Alkohol/Nikotin

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Wycombe1
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Alkohol/Nikotin

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,

wie haltet ihr es mit Alkohol oder/und Nikotin? ich habe immer ganz gern mal ein glas wein getrunken oder wenn ich unterwegs auf partys/disco war wodka; nicht ausufernd, gott bewahre, aber habs genossen.

seitdem es im sommer anfing das es mir nicht mehr so gut geht habe ich den alkohol total weggelassen; kann nicht genau erklären warum eigentlich, aber irgendwie habe ich angst zu trinken. angst, das es mehr ängste und paniken auslöst, angst, das es mich die kontrolle verlieren lässt, das es mich verändert oder ähnliches. wie gesagt, sehr seltsames gefühl.

genau mit dem nikotin, ich habe immer geraucht, seitdem ich mit den paniken zu tun habe ist mir aufgefallen, wenn ich einen richtig schei§§ tag habe, dann bekommt mir rauchen überhaupt nicht, hab das gefühl als wenns panik sogar auslöst oder "fördert". hab ich nen relativ stabilen tag dann rauch ich wieder (sehr viel weniger), aber es bekommt mir irgendwie....

wie sehen eure erfahrungen in bezug alkohol/nikotin mit eurer krankheit aus?

danke und viele grüsse,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Ele
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Ele »

Hallo Silke,

ich rauche seit 10 Jahren nicht mehr, kann mich aber erinnern, dass ich ähnliche Probleme hatte. Nikotin verengt ja die Adern, das kann dann schon mal Kreislaufprobleme, Schwindel, Übelkeit, etc. verursachen.

Alkohol trinke ich im allgemeinen nur auf Festen, dann auch mal mehr, allerdings nur Wein oder Prosecco, kein Schnaps. Ich fühle mich dann meistens super, bin ausgelassen und fröhlich, kann mich entspannen und die düsteren Gedanken, die mich sonst beherrschen, verschwinden.

Grade habe ich ein Glas Averna getrunken, weil ich zur Betäubung eine halbe Tüte Chips, Kinder-Schokobons und Gummibärle gegessen habe und mir die nicht so bekommen sind (Wen wunderts bei der Kombi). Heute hat der Alkohol keine entspannende Wirkung, leider.

Wie gesagt: Ich meide Alkohol, wenn es mir schlecht geht, weil ich panische Angst vor Abhängigkeit habe (Hatte und habe genug Kontakt mit Menschen, die ein Suchtproblem haben). Aber zum Feiern tut er mir sehr gut.

Gruß Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

Celestina
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Celestina »

Hallo Silke,
geraucht habe ich nie, allerdings habe ich so meine Erfahrungen mit Alkohol. Ich hatte Phasen, in denen ich zu viel getrunken habe, auch im Zusammenhang mit der Depression, denke ich. Nachdem ich aber wegen eines anderen gesundheitlichen Problems den Alkohol ganz weglassen musste, habe ich festgestellt, dass ich ihn eigentlich nicht "brauche". Im Nachhinein bin ich schockiert über meinen früheren Alkoholverbrauch (oder Missbrauch?)und dessen Folgen, und würde jedem ernsthaft abraten, während einer Depression zu trinken. In meiner Muttersprache gibt es einen Ausdruck für angetrunken sein, das heißt "laches rosnes", also "gute Gefühle", aber die guten Gefühle sind trügerisch, das habe ich erst kapiert, seit ich keinen Alkohol mehr trinke. Ich kenne die Wirkung von Nikotin auf die Psyche nicht, aber ich stelle mir das so ähnlich vor.
lg
nina*tina

xxx

Beitrag von nina*tina »

smokie
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von smokie »

Zum Thema Alkohol möchte ich hier ein paar Zeilen loswerden. Ich bin Alkoholikerin, lebe seit über 8 Jahren abstinent,
Da ich seit früher Jugend mit Angst und Depri zu kämpfen hatte, merkte ich sehr schnell, wie sehr mich der Alkohol beruhigte. Der Konsum steigerte sich langsam über viele Jahre, und wie sehr er immer mehr mein "Tröster" wurde, merkte ich zunächst gar nicht. Das ist ja das Fatale.
Erst als ich merkte, dass mein Trinken nicht mehr normal war, fiel mir ein: naja, dafür hast Du aber nicht mehr soviel Angst!
Ich fing dann an, den Alkohol BEWUSST gegen Depression und Angst einzusetzen-
bis sich alles ins Gegenteil verkehrte: Nun bekam ich zusätzlich Panikattacken, Heulkräpfe, und tiefe schwarze Löcher aufgrund des Trinkens, von den Schludgefühlen ganz zu schweigen. Der Alkohol verlangte seinen Lohn, doppelt und dreifach .
Das ist eine stark vereinfachte und verkürzte Version.

