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jenny
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Beitrag von jenny »

Hallo nochmal, da ich jetzt begriffen habe, wie das geht - mutig ein zweiter Versuch... Also: für mich bedeutet Akzeptanz der Krankheit als aller erstes und vorrangig mal: Verpiß Dich Arschkarte! ICh habe zuviel Zeit meines Lebens an Depressionen verschwendet - eigene und die von einem sehr geliebten Menschen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Krankheit hat mich um alles betrogen, was mein Leben je lebenswert gemacht hat! Lange habe ich deshalb damit zugebracht mich als Opfer der Krankheit zu definieren, als Opfer dessen was mir früher widerfahren ist als Opfer dessen, was mir in letzter Zeit widerfahren ist - immer und überall Opfer. Irgendwie muß doch eine Kehrtwende einsetzen, Max, bei Dir scheint das ja dadurch zu geschehen, dass Du Dir "eingestanden" hast, dass Du krank bist (schon lange? das klingt so abgeklärt und fertig mit der Diagnose???) Thomas, wie kriegst Du das hin, das Ding zu lieben? Ich will dahin kommen, dass ich mich selber liebe und ein Opfer kann ich bestenfalls bemitleiden, ein Opfer liebt man nicht, ein Opfer wird klein gehalten und betüdelt - wie ein Kind - auch das macht Beziehungen kaputt und schwups ist man schon wieder ein Opfer... Wütend zu werden ist für mich da wichtig, wütend auf das "richtige", nicht blindlings auf alles draufzuschlagen, was bedrohlich erscheint, aber wütend auf das, was mich wirklich einengt, bedrängt und in den Klauen hält! Wenn ich wütend bin und aggressiv werde, spüre ich mich. Max, ich kann Dich verstehen (bilde ich mir ein...): ich will keine Wunden mehr lecken - das habe ich jahrelang getan und mich hat es keinen Schritt weiter gebracht. Für mich bedeutet Akzeptanz, dass ich lernen muß, wie ich mein Verhalten ändern kann. Ich will wieder "funktionieren", damit meine ich nicht blind und hohl eine Rolle erfüllen, sondern erfüllt sein können, Erfüllung im Beruf haben, Nähe, Wärme und Liebe von Menschen spüren und annehmen können und nicht zu denken, die kann ich nur durch Leistung erreichen. Wenn ich um die Ecke gucke und sehe draußen ist es wohl bunt - und bei mir ist es grau - dann sollte ich mich wohl auf den Weg nach draußen machen, dass ist für mich Akzeptanz, der erste Schritt - wie bei dem Mann auf dem Mond: ein kleiner Schritt für den Gesunden, aber ein großer Schritt für den "Depri"... (grins) Schlaft gut und träumt süß P.S. Vielleicht gibt es Kämpfer und Nicht-Kämpfer ohne das das eine besser ist, als das andere - aber jeder muß seinen eigenen Weg finden und ich bitte um Verständnis darum, dass auch die Kämpfer ihren Platz kriegen...
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo ihr alle, es geht nicht um Kampf oder nicht Kampf. Es ist und bleibt ein lebenslanger anstrengender einsamer Kampf,bei dem man immer wieder um Waffenstillstand bettelt und von dem man oft davonlaufen möchte!!! Aber es ist die Frage der Richtung: g e g e n die Depression,dann ist es ein Kampf gegen Windmühlen, m i t der Depression,dann gibt es Rückenwind,mal mehr,mal weniger. "Die Flutwelle,die mich verschlingt,wenn ich mich gegen sie stemme,spült mich wieder ans Land,wenn ich mich ihr überlasse." Zum Verständnis möchte ich noch etwas über eine mehr körperliche Krankheit erzählen. Ich habe seit meinem 12.Lebensjahr schweres Asthma.Erinnere mich an quälend anstrengende Schulwege mit pfeifendem Atem,nachts Sitzen im Stuhl oder Stehen am Fenster,um Luft zu kriegen,wochenlanges Kranksein,x-mal Krankenhaus. Ich hab gekämpft,ignoriert,alles mitgemacht was ging oder auch nicht,es wurde immer schlimmer,logisch. Die Ärzte versuchten mich zu überzeugen,daß ich mein Leben der Krankheit anpassen (wieder so ein Wort!) müßte,vergeblich. Nach teilweise qualvollen Jahren hat es ein Arzt geschafft.Ich nehme seit damals regelmäßig vorbeugende Medikamente,vermeide nasskalte oder rauchige Luft (was nicht immer leicht ist),große Anstrengungen u.v.m. Trotz gewisser Einschränkungen lebe ich nahezu unbehindert. Manches geht nicht. Darüber wird nicht groß geredet,es ist halt so.Bei jeder Erkältung muß ich sofort volles Programm fahren,damit sie nicht auf die Bronchien übergeht. Oh,es ist nicht so,daß ich abgeklärt oder gar resigniert bin,ich suche immer noch nach neuen Wegen,gesunder zu werden,aber der zermürbende K(r)ampf gegen die Krankheit hat aufgehört. Mein reichlich vorhandenes Wutpotential richte ich (fast!) nicht mehr gegen mich und das ominöse Schicksal,sondern gegen die Dinge,die mich ärgern,krank machen,anwidern. Wobei ich auch Tage habe,an denen ich Leute absichtlich anremple und mich hinterher beim Therapeuten über mich beklage..seufz seufz Ich verspreche,daß ich nichts mehr zu diesem Thema sage und hoffe auf eure "Akzeptanz". Gruß Waltraut
