Ich bin stinksauer !

1960
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Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo liebe Forumsmitglieder,

wie verhält man sich Menschen gegenüber,die nicht die Wahrheit sagen?
Es geht um meinen Mann. Beiträge sind unter "Reha abbrechen" gepostet.
Gestern war ich also in der Klinik und habe mit Therapeut und meinem Mann ein doch recht langes (1Std.) Gespräch geführt.
Ich hatte mir vorher eingehend Gedanken gemacht, welche Fragen ich stelle.
Geredet hat der Therapeut! Hin und wieder konnte ich meine Fragen einbringen,
aber er hat sich dermaßen in seinen Antworten verwickelt, was mich absolut nachdenklich macht.

Am Montag hat er zu meinem Mann gesagt, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben kann.
Mein Mann rief mich direkt nach der Therapiestunde an, um mir das mitzuteilen.
Dienstags oder mittwochs hatte er einen Termin bei der Sozialberaterin und setzte auch sie davon in Kenntnis.
In einem Gepräch mit allen Ärzten und Therapeuten (Donnerstag) sagte sein Bezugstherapeut allerdings:
Nein, DAS haben sie falsch verstanden, sie sind in ihrem Beruf einsetzbar, ich gehe eher davon aus,
dass sie unterfordert sind....! HÄÄÄÄ????
Und genau das erklärte er mir gestern auch noch -zig mal. Mein Mann saß neben mir und war klitschenaß geschwitzt!
Das Thema Alkohol kam ebenfalls zur Sprache und er meinte, dass 1-2 Flaschen Bier
in Verbindung mit Beruf und Krankeit unterschätz werden.
Daß weiß ich und wir kennen genug Fälle, aber wir gehören nicht dazu!

Ich frage mich, warum der Glascontainer auf dem Klinikgelände, mit leeren Bier, Wein und Sektflaschen überquillt?
Wer trinkt dort eigentlich? Die Patienten oder vielleicht das Personal?
Ein Schreiben dazu wird an die Klinikleitung und an die LVA gehen - aber erst nach der Entlassung meines Mannes!

Nach dem Gespräch war ich mit meinem Mann noch im Baumarkt und anschließend im Restaurant,
ich werde einfach diesen Gedanken nicht los, dass er unkonzentrierter und unentschlossener ist, denn je.
Ich habe mir auf der Rückfahrt meine Gedanken dazu gemacht,
aber auch erst nochmal `ne Nacht drüber geschlafen.

Ich denke, es geht meinem Mann tatsächlich so, wie es einigen Anderen hier in diesem Forum
auch nach einem Klinikaufenthalt ergangen ist.

Und mir stellt sich nach wie vor die Frage:

Wie geht es weiter?

Liebe Grüße Monika
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika, ich hatte auch schon meine Bedenken, als Du geschrieben hattest, was Du Deinem Mann alles in die Klinik mitbringen sollst.

Das sah für mich so aus, dass man Deinem Mann beweisen will, dass er durchaus kann, wenn er nur möchte.

Also ich habe es leider oft so erlebt, solange nach ein Funke Leben in Dir steckt, wird es gegen Dich ausgelegt.

Dass ein Koch unterfordert ist, dass kann nur jemand sagen, der noch nie in der Küche gearbeitet hat. Da sollten die Herren mal ein Wochenende verbringen. Hinterher wüßten sie genau, wovon sie reden.

Mein letzter Klinik-Therapeut hatte ursprünglich Bankkaufmann gelernt, danach hat er nochmal studiert. Wie Bankleute so sind, von oben herab. Dazu noch ein ganz junger Bubi. Leider habe ich das erst später erfahren. Eine Mitpatientin kannte ihn von früher.

Ja und der Alkohol. Auf dem Klinikhof meiner Klinik waren alle Container voll mit Leergut. Im Wald um die Klinik herum überall Flaschen. Selbst der Turnsaal, das Treppenhaus, etc. blieb nicht verschont. Es ist schon ein Problem. Wenn sie dann einen in der Mangel haben, lassen sie nicht mehr locker. Wer da nur gelegentlich ein Bierchen trinkt und das nach Feierabend, der hat leider Pech.

Ich denke schon, dass da noch einiges auf Euch zukommt. Es wird nicht einfach. Aber Du bist ja hier im Forum. Viele haben ähnliches hinter sich. Die Hilfe hier ist Dir ganz sicher.