Ich denke, gefährlich wird es, wenn gerade wir, die wir unter Depressionen und Ängsten zu leiden haben, den Alkohol (bewusst oder unbewusst) als Medizin einsetzen, so wie ich es getan habe. Das heisst nicht, dass jeder gleich zum Alkoholiker wird, es kann aber nicht schaden, den eigenen Alkoholkosum zu überdenken, so er denn regelmäßig ist.
Ich will hier keine Panik verbreiten

Ansonsten habe ich überhaupt kein Problem, wenn Freunde und Bekannte etwas trinken und ich danebensitze. Ich neide ihnen das nicht, solange ich nicht genötigt werde und finde es auch überhaupt nicht verwerflich, wenn andere sich ein Glas gönnen.

(Wer Medikamente nimmt, sollte jedoch besonders vorsichtig sein.)

Tja, und dann das liebe Rauchen. Zu meiner Schande muss ich zugeben: Ich rauche wie ein Schlot (daher smokie )

Viele Grüße
smokie
Better
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Better »

Hallo!

Ich habe leider auch die ein oder andere leidige Erfahrung mit beidem machen können. Als ich noch geraucht habe, habe ich durchaus feststellen können, dass sich das Nikotion negativ auf mich auswirkt. Mein Herz begann immer zu rasen, mir wurde ganz leicht übel und ich fühlte mich unwohl (besonders bei der ersten Zigarette des Tages).

Alkohol würde ich absolut meiden, wenn du akut unter Depressionen leidest. Ich habe früher meine Depris oft weggetrunken und das sehr sehr oft mit dem Effekt, dass es mir noch schlechter ging. Jetzt nehme ich AD und bin positiv überrascht. Ich merke, dass ich mich nicht "volllaufen" lassen muss, damit ich Spaß habe. Vielmehr mache ich das, was mir wirklich Spaß macht und muss mir nicht irgendwas "schönsaufen". Wenn ich jetzt keinen Bock mehr auf Parzy hab, gehe ich eben heim und lese ein bißchen oder schaue fern und muss mich damit konftontieren, dass der Abend vielleicht nicht gut war, die Leute nicht passten,...

Den wichtigsten Rat, den ich für dich habe ist vor allem: Höre auf dich. Wenn du schon im Forum fragst, ob auch andere schlechte Erfahrungen mit Alkohol und Nikotin gemacht haben, dann weißt du doch schon, was richtig dafür ist. Wenn es dir gut geht, rauche und trinke und wenn du keine Lust darauf oder merkst, dass es dir jetzt nicht gut tun würde, würde ich es einfach lassen.
Ich finde es schon super, dass du so ein genaues Gefühl darüber hast, wann es passt und wann nicht.

Liebe Grüße

Marie
Better
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Better »

Übrigens sagte meine ehemalige Thera immer, dass Alkohol ein Gefühlsverstärker ist. Und wenn du unter Panik und Ängsten leidest, dann schwebst du natürlich in der Gefahr, dass das dann noch schlimmer wird.
Ich würde an deiner Stelle nur trinken, wenn du dich richtig gut und sicher damit fühlst.
Wycombe1
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo!

Vielen lieben dank für eure Antworten!

ja, ab und an kann ich mich gut auf meine "instinkte" verlassen (wenn sie sich denn mal melden) und irgendwie hab ich innerlich voll die blockade wegen dem alkohol!

ich habe immer ganz gern was getrunken, nicht regelmässig, aber ich war halt nicht abgeneigt, habe auch oft gemerkt, wenn ich z.b. sehr unsicher war (treffen mit "neuen" leuten, date etc.), das ich da bewusst alkohol getrunken habe um locker zu sein, unbekümmert, schlagfertig, witzig, flirtbereit usw. ich habe immer gedacht, ich bin nur zu akzeptieren oder man kann mich nur mögen wenn ich halt so locker bin - gute laune versprühe usw. hab mich selbst immer als verantwortlicher gesehen um für gute laune zu sorgen, das sich alle wohl fühlen.

