Warum verletzt man andere?

[waldfee]

Ich würde gerne ma leure Meinung hören! Ich habe eben einen fürchterlichen Streit mit meinen Eltern. Weil ich total ausgerastet bin wegen einem Unfall. Meine Eltern konnten mich aber nicht beruhigen und jetzt sagen sie ich lasse mir wie immer in meinem bisherigen Leben nie von ihnen helfen. Ich habe immer auf andere mehr gehört als auf sie. Der Unfall ist vielleicht nicht schlimm, aber es macht mich einfach fertig. Sollte ich doch nochmal zu einer Therapeutin gehen? Kann das helfen oder ist es wie immer ich die was ändern soll. Nur ich würde es gerne machen nur ich habe leider keine Ahnung mehr wie und auch meistens was ich anders machen soll.

[tomroerich]

Liebe Waldfee,

wen hast du denn nun verletzt? Deine Eltern, weil sie so gerne helfen wollen und du sie nicht lässt? Von außen betrachtet fällt aber sofort auf, dass nicht dir geholfen werden soll, sondern deinen Eltern. Sie beklagen, dass du dir nicht helfen lässt - ist das nicht merkwürdig? Welches Interesse haben sie dann wirklich? Sie wollen, dass man ihre Hilfe anerkennt, darauf scheinen sie wirklich Wert zu legen.

Wenn ich meinen Eindruck mal sehr unverblümt formulieren würde, dann würde ich sagen - "Lass dir doch bitte helfen, damit es uns gut geht" Vorsicht vor solcher Art der Hilfe.

Thomas

[Nabucco]

Hallo Waldfee,

das ist für mich im Leben mittlerweile die dominante Frage.

Wie oft schon wurde ich von mir nahe stehenden Menschen verletzt. Dabei hatte ich das Gefühl, dass die das brauchen, damit es ihnen besser geht.

Es wäre schön, wenn ich hier einen Lösungsansatz finden könnte.

Definitiv kann ich die Aussage pauschal stehen lassen, dass mir eng verbundene Menschen übel mitgespielt haben. Diese sich wohl sichtlich besser gefühlt haben, umso mehr es mir dabei schlechter ging.

Einmal rief ich die Telefonseelsorge an. Da sagte mir die Dame: "ist doch klar, die (meine Frau in diesem Fall) will dass sie abstürzen".

Es scheint wohl sowas wie ein Phänomen zu sein, dass sich gewisse Menschen nur dann wohl fühlen, wenn es anderen, ihnen nahe stehenden Menschen schlecht geht.

Dies ging mir mit meiner Mutter und dito mit meiner Frau so.

Die Erkenntnis, dass die Beiden krank sind hilft mir hierbei nicht weiter; mittlerweile bin ich es nämlich auch. Dabei war ich immer sehr stabil psychisch. Diese Mechanismen haben mich krank gemacht.

Liebe Grüße
Verdi

[waldfee]

@Thomas: Ja genau ich habe meine Eltern verletzt, und daher auch mich, weil ich es gar nicht will. Aber ich weiß nicht warum ich mir nicht von ihnen helfen lasse. Sie haben mir gestern abend gut zu geredet und waren für mich da. Aber ich habe stattdessen nur geheult und hyperventiliert. Meine Mutter wollte mich aufgrunddessen ins Krankenhaus stecken damit ich eine Spritze kriege zur Beruhigung.

[waldfee]

@ Verdi: Und hast du mittlerweile was gefunden wie du damit klar kommst. Das wäre vielleicht auch was für mich.

Gestern Abend habe ich echt an Selbstmorde gedacht. Und heute ist es nicht besser! Ich will einfach wieder normal sein und nicht diese Gedanken haben.

[waldfee]

Tja warum kann man anderen Menschen nicht klar machen was man fühlt oder warum man so handelt oder reagiert? Ich denke das kann dann auch keine Therapeut/in verstehen! Eine Freundin konnte es gestern auch nicht. Nun gut jetzt will man meinen klar wir kennen uns nicht sehr lange wir wohnen noch nicht mal in der gleichen Stadt. Was wir beide gemeinsam haben ist die Liebe zu Irland und zu Westlife aber das war es dann schon! Ansonsten sind unsere Leben wahrscheinlich total verschieden und das ist ja dann auch gut so! Nur dann kann man nicht verlangen auch wenn der andere einem nur helfen will das er einen dann versteht!