Liebe Grüße, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo Lisa,

danke für deine schnelle Antwort, deine Zeilen tun mir gut.
Vorab muss ich erwähnen, dass mein Mann im Service beschäftigt ist - er steht also an der Front! Und zwar als Einziger.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass zwischen Küche und Service generell kein gutes Klima herrscht,
aber es gibt auch Ausnahmen! Viele Jahre gab es keine Probleme, dafür steigerte es sich in den Letzten um so mehr.
In der Hoffnung, der Chef würde seinem einzigen längjährigen Mitarbeiter zur Seite stehen,
gab`s von der Seite noch mehr Druck.....widerlich!
Damit hatte mein Mann dann unermüdlich zu kämpfen - Missachtung durch Kollegen/Vorgestzte
und gleichzeitig dem Gast gegenüber absolute Freundlichkeit! Wer hält denn auf Dauer so etwas aus?

Unsere Kinder sind heute zu ihrem Papa gefahren. Um mich abzulenken,
war ich für zwei Stunden in der Stadt.
Ich krieg diesen Therapeuten einfach nicht aus dem Kopf. Ich möchte hier keine Berufsgruppe angreifen,
also bitte nicht böse sein. Allerdings verkörpert er für mich einen typischen Auto-, oder Handyverkäufer.
Er hat auch erzählt, dass er in der Werbebranche tätig war.....hm?

Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben.
Selbst schreiben und lesen zu können, dass
sich viele Andere auch "damit" auseinandersetzen müssen.

Und ich denke, es kostet mich noch viel Anstrengung, Tränen,
schlaflose Nächte.... aber ich werde kämpfen!
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika,

ob Service oder Küche, da ist kein großer Unterschied, überall Hektik und kaum Zeit zum Atmen. Dazu muss man geboren sein, ein Normalsterblicher hält das auf Dauer nicht aus.

Die Therapeuten in den Reha-Kliniken, mit ganz wenigen Ausnahmen, sind meistens sehr Obrigkeitsergeben. Jeder will ja voran kommen, wenn möglich, ganz schnell.

Dass Therapeuten vorher einen anderen Beruf ausgeübt haben, höre ich auch nicht zum ersten Mal. Der Grund ist oft die Abi-Note. Ein schlechtes Abitur bedeutet meistens eine spätere Aufnahme an einer Uni. Diese Zeit wird dann mit einer Lehre, bevorzugt im kaufmännischen Bereich (kann man immer gebrauchen, auch als Selbständiger), überbrückt. Danach wird dann studiert. Ja und das sind dann unsere Therapeuten.

Mir ist heute auch durch den Kopf gegangen, dass ich im vergangenen Jahr so ziemlich durch die Therapeuten- und Reha-Klinikhölle gegangen bin. Aber das ist unser Weg. Alle, die rentenversichert sind und aus irgendwelchen Gründen an einem gesundheitlichen Scheideweg stehen und deshalb ihren Beruf nicht mehr ausüben können, werden durch diese Hölle gejagt. Die einen mehr, die anderen weniger.

Das ist das System. Da muss man durch. Richtig ist das, was da mit uns gemacht wird, sicher nicht, aber wir haben keine Lobby. Es gibt Sozialverbände, die können beraten und helfen, aber einschreiten können sie nicht.

Der Patient ist ungeschützt. Da ist eine Lücke im System.

Diese Abhängigkeit von gewissen Leuten, sehr oft wird nach Nase entschieden, oder nach Laune, oder es müssen Zugeständnisse an die Chefetage gemacht werden. Die Häuser müssen sich ja finanzieren. Da geht es nicht an, dass 80 % der Patienten, krank und berentet entlassen werden. Es geht auch nicht, dass jeder eine berufliche Weiterbildung oder Umschulung bekommt. Wo sollten die Mittel herkommen? Obwohl sie für jeden, der schwer erkrankt ist, vorhanden sein müssten.

Die Ärzte in der Psychiatrie sind da etwas unabhängiger. Dort, in diesen Kliniken und ambulant bei Ärzten und Therapeuten, habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Deinem Mann steht immer noch der Weg in eine Fachklinik offen. Dazu braucht er nur die Überweisung von seinem Hausarzt, besser von einem Arzt für Psychiatrie.

Aber jetzt laß ihn die Reha beenden. Danach, wenn sein Gesundheitszustand unverändert ist oder sich verschlechtert hat, kann er sich immer noch einweisen lassen.

Ich erhielt erst dort wirkliche Hilfe, fand die Ruhe für die wichtige Entscheidung, die anstand. So viel Zeit muss sein. Wir sind nicht auf der Flucht, wir sind krank.

Liebe Grüße, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo Lisa,

mir ist, als hätte ich Gelatine im Kopf.
Alles schlabbert hin und her - eine Lösung nicht in Sicht.
Wie auch ? Wir haben erst angefangen!

