Depression mit Somatisierungsstörung

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D.H.
Beiträge: 20
Registriert: 14. Dez 2006, 11:09

Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von D.H. »

Hallo!
Ich bin neu hier und hoffe ,das ich hier leute mit gleicher krankheit treffe.Ich war vor 4 Jahren 3 Monate stationär.Seit März Diesen Jahres geht es wieder los.Ständige Schmerzen,Schwindelanfälle und das Gefühl doch ernsthaft krank zu sein.Ich kann mich kaum noch um meine Familie kümmern.Wem geht es ähnlich????
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von triste »

Hallo,

köperliche Symptome bei Depressionen sind ganz normal, manche Depressive nehmen ihre Depression sogar nur über diese somatische Symptomatik wahr.Wenn Deine Diagnose Somatisierungsstörung lautet, dann kann ich Dich nur willkommen heissen im bemitleidenswerten Club der Psychosomatiker, (ich gehöre auch dazu).
Zuerst ist es sehr wichtig, zu erkennen, dass die körperlichen Symptome, unter denen Du leidest, ein Hilfeschrei Deiner Seele sind.(Und in der Regel KEIN organischer Defekt).
Man geht in der Psychosomatik davon aus, dass ein ungelöster emotionaler Konflikt, den der Psychosomatiker so gut verdrängt, dass er ihn nicht einmal wahrnimmt, auf die körperliche Ebene "verschoben wird". Es ist sozusagen ein Bewältigungsversuch.
Schwer zu verstehen, vor allem, wenn man starke Schmerzen hat.Da kommt einem der eigene Körper vor wie ein Feind....
Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten für Dich:
Psychosomatische Klinik (Keine Kur, sondern Klinik!). Dort machst Du stationär Psychotherapie, werden Deine Symptome alle diagnostisch abgeklärt, (was heisst: es wird eine organische Ursache ausgeschlossen), evtl. werden Schmerzen oder ähnliches medikamentös behandelt. Dieser stationäre Aufenthalt ist wirklich sehr hilfreich, dauert aber auch eine Weile.

Ambulant kannst Du Psychotherapie machen, zu einem Arzt für psychosomatische Medizin gehen, zu einem Schmerztherapeuten (wenn Du eine Schmerz-Symptomatik hast). Wichtig sind auch: Körperarbeit (Massage, Wärme, Bewegung, Entspannungstechniken, Yoga, etc.)
Alles, was Dir Wohlbefinden macht und eine positive Wahrnehmung Deines Körpers.

Am wichtigsten ist aber eine Psychotherapie, die die zugrundeliegende Ursache aufdeckt und hilft, den Konflikt zu bearbeiten.

So, wie Du Dich anhörst, kommt bei Dir zusätzlich der Druck dazu, Deine Familie nicht mehr versorgen zu können. Du wirst jetzt sicher sagen, dass Du auf keinen Fall von Zuhause "wegkannst". Es wäre aber bestimmt für Dich sehr gut, wenn Du aus dieser Situation herausgenommen würdest und in eine Klinik für Psychosomatik gehen würdest. Ich rate Dir, das Problem so schnell wie möglich und konsequent anzugehen. Somatisierungsstörungen drohen bei Nichtbehandlung zu chronifizieren....mal ganz abgesehen davon, dass das Leben so alles andere als lebenswert ist.

Ich wünsche Dir alles Gute!
Virginia
hilli4111
Beiträge: 9
Registriert: 8. Dez 2006, 15:48

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von hilli4111 »

Hallo,
ich bin froh, dass diese Thema angesprochen wurde. Habe schon gedacht, dass ich mit diesen Symptomen alleine wäre, da sonst fast alle hier nur über den Seelenzustand an sich schreiben.
Wer diagnostiziert denn eine Somatisierungsstörung?
Auch ich meine zu erkennen, dass dies kurz vor der Periode meist heftiger wird.
Die zugrundliegenden Ursachen kenne ich eigentlich.
Allen alles Gute!
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von findulin »

