meine Mutter macht mich noch verrückt.

Weltenwandlerin
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meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Weltenwandlerin »

Sie rief heute morgen um halb zehn an.

"Na, wie gehts?"

"Och Mama, so früh? Und wenn ich noch geschlafen hätte?"

"Ich wusste nicht, dass du jetzt Telefon-Sprechzeiten eingeführt hast."

Blabla und dann zum Ende:

"Ich gehe jetzt zu meiner armen, alten Mutter, es muss sich ja jemand kümmern. Ich habe so die Ahnung, dass das bei mir später niemand tun wird."

Man, ich könnte ausflippen! Immer diese Spitzen, indirekten Vorwürfe, dieses Klammern. Ich habe ihr gesagt, wie sauer ich bin und das ich tatsächlich nicht jeden Tag später zu ihr rennen werde. Das Kinder nicht für ihre Eltern verantwortlich sind. Oder?
Argh, ich bin so sauer, dass mir übel ist. Sie hat sich entschuldigt, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie sich an meiner Reaktion erfreut hat. Ich will nicht so enden wie sie, zerfressen von Schuldgefühlen ihrer Mutter gegenüber, sich selbst völlig aufgeben. All das weiß sie. Aber es ändert nichts. Ich fühle mich wie eingesponnen und will da RAUS.

Kennt ihr sowas? Wie grenzt ihr euch gegen eure Familie etc.ab? Darf man das eigentlich? Oder bin ich jetzt eine schlechte Tochter? Mein Kopf sagt nein, Quatsch. Aber ihr wisst ja, wie dass mit dem Herzen ist.

Tut mir leid für diese "Explosion", ich musste das loswerden. Und der Zusammenhang zur Depression besteht darin, dass ich vor lauter Schuldgefühlen, Wut, Angst etc. die nicht ausgelebt werden (dürfen?), wieder depressiv werden könnte. Will ich aber nicht.

Danke,
Mika
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Jigsaw
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Jigsaw »

Das klingt ja wirklich nicht sehr nett. Bei mir und meiner Mutter war es früher ähnlich, da sie ja MS hat.
Aber es ist irgendwie besser geworden.
Wenn es ganz schlimm war, hab ich ihr einfach gesagt, was sie hören wollte. Es bringt manchmal einfach nicht, sich außeinander zu setzen.
I want to play a game....
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Hallo Mika,
ich hoffe, dir macht es nichts aus,dass ich einmal die Partei deiner Mutter ergreife,meine Tochter ist nur geringfügig jünger als du. Es ist nicht böse gemeint, ich bin gewissermaßen der advocatus diaboli, ich meine von einer anderen Meinung hat man oft mehr als von Zustimmung.
Frage: Um 10 Uhr schläft man normalerweise nicht mehr, weiß deine Mama, dass du einen anderen Tagesrhythmus hast? Ich habe mich früher oft über meine Schwiegermutter geärgert die um halb 3 anrief während wir Mittagsschlaf hielten, aber sie wußte das.

Man kann übrigens Ärger mit dem Telefon oft vermeiden wenn man es bei Ruhe-und Schlafzeiten ausstellt, so handhabe ich das im Augenblick. Für andere ist es auch ein gutes Gefühl,dass sie anrufen können wie sie wollen, nie stören würden.

Spitzen und indirekte Vorwürfe sind nicht schön, aber deine Mutter scheint etwas zu vermissen.Töchter sind leicht geneigt, alles von der Mutter als Vorwurf auszulegen und irgendwie versuchen sie, sich doch endlich Gehör zu verschaffen und die Töchter werden stinkig.

Ich meine, man könnte ein bißchen mehr Erbarmen mit klammernden Müttern haben.Überlege dir einmal, wie du sie als kleines Mädchen gebraucht hast, ich kenne ja euer Verhältnis nicht. Es wird oft gesagt, dass es nichts Intimeres gäbe als ein Mutter-Tochter-Verhältnis.Ich habe meinen Sohn auch sehr lieb, aber das intimere Verhältnis sicher zu meiner Tochter.

Ich schreibe einmal aus meiner Sicht: ich wurde sehr gebraucht und irgendwie prägt diese Nähe die Mutter.

Meine Tochter hat übrigens einmal geschrieben, dass sich die Kinder oft sehr verantwortlich für ihre Eltern fühlten.
Sicher ist man nicht verantwortlich für ihr Leben, aber ein ganz kleines bißchen könnten die Töchter auch an Tröstungen und Zuhören zurückgeben von dem was sie früher empfangen haben.

Niemand spricht davon, sich aufzugeben. Aber deine Reaktion gegenüber deiner Mutter empfinde ich als trotzig.Sie zeigt,dass du das Problem noch nicht gelöst hast.