Geduld ist eine meine Stärke, hätte/n ich/wir sonst vier Kinder?
Ich werde Geduld für meinen Mann aufbringen - ich brauche ärztlichen Beistand und ich gehe soweit,
dass ich jeden Arzt "in die Knie" zwinge - ich will eine Antwort auf meine Frage!
Das ist mein Kampf und es ist nicht der Erste!
Und erst, wenn mir ein Arzt gegenüber sitzt und sagt wir können nichts mehr tun -
er/sie wird in absehbarer Zeit sterben....
Dann gebe ich auch auf - aber erst dann - (DAS war auf meinen Bruder bezogen!)
Ich bin wachsam - die Kinder haben heut ihren Papa besucht und gesagt:
er ist so hektisch, so nervös,....
Ich/wir warten noch einige Tage ab....

liebe grüße Monika
feuerfisch
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von feuerfisch »

Hai 1960

Wie viel Druck übst du eigentlich aus wenn du ein Ziel hast?

Und was sagt dein Mann denn nun eigentlich darüber wie er sich fühlt und ob er die Behandlung für sich als positiv empfindet?

Grüße

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
barney

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von barney »

Hallo 1960,

ich kann Deinen Frust sehr gut verstehen. Aber bitte nicht alle Ärzte "in die Knie zwingen" wollen.

Glaube mir bitte, es gibt auch in dieser Berufsgruppe Menschen, die ihren Beruf sehr ernst nehmen; es sind leider zunehmend weniger, das will ich wohl zugestehen. Ich möchte Dir daher raten, einfach einen anderen Arzt zu konsultieren.

Gruß
Bernd
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo
@ feuerfisch
@ Bernd

Ich übe gar keinen Druck aus!
Ich stelle Fragen. Und erwarte eine Antwort.
Ist diese Antwort befriedigend, ist gut - sonst frage ich weiter. Ganz einfach.

Ich bin vor vielen Jahren von vielen Ärzten so in die IRRE geführt worden, dass ich heute so handeln und hinterfragen muss.
Es ging nie um mich, sondern immer um Familienangehörige, die einfach keine Lobby hatten....

Ich gehöre nicht zu denen, die nur streiten wollen, damit sie Recht bekommen -
nee, dafür ist mir meine Zeit zu kostbar. Ich bin ganz friedlich, aber wachsam !

liebe grüße Monika
feuerfisch
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von feuerfisch »

Hai 1960

Womit du meine zweite Frage noch nicht beantwortet hast....

Was sagt er dazu nachdem er sich in der Klinik eingelebt hat? Geht es denn dabei nicht um ihn?

LG

feuerfisch
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Silvi
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Silvi »

Hallo 1960,

ich verstehe dich nur zu gut. Du hast ein Recht darauf, zu wissen was los ist.

Gerade für einen "gesunden" (nicht depressiven Menschen) ist es manchmal sehr schwer damit umzugehen.

Deshalb finde ich es sehr wichtig, dass die Angehörigen voll informiert werden. Auch für meinen Mann ist es ziemlich schwer, meine Depression zu verstehen und damit umzugehen.

Liebe Grüße
Silvi



**Wir sind niemals so verloren, als dass unser Schutzengel uns nicht finden könnte!**
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika,

Deine Kinder hatten den Eindruck, dass Dein Mann sehr nervös und hektisch wirkte.

Der Klinikalltag ist schlimmer als Schwerstarbeit. So habe ich es zumindest in meiner letzten Reha erlebt.

Die beiden Rehas zuvor waren ok. Davon konnte ich auch gesundheitlich noch lange profitieren. Sie haben positiv noch eine lange Strecke, nachhaltig auf mein Befinden gewirkt. Bei meiner letzten Reha war das ganz anders. Sich einleben und zur Ruhekommen war nicht. Ich fühlte mich ständig unter Druck. Die Therapeuten und Ärzte wollten einfach aus einer am bodenliegenden Frau ein Stehaufmännchen machen. Sie hatten kein Einsehen.

Ich habe auch den Eindruck, dass das Klima in den Rehakliniken schlimmer geworden ist. Die vielen Arbeitslosen und daneben die vielen Menschen, die im Beruf krank geworden sind. Das ist ein politischer Druck, das ist unsere Zeit in der wir leben, leider. Trotzdem habe ich für Ärzte und Therapeuten, die das Leid der Patienten wohl erkennen, es aber ganz gezielt übersehen und ignorieren, kein Verständnis. Sie verhindern damit kein Problem, sondern sie schaffen volkswirtschaftlich neue. Die Leidtragenden sind die Patienten, die erhebliche gesundheitliche Schäden in Kauf nehmen müssen und ihre Familien.

Mir ging es 6 Wochen lang in dieser letzten Reha nur schlecht und zu Hause fand ich mich danach nicht mehr zurecht. Meine Rettung war dann eine psychosomatische Klinik. Dort fand ich so ganz langsam wieder Vertrauen in mich und auch in Ärzte und Therapeuten.

