Schulden und Depression

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eva-o
Beiträge: 2
Registriert: 15. Nov 2006, 18:51

Schulden und Depression

Beitrag von eva-o »

Hi ihr alle.
Werde versuchen mich kurz zu fassen.

bin seit 2000 als chronisch Depressiv in Behandlung - und habe gerade eine relativ positive Phase - will sagen - es geht mir recht gut.

Doch was mir wirklich zu schaffen macht sind die "Nachwehen" meines Zusammenbruchs im Jahr 2001. Ich bekam monatelang kein Geld mehr weil irgendein Sesselpupser an der Uni meinen Antrag nicht weiterbearbeitet hat und meine eltern mir nicht so recht glauben wollten (Die thematik erspare ich mir hier... keine gute Beziehung soviel in kürze).

Jedenfalls türmmten sich da Schulden an.. irgendwann habe ich einfach die Briefe nicht mehr geöffnet. Das war ein "großartiges" Vermeidungsverhalten das die Höhe des Berges um ein Vielfaches explodieren lies.

Seitdem versuche ich also in Minischritten das Geld abzubezahlen... Leider trete ich da auf der Stelle - ich verdiene einfach zu wenig als studentische hilfskraft... aber mehr arbeiten kann ich nicht, weil ich mich sonst überfordere, hab sogar ein ärztliches aber nur mündlich ausgesprochenes Arbeitsverbot. Seufz. #
wie komme ich da raus?

teilweise habe ich auch unsinnige Sachen gemacht wie mich bei einer völlig unsinnigen aber teuren Partneragentur anzumelden, in der Hoffnung das der Traumprinz mich errettet, ....

Mir geht es nicht darum, nicht zu dem Blödsinn zu stehen, denn ich teilweise völlig irrational gemacht habe - aber fakt ist auch, das ich ohne Erkrankung einiges nicht getan hätte.
Nun bin ich dabei eine Entschuldugn vorzunehmen - d.h. Girokonto auf Guthabenbasis umzustellen, genaue Auflistung der Gläubiger, haushaltsplat aufgestellt - und es kristallisiert sich heraus, das ich von alleine kaum eine chance habe meine Schulde je loszuwerden.
Denke über privatinsolvenz nach - hat jemand erfahrung? Wird die Depression als Erkrankung anerkannt die jemanden in Phasen vertragsunfähig machen kann.

gruß, eva
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Schulden und Depression

Beitrag von danideng »

Liebe Eva,

inwieweit die Depression anerkannt wird, können dir sicher andere besser beantworten als ich.

Ich kann dir nur einen Tipp geben: Geh zu einer Schuldnerberatung. Die klamüsern das mit dir alles auseinander, und vor allem sprechen sie auch mit deinen Gläubigern, teilweise werden dort in den Gespräch auch Schulden erlassen, und dann wird gemeinsam ein Haushaltsplan erarbeitet, mit dem du auch noch leben kannst. Das würde ich dir dringend raten. Gibts in jeder Stadt!

Viel Glück!

Liebe Grüße
Dani1112
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Schulden und Depression

Beitrag von Rolfe »

Hallo, kann meiner Vorschreiberin nur zustimmen, aber die Schuldnerberatung ist in der Regel überlastet. Wenn die Verhältnisse einigermassen klar sind (also auch die Schulden von Dir selbst klar aufgelistet werden können), hätte auch ein Anwalt nicht mehr viel Arbeit - er hätte aber schnelleren Erfolg bei der aussergerichtlichen Schuldenbereinigung, die zunächst versucht werden muss, bevor man den Antrag auf Privatinsolvenz stellen darf.
Auch wenn es abschreckend erscheint: nimm Dir einen Anwalt, der Dir vielleicht sogar
seine eigenen Kosten stundet oder stark reduziert.
eva-o
Beiträge: 2
Registriert: 15. Nov 2006, 18:51

Re: Schulden und Depression

Beitrag von eva-o »

danke!
die Schulden habe ich schon aufgelistet mit einer seite dem schuldenregler, die einem dabei hilft. jab ich auf einer seite von pleite-was-nun.info -
Einen Anwalt nehmen? Wird das nicht viel zu teuer? ich bin in Kontakt getreten vorhin mit Beratungsstellen oder auch Vereinen die eine Begleitung anbieten. Hat jemand erfahrung mit Schuldenregler.ev?