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Thomas! Klar hat jeder seinen eigenen Weg - schwierig ist halt, ihn zu finden - und ihn dann auch zu gehen. >>>Ich habe Depr. eben immer als einen Teil von mir erlebt und sie einfach niederzukämpfen käme mir vor wie ein Kampf gegen einen ungeliebten Teil von mir selbst. Sicher ist die Depression ein Teil von mir - aber kein besonders toller. Und was ist falsch daran, gegen etwas Ungeliebtes an/in sich anzugehen? Es gibt doch vieles an mir, was ich ändern möchte - und manches, was ich schon geändert habe (um eine halbwegs gute Mutter zu werden, mußte ich jahrelang an mir arbeiten...und bin immer noch nicht ganz fertig) - das ist doch der Lebensweg: auf dem Weg zu dem Ich, das man sein möchte. Und ansonsten sehe ich diesen Teil von mir ganz klar als krank an, vielleicht nicht an sich, aber in dieser übersteigerten Form. Und wenn z. B. mein Bein gebrochen ist, ist dieses Bein natürlich noch ein Teil von mir; und ich akzeptiere, daß ich mich eine ZEITLANG einschränken muß, alles mühsamer ist, was vorher problemlos ging (duschen mit Gips, Gehfähigkeit, langsamer etc.) und daß ich auf Krücken zurückgreifen muß (Medikamente) - aber ich akzeptiere doch nicht die Situation als solche, sondern gehe dagegen an/zum Arzt, tue alles mir mögliche (Krankengymnastik) für Heilung! >>>aber nur deshalb, weil mir etwas Leid verursacht gleich zu entscheiden: Das ist mein Feind, den es zu vernichten gilt, finde ich zu kurz gedacht. Auf diese Weise gehen die Chancen, die in einer seelischen Krise stecken, verloren. Das ist der Punkt, wo ich Dir jedes Mal wieder nicht folgen kann: Was für Chancen stecken in einer seelischen Krise? Außer der, wie eben gesagt, verändert/gestärkt daraus hervorzugehen - aber eben zu GEHEN, nicht sich dem zu überlassen - es klingt bei Dir immer so nach "kommt von selbst, geht von selbst" - es ist wirklich nicht so, daß ich Dich nicht verstehen WILL; KANN ich einfach nicht, sind wir zu verschieden? Oder meinen wir doch dasselbe und reden nur auf unterschiedliche Arten davon (wie Blinde miteinander von Farben)? Jedenfalls wünsche ich Dir, daß es Dir bald bessergeht und Dein Weg für Dich der richtige ist! Gruß, Christabelle
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Jenny! Ich wollte Dich nur kurz willkommen heißen - was Du sagst, kann ich alles gut nachvollziehen. Es tut gut, von (noch) jemandem zu hören, der sich nicht nur im Depri-Karussel mitdreht (wofür dieses Forum natürlich (auch) gedacht ist, sondern versucht, aus dem Kreis auszubrechen. (Jaja, jeder ist auf demselben Weg, manche weiter, andere nicht, manche gehen, andere pausieren gerade, ich weiß - aber wie Jenny finde ich, jeder sollte hier seinen Platz finden dürfen -) und die Idee von Max mit dem neuen Thread fand ich auch gut: Na, Max - einfach machen? (Ich trau' mich nicht, ich hab' mich die letzten Tage privat schon so viel getraut, jetzt hab' ich mir für's Wochenende freigegeben...) - außerdem müßtest Du dann nochmal antworten ;-) Gruß Christabelle
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo Waltraut! Ich höre immer gern von Dir, meinetwegen kannst Du alles sagen, was Du möchtest, wenn Du es eben so fühlst!!! (Und wenn Du nicht möchtest, brauchst Du natürlich gar nichts zu sagen - aber nicht irgendjemandem zuliebe den Mund halten - ich dachte, das wollten wir Depressiven hier uns abgewöhnen? (Oder war es nicht so gemeint - ich hasse E-Mails, wo man nur die Worte hat und sonst nichts, so viele Mißverständnisse, die nur aufhalten)). >>>es geht nicht um Kampf oder nicht Kampf. Es ist und bleibt ein lebenslanger anstrengender einsamer Kampf,bei dem man immer wieder um Waffenstillstand bettelt und von dem man oft davonlaufen möchte!!! Soweit stimme ich vorbehaltlos zu. >>>Aber es ist die Frage der Richtung: g e g e n die Depression,dann ist es ein Kampf gegen Windmühlen, m i t der Depression,dann gibt es Rückenwind,mal mehr,mal weniger. ...und wie schon oben zu Thomas gesagt: die Kurve krieg' ich nicht; kannst Du nicht ein Beispiel geben für MIT DER DEPRESSION??? Wie sieht das konkret aus??? Du weißt ja, wie mein Mann und ich den Tag beginnen, mit wechselseitigen Aufmunterungsversuchen (heute hab' ich ihn tatsächlich zum Lachen gebracht, bin sehr stolz auf mich) - ist