böse auf sie sei, weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen haben. Das hat mir sehr wehgetan. Ich war wirklich böse auf Sie. Sie ist jetzt 83 Jahre und wohnt jetzt seit drei Jahren bei meiner "Tante". Auf bald Waltrau d
susan
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Beitrag von susan »

Hallo...ihr alle.... ich finde mich hier in vielen Beiträgen wieder, war in der letzten Zeit sehr traurig und niedergeschlagen, kaum fähig zu lesen, geschweige denn zu schreiben, kraftlos. Ich habe mich zu dem Thema: Zweisamkeit - Nähe nicht ertragen können- Schuldgefühle schon unter dem Zweig "Diagnose: Zuviel Nähe - zu wenig Nähe" geäußert. Mein Mann, meine K inder haben täglich damit zu tun - damit, daß ich ihre Nähe, ihre Wärme nicht ertragen kann... Die Schuldgefühle kommen immer wieder hoch, denn ich spüre deutlich die Erwartungen meiner Familie "Wann ist sie wieder n o r m a l" Ich gehe einmal in der Woche zum Gespräch mit einer Psychologin. Bis jetzt war ich 12 mal dort. Zunehmend wird deutlicher, wieviel meiner Erkrankung mit meinem "Umfeld" zusammenhängt, dem Unverständnis, das mir in den letzten Jahren entgegengebracht wurde. Alle haben von meiner guten "Funktionalität" profitiert, meinen Kochkünsten, meinem Organisationstalent, meiner Fähigkeit, gut zuhören zu können und immer da zu sein, wenn man mich brauchte... Nun habe ich angefangen, an mich zu denken und zerstöre somit das Idealbild einer gut funktionierenden Ehefrau, Mutter und Hausfrau. Keiner versteht, daß auch ich Bedürfnisse habe. Sie wundern sich, warum ich so anders bin. Immer nur geben, für alle da sein, das hat ihnen besser gefallen als jemand, der fordert, der auch einmal Zeit für sich haben möchte, beachtet und auch einmal verwöhnt werden will... Zu große Erwartungen???? Ich habe resigniert, aufgegeben, bin immer trauriger geworden. Habe mich zurückgezogen, bin nicht mehr fähig, zu geben. Meine Kräfte sind auf ein Minimum geschrumpft, ich habe keine Lust mehr, zu organisieren, mag keine Berührungen, Zärtlichkeiten, keine Stimmen, keine Musik, kein L E B E N, ich finde alles so sinnlos.... Meine Therapeutin hat das letzte Gespräch mit meinem Mann und mir durchgeführt. Er hat dort erkannt, wenn auch nur ganz minimal, daß unsere Beziehung, unser Umgehen miteinander, ein Grund für den Ausbruch meiner Depression ist. Sie hat ihm vorgeschlagen, wenn er mich noch gern hat, sich mit mir in eine Paartherapie zu begeben. Ich war sehr froh über dieses gemeinsame Gespräch, ich habe deutlich erkannt, daß wir auf anderen Ebenen "wünschen" und erwarten. Er wartet auf Zärtlichkeit und begreift nicht, daß ich diese nicht geben kann, wenn ich wie ein "Möbelstück" behandelt werde. Ich werde ihn nicht drängen, nur wenn ER auch bereit ist, etwas zu verändern, werden wir diese Therapie in Angriff nehmen. Meine Psychologin hat es uns deutlich gesagt, daß wir mit unserer Kommunikation am Ende sind, und es ohne Hilfe nicht schaffen. Ich mag ihn, aber mehr kann ich für ihn z. Zt. nicht empfinden, ich würde den Weg der Paartherapie mit ihm gehen wollen, es ist ein Versuch, wieder eine gemeinsame Sprache zu finden. Wir sind 17 Jahre verheiratet, und ich mag an das Wort Trennung nicht denken. Vielleicht ist jemand von Euch diesen Weg schon gegangen und kann mir einen Tip geben. Ich bin jedenfalls erleichtert, mir wieder etwas von der Seele geschrieben zu haben. Habe in den letzten Tagen nicht die Kraft dazu gehabt. Ich wünsche allen, natürlich auch dem Moderator eine schönen 4. Advent. Gruß Susan


Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo, liebe Susan, ich habe mir schon Gedanken gemacht, warum man nichts mehr gehört hat von dir... Man entwickelt irgendwie richtige Beziehungen hier im Forum. "Nun habe ich angefangen, an mich zu denken und zerstöre somit das Idealbild einer gut funktionierenden Ehefrau, Mutter und Hausfrau. Keiner versteht, daß auch ich Bedürfnisse habe. Sie wundern sich, warum ich so anders bin." Ein toller Satz , ich sage nur: Tu es! Und ob du damit ein Idealbild zerstörst, ich weiß nicht. Ich glaube eher, der Punkt ist doch, ob man dich neben deiner Funktionalität auch als Mensch wahrnimmt, der auch einen Raum für sich alleine braucht, um sein ganz persönliches Lebensglück finden zu können. Normalerweise sind es die Frauen, die sehr schnell in diese undankbare Rolle gedrängt werden, aber ich habe auch als Mann Ähnliches erlebt. Wenn du anfängst, deine Bedürfnisse zu zeigen, geben dir erst mal alle das Gefühl, mit dir würde was nicht stimmen, weils halt nicht "normal" ist. Aber mit der Zeit wird auch dein neues Verhalten normal und man wird es für selbstverständlich halten, dass du auch Bedürfnisse hast. Das wirkt wie ein Verstärker für dein eigenes Selbstbewußstsein. Das Schlimme ist ja auch, du bekommst nichts zurück für dein einwandfreies Funktionieren- es ist ja nur normal und recht und billig, das macht eine Maschine aus dir. Aber wenn du für deine Bedürfnisse eintrittst wird automatisch auch den anderen langsam deutlich, dass deine Arbeit dein Opfer ist für sie, das Wertschätzung verdient und nicht einfach eine Selbstverständlichkeit. Schwierig ist es und kostet Kraft, man merkt dann erst, welche Macht in gewachsenen Strukturen steckt und wie viel Widerstand überwunden werden muss. Aber wenn du weißt, dass du dir das schuldig bist, wirst du diese Kraft finden und nichts kann dich dann mehr aufhalten! Herzlicher Gruß von Thomas
leo
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Beitrag von leo »

Hallo Susan, was du schreibst, verstehe ich nur zu gut, weil es mir selbst ähnlich geht. In meiner Ehe und auch im Beruf bin ich im Laufe der Jahre immer mehr ausgebrannt. Das Funktionieren und vorauseilend Erwartungen anderer zu erfüllen ist zu meinem Ich geworden. Das Schlimme war, dass ich eigene Bedürfnisse gar nicht mehr richtig wahrgenommen habe und meinen ganzen Selbstwert aus diesem Funktionieren bezogen habe. Der ist dann vollends zusammengebrochen, als mein Mann mich nicht mehr wollte, als ich zum ersten Mal bewusst nicht mehr funktionierte und von ihm verlangte, er solle seine Beziehung aufgeben. Das Gefühl der Leere und Erschöpfung macht mir auch schwer zu schaffen, alles kostet so unsäglich viel Mühe. Heute, 4 Jahre nach der Trennung, versuche ich mir klar zu machen, dass ich auch das Recht habe, müde und ausgebrannt zu sein. Es gibt heuer zum ersten Mal keinen Christbaum, auch wenn die Kinder und die Schwiegermutter enttäuscht sind. Ich mag einfach nicht und hab ihnen das auch so gesagt. Aber im Hintergrund lauern dann schon wieder die Schuldgefühle: Eigentlich solltest du...Susan, ich wünsch dir viel Kraft, die Feiertage zu überstehen. Liebe Grüße Leo
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Susan, schön,von dir zu hören. Die Schuldgefühle,die du deiner Familie gegenüber entwickelst,kenne ich leider auch,meinem Mann gegenüber.Ich kann an meinem Verhalten ihm gegenüber oft eher ablesen,wie es mir geht,als an meinen Gefühlen. ich werde dann total reizbar,aggressiv,ein Rührmichnichtan,ungerecht und unerträglich. Und je mehr ich mich dafür schäme,desto schlimmer wirds. Das heißt,so ganz langsam kann ich es rechtzeitig abfangen und mich ein bißchen disziplinieren. dazu haben die verschiedenen postings von verzweifelten Angehörigen hier beigetragen. Man sieht sich plötzlich mit den Augen der anderen. Mir hilft das,etwas Distanz zu mir zu schaffen und mich nicht so herunterziehen zu lassen.Aber ich hab trotzdem das Gefühl,meinem Mann viel schuldig zu bleiben. Und das steht nicht im Widerspruch zu dem Argument,daß wir unsere eigenen Bedürfnisse erkennen und aussprechen müssen! Ich glaube,daß wir so zum Funktionieren getrimmt sind,daß wir weder die eigenen noch die echten Bedürfnisse des anderen richtig erkennen. Das hängt nämlich zusammen. Es ist so schwer und so leicht: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" heißt eben nicht "liebe den andern",sondern "liebe dich u n d ihn". Ach ja,theoretisch ist es so klar. Aber wir können immer üben,jeden Tag von vorn! Liebe Grüße auch dir,Leo! Und Titanic? Ich wünsche dir volle Fahrt voraus! (Mit Waldi hast du ins Schwarze getroffen! Und ich hab immer um das t kämpfen müssen). Euch allen frohe Weihnachten! Waltraut
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Titanic, da werde ich ja ganz rot, bei so viel Anerkennung. Danke dir sehr dafür- es macht mich stolz und glücklich, wenn ich weitergeben kann, was ich gelernt habe durch meine Krisen. Dadurch erfahre ich, dass sie mein Leben in einem sehr postiven Sinne verändert haben und auch mein Gefühl zu anderen Menschen dadurch inniger geworden ist. Es stimmt schon, dieser Egoismus, den dein Mann an den Tag legt, macht mich wütend, weil er dich missbraucht (vielleicht, ohne das auch nur zu ahnen). Und mir ist in meinem Leben auch viel Missbrauch begegnet, schon in meiner Kindheit und seitdem ich das weiß, bin ich sehr sensibel für dieses Thema geworden, vernarbte Wunden stimmt genau. Du sagst, ich habe so etwas wie die goldene Mitte gefunden, das stimmt nicht ganz. Die Veränderungen in unserer Beziehung habe ich immer unter dem Gesichtspunkt gesehen, dass ich mich erst einmal so in unserem Arrangement installieren muss, dass ich gleichwertig bin und Raum bekomme, für das, was ich will. Mir war und ist klar, dass daran eine Beziehung zerbrechen kann. Dann muss sie zerbrechen, wenn Gleichwertigkeit und Platz für beide nicht möglich ist. Ich will nicht, dass sie zerbricht und ich will auch meinerseits nun nicht zum Egoisten werden, der nur noch tut, was ihm Spaß macht- das ist auch gar nicht das Wesentliche. Zwei Leben unter einen Hut zu bringen, kann nur gelingen, wenn man sich gegenseitig achtet, sonst ist eine Ehe eine krankmachende Zwangsjacke. Deine Situation kommt mir um einiges krasser vor als meine- du musst auch noch das kräftezehrende Projekt Bauernhof mitfinanzieren mit deiner Kraft und bekommst nichts dafür. Ich kann dich trotzdem nur ermutigen dich zu wehren, wenn du wieder Kraft hast. Viele kleine Siege, die du für dich erringst, können Stück für Stück dein Leben verändern und irgendwann kommt dann für dich auch Klarheit, ob es für dich eine goldene Mitte geben kann, oder nicht. Einen wunderschönen, verschneiten Sonntag wünscht dir Thomas
titanic
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Beitrag von titanic »

