AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

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Ela30
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Registriert: 21. Apr 2006, 11:50

AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Ela30 »

Hallo Ihr Lieben!

Brauche mal wieder einen kurzen Rat von Euch!
Nehme seit 9 Monaten das AD Doneurin mit dem Wirkstoff Doxepin. Bin gerade am langsam ausschleichen und habe noch eine tägliche Dosis von 37,5 mg ( 1 1/2 Tabletten ) am Tag - hierbei die Dosis von 25 mg am Abend!
Jetzt habe ich am nächsten Mittwoch einen Zahnarzttermin ( Leider, da ich wirklich mächtig Angst habe!!!! ) Mir ist leider in den letzten Tagen ein Stück Plombe herausgefallen und so werde ich um das Bohren nicht herumkommen. Und weil ich sooooo Angst habe, nur mit örtlicher Betäubung.
Muss ich beim Zahnarzt sagen, dass ich ein "beruhigendes" AD nehme oder muss ich da keine Angst haben, dass es mögliche Nebenwirkungen gibt. Mit welcher Art von Nebenwirkungen muss ich evtl. rechnen?
Würde mich über Antworten sehr freuen!
Fühlt Euch alle gedrückt!
Liebe Grüsse
Eure Ela
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Lioness »

Hallo Ela,

da wir hier in der überwiegenden Mehrheit auch nur medizinische Laien sind - was sollen wir Dir denn raten? Die einzig richtige Ansprechperson ist doch logischweise der Zahnarzt, der hat das schließlich studiert, und es ist sein Job, das zu wissen......

Um auf Nummer sicher zu gehen, würde ich das an Deiner Stelle vorher mit Deinem Psychiater abklären, und für den Zahnarzttermin den "Waschzettel" für das Doxepin mitnehmen. Aber das ist ja eh ein trizyklisches AD der alten Generation, fast seit Jahrzehnten auf dem Markt (und sollte heutzutage eigentlich nicht mehr wirklich verschrieben werden, sind die Nebenwirkungen im Vergleich zu den neuen ADs doch deutlich höher), und sollte auch einem Zahnarzt geläufig sein.

Und - alles Gute für die Behandlung, habe auch immer bächtig Mammel davor!

Mitfühlende Grüße
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
nina*tina

xxx

Beitrag von nina*tina »

bee
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Registriert: 1. Jan 2004, 23:50

Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von bee »

Hallo Ela,

ich kann mich noch gut an eine Situation vor drei Jahren erinnern:

ich sollte beim Zahnarzt eine Spritze bekommen und hab ihm gesagt, dass ich Doxepin nehme.
Er fragte mich, ob das ein Antibiotikum sei, ich verneinte und erklärte ihm, dass es sich um ein trizyklisches AD handelt und dass es da laut Beipackzettel Wechselwirkungen mit der Lokalanästhesie geben könnte.

Er meinte dann: Welche Wechselwirkungen denn?
Ich konnte es nicht erklären, er fand es nicht für nötig, es nachzugucken, hat gespritzt und fertig
- es gab aber trotzdem keine Probleme.

Mittlerweile habe ich einen anderen Zahnarzt, dort habe ich auf dem Fragebogen über Krankheiten und Medikamente das Doxepin angegeben, aber wir haben nie darüber gesprochen - ich weiß nicht, ob er es wirklich registriert hat.

Vor Kurzem habe ich versucht, etwas über die Wechselwirkungen zu googlen, aber dabei
nichts gut Verständliches gefunden.

Ich hatte in den letzten Monaten mehrere größere Zahnsanierungen bei einer Tagesdosis von 75 mg Doxepin - bisher ohne Komplikationen.

Wenn Du den Beipackzettel mitnimmst und vorlegst, bist Du auf der sicheren Seite!

Alles Gute für Deine Zahnbehandlung

Bee
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Ela30
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Registriert: 21. Apr 2006, 11:50

Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Ela30 »

Hallo Ihr Süssen,

vielen, vielen Dank für Eure Antworten!
Beruhigt mich jetzt schon a bisse, dass ich deshalb nicht wirklich Angst haben brauche!

Die Betäubungsspritze selber ist nicht das Problem, davor habe ich nicht wirklich Angst! Ich habe generell richtig Angst vorm Zahnarzt. Muss aus schlechten Erfahrungen mit einem Zahnarzt in der Kindheit herkommen.

Werde dass mit den AD´s und dem Wirkstoff Doxepin mal erwähnen und warten, ob er irgendwie drauf reagiert. Habe ja keine hohe Dosis, von daher denke ich auch, dass es nicht wirklich ein Problem ist!

Trotzdem noch einmal vielen, vielen Dank!

