rezidivierende störung HEilbar???

Antworten
jennilein85
Beiträge: 26
Registriert: 13. Sep 2006, 20:10

rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von jennilein85 »

hallo mein therapeut hat mir heute gesagt das ich eine rezidivierende form der depression habe!!! Bin total fertig werde ich nie wieder richtig gesund?????
3D
Beiträge: 181
Registriert: 19. Sep 2006, 21:49

Re: rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von 3D »

Das würde ich nicht sagen. Ich hab auch eine rezidivierende Form der Depression und geh trotzdem davon aus, dass ich wieder gesund werde. Sie ist halt jetzt wiedergekommen, das heißt ja nicht, dass sie es immer tun muss! Und wenn, werde ich lernen, damit umzugehen, und das gilt für dich auch! Aber sprich doch deinen Arzt auch direkt auf deine Sorge an!

Lieben Gruß
Mella
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von Lioness »

Hallo Jennilein,

ich kann mir gut vorstellen, dass Dich die Diagnose erschreckt und beunruhigt hat. Als ich sie "bekam", musste ich auch erstmal schlucken.....

Rezidivierende depressive Störung bedeutet in der Tat, dass man bereits mehr als eine depressive Episode erlebt hat, und damit erhöht sich statistisch die Wahrscheinlichkeit ziemlich, weitere depressive Episoden zu erleben. Generell sagt man, dass man von einer Depression nie völlig geheilt ist, sondern "lediglich" Symptomfreiheit erlangen kann. Das gilt wohl auch für Ersterkrankungen. Ein Risiko der Wiedererkrankung ist latent immer vorhanden, einfach weil es im Hirn entsprechende Veränderungen gegeben hat, die ein AD und eine Therapie nicht wirklich rückgängig machen können. [Und bevor hier die Diskussion losbricht]

Just dieses hat mir auch meine Psychiaterin von Anfang an klar gesagt: "Sie werden lernen müssen, mit der Krankheit zu leben. Da kann man leider nicht sagen, dass man wieder ganz geheilt ist." Die Tendenz, z.B. in entsprechenden Stress- und Belastungssituationen depressiv zu reagieren, wird immer dasein.

Soweit die "harten Fakten", mit denen Du Dich arrangieren musst. ABER Du bist damit nicht allein (siehe all die Poster hier im Forum)!

UND man kann tatsächlich mit der Krankheit leben lernen! Man kann und wird (in den allermeisten Fällen) längere Perioden der Sypmtomfreiheit erleben. Man kann lernen, gut auf sich zu achten und Risikofaktoren zu erkennen und zu umgehen. Man kann jahrelang beschwerdefrei leben. Und es kann auch sein, dass die akute Depression trotz aller Statistik nicht mehr wiederkehrt (das ist der Idealfall....)

Also nicht verzagen, rezidivierende Depression bedeutet nicht, dass Du für den Rest Deines Lebens permanent in einer depressiven Phase versinken wirst. Es bedeutet allerdings: Holzauge, sei wachsam!

Nun verdaue den Schock erstmal, wirst sehen, es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird!

Alles Gute
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
jennilein85
Beiträge: 26
Registriert: 13. Sep 2006, 20:10

Re: rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von jennilein85 »

ja er meinte ich müsste lernen damit umzugehen. es ist so schwer für mich wie machst du das mit arbeit ect????
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von Lioness »

Hallo Jennilein,

Du bist ja bereits in Therapie, das ist schon mal sehr gut! Du wirst Dir nach und nach Strategien erarbeiten können, wie man damit umgeht, das ist eigentlich auch Aufgabe des Therapeuten: Dir Möglichkeiten aufzuzeigen und Dich darin zu unterstützen.

Schau Dich mal hier im Forum um, es berichten ja viele davon, wie sie mit der Krankheit umgehen. Wenn Du Dich sehr belastet fühlst, müsste vielleicht über eine Krankschreibung oder eine Stundenreduzierung nachgedacht werden.

LG
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
jennilein85
Beiträge: 26
Registriert: 13. Sep 2006, 20:10

Re: rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von jennilein85 »

danke für die sehr ausfühliche beantwortung meiner Frage ..... war sehr hilfreich ..... muss das alles erstmal verdauen....
Sarah
Beiträge: 496
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

.

Beitrag von Sarah »

ege0804
Beiträge: 436
Registriert: 13. Aug 2004, 17:31

Re: rezidivierende störung HEilbar???

Beitrag von ege0804 »

Hallo,

auch ich habe die diagnose chronische depri (dysthemie).
Jetzt nur nicht resignieren. mit dieser diagnose kann man gut leben.

Es ist keineswegs so, dass rückfälle zwangsläufig sind oder das eine lebenslange medikation notwendig ist. Es hat lange gedauert bis ich ein natürliches Gefühl für realistische Ängste und Bedrohungen hatte, bis ich die wahnhaften Zukunftsängste mit Verarmungswahn usw. relativieren konnte

Wenn heilung bedeutet die meiste zeit symptomfrei zu leben dann ist dies nicht auszuschliesen.

Es ist besser die krankheit anzunehmen und dann besser aufzupassen. Ich denke depressive müssen immer etwas vorsichtiger leben. Mit den jahren habe ich dies gelernt, auch hier im Forum:

------------------------------------------

Man wird bescheiden

ein mensch erhofft sich fromm und still,
daß er einst das kriegt, was er wil

bis er dann doch dem wahn erliegt
und schließlich das will, was er kriegt

eugen roth

http://www.muenic.de/gedichte/roth.html


viele grüße Ernie
http://erwingeier.de/
Antworten