depression und beziehungsstress

BinAmEnde
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depression und beziehungsstress

Beitrag von BinAmEnde »

hallo leute!

ok, dieser betreff wird sicher nicht jeden interessieren. ich bin jetzt mal ganz ego und poste ihn dennoch, denn mich beschäftigt es derzeit so stark, dass ich kaum einen anderen gedanken fassen kann.

warum mich dieses thema so sehr beschäftigt, könnt ihr unter
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1159528664
nachlesen. müsst ihr aber nicht, denn mich interessieren eure meinungen und sichtweisen auch wenn sie sich nicht auf meine situation beziehen!

depressive sind gefühlsbetonte, sensible menschen. menschen die sich gedanken machen. gut, manch einen von uns bringen diese gedanken dazu, wütend und aggressiv zu reagieren, aber ich vermute mal, dass dies eine art abwehrreaktion darstellt. bitte nicht böse sein, wenn ich unrecht haben sollte oder zu stark vereinfache.

aus der sicht eines mannes also, der eher sensibel, womöglich feinfühlig gestrickt ist, beschäftigt mich die tatsache, dass gerade diese sensiblen, gefühlsbetonten männer (verallgemeinerung, ich weiß) oftmals von frauen enttäuscht, womöglich ausgenutzt werden. ich oute mich hier gerade, bitte nicht gleich den kopf abreißen!

also, viele frauen wünschen sich einen sensiblen mann. warum zum teufel sind es dann immer genau jene, die enttäuscht, belogen und betrogen werden? was bringt "frau", anwesende ausgeschlossen, dazu, erst die nähe eines softies zu suchen und dann in ihre eigene welt zurückzukehren und versäumtes aufzuräumen? ja, ich weiß. es klingt nach frust. ist es auch. aber ich wäre wirklich dankbar für einige gedankliche ansätze. denn "mann" fällt es sehr schwer, sensibel und stark zu sein! und je mehr enttäuschung sie erfahren, desto schwieriger wird es, von mal zu mal, diese sensibilität aufrecht zu erhalten. männer sind nämlich auch nur menschen, haben gefühle und sind verletzlich. nur wir dürfen es scheinbar auch heute noch nicht zeigen.

ich weiss, ich bewege mich mit diesem posting auf sehr dünnem eis! ich möchte niemandem zu nahe treten! ich rede hier von "männern" und meine letztlich mich! also nochmals meine bitte: zerreißt mich nicht in stücke, wenn euch das hier nicht gefällt. ich versuche nur zu verstehen, was eigentlich so oft schief läuft. und an die lieben docs: für mich ist diese art von beziehungsstress enttäuschung genug, ins nächste tief zu verfallen. und ich würde gerne lernen, wie ich offen und gesund werden kann. denn leider begebe ich mich mit offenheit manchmal in zwischenmenschliche situationen, die sich dann zum boomerang entwickeln.

okay, genug der erklärung. bin gespannt!

liebe grüße, werner
Nabucco

Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Nabucco »

Hallo Werner,

da gibt es ein Buch, kenne leider nur den Titel so in etwa, gelesen habe ich es nicht, aber der Titel ist vielsagend.

So in etwa "Warum die schlechtesten Frauen oftmals die besten Männer haben". So in etwa lautet der Titel.

Sensibel sind nicht nur Softies; denn ein Softie wird wohl eher dadurch definiert, dass er nachgiebig ist, ohne ausgeprägte Durchsetzungsfähigkeit.

Ich kenne viele Frauen, die sog. Softies als Mann haben und damit sehr unzufrieden sind; auch die beziehungsfähige moderne Frau hat es gerne, wenn sie sich - bildlich gesprochen - mal an einer starken Schulter anlehnen kann.

Und noch zu dem gut sein, da kann ich Dir auch berichten, dass es eben Frauen gibt, die sehen nicht die Zuneigung des Mannes zur Frau, wenn er ihr was Gutes tut, sondern sie denken, der macht das nur weil er von mir abhängig ist. Es ist schon auch ein Stück weit Beziehungsunfähigkeit, so meine Einschätzung.