das gg. die Depression? Oder wenn man Medikamente frißt - oder zum Arzt geht - oder sein Leben ändert - oder sonstwas in der Art - ist das gegen die Depression? Ist MIT der Depression, sich in das Loch fallen zu lassen??? Sich auf ewig damit abzufinden statt auf Zeit??? (Max hat das auch schon gefragt, ich bin wenigstens nicht die Einzige, die's nicht versteht - und mich würden auch Meinungen von anderen interessieren (wie gesagt: neuer Thread?), falls jemand bis hierher mitgelesen hat. >>>"Die Flutwelle,die mich verschlingt,wenn ich mich gegen sie stemme,spült mich wieder ans Land,wenn ich mich ihr überlasse." Ja, Schiffe reiten den Sturm ab - aber wenn er vorbei ist, werfen sie wieder ihren Motor an und tuckern in die Richtung, in die sie wollen, ihrem Ziel entgegen - und wenn man im Ozean baden will, muß man zuerst in der Brandung durch die Wellen hindurch, ist eine Zeitlang unter Wasser, schwimmt aber selbst seinem Ziel entgegen - sogar unsere Bilder sind unterschiedlich, und da jeder Vergleich hinkt, weiß ich nicht, inwieweit ich Deinen verstanden habe... sorry. (Bei "verstehen" fällt mir ein, mit "Erweckungsgeschichte" meinte ich bloß, daß durch das Erlebnis Dein "Selbst" quasi geweckt wurde, Dein Überlebenswille - ich wußte, es war ein verfänglicher Ausdruck). Die Leidensgeschichte mit Deinem Asthma kann ich (in Ansätzen) nachvollziehen; ich stand auch vor einer Asthma"karriere" (von Heuschnupfen ausgehend), und zwei von unseren Kindern haben Bronchitis asthmoide unterschiedlicher Schwere - aber ähnlich wie bei Dr. Niedermeiers unvergessenem Diabetikervergleich denke ich, daß man eine chronische körperliche Krankheit nicht mit einer (heilbaren???) seelischen vergleichen kann. Nochmal: Du kannst (mir zumindest) alles sagen, was Du fühlst/denkst (auch, wenn Du langsam keine Lust mehr hast, alles 100x zu erklären!). Gruß und ein hoffentlich schönes Wochenende Christabelle
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Sorry,ich werde wortbrüchig - aber ich sehe Land in unserer Diskussion durch deinen Brief, Christabelle. Was verstehe ich unter "mit der Depression"? Euer Morgenritual,die Bereitschaft Medikamente zu nehmen,sich auf eine Therapie einlassen, selbstverständlich, aber auch die Warnungssignale ernst nehmen,d.h.die Lebensweise ändern,nicht sich beweisen wollen,daß man alles schafft wie vorher,sondern fragen,wo man sich zuviel zugemutet hat,wo man eigene Bedürfnisse verleugnet hat,wo man zuviel schluckt,was man unter den Teppich gekehrt hat und wer man ist. Mein Vergleich mit dem Asthma war k e i n Vergleich der Krankheit,sondern nur ein Beispiel dafür,was ich unter "mit der Krankheit leben" verstehe. Bei der Depression gehe ich weiter als bei Asthma oder ähnlichem. Ich behaupte,daß ich von der Depression langfristig profitiert habe. Das ist sicher der Punkt,den ich am schwersten verständlich machen kann,aber ich versuche es trotzdem(ich tu es nicht,weil ich dich überzeugen will,sondern für mich). Grad habe ich alles weggelöscht,was ich über mein bisheriges Leben schreiben wollte,nur so viel: ich habe erst durch die Depression begriffen,daß ich auf dem völlig falschen Dampfer war,daß ich außerhalb der Arbeit keine Identität besaß und nicht im geringsten wußte,was ich eigentlich wollte. Ich bin so auf mich selbst zurückgeschmissen worden,daß mir gar nichts anderes übrig blieb als mich selber von Null aus ganz neu aufzubauen. Praktisch heißt das z.B. feststellen,was mein Geschmack ist beim Essen,bei Kleidung,Musik usw.,wozu ich in der Freizeit Lust habe,herausfinden,wer in meiner Umgebung ein Freund ist,die Angst vor Nähe und Verlust anerkennen und aushalten lernen,mich auf die Beziehung zu meinem Mann einlassen u.ä. Dein Bild steht für mich überhaupt nicht im Widerspruch zu meinem. Nur gehst du von einem Schiff aus,das völlig intakt ist und seinen Kurs kennt. Bei mir ist das Schiff ziemlich führungslos,verrostet,schlecht gewartet und total ahnungslos,wo es hinwill. Im Sturm wird es wild herumgeschüttelt,wehrt sich und merkt schließlich,daß es am gescheitesten ist,das Abflauen des Sturms abzuwarten. Die Zeit des Stillehaltens benutzt es,um die Instrumente,seinen äußeren und inneren Zustand,die Richtung und die Stärke des Motors zu überprüfen und zu reparieren. Wenn der Sturm nachläßt,geht es wieder auf Fahrt,diesmal aber mit klarem Ziel,im Bewußtsein der Gefahren durch Sturm,Eisberge oder andere Schiffe,gestärkt und selbstbewußt. Kannst du damit was anfangen? Waltraut
max
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Beitrag von max »