mittlerweile hab ich darauf keine lust mehr mich so zu verstellen - auch mag ich leute lieber nüchtern betrachten und kennenlernen, denn mein instinkt hat mich "dank" alkohol oft verlassen und ich habe leute an mich rangelassen (nicht sexuell gesehen), die nicht zu mir passten.

wie auch immer, wenn ich mich selbst wieder gefunden habe, dann werd ich vielleicht auch mal wieder was trinken, aber zur zeit will ichs überhaupt nicht, nicht mal nen verdauungsschnaps, denn ich habe auch angst das es die paniken verstärkt und dann was?!

na ja und mit dem nikotin ist es wie im eingangsthread beschrieben, leider kann ichs nicht ganz lassen, vielleicht klappts irgendwann mal!

viele grüsse,
silke
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(G. C. Lichtenberg)
Better
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Better »

Das, was du beschrieben hast, kenne ich auch sehr gut. Vor allem flirten kann ich mir ohne Alkohol immernoch nicht vorstellen.
Den Rest - neue Leute kennenlernen, witzig drauf sein - krieg ich mittlerweile auch so hin, aber das Flirten...
Und was die "falschen" Leute betrifft, kann ich dich vollends verstehen. Seitdem ich nicht mehr soviel trinke, habe ich auf soviele Leute gar keinen Bock mehr. Und wenn man sich erstmal so seinen Ruf (so war´s zumindest bei mir) angetrunken hat, erwarten auch alle Leute, dass man immer nur am Trinken, bzw. Feiern ist. Ich habe dann gemerkt, dass Leute, die ich für meine Freunde hielt, überhaupt gar nicht meine Freunde waren. Die wollten einfach, dass ich für sie den Partyclown oder Animateur und Stimmungsmacher spiele. Und wenn man das nicht macht, sind die Leute enttäuscht...von wegen "wahre Freundschaft".
Lass du dich auf gar keinen Fall unter Druck setzen. Ich finde es auf jeden Fall echt cool, dass du schon so eine weitsichtige Entscheidung für dich hast treffen können. Ich habe dafür einige einige Abstürze gebraucht und ein paar Jahre noch dazu.
Wycombe1
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo MarieCro!

was du schreibst, spricht mir total aus der seele! ich hätte es nicht besser sagen können. "Witzigerweise" hatte ich heute ein gespräch mit meiner (stief)-mutter und u. a. sagte sie, das sie oft das gefühl hatte, das ich bei meinen freundinnen der "klassenclown" war und sie das immer ganz furchtbar fand.

und genau das mach ich mittlerweile auch nicht mehr, entweder man nimmt mich wie ich bin (nüchtern und verändert halt) oder man lässt es, mir bringt es nix mich zu verstellen, das strengt mich an! nur das habe ich jahrelang nicht sehen wollen!

ich bin von beruf flugbegleiterin und bevor ich kinder hatte, bin ich viel international geflogen, wir hatten dann oft aufenthalte von 1 bis 2 tagen in dem jeweiligen land; gerade dann ist die crew viel zusammen, ich hab die leute, die sich abgeseilt haben und allein ihr ding machten, immer voll als spiesser angesehen, als spielverderber, aber mittlerweile ist mir klar, das es denen viel besser ging und diese menschen viel stärker waren als ich, denn sie haben das gemacht was sie wollten und nicht was der "mob" ihnen aufzwängte!

ich will damit nicht sagen, das ich nie wieder in einer lustigen runde sitze und jetzt zum einzelgänger werde, das bin ich von meiner persönlichkeit gar nicht, aber ich werde anfangen mehr auf mich zu hören, mehr auf das was mein innerstes sagt und das konnte ich lange jahre nicht wegen dem alkohol, weil der alles übertüncht hat!

vielleicht werd ich irgendwann mal wieder was trinken, aber sicher erst dann, wenn ich meinen weg gefestigt habe!

viele grüsse,
silke
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(G. C. Lichtenberg)
a.w.
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Registriert: 4. Aug 2006, 19:33

Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von a.w. »