Und generell gilt, in Beziehungen können Aussenstehende so gut wie gar nicht blicken. Bestenfalls ein Paartherapeut.

Liebe Grüße
Verdi
BinAmEnde
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von BinAmEnde »

hallo verdi,

wie meinst du das mit der Beziehungsunfähigkeit?

und was meinst du, denken frauen, die ihren partner für abhängig halten? wenn mann frau etwas gutes tut, warum soll das dann ein zeichen von abhängigkeit sein? was soll mann denn dann überhaupt noch nettes tun, ohne in dieser abwegigen schublade zu landen?

puh, das klingt sehr verwirrend für mich!

mal deine ehrliche meinung bitte: meinst du, das es generell besser für mann ist, das typische "mann-klischee" aufrecht zu erhalten?

würde mich wirklich interessieren!

männer sind schweine, frauen aber auch!

liebe grüße, werner
jes
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von jes »

Verdi,
meinst du dieses Buch ?


Warum die nettesten Männer die schrecklichsten Frauen haben.... ... und die netten Frauen leer ausgehen von Sherry Argov

Jes, die den letzten Teil des Buchtitels sehr spannend findet
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
Nabucco

Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Nabucco »

Hallo Jes,

ja, ich glaube das war der Buchtitel. Aber, wie geschrieben, das Buch habe ich nicht gelesen; über den Inhalt kann ich nichts sagen.

Hallo Werner,

dann mal der Reihe nach:

1.) es gibt männliche "Schweine" um bei Deiner Zuordnung zu bleiben und natürlich auch weibliche - das hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.

2.) was ist das Mann-Klischee? Dass er dauernd Sex will und dann Frauen verprügelt? Nein, das bestimmt nicht, aber im Grunde hat sich doch an der Rollenverteilung nichts geändert, ein paar Frauen/Männer mal abgesehen. Aber ich denke dass Frauen Kavaliere IM ALLGEMEINEN noch zu schätzen wissen, und schon auch noch einen Mann suchen, der sich behauptet und an den sie sich auch ein Stück weit anlehnen können. Der Dinge einfach im Griff hat.

3.)Das Eingangs von Dir erwähnte ist eine Form des Machtmissbrauches und der Eitelkeit. Aber, das würde ich auch geschlechtsneutral sehen; es gibt auch Männer, die Frauen ausnutzen.

Alles nur meine ganz persönliche Meinung!

Gruß
Verdi
Chiron
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Chiron »

Hallo Werner,

was Du möchtest ist ein Rezept, wie Du Dich in Zukunft Frauen gegenüber verhalten sollst, um nicht mehr verletzt zu werden.

Das gibt es leider nicht.

Hätte ich aber auch liebend gerne und obwohl ich einige Tricks auf Lager habe, die ich jetzt aber nicht nenne, (sonst gibt Jessica meinen Besen nicht mehr her )werde ich immer wieder schmerzlich enttäuscht.

Wie weh das tut, kann ich Dir sehr gut nachfühlen. Muss gerade selbst wieder so was Änliches verdauen, wenn auch nicht in puncto anderem Geschlecht.

Mittlerweile denke ich, wir werden uns nie vor Verletzungen oder Schmerz schützen können, müssen allerdings lernen damit umzugehen, um nicht jedesmal auf ein Neues in die Depression zu fallen.

Denn ich denke, wenn man die Veranlagung zu dieser Krankheit hat, ist man nicht davor geschützt, dass sie in schmerzlichen Situationen nicht erneut auftritt.

Obwohl ich nun diese Frau verstehen kann, bin ich immer noch wütend auf sie, weil sie Dich "missbraucht" hat.

(Bitte nicht schlagen, ist nur meine persönliche Empfindung, die dem Sympathiegefühl gegenüber Werner entspringt.)

Ich persönlich liebe echte Männer.

Ja und jetzt kommt die Frage was ist ein echter Mann?

Die Antwort darauf muss jede/r für sich selbst finden.

Alles Liebe und Gute für Dich,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
cooki3
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Re:

Beitrag von cooki3 »

3D
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von 3D »

Lieber Werner,

ich denke auch, dass das mit dem Geschlecht nichts zu tun hat. Keiner ist davor gefeit. Mich hat ein Mann in die jetzige Phase "gestürzt", der sich erst als sehr einfühlsam und feinfühlig gab, dann aber als komplett egoistisch und narzißtisch outete.

