Tagesklinik

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flora80
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Tagesklinik

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr!

Nachdem es mir in der letzten Zeit relativ schlecht ging, hatte mein Arzt mir vorgeschlagen, wieder in die Klinik zu gehen. Nach einem Gespräch dort empfahl mir der Arzt eine Tagesklinik, was mich zuerst eher skeptisch stimmte, denn eine Freundin von mir hat nicht so gute Erfahrungen damit gemacht. Aber heute morgen hatte ich dann ein Vorgespräch in der mir empfohlenen Klinik und mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Die Ärztin, mit der ich sprach, war überaus nett und verständnisvoll. Nachdem ich vor kurzem eine ziemlich schlechte Erfahrung mit einer ambulanten Therapeutin gemacht habe, hat mir das sehr viel Sicherheit gegeben. Nun gehe ich wahrscheinlich mitte August dorthin und hoffe, dass es so gut wird, wie der erste Eindruck war.
Was habt ihr für Erfahrungen mit Tageskliniken? Ich war schon mal vollstationär, ist das ähnlich, nur dass man abends nach Hause fährt?

Viele liebe Grüße, Flora
sunshine_do
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Re: Tagesklinik

Beitrag von sunshine_do »

Hallo

ich war mal in Münster in einer Klinik (stationär) .. da war es so, das die aus der Tagesklinik das gleiche Programm hatten, nur eben zum schlafen nach Hause gefahren sind. Grundsaetzlich gibt es wahrscheinlich auch hier gute und schlechte Kiniken und so macht jeder seine eigenen Erfahrungen .. hauptsaechlich denke ich kommt es sowieso auf den Therapeuten an, den Du bekommst ... wenn Du mit dem gut klarkommst, ist das die halbe Miete ... da es in einer Klinik immer mehrere Therapeuten gibt, hast Du im Allgemeinen auch die Möglichkeit dort den Therapeuten zu wechseln, solltest Du mal nicht klarkommen ..

viele Grüße
Petra
flora schrieb:
> Hallo ihr!
>
> Nachdem es mir in der letzten Zeit relativ schlecht ging, hatte mein Arzt mir vorgeschlagen, wieder in die Klinik zu gehen. Nach einem Gespräch dort empfahl mir der Arzt eine Tagesklinik, was mich zuerst eher skeptisch stimmte, denn eine Freundin von mir hat nicht so gute Erfahrungen damit gemacht. Aber heute morgen hatte ich dann ein Vorgespräch in der mir empfohlenen Klinik und mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Die Ärztin, mit der ich sprach, war überaus nett und verständnisvoll. Nachdem ich vor kurzem eine ziemlich schlechte Erfahrung mit einer ambulanten Therapeutin gemacht habe, hat mir das sehr viel Sicherheit gegeben. Nun gehe ich wahrscheinlich mitte August dorthin und hoffe, dass es so gut wird, wie der erste Eindruck war.
> Was habt ihr für Erfahrungen mit Tageskliniken? Ich war schon mal vollstationär, ist das ähnlich, nur dass man abends nach Hause fährt?
>
> Viele liebe Grüße, Flora
Glühwürmchen
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Registriert: 21. Feb 2005, 17:16

Re: Tagesklinik - An Flora

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Flora,

ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Tagesklinik. Ich war letztes Jahr 4 Wochen dort und empfand es noch intensiver als vollstationär in der Akut-Psychiatrie ... morgens um 8.30 Uhr musste man dort sein und um 16.30 Uhr war dort Ende. Pünktlichkeit war sehr wichtig. Kam man z. B. zu spät in die Gruppentherapie, dann kam es auf den Therapeuten an ... entweder durfte man bei einer plausiblen Entschuldigung mitmachen oder man wurde ausgeschlossen für die jeweilige Stunde. Ab 9.00 Uhr dann Therapien den ganzen Tag über mit Pausen zwischendurch, gemeinsames Mittagessen, an einem Tag der Woche war nur vormittags Therapie und nachmittags war dann gemeinsame "Freizeit" angesagt (Fahrradtour, Spazierengehen, Stadtbummel, Schiffsfahrt usw.). Einmal die Woche Sport, ansonsten Gruppentherapie, Einzelgespräche mit der jeweiligen Bezugstherapeutin/en, SKT (Soziales Kompetenztraining - bei Bedarf), Ergotherapie, Musiktherapie, Frauengruppe, Gestaltungstherapie, Bioenergetik oder Autogenes Training. Freitags war immer gruppenmäßig abwechselnd gemeinsames Kochen ... ansonsten waren die Arbeiten, wie z. B. Küche in Ordnung halten, Kaffee kochen, Essen vorbereiten etc. jeweils von Woche zu Woche auf die Patienten verteilt. Nach dem Mittagessen habe ich mich meistens im Ruheraum hingelegt und gelesen. Schlafen und Musik hören waren "verboten". Schlafen u. a. deshalb, weil viele schon eh mit Schlafstörungen zu tun haben ...