Lieber Thomas, Leute, die rot werden, finde ich sehr sympathisch. Passiert mir auch immer noch mit meinen 36 Lenzen und wird wohl nahtlos in die "fliegende Hitze" der Wechseljahre übergehen..... Danke, dass du mir immer wieder Mut machst. Du sprachst von Missbrauch - komisch, so habe ich es nie gesehen. Im Gegenteil - ich habe tierische Schuldgefühle, so als würde ich meinen Mann missbrauchen, indem ich ihm die Unterstützung vorenthalte, die er eigentlich gern hätte. Da kann man wieder mal sehen, wie unterschiedlich man die selbe Situation deuten kann. Mir wurde schließlich lange genug einsuggeriert, wer sich hier wirklich aufopfert, nämlich mein Mann (!!!) Ich hatte gestern wieder mal ein langes Gespräch mit ihm, bei dem ich ihm so einiges sagte, was auf mir lastet und wie ich die Dinge sehe. Er hat sich scheinbar wirklich bemüht, zu begreifen, aber immer wieder fallen wir gesprächstechnisch in die gleichen Muster. Obgleich diesmal kein wirklicher Streit entstand, es gab aber auch kein Ergebnis. Aber ich arbeite dran - an der goldenen Mitte. Depressionsmäßig geht es mir aber schon wieder etwas besser. Und ich bin froh, dass ich das vor Weihnachten (was ja eine echte Psycho-Prüfung darstellt) geschafft habe. In den nächsten Tagen/ Wochen werde ich sicher nicht mehr so häufig schreiben können, da dieser Internet-PC in den Ferien überdurchschnittlich von meinen anderen Familienmitgliedern frequentiert wird. Da weiß ich nicht, wie oft ich die Gelegenheit haben werde, in Ruhe (ohne Blick über die Schultern) zu schreiben. Ja, wir haben tatsächlich viel Schnee im Gegensatz zu sonstigen Jahren (im Rhein-Main-Gebiet schneit es fast nie). Aber es macht richtig Spaß, den Kindern beim Rumkugeln in der weißen Pracht zuzuschaun. Ganz viele liebe Grüße an dich und alle hier im Forum. Titanic
susan
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Beitrag von susan »