Hallo Jenny, Christabelle und Waltraut, zuerst an Jenny vielen Dank für deinen Brief. Es ist in der Tat so, dass ich es leid bin darüber zu philosophieren, warum es mir schlecht geht. Ich will das nicht mehr. Ich will aber auf nicht mehr vergessen, dass ich diese Krankheit habe, denn auch das hab ich viel zu oft getan und sie hat mich immer wieder und jedes mal schlimmer eingeholt. Das alles hab ich begriffen. Was ich nicht akzeptiere, ist dass ich dieser Krankheit für alle Zeit hilfos ausgeliefert bin. Ob ich sie ein für alle Zeit ganz loswerde, ist mir eigentlich ziemlich egal, solange sie nur die Funktion hat, ein Warnlämpchen zu sein, das irgendwo in der Ecke sitzt. Dann bin ich halt depressiv - was solls - wenns mir gutgeht. Und da will ich und ich denke, jeder andere auch, hin. hallo christabelle, das mach ich - mit dem thread. Mal sehen, ob es ein "Renner" wird. und Waltraut, vielleicht liegt es ja auch an der Unübersichtlichkeit des Forums, aber eine so klare Bescheibung von deinem Verständnis von Akzeptanz habe ich bis jetzt noch nicht gelesen. Ich habe jetzt herausgehört, dass du lange Zeit ein Leben geführt hast in dem du dich selbst nicht wahrgenommen hast. Das denke ich zum Beispiel von mir auch. Oder ich glaube ich muss es anders formulieren, ich habe mich zwar schon gespürt - bin dem, aus verschiedenen Ängsten heraus, nicht nachgegangen. Aber wie muss ich das verstehen, dass du nicht wusstest was z.B. dein Geschmack beim Essen ist. Den hat man doch einfach. So stelle ich es mir eben vor. Was mir im Moment passiert ist, dass ich mit einer Frau zusammen bin, die alle diese Dinge Essen, Kleidung, Musik, Filme anders "bewertet" als ich. Wo liegt das Problem, denkt sich der beflissene Leser, da trennt man sich doch einfach. Wenn so einfach wäre, klasse. Just diese Frau erwartet ein Kind von mir im nächsten Monat und das macht es schwieriger. Was ich aber damit sagen will ich ist, dass ich mir manchmal wie lebendig begraben, vorkomme. Ich mache im Moment so vieles, was ich für mich nie tun würde. Du kannst jedenfalls sehen, dass ich mir schon darüber Gedanken mache, was in meinem Leben alles so falsch läuft. Ich habe im Moment auch einen guten Drath zu mir - und, das ist wirklich neu - obwohl es mir nicht gutgeht und ich unter ziemlichen Druck stehe. Was das Kämpfen angeht, machst du ja nichts anderes. Die Wartung des Schiffes ist doch nichts anderes als das, was ich auch versuche. Das einzige was ich mehr tue ist, mir zu sagen - ich bin stärker. Ich schaffe es. Mein Schiff wird nicht untergehen, weil ich mich darum kümmere. Und damit mache ich mir, aber auch anderen Mut. Ob ich tatsächlich stärker bin, muss aber erst noch geklärt werden. Aber ich bins, soviel vorweggenommen -Scherz-. Und was das Wort "Kampf" angeht, so ist es nur eine Vokabel, die, finde ich, am besten den eigenen Willen etwas gegen den Zustand des Depressivseins zu tun, ausdrückt. Und ich denke auch Christabelle und Jenny meinen damit nicht ein blindes Anrennen ( wurde auch schon mehrfach beschrieben) sondern ein besonnenes aber unmissveständliches Vorgehen dagegen. So, ich mach jetzt trotzdem den neuen thread auf und würde mich wirklich freuen, wenn du daran teilnehmen würdest. Und noch was, ich war auch gestern abend, als ich meinen Kommentar zum Thema Kämpfen abgeschickt habe, gespannt was Du anworten würdest. Mit deinem ersten posting heute morgen konnte ich dann nicht so viel anfangen aber egal du hast ja nochmal nachgelegt. Liebe Grüße an alle MAX
waltraut
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Beitrag von waltraut »