Dein Mann soll einfach mal im Bett bleiben, wenn ihm danach ist. Morgens nicht aufstehen. Die versuchen dann, ihn raus zu holen. Aber er hat zumindest ein Signal gesetzt, dass es so nicht weitergehen kann. Er ist erschöpft von seinem langen Berufsleben, er hat Ruhe und Wohlbefinden bitter nötig und auch verdient.

Deine Fragen zu der Erkrankung Deines Mannes, ich tippe auf Burn-out und Depressionen. Das soll jetzt aber keine Diagnose sein, sondern nur von Frau zu Frau gesprochen. Dazu gibt es im Internet einiges zu lesen. Gib einfach mal bei Google ICD-10 ein. Unter F kommen die psychischen Erkrankungen. Aber fühl Dich nicht erschlagen, von dem was da kommt. Das sind nur Leitlinien, jeder Mensch ist ein Einzelfall.

Schau mal bei mittelschweren und schweren Depressionen nach.

Hat man in der Reha mit Deinem Mann schon mal über Medikamente gesprochen? Das wird dort meistens nicht getan. Eine Klinik für Verhaltenstherapie, z.B. glaubt daran, dass der Mensch auch ohne Medikamente auskommt. Die sehen es gar nicht gerne, wenn Patienten bereits auf Medikamente eingestellt sind. Mir ist mittlerweile bewußt, dass ich mit meiner Krankheit ohne Medikament nicht mehr leben könnte.

Es ist ganz einfach so. Ohne Medikament bin ich ein Bündel Elend. Hilflos und im Chaos. Der Alltag wird zum Berg.

Liebe Monika ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft für Dich und Deinen Mann. Liebe Grüße, Lisa
1960
Beiträge: 42
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Euch allen einen schönen Sonntag,

@ feuerfisch
das mit dem Einleben und Wohlfühlen in der Klinik sieht wie folgt aus.
Er meinte, an allen Aktivitäten teilnehmen zu müssen. Dann ging er oft in die Kirche(macht er zu Hause nie).
Er besorgte sich Holz und Werkzeug, den Rest musste ich ihm in die Klinik bringen -
wenn sein Programm vorbei ist, geht er in den Ergo-Raum und werkelt an seinen Projekten.
Der Rest, der Gruppe geht nach dem Pflichtprogramm in die Stadt. Die Worte meines Mannes:
Die Meisten hier sehen das als Urlaub, Vergnügen und Partnerbörse. Ich will hier etwas für mich tun!
In der Kirche und im Ergo-Raum habe ich meine Ruhe.
Anfangs war er von den verschiedenen Schicksalen sehr ergriffen- nun hat er sich bewußt zurückgezogen.
Verständlich, oder?!

@ Lisa
Danke für die Tipps, hatte mich letztes Jahr schon informiert -es ist Burn-Out und eine mittelgradige Depression-
(hat er Freitag gesagt, aber das kann sich ja wieder ändern) Dort sieht er auch die Gefahr von Alkohol abhängig zu werden.
Mein Mann fragte ihn, ob es sinnvoller wäre, ADs oder abends Schlafmittel zu nehmen - Antwort:
Manche brauchen diese Medikamente. Meine letzte Fragen war, braucht mein Mann Medikamente? Nein.

@ alle
ich bin der Meinung, dass der Therapheut wirklich "Müll" geredet hat.
Die Anforderungen in der Gastronomie sind hoch -
jung, dynamisch, stresserprobt, flexibel, Fremdsprachenkenntnisse.... -
mein Mann hat 30 Jahre alles gegeben, der Job hat ihn fertig gemacht!
Er will weiter arbeiten, er will keinen Rentenantrag stellen!
Und dann sagt dieser "Kasper" von Therapeut, er wäre unterfordert,
könnte noch mehr Leistung bringen,
soll sich einen anderen Arbeitgeber suchen und mehr Lohn verlangen.

Ist es ratsam, dem Therapeuten Folgendes schriftlich mitzuteilen?
Ich möchte gesund werden, weiterhin am Arbeitsleben teilnehmen, Umschulung o.ä. machen,
aber keineswegs kann ich wieder in meinem Beruf arbeiten.

lieben Gruß Monika
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika,

Dein Mann hat noch ein Beschäftigungsverhältnis. Da ist es schwierig, eine Umschulung zu bekommen. Man macht heute niemanden von amtswegen zum Arbeitslosen, schult ihn mit unsicherem Ausgang um, um danach immer noch einen Arbeitslosen zu haben.

So eine Umschulung würde ja ein bis zwei Jahre dauern. Was wird in dieser Zeit aus seinem Beschäftigungsverhältnis?

Das hat er jetzt noch sicher. Ich will Dich nicht entmutigen, aber es wird nicht einfach.