Hallo zusammen,
ich trinke kaum Alkohol, höchstens mal auf Festen. Richtig betrunken war ich noch nie.
Aber mit dem Rauchen war es bei mir folgendermaßen:
Ich habe fast 16 Jahre nicht geraucht. Im Sommer dann bin ich richtig akut depressiv geworden und mir ging es schlecht, wie nie zuvor. Auf einmal hatte ich richtigen Lungenschmacht, so dass ich los ging, um mir Zigaretten zu kaufen. Das Rauchen mußte ich erst üben, weil mir doch sehr schwindelig und schlecht wurde.Ich habe dann richtig durchgeraucht, fast zwei Schachteln täglich. Vor zwei Wochen habe ich wieder aufgehört und das klappt ganz gut. Der Spuk ist genauso schnell vorbeigegangen, wie er gekommen ist.
Komisch, aber ich hatte das echte körperliche Bedürfnis, zu rauchen. Vielleicht war es ein unterbewußtes "Schaden auf Raten".Ich weiß es nicht.
Liebe Grüße von Janina
Heute ist der erste Tag vom Rest Deines Lebens. Mach was draus !!
Nabucco

Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Nabucco »

Hallo Janina,

das mit dem Rauchen liest sich sehr abenteuerlich. Habe noch nie gehört, dass ein Nichtraucher Schmacht hatte.

Gottseidank konntest Du es wieder lassen.

Mittlerweile habe ich es auch aufgehört. Lebe jetzt rauchfrei und bin sehr froh darüber.

Liebe Grüße
Verdi
Nabucco

Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Nabucco »

Hallo Smokie,

danke dass Du die Geschichte erzählst. Bei mir ist es so, dass ich auch gerne mal mit Bier Probleme kompensiere.

Könntest Du mitteilen, welche Mengen Alkohol Du zu Dir genommen hast?

Denke, dass ich durchaus gefährdet bin, aber noch im grün/gelben Bereich. Immerhin schaffe ich es abends nüchtern loszuziehen und nachts nüchtern nach Hause zu kommen.

Dennoch, etwas sorgt mich mein Umgang mit Alkohol schon.

Viele Grüße
Verdi
smokie
Beiträge: 30
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von smokie »

Allo Verdi,
Ich hatte den Beitrag nicht wiedergefunden, sorry, dass ich jetzt erst antworte.

Du möchtest verständlicher Weise wissen, ab welcher Menge man Alkoholiker/in wird. Das wollte ich auch immer wissen. Es gibt aber leider keine Antwort darauf.
Bei Alkoholismus ist der "Kontrollverlust" ausschlaggebend. Tausend Mal nahm ich mir vor "aufzuhören". Ich stand da und schwor mir das, und um mein neues Leben sauber zu beginnen, ging ich erst einmal duschen. Ich war noch nicht einmal mit dem Abtrocknen fertig, da erlaubte ich mir ein einziges Bier. Zum Abschied. Und jedesmal blieb es nicht bei dem einen. Jedesmal. Ich verlor also die Kontrolle, die hatte der Alkohol übernommen.
Ich war auch nicht mehr fähig, die Biere zu zählen, ich kam immer wieder durcheinander.

Und dann kommt es auch noch darauf an, ob Mann oder Frau und wie schwer...
Ich bin wbl. und wiege nur 50 Kilo!
Die Menge spielt also nur eine ganz kleine (wenn überhaupt) Rolle.

Ich finde es schon anerkennenswert, dass Du Dir Gedanken über Deinen Alkoholkonsum machst. Als ich in der Situation war, habe ich mir ein Buch gekauft, welches die Merkmale ausführlich beschreibt. Später habe ich eine SHG aufgesucht.
Die Hoffnung, dass die Angst und Depri mit dem Alkohol verschwinden, hat sich leider nicht bestätigt. Aber in meinem Fall war und ist Abstinenz Vorraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung (AD), und mir geht es heute gut.

Ich hoffe, dass ich Dir trotzdem ein wenig helfen konnte.

Gruß
Smokie
rm
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von rm »

Hallo Silke,

das Thema ist für mich interessanter, als im Moment ein eigenes aufzumachen (kommt vielleicht morgen, hat aber auch mit deinem zu tun....)