lieber max, schön,daß ich mein Versuch angekommen ist. Eine Erklärung noch zum Geschmack: als Kind "wird gegessen,was auf den Tisch kommt",dabei ist es geblieben. Was da war,habe ich gegessen,bis es alle war,als erstes immer was "weg mußte",ich bin gar nicht auf die Idee gekommen,mich zu fragen,ob es mir schmeckt. Waltraut
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Christabelle, Vielen Dank für deinen Brief. Ich glaube, ein Missverständnis muss ausgeräumt werden: Ich bin ebenso wenig gerne krank wieder jeder andere auch und finde wie du, diese Krankheit muss überwunden werden. Überwinden ist für mich aber etwas anderes als bekämpfen. Ein Beispiel: Ich wandere und stehe plötzlich vor einem Berg. Wenn ich weiter will, muss ich diesen Berg wohl besteigen, um ihn zu überwinden. Ich nehme aber keine Bombe und sprenge ihn einfach weg, damit ich geradeaus weiterlaufen kann. Darin besteht das Akzeptieren, zu sagen "Berg, du bist nun mal da, du bist mir begegnet und obwohl es mir anstrengend ist, anerkenne ich deine Existenz und nehme dich als Herausforderung an" (von oben sieht man dann Dinge, die man von unten gar nicht sehen konnte). Meine Depr. entstand mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus unbewältigten Kindheitstraumata (wenn du willst, nachzulesen unter Diagnose:Wut und Aggressionen, so ab 26.12.). Bis zu meinem 37.Lebensjahr führte ich ein halbwegs normales Leben, jedenfalls hielt ich es für normal. Aber, wie ich heute weiß, hatte ich eine ganze Reihe sehr problematischer Einstellungen, die mich immer wieder in frustrierende, negative Situationen brachten. Bis schließlich mit 39 die Depression ausbrach, einfach als Folge einer unbewusst kräftezehrenden Lebensweise, in der kaum Platz für Freude war und die geprägt war von Pflichbewusstsein und Funktionieren. Kurz- ich ging sehr schlecht mit mir um- nicht weil ich das so wollte, sondern weil ich nichts anderes kannte, es war das, was man mir als Wertgefühl über mich selber mitgegeben hatte. Die Depr. machte an dieser Stelle einfach einen Schlusstrich und ich fühlte mich so, wie ich mich auch behandelte: besch.... In langjähriger Therapie kam ich hinter die Mechanismen und erlebe mich selbst heute einfach anders. Ich habe dazugewonnen, vor allem bin ich viel liebesfähiger geworden, mein Gefühlsleben ist insgeamt vielfältiger und intensiver, ich habe Zugang zur Kunst erhalten. Es ist, als wenn eine Mauer eingestürzt ist. Fazit: So wie ich es erlebt habe, sind meine Depr. der Anstoß einer inneren Wandlung gewesen, ein seelicher Selbstheilungsprozess, für den ich dankbar bin. Und es war genau die passende Krankheit, kein gebrochenes Bein o.ä. zwingt einen zu so einem Strukturwandel, nur die Depr. spiegelt genau das wieder, was los ist: gähnende Leere. Vielleicht wird jetzt verständlich, warum ich Krisen als Chancen sehe. Aber ich räume ein, es kann bei dir ja ganz anders sein, vielleicht hast du ja wirklich "nur eine Stoffwechselstörung". Aber wenn ich deine postings weiter oben so lese, braucht man dir ja so nicht zu kommen. Also nochmal- Depr. als Selbstheilungsprozess für verkrustete Strukturen, die dem Leben die Dynamik abwürgen- das ist nicht nur von mir so erlebt worden. Und natürlich muss man GEHEN, darf sich dem nicht überlassen, wo sage ich denn sowas? Ich habe enorm viel Energie aufgebracht, um die notwendigen Veränderungen in meinem Leben und meinem Inneren zu realiseren, es war ein Gewaltmarsch! Dir ein gutes Wochenende! Thomas
Christoph von der Heyden
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Beitrag von Christoph von der Heyden »