Kündigt Dein Mann selbst, bekommt er Schwierigkeiten mit dem Arbeitsamt. Wird er gekündigt, dann bekommt er vom Arbeitsamt wahrscheinlich schneller als er denken kann, einen neuen Job in der Gastronomie. Denn dort werden immer Leute gesucht.

Es würde ihm schon viel helfen, wenn er von einem Arzt bescheinigt bekäme, dass er in der Gastronomie nicht mehr arbeiten kann. Die Konsequenz daraus wäre aber auch eine weitere Krankmeldung, aber auch, dass ihn sein jetziger Arbeitgeber entläßt. Die niedergelassenen Ärzte stehen unter dem Druck der Krankenkassen. Der medizinische Dienst wird eingeschaltet. Der arbeitet für die Krankenkassen. Also auch nicht objektiv.

Dein Mann stellt in dieser Situation einen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben (wird von der Rentenversicherung oder vom Arbeitsamt bezahlt).

Jetzt, da er noch beschäftigt ist, kann die Reha-Klinik wohl kaum einen Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben für Deinen Mann stellen. Das geht von der Klinik aus, für Arbeitslose, die eine Wiedereingliederung dringend brauchen und alle anderen Maßnahmen, wie eigene Jobsuche, nichts gebracht haben.

Ein Berufsleben von mehr als 30 Jahren lässt sich nicht innerhalb von 6 Wochen total umorganisieren. Das wäre zu schön.

Ihr müßt also Geduld haben, Euch überall informieren und dann entscheiden.

Liebe Grüße, Lisa
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika,

lies mal in dem Thread - in welche Klinik soll ich gehen, da wird im Verlauf sehr gut der Unterschied zwischen Reha-Klinik und psychosomatischer Klinik erklärt.

Vielleicht hilft Euch auch das weiter.

Liebe Grüße, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo Lisa,

auch das haben wir schon getan.

Ende letzten Jahres haben wir uns von einem Rechtsanwalt(Arbeitsrecht) beraten lassen -
er riet natürlich davon ab, selbst zu kündigen. Die Abfindung geht ansonsten verloren.
Der Arbeitgeber wollte ebenfalls nicht kündigen, da er sonst die Abfindung zahlen müsste.
Der RA meinte, dass es die Möglichkeit gibt, dass im beidseitigen Einvernehmen
eine Lösung gefunden werden kann (kein Aufhebungsvertrag) und sich beide Parteien einigen können.
Der Arbeitgeber wollte sich "drum kümmern".

Entgegen allen Behauptungen, waren wir mit der Beratung beim Arbeitsamt sehr zufrieden.
Hätte mein Mann vor einem Jahr gekündigt, hätte er keine Sperre bekommen - es war eindeutig Mobbing.
Es stimmt, der Sachbearbeiter(sehr verständnissvoll) hätte ihm tatsächlich 10 Stellen und mehr vermitteln können.
Er meinte allerdings, dass es sinnvoller wäre, erst gesund zu werden, die Reha zu machen und sich dann weiter zu bemühen.

Der RA erläuterte es so: Herr X jetzt lassen sie sich erstmal krankschreiben, dann gehen sie arbeiten,
dann beantragen sie eine Reha, wenn sie sich nicht in der Lage fühlen, machen sie krank,
dann wieder arbeiten, dann zur Reha und dann sehen wir weiter!
Ich war sehr skeptisch und mein Mann meinte, dass er sowas nicht kann, dafür ist er viel zu gewissenhaft.
Und was ist jetzt? Es ist genau diese Situation eingetreten-
ich habe auch schon überlegt, einen Termin beim RA zu vereinbaren....

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass mein Mann am 10.01. so fit sein soll, das er seinen Dienst antreten kann.
Wenn er tatsächlich als gesund entlassen wird, bleibt nur der Weg (ist vielleicht sogar der Bessere) zum Hausarzt.

liebe Grüße Monika
feuerfisch
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von feuerfisch »

Hai 1960

Na, was du über das Verhalten deines Mannes schreibst klingt für mich doch so das er diesen Klinikaufenthalt für sich als Chance erkennt.

Er ist aktiv, versucht an sich etwas zu ändern. Die Beschäftigung mit kreativen Sachen scheint ihm auch einen Ausgleich zu bringen. Ich kenne das auch von mir. Es hilft vielen Leuten. Wenn du mal hier im Forum etwas herumliest wirst du sehen das viele hier dankbar sind für ihre Kreativität. Zum Einen weil es ein Ausgleich ist, aber zum Anderen auch weil man damit verarbeiten kann. Dinge, die nicht (mehr) ausgesprochen werden können finden ihren Ausdruck in dem Gestalterischen.

Wenn das sein Weg sein sollte sich zu stabilisieren.....wie könnte das negativ sein?

