Schlafstörungen - kein stilnox mehr

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Leopard
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Registriert: 23. Mär 2006, 14:53

Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von Leopard »

Hallo zusammen
Ich nahm jetzt ca. 1 jahr stilnox, i.d.Regel 1/2 tablette pro nacht, freitag + samstag meistens keins. Dann bleibe ich so lange auf, bis ich müde bin.
Ich hatte ca. ca. 3/4 jahr kaum noch probleme mit müdigkeit, auch dank stilnox.

So weit ich mich errinere, habe ich schlafstörungen, seit ich depressionen habe.
Einschlaf, oder durchschlafschwierigkeiten.
Habe gelesen, dass wegen fehlendem serotonin zuwenig melatonin (schlafhormon) gebildet wird, darum die schlafstörungen bei depressiven.

Mein neuer psychiater will mir kein stilnox mehr verschreiben, wegen der abhängigkeitsgefahr, und der gefahr, dass für eine wirkung immer mehr schlafmittel notwendig ist.

Seit ich das stilnox abgesetzt, bin ich häufig übermüdet bei der arbeit, habe einschlaf-, durchschlafprobleme trotz pflanzlichen schlafmittel. Häufig trotz viel koffein kaum noch arbeitsfähig und fahrtüchtig. Mache fehler bei der arbeit und stehe dann total blöd da.

Ich finde es nicht fair vom arzt, dass er das stilnox nicht mal ausschleichen lässt, sondern sofort absetzt.
Dass ich schlafstörungen habe ist ihm offensichtlich egal.

Ich versuche es mit seroquel jetzt, hilft gut zum schlafen, macht aber einen müdigkeitsdurchhänger am morgen. Bin jetzt mit der dosis und einnahmezeit noch am ausprobieren.

Auch ads hatte ich schon, machen aber tagsüber auch müde.

Vielleicht hat ja jemand noch einen rat!?!
rilke
Beiträge: 235
Registriert: 17. Dez 2004, 19:33

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von rilke »

Lieber Andreas,

einen Rat habe ich leider nicht, aber was dein Arzt mit dir macht löst bei mir die blanke Wut aus. Ich benötigte ebenfalls ein Jahr Stilnox zum Einschlafen und habe es dann in einem Zeitraum von 8 Wochen (!) ausgeschlichen. Als Notfallmedikation habe ich allerdings Stilnox im Schrank.
Mein Arzt würde so etwas nie tun!

Liebe Grüße Gika
______________________________

Zwei Dinge sind unendlich:

Das Universum

und die menschliche Dummheit.

Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.

(Albert Einstein)
Leopard
Beiträge: 41
Registriert: 23. Mär 2006, 14:53

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von Leopard »

Es ist schön, dass jemand verständnis für meine situation hat.
Das problem ist halt, denke ich, dass ärzte 0000000000000000000000000000000-ahnung haben wie sich schlafstörungen und depressionen wirklich anfühlen, wenn sies nicht selber erlebt haben. Will da keine ärzte angreifen oder schlechtmachen, ist mir einfach aufgefallen. Darum manchmal etwas merkwürdige entscheidungen.
anna17
Beiträge: 209
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von anna17 »

Seroquel gegen Schlafstörungen? Ist ein bisschen wie mit Kanonen auf Spatzen... Also nicht falsch verstehen: Schlafstörungen sind echt schlimm. Aber Seroquel als Schlafmittel ist ein bisschen komisch. Und sauteuer. Das Zeug ist nicht dafür gemacht. Und hat u.U. erhebliche Nebenwirkungen. Wenn Du das Seroquel aus anderen Gründen nimmst, Psychose z.B. oder starke Unruhezustände bei Depressionen oder psychot. Symptome bei wasweissich, dann ok. Ansonsten unbedingt abklären.

Gruß,
Anna.
SchwarzeSchnecke

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Hallo Andreas,

Du schreibst u.a.

"Ich nahm jetzt ca. 1 jahr stilnox, i.d.Regel 1/2 tablette pro nacht, freitag + samstag meistens keins. Dann bleibe ich so lange auf, bis ich müde bin.
Ich hatte ca. ca. 3/4 jahr kaum noch probleme mit müdigkeit, auch dank stilnox."

"Mein neuer psychiater will mir kein stilnox mehr verschreiben, wegen der abhängigkeitsgefahr, und der gefahr, dass für eine wirkung immer mehr schlafmittel notwendig ist."