Von uns Müttern wird erwartet, dass wir immer noch für unsere Kinder da sein sollen, vielleicht sogar noch für die Kinder der Kinder, dafür ist die Mutter dann gut genug.

Sicher sollst du nicht jeden Tag hinrennen, das nun ganz und garnicht. Aber wäre es möglich, in einem ruhigem Gespräch, bei einer Tasse Tee und ein paar Keksen in einer liebevollen Atmosphäre diese Dinge mit ihr zu klären? Ich kenne sie ja nicht.

Ich war auch erst frustriert, weil meine Tochter dieses Jahr den Adventskalender mit lauter kleinen Geschenken nicht wollte,Aufwand und Ergebnis stünden in keinem Resultat, schrieb sie.
Sie wollte ein Nikolausgeschenk und ein gutes Essen wenn sie zu Besuch käme.

Dann habe ich mir überlegt, wie schön ihre Ehrlichkeit ist und dass sie nicht widerwillig Päckchen mitschleppte die sie garnicht wollte.

Ich klammere von Natur aus auch, aber ich zeige und sage es nicht mehr weil das nur schlechte Reaktionen zur Folge hat. Ich bin lernfähig, aber Gefühle sind da.

Liebe Mika, bitte nichts übelnehmen, ich würde mich über eine Antwort freuen.
Gret
Hummingbird
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Hummingbird »

Liebe Mika,
das kann ich gut verstehen. Ich wäre auch sehr sauer. Mit dem Unterschied, dass ich sicher nichts gesagt hätte und nur alles wieder in mich reingefressen. Also von daher schon mal Hut ab!
Du machst ja eigentlich schon alles, was gut ist. Darauf ansprechen, deine Wut thematisieren. Jetzt musst du "nur" noch deinen Kopf davon überzeugen, dass es richtig ist was du tust. Aber da kann ich dir nicht sagen wie das geht, ich knabbere da selbst auch dran. Vielleicht geht es über die Schiene, dass du merkst, dass es dir gut tut eben nicht immer für deine Mutter da sein zu müssen.
Ich denke auch man muss als Kind nicht für seine Eltern in dem Sinne da sein, das man ihnen Halt gibt anstatt anders herum. Auch ich kenne das. Ich will nicht für meine Eltern da sein. Sie sind es ja auch nicht für mich. Zumindest nicht so, wie ich es bräuchte. Ich denke da kann man dran arbeiten und irgendwann kann man verzeihen und auch für die Eltern da sein.
Wünsche dir viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Katrin
Paola
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Paola »

Liebe Mika,

ohne näher auf die Einzelheiten einzugehen: Ich kann dich gut verstehen. Meine Mutter hat mir immer Schuldgefühle gemacht, von klein auf. Ich hatte selbst dann ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie dreimal am Tag anrief. Immer, wenn ich mal mit der Familie oder meinem Mann ein paar Tage wegfuhr, dachte ich, sie würde sterben, weil sie mir, vor allem mir, ihrer Tochter, das so vermittelte. Und noch heute ist es so, dass ich erschrocken zusammen zucke, wenn ich etwas "Böses" denke.

Ich finde, Eltern sollten von ihren Kindern keine Dankbarkeit erwarten, weil die ihnen "das Leben geschenkt" haben. Es ist selbstverständlich, dass man gut für seine Kinder sorgt und dass man sie liebt. Außerdem ist es ja heute jeder Frau freigestellt, Kinder zu haben oder nicht.

Ich versuche, meinen Kindern, die schon länger nicht mehr zu Hause wohnen, zu vermitteln, dass sie ganz frei sind, mich zu besuchen oder nicht. Ich möchte zum Beispiel nicht, dass sie kommen, nur, weil ich krank bin. Sie kommen aber häufig, und wir haben viel Freude miteinander. Und natürlich freue ich mich sehr, wenn sie kommen! Aber ich habe selbst eine ganze Reihe von Hobbys, Dingen, die ich gerne tue, und ich langweile mich nie. Meine Kinder sind nicht dafür verantwortlich, mir Farbe in meinen Alltag zu bringen oder gar meinem Leben einen "Sinn" zu geben!

Meine Mutter hat nur für die Familie gelebt, was ich immer sehr traurig fand, denn sie war eine intelligente Frau. Mit dem Tod meines Vaters schien ihr Leben vorbei. Und sie tat eine Menge, um meinem Bruder und mir, auch den Enkelkindern, aber vor allem mir, ihrer Tochter, das Leben schwer zu machen. Natürlich nicht aus bösem Willen, eher aus Hilflosigkeit, schön war es trotzdem nicht.

Vor mehr als einem Jahr ist meine Mutter gestorben. Und sie fehlt mir sehr. Ich ertappe mich immer wieder dabei, dass ich sie anrufen möchte, um ihr etwas zu erzählen oder um sie etwas zu fragen. Und das geht nun nicht mehr.