Schönen Tag und liebes Grüssle
Ela
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Iris »

Hallo Ela,

ich nehme auch Doxepin,aber ganz gering 10 mg am Abend.Ich nehme es schon fast 2 Jahre.
Mir geht es nun wie dir,ich habe nächste Woche einen Zahnarzttermin und der wird etwas länger dauern.
Ich bekomme einen Zahn abgeschliffen,für eine Krone.Habe auch schrecklich bammel,vor allem weil mir regelmäßig total komisch wird nach einer Betäubung,aber ich habe im Laufe der Jahre festgestellt das es nur die Angst ist und meist gibt es sich im Laufe der Behandlung.
Von dem Doxepin werde ich nichts sagen,ich denke in den niedrigen Dosierungen,wie es bei dir auch ist,macht das nichts.
Ich habe die erfahrung gemacht das Ärzte sich manchmal nicht mit diesen Medis auskennen,vor allem die Zahnärzte nicht.

Zu dem Beitrag von Lioness ,das Doxepin ein altes AD ist und deshalb nicht mehr verordnet werden soll möchte ich noch etwas anmerken:
Doxepin ist wahrhaftig ein altes AD ,eins der ersten.Aber es hat sich im Laufe der letzten 30 Jahre bewährt.Vor allem weil es gut gegen Unruhe und Schlafstörungen hilft.
Das die Nebenwirkungen bei den neueren AD´s geringer sind ist zu bezweifeln.Vor allem gibt es in dieser Klasse wie ich weiß,möge mich jemand berichtigen wenn es nicht so ist,keine Sedierenden Mittel.

Liebe Grüße
Iris
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Ela30
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Registriert: 21. Apr 2006, 11:50

Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Ela30 »

Hallo Iris,

denke wir werden den Zahnarztbesuch nächste Woche schon rumbekommen und hich hoffe, dass ich wieder ein Jahr Ruhe habe.

Habe es mir auch überlegt, dass ich meinem Zahnarzt nichts von dem AD sagen werde. Denke auch, dass wir nicht wirklich eine hohe Dosis haben und wir keine Angst vor Nebenwirkungen haben müssen.

Weiss auch, dass das AD mit Doxepin ein "altes" AD ist, aber denke wenn sich ein Medikament über so viele Jahre bewährt, dann muss es wirklich gut sein.
Nehme dass AD auch hauptsächtlich wegen meiner früheren massiven Unruhezustände und Schlafstörungen. Außer einem Hautauschlag im Gesicht und einigen kg mehr habe ich absolut keine Nebenwirkungen bei mir gespürt!

DANKE, für deine lieben Worte!
Liebes Grüssle und schönes Wochenende.
Ela
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Lioness »

Hallo Iris,

stimmt, Doxepin ist recht wirksam. Dieselbe sedierende Wirkung hat aber natürlich Mirtazapin auch. Es wird wie Doxepin hauptsächlich zur Beruhigung bei agitierten Depressionen mit Ängsten und Unruhe verschrieben, und wohl auch bei Angststörungen.

Doxepin ist vor allen Dingen erheblich toxischer als die neuen AD's, namentlich bei einer Überdosis. Deswegen war es quasi die erste Amtshandlung des Stationsarztes in der Psychiatrie, als ich von meinen konkret vorhandenen Suizidgedanken sprach, mich von Doxepin auf Mirtazapin umzustellen und meine restlichen Doxepintabletten einzukassieren.....

Zugenommen habe ich von beiden Medis, zugegebenermaßen vom Mirtazapin stärker als von Doxepin.

Gruß
Lioness



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Nico Niedermeier
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Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ich denke den Beitrag von Lioness kann man so nicht stehen lassen und ich muss ich dem Beitrag von Iris anschließen: Doxepin ist ein altes Medikament und sicher für viele Betroffenen ein super Medikament. Die neueren ADs wie Mirtazapin wirken nicht besser und haben nicht unbedingt weniger NWs. Das schwankt von Pat. zu Pat. sehr stark. Und das Argument mit der Toxizität mag vieleicht für einen Suizidversuch gelten, das wars dann aber auch...
Dr. Niedermeier
bee
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Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von bee »

Für alle, die es noch interessiert:

Ich habe heute meinen Nervenarzt auf die Wechselwirkungen zwischen Doxepin und Lokalanästhetika angesprochen:

So wie ich ihn verstanden habe, werden Doxepin und Lokalanästhetika auf die gleiche Art abgebaut (vereinfacht ausgedrückt).

Daher könnte es bei hoher Doxepin-Dosierung (und 75 mg sieht er dabei nicht als bedeutsam an!) passieren,
dass das Lokalanästhetikum schneller abgebaut wird, als normal und die betäubende Wirkung schneller nachlässt.

LG Bee
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anna17
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Re: AD und örtliche Betäubung beim Zahnarzt - muss man da auf was aufpassen?

Beitrag von anna17 »

http://www.zahnarzt-angst-forum.de/

Dann wirds auch was mit dem Zahnarzt.
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