Hallo Thomas! Vielen Dank für die worte, die sprechen mir aus der Seele. Es ging mir genauso, funktionieren und wenns denn sein muß mit Tabletten runterregeln. Waren in den 80'igern auch ganz leicht zu bekommen. Dann kam es soweit, das ich sämtlich körperlichen Bedürfnisse unterdrückt habe und seit dem kein Gefühl mehr für Hunger und Durst habe. Ich muß jetzt immer wieder mit dem Kopp ran und was trinken, wenn ich mal wieder länger nichts mehr getrunken habe. Es wird langsam besser aber auch erst, seit dem ich das Buch "Schiksal als Chance" gelesen habe. Und in der Tat es scheint dann so als ob alles einen Sinn hat. Alles Liebe Christoph
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Christoph, ja, Schicksal als Chance habe ich auch gelesen. Ich habe mich schon immer gefragt, wozu das sog. "Böse", das Negative eigentlich da ist und bin mir eigentlich immer sicherer: Es ist die Kraft, die Veränderungen erst möglich macht, so wie es schon beim guten alten Goethe heißt: Ich bin die Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft. Dir auch alles Liebe Thomas
jenny
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Beitrag von jenny »

Hallo Ihr ich hatte ein sehr schlimmes Wochenende und kann erst heute wieder den PC einschalten. Bin froh, dass Ihr mich willkommen geheißen habt. Liebe Waltraud und Max: ihc weiss schon, was gemeint ist, wenn man nicht weiss, was man gerne ist. Man hängt z.B. so ein einem "ich will gefallen, ich will keine Arbeit machen, ich will das richtige tun", dass man nicht mehr in der Lage ist, sich beim Frühstück für Laugen- oder Vollkornbrötchen zu entscheiden, weil andere Leute am Tisch vielleicht auch gerne das letzte Laugen.. und das Vollkorn ist ja sowieso und so wichtig ist es mir auch nicht... Max: Du scheinst doch viele Dinge für Dich ganz klar zu spüren, was Dir wichtig ist, was gut für DIch ist und solche Sachen - das ist doch viel mehr, als viele Leute hier in diesem Forum von sich sagen können, jubiliere darüber und sei happy! Aber tu das auch! Klar, andere Geschmäcker beim Essen zu haben und andere Filme oder Musik zu lieben ist eigentlich in einer liebevollen Beziehung kein Problem (obwohl es bei den Filmen/Musik schon kritisch wird, Scherz...) man kann diese Dinge ja auch alleine tun oder mit anderen MEnschen. Etshudlige bitte, wenn ich so direkt bin, ich kenne die Umstände ja auch nicht, aber: "Was ich aber damit sagen will ich ist, dass ich mir manchmal wie lebendig begraben, vorkomme. Ich mache im Moment so vieles, was ich für mich nie tun würde" - das klingt in meinen "Augen" (hihi, schon wieder ein Witz, ich scheine heute gut drauf zu sein) nicht gut, egal wie riesig die Verantwortung für das, was kommt auch ist. "Sich lebendig begraben fühlen" ist, soweit ich das kapiere, bei unserer Krankheit absolutestens kontra-indiziert!!! Mir geht das mit der Akzeptanz so, dass ich lernen will die Dinge zu tun, bei denen ich das Gefühl von Lebendigkeit kriege! Hin zum Leben - weg vom Begraben sein, dass ist für mich der einzige Weg nach draußen und der auf den ich immer aufpassen muß. Natürlich versuche auch ich dabei nicht über LEichen zu gehen. Aber ich versuche Verantwortung mal in aller erster Linie für mich zu übernehmen - habe näcmlich viel zu lange Verantwortung für alle Welt übernommen. Aus dem zu mir stehen, kann ich - manchmal besser, manchmal schlechter - verantwortungsvoll mit anderen umgehen. Verantwortungsvoll heisst dabei fair und ehrlich, nicht immer schmerzfrei - aber es geht doch auch nicht, dass nur ich die Schmerzen aushalte. ICh weiss ja, man darf einem Kranken keine Handlungsratschläge geben - obwohl es mich sehr in den Fingern juckt, dass muß ich zugeben, kann Dir nur von mir sagen, dass ich eine Trennung vollzogen habe, die aufgrund der Umstände auch so war, dass jeder sagen würde "das darf man nicht tun, da muß man durch". Es hat weh getan und tut noch weh - aber ich bin dabei ein kleines Stück lebendiger geworden. ICh versuche mich dem Partner gegenüber loyal und soweit möglich unterstützend zu verhalten - und mittlerweile sieht auch er das als den "gesundmachenden" Schritt für uns beide in die richtige Richtung an. Und für mich ist es bei allem was daran weh tut ein irrsinnig großer Schritt gewesen das "mir geht es ein bißchen besser, ich weiss einfach, es ist für mich ganz egoistisch das Richtige" über das "Du hast Verantwortung übernommen und zu Verantwortung muß man stehen und so wichtig bist Du und Deine kleinen belangslosen Bedürfnisse nicht" zu stellen. Ich spüre, dass das in meinem Krankheitsverlauf ein bißchen die Kehrwende eingeläutet hat, weil ich mich erstmals für mich entschieden habe und an dem angeblichen Egoismus nicht kaputt gegangen bin. Versteck Dich nicht zu lange in Deinem Grab - Du hast so viel, was nach vorne weisst und da wirst Du auch die Kraft haben, fair und verantwortungsvoll zu sein. Aber ein lebendig begrabener Vater wird auch dem Kind nicht gut tun! (Sorry, dass ist nun doch sehr direkt) ICh wünsch Dir viel lebendige Freude mit dem Kind, wenn es da ist! liebe Grüße Jenny
max
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Beitrag von max »

Hi Jenny, nun also die etwas verspätete Antwort. Du hast schon recht mit dem was du sagst, und ich denke momentan es wird auch in die Richtung gehen, die du dir vorstellst. Ich möchte im Moment aber nichts überstürzen und nochmal genau hinsehen was jetzt das tatsächlich Unerträgliche ist und welcher Anteil meine Angst vor Veränderung hat. Wenn ich es mir aber genau überlege ist nicht die Veränderung durch das Kind der Grund (darauf freue ich mich nämlich wirklich) sondern das Nicht-Zusammenpassen. Aber auch dann ist es jetzt wichtig an alle Beteiligte zu denken und nichts zu überstürzen. Und im Grunde gehen wir beide auch angemessen mit der Situation um. Wenn ich aber merken werde, dass irgendjemand zu sehr unter der Situation leidet, dann muss ich die augenblickliche Haltung sicher auch nochmal überdenken. P.S. ich hoffe du hast es heute gut durch den Tag geschafft und konntest die gestrige Panik etwas abschütteln. Liebe Grüße MAX
jenny
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Beitrag von jenny »

Hallo Max, das klingt ja viel versöhnlicher, da bin ich wohl ziemlich über das Ziel hinausgeschossen, war gestern wohl nicht mein Tag... sorry Klar, wenn Ihr eigenltich eine gute und liebevolle Beziehung habt und es erst durch die Phase der Depri nicht schön wurde, lohnt es sich allemahl - beneide ich Dich drum, dass Ihr dann jetzt zueinander steht und Euch Halt gebt. Ich habe damals zu lange gewartet, bis ich begriffen habe, wie weh es tut - irgendwo uns beiden - wieviel ich vermisse und wie sehr ich mich eigentlich nach was anderem (um ehrlich zu sein: jemand anderem) sehne. Das war Mist, hat mich zu tief reingezogen und hat mich um das "zu Hause" bei dem anderen gebracht, dem ich einfach zu weh getan hatte. HAb wie viele hier, immer zu viel Angst vor Nähe und renne davon, wenn ich die Chance habe, sie zu kriegen, lass mich dann auf Dinge ein, die einfach tot geborene Kinder sind, weil sie die Gefahr an Nähe nicht bieten... die ich dann irgendwann doch wieder vermisse. Teil der Krankheit und liest man hier ja wirklich überall. Wünsch Dir, dass Du es kriegst! Mein Tag ging so - hab gelesen, dass Du nichts gehört hast und hoffe Du kommst mit Deinem "von Tag zu Tag" gut zurecht. Jenny
max
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Beitrag von max »