Eine Freundin von mir ist anwältin... hmm, aber sie praktiziert nicht.
Ich habe auch schon Briefe an alle Gläubiger geschrieben und um Stundung gebeten. Allerdings, glaube ich, hat das erst erfolg, wenn ich jemanden mit einschalte.
Eine Aufstellung meiner Kosten habe ich auch schon fertig - habe gestern abend konzentriert daran gearbeitet.

Mir geht es einfach darum einen Schlussstrich zu ziehen, denn ich befinde mich durch diese Schulden in einem Teufelskreis- ich arbeite immer mehr um irgendwie klarzukommen, dann vernachlässige ich mein Studium, weil meine Ressourcen irgendwann erschöpft sind, dann kommt ein Breakdown bis die Schuldenlast zu groß ist und alles von vorn anfängt.

danke,
eva
eva-o schrieb:
> Hi ihr alle.
> Werde versuchen mich kurz zu fassen.
>
> bin seit 2000 als chronisch Depressiv in Behandlung - und habe gerade eine relativ positive Phase - will sagen - es geht mir recht gut.
>
> Doch was mir wirklich zu schaffen macht sind die "Nachwehen" meines Zusammenbruchs im Jahr 2001. Ich bekam monatelang kein Geld mehr weil irgendein Sesselpupser an der Uni meinen Antrag nicht weiterbearbeitet hat und meine eltern mir nicht so recht glauben wollten (Die thematik erspare ich mir hier... keine gute Beziehung soviel in kürze).
>
> Jedenfalls türmmten sich da Schulden an.. irgendwann habe ich einfach die Briefe nicht mehr geöffnet. Das war ein "großartiges" Vermeidungsverhalten das die Höhe des Berges um ein Vielfaches explodieren lies.
>
> Seitdem versuche ich also in Minischritten das Geld abzubezahlen... Leider trete ich da auf der Stelle - ich verdiene einfach zu wenig als studentische hilfskraft... aber mehr arbeiten kann ich nicht, weil ich mich sonst überfordere, hab sogar ein ärztliches aber nur mündlich ausgesprochenes Arbeitsverbot. Seufz. #
> wie komme ich da raus?
>
> teilweise habe ich auch unsinnige Sachen gemacht wie mich bei einer völlig unsinnigen aber teuren Partneragentur anzumelden, in der Hoffnung das der Traumprinz mich errettet, ....
>
> Mir geht es nicht darum, nicht zu dem Blödsinn zu stehen, denn ich teilweise völlig irrational gemacht habe - aber fakt ist auch, das ich ohne Erkrankung einiges nicht getan hätte.
> Nun bin ich dabei eine Entschuldugn vorzunehmen - d.h. Girokonto auf Guthabenbasis umzustellen, genaue Auflistung der Gläubiger, haushaltsplat aufgestellt - und es kristallisiert sich heraus, das ich von alleine kaum eine chance habe meine Schulde je loszuwerden.
> Denke über privatinsolvenz nach - hat jemand erfahrung? Wird die Depression als Erkrankung anerkannt die jemanden in Phasen vertragsunfähig machen kann.
>
> gruß, eva
Andrea37
Beiträge: 99
Registriert: 28. Jun 2006, 13:53

Re: Schulden und Depression

Beitrag von Andrea37 »

Hallo Eva,
bin gerade bei der Arbeit. Werde Dir aber auf jeden Fall heute abend schreiben. Komme aber erst nach 22 Uhr nach Hause.

Bis dann
Gruss
Andrea
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