@ Alkohol:
Dein Gefühl scheint mir richtig zu sein!

solange Medikamente im Spiel sind, rate ich sowieso DRINGEND vor jeglichem Alkoholkonsum ab!!! OHNE Medikamente könnte es zu einem Problem werden.
Mein kurzes Beispiel:

1. MIT Alkohol u. MIT Medikamenten:
bei meiner vor-vorigen Depri wäre ich fast (da ich keine Kontrole mehr über mich hatte) von einem Intercity erfasst worden, da ich die Gleise mit einem 'Wanderweg' verwechselte und eine Abkürzung von einer Klinik nach Hause nehmen wollte

:

Scheiß...!Computer!!! Ich habe noch mehr geschrieben, aber eben ist die Hälfte wieder gelöscht gewesen
Habe deshalb die Nase voll (nicht auf euch bezogen : ) und melde mich vielleicht morgen wieder

Euch eine gute Nacht und lb. Grüße, Reinhart
rm
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von rm »

Hallo,

wollte mich heute noch mal melden:
wenn ich meinen Beitrag von gestern ansehe, muß ich ja so ein wenig über mich lachen....: BUNT sieht er ja auf jeden Fall aus! ( war wohl ich ein wenig 'überdreht').

zum Thema:
Ich habe auf jeden Fall für mich die Entscheidung getroffen, besser - ob mit oder ohne Depression, ob mit oder ohne Medikamenten - KEINEN Alkohol mehr zu Trinken (außer zum Anstoßen vielleicht ein halbes Glas Sekt an Weihnachten,Sivester u. Geburtstag), da ich die Erfahrung gemacht habe, daß sich meine Probleme und Depr. auf längere Sicht eher verstärkten, statt zu verschwinden.

Diese 'Einsicht' wurde mir durch mein Erlebnis mit dem IC, Wahnvorstellungen, Kontrollverlust etc. natürlich leichter gemacht
Insofern erleichtert, da ich Alkohol mit starken Negativerlebnissen koppeln konnte!

Zusätzlich machte ich die Erfahrung, auf einmal viel mehr Lob und Anerkennung von anderen zu bekommen..es stärkte mein Selbstwertgefühl..und tut es heute manchmal auch noch!

Traurig aber wahr: Warum bin ich manchmal so abhängig von dem Lob und der Anerkennung meiner 'nahen' Mitmenschen?

Nikotin: Habe sehr lange viel geraucht:
erst 'Gruppenzwang' in der Schule, dann hat sich diese Sucht verselbständigt und ich habe mich oft nach getaner Arbeit durch eine Pause mit Kaffee + Zigarette belohnt und dabei (vermeintlich) entspannen können.

In der Depression rauch(t)e ich verstärkt, da ich ansonsten nicht viel mehr tun konnte, als die Zeit damit totzuschlagen, und außerdem rauchten fast alle - jedenfalls in der Klinik - und dem habe ich mich nicht entziehen können (zu labil).

Seit Anfang Juli versuche ich, die Finger von Zigaretten zu lassen, es gelingt mir auch,aber nur, indem ich es mir von TAG ZU TAG immer wieder neu vornehme!
Es wäre für mich eine schwierige Vorstellung, wenn ich mir sagen müßte, mein ganzes Leben nicht mehr rauchen zu 'dürfen'!

Also Ermutigung: Nach mehreren Anläufen kann es gelingen! Die Abstände, eine Zigarette anzünden zu wollen, werden größer. Aber Ablenkung muß wohl dasein, um nicht dauernd an Zig. denken zu müssen.

Lb. Gruß, Reinhart

P.S. Nächstens will ich versuchen, mich kürzer zu fassen, kann aber nicht garantieren, daß es mir gelingt! Lb.G.
Clown
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Clown »

Hallo Reinhart,

und so weiter

Will sagen, ich finde klasse, was du so von dir erzählst.
Bist du eigentlich als bipolar (oder wie das heißt) diagnostiziert?

Jedenfalls möchte ich dir schon wieder meinen Respekt bekunden.

Grüße,
Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
1957
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von 1957 »

Hallo Wycombe1

Ein Spruch dazu :
-nicht von mir -

Alkohol und Nikotin
rafft die halbe Menschheit hin.

Ohne Alkohol und Rauch
stirbt die andere Hälfte auch.

Sarkastisch, aber das Prinzip ...