Für mich ist es immer so das ich so eine Art "Kosten-Nutzen-Rechnung" aufstelle. Wie immer im Leben ist nicht alles positiv - aber was überwiegt?
Wenn dein Mann dort nur ein wenig für sich heraus ziehen kann, nur ein klein wenig Werkzeug (im übertragenen Sinne) für sich mitbekommt um stabiler zu werden - ist es das dann nicht wert?

Sicher, die Frage um seine berufliche Zukunft steht dann noch im Raum. Aber ein Anfang ist gemacht.

Liebe Grüße

feuerfisch
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Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika, da habt ihr ja schon viel getan und seid gut informiert.

Mehr gibt es leider nicht. Genauso ist der Weg.

Entweder Dein Mann steigt auf wie Phönix aus der Asche, ist jung, aktiv, durchsetzungsfähig, gesund, belastbar und fängt wieder von vorne an, oder, und das ist realistischer, er ist so alt, wie er ist, krank und versucht irgendwie einen anderen Beruf zu erlernen, in dem er bis zur Rente arbeiten kann.

Leider ist dieser Weg vorgezeichnet und bringt einige Schwierigkeiten und Verluste mit sich. Auch Ungewissheiten.

Bei der BfA gibt es einen Reha-Berater. Ich denke bei der LVA auch. Dieser Sachbearbeiter ist zwischengeschoben um zu vermitteln und um zu ermitteln. Über diesen Reha-Berater könntet ihr an eine Teilhabe am Arbeitsleben über die Rentenversicherung kommen.

Schritt eins: Antrag auf Teilhabe am Arbeitsleben stellen. Antrag an die LVA schicken.

Schritt zwei: Der Reha-Berater nimmt mit Deinem Mann Verbindung auf, lädt ihn zu einem Gespräch ein. Vermittelt zwischen Arbeitsamt und Rententräger. Es wird entschieden, wer für die Leistungen aufkommt.
Wo und wie umgeschult wird.

Zuvor muss aber geklärt werden, ob Dein Mann zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt einen solchen Antrag stellen kann. Ich glaube es nicht. Solange er nicht arbeitslos ist, wird das wohl nichts.

Alles Liebe und einen schönen 3. Advent, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Ein freundliches HAllO an euch alle,

möchte euch 11 Tage später nochmal etwas zu dem Thema schreiben.
Mein Mann durfte nun doch über die Weihnachtsfeiertage nach Hause - es waren schöne, besinnliche Tage.
Bei aller Anspannung und Freude auf die Weihnachtsfeiertage, rückte das, was danach kommt natürlich in den Hintergrund.

Dort angekommen, fragen wir uns nun, wie geht es jetzt weiter?
Es dreht sich alles nur darum, am 10.01. wieder in den Betrieb zu müssen. Weder Kollegen,
noch Vorgestzte haben sich in den fünf Wochen nach meinem Mann erkundigt - kein Anruf, keine Karte, kein Besuch.
Wie verhält man sich Mitarbeitern/Vorgesetzten gegenüber, die
solch ein Verhalten an den Tag legen? Menschen, die man mehr als 20 Jahre "kennt",
gehobene Gastronomie betreiben, nur in "besseren" Kreisen verkehren....
Ich finde diese Verhaltensweise einfach nur primitiv und niveaulos.

Ich habe keine Ahnung, wie ich meinen Mann in dieser Angelegenheit positiv beeinflussen oder bestärken kann.
Oder sehe ich vielleicht alles falsch?


liebe grüße Monika


Vor einigen Jahren habe ich für mich Folgendes entdeckt:
Wenn ich von anderen Menschen nichts erwarte, kann ich auch nicht enttäuscht werden.
Mein Mann ist leider noch nicht soweit.
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika, das freut mich, dass Dein Mann Weihnachten mit der Familie feiern konnte.

Ich würde jetzt das Ende der Reha abwarten. Vielleicht wird Dein Mann ja noch für eine gewisse Zeit krank entlassen.

Wenn nicht, wird sich Dein Mann bestimmt so eine Art Notfallplan für die Zeit am alten Arbeitsplatz zurechtgelegt haben.

Es gibt ja auch einen Zustand der inneren Kündigung. In dieser Phase bewegt man sich meistens lange bevor man tatsächlich kündigt. Was jetzt kommt, ist eine Entwicklung, die nicht hundertprozent planbar ist, Ihr könnt lediglich dafür sorgen, dass Euch die Entwicklung nicht überrollt.

Deshalb würde ich auch den Rehabericht abwarten und zu all den Punkten, die Dein Mann anders beurteilt, Stellung beziehen.

D.h., wenn er als berufstauglich entlassen wird, würde ich widersprechen und weiterhin daraufeinwirken, in eine Umschulungsmassnahme zu kommen.