Grets Vorschlag, miteinander zu reden und vielleicht sogar bestimmte Rituale wie regelmäßige Treffen einzuführen, finde ich gut. Vor allem, weil du die Schuldgefühle nicht los wirst. Wenn ich Streit mit meiner Mutter hatte, plagte mich das schlechte Gewissen, bis wir uns wieder vertrugen, wobei meine Mutter NIE den ersten Schritt machte. Allerdings konnte ICH mit meiner Mutter bestimmte Gespräche nicht führen, weil sie immer alles auf sich bezog und gleich gekränkt war.

Übrigens starb meiner Mutters Mutter, als meine Mutter 19 war. Vielleicht entwickelte sie deshalb so einen "Mutterkult"! Während deine Mutter ja wohl viel Druck von ihrer eigenen Mutter zu bekommen scheint, den sie an dich als ihre Tochzter weiter gibt.

Ich weiß nicht, liebe Mika, ob dir das, was ich schreibe, hilft! Du kannst aber sicher sein, dass ich deine Situation voll nachvollziehen kann und "auf deiner Seite" stehe, so sehr haben Schuldgefühle mein Leben immer wieder vergiftet - und sie sind immer noch nicht weg! Wehr dich!

Alles Liebe,
Paola
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Hallo ihrs,
gehören nicht zu Schuldgefühlen immer zwei,einer der sie macht und einer der sie sich machen läßt?

Erwecken wir nicht im täglichem Umgang mit anderen oft Schuldgefühle, auch ohne es zu wollen?
Auf welche Art und Weise haben euch eure Mütter Schuldgefühle gemacht?

Dankbarkeit zu erwarten, ist immer schlecht, aber ist gegenseitiger Respekt und Verständnis füreinander ein Fehler?

Ich überlege mir, ob es wirklich der Fehler der Mutter ist wenn zu sehr geklammert wird, ob es nicht die Töchter versäumten, rechtzeitig Grenzen zu setzen. Mein Sohn schloß sich im jugendlichem Alter einer politischen Organisation an obwohl ich das ganz und garnicht schätzte, meine Tochter ließ sich durch meine Angst nicht davon abhalten, zu Judowettkämpfen zu gehen. Allerdings wurde sehr viel geredet, es war Verständnis da, jeder bemühte sich den anderen zu verstehen.
Ich habe meinen Kindern erklärt warum ich aufgrund meiner eigenen Geschichte Angst hätte, dass die Angst vielleicht objektiv nicht zu rechtfertigen wäre,aber sie sei da und sie hatten Verständnis, waren redewillig, aber ließen sich nicht abhalten.
Bei jeder Beziehung findet ein Lernen statt und so muß auch die Mutter rechtzeitig lernen, dass die Töchter ihren eigenen Willen hat, wenn das nicht frühzeitig geschieht, haben sich schon ungute Dinge eingeschliffen.
Ganz sicher sollen sich die Kinder nicht verpflichtet fühlen zu kommen sondern kommen wenn sie Zeit und Lust haben- aber nun kommt, was mich stört- genausowenig sollten sich die Eltern verpflichtet fühlen zu kommen und zu helfen und ich staune nur so, wie oft heute elterliche Hilfe verlangt und gefragt ist- bei Umzügen, bei eigenen Kindern und und und.
Ich glaube, dass viele junge Erwachsene nicht begreifen, daß sie nun wirklich für sich alleine verantwortlich sind.
Liebe Paola, ich weiß nicht, wie alt deine Mutter heute wäre, aber es ist auch eine Frage der Generation ob die Frau nur für die Familie lebte. Nicht jedem liegt es, aufzubegehren und eigene Wege zu gehen.
Und haben es nicht viele Töchter früher auch vorausgesetzt, dass die Mutter IMMER Zeit haben sollte?
Ich frage mich,ob die jungen Erwachsenen die vehement gegen die Mutter protestieren, ihr Mutterproblem gelöst haben.
Man wehrt sich am meisten gegen etwas was man im tiefstem Inneren doch gerechtfertigt findet.Bei einer wirklichen Abgrenzung regt man sich eigentlich nicht auf sondern versucht freundlich aber mit aller Deutlichkeit " Nein" zu sagen.
Und man wehrt sich rechtzeitig!

Meine Tochter hat mich dazu erzogen, nicht mehr so ängstlich zu sein, indem sie mir mit 21 Jahren eine sms schrieb" Gefahr an jeder Ecke, ich sehe das nicht so und ich fahre." Ich habe dann nicht mehr protestiert, weil sie ja recht hatte und leicht wurde es mir gemacht, weil sie im allgemeinen sehr vorsichtig ist.

Zum Abschluß noch einmal folgendes: Erzieht eure Mütter rechtzeitig.