Lieber Thomas, liebe Waltraut, liebe Leo ... ich habe mich sehr über eure Zeilen gefreut. Sie geben mir ein wenig Kraft, Kraft den Alltag, das Leben, den Moment auszuhalten. Zur Zeit komme ich mir vor, als stünde ich vor einem Abgrund, kein Baum, kein Halt, ich bin ziemlich wackelig auf den Beinen, mein Körper "schwebt". Es zieht mich nach unten, aber da ist auch etwas in mir, das mir sagt: "Es lohnt sich, nicht zu springen" Diese Kraft, ganz tief in mir, hält mich zurück. Auch eure und die Beiträge vieler anderer halten mich helfen mir, diese Kraft aufrecht zu erhalten. In mir ist alles so durcheinander, fühle mich wie in einem Labyrinth, laufe ich nach links, kommt ein Widerstand in Form von Schuldgefühlen, laufe ich nach rechts, treffe ich auf das Gefühl der Sinnlosigkeit, vorn fühlt es sich einsam an.....und wer geht schon gern zurück?? Trotzdem oder gerade deshalb wünsche ich Euch allen ein frohes Weihnachtsfest Liebe Grüße Susan


Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Der Moderator bedankt sich für die guten Wünsche..Danke Ihnen Susan Ihnen Allen auch einen schönen 4. Advent Gruss Dr. Niedermeier
rachel
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Beitrag von rachel »

Hallo an Alle! Ich wünschen allen hier, angenehme Weihnachtstage. Ich bin froh, wenn ich diese Tage hinter mir habe. Ich empfinde solche Tage immer wie grosse Berge, die ich überwinden muss. Ich grüsse alle Rachel
Christoph von der Heyden
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Beitrag von Christoph von der Heyden »

Hallo Rachel! Ja genau Berge! Aber step by step gehts vielleicht. Morgen noch und dann noch Silvester und dann wirds schon wieder. Einfach laufen, wie auf einer Wanderung, die Füße tun weh, man hat noch ein paar Stunden vor sich. Die Bewegungen laufen automatisch, die Landschaft, ja wo ist sie denn? Und plötzlich ist man da. Erstaunlich, daß Mensch es dann geschafft hat. Jetzt nur noch geniessen. Wenn das geht natürlich. Ins neue Jahr blicken. Und Tagebuch führen um das nicht wieder zu vergessen. Alles Liebe Christoph
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo ihr Lieben, bei euch sind die Feiertage wie Berge, ich empfinde sie, als müßte ich auf dünnem Eis einen Teich überqueren an ein Ufer, das "der innere Friede" heißt. Schritt für Schritt, hinschaun, wo kann ich drauftreten, wo könnte ich einbrechen....,vermeiden, was gefährlich werden könnte. Ich wünsche euch allen für diese jetzt anstehenden Tage eine gute Zeit ! Titanic
leo
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Beitrag von leo »

Liebe Weihnachtsgrüße an alle! Ich wünsche euch, dass ihr die Hoffnung nie aufgebt, die Hoffnung auf das Licht, das uns verheißen ist und das die Dunkelheit erhellen wird. Frohe Weihnachten! Leo
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo Ihr Lieben, bitte sagt mir, dass alles nur ein böser Traum ist: Vor einiger Zeit hatte ich euch erzählt, dass mein Mann mir leider wenig Verständnis bezüglich meiner Krankheit entgegenbringt und auch Informationen darüber ablehnte. Auch meinen Wunsch (ich möchte unsere Beziehung retten) nach einer Paartherapie oder auch nur Partnerberatung schlug er rigoros in den Wind. Jedoch ist er bereit, ein einziges Mal einen gemeinsamen Termin mit meinem Arzt wahrzunehmen, der jetzt feststeht. Nur - vor diesem Termin habe ich jetzt selbst Angst, was passiert. Ich hatte ihm gestern von meinem Arzt eine kleine Broschüre mitgebracht über Depressionen, speziell für Angehörige, und bat ihn, diese einmal zu lesen (nahm 15 Min. in Anspruch). Das tat er dann auch tatsächlich, mit der Konsequenz, dass er daraufhin feststellte, ich bedürfte ganz dringend einer Therapie (ach, echt?!). Und: er würde meinen Arzt schon aufklären über mich....(Also wundert euch nicht, wenn ich irgendwann Mitte Feb. von der Bildfläche verschwinde). Danach hagelte es Vorwürfe: Ich würde unsere Beziehung kapputmachen mit dieser Krankheit, keine Leistung erbringen (von Haushalt, Kindern, Beruf mal abgesehen, aber das ist ja ein "Klacks"), keinen Sex mehr wollen (stimmt zum Teil), nur noch meine eigenen Wege gehen, ihm nichts mehr erzählen, etc.etc. Jedenfalls eskalierte die Situation mal wieder aufs Feinste. Während der "Diskussion" konnte ich die Nerven noch behalten, aber nachdem er ins Bett gegangen war (ohne Versöhnung), bekam ich dann wieder eine meiner Verzweiflungsattacken mit Trennungsgedanken, Resignation, Todessehnsucht... Weil ich mir sein Verhalten direkt nach dem Lesen dieser Broschüre nicht erklären konnte, habe ich mir heute nacht selbst das Heftchen durchgelesen. Da steht u.a. " Bedenken Sie stets, dass die Unterstützung des Depressiven - neben der ärztlichen Behandlung- die wirkungsvollste Möglichkeit bietet, den Weg aus der Depression zu ebnen. Mit Ihrem Engagemant leisten Sie Ihrem Angehörigen eine lebenswichtige Hilfe, für die er Ihnen sicher danken wird." Danach mußte ich furchtbar weinen, denn mir war klar geworden, dass das keine Liebe mehr sein kann. Und: Er hat so eine Macht über mich, dass er, wenn er es möchte, mich in den Selbstmord treiben könnte....Ich bin nur noch eine Spielfigur, eine Marionette in dieser Beziehung. Was soll nur werden? Ich wünsche euch eine schöne Zeit Eure Titanic
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Titanic, das muß es nicht sein. Er kann auch durch die Lektüre erschreckt sein und sich zur Wehr setzen,weil er sich völlig überfordert fühlt! Warte den Termin ab,gib ihm Zeit. Es ist ein Hammer,wenn man vorher keine Ahnung hat. Lieben Gruß in Eile Waltraut
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Titanic, ich will dir schildern, wie mein Mann auf Depressionslektüre reagiert hat... Ich hatte etliche Bücher schon vor der "Diagnose", weil ich fühlte, mit mir stimmt was nicht, Selbstmordgedanken, nur allein sein wollen, immer traurig...brauch ich hier ja nicht alles aufzählen. Unsere Beziehung wurde immer brüchiger, wir waren beide sehr gereizt, oft gingen wir ins Bett, ohne ein Wort der Klärung...in mir machte sich Resignation breit "Hat doch sowieso keinen Sinn" Sex - das ist nun schon fast ein Jahr her, war für meinen Mann ungeheuer wichtig, nichts vermißte er mehr - nur das, es war das Maß aller Dinge. Er beleidigte mich, ich solle mal zum Arzt gehen, mit mir stimmt was nicht... Habe mir TV-Beiträge über Partnerprobleme reingezogen und in einer Gesundheitssendung "entdeckt", daß ich mit größter Wahrscheinlichkeit depressiv bin. Diese Entdeckung wollte ich ihm umgehend mitteilen, war sie doch eine Erklärung für mein Verhalten, für meine derzeitigen Gefühle. Das Verständnis seinerseits war gleich Null. Er hörte nicht zu, beleidigte mich weiter, machte mich immer kleiner... Das ließ mein Gefühl, mein trauriges, sinnloses Gefühl, immer weiter wachsen...Ich sagte mir wie Du "Kann das überhaupt Liebe sein" "Wenn nur Sex von mir will, was bin ich ihm überhaupt wert?" Fragen über Fragen und nirgendwo bekam ich eine Antwort..ich wurde nur immer sprachloser, jedes Wort fiel mir schwer, ich war müde, mich zu verteidigen, mich zu rechtfertigen... Er fing erst an zu begreifen, nach dem gemeinsamen Gespräch beim Arzt. Da wurde ihm von einem Fremden gesagt, daß ich eine Depression habe, und er hat ZUGEHÖRT. Ich habe ihm dann auch ein Buch gegeben, und er hat es überflogen, hat für sich das Wichtigste rausgenommen "Angehörige sollen Grenzen ziehen, um nicht irgendwann selbst depressiv zu werden..." Das war der für ihn wichtigste Satz, das andere alles spielte eine untergeordnete Rolle. Es ist nun1/2 Jahr her. und es hat sich viel getan. Aber auch nur dadurch, daß er bereit ist, mit zu gehn, den schweren, holprigen Weg, Noch heute versteht er nicht, aber er bemüht sich, und das rechne ich ihm hoch an. Es gibt noch oft Auseinandersetzungen, bei denen ich merke, er blockt ab, er will's nicht an sich ranlassen, Dann, wenn er mich manchmal zurückläßt, habe ich zu tun, nicht wieder zu resignieren.... ...das Ende ist noch offen Liebe Titanic, ich glaube, das bei deinem Mann ist so eine Art Selbstschutz. Ich weiß, wie schwer es ist, mit Beleidungen, Ungerechtigkeiten klarzukommen. Bedränge ihn nicht, es ist auch eine Art Unsicherheit, die sich oft hinter solchem Verhalten versteckt. Es ist VIEL, wenn er mit zu dem Gespräch kommt, glaub mir. Laß ihn bis dahin in Ruhe, jedenfalls auf die Krankheit bezogen, versuche, nicht alles persönlich zu nehmen, wenns auch ungeheuer schwer fällt..... es geht wie so oft - nur in klitzekleinen Schritten.... Liebe Grüße Susan


jenny
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Beziehungskrise

Beitrag von jenny »