Dass sich selbst langjährige Kollegen nicht melden, das ist ganz normal. Die Arbeitswelt ist so. Wahrscheinlich sind sie obendrein noch stinksauer, dass Dein Mann gerade während der Feiertage ausgefallen ist. Wahrscheinlich sind auch viele, gesundheitlich in ganz ähnlicher Situation wie Dein Mann und hätten eine Ruhepause dringend nötig. Man darf da nicht zuviel erwarten, am besten garnichts.

Liebe Grüße, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Liebe Lisa,

vielen Dank, dass du mir geantwortet hast.
Deine Worte und Ratschäge sind immer sehr hilfreich und tun mir gut!

Die "innere Kündigung" hat schon im letzten Jahr stattgefunden - mein Mann wollte nicht mehr zur Arbeit gehen.
Ich habe ihm "gut zugeredet" - er solle es nochmal versuchen, Gespräche führen,
seine Bereitschaft zeigen, aber keinesfalls mit einer Krankenmeldung oder gar selbst kündigen dort ausscheiden.
Der Anwalt hat dies alles bestätigt - und trotzdem.....

Jeden Morgen, wenn mein Mann zur Arbeit gefahren ist, hatte auch ich Magenschmerzen, hab mir Vorwürfe gemacht,
dass ich ihn damit unter Druck gesetzt habe.

Ich habe mir deine Ratschläge notiert und lese immer mal wieder "quer".
Dann wiederum denke ich, das ganze Lesen und informieren macht mich wahnsinnig,
ich kann mir kaum etwas merken, lenke mich mit einfachen Dingen ab, will selbst niemandem Rede und Antwort stehen.....

Ich bin so - wenn ich etwas anfange, dann bringe ich es auch zu Ende.
Nur so lernt man! Auf halber Strecke aufgeben, ist feige.

Hätte dir gerne eine persönliche e-mail geschrieben. Geht ja leider nicht - also mach ich`s hier.

DEINE WORTE TUN MIR GUT !!!

Sei ganz lieb gegrüßt Monika
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika,

das Leben nimmt manchmal seinen Weg, wir können nicht alles beeinflussen.

Ich bin auch so ein Kopfmensch, will alles genau nachlesen, bekomme dann Angst, weil sich manches widersprüchlich anhört.

Dann wieder hat das Leben eine Lösung parat und plötzlich ist alles so ganz einfach.

Ich verstehe Dich, dass es Dir Kummer bereitet, wenn Dein Mann morgens zur Arbeit geht.

Es hängt zum einen viel von diesem Arbeitsplatz ab, vielleicht Euere ganze Existenz. Dein Mann ist mit 48 Jahren nicht mehr der Jüngste. Egal ob für den Beruf oder für eine Umschulung. In diesem Alter stellt man sich nicht mehr so einfach um.

Laß ihn doch einfach mal reden. Was er gerne möchte. Wahrscheinlich muss er wirklich arbeitslos werden, damit er in eine Maßnahme kommt. Könntet ihr dieses Risiko eingehen?Vielleicht würde es sich lohnen.

Vielleicht hat aber auch schon der Arbeitgeber reagiert und die Kündigung liegt schon in der Schublade, man wartet nur noch auf eine Gelegenheit.

Wenn Du möchtest, dann schreibe mit unter Schokoloko23@aol.com. Das ist eine e-mail adresse, die ich nur für das KND habe. Darauf schreibt sonst niemand.

Liebe Grüße, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Ach Lisa,

... deine Worte !

Als ich meinen Mann am Dienstag in die Klinik brachte, habe ich ihm genau DAS gesagt:

vielleicht machen wir uns um "ungelegte Eier" Gedanken und deine Kündigung liegt schon in der Schublade.....

Eher nicht - bei Kündigung, müsste der Betieb eine Abfindung zahlen.

Mittlerweile ist auch dieses Thema vom Tisch.

Wie lange soll DAS noch so weiter gehen?
Wie lange kann mein Mann / wir DAS alles noch ertragen?

Wir kämpfen alle um unsere Existenz und wie sagt man so schön? Geld stinkt nicht! Aber:

DIESES GELD MACHT UNS NICHT GÜCKLICH !!!

gruß und gute nacht Monika
Lisa23

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Monika,

trotzdem könnte die Kündigung in der Schublade liegen.

Bei Krankheit versuchen es die Arbeitgeber ab und zu.

Eine Abfindung ist nicht gesetzlich geregelt. Man bekommt nicht automatisch nach einer gewissen Betriebszugehörigkeit eine Abfindung. Oder andersherum, es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf eine Abfindung. Oft werden Abfindungen bei Betriebsschließungen gezahlt, wenn noch Masse da ist. Vor Gericht wird auch nicht auf eine Abfindung geklagt, sondern auf Wiedereinstellung. Das könnte dann mit einer Abfindung enden, wenn beide Seiten einverstanden sind.