Gret
nina*tina

xxx

Beitrag von nina*tina »

Clown
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Clown »

Liebe Mika,

Sie rief heute morgen um halb zehn an.

"Na, wie gehts?"

"Och Mama, so früh? Und wenn ich noch geschlafen hätte?"

"Ich wusste nicht, dass du jetzt Telefon-Sprechzeiten eingeführt hast."

Wie würdest du dich fühlen, wenn obiger Dialog folgendermaßen gelaufen wäre:

"Na, wie gehts?"
"Geht so. Du Mama, mir ist das zu früh jetzt. Ich rufe dich ein andermal an. Oder gibt es gerade etwas Dringendes?"
"Nein, wollte nur wissen, wir es dir geht."
"OK, Mama, ich melde mich morgen nachmittag. Tschüssi."

DU hast es in der Hand, liebe Mika, ob du dich verwickeln lässt in Abhängigkeiten.

Tschüssi
Clown
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Eckhart Tolle
findulin
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von findulin »

Hallo Mika,
mit gemischten Gefühlen habe ich deinen Beitrag gelesen.
Auch ich finde Abgrenzung zu den Eltern sehr wichtig,und es hilft auch gar nichts sich ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen.Denn beides ist nicht unbedingt hilfreich im Umgang miteinander.Denn das macht meines Wissens den Umgang miteinander nur zur Qual.
Ich möchte dir aber auch wiedersprechen,das Kinder nicht für ihre Eltern verantwortlich sind-das mag in Einzelfällen richtig sein-aber wir sind aufeinander angewiesen.Allerdings gebe ich dir recht,wenn du sagst sie soll mit dem Klammern aufhören.Ich glaube ihr habt euch beide noch viel zu sagen,was unausgeprochen zwischen euch steht.
Klar das man sich von den Eltern abnabeln muß,und die Eltern einen aus dem Haus gehen lassen müssen.
Aber ist es nicht schön wenn man anrufen kann um zu fragen,wie man am besten ein Suppenhuhn gar bekommt,ohne erst ewig rumzuexperiementieren.Lange Zeit war zwischen mir und meiner Mutter auch vieles unausgeprochen und in manchen Dingen unterscheiden wir und heute noch grundlegend.Das man sich da nicht immer versteht ist klar,aber wir haben beide gelernt uns mit Respeckt und Achtung zu begegnen.Und ich hatte das Glück gehabt in der Therapie begreifen zu können warum manche Dinge so gelaufen sind wie sie sind.Und dieses Verstehen macht es meiner Mutter leicht über ihre Fehler zu reden.Ich wünsche dir die selbe Erfahrung,und hoffe du hast eine Mutter die mitzieht.Übrigens,ich bin selber Mutter und in meinem Beruf arbeite ich oft mit Menschen die auf die Hilfe ihrer Angehörigen angewiesen sind.Da finde ich es schon schlimm wenn keine da sind aber noch schlimmer finde ich es wenn die Angehörigen nicht mehr miteinander sprechen und sich so nicht unterstützen können meistens noch nicht einmal wissen was üpberhaupt los ist.
LG
Kathrin
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Kathrin,
ich finde, du hast genau die richtigen Worte gefunden.Ich kann mich dem anschließen.
Sicher soll man sich abnabeln, aber großflächig gesehen ist es doch schön, wenn die Sippe zusammenhält und sich gegenseitig hilft.

Auch Clown hat eine Art der Kommunikation vorgeschlagen die ich sehr gut finde.
Ich bin einmal gespannt ob Mika uns noch näheres sagt.
Lieben Gruß an alle
Gret
Clown
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Clown »

Hallo Kathrin,

gugscht du hier:

http://www.frag-mutti.de/



Aber ich will nicht in Abrede stellen, dass es eine schöne Nähe herstellen kann, wenn frau sich bei Mama wegen des Suppenhuhns beraten lässt.

Grüße,
Clown
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Paola
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Paola »

Liebe Gret,


Schuldgefühle kann man einem Kind "antrainieren". und die halten sich dann ein ganzes Leben.

Wie sollte es sonst möglich sein, dass kleine Kinder sich für die Scheidung ihrer Eltern verantwortlich fühlen, weil sie "nicht lieb" waren?

Wie sollte es sonst möglich sein, dass sexuell missbrauchte Kinder glauben, sie seien Schuld daran gequält zu werden, weil sie es so "verdient haben"?

Liebesbeziehungen sind etwas sehr Kompliziertes, vor allem die zwischen Eltern und Kindern, und ganz besonders die zwischen Müttern und Töchtern.

Es ist ja schön, dass du eine gute Beziehung zu deiner Tochter hast, aber das sollte dich nicht dazu verführen, verkürzt zu denken. Nicht alles ist vergleichbar. Nicht alles ist übetrtragbar.