Freitag nachmittags ist in der Tagesklinik immer "Ehemaligenkaffee" ... dort kann man dann auch später "alte Bekannte" wiedersehen, sich verabreden oder auch als "Neuling" die Klinik ansehen oder sich ein wenig umhören.

Mir hat es sehr gut getan ... ich würde jederzeit wieder dort hingehen. Abends und am Wochenende ist man dementsprechend zu Hause. Wer Angst vorm Wochenende hat, kann sich das damit verkürzen, indem er an Aktivitäten, die von der Tagesklinik (den Ergotherapeuten) angeboten werden, teilnimmt.

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute!!

Glühwürmchen
Dendrit
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Re: Tagesklinik

Beitrag von Dendrit »

Hallo Glühwürmchen,

hört sich gut an und wenn ich zwischenfragen darf: wie weit war es bei Dir von zu Hause entfernt? Bist Du selbst gefahren oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

08.30 h wäre für mich irre früh.

LG, Manuela
barney

Re: Tagesklinik

Beitrag von barney »

Hallo Manuela,

08:30 Uhr ist für Dich "irre früh"?

Das finde ich schon sehr bemerkenswert. Weißt Du eigentlich, wann der normale Arbeitsbeginn in Betrieben, Krankenhäusern oder Verwaltungen ist?

Deiner Aussage nach zu schließen, darf ich mal vermuten, daß Du schon sehr lange nicht mehr gearbeitet hast. Sofern Du die Absicht haben solltest, nach Deiner Gesundung wieder zu arbeiten, dürfte es mit Deiner Einstellung sehr schwierig sein, eine Anstellung zu finden.

Bernd
Lioness
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Re: Tagesklinik

Beitrag von Lioness »

Werter Bernd,

heute Abend / Nacht scheint ja mal wieder Dein Rundumschlag-Modus aktiviert zu sein....

Und ich muss sagen, mir kommt da echt die Galle hoch, gerade weil es Manuela trifft, von der ich im Depriforum so Einiges mitkriege und lese, und weiß, wie be******** es ihr im Moment geht, gegen welche Gedanken sie ständig ankämpft, wie sie sich trotzdem tapfer hält.

Manuela hat geschrieben, dass 8:30 FÜR SIE irre früh ist - noch nie von Morgentiefs schwer depressiver Menschen gehört? Oder selbst mal erlebt, wie mensch sich nach so elenden Nächten fühlt, nach denen mensch eigentlich lieber kein Morgen mehr sähe? Sie hat mit keiner Silbe erwähnt, dass sie die Zeit per se für zu früh hält. Manuela weiß sehr wohl, wie der Alltag in Kliniken aussieht, aus eigener mehrfacher Erfahrung.

Und von einem anstehenden Arbeitsalltag hat hier auch kein Mensch geredet! Aber vielleicht trägst DU Dich ja gerade mit dem Gedanken, wieder einen Klinikalltag als Arbeitnehmer auf die Reihe zu kriegen, und hast dies auf Manuelas Antwort übertragen....???
Lioness



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ricky
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Re: Tagesklinik

Beitrag von ricky »

@Flora
Es freut mich zu hören, dass dein Eindruck in der TK so positiv war. Handelt es sich um die in I. von der HPK?
Ich hatte im Winter auch ein Vorgespräch hier bei uns in der TK, aber da war der erste Eindruck ziemlich negativ. Der Thera bzw. Arzt war super distanziert und unsympatisch und auch das gesamte Konzept dort sagte mich nicht zu. Habe mich dagegen entschieden.
Mache ja nun seit 2 Sitzungen eine ambulante Gruppenthera, und das scheint recht gut zu werden...

@Bernd
Deine Worte sind echt heftig!! Du solltest dir vielleicht vorher mal überlegen, was du schreibst und in deinen Äusserungen vorsichtiger und sensibler sein!!!