Hi Jenny, nicht du sondern ich bin über das Ziel hinausgeschossen, als ich sagte ich fühle mich lebendig begraben. Das ist eben nur manchmal so wenn ich mir nicht klarmache dass ich auch derjenige bin, der gestalten kann. Dieser Gedanke kommt aber immer wieder und gerade im Momenten in denen ich meine Kraft und mich spüre ist es so, dass mir eigentlich eine andere, tiefere Art von Beziehung vorschwebt, als das was ich erlebe und mit ihr teilen kann. Aber vielleicht sind das auch nur überhohte Ansprüche, keine Ahnung. Ich habe ja Zeit das herauszufinden. Aber grundsätzlich geht es mir genauso wie dir, dass ich eine wahnsinnige Angst vor Nähe und vor dem Einlassen auf etwas habe. Und wenn ich das jetzt so lese, wird mir einmal mehr klar, dass ich was gegen diese Krankheit unternehmen muss, weil sie mir in so vielen Dingen das Leben schwer macht. Und da wacht doch gleich wieder meine Lust dagegen endlich etwas zu unternehmen auf. OK, packen wirs an - dann sollte der Tag doch eigentlich gut werden und einige schöne Überraschungen bereithalten. Gruß MAX
jenny
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Beitrag von jenny »

Hallo Max, habe heute keinen zuuu guten Tag - komisch das mit der Kraft, sie kommt und geht, die Lust zum Kämpfen kommt und dann ist sie wieder weg. Mir ist das gestern selber noch lange nachgegangen und tuts heute immer noch, was ich mit der Nähe geschrieben habe. Könnte daran verzweifeln. Ich denke ich habe die Fähigkeit zu großer Nähe und das Bedürfnis danach. Habe einige Begegnungen gehabt, wo das auch so war, ganz echt, ganz intensiv und dann habe ich alles kaputt gemacht, habe Menschen irrsinnig verletzt, was mich selber auch reinzieht. Bin mir nicht darüber im Klaren, ob diese Sehnsucht nach dieser Art von Nähe und die Fähigkeit dazu auch Teil der Krankheit ist, von der ich mich verabschieden muß - dann aber erscheint mir das Leben so sinnlos und leer. Ist das abgeklärtere distanzierte das "normale"??? ICh meine das in Bezug auf deinen Satz "aber vielleicht sind das überhöte Ansprüche". Wenn ich es doch erlebe bei manchen Menschen - sind es doch keine überhöhten Ansprüche - aber ich renne davor weg, weil sie mir Angst machen. Aber ich bin dazu fähig - nur nicht auf lange Sicht und damit mache ich anderen MEnschen das Leben schwer. ISt diese Nähe schon ZEichen der Krankheit? Also was ist der Weg: zu lernen, diese Nähe auch längerfristig zu leben, oder sich von der Idee der Nähe zu verabschieden, weil sie krank ist??? Beim Schreiben merke ich ,dass ich die Idee so empfundenen Nähe einfahc nicht aufgeben will, mir einbilde, das kann man lernen, nicht in die Angst reinzufallen. Aber vielleicht ist das "sich -mit-weniger-zufrieden-geben" der gesündere Weg? Hoffe noch auf die angekündigten ÜBerraschungen für heute... Jenny
max
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Beitrag von max »

Hi Jenny, auf die Überraschungen warte ich allerdings auch noch. Ich habe allerdings eine Idee bekommen, die den Tag zur Überraschung werden lassen kann, über die ich aber nichts weiter schreiben will. Was dieses Nähe-Distanz Thema angeht, weiss ich im Grunde nur, dass es nicht an den "anderen" sondern an mir selbst liegt. Und ich weiss auch, dass es keine real begründete Angst ist, denn in den Beziehungen, die ich erlebt habe und momentan auch erlebe, wird mir genug Raum gegeben. Es ist eher die Angst in Abhängigkeiten zu geraten und auch die Neigung zu haben sich selbst abhängig zu machen, die die Distanz entstehen lässt. Und was das Anspruchsdenken angeht, so denke ich dass man gewisse Grundvoraussetzungen einfach benötigt um die Nähe entstehen zu lassen. Und Grundvorstellungen hat jeder, und das hat auch überhaupt nichts mit Krankheit oder sonst irgendetwas zu tun. Was ich mir wirklich denke ist, dass ich bei mir zu wenig auf das Gestalten der Beziehung geschaut habe. Wie kann ich selber agieren und so einfach Grenzen mitbestimmen. Mit dieser Einstellung bräuchte man doch dann keine Angst vor Abhängigkeiten zu haben. Das setzt aber voraus, dass man sich auf die Beziehung richtig einlässt. Und da bin ich wieder am Anfang meiner Rede. Wenns jetzt konfus wird siehs mir nach - das sind einfach die Gedanken, die mir momentan in den Sinn kommen. ich mach jetzt Mittagspause MAX
jenny
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Beitrag von jenny »