Es ist auch schön, dass du für Bemühung um Harmonie wirbst, aber das Streben nach Harmonie kann in bestimmten Verhältnissen oder Entwicklungsphasen sehr schädlich sein.

Ich finde es wichtig, dass das, was in den Beiträgen geäußert wird, erst einmal so respektiert wird, wie es da steht. Mir ist es fremd, die Empfindungen und Gefühle von Menschen, die ich nicht kenne, in Frage zu stellen.

So stelle ich dein Verhältnis zu deiner Tochter ja auch nicht in Frage. Meinen an Mika gerichteten Beitrag halte ich eigentlich für recht differenziert, vielleicht solltest du ihn noch einmal in Ruhe lesen, bevor du Mutmaßungen anstellst.


Liebe Grüße,
Paola
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Paola,
ich habe nur ganz allgemein über Schuldgefühle nachgedacht,auf abstrakter Ebene, nicht auf persönlicher.

Dein Beispiel des Mißbrauches würde meiner Ansicht nach zu weit vom Thema wegführen, da geht es noch um ganz andere Dinge, ich meine, wir sollten bei dem bleiben was Mika uns vorstellte.

laß mich folgendes erklären: ich habe eine Freundin die die Brüder in die Mülltonne gesteckt haben, die die Mutter nur mit geflochtenen Zöpfen zur Schule gehen ließ, der Schuldgefühle nur so eingeflößt wurden.

Sie hat getan was sie wollte, sie hat sich nie Schuldgefühle einflößen lassen.

Ich meine, die Möglichkeit, Schuldgefühle zu bekämpfen, zu sagen, dass es möglich ist, dieser Falle zu entrinnen,sei doch positiv, meine Bemerkung war nur dazu gedacht, Mika Mut zu machen.Ich wollte ihre Existenz als solche nicht abstreiten.
LG Gret
Paola
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Paola »

Liebe Gret,


...... dann ist doch alles ok!


LG,
Paola
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Hi Paola,
ich finde es immer wieder schön, wenn man Mißverständnisse ausräumen kann.
Schuldgefühle stellen keine gute Basis für eine Beziehung dar, in keiner Beziehung, es ist schwer, sie zu eliminieren, aber es geht.

Ich finde es wichtig, rechtzeitig die Beziehung zur Mutter zu klären, wenn sie nachher über 80 ist, ist es kaum noch möglich.

Ich bin gerade selber damit beschäftigt,mein Verhältnis zu meiner Tochter zu klären, ungute Dinge zu erkennen und von daher interessiert mich diese Diskussion sehr.

Könnt ihr diesen Prozeß der Schuldgefühle noch näher beleuchten, auf welche Art und Weise haben euch die Mütter Schuldgefühle eingeredet?

Meine Mutter sagte des öfteren zu mir:-Ich muß für dich noch arbeiten, bis mir das Blut unter den Nägeln hervorspritzt. Mein Verhältnis zu ihr war bis zum Alter von 30 Jahren nicht geklärt, ich erinnere mich daran, dass ich ihr einmal eine Tasche tragen sollte, die verhältnismäßig leicht war und ich es ablehnte indem ich sagte, die könne sie selber tragen. Sie hat sich dann bei der ganzen Verwandtschaft über mich beschwert.
Als sie über 80 war, gab meine Tante mir des öfteren den Wink, dass sie in einigen Dingen nicht ganz ernst zu nehmen sei, für mich war das unfaßbar.Bis zu ihrem Tod war sie noch für mich eine Art Göttin, unangreifbar, hätte ich ihre Schwäche gesehen, hätte ich die Tasche getragen.
Von daher halte ich es für ganz wichtig, die Eltern von ihrem Thron zu entfernen, wirklich zu erkennen, dass sie keine Herrgötter sind, dass man nicht mehr das kleine, abhängige Kind ist. Ich glaube, wenn man das geschafft hat, verschwinden die Schuldgefühle und man kann der Mutter wieder viel ruhiger begegnen.
Ich selber hasse mich dafür, wenn ich jetzt mehr und mehr Verhaltensweisen meiner Mutter in mir entdecke.Als ich neulich einen aufmunternden Brief an meine Tochter geschrieben hatte und ihn noch einmal überlas, erinnerte er mich sehr an die Briefe die meine Mutter mir geschrieben hatte.Am liebsten hätte ich ihn nicht abgeschickt...
Lieben Gruß Gret
Yogi66
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Yogi66 »

Hallo,
also was hier Gret über das Mutter und Tochter Verhältnis geschrieben hat, finde ich ganz toll.
Aber ich finde auch, beim Mutter und Sohn Verhältnis müßte ein gewisser hilfreicher Umgang aufrecht erhalten werden.

Mika würde ich raten, Ihre Beziehung zu Ihrer Mutter noch einmal zu überdenken.