Dazu fällt mir das Folgende ein:

– 1/2 Tablette STILNOX (ZOLPIDEM) ist eine ziemlich geringe Dosis. Und wenn Du an 2 Tagen hintereinander keines brauchst, dann bist Du eher NICHT abhängig.
– ZOLPIDEM ist zwar in seiner Wirkung den Benzodiazepinen ähnlich, macht jedoch nachweislich NICHT so schnell abhängig wie diese.
– Es kann schon sein, daß für die Wirkung immer mehr notwendig ist. Es gibt aber auch durchaus Patienten, bei denen eine solche Gewöhnung NICHT eintritt. Wenn Du schon seit einem 3/4 Jahr immer die gleiche Dosis nimmst, ohne daß die Wirkung nachläßt, dann spricht das GEGEN eine Gewöhnung. Warum solltest Du es dann nicht weiterhin nehmen, frag ich mich...

"Ich finde es nicht fair vom arzt, dass er das stilnox nicht mal ausschleichen lässt, sondern sofort absetzt."

– Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich den Arzt wechseln! Psychopharmaka, die über längere Zeit eingenommen wurden, sollten i.d.R. IMMER ausgeschlichen werden. Und ob Neuroleptika eine Alternative sind – das wage ich jetzt mal zu bezweifeln...

"Häufig trotz viel koffein kaum noch arbeitsfähig und fahrtüchtig. "

– Mein Rat: Nach dem Mittag KEIN COFFEIN mehr! Übrigens kann bei COFFEIN auch eine Gewöhnung eintreten...

Meine eigenen Erfahrungen:
Ich kenne ZOLPIDEM, habe es selber ca. 6 Monate lang täglich genommen. Ich hatte davon keine Nebenwirkungen und keinen Überhang. Leider trat bei mir (langsam) eine Gewöhnung ein, d.h. irgendwann brauchte ich 50 mg für eine Nacht. Ich wollte diese hohe Dosis nicht nehmen und setzte es daher ab. Ich schlief danach zwar extrem schlecht, aber Entzugserscheinungen hatte ich nicht.
Ich bekam dann der Reihe nach verschiedene Neuroleptika, die ich alle nicht vertrug. Außerdem bewirkten sie einen teilweise extremen Überhang, was mir das morgendliche Aufstehen (was für mich sowieso schon schwierig ist) noch zusätzlich erschwerte. Irgendwann hatte ich dann von dem Ausprobieren die Nase voll und nahm gar nichts mehr... Anfangs habe ich dann nur jeden 2. Tag geschlafen.
Was mir geholfen hat: Langweilige, monotone Beschäftigungen; langweilige Texte lesen (oder solche, die ich schon kannte); beruhigende Musik hören (am besten immer die gleiche); Duftöle mit beruhigender Wirkung (z.B. Minzöl).

Weiß nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst... Vielleicht findest Du Deine eigenen Möglichkeiten.

Trotz allem wünsche ich Dir eine GUTE NACHT!

VG, Anne
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Möchte was zum seroquel sagen: es kommt auf die Dosierung an. Meine Psychiaterin hat mir erklärt, dass es in niedrigen Dosierungen auch Antidepressiv wirkt. Ich nehme z.B. 50 mg abends. Damit schlafe ich gut und komme auch morgens einigermaßen raus. Ich nehme es zwischen 21 Uhr und 21:30 Uhr und stehe um sechs auf. Und es hat die Wirkung, dass es den hohen inneren Druck unter dem ich oft stehe etwas mindert. Meine Ärztin wollte eigentlich, dass ich mehr nehme (zwischen 100 und 150mg), aber dann werde ich zu müde. Aber angeblich reagiert da auch nicht jeder so stark drauf, was die Müdigkeit betrifft, bzw. lässt diese NW mit der Zeit nach. Mir ist es jedenfalls lieber, als irgendwelche Schlafmittel zu nehmen, die mich abhängig machen auf Dauer. Als Bedarfsmedikation hab ich da noch Zopiclon ,falls es mal garnicht klappt mit dem Schlafen (brauche ca. 10 -15 Stück im Jahr)
Zusätzlich nehme ich noch ein AD (moclobemid) , das eher Antriebsneutral ist.