Einen schönen Tag wünscht Euch
Manni !!
rm
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von rm »

Hallo Clown
Danke für deine Antwort, die mich im Moment wieder sehr, sehr gut tut! ( wie soll ich dir sonst sagen, daß ich dankbar bin, daß du da bist?) also nochmals d.... !

Das mit den Smilies finde ich lustig, weil man so relativ kurz dem Gegenüber signalisieren kann, wie es einem gerade geht. Ist wohl auch Sinn der Sache.

Wenn es mir besser geht, habe ich mit solchen Dingen wie Karikaturen, Witzen, Komik viel Spaß und sie helfen mir manchmal, auf andere Gedanken zu kommen...(aber... vielleicht ist es auch nur der "Klassenkasper" in mir. Wer weiß....)

Leider haben nicht alle, oder die wenigsten in meinem Umfeld soviel Verständnis dafür, weil sie immer das Gefühl haben, von mir verar..... zu werden.

Was für ein Blödsinn, denn ich glaube, ich nehme mich eher selbst auf die 'Schippe' und in guten Zeiten tut mir dies auch gut, in schlechten Zeiten artet das gegen mich in richtiggehenden TERROR aus !

Du fragst nach der Diagnose: Ich glaube, die Ärzte wissen selbst nicht so recht, wo sie mich einordnen sollen! Ich habe eher den Eindruck, daß sie froh sind, mich überhaupt glauben, einordnen zu können.....

Auf jeden Fall meinen sie, ich hätte depressive Grundstrukturen und durch meine häufigen Klinikbesuche sind sie zu dem Schluß gekommen (?), ich hätte eine recidivierende Depression mit hypomanischen Zügen (also leicht manisch).
Ich glaube eher, daß die falschen Medikamente zu diesem Schluß führten!

Sie basteln nun schon seit über 26 Jahren an meinen Depressionen 'rum, haben schon mindestens 15 verschiedene Medikamente ausprobiert, mal dieses, mal jenes angedacht und wieder verworfen.... ich kam und komme mir langsam wie ein Versuchskaninchen vor!

Wenn ich dann noch die Arztberichte lese, könnte ich manchmal wirklich 'kotzen': Da ist zum Beispiel die Rede von 'frühvergreist' (dabei bin ich doch erst 99.... )!

Du fragtest, was ich von meinem Therapeuten wollte: ich bin seit ca. acht Wochen zu der Meinung gelangt, nichts mehr von ihm zu erwarten (außer diverse Arztberichte, die ich durch meine sagenhafte Argumentation auch immer wieder bekam).

Im Ernst: ich will (nach ca.80! Sitzungen) wechseln und habe auch schon eine vielleicht diesmal gute Lösung gefunden.
Ich werfe mir vor, nicht schon eher meinem unguten Gefühl bei den diversen Sitzungen konsequent nachgegangen zu sein.

Ich habe theoretisch schon länger 'kapiert' (übrigens ein ständiges Schimpfwort meiner Mutter, fällt mir gerade auf), Nägel mit Köpfen machen zu müssen, weiß auch, daß ich mir selbst verantwortlich für mein Tun und Unterlassen bin.

(Hier hat mich dein Hinweis: "Taten zählen", Reinhart doch wieder sehr nachdenklich gemacht und mir so manches wieder 'raufgeholt). Meine Schwäche liegt aber in solchen Fällen dann oft darin, daß ich tausend Gedanken habe, keinen zu Ende denke, verunsichert bin und das Chaos kommt mit Macht....und damit die Depression.

Wenn gleichzeitig die Angst vor der Angst dazukommt, was ziemlich schleichend bei mir passiert, bin ich eigentlich wieder voll 'drin'
Dazu kommt, daß ich dann einfach ohne Power bin und gehe lieber den bequemen Weg, mich in meiner Depression zu vergraben, wähle die Vogelstraußpolitik...., kann die Verantwortung für mich so schön in andere Hände geben und mich bemitleiden lassen, um mir im entscheidenden Moment sagen zu müssen, Reinhart, du bist eine Niete, kannst nix, bist nix und wirst auch nichts werden...

Sch...Automatismus des Unterbewußtseins!


Und dann wird's gefährlich für mich, denn in solchen Situationen hatte ich auch schon mal das Verlangen, eine Überdosis Tabletten zu nehmen etc. (wenn da Gott - sei - Dank nicht meine 'kleine' Julia - sie ist im Moment auch schon 17 - gewesen wäre, bzw. die einfühlsame Emma - meine Labradorhündin ).