Denn Mika wird ansonsten auch einmal Ihre Schuldgefühle ausleben MÜSSEN.

Denn wenn Ihre Mutter nicht mehr sein sollte.
Wird Sie Ihre Anrufe und die Begegnungen mit Ihrer Mutter noch einmal vermissen.

Denn wenn Mika auch einmal Älter wird, wird Sie sich sagen, ach hätte ich nur auch einmal auf Sie gehört.

Dies liegt in der Natur des Menschen.
Wenn man dem Tod immer näher kommt, solche Dingen mit anderen Augen zu sehen.

Mit freundlichen Gruß, Yogi.
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Es stimmt, Yogi,es ist wirklich wichtig das Verhältnis zu klären, solange die Mutter noch fit ist.

Gestern hat meine Tochter angekündigt, uns mit dem Auto besuchen zu wollen, sie hat kaum Fahrpraxis.
Der Vater wollte es ihr ausreden, Freitag, Wochenendverkehr, ich habe ganz laut gebrüllt, ich fände es gut, sie solle sich nicht abhalten lasssen.

Euch kann ich es ja sagen: mache ich mir in die Hose vor Angst wegen der Fahrt, aber ich will sie nicht verunsichern sondern ihr Mut machen.

LG Gret
BinAmEnde
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von BinAmEnde »

Hallo Mika!

Lass Dich mal ganz fest drücken

Stell Dir mal vor, Deine Mam wird es irgendwann verstehen! Stell Dir dieses schöne, warme Gefühl vor! Vielleicht hilft es Dir ein wenig, die Zeit bis dahin zu überbrücken!

Liebe Grüße, Werner
jes
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von jes »

Hallo liebe Mika,
ich kann dich total verstehen. Geht mir ja mit meiner verrückten Familie und vor allem meiner heiß geliebten Mutter auch so.

Ihr lieben die da versuchen Mikas Mutter zu verteidigen oder ihre Sicht deutlich zu machen, ihr kennt ihre Mutter doch gar nicht.
Ihr wisst ja auch gar nicht unter was Mika in der Familie leidet oder gelitten hat.
Das geht nämlich auch nicht aus ihrem Anfangspost hervor. Ich meine darüber ein bischen gelesen zu haben und kann ihre Sicht daher total verstehen.

Abgrenzen musste ich auch ganz spät und schmerzlich lernen. Damals im Klinkbericht (hab ich mir besorgt) hies es nicht umsonst das Frau M.´s Mutter immer wieder überaus Grenzüberschreitend in ihr Leben eingreifen wollte und auch tat.
Frau M. bin ich

Mika, wenn du magst erzähl doch mehr über deine Mutter damit man dich vielleicht besser verstehen kann. Bleibt natürlich dir überlassen, ist dein Thread.
Wäre auch schön nochmal deine Seite hier zu hören.

Im übrigen stehe ich auch gern mal spät auf

Um meine Mutter öfter zu ärgern rufe ich gern mal in ihrer Mittagsschlaf-pause an. Ich tu dann so als hätte ich nicht auf die Uhr geschaut Ja, ja so bin ich.

Liebe Grüße
Jessica
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
Weltenwandlerin
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hallo ihr!

Wow, so viele Antworten- vielen Dank. Ich werde versuche, allen gerecht zu werden. Wie Doppeldeutig...
________________
Danke Winterglitzern für dein Mitgefühl! Das Problem ist, dass ich nicht weiß, was meine Mutter hören will.
_______________
Hallo Gret,

danke auch dir für deine differenzierte Sichtweise. Natürlich hast du als Mutter noch ein mal einen anderen Blick auf die Situation, als ich.

Ich habe ja auch nicht mehr geschlafen. Aber ich habe fiebrig an einem Referat gearbeitet, war massiv unter Zeitdruck und habe ihr das alles auch freundlich gesagt, aber sie hört trotzdem nicht auf. So ist sie. Sie akzeptiert meine Grenzen selten, und wenn, nur grollend bzw.mich schwer verurteilend.

Ja, sie vermisst etwas. Sie sagt, ich war und bin ihr Lebensinhalt. Wenn ich das nur schon höre, wird mir ganz anders. Mein Vater sagt übrigens dasselbe. Ich wurde geboren, um die Familie "zu retten",zusammenzuhalten, um Liebe zu sähen, wo keine (mehr) war. Was für eine besch...Rolle.

Sie ist einsam. Seit Jahren rede ich mir den Mund fusselig, übernehme die Rolle ihrer persönlichen soz.päd.Betreuerin und überlege mit ihr Lösungsmöglichkeiten. Neuen Partner, Freunde, ein Tier, ein Hobby. Geht alles nicht, weil sie sich ja um Oma kümmern muss. Oma ist aber soweit eigentlich versorgt. Die beiden klebten ihr ganzes Leben zusammen, die Ehe zerbrach daran und mein Vater ging. Da ich schon immer eine Art Partnerersatz für alle war, änderte sich kaum was. Ich kümmerte mich um alle und ihr Leid, nur nicht um mich selbst.