Liebe Titanic, ich denke auch wie Waltraut und Susan, dass es einfach die Angst vor der Verantwortung und allem, was kommen kann sein kann, die Deinen Mann zu solchen Reaktionen bringt. Es tut mir sehr leid, und ich bilde mir ein, Deinen Schmerz und Deine Verzweiflung förmlich spüren zu können! Du kannst ja hier viel lesen, wie viele LEute daran verzweifeln, dass ihre Partner nicht mal bereit dazu sind den einen kleinen Schritt zu seinem Gespräch zu machen - das ist schon wirklich viel, auch wenn es Dir soooo wenig erscheint. Zum erstenmal mit dieser Krankheit und den Auswirkungen konfrontiert zu sein, macht ja auch Angst - und viele Menschen reagieren bei Angst halt aggressiv, wollen sich das vom Leib halten, weil es sie selber zu sehr bedroht! Es kann also auch ein Zeichen von Verzweiflung und Liebe sein, dass er so schrecklich reagiert! (Bitte versteh mich nicht falsch, ich verstehe gut, dass seine Reaktion für Dich unerträglich und schmerzhaft ist) Aber bitte: er hat nicht die Macht, dich in den Selbstmord zu treiben - und gib sie ihm nicht!!! Er hat die Möglhckeit Dich schwer zu verletzen aber an Susan siehst Du ja auch, dass es ein weiter Weg sein kann... Pass auf Dich auf, dass DU immer soweit Dir nachspürst, dass kein Mensch auf der Welt Dich irgendwo hin treiben kann - schon gar nicht in den Selbstmord!!! liebe Grüße Jenny
Thomas

Beziehungskrise

Beitrag von Thomas »

Liebe Titanic, anders als die anderen hier verspüre ich herzlich wenig Verständnis für deinen Mann und finde nicht dass es viel ist, zu so einem Termin zu gehen. Ich finde, es ist das absolute Minimum. Und dein Gefühl, dass das alles mit Liebe nichts mehr zu tun hat, ist für mich absolut nachvollziehbar. Vielleicht kann er nicht anders, ist selbst verzweifelt, weil er dich braucht, überfordert, ängstlich- kann ales sein. Die Frage ist ja nur, ob dir das reicht. In so einer verletzten, schutzlosen Situation, wie du bist durch die Krankheit, brauchst du eben auch besondere Bedingungen, um wieder gesund zu werden. Vielleicht solltest du bei diesem Gespräch dich genau darauf konzentrieren, darzustellen, dass du diese Bedingungen so nicht hast sondern im Gegenteil immer tiefer hineingerätst. Der Arzt wird dir ganz sicher beipflichten. Aus dem was du schreibst, lese ich so eindeutig heraus, wie verächtlich behandelt du dich fühlst, das würde mir genauso gehen. Natürlich muss man auch bedenken, dass die Krankheit übersensibel macht und keine natürliche Abwehr, nicht mal eine Verdrängungsmöglichkeit besteht. Aber für mich heißt das nicht, dass man weiße Mäuse sieht- man erlebt nur das, was einem begegnet, ziemlich ungefiltert. Damit meine ich nur, dass du deinem Gefühl trauen solltest. Ich habe ja Ähnliches erlebt wie du, nicht ganz so krass und mir ist vieles über die Natur unserer Beziehung klar geworden. Das ist auch heute nicht viel anders, es tut bloß nicht mehr so weh. Und wenn ich jemals wieder in eine tiefe Krise rutsche, würde ich sie nicht zu Hause auskurieren. Lieber Gruß von Thomas
jenny
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Beziehungskrise

Beitrag von jenny »

