Trevilor

Antworten
Stefan_auf_der_Suche
Beiträge: 79
Registriert: 26. Mai 2005, 19:52

Trevilor

Beitrag von Stefan_auf_der_Suche »

Hallo,

ich nehme seit gestern Trevilor retard 75, da das Loch zu tief war und die körperlichen Begleiterscheinungen unerträglich geworden sind.

Jetzt habe ich im Internet sehr viel über Trevilor gelesen, richtige Horrormärchen teilweise.

Kann mir hier vielleicht jemand schreiben, dass es ihm/ihr geholfen hat, dass die Nebenwirkungen nicht so schlimm sind, und dass auch das Ausschleichen ohne "Horrortrip" möglich ist. Gleichzeitig bin ich aber Realist genug zu sehen, dass gewisse Nebenwirkungen normal sind.

Also, wie ging es Euch damit?

LG

Stefan

PS: Das Medikament lag bestimmt seit einem dreiviertel Jahr bei mir herum, ich habe mich bis jetzt nicht getraut das Mittel zu nehmen.
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Trevilor

Beitrag von DepriXX »

Hallo,

wenn du mit einer geringen Dosis, 37.5 mg anfängst und ganz langsam steigerst, und genauso wieder ausschleichst, dann hast du weniger Nebenwirkungen.

Aber diese sog. Zaps beim Absetzten hatte ich dennoch zeitweise. Aber ist auszuhalten
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



balduin.cruchot
Beiträge: 222
Registriert: 26. Apr 2005, 21:24

Re: Trevilor

Beitrag von balduin.cruchot »

Stefan, ich kann Dich gut verstehen, mir ging es ähnlich, als ich zum ersten Mal ein AD nehmen sollte. Ich kann Dir jetzt auch schlecht den Rat geben, das Gelesene einfach alles zu vergessen, denn das schaffst Du sowieso nicht. Daher nur ein kleiner Hinweis, um das Gelesene ins rechte Licht zu rücken: viele Leute nehmen Trevilor (oder irgendein anderes AD, ist völlig egal, was Du in die Suchmaschine eingibst), vertragen es gut und sind dankbar, dass dieses Medi entwickelt wurde. DIESE MENSCHEN SCHREIBEN DAS ABER IN DER REGEL NICHT IN IRGENDWELCHE FOREN REIN, weil sie sich gar nicht mehr in den Foren aufhalten, sie fühlen sich nämlich wieder gesund und ganz normal. Was Du im Internet findest, sind die Schauermärchen von Leuten, die es eben nicht vertragen haben und im Netz Hilfe oder Austausch suchen. Das heißt aber nicht, dass es allen Leuten so geht!
Es ist eine harte erste Zeit, und das Gemeine an der Depression ist ja, dass sie einen übermäßig zweifeln und alles in Frage stellen lässt - Schnupfen-Patienten könnten auch Horromeldungen über Nasensprays im Internet finden, trotzdem nehmen die meisten Leute ihr Nasenspray ohne Bedenken ein.
Mein Tipp: versuch in den kommenden 6 Wochen Dich so weit wie möglich abzulenken und gar nicht darüber nachzudenken, wie es Dir gerade geht, ob das AD schon wirkt, und welche Nebenwirkungen Du gerade hast. Glaub mir, ich weiß nur zu gut, wie schwer das ist! Ich drücke Dir die Daumen.
Anke
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Trevilor

Beitrag von tomroerich »

Hallo Stefan,

ich nehme Trevilor seit über 4 Jahren und stieg seinerzeit von Fluctin darauf um. Erst Trevilor brachte bei mir den entscheidenden Durchbruch, NW hatte ich praktisch keine. Die Libido leidet etwas, aber was solls
Bestätigen kann ich Zaps beim Absetzen, lässt sich aber durch langsames Ausschleichen erträglich gestalten.
Lass dich nicht durh Horrorgeschichten verunsichern und schleiche auch langsam ein. Dazu musst du wahrscheinlich den Kapselinhalt halbieren, meines Wissens nach gibt es keine Dosis unter 75mg.

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Stefan_auf_der_Suche
Beiträge: 79
Registriert: 26. Mai 2005, 19:52

Re: Trevilor

Beitrag von Stefan_auf_der_Suche »

Meine LIeben,

ich danke Euch für das Mutmachen und für Eure Antworten.

Heute ist mir schlecht und ich habe kaum geschlafen. Damit kann ich aber leben, glaube ich, wenn nur die Perspektive eine bessere wird.