Ich erwarte nicht, dass meine Mutter immer für mich da ist. Das ist unrealistisch und infantil, dass habe ich schon laaaaange überwunden.

Ja, ich habe sie als kleines Mädchen gebraucht. Und sie war nicht so da, wie es nötig gewesen wäre. Sie hat mich nicht vor den Übergriffen meines psychotischen Bruders schützen können, hat die Augen zu gemacht. Der Vergleich von Paola mit dem sex.Mißbrauch passt wie die Faust aufs Auge. Aber das konntest du ja nicht wissen.

Du glaubst nicht, wie oft ich mir all ihren Schmerz und Verzweiflung anhören musste, Tag für Tag, Stunde für Stunde. Ich habe ihr mit 15 völlig verzweifelt gedroht, mir die Pulsadern vor ihren Augen aufzuschneiden, wenn sie nicht endlich zu reden aufhört- keine Chance. Ich habe es nicht gemacht, ich will leben. Aber für mich!

Wir haben auch gute Zeiten (gehabt) und immer noch. Ich bin keine Rabentochter, ich tue viel für meine Familie und bin für sie da. Klar habe ich meine Anteile. Es eskaliert eben immer wieder mal, wie gestern. Sie will mich nicht erwachsen werden lassen.

Die Idee mit dem ruhigen Gespräch finde ich gut. Ich werde da heute mit meiner Thera drüber reden. Denn so kann es nicht weiter gehen.
____________________

Hallo Paola,

vielen Dank auch für deine private E-mail.
Du hast mir auf jeden Fall geholfen. Ich werde dir privat antworten, um den Rahmen hier nicht zu sprengen.
___________________

Hallo Nina,

danke für deine warmen Worte. Sie tun mir sehr gut. Und ja, es geht hier um mich. Ein mal nur um mich. Ich kann einfach nicht mehr. Ich möchte eigentlich nur noch meine Ruhe vor Ihnen haben, wenn ich ehrlich bin. Ich bin heilfroh, dass mir meine Thera "Täterkontakte" in den nächsten 6 Monaten verboten hat (also mein Vater und Bruder). Ja, ein verdammtes Trauma, das auch noch. So habe ich die Legitimation von außen, mich rar zu machen.
____________________

Hallo Clown!

Alles schon probiert, so läuft es eben nicht mit meiner Mutter. Sie lässt sich kaum "abwürgen". Sie wird schnell hysterisch und ich kriege dann sofort Angst und bin wie gelähmt. Ich ertrage dann einfach alles, wie so oft. Was bleibt ist ein schaler Geschmack.

Trotzdem danke für den guten Tipp!

_____________________

Danke auch dir Kathrin. Ich finde eben einfach, ich habe mich genug gekümmert. Es ist alles vergebens, sie bleiben in ihrer depressiven (?) Tretmühle. Und ich kann es einfach nicht mehr ertragen.

____________________

Hallo Yogi!

Du kannst mich gerne direkt ansprechen, ich bin hier!

Ich glaube, Du hast mich falsch verstanden. Ich liebe meine Mutter und ich bin für sie da. Aber nicht grenzenlos.

Dein Post ist recht moralisch, ich kann mir gut den erhobenen Zeigefinger dazu denken. "Eines Tages werde ich noch mal bereuen"- puh. Da wird mir schon wieder schlecht und mein Schuldgefühl schreit dazu. Genau das ist es doch!

Und ja, ich will eine Klärung. Ich arbeite dran.
________________


Werner,

vielen Dank. Jetzt hast DU mich mal zu Tränen gerührt. Ich kann mir dieses Gefühl nicht vorstellen, weil ich es nicht kenne. Traurig. Aber es ist ein lohnendes Ziel!

Danke allen.
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Weltenwandlerin »

Danke liebe Jess!

Ich habe eben einen halben Roman geschrieben, über meine Mutter und Co. Und das ist noch nicht mal Ansatzweise alles. Ich trage soviel mit mir herum, kein Wunder, dass meine Wirbelsäule kaputt geht. Zum Glück habe ich gleich Therapie...

Jess, viell.können wir uns über die "liebe Familie" beim nächsten Nordlichter Treffen eingehender unterhalten? Würde mich sehr freuen.

Ganz liebe Grüße,
Mika

P.s.: Wie geht es dir denn aktuell?
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
ils_pixent9
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von ils_pixent9 »

Hallo liebe Mika,
ja dein post hat gefehlt,wie du auch schriebst, wir oder ich kannte deine Mutter nicht.
Ich kann dich jetzt viel besser verstehen.
Stellt euch also vor, ich nehme alles zurück, was an dich persönlich ging und lasse alles stehen was eine allgemeine Aussage über die Mutter-Tochter-Problematik sein könnte.