Andererseits habe ich irgendwo mal gelesen, aber wohl noch nicht verinnerlicht:
"Das Leben setzt einem SOLANGE eine Lektion in unterschiedlicher Form vor, bis man sie gelernt hat...und erst dann kommt die nächste" Wie wahr und doch so schwer!!

Nebenbei mal etwas positives:

Ich glaube an meinen Schutzengel. Hört sich vielleicht banal an, aber ich habe für mich erfahren dürfen, daß vieles KEIN Zufall ist.
Bestes Beispiel: deine aufmunternden Worte, die gerade im richtigen Moment ankamen, wo ich schon wieder anfing, an mir zu zweifen, ob ich in den Beiträgen von gestern nur an mich gedacht hatte und ob ich überhaupt im Thema wäre.... Also schon wieder Kritik hoch drei an mir und das hat mich heute Nacht schon wieder etwas abdrehen lassen.

Soooooo, jetzt gehe ich erst mal unter die Dusche, mache meiner Tochter und Emma ein schönes Frühstück, dann spazieren.

Und wenn ich Lust habe und nicht das dauernde Gefühl - was ja eigentlich von außen gesehen unbegründet sein mag - ungenügend und 'besserwisserisch' zu sein, komme ich heute noch 'wieder'.

Einen gaaanz schönen und erholsamen Feiertag und liebe Grüße, Reinhart

, auch Hallo an Anita
Clown
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Clown »

Hallo Reinhart,

deine Antwort hier sehe ich eben erst, keine Ahnung, wie das kam.
Bin zu müde, genau drauf einzugehen, aber möchte noch sagen, dass mich ein Stichwort in deinem letzten Posting 'angesprungen' hat: Eigendrehung.

Da ich doch allmählich meine Lektionen gelernt habe, sage ich mir sofort, was ist bei mir los, dass 'Eigendrehung' mir so auffällt.

War deine Therapie eigentlich eine tiefenpsych. Analyse?

Gut's Nächtle,
Clown

PS: Um deinen Hund beneide ich dich, der führt dich wenigstens Gassi, sowas bräuchte ich auch!
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Eckhart Tolle
rm
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Re: Alkohol/Nikotin, hallo Clown und guten Morgen

Beitrag von rm »

Guten Morgen Clown,

Mensch, das beruhigt mich wieder ungemein! Habe bestimmt viiiiiiiieeeel.... größere Schwierigkeiten mit 'verlorenen' Anregungen/ Antworten darauf u. umgekehrt als DU, oder?

Manche Beiträge von mir gehen mir einfach flöten und das schlimme:
ICH FINDE sie dann ÜBERHAUPT nicht mehr in meinem oft vorhandenen !Trankopf!

Muß mir da mal was überlegen, was mir (und vielleicht auch anderen 'Neuen' evtl.)da helfen könnte.

Zu meiner Therapieform:
Am Anfang hatte ich da überhaupt KEINE Anhnung, was da für eine Form mit mir dort gemacht wurde im Anschluß an die Notfallabt. (und es begann ja in einer Kriseninterventionsabt.) direkt in einer psychosomatischen/ psychiatrischen/ psychotherapeutischen Klinik

Als ich dann da 'rauskam', begann ich ganz unbedarft nach einem Psychotheapeuten zu suchen, allerdings kam der Wunsch u. die Anregung von MIR, da ich schon 'vorbelastet' mit solchen Angeboten war, weil meine Schwester Magersucht/Bulämie (richtig geschrieben (?) hatte und hatund ebenfalls Therapie machte/macht.

SIE konnte mir da keinen TIP geben, so ging ich einfach zu einem Therapeuten .Der erste war ein DR.Dr. der Philos. , den ich aus dem Telefonbuch hatte.
Erst DANN, viel,viel später merkte ich, was er da eigentlich für eine Therapieform mit mir machte, als er bei jedem meiner Besuche unendlich lange mich oft nicht ansah, sondern nur auf seinem Computer 'rumhackte' und ab und zu mal ein Wort einflechtete.

Vielleicht hätte ICH schon damals mal nachhaken sollen! Hatte damals - wie auch heute ab und zu noch - einfach nicht den Mut und die Kraft,ihn FÜR MICH, und NUR für mich(!) kritisch zu hinterfragen .
Gleiches trifft/ traf auch auf meinen jetzigen, (seit gestern gestrigen) Verhalt.therapeuten zu!.