Ich kann aus meinen Verhalten nicht so einfach raus wie aus einer Unterhose. Auch wenn andere meinen man könnte es so leicht, nein wenn es so leicht wäre hätte man die Probleme gar nicht erst. Ich bin jetzt komplett verwirrt nachdem Gespräch gestern und zweifele alle Entscheidungen die ich zusammen mit meinen Eltern traf an obwohl ich weiß das sie erstens mit mir und zweitens zum Wohle von mir getroffen wurden. Ich bin echt ratlos!!!! Und vorher war noch alles gut ich hatte gute Laune und mit einer Freundin ist vorbei gekommen sie mußte zwar leider früher gehen, aber wir haben uns für das Wochenende verabredet und sprechen nochmal am Donnerstag drüber und dann wieder der Einbruch im Gespräch.

[Friedensblume]

Mich macht das sehr traurig, wenn ich das lese. Einfach die Art des Umgangs miteinander.
Wem nutzt dieser Satz: "Du lässt dir ja nie von uns helfen!"?
Es ist schon traurig, wenn man in solch einem Augenblick, nichts anderes zu sagen weiß als einen Vorwurf. Neben dem, dass man keine Hilfe bekommt, denn dieser Satz hilft niemandem, so fühlt man sich jetzt auch noch schlecht oder fehlerhaft. Hätte es denn ein einfaches: "Es tut und leid, dass wir nicht wissen, wie wir dir helfen können." nicht gereicht?
Ich denke, du wirst deine Gründe haben warum du nicht das tun kannst, was sie dir sagen. Vielleicht liegt es am Vertrauen. Vielleicht sind es aber auch ganz einfach die falschen Vorschläge. Vielleicht bringen ihre Vorschläge dir einfach keine Hilfe. Dann hat aber keiner von euch Schuld ...

[waldfee]

es tut so gut das ich weiß hier versteht man mich ein wenig!

[Celestina]

Liebe Waldfee,

ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Menschen, die mir sehr nahe stehen, am wenigsten helfen konnten und ich andererseits Menschen, denen ich nahe stehe, nicht helfen kann. Warum das so ist, weiß ich leider auch nicht, ich denke mir, dass Eltern und Kinder oder auch Geschwister und sehr enge Freunde manchmal ein zu fest gefügtes Bild voneinander haben. Ich wage einmal, anzunehmen, dass Deine Eltern es im Grunde gut mit Dir meinen. Als ich jünger war, hätte ich meinen Eltern gerne manchmal gesagt: "Ihr könnt mir nicht helfen, aber das ist weder Eure noch meine Schuld." Ich konnte das damals aber nicht formulieren.

Warum man andere verletzt? Aus Unwissenheit, Gedankenlosigkeit oder weil man selbst so verletzt wurde, dass man nur noch um sich schlagen kann? Das sind ein paar Gründe, die mir spontan einfallen, aber ich erhebe keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

Vielleicht kannst Du Dir anderweitig Hilfe suchen? Jemanden, der neutraler ist?

lg

[waldfee]

Ja ich denke darüber nach wieder zur Therapie zu gehen. Bin aber noch unschlüssig ob ich sie wirklich brauche oder ob ich auf meine Eltern hören soll und einfach nur rumspinne!

[1957]

Hallo an Alle,

das liegt wohl an den Beziehungen usw. :

Fremde Personen !!
==================
1. - Ich kenne Ihn nicht -> mir egal.
2. - Ist mir bekannt -> denke mal nach.
3. - kenne ich, ist unsympathisch -> .
4. - kenne ich, ist sympathisch -> .

Und jetzt das ganze nochmal bei
Freunden,
Bekannten,
und den Familien.


Gruß Manni,
der Euch einen schönen Tag wünscht.

[jes]

Liebe Waldfee, mal vorweg, ich glaube nicht das du spinnst.
Das sagte ich dir ja auch schon.
Ich denke aber das du nicht bei allen Dingen deine Eltern brauchst. Nicht bei allen fragen sollst.
Fange an für dich selber zu entscheiden!
Meist hat man nur das Gefühl man könnte das nicht allein. Wenn man aber nie damit anfängt lernt man auch nicht das schöne Gefühl kennen. Den Stolz! Den Stolz auf sich, man kann allein leben, man kann allein entscheidungen treffen, und mit den Konsequenzen leben ohne das es einen kaputt macht, diese quälenden Gedanken.

Vielleicht geht es dir sogar sehr gut damit das du mal für dich allein entschieden hast. Davon gehe ich eigentlich aus. Nach und nach bist du sogar stolz auf dich das du selbständig für dich sorgen kannst. Ich weiss, in der Depression fällt es auch oft schwer Entscheidungen zu treffen.
Aber du bist erwachsen, irgendwann musst du damit anfangen. Es wird immer schwerer. Ich hab das am eigenen Leib erfahren dürfen.

Gehe noch mal in dich, liebe Walfee.
Möchtest du es noch mal mit einer Therapeutin versuchen?
Dann mach das ! Und zwar weil DU das willst. Und was deine Eltern dazu sagen ist erstmal zweitrangig. Deine Mutter wird auch lernen müssen dich loszulassen. Aber das ist nicht noch deine Aufgabe, sondern ihre. Jetzt und Heute bist du dran.
Denk an dich ! Auch wenn es im ersten Moment egoistisch klingt, aber nur wenn du an dich denkst und du an dir arbeitest, kann es dir bald besser gehen. Davon bin ich überzeugt.

Ganz liebe Grüße an dich
Jessica

P.S. Magst du gerne Elfen und Feen ? (dein Name )

[waldfee]

Hey Jessica!
Klar aber es ist nicht leicht oder? Mir fällt es sehr schwer. Auch wenn andere meinen man könnte es so leicht, nein wenn es so leicht wäre hätte man die Probleme gar nicht erst. Ich denke das kommt ein bißchen heftig rüber.

Ich bin jetzt komplett verwirrt nachden Gesprächen und zweifele alle Entscheidungen die ich zusammen mit meinen Eltern traf an obwohl ich weiß das sie erstens mit mir und zweitens zum Wohle von mir getroffen wurden. Ich bin echt ratlos!!!! Aber gestern hat mir hoffentlich eine Freundin klar gemacht das meine Eltern es nie verstehen können. Ich muß es ja nicht als Geheimnis halten mit der Therapie und das will ich auch nicht. Aber es ist trotzdem schwer und ich weiß nicht wo ich anfangen soll mit dem Selbständig sein und sich lösen! Verstehst du?

[Clown]

Hallo Waldfee,

«Aber es ist trotzdem schwer und ich weiß nicht wo ich anfangen soll mit dem Selbständig sein und sich lösen! »

Vielleicht damit, dass du dir mal überlegst (aufschreibst), was du von deinen Eltern wirklich noch brauchst um überhaupt 'existieren' zu können und was nicht?

Grüße,
Clown

[waldfee]

Das ist eine gute Frage! Aber sehr schwer zu beantworten oder? Also ich brauche viel mehr ihren Beistand damit ich keine Fehler mache und mich nicht selbst benachteilige.

[Weinliebhaber]

Hallo Waldfee,

was Verdi geschrieben hat glaube ich auch zu kennen und es wäre wünschenswert wenn es dir mit deinen Eltern nicht so ginge.

Ohne euch genauer zu kennen würde ich es vielleicht auch mal mit einem offenen Gespräch versuchen, was aber sehr viel Überwindung kostet. Gibt es eventuell jemand in deiner Familie, zu dem du vielleicht einen besseren "Draht" hast, als zu deinen Eltern ? Wenn ja könnte diese Person eventuell als neutraler Vermittler dienen, wobei das nur eine Idee ist... ich selbst habe so etwas nie gemacht, habe nur mit meiner Mutter offen über die "ganze Situation" gesprochen.

LG,
Weinliebhaber

[jes]

Ach liebe kleine Waldfee,
ich würd dich jetzt mal gern in den Arm nehmen und drücken.
-
Nur, genau das hilft dir nicht weiter, meiner Meinung nach.

Ist es wirklich ein verletzen wenn du gegen den Willen deiner Eltern (ein Wille ist ja nicht gerade, nur sagt man dir du bräuchtest es nicht)eine neue Therapie beginnst?

Ich frage mich ob deine Mutter beispielsweise Angst hat das du eigenständig wirst, das du vielleicht dich mal trauen könntest was zu sagen. So wird sie vom Sockel gestoßen, und das verletzt vielleicht.

Ist das ein dummer Gedanken von mir ? Mag sein, aber das kam mir so in den Sinn.
Manchmal geht es nicht ohne Verletzungen.
Du verletzt dich meiner Meinung nach selber wenn du immer nur an andere denkst, in diesem Fall deine Eltern. Du bleibst auf der Strecke, oder nicht ?

Jessica, die Elfenfreundin

[Clown]

Waldfee, glaubst du, deine Eltern machen keine Fehler?
Glaubst du, deine Eltern benachteiligen dich (vielleicht ungewollt) manchmal nicht?

Grüße,
Clown

[waldfee]

@ Jessica
Ich habe keine Ahnung ob es sie verletzt. Doch schon meine Mutter. Sie will ja schon immer das ich mit ihr rede. Nur es geht mal weniger gut und dann mal gar nicht. wie in dem Falle.

[waldfee]

@ Clown
Na klar machen meine Eltern Fehler. Aber da geht es um andere Sachen. wie sagen wir mal Banksachen oder Krankenkassen Kram etc. sowas halt! Was man nicht täglich macht es aber genau machen muß bzw. wissen muß wie es geht sonst ist man benachteiligt. Und da frage ich halt meine Eltern um Rat.

[waldfee]

@ Mar
offenes Gespräch nein danke, das hatte ich nach dem Unfall und es hat mir gereicht. Damals haben meine Eltern mich das erstemal so gesehen wie ich dann abgegangen bin. Es war furchtbar!

Mein Vater der geht ein bißchen besser zu reden aber auch nicht immer. Auch er glaubt ja mehr oder weniger ich spinne. Und gerade das macht mich auch noch mit so fertig.

[jes]

Hallo Waldfee nochmal,
genau das waren auch die Sachen die mir meine Mutter noch lange abnahm.
Somit wusste ich auch nicht wie ich Behörden-Dinge selber machen muss.
Ich fand das immer toll das ich das nicht machen musste, fand es normal.

Nur, und jetzt kommt das aber, jetzt liebe Waldfee kann ich solche Dinge (bin 28) nur mir sehr großer Angst bewältigen, ich schiebe imme solche Sachen auf, was auch Gerichtliche Folgen schon hatte. Aber ich muss das tun, irgenwann ist meine Mutter nämlich nicht mehr da und kann mir diese Dinge nicht mehr ab nehmen. Eigentlich ganz schön peinlich für eine erwachsene Frau wie mich die sich kaum traut ein Telefonat zu führen was vielleicht amtlich ist. Ganz heimlich still und leise wurde ich zur unselbständigkeit erzogen, was mein Leben heute sehr schwer macht.

Heute bin ich voller Ansgt und Phobien und Depression, ich will meiner Mutter dafür keine Schuld zuweisen, aber ein fördern der Dinge war es schon. Sicher unbewusst. Denn so böse ist meine Mutter auch nicht, die arme Kranke.


Wie willst du weiter leben liebe Waldfee ?

Jessica

[ben1]

Ich hab 2 Gedanken zu dem Thema, die mir nicht gänzlich dumm erscheinen

a) Menschen, die andere verletzen müssen, um sich gut zu fühlen, gibt es jede Menge - das ist erst mal kein großer Erkenntnisgewinn. Ich denke, Menschen, denen die Würde genommen wurde, nehmen sich die Würde von jemand anderem. Alle Menschen, die mir meine Würde bisher genommen haben (oder zu nehmen versuchten), hatten selber keine mehr, sonst hätten sie das nicht nötig.

b) Es ist IMMER schwierig, sich in Doppelbindungen zu befinden. Wenn man von Menschen einerseits unabhängig sein will, sie andererseits aber braucht. Auch bei den Eltern ist das der Fall. Wenn ich ständig 2 Botschaften sende ("lasst mich selber entscheiden" und "kümmert Euch um mich"), verwirrt und verkompliziert das die Beziehung ohne Ende. Man kann nur sehr schlecht "ein Stück weit" Erwachsen werden (ist wie bei der Schwangerschaft). Die radikale Lösung: Entweder, man nimmt den Eltern die Last der Verantwortung für sein Leben, oder man läßt die Verantwortung bei Ihnen. Die weniger radikale Lösung: Man steckt klar ab, wer wann welche Verantwortung übernimmt bzw. mit mir teilt und wann ich die Verantwortung selber übernehme. Das geht aber nur im Dialog, niemals einseitig.

Oder?

Ben

[waldfee]

Hey Jessica!
Nur, und jetzt kommt das aber, jetzt liebe Waldfee kann ich solche Dinge (bin 28) nur mir sehr großer Angst bewältigen, ich schiebe imme solche Sachen auf, was auch Gerichtliche Folgen schon hatte. Aber ich muss das tun, irgenwann ist meine Mutter nämlich nicht mehr da und kann mir diese Dinge nicht mehr ab nehmen. Eigentlich ganz schön peinlich für eine erwachsene Frau wie mich die sich kaum traut ein Telefonat zu führen was vielleicht amtlich ist. Ganz heimlich still und leise wurde ich zur unselbständigkeit erzogen, was mein Leben heute sehr schwer macht.

Das ist gut genauso oder so ähnlich ist es ja dann auch bei mir. Aber ich lerne jetzt wohl oder übel Stück für Stück das ich es alleine schaffen muß mit der Wohnung. Nur es geht alles sehr langsam! Auch das ich kapiere das ich es alleine machen muß! Meine Eltern sind ja auch nicht ewig da!

[waldfee]

Hallo Ben!

Die weniger radikale Lösung: Man steckt klar ab, wer wann welche Verantwortung übernimmt bzw. mit mir teilt und wann ich die Verantwortung selber übernehme. Das geht aber nur im Dialog, niemals einseitig.

Joa diese Lösung fände ich gut. Aber mach das Mal mit meiner Mutter, die mischt sich viel zu oft in mein Leben ein. Habe ich schon oft genug von Freunden gehört. Okay dann könnte man vielleicht auch sagen ich lasse sie zu sehr immer in mein Leben rein mischen???