Hallo Thomas, hallo Titanic, bzw. Danke Thomas, nachdem ich meine mail gepostet hatte, bekam ich auch ein komisches Gefühl und dachte, hmmm überbewerte ich da nicht was auf der anderen Seite??? Ist das das für Depri so typische "Kleinmachen", dass ich ernsthaft denke "Liebe Titanic, nun mach mal halb lang und sieh, das Du sooooo viel kriegst und sei gefälligst dankbar dafür"... Ich weiss es nicht. ICh stehe dazu, dass ich glaube, wenn MEnschen, die sich noch nie wirklich von innen her selbst mit seelischen Kriesen auseinandergestzt haben, wenn die vor Angst völlig ausflippen, wenn sei es zum ersten Mal tun. Und das kann so eine Reaktion sein. Aber es stimmt natürlich Titanic: Du hast alles Recht der Welt auf Beistand und Verstädnis und wenn Dich ein klares körperliches Leiden ans "Nicht-Funktionieren" gebracht hätte, würde jeder sofort sagen: der soll sie nun mal nach Kräften unterstützen. Tut mir leid - böse Falle das. ICh wollte auch nicht ausdrücken, dass Du Deine Gefühle nicht ernst nemen sollst und sie Dir ausreden.
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Jenny, ich will dich da ein wenig beruhigen- was du schreibst und Susan ist ein Aspekt, der hier auch unbedingt dazugehört. Denn immerhin gibt es ja auch die Gefahr in einer Depr., Entscheidungen zu treffen, die man so als Gesunder nie treffen würde. Keiner von uns kann hinter die Beziehungsstrukturen von Titanic und ihrem Mann schauen. Ich sehe solche postings als ein Angebot an Titanic, eine Sichtweise auszuprobieren. Ihr Gefühl wird ihr dann schon sagen, was da zutrifft und was nicht. Herzlicher Gruß von Thomas
titanic
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Beitrag von titanic »

Hallo ihr Lieben, Danke für alle eure Gedanken, die ihr euch gemacht habt. Susan und Jenny, natürlich bin ich dankbar für den Schritt, dass er sich dazu durchgerungen hat, mit zu meinem Arzt zu kommen (dieser hatte das schon im August vorgeschlagen). Susan, deine Geschichte macht mir Hoffnung, vielleicht ist es ja wirklich nur eine Art "Nicht Wahrhaben-wollen" bei ihm. Ich möchte ihn auch mit dem Thema nicht bedrängen - im Gegenteil. Mein Mann und die Kinder sind eigentlich die Personen, bei denen ich das Thema Depression kaum zur Sprache bringe. Das genau verübelt er mir ja auch, weil ich mich anderen Vertrauenspersonen zugewendet habe. Er ist regelrecht eifersüchtig, aber auf der anderen Seite unfähig, selbst das geringste Fitzelchen Verständnis aufzubringen. Mir graut am meisten vor einer evtl. Depressions-verschlimmerung und dass ich meinen Alltag dann nicht mehr bewältigen könnte. Dann habe ich bei meinem Mann ganz schlechte Karten. Thomas, du hast das mal erzählt, als du in einer ganz schlimmen Phase warst und deine Frau hat dich noch beschimpft und deine Verzweiflung gänzlich ignoriert. Das ist eine so schlimme Wunde, die in einer Partnerschaft nie ganz narbenfrei verheilt. Daraus hast du die Konsequenz gezogen, einen evtl. neuen Schub (Gott möge ihn verhüten) nicht zu Hause auszukurieren. Bei mir ist es was anderes: Ich habe sog. "rezidivierende kurzandauernde Episoden", und die monatlich (menstruationsabhängig). Da ist der Spuk schon wieder vorbei, bevor man sich überhaupt besinnt, in eine Klinik zu gehen. Aber über's ganze Jahr gesehen summiert sich das natürlich auch auf beschissene 80 bis 90 Tage.... Die übrige Zeit bin ich sogar relativ beschwerdefrei (bis auf ständige Schlafstörungen) -unter Einsatz von hochdosiertem Johanniskraut. Im Sommer habe ich mich mal "aus dem Verkehr gezogen", eine MütterKur gemacht. Es war eine sehr schöne Zeit, aber der Schritt heim in den normalen Alltag war schrecklich, brachte einen massiven Absturz mit sich... Ich versuche mich halt zu arrangieren... Sorry, dass ich heute morgen so schlimme Sachen geschrieben habe (das mit den Selbstmordgedanken). Eigentlich wollte ich das nie tun, aber die Verzweiflung war so groß. Viele liebe Grüße Titanic
susan
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Beziehungskrise

Beitrag von susan »