Ich nehme dich auch einmal in den Arm wenn ich darf.
Gret
Clown
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Clown »

"Alles schon probiert, so läuft es eben nicht mit meiner Mutter. Sie lässt sich kaum "abwürgen"."

Liebe Mika, ich meinte nicht, dass du das probieren sollst, meine Frage war, wie würdest DU DICH FÜHLEN, WENN es so liefe zwischen dir und deiner Mutter?

Vielleicht kannst du spüren, worauf das dann hinausläuft.....der berühmte 'Gewinn'...

Lieben Gruß,
Clown
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Eckhart Tolle
Majuha10
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von Majuha10 »

Liebe Mika ,

ja, ganz schwieriges aber auch für mich zentrales Thema. Ich kann aus meiner Erfahrung berichten, dass es sehr wohl erlaubt und nicht nur das, sondern es auch lebensnotwendig ist sich von der Familie abzugrenzen.

Das bedeutet für mich nicht, dass ich den Kontakt abgebrochen habe, aber den Kontakt inzwischen sehr selbst bestimmt handhabe. Das funktioniert aber nur, weil es eine räumliche Distanz gibt und meine Mutter ebenso wie Paolas NIE den ersten Schritt macht.


Gut, dass du deine Wut hier rauslassen kannst und schon das wird dafür sorgen, dass du dich entwickelst. Somit ist gewährleistet, dass du sicher nicht wie deine Mutter wirst, denn du reflektierst dein Verhalten und stellst dich sowie dein Handeln in frage.


Clown hat ja einen, wie ich finde guten Vorschlag für einen aktiven Dialog gemacht. Sicher hast du in der Art oft versucht mit deiner Mutter zu sprechen, aber bei mir reicht regelmäßig ein bestimmter Tonfall, eine bestimmte Geste und manchmal nur ein Räuspern und ich bin mitten drin…….. Ist es eventuell ähnlich bei dir?

Ich hoffe, meine Antwort macht noch Sinn, (hab schon etliches gestrichen) denn zwischenzeitlich hast du ja viel erklärt. Du schriebst von „Täterkontaktverbot“ und ich nehme mal an und hoffe im Stillen, dass in der heutigen Therastunde der Kreis erweitert wird.?!?

Ja, unsere Mütter wurden zu Täterinnen und ich unterstelle, dass sie es nicht taten, weil sie uns bewusst schaden wollten. Ich kann sogar aus ihrer Lebensgeschichte heraus ein gewisses Verhalten erklären oder sogar ein gewisses Verständnis aufbringen, a b e r ich muss und kann es gefühlsmäßig nicht verstehen. Damit ist der Weg zum Verzeihen noch unendlich.

Du, ich und viele andere wissen, dass unsere Mütter ihr Verhalten nicht reflektieren aus welchen Gründen auch immer, aber ich für mich herausgefunden habe, dass mein INNIGSTER Wunsch ist, dass sie nur ein e i n z i g e s Mal versteht!


*knuddel* Maruschka
BinAmEnde
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Re: meine Mutter macht mich noch verrückt.

Beitrag von BinAmEnde »

Hey Mika!

Ich freu mich sehr mal wieder von Dir zu lesen, aber leider ist Deine Laune ziemlich im Keller. Naja, die Mutter! Doch da fiel mir auf, Du nennst Deinen Thread "...macht mich verrückt"! Lass mich versuchen, Dich ein wenig aufzulockern.

Laut Wikipedia bedeutet...
"Der Begriff Verrücktheit - von "im Geiste verrückt sein", im Sinne von "im Geiste verschoben sein" - bezeichnet eine Abweichung von der Verhaltensnorm."

Aha, die Verhaltensnorm ist also Schuld! Aber bitte, wer hat Die denn aufgestellt??? Immer diese deutschen Normen! Ist das ´ne DIN-Norm oder was???

"Dabei spricht man in der Psychiatrie von Psychose, in der Psychologie von Neurose, kulturgeschichtlich von Wahnsinn."
Das ist ja der völlige Wahnsinn!

"Im Alltag nennt man einen unlogischen Sachverhalt oder eine einmalige von der Norm abweichende, „verrückte“ Handlung auch Unsinn."
So, jetzt wissen wir es genau! Hätte Dein Thread denn nun "verrückt" oder doch lieber "wahnsinnig" lauten sollen? Und sind wir nicht alle ein wenig verrückt, oder meinetwegen wahnsinnig? Und macht verrückt sein nicht manchmal auch Spaß? Geradezu wahnsinnigen Spaß???

Ist alles nicht ernst gemeint! Ich hoffe Du freust Dich etwas über diese - eigenwillige Betrachtungsweise!

Werner
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