Hi Max na, hat das mit der Überraschung noch geklappt? Freu mich darauf unter "positiv" die news zu lesen, wenn es so weit ist!! Das das mit der Nähe/Distanz nicht an den anderen liegt ist mir auch klar! Bei Dir klingt immer alles so klar und durchdacht, das gibt mir zwar einerseits "Futter" für mich selber - aber im Moment denke ich dann auch, dann habe ich wohl einen an der Waffel. Vielleicht ist aber auch das, was ich so hingelegt habe im letzten Jahr einfach für mich so riesig und bekloppt, und es tut so weh da hinzusehen und mit jeder Faser zu spüren, was ich mir da für eine Lebenschance verbaut habe, dass ich all das nicht verstehen will, weil es so einfach klingt und ich dann noch blöder da stehe, weil ich einfach versagt habe. Durch das gestalten von Beziehungen Grenzen ziehen - klingt gut! Zuerst muß man sich aber auf die Beziehung einlassen - klingt auch logisch. Fakt ist aber doch auch - soweit ich das kapiere - dass es Nähe auch was mit "Grenzauflösung" zu tun hat. Zumal bspw. beim Sex - die Erfüllung ist doch die Grenzauflösung, in dem Moment. (Puh - wieder komme ich ein Stück weiter in mir, auch wenn das mit dem Thema hier nun gar nichts mehr zu tun hat!) Also: das geht aber nicht mit einem Menschen, der mir wirklich nahe ist, weil der meinen Grenzen wirklich gefählrich weden kann und die muß ich ja mühsam zusammenhalten. Das geht aber beliebig mit nahezu allen anderen Menschen, (OH, mein Gott, als was oute ich mich hier) weil die meine Grenzauflösung eh nicht gefährden, die sind mir ja nicht nahe. Es gibt also Leute, bei denen ich meine Grenzen ohne Schwierigkeiten einhalten kann - mit denen ist auch alles möglich - aber zurück bleibt Leere "lebendig begraben sein" das hat dann bei mir meinen Ausbruch getriggert.... Aber dann gibt es die Menschen, wo ich die Grenze verlieren will, aber das macht Angst, da blockiere ich, denen tue ich weh, weil ich nur noch draufschlage und sie verletze. Ist das Problem also gar nicht keine Grenze, sondern zu viel Grenze??? Wobei zuviel Grenze vielleicht nur aus der Angst vor gar keiner Grenze kommt????? Ich befürchte ich muß ein neues Thema aufmachen, denn das passt wirklich nicht mehr hier her - aber vielleicht ist es mir zu peinlich. Jetzt gehe ich raus Kämpfen - hoffe das freut alle Kämpfer hier, bin eingeladen und stelle mich den "Gesunden"!!! Jenny
max
Beiträge: 51
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von max »

Zu dem Ganzen könnte ich eine Menge sagen. Ich weiss aber nicht ob das noch mit dem Thema Depression zu tun hat oder nicht. Auf alle Fälle möchte ich das aber nicht im Internet besprechen, weil einfach zu privat ist. Entweder wir finden da einen anderen Weg oder du mußt tatsächlich ein Thema aufmachen und es mit anderen besprechen. Tschüß für heute MAX
max
Beiträge: 51
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von max »

Hi Jenny, bevor du weiter schreibst, klicke erstmal auf deinen Namen im Header deiner Postings. Gruß MAX
jenny
Beiträge: 69
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von jenny »

Hallo Max, kann ich verstehen, dass Thema brennt mir zwar unter den Nägeln, habe beim Kämpfen gestern abend mal wieder richtig in die Scheiße gelangt diesbezüglich... aber mir ist es auch zu peinlich. Mal schauen wie es weiter geht, vielleicht traue ich mich demnächst für ein neues Thema. Ich weiss was Du meinst, aber das bin ich auch nicht... klang nur so schön beim Anmelden, nach Aufbruch und Sonne auf dem Bauch und so... Gehe mal in Funktionen und dann unter Profil ändern - ziemlich weit unten unter: persönliche Einstellungen - das dritte kässtchen von oben, da tun sich Wunder auf! Mach Dir keine Gedanken und ziehe Dich bitte nicht zurück - ich würde Dich vermissen! Jenny
max
Beiträge: 51
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von max »

schau mal in dein e-mail-account
Anonym
Beiträge: 406
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Anonym »

Hallo, den Vorschlag eine bessere Systematisierung zu erstellen finde ich gut. Auch ich fand die Zuordnungen der einzelnen beiträge nicht klar und mit einer präzisieren Einteilung wäre schon sehr viel getan die Unübersichtlichkeit abzubauen. Also, warum nicht machen? . Ella
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von susan »

Ich stehe sicher nicht alleine da, wenn ich sage, das es hier im Forum immer unübersichtlicher wird. Es gibt zig threads zum Thema "Angst", " Medikamente", "Beziehungskrise"....um nur einige zu nennen. Ich finde es echt schade, das es im Archiv so viele threads gibt, die brach liegen, vollgepackt mit Super-Beiträgen und es werden immer neue threads aufgemacht, die gleiche Inhalte mit schon vorhandenen haben. Als Neuling ist es überhaupt nicht einfach, viele wissen nichts vom Archiv, oder trauen sich nicht, in bereits vorhandenen threads zu schreiben...das nehme ich an, weil es hier schon desöfteren die Meinung gab, "dies ist MEIN thread" Lieber Dr. Niedermeier, liebes Kompetenznetz-team mein Vorschlag wäre, am Eingang des Forums darauf hinzuweisen, das auch die bereits bestehenden threads genutzt werden können - oder in erster Linie genutzt werden sollten? Oder könnten einige threads evtl. "zusammengelegt" werden? Vielleicht hat ja auch jemand eine bessere Idee? Lieber Gruß Susan


caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Susan Da hast du genau ins Schwarze getroffen!! Es ist extrem unübersichtlich, und es nimmt noch immer weiter zu. So ein Hinweis auf der Eingangsseite wäre immerhin einen Versuch wert. Eine andere Idee hab ich auch nicht, leider. Dir einen lieben Gruss!!! Caroline
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