Liebe Waltraut, geschafft....ich war mit meinem Mann zum 2.Paartherapietermin....natürlich brannte es mir schon unter den Nägeln, gestern noch was dazu zu schreiben, aber erstens war ich total erschöpft und 2. war der PC sowieso besetzt. Ich war ganz schön angespannt vorher, habe den Unterschied erst gemerkt, als die 2 Stunden rum waren. So etwas wie Erleichterunt konnte ich fühlen. Diese Angespanntheit rührte auch daher, daß mein Mann in den letzten 14 Tagen in regelmäßigen Abständen seine Bedenken geäußert hat, ob es denn "überhaupt Sinn macht ,solch eine Therapie zu machen, die fragen doch immer nur und geben keine Tips...." Das hat sich dann irgendwie bei mir festgefressen ich habe gefühlt, wie groß seine Erwartungen an eine "Anleitung zur Selbsthilfe" die Therapie betreffend sind. Weiß ich doch nur zu gut, von meiner eigenen Therapie, das es lediglich "Denkanstöße" gibt. Es ist aber sinnlos, ihm das zu sagen, schließlich ist er noch nie mit irgendeiner Therapie in Berührung gekommen. Es machte mich jedenfalls (unnützerweise!) traurig und ich fühlte zeitweise wieder die Resignation, die Sinnlosigkeit in mir... Doch habe ich es als unbedingt POSITIV angesehen, daß er zu diesem 2.Termin überhaupt mitgekommen ist... Wichtig ist für mich dort immer zu hören, was er von mir erwartet, mir gegenüber kann er das nicht ausdrücken... Ich erkannte auch die Fehler in meinem Verhalten, jedenfalls einige, die mir unterlaufen. Z.B. kritisiere ich einen Zustand, mache dadurch nur alles schlimmer, will eigentlich vielleicht nur, daß er sich mit mir hinsetzt und redet, aber anstatt diesen Wunsch auszusprechen, sage ich nur als Beispiele "Mußt Du schon wieder am Computer sitzen?" Wie soll er daran erkennen, was ich eigentlich will? Das ist mir gestern deutlich geworden, da habe ich unbedingt Änderungsbedarf - muß es halt "nur" in die Tat umsetzen. Für ihn kam z.B. heraus, daß er vieles denkt, aber auch nicht ausspricht. Er schweigt oft, wenn er von der Arbeit kommt, vor sich hin, anstatt zu fragen: "Wie lief deine Therapiestunde heute?" Er denkt es nur, das Resultat: Ich fühle mich nicht beachtet, mir fehlt ein Stück Aufmerksamkeit. Für ihn ist es selbstverständlich, daß ich weiß, daß er es "denkt"..... Auf jeden Fall war die gestrige Therapiestunde wieder ein Schritt nach vorn. Auch wenn nur wenig bei ihm hängenbleibt, es ist entscheidend für mich, daß er dort mit hinkommt, das zeigt, daß er die Beziehung nicht aufgeben will. Ich merke auch immer wieder, wie schwer es ihm fällt, von sich zu reden... Unser nächster Termin ist am 18. Februar, bis dahin können wir viel tun... Liebe Titanic, wie geht es Dir? Hast Du schon eine Möglichkeit gefunden, mit Deinem Mann zu reden? Und wart ihr schon bei dem gemeinsamen Gespräch mit dem Arzt? Liebe Grüße Susan


waltraut
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Beziehungskrise

Beitrag von waltraut »

Liebe Susan, ist blöd mit den verschiedenen threads,ich hab dir vorhin im anderen geschrieben,jetzt also noch mal hier: ich bin unheimlich froh,daß es schon besser gelaufen ist mit eurer Therapie. Das was du da beschreibst,könnten wir glaub ich alle brauchen. Wieviel Prozent Mißerfolg in Partnerschaften ist wohl auf solche Kommunikationsdefizite zurückzuführen??? gruß Waltraut
titanic
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Beziehungskrise

Beitrag von titanic »

Liebe Susan, trotz aller Bedenken, die dein Mann bezüglich der Therapie an den Tag legt - er wird es eines Tages merken, dass sich dahinter eine große Chance verbirgt. Ein befreundetes Ehepaar von uns hat mittlerweile durch eine Paartherapie (und der Mann war voll auf Abwehr!!!) ihr gemeinsames Glück gerettet und die beiden gehen wieder gut miteinander um. Bei uns sieht es nicht so aus, als ob mein Mann jemals dazu bereit sei. Ich habe nicht nur einmal versucht, ihm zu erklären, dass es doch nicht nur wegen meiner Krankheit sei, sondern auch wegen IHM (er hat doch auch einen Leidensdruck!!!) Keine Chance - Dann muss halt "Plan B" in Kraft treten... Oh Mann, mir liegt auf der Zunge:"Männer kapieren's einfach nicht!", aber es gibt ja auch andere. Ich lese gerade das Buch "Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken". Es ist trotz allem Humor sehr wissenschaftlich und hilft einem wirklich, vieles von einer anderen Warte zu sehen. Ich wünsche dir und allen hier einen schönen Tag -ohne Beziehungskrise- Liebe Grüße Titanic
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