Ich habe heute morgen selbst nochmal erlebt, wie heftig es ist - auch ohne akute depr. Phase - um 7 Uhr früh beim Doc sein zu müssen....

Sonnige Grüsse
Uta
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
Dendrit
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Re: Tagesklinik

Beitrag von Dendrit »

Hallo Zusammen,

danke für die emotionale Unterstützung.

Weißt Du Bernd, ich fragte deswegen nach der Entfernung und öffentlichen Verkehrsmitteln, da ich auf diese angewiesen bin. So, die nächste Tagesklinik wäre ca. eine halbe Std. von mir entfernt. Da ich allerdings stdl. ziemlich genau um 30 nach der Std. ankomme ist das natürlich zu kurz, weil ich muss ja dort auch noch schließlich hingehen - das sind ca. 15 min, muss also noch eine Std. eher fahren. ALLERDINGS: Planung für die T-Klinik ist erst genehmigt worden, d.h. in 2-3 y wäre das interessant. Die nächste zeitlich am kürzesten (nicht nach Kilometern!) ist in München.

Ich komme auch dort um Halb an. Vom Bhf. bis dorthin bin ich 25 min unterwegs, d.h. ich muss ebenso eine Std. eher ankommen.

Dann rechnen wir mal zurück:

8.30 h: 7.30 ankommen - d.h. Abfahrt 6.00 h: also 5.45 h außer Haus.

Aufgrund meiner Epilepsie-Diagnose, sollte ich MIND. 2 h vor Verlassen des Hauses aufstehen. 3 wären besser, aber gehen wir mal von 2 h aus.

Soweit kannst Du sicher selbst das Ergebnis ausrechnen: von 5.45 h dann 2 h abziehen. ...

Dann kommt noch Schlaflosigkeit dazu: Schlaftabletten einnehmen, damit ich auch wirklich einschlafe, wo ich weiß, dass ich fast 8 h daran "zehre" (nehme schon das Minimum) - also hundemüde bin. Und wenn wir von 2 h ausgehen heißt das die Einnahme eines Benzos. Das ist ja auch DER stimmungsaufheller schlechthin, wie Du als Mediziner weißt. Ach ja, meine letzte Medikamenteneinnahme am Tag ist fix 22.00 h. "Normalerweise" wäre es gut, wenn mind. 1,5 - 2 h danach erst die Schlaftablette einnehme. (Erspar mir jetzt, das mit der Begründung der Halbwertszeit auch noch vorrechnen zu müssen. Das kannst Du nun wirklich selber: Reboxetin, Lamotrigin, Levetiracetam.) Aber darauf müsste ich dann verzichten. Danach brauche ich aber grundsätzlich 30 min, bis ich frühestens einschlafen kann.

Das ist jetzt eine Vorrechnerei ohne depressiven Tief mit Kraftlosigkeit.

Ist jetzt der Ausdruck "irre" Früh berechtigt? Dass es Hintergründe gibt, was solche Bezeichnungen berechtigen? Nur weil man nicht weiter stören will, nicht ausholen oder alles erklären. Und versehentlich den emotionalen Satz wissen lässt, dass das für mich zu früh ist. Tut mir leid.

Und diese Rechnerei wollte ich nicht reinstellen und wollte einfach nur wissen: öffentl. Verkehrsmittel oder nicht, um mir ein Bild davon machen zu können.

Gruß, Manuela
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Tagesklinik

Beitrag von flora80 »

Huhu ihr!

Vielen Dank für die Antworten. Uta, nein, ich gehe nicht nach I. Herr J. Hat mir etwas anders empfohlen und das scheint auch sehr gut so gewesen zu sein. Aus I. habe ich auch schon negatives gehört.
Bei "uns" geht es übrigens um 8.15h los. Das ist für mich auch ziemlich schwierig, weil ich es gewohnnt bin, abends spät zu arbeiten und morgens länger zu schlafen. Tja Bernd, solche Jobs gibts offensichtlich wohl auch.
Manuela, du musst dich nun wirklich nicht rechtfertigen.

Liebe Grüße, Flora
Glühwürmchen
Beiträge: 213
Registriert: 21. Feb 2005, 17:16

Re: Tagesklinik - An Manuela

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Manuela,

ich habe auch einige Anläufe gebraucht, um mich bei der Tagesklinik anzumelden. Da ich kein Auto fahre, bin ich auf den Bus angewiesen. Die Verbindungen sind recht gut, nur früh morgens ... na ja, hätte halt über eine Stunde Aufenthalt in der Stadt gehabt und das fand ich dann weniger gut und angebracht. Außerdem hatte ich seinerzeit auch Bedenken wegen des morgendlichen frühen Aufstehens, der (geforderten)Pünktlichkeit in der Tagesklinik und des "langen Tages".

Da ich einen lieben Mann habe, der voll hinter mir und meiner Erkrankung steht, hat er mir angeboten, mich morgens hinzufahren und und abends bin ich mit dem Bus nach Hause gefahren. Das war eine ganz gute Lösung.

Du kannst jedoch auch nach Mitfahrmöglichkeiten anfragen. Ich hatte z. B. außerdem am "Schwarzen Brett" in der PTK nach einer Mitfahrgelegenheit gesucht, was leider nicht geklappt hat.

Die Entfernung Wohnort - Tagesklinik beträgt so ca. 22 km ...

Mittlerweile arbeite ich seit 2 1/2 Monaten wieder Vollzeit. Da heißt es morgens um spätestens 4.45 Uhr aufstehen, um 6.00 Uhr muss ich aus dem Haus, um 6.15 Uhr fährt mein Bus. Das Aufstehen fällt mir immer noch sehr schwer ... zumal ich seit einiger Zeit unter Schlafstörungen leide. Aber z. Zt. klappt es irgendwie ... wie? weiß ich auch nicht

Lieben Gruß
Glühwürmchen
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Tagesklinik

Beitrag von Bellasus »

Hallo Flora,

ich war vor 1,5 Jahren für 3 Monate in einer TK, die nicht direkt an eine Klinik angeschlossen ist, so dass dort nur TK-Patienten waren (die Haupt-Klinik liegt 10 km entfernt).

Ich bin ahnungslos da reingestolpert und hatte dort so etwas wie Therapie erwartet. Gab es auch: Ergo-, Kunst-, Konzentrative Bewegungs-Therapie, GSK, Sport, Einzelgespräche. Leider war allzu viel Selbstreflektion und Arbeit an sich nicht erwünscht, sie wollten hören, wie man seine Wo-enden verbringt, ob man Kontakte hat, seinen Haushalt auf die Reihe bekommt, aber möglichst wenig über die Depressionen und Ängste und deren Ursachen. Die Einzelgespräche hatte ich bei einer Krankenschwester!

Insgesamt war es eher eine Aufbewahrung als Therapie, sicher auch weil Patienten mit sehr unterschiedlichen Diagnosen zusammenkamen, z.B. nach Psychosen, die so zugedröhnt waren, dass gehaltvolle Gespräche schwierig waren. Trotzdem habe ich einiges gelernt, nämlich mich gegenüber Mitpatienten abzugrenzen und für mich einzustehen.

Erst hier im Forum habe ich gelesen, dass es offensichtlich auch anders geht. Wenn du ein gutes Gefühl hast und dich informierst, wo dort die Schwerpunkte liegen und wie mit individuellen Themen umgegangen wird, dann wird es dir bestimmt gut tun. Nur schade, dass die Wartezeit so lang ist. Vielleicht hast du ja Glück und es wird früher ein Platz frei.
Alles gute für dich!

Hallo Manuela, sicher brauchst du dich nicht zu rechtfertigen, aber trotzdem finde ich deine beeindruckende Schilderung angebracht, denn es ist oft ganz anders als es Außenstehenden auf den ersten Blick erscheint. Mir gehts auch des öfteren so, dass ich schnell eine Meinung habe, ohne wirklich zu wissen, wie es sich verhält, und wenn ich das dann weiß, bin ich ganz still.
Also, DU weißt, was für dich geht und was nicht, und allein das zählt!

Gute Nacht an alle
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
lauraa
Beiträge: 72
Registriert: 21. Feb 2006, 14:02

Re: Tagesklinik

Beitrag von lauraa »

HALLO sunshine_do !

(sorry Flora mißbrauche mal gerade Deinen Threat..)

Warst Du in der Uniklinik Münster?
Darf ich dazu was fragen? (finde sonst keine Einträge hier).
-Hat es Dir geholfen?
-Wie lange warst Du da?
-Was fandest Du gut? was schlecht?

mehr fällt mir gerade nicht ein?
Ach doch! -auf welcher Station warst Du?

ich überlege auch , dort stationär hinzugehen!

DANKE

ganz viele liebe Grüße!
Lauraa
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