Aber was nützt mir heute die Vergangenheit (außer daß ich das jetzt wieder hervorgekramt habe)(?)

Das ich dazu jetzt aber DIR was beantwortet habe, ist mir wiederum ein Wink und eine Gelegenheit gegeben worden (von wo, vielleicht von 'oben' , mich doch wieder mit meiner Vergangenheit auseindersetzen zu müssen/sollen/dürfen....

Sei es wie es sei... auf jeden Fall fällt es mir wieder auf, daß ich unwahrscheinlich 'weitschweifig' bin (das fiel auch gestern meinem 'superklugen' und 'hellwachen'
Therapeuten auf !!!!!!!!!
(Wollte eigentlich nur kurz mitteilen......)

Entschuldige Clown, ich werde mich bessern!


Übrigens: ICH habe meine Emma (mit der ich jetzt 'raus' muß,
und DU deine Kinder, die dich bestimmt ganz 'cool' finden.

allerdings: meine Emma kann mir STUNDENLANG ZUHÖREN, (was meine Ex. nicht konnte und oftmals heute auch noch nicht kann (ich aber oft auch nicht, weil ich oft in diesen Momenten auf einer ganz anderen 'Schiene' laufe als sie

Hallo Emma, jetzt aber gehen wir beide raus, es wird Zeit!

Lieben Gruß an Dich, Reinhart

P.S: Mist, schon wieder so lang geworden meine Antwort.....
rm
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Re: Alkohol/Nikotin @ Clown

Beitrag von rm »

Wollte gerade noch etwas da oben verbessern, denn das könntest du doch anders verstehen, als ich es gemeint hatte....

LB G, Reinhart
Clown
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Clown »

Hallo Reinhart,

«meine Emma kann mir STUNDENLANG ZUHÖREN, ... ich aber oft auch nicht»

Du kannst dir nicht zuhören? Das ist aber fatal...

Ich bin heute mit einem Kumpel bei strahlendem Sonnenschein Rad gefahren, und er redete wie ein Wasserfall, wirklich DIE GANZE ZEIT. Leider hat er eine gute Kondition, so dass ihm selbst bei höherem Tempo die Luft zum Reden nicht ausging! Ich hatte das Gefühl, er redet, um vor sich selbst davonzulaufen. Bei so einer Art von Reden fühle ich mich einsam neben dem betreffenden und ich vermute, er auch, obwohl er soviel erzählt.

Kennst du das?

Grüße, auch an die Emma, die bestimmt eine besondere Hündin ist
Clown
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Eckhart Tolle
rm
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Re: Alkohol/Nikotin @ Clown

Beitrag von rm »

Hallo Clown

da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt:
meine Exfrau KANN mir wohl oft nicht zuhören (und ich IHREN manchmal ebenso LAUNISCHEN Kommentar AUCH nicht!)

Oft sprechen wir eben ein/e unterschiedliche/s Sprache bzw. 'Schweigen' ..... mußte ich aber erst erkennen.

Man trifft eben oft nicht zur rechten Zeit, mit gleichen 'Schwingungen' und Erfahrungen zusammen!

Dass ich manchmal/ oft rede und rede und damit die Zuhörer überlaste oder gar 'zumülle', ist mir erst garnicht aufgefallen.... und keiner hatte es mir DEUTLICH und WOHLWOLLEND gesagt.....Mein Pech... Habe es erst vor kurzem gemerkt und du bestätigst es mir. Danke. .

... Da kommt mir ein Gedanke: vielleicht hatte meine damalige SHG garnicht so unrecht....???

Lb. Gruß und gute Nacht, Reinhart
Clown
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Re: Alkohol/Nikotin

Beitrag von Clown »

Hallo Reinhart,

«...du bestätigst es mir. »

Wie das denn, Reinhart? Ich kenne dich doch gar nicht. Hab dich nie reden gehört.

Wenn du zu der Erkenntnis gekommen bist, dass es so ist, dann ist das allein dein Verdienst. Wie geht es dir damit?

«da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt:»

Nein, hast du gar nicht, das war nur der Clown ...

Dir auch eine gute, wohltuende Nacht,
lG, Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
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