Darf ich mal fragen was genau sind denn diese Zapps - ist das ein Zucken, oder so wie ein Stromstoß?

Also hat Euch Trevilor durchaus auch geholfen die Depression zu überwinden?

Danke Euch und lg

Stefan
Glühwürmchen
Beiträge: 213
Registriert: 21. Feb 2005, 17:16

Re: Trevilor

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Stefan,

Trevilor war mein zweites AD ... hätte ich nicht so viele Nebenwirkungen gehabt, dann wäre ich bei diesem AD geblieben. Ich fand es einfach gut ... konnte gut ein- und durchschlafen, bin morgens munter und erholt aufgewacht (was heute wieder ein Ausnahmezustand ist); ich denke, Trevilor hätte auch viel Gutes hinsichtlich der Depression bewirkt. Doch leider kam es nicht so, da nach 6 - 8 Wochen Einnahme die Nebenwirkungen (Harnverhalt, Tinnitus, hoher Blutdruck) nicht weniger wurden oder verschwanden. Deswegen musste ich leider auf ein anderes AD wechseln.

Heute nehme ich Citalopram und Lamotrigin und bin nur noch müde ... und das bei einem Vollzeitjob. Ist echt anstrengend.

Ich würde an Deiner Stelle einfach mal ausprobieren, ob Trevilor Dir gut tut und auf Deine Depression einwirkt. Denn jeder Mensch reagiert anders auf Antidepressiva (u. a. gleicher Art). Dazu solltest Du Dir jedoch auch Zeit nehmen, da die meisten ADs erst nach 6 - 8 Wochen anfangen zu wirken.

Ich habe beim Ausschleichen von Trevilor keine Zaps gehabt ... so unterschiedlich reagiert der Mensch.


Lieben Gruß
Glühwürmchen
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Trevilor

Beitrag von tomroerich »

Hallo Stefan,

ja natürlich, Trevilor hat bei mir eine sehr deutliche antidepressive Wirkung gezeigt, daran besteht kein Zweifel.

Zaps sind wirklich so etwas wie eine Zuckung, aber rein innerlich. Wie ein Schreck. Bei mir war das Phänomen gekoppelt an die Bewegung des Augapfels. Zaps tauchen bei mir schon dann auf, wenn ich einmal meine Kapsel am Morgen vergesse. Nachmittags um 15Uhr gehts dann los, aber es ist wirklich keine ganz wilde Angelegenheit, das überlebt man locker

Also keine Angst, du wirst im schlechtesten Falle nichts gewinnen aber erheblich wahrscheinlicher ist es, dass es dir besser gehen wird. Trevilor wirkt übrigens schneller als die meisten anderen AD. Du kannst bereits nach 1-2 Wochen mit einer Wirkung rechnen.

Grüße

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
kerry
Beiträge: 359
Registriert: 3. Nov 2006, 20:44

Re: Trevilor

Beitrag von kerry »

Hallo Stefan...

Ich gehöre zu den Glücklichen denen Trevilor hilft.Ich nehme es seit fast 2 Jahren.
Allerdings kann ich nicht Schlafen,was aber seit Ausbruch der Depr.normal ist.Also.... ich habe als Nebenwirkung,das Schwitzen.
Meine Arbeitskollegin nimmt es schon 5 Jahre und kommt super damit klar.Man kann diese Nebenwirkung auch mit Humor nehmen.
Ich sag mal,Willkommen im Antitranzpirante Club. - wir trevilorer werden den Deo-Markt fleißig untersützen !! Wir haben auch noch vor,bei den Wasserwerken einen sonder- Rabatt,fürs viele Duschen zu beantragen !
Also ich habe Das AD langsam eingeschlichen und bin jetzt bei 2 Mal Tgl. 75mg. Damit komm ich gut klar.Es hat sicherlich 6-8 Wochen gedauert bis eine (für mich,andere bemerkten es eher) wesentliche Veränderung da war.Srefan,laß die Zeit für Dich Arbeiten!!! Es dauert... aber es hilft.
Vergessen darf man nicht,das es immer mal wieder ein Tief geben wird.Aber das geht auch wieder vorbei.Jeder Mensch mit/ohne Depr. hat Stimmungsphasen.
Ich habe mich nie mit Nebenwirkungen beschäftigt,da ich eine Medi-phobie habe,und stelle mitlerweile fest,das es garnicht so schlecht ist,sich nicht damit zubeschäftigen.Suche Dir lieber positive Berichte. Ich habe auch nicht,wie viele andere,ein übermaß an Gewicht zugenommen.
Seh dein Medi. als positive hilfe für Dich,und halte dich nicht mit negativen berichten auf.Jeder Mensch ist anders!!!!
Ich sag ja zum Trevilor!!!!und Glaube dran.
Ganz herzliche Grüße Kerry
Dat wird schon...
Schenke jeden Tag ein Lächeln

und Du wirst Glücklich sein..
Stefan_auf_der_Suche
Beiträge: 79
Registriert: 26. Mai 2005, 19:52

Re: Trevilor

Beitrag von Stefan_auf_der_Suche »

Mei ihr seid so nett, und vielen Dank!