Hallo,
ich gehöre auch zu den Depris mit Somatisierungsstörung.Am Anfang hat mich das ehrlich gesagt ziemlich genervt.
Mittlerweile habe ich damit eine ziemlich lockere Umgehensweise gelernt.Nicht zuletzt durch Yoga.Da habe ich gelernt meinen Körper wahrzunehmen.Mein Hausarzt hat sich mitlerweile auch daran gewöhnt das ich schon mal zu ihm komme und sage das ich nicht weiß ob ich wircklich eine Grippe habe oder ob ich bloß wieder Somatisierungsstörungen habe.Meißt hilft ein kurzes Abklären der einzelnen Symptome und eine kurze Untersuchung und schon ist klar was es ist.Komischerweise ist die Somatisierungsstörung besser geworden,seit dem ich damit offen umgehe.

LG
Kathrin

PS:ich möchte mich nicht als Oberlehrer aufspielen.Ich weiß wie ätzend eine Somatisierungsstörung ist.
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von triste »

Hallo Hilli,
eine Somatisierungsstörung wird in der Regel vom Psychiater diagnostiziert oder dem behandelnden Arzt.

Hallo alle,

das "Lockerlassen" ist nach meinem Erleben ein ganz entscheidender Faktor. Als es mir noch schlecht ging war ich insgesamt dermassen verspannt, dass ich auch Schmerzen oder alles Körperliche sehr extrem gespürt habe. Dazu gehörte auch eine Art des Hineinsteigerns in den Zustand und in die Beobachtung des Körpers , was alles nur noch verstärkt hat.
Eine allgemeine "Lockerung" des psychischen Zustandes wirkte sich dann auch ebenso auf die Körpersymptomatik aus.

Also Mädels: immer schön locker bleiben...
(is nur ein Witz, ich weiß, wie schwer das ist)
Alles Gute für Euch
Virginia
Ele
Beiträge: 481
Registriert: 19. Mär 2003, 22:17
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Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von Ele »

Hallo Huhnfrau,
willkommen im Club.

Ich gehöre auch zu denen, bei denen sich die Depri fast nur durch den Körper ausdrückt.
An manche Symptome habe ich mich fast schon gewöhnt. Wenn mein Herz "stolpert" und ich das Gefühl habe, dass mir die Sinne schwinden, was manchmal stundenlang dauert, versuche ich tief durchzuatmen und nachdem auch bei meiner 5 Blutuntersuchung wegen vermutetem Magen-Darm-Infekt nichts rausgekommen ist, finde ich mich langsam damit ab, dass die Beschwerden Ausdruck meiner Seele ist.

So schwer es ist, eigentlich kann man, erst mal nur die Symptome behandeln (Wenn möglich, bei mir wirkt leider gar nichts ) und mit Therapie versuchen den Ursachen auf den Grund zu gehen.

Ich weiß, das ist kein Trost, aber eine andere Möglichkeit ist mir bisher auch noch nicht eingefallen, leider.
Grüße
Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

Ele
Beiträge: 481
Registriert: 19. Mär 2003, 22:17
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Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von Ele »

Hallo Virginia,

ich finde, Du hast recht.
Anfangs dachte ich, ich überlebe nicht, aber seit ich weiß, dass nichts "Schlimmes" passiert, bin ich viel gelassener.

Grüße
Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von Emriye2 »

D.H.
Beiträge: 20
Registriert: 14. Dez 2006, 11:09

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von D.H. »

Hallo!
Vielen Dank für euere Antworten.Ich habe leider immer noch ein Problem damit,Schmerzen als Zeichen einer Depression anzusehen.Gestern bin ich wieder einmal Umgekippt,diesmal beim Arzt.Ich habe 3 Kinder,die nicht verstehen,warum ich ständig krank bin.Auch die Geduld meines Mannes ist langsam vorbei.Ich weiß nur leider immer noch nicht,welches Problem die Depression bei mir auslöst.Welche Klinik ist denn gut.
huhnfrau
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Depression mit Somatisierungsstörung

Beitrag von findulin »

Hallo Huhnfrau,
kann dir die Rheinklink in Bad Honnef (liegt bei Bonn)empfehlen.Leider hat diese Klinik eine lange Warteliste.
lg
Kathrin
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