Wie es beim Arbeitsgericht ausgeht, ist jedoch mittlerweile auch oft Glückssache. Wir leben in einer CDU-Welt. Die Richter werden nicht gewählt, sie werden ins Amt berufen, von wem wohl? Wes Brot ich eß, des Lied ich sing.

Trotzdem, ein Ende der Beschäftigung, wäre wahrscheinlich die Möglichkeit für ein neues Leben.

Liebe Grüße, Lisa
1960
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Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo ihr Lieben,

möchte euch kurz schildern, was so passiert ist.
Eigentlich nichts: Durch die Feiertage und Urlaub der Ärtze und
Therapeuten wurde in der Klinik kaum bis gar nichts gemacht.

Letzten Freitag war mein Mann zum Abschlußgespräch beim Oberarzt.
Dieser war mit den aktuellen Blutwerten sehr zufrieden.
Auf Nachfragen meines Mannes, von wann diese Werte sind,
antwortete er: vom 5.Dezember
Mein Mann wies ihn darauf hin, dass bei ihm nur bei der
Ankunft Blut abgenommen worden sei. Also im November. Hm, ja, kann ja mal vorkommen.

Gestern habe ich meinen Mann abgeholt.
Ziemlich nervös und gar nicht in Aufbruchstimmung,
ach lass uns doch hier noch einen Kaffee trinken. Sinngemäß: Ich will nicht nach Hause.
Am Abend vorher fragte er mich zum x-ten Male: soll ich in den Betrieb fahren oder anrufen?
Wir können doch auf dem Heimweg dort vorbei fahren.
Unterwegs beschlossen wir, erst einmal nach Hause und "dort ankommen".
Mittagessen und dann war er so k.o., dass er sich hingelegt hat.

Am späten Nachmittag ist er dann in den Betrieb gefahren. Also:
Man hätte ja noch gar nicht mit ihm "gerechnet",
ob er wieder voll Einsatzfähig wäre? "Was" anderes geht nämlich nicht. (Was immer sich dahinter verbirgt?!)
Außerdem hat er noch Resturlaub und den könnte er jetzt nehmen. Also bis Montag.
Mein Mann bat darum, vorher noch ein Gespräch zu führen - abgelehnt, kann man Montag erledigen.

Ich kenne diese Situation noch vom letzten Jahr -ich habe das Gefühl, ich ersticke.
Ich bin ein sehr geduldiger Mensch - aber "sowas" packt mich mittlerweile immer recht schnell.
Nun warten wir bis Montag. Versuchen diese Tage mit der Familie zu geniessen.
Ich hab sogar extra den Weihnachtsbaum und die Deko stehen lassen,
damit wir noch ein wenig Weihnachten nachholen können, blöd nä?
So, ist doch bisschen mehr geworden.

Liebe Grüße Monika
1960
Beiträge: 42
Registriert: 10. Dez 2006, 14:29

Re: Ich bin stinksauer !

Beitrag von 1960 »

Hallo,

möchte kurz schildern, was gestern und heute "gelaufen" ist.
Mein Mann sollte um 13 Uhr im Betrieb sein um 12.30 Uhr kam ein Anruf - 15 Uhr ist früh genug,
da es eine Abendveranstaltung (Neujahrsempfang) mit 100 Personen ist.

Wir hatten uns vormittags nochmals zusammen gesetzt -
er war ziemlich nervös, nass geschwitzt und hat sich Notizen gemacht, was er sagen will,
bzw. sofort wieder nach Hause kommt und eine Krankenmeldung nachreicht.

Um 14.30 Uhr ist er dann losgefahren......
und heute Nacht um 0.30Uhr nach Hause gekommen.
Ich hatte erwartet, dass er sich wenigstens kurz telefonisch bei mir meldet - nichts.
Meine Nerven lagen abends schon blank.
Als er dann nach Hause kam, habe ich mich schlafend gestellt und bis in den Morgen wach gelegen.

Heute Morgen ging`s mir noch schlechter - ich habe ihn auch nicht gefragt, wie es war und was man gesagt hat.
Ich konnte es einfach nicht und ich wollte es auch gar nicht wissen!
Ich kann es nicht begreifen, ich mache mir wochenlang Gedanken,
wie es weitergehen kann/soll, wie ich ihn ermutigen kann,
wenn er mir immer wieder sagt, dass er nicht zurückgehen will....

Und dann bleibt er am ersten Arbeitstag 10 Stunden im Betrieb.

Heute war er bis 16 Uhr arbeiten - und ich habe immer noch nicht gefragt -
ich lass ihn in Ruhe und warte, bis er von selbst redet, aber:
Nun suche ich die Schuld bei mir.

Gruß Monika
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