Ich habe bis jetzt nur Schlafstörungen und mir ist übel (ich schmecke irgendwie auch gar nichts). Blöde Situation in der Kantine vor den Kollegen.

Ihr habt mir etwas die Angst genommen und nächste Woche habe ich eh einen Termin bei dem Neurologen.

Ich versuche das Mittel jetzt nicht als Niederlage zu sehen, sondern vielmehr als Chance zu einer Veränderung meines Lebens.

LG

Stefan
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Trevilor

Beitrag von DepriXX »

Hallo Thomas,
es gibt die retard Kapseln und die 75mg Tabletten von Trevilor, die man teilen und dann eben auch 37.5mg nehmen kann.

Wenn man aber direkt die Kapseln nimmt, kann man diese mit etwas Mühe auch teilen, wenn es denn nicht anders geht.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



jes
Beiträge: 681
Registriert: 14. Okt 2004, 00:48

Re: Trevilor

Beitrag von jes »

Hallo Stefan,
ich glaub ich hab dich mal gefragt auf welcher Suche du bist Erinnerst du dich ?

Ich hab 2004 Trevilor bekommen und hatte Anfangs Probleme mit der Übekleit. Damals war ich zu der Zeit stationär in Behandlung und man meinte ich müsse da endlich mal durch, fast alle Ad´s machen Übelkeit Ich fand die Ärzte total blöd, aber da ich in der Klink war und sie mir die Medikamente überwachten und zuteilten konnte ich mich kaum wehren. Ich musste eingestehen das es mir nach ca. 3 Wochen besser ging, die Nebenwirkung der Übelkeit ging zum Glück weg. Was aber blieb war das schwitzen was Kerry auch so schön beschrieb ( Kerry)
Aber was ist schwitzen im Gegensatz zu einer schweren Depression ?
Wochen Später war ich trotz schwitzen so dankbar das ich durchgehalten habe,es ging mir wesentlich besser. Nach und nach wurde die Dosis dann erhöht und ich habe Trevilor dann 1,5 Jahre lang genommen. Übrigens das erste Ad was mir wirklich geholfen hat.
Absetzprobleme hatte ich keine, wobei ich auch eher umgestiegen bin und seit 2004 eigentlich durchgehend ein Ad nehme.

Liebe Grüße und halte durch, Trevilor war für mich ansich ein sehr gutes, auch veträgliches AD

Jessica
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
Stefan_auf_der_Suche
Beiträge: 79
Registriert: 26. Mai 2005, 19:52

Re: Trevilor

Beitrag von Stefan_auf_der_Suche »

Hallo Jessica,

ja, ich erinnere mich, schön dass Du mir Mut machst wegen Trevilor..aber weisst Du, ich bin mir selbst ein Rätsel Na, ja dann biete ich mir und anderen eben immer wieder mal Überraschungen, auch nicht schlecht.

Jessica, welches Mittel nimmst Du jetzt, und wie geht es Dir damit?

LG

Stefan
Cordi
Beiträge: 321
Registriert: 30. Jul 2003, 09:08

Re: Trevilor

Beitrag von Cordi »

Hallo ihr

Habe mir jetzt nicht alles durchgelesen.
Muss aber sagen, das Trevilor (150 mg tgl) kombiniert mit tiefenfungierte Thera mir sehr sehr viel gebracht haben.
Ich habe damals(vor fast 4 Jahren) gewechselt von Fluoxetin auf Trevilor. Und nehme es seitdem auch ein.
Mir geht es gut. Kann ich nur sagen.
Es hat lange gedauert.. zwei Schritte nach vorn, einen zurück. So war das immer bei mir.
Aber ich bin froh, das ich Trevilor nicht zu früh abgesetzt habe, um ein neues Medikament zu testen.

Mittlerweile nehme ich es seit über einem Jahr nur alle 2 Tage ein. Ich weiß nicht warum, aber bei mir scheint das zu reichen.
Hab zwar auch schon versuche gestartet, das ich dann jeweils jeden Tag nur 75 mg nehme, ist aber kläglich bei mir gescheiter.

Da es bei mir in der Familie liegt (Meine Mutter war schwer depressiv, mit allem was dazugehört, und ich das als kleines Kind alles voll und ganz mitbekommen habe) werde ich wohl mein Lebenlang ein AD nehmen (müssen). Und das, obwohl ich erst 28 Jahre alt bin.

Ich bin zwar kein Freund von Medis, überhaupt nicht. Aber bevor ich in dieses Loch noch mal falle, in dem ich mich befand, werde ich Trevilor wohl nicht absetzen.
Das soll jetzt wirklich nicht heißen, das andere das genauso machen sollen, um Gottes Willen. Ich finde es super, wenn andere das absetzen schaffen, und dann auch beschwerdefrei sind.
Aber ich für mich habe einfch viel zu viel Angst davor.

So, also zum ursprünglichen Text wieder:
Trevilor hat mir persönlich super geholfen und ich kann behaupten, das ich sehr stabil bin.

LG Cordi
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Trevilor

Beitrag von zweifler »

hallo anke !

es befinden sich auch nicht alle im netz die massive probleme haben.
gar nicht ok finde ich wenn du berichte über probleme als "schauermärchen"betitelst.dieser begriff steht nähmlich für üble erfundene geschichten und wird den realen problemen bei dieser medikation ganz sicher nicht gerecht.

mfg herbert
derya
Beiträge: 33
Registriert: 19. Jul 2005, 10:44

Re: Trevilor

Beitrag von derya »

Hallo Stefan!

Wie geht es Dir denn inzwischen mit Trevilor?

Ich nehme seit über einem Jahr Trevilor 150 mg/tgl ein. Es ist das erste AD, das mir hilft. Als Nebenwirkung hab ich starkes Schwitzen, aber damit kann ich leben.

Seit dem Wochenende bin ich wieder in einem richtigen Loch. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich seit drei Wochen wieder arbeite (war über ein Jahr AU) und jetzt nicht wieder mit dem Arbeits-Tagesrhythmus klarkomme. Meine Psychiaterin hat mir empfohlen, noch ein wenig abzuwarten, und dann evtl die Dosis etwas zu erhöhen, um meine Probezeit nicht zu gefährden.
Stefan_auf_der_Suche
Beiträge: 79
Registriert: 26. Mai 2005, 19:52

Re: Trevilor

Beitrag von Stefan_auf_der_Suche »

Liebe Derya,

vielen Dank dafür, dass Du nachfragst.

Ich nehme Trevilor mit 75 mg und habe die ersten Nebenwirkungen ganz gut überstanden. Der Arzt meinte ich soll auf 150 mg erhöhen - vor diesem Schritt stehe ich noch. Irgendwie macht mir das immer etwas Angst und ich brauche einige Kraft, diese ANgstschwelle zu überwinden. Warum ? - ich weiss es nicht.

Wie spürst Du dieses Loch - bist Du wieder ganz arg traurig? So ein Einstieg in eine neue Lebensphase (Arbeit) ist für jeden schwer, "gesunde" Menschen empfinden das bestimmt auch als anstrengend. Für "uns" ist es halt nochmal schwieriger. Weiss Dein AG davon, was Du hast, oder musst Du eine Rolle spielen?

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass es für Dich gut weitergeht. Melde Dich doch wieder wenn Du magst.

LG

Stefan
derya
Beiträge: 33
Registriert: 19. Jul 2005, 10:44

Re: Trevilor

Beitrag von derya »

Hallo Stefan,

ich kann die Hemmschwelle verstehen. Ich drück Dir Daumen, daß Du gut mit Trevilor zurechtkommst.

Mein "Loch" macht sich in Angst bei der Arbeit (gestern hatte ich total hohen Blutdruck, obwohl ich sonst eher niedrigen habe) und totaler Lethargie / Verzweiflung / Weinkrämpfe am Wochenende bemerkbar. So war es zumindest die letzten Tage. Ich hoffe, das ist von der Umstellung und gibt sich bald wieder, ich würde nämlich gerne dort weiter arbeiten.

Mein AG weiß nichts davon. Nachdem ich bei der letzten Arbeit ehrlich war und sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe (Kündigung, und ich bin wie eine Verbrecherin behandelt worden) werd ich den Teufel tun und jetzt was sagen. Auch nicht nach der Probezeit - mein Vertrag ist befristet.
Antworten