Leider ist keiner von uns vor Enttäuschung gefeit, und wir können nur lernen, damit umzugehen. Auch ich gehöre zu den Frauen, die sich eine starke Schulter zum Anlehnen (den echten Mann? Chiron) wünschen. Der Arzt riet mir jetzt mein Männerbild zu überdenken nach dem letzten Erlebnis.

Es ist unerheblich ob Männlein oder Weiblein, so eine Enttäuschung können wir leider nur als Erfahrung, Rubrik "Menschenkenntnis" abhaken, die Sache in der Therapie aufarbeiten und es - gestärkt - erneut versuchen

Liebe Grüße
Mella
Mella
tommi
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von tommi »

Lieber Werner,

wann ist ein Mann ein Mann? Was wollen Frauen? Das sind so allgemein Fragen, dass man nicht darauf antworten kann.

Mein Bruder, der schon etliche Beziehungen hinter sich hat, weil er, meiner meiner Meinung nach, beziehungsunfähig ist (anderes Thema), meinte kürzlich: Die will einen harten Softi, der stark ist, einfühlsam und sagt wo es langgeht, aber nur in die Richtung, die sie einschlagen will.

Ich glaube nur wenig an die Rollenspiele, harter Mann, weiche Frau. Auf jeden Topf passt ein Deckel, sagte meine Oma schon und da iat was dran.
Ich denke, man muss so bleiben wie man ist, damit eine Beziehung überhaupt möglich ist. Über Jahre kann man sich nicht verstellen (das hast du ja selbst erfahren und bist krank geworden).
Eine Frau, die dich liebt, liebt dich um Deinetwillen und nicht das Klischee des Mannes. Wenn dem nicht so ist, ist sie nicht die richtige Frau für dich.

Du brauchst also nicht in eine Rolle zu schlüpfen, um einer Frau zu gefallen. Du gefällst!

Das was dir passiert ist, hat auch wenig mit diesem Thema zu tun, denn sie hat dich ausgenutzt um ihr Ego zu befriedigen. Sie hat nicht mit offenen Karten gespielt. Wäre sie frei gewesen, wäre die Geschichte sicherlich anders abgelaufen. Also lag es nicht an dir.

Auch bin ich der Meinung, gerade einfühlsame Männer sind starke Männer.

Lieben Gruß
Tom
Cecil
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Cecil »

imagine
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von imagine »

Hallo Werner, hallo auch an alle anderen,

einen Anfang zu finden ist gar nicht so leicht, da schon so viel Kluges hier geschrieben wurde.

Ich bin der Meinung, dass wir irgendwie alle, ganz egal ob Mann oder Frau im Grunde nicht mehr verstehen, was Sache ist!!

Was haben wir Frauen durch die Emanzipation gewonnen: wir dürfen uns jetzt selber in den Mantel helfen, mindestens die Hälfte der Rechnung zahlen, die Kinder fast allein erziehen und arbeiten gehen, das dürfen wir auch.
Wir haben also, ich will es mal ketzerisch ausdrücken nichts gewonnen, aber viel verloren.
Das ist natürlich nur ein Aspekt, wir dürfen wählen, autofahren,im Bett oben liegen usw.usf....
Die Männer sind auch verunsichert, lassen sich abschleppen, genießen und sind sauer, weil die Frau nicht die Wahrheit gesagt hat, aus welchem Grund auch immer.
Mann ist ja so verletzt und will es gar nicht mehr wissen.
Was ist mit dem Heer der Geliebten, die am Anfang vermutlich auch angelogen worden sind??
Werner, da du diesen Thread aufgemacht hast, wende ich mich zuerst an dich.
Was wäre denn passiert, wenn sie gesagt hätte, dass sie verheiratet ist und dürfen wir Frauen nicht auch einmal einfach nur animalische Bedürfnisse haben??
Aber das scheint ja noch nicht einmal der Fall zu sein, denn sie erwidert ja in gewissem Maß deine Gefühle, nur du gibst ihr keine Gelegenheit sich zu erklären.
Wenn sie wirklich nur aus purer Lust wieder mit dir in die Kiste will, na und??
Du musst nicht mit, wenn es deine Gefühlslage nicht zulässt, aber reden werdet ihr doch noch können, manches klärt sich beim Reden, manches leider auch nicht.
Du hast hier Zustimmung erwartet und Streicheleinheiten und was hast du bekommen, eine andere Art die Dinge zu sehen.
Das mit dem Verlieben ist eine heikle Sache,ich habe auch immer die Guten abbekommen, also bin ich demnach schrecklich??
Kann schon sein, auf jeden Fall nehme ich mir die Rechte, die auch die Männer schon seit Menschengedenken haben.
Und, so leid es mir tut, sollte mir mal ein Richard Gere in einer Bar begegnen, ich werde ihm mit Sicherheit verschweigen, dass ich verheiratet bin, dafür ist dann immer noch Zeit, sollte Richard der sein, für den ich ihn hielt und mich anziehend finden....
Trotzdem wünsche ich dir, da ich dich mag, dass die Wunde bald verheilt,und nicht mehr so weh tut

Imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Cecil
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Cecil »

Hallo Mella,

Du schreibst: >Mich hat ein Mann in die jetzige Phase "gestürzt" ...<

Es fällt mir auf, dass Du diese Formulierung schon öfters gebraucht hast. Damit legst Du die Verantwortung für Deinen Zustand in seine Hände und identifizierst Dich als passives Opfer. Das ist meiner Meinung nach verkehrt. Dein Therapeut hat Dich ja schon darauf hingewiesen, dass Du selber an Deinen Vorstellungen arbeiten mußt. In anderen Threads wurde die aktive Rolle die man selber spielt ja auch schon mehrmals angesprochen (Stichwort: Gewinn);-). Wollte es zur Erinnerung nur nochmal erwähnen.



best wishes
Cecil
Guitaranderl

Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Guitaranderl »

Hallo Werner,

ich schließe mich Imagine´s Wertung an; hier steht viel Kluges!
Tom und Chiron zielen auf Wahrhaftigkeit ab. Das finde ich absolut richtig und es entspricht total meiner Erfahrung.
Ein einfaches Beispiel: Ich bin sehr sicher, dass ein "echter" Macho, also ein etwas übetrieben männlicher Mann, sehr wohl viele Frauen interessieren wird. Aber keineswegs deshalb, weil er nun Macho ist; sondern weil er "echt" ist. Wenn hingegen ein Mann den "Macho raushängen lässt" ist er nicht mehr echt und karrikiert sich wahrscheinlich selbst. ... und erfährt wohl eher Ablehnung.

Es geht also imgrunde darum, sich selbst zu leben. Im übrigen nicht nur "auf der Jagd" sondern ganz allgemein wie auch im Hinblick auf Depressivität. Wer bin ich, was brauche ich, was will ich und wo will ich hin? Das sind Fragen, die in diesem Zusammenhang sehr wichtig sind; in der Beziehung zu uns nicht minder als in Partnerbeziehungen.

Einen Punkt in Deinem Eingangsposting möchte ich noch ansprechen:
>depressive sind gefühlsbetonte, sensible menschen
Das kann so sein, aber ich würde das nicht grundsätzlich unterstellen. Viele Depressive sind auch ausgesprochen gefühlskalt oder sogar verkapselt.(Das ist ja gerade eine der widerlichen Begleiterscheinungen.)
Andererseits mag der Umgang mit einer Depression gerade für einen Mann ein möglicher Weg sein, zu seiner Sensibilität und Bedürftigkeit zu finden und dazu zu stehen. Dadurch kann er "echter" werden als z.B. diese Weichheit durch Aggresionen etc. abzuwehren. (warum haben wohl etwa 80% der Männer Angst vor dem Schwulsein...?)

Ich würde es mal so sagen: Manchmal "passt" es einfach nicht; da hat Tom´s Oma ganz recht. Und das schlimme ist, dass wir das wohl oder übel akzeptieren müssen. Liebe kann niemals erzwungