Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Anke,
ja eigentlich habe ich das Gefühl ich habe den einen oder anderen verunsichert. Ich war auch ganz erstaunt, dass jemand mit nur 30 oder 40 mg zurecht kommt. Würde bei mir nicht gehen. Ich habe in den letzten Tagen immer stärker werdende Symptome, was mir natürlich auch Angst macht.Das hochdosieren fällt mir dann schwer, weil ich immer enttäuscht bin, dass es nicht so weiter geht. Aber anderes Thema.
Nun zu Deinere Frage:
Ich bin langsam, immer in Absprache mit meinem Arzt angefamgen und habe höher dosiert , in 15 mg Schritten
Angefangen mit 15 am Abend, als dass nach 2 Wochen nicht mehr reichte am Abend 30 mg . Nehme ich aber immer erst wenn ich im Bett liege.
Dann nahm ich morgens noch mal 15 und so weiter.
Momentan nehme ich morgens um 7.00 Uhr 30 mg, um ca. 11.00 Uhr 30 mg , wenn ich merke,dass die Symptome wie Unruhe beginnen und dann um 14 Uhr nochmal 30 mg. Ja und dann wie gesagt am Abend.
Ich konnte am Anfang die 15 Schritte besser vertragen. Hatte auch Angst vor möglichen Nebenwirkungen. Aber neben einer Gewichtszunahme blieben sie Gott sei Dank aus.
Ich brauche das Mirtazapin hauptsächlich morgens, weil am Nachmittag die Depression nachläßt. Klassisch sozusagen.
In schlechten Zeiten nehme ich morgens um 7 Uhr 30 , um 8 Uhr 30 um 11 Uhr 30,um 13 Uhr 30 , um 15 Uhr 30, , dann nochmal 15 und wenn ich ins Bett gehe 30mg.
Aber wie gesagt, dass ist genau für mich richtig. Gut geht es mir dann auch nicht immer, aber wegen der Depression nicht wegen irgendwelcher Nebenwirkungen. Einschlafen kann ich dann trotzdem erst um 23,24 Uhr.
Mache bitte nichts ohne Deinen Arzt.
Ich wünsche Dir alles Gute.
Mia
Caroline1
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Caroline1 »

Hmhmhmhm Mia

Also das klingt ja noch abenteuerlicher....... Mirtazapin ist doch kein Medikament, das man bei Bedarf nimmt! Ist doch nix, wenn man spürt, man wird unruhig und dann schiebt man mal so kurz 30mg rein. Neenee, da läuft mächtig was schief bei dir und deiner Behandlung, sorry dass ich das so drastisch sagen muss. Dein Psychiater scheint dir nicht richtig (im Sinne von KORREKT ) erklärt zu haben, wozu du überhaupt ein Antidepressivum einnimmst. Und dann lässt er dir auch freie Hand beim Dosieren, das finde ich schlichtweg unverantwortlich! Umso mehr du das Medikament eben total falsch anwendest. Das ist aber nicht deine Schuld, sondern kommt daher, dass er dir das nicht korrekt beigebracht hat.

Nun schreibst du, du spürst wieder neue Symptome. Dann kann die Lösung niemals lauten, noch mehr Mirtazapin einzunehmen, da du davon bereits VIELZUVIEL nimmst. Da lautet die Lösung: mit dem Arzt Kontakt aufnehmen, und wenn der dir keine andere Alternative bietet als mit Mirtazapin weiter hochzugehen, dann ist es höchste Zeit, dir einen andern Behandler zu suchen. Denn der kann dir dann auch Medikamente verschreiben, die wirklich helfen.

Es tut mir leid, normalerweise äussere ich mich nicht so klar, man kann ja nie genau wissen, wie der einzelne Fall gelagert ist. Aber was du schreibst, ist sonnenklar: nämlich dass das Mirtazapin absolut falsch von dir eingenommen wird. Bitte wach auf!!

Ich wünsche dir alles Gute

Caroline
Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Caroline,
wie nimmst Du denn das Medikament ein?
Mia
Lioness
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Lioness »

Hallo Caro und Mia,

ich nehme auch Mirtazapin, 45 mg abends. Als es mir letztes Jahr schlechter ging, habe ich auch eigenständig auf 60 mg hochdosiert, was meine Psychiaterin gerade noch vertretbar fand. Sie meinte, da ich erhebliches Übergewicht habe (auch durch das Mirtazapin), ist es durchaus plausibel, dass ich mehr brauche als die "normale" ambulante Höchstdosis vom 45 mg. In der Rehaklinik zuvor hatte mich meine behandelnde Ärztin auf 30 mg runtergesetzt und hatte relativ entsetzt gesagt, 45 mg sei schließlich die ambulante Höchstdosis, und ich sei doch wieder recht stabil. Das hat dann nicht funktioniert.....

UND meine Psychiaterin hat auch gesagt, es sei durch Untersuchungen erwiesen, dass durch höhere Dosen als 60 mg bei Mirtazapin keine Verbesserung der depressiven Symptomatik zu verzeichnen ist. Daher auch diese Höchstdosis. Wirkt das nicht, muss man ein anderes AD ausprobieren.

Kein Wunder also, dass Du meinst, mehr und mehr von dem Zeug einwerfen zu müssen, wenn Du Dich schlecht fühlst - es bringt nur nichts!

UND wie Caro schon sagt - ein Antidepressivum ist KEIN Bedarfsmedikament, von dem man mal mehr und mal weniger einwerfen kann, je nach Gefühlslage. Es muss im Gegenteil ein konstanter Spiegel im Blut gehalten werden, durch regelmäßige Einnahme zur selben Uhrzeit.

Alles andere ist, wie Caro richtig schreibt, nicht wirklich gesund, ganz im Gegenteil. Es ist wichtig für alle LeserInnen hier, dies zu wissen!

Was Du mit Deinem Körper anstellst, ist schließlich Deine Sache. Deine Leber wird sich freuen........

Gruß
Lioness



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Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Lioness,
ich nehme immer konstant die gleiche Menge nämlich 120 mg. Dieses schon seit 5 Monaten.
Wenn es schlechter wird, nehme ich mehr in Absprache mit meinem Psychiater.
Dann aber auch über einen längeren Zeitraum. Ich nehme nicht den einen Tag dies und am andren Tag das. Vielleicht habe ich mich da
schlecht ausgedrückt. Ich kann sehr genau merken, wann der Blutspiegel singt.
Hast Du denn Erfahrungen mit einem anderen AD was dir besser oder schlechter geholfen hat.
Hast Du auch Schwankungen?
Ihr verunsichert mich ziemlich.
Mia
Ich wüsste jetzt aber auch keine Alternative.
Mein Psychiater ist auch Neurologe und hat jahrzehntelang in einer Klinik gearbeitet. Wenn er es nicht wei, wer dann?
Lioness
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Lioness »

Hallo Mia,

Deine Schilderungen klangen bisher so, dass Du das Mirtazapin einwirfst, wenn Du Symptome verspürst.

Ich habe vorher Doxepin genommen (2,5 Jahre) und wurde stationär auf Mirtazapin, 30 mg, eingestellt. In der Klinik kam ich damit klar, "draußen" im harten Alltag nicht.

Stimmungsschwankungen gehören zur Depression dazu und lassen sich meiner Erfahrung auch durch ein AD nicht abstellen. Meines Erachtens gehören sie auch ein ganzes stückweit zum normalen Leben dazu....

Angst- und Unruhezustände kenne ich auch zur genüge, sie treten immer noch auf, sobald ich versuche, auf 30 mg runterzudosieren.

Und auch Ärzte sind letztendlich nur Menschen, und auch jahrelange Berufserfahrung macht aus einem unkonventionellen Neurologen keinen erstklassigen Arzt. Es gibt in diesem Berufsstand, wie überall, Gute, Mittelprächtige und regelrechte Quacksalber. Der deinige scheint da echt ein Ding laufen zu haben, sich an keine Konventionen halten zu müssen, und sich mit der Outsider-Rolle des Quertreibers gerne zu identifizieren. Hört sich mehr nach einer Persönlichkeitsstörung als nach Fachkompetenz an, wenn Du mich fragst, aber das ist natürlich reine Spekulation....

Im Ernst, es würde sicherlich nicht schaden, Du holtest Dir mal eine zweite Meinung bei einem anderen Vertreter dieser Zunft ein!

Alles Gute
Lioness



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Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Lioness,
im Ernst er ist hier sehr anerkannt.
Arbeitet auch immer noch stationär in der Klinik.
Bei mir treten die Symptome auf, wenn ich unter 120 dosiere und zwar dann so, dass es nicht mehr geht.
Die Studie mit dem , dass Mirtazapin ab einer Dosis von 60 mg nicht mehr wirkt würde ich gerne haben. Hast Du da noch was?
Mia
Caroline1
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Mia

Schau, da ist noch so ein Irrtum, dem du aufsitzt, wenn du schreibst "Ich kann sehr genau merken, wann der Blutspiegel singt.". Im Ernst, DAS kann kein Mensch!! Das ist eher so wie Lioness es beschrieben hat: Stimmungsschwankungen, auch und sogar vor allem tägliche, gehören zum Leben dazu. Natürlich können sie auch ein Symptom der Depression sein, wenn sie denn zu quälend sind. Aber sie dürfen nicht einfach so mit einem AD ( was dafür überhaupt nicht da ist und auch deswegen dazu nicht taugt ) ausgeglichen werden.

Stimmungsschwankungen kennt wie gesagt jeder Mensch, ob depressiv oder nicht. Ich habe viele Medikamente ausprobieren müssen, bis ich das für mich wirklich hilfreiche gefunden habe. U.a nahm ich auch Remergil 60 mg. Das hat mir im Endeffekt aber nicht auf Dauer geholfen, deshalb nehme ich es heute nicht mehr. Es gibt zig verschiedene Möglichkeiten mit ADs, man kann kombinieren untereinander, man kann kombinieren mit anderen Medikamenten, das führt aber jetzt zu weit, das hier alles aufzulisten. Dann gibts noch Psychotherapie und noch zahllose weitere Möglichkeiten, mit denen man versuchen kann, die Depressionen zu lindern.

Nur noch soviel zu Mirtazapin: das ist eine Substanz, die wirkt während einer bestimmten Zeitdauer im Organismus. Und zwar solange, dass man daraus ableiten kann, dass man es nur EINMAL TÄGLICH einnimmt, weil dann die nötige Dosis im Körper während 24 Stunden verfügbar ist. Danach ist die Substanz von deiner Leber ( hauptsächlich ) soweit abgebaut, dass man eben wieder eine neue Dosis zu sich nehmen muss.

Die Info von Lioness ist übrigens richtig, das habe ich auch schon desöfteren so gehört und gelesen, sogar gelernt ( ich bin Apothekerin ). Vielleicht googelst du mal ein bisschen im Internet dazu.

Mir ist schon klar, dass du jetzt verunsichert bist, aber ich muss gestehen, das wollte ich auch, denn du tust dir keinen Gefallen so. Wenn dein Arzt es nicht weiß, wer dann, fragst du. Ganz einfach: ein anderer Arzt! Oder konfrontiere deinen Arzt doch mal mit den Aussagen, die hier gemacht werden. Wenn du schreibst, unter 120mg wirkt bei dir kein Mirtazapin, dann würde ich meinen, in dem Fall ist Mirtazapin einfach nicht das richtige Medikament für dich. Denn immerhin sind es ja keine Zuckertabletten, die du einnimmst, sondern ein Medikament und nicht umsonst gibt es dafür Höchstdosierungen. Verstehst du? Bedenke das doch auch und lass dir nicht zu kritiklos von deinem Psychiater allzu abenteuerliche Dinge aufschwatzen. Und du sagtest ja in einem andern Posting bereits, dass er von Kollegen auch argwöhnisch beäugt wird ob seiner "unkonventionnellen" Methoden....., das wäre nun definitiv der letzte Beweis, den ich noch bräuchte, um mal jemand anders dazu zu befragen, wirklich.

Ich will dir nichts Böses, im Gegenteil!

Lieben Gruß von

Caroline
Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Caroline,
am kommenden Donnerstag gehe ich zu ihm zur Therapie.
Werde euren Rat befolgen und genau nachfragen.
Ich hätte hierzu gerne noch mehr in der Hand, deshalb noch eine Bitte an Lioness. Hast Du noch Unterlagen von der Untersuchung / Statistisacher Erhebung von der Du berichtest hast.
Soll ich dann am Donnerstag erzählen was er gesagt hat, oder wollt ihr nichts davon hören.
Vielleicht habt ihr ja die Nase voll.
Liebe Caroline, was nimmst Du denn jetzt. Welche Therpie machst Du und warum kennst Du Dich so gut aus?
Mia
Regenwolke
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Mia und alle anderen,

was die Höchstdosis von Mirtazapin angeht, da kann ich wenig zu sagen.

Allerdings bin ich vor einiger Zeit auf interessante Erkenntnisse der sogenannten "Pharmakogenetik" gestoßen. Dabei geht es darum, daß genetisch bedingt manche Medikamente im Organismus unterschiedlich schnell oder langsam verstoffwechselt werden. Dies betrifft auch viele AD. Im Klartext: Es gibt Menschen, für die die Standarddosierungen nicht passend sind, weil sie das Medikament entweder viel langsamer oder viel schneller wieder abbauen.

(siehe z. B.: http://de.wikipedia.org/wiki/Pharmakogenetik )

Ich dachte bisher, daß ich AD einfach nicht vertrage, weil ich immer horrende Nebenwirkungen hatte (beispielsweise Wahnvorstellungen nach fünf Tagen Mirtazapin). Nach dem ich aber jetzt weiß, daß es diese unterschiedlichen Stoffwechseltypen gibt, habe ich nochmal einen neuen Versuch gestarktet. Ich habe gestern mit Trimipramin angefangen, nehme 5 Tropfen (normale Einstiegsdosis sind 25-50) und merke schon in dieser mini-Dosis eine deutlich sedierende Wirkung, die aber angenehm ist. Und wie gesagt, bei manchen Menschen kann das auch umgekehrt sein, die brauchen dann eben viel höhere Dosen. Mia, an deiner Stelle würde ich Deinen Arzt mal danach fragen, vielleicht kann man auch den wirkstoffspiegel im Blut überprüfen und zur Sicherheit mal Leberwerte etc. bestimmen.

Connie, ich weiß nicht ob Du hier im Thread noch liest. Zur Info für Dich: Mirtazapin wirkt weniger sedierend, wenn Du höhere Dosen davon einnimmst, d.h. bei einer Erhöhung von 15 auf 30 mg wärst Du evtl. etwas wacher.

Lieben Gruß,
Regenwolke
Lioness
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Lioness »

Hallo Mia,

Du fragst nach der Studie - die liegt mir nicht schriftlich vor, die Information habe ich sowohl von meiner ambulanten Psychiaterin als auch von der Psychiaterin in der Reha-Klinik. Und ähnlich wie Du vertraue ich darauf, dass meine Ärzte in ihrem Fachgebiet Bescheid wissen -; !

Wie Caro schon sagte: google doch mal!

LG
Lioness



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Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Wolke,
ich danke Dir.
Im Grunde genommen bestätigst Du die Ausführungen meines Arztes. In meinen Posteds vorher bin ich schon einmal darauf eingegangen, dass ich sedierende Medikamente enorm schnell abbaue. Ein Blutspiegel wurde gemacht,Leberwerte kontrolliert . Alles ok.
Ich werde meinen Doc trotzdem darauf ansprechen.
Das Mittel, das Du jetzt nimmst, was ist das für eines.
Manchmal hätte ich gerne mehr Ruhe. Ich möchte momentan gar nicht umsteigen. Habe echt Angsr, dass das nach hinten losgeht, da es mir eigentlich damit ganz gut geht.
Wäre nur etwas was ich mit dem Doc besprechen kann.
Mia
Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Wolke,
Habe mich durch Deinen Link gelesen. Wahrscheinlich gehöre ich dann zu den Menschen mit drei Allelen.
Hat mich beruhigt.
Danke.
Mia
Caroline1
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Mia

Ich kenne auch den Begriff der Pharamakogenetik. Das betrifft aber nur ganz wenige Menschen, die Medikamente so superschnell abbauen. Und welche Medikamente überhaupt von diesem Phänomen betroffen sind, ist auch nicht im einzelnen geklärt. Kann natürlich sein, dass du zu diesen Leuten gehörst. Aber so wie du deinen Umgang mit Mirtazapin schilderst, finde ich es halt einfach bedenklich und das will ich eben ausdrücken. Um festzustellen, ob du zu diesen Ultrarapid Metabolizers gehörst, genügt nämlich nicht einfach mal eine schnelle Blutuntersuchung. Ich habe deinen Schilderungen nach nicht den Eindruck, dass dein Arzt besonders vertrauenswürdig scheint. Ich kann mich aber täuschen, das ist natürlich nicht ausgeschlossen. Aber dann frag ihn eben nochmal genau.

Ich nehme im Moment übrigens Trevilor. Dass ich mich so gut mit Depressionen und ihren verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten auskenne, hat damit zu tun, dass ich selber seit fast 10 Jahren persönlich betroffen bin und alle Tiefen dieser schrecklichen Krankheit kennengelernt habe. Ansonsten habe ich natürlich auch berufliches Interesse, was die einzelnen Medikamente im Besonderen angeht.

Du kannst gerne schreiben, was dir dein Arzt erzählt hat. Aber ich finde es auch wichtig, dass man als Patient seinem Behandler eine gewisse kritische Haltung entgegenbringt. Ein guter Arzt wird damit auch kein Problem haben, im Gegenteil.

LG, Caroline
Regenwolke
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Mia,

Trimipramin ist ein trizyklisches, d.h. älteres AD, das vorwiegend beruhigend, spannungs- und angstlösend wirkt und oft auch bei Schlafstörungen eingesetzt wird.
Ich bin im Augenblick extrem unruhig und hab es daher vor allem zur Beruhigung bekommen, und das scheint in dieser niedrigen Dosierung auch zu funktionieren. Wenns darüber hinaus auch noch stimmungsaufhellend wäre, wär das nicht schlecht, aber da braucht es wohl seine Zeit, wie die anderen AD auch. Die beruhigende Wirkung habe ich dagegen schon sofort gespürt. Bin mal gespannt, wie ich es weiter vertrage...

Daß Du keine Lust hast, auf ein anderes Medi zu wechseln, wenn Du mit dem Mirtazapin gut zurecht kommst, kann ich mir vorstellen. Und wenn Du wirklich zu den Menschen gehörst, bei denen bestimmte Enzyme (vor allem anscheinend das "CYP2D6"), über die die meisten AD abgebaut werden, genetisch bedingt besonders aktiv sind, würdest Du ja auch von vielen anderen AD sehr hohe Dosen brauchen. Das Trimipramin, das ich jetzt nehme, gehört jedenfalls auch zu den AD, die unterschiedlich schnell abgebaut werden, deshalb wäre das wahrscheinlich dann keine Alternative für dich. Da müßtest du dann wohl nach einem AD suchen, das über andere Enzyme abgebaut wird.
Schreib mal, was Dein Arzt gesagt hat, bin neugierig...

Lieben Gruß und gute Nacht,
Wolke
Herz
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Re: Einnahmedauer, Wirksamkeit, Absetzsymptome - z. B. bei Mirtazapin

Beitrag von Herz »

Liebe Wolke,
liebe Carolin,
da ich desöfteren schon Narkosen hatte und die Norkoseärzte mir immer wieder gespiegelt haben wie schnell ich wieder wach, ansprechbar war und wieviel sie mir geben mussten, würde in dieses Bild passen.
Ist auch egal, wichtig ist, dass es hilft.
Er wird sicherlich kein Problem damit haben, wenn ich ihn darauf anspreche. Ist für alles offen und erklärt alles bis ins kleinste Detail.
Ich habe mitlerweile Kontakt zu anderen Patienten, die ich dort hingeschickt habe. Sie kommen sehr gut mit ihm zurecht.
Meine Freundin stand damals am Band einer verarbeitenden Fabrik.
Niemand hat die Depression diagnostiziert. Mitlerweile hat sie studiert und macht ihren Doktor in Sozialwissenschaften.Sie nimmt auch mehr als die emfohlende Dosis.
Trotzdem bin ich gespannt, was er erzählt. Ich werde ihn ziemlich löchern.
Ich danke auf jeden Fall für eure Tipps und euer Interesse.
Ich kannte bis jetzt niemanden, der unter einer Depression mit gesteigerter Unruhe leidet. Es tut gut zu hören, dass es auch andere gibt, die die gleichen Symptome haben. Es macht es aushaltbarer, als wenn man immer denkt nur man sekber ist betroffen und sich immer wieder sagt, stell dich nicht so an.
Ich habe mal gesagt zu meinem Arzt, ich bin verrückt. Daraufhin meinet er viele Leute ohne Depressionen oder psychischen Erkrankungen seien verrückter.Ich sei normanl. Mein Selbstbild sei verschoben und ich hätte zu hohe Ansprüche an mich selbst. Depressive würden sich abheben, weil sie zu normal, menschlich, fürsorglich und korrekt seien für diese Welt.
So nach dem Motto : " Wer verrückt ist ist Sache der Perspektive"
Machts gut.
Ich wünsche euch morgen einen guten Tag und Dir Wolke alles Gute mit dem neuen AD.
Es wird schon klappen. Ich drücke beide Daumen.
Gruß
Mia
Tat gut
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