LG, jolanda


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Leopard
Beiträge: 41
Registriert: 23. Mär 2006, 14:53

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von Leopard »

Hallo zusammen
Vielen dank für eure antworten. Ich mochte in den letzten tagen einfach nicht so recht. Darum schreibe ich erst jetzt.
Mit dem schlafen geht es jetzt mit seroquel recht gut, wenn ich es schwach dossiere. Nehme es ca. um 18.00 uhr, bin jetzt auch nicht mehr müde am morgen.

Ein schöner abend!
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von Adelina »

hallo alle!
ich kenne stillnox!
ich habe davon nach ca. 1 std. nach einnahme immer heißhunger bekommen. ich dachte - nun das ist eben ein tick von mir. sah dann jedoch einen TV bericht, dass amerikanische forscher in schlaflabors etc. festgestellt haben, dass stillnox tatsächlich diese fressanfälle macht und sogar mehr: man ist total außer bewusstsein..es gab einen fall, bei dem ein mann nachts aufstand, da er so hunger bekam, und im schlafwandel quasi an die tankstelle fuhr.....

fazit: stillnox wirkte super bei mir! ich nahm es aber nie mehr! ich hatte als NW von fluctin schlafprobleme...nun nehme ich cipralex und habe keine mehr. aber: ich würde auch bei anderen problemen stillnox nie mehr nehmen. auch zopiclon nicht ...ähnlich

ich nehme ab und zu hoggar, wenn ich aus sorgengründen schlecht einschlafe = antihystaminica. = bedingt genommen harmlos. rezeptfrei in der apotheke.

stillnox macht körperlich nicht abhängig, aber psychisch kann es sehr wohl abhängig machen. das ist auch nicht einfach dann....

viel glück

adelina
mudgeraaba

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von mudgeraaba »

Hoffentlich geht es Dir besser.
Vielleicht ist es für Dich ein Trost, dass ich Stillnox und Zopiclon genommen habe.
Auf beide Medikamente schlafwandele ich, so mußte ich sie wieder absetzen, denn auch wenn ich anfänglich glaubte, dass das Medikament eine Hilfe war, da ich glaubte geschlafen zu haben, empfand ich das Medikament unheimlich und setze es dann ab.
Ich nahm es in einer Dosierung von Zopi 3,5-7 mg Stillnox 5-10 mg.
So müssen viele auf andere Wege ausweichen bei Schlafstörungen, manchmal auch das Hauptpsychopharmaka umstellen.
Natürlich ist bei dir es umso ärgerlicher,da Du keine Nebenwirkungen hattest und dann der Haupgrund auch noch der Arzt war!! Alles Gute und hoffentlich schläft Du bald besser.
Welche Psychopharmaka hast Du schon ausprobiert?
Bei mit waren es in 3 Jahren schon 5 Stück in cirka 10 Kombinationen.
Vielleicht-hoffentlich ist das ein Trost.
Leopard
Beiträge: 41
Registriert: 23. Mär 2006, 14:53

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von Leopard »

Inzwischen geht es mit dem seroquel recht gut. Ich schlafe gut, und morgens bin ich nicht mehr müde. Zuerst war ich den ganzen morgen völlig übermüdet. Auch bei der einnahme wirkt das medi jetzt weniger einschläfernd, aber doch gut genug dass ich jetzt schlafen kann.

Habe jetzt nur nur noch das problem, dass ich müde beine bekomme vom seroquel, müssahm wenn man den ganzen tag bei der arbeit auf den beinen ist. Sonst habe ich keine nw.

Ansonsten habe ich mich bei den ads durch (alle?) gruppen von medis durchprobiert, hauptsächlich wegen depressionen. Ich reagiere schon in kleinen dosen mit recht starken nw bei ads, ist schon ungewöhnlich.

Darum nehme ich jetzt seroquel als neuroeleptika schon lieber, vertrage neuroleptika deutlich besser als ads.
Adelina
Beiträge: 508
Registriert: 26. Mär 2004, 09:01

Re: Schlafstörungen - kein stilnox mehr

Beitrag von Adelina »

hallo andreas!
gut, dass du wieder ohne stillnox schläfst!
ja , nw in der arbeit das ist hart, glaub ich dir!
interessant, dass du neuros besser verträgst als ads.
ich nahm nie welche. lies mal trotzdem in meinem thread: hast du schon sämtliche werte im blut bezüglich schilddrüse testen lassen? nichdt nur TSH wert und ft3 und ft4 sondern auch die antikörper? sehr wichtig! gerade bei erfolgloser therapie bei angst und depri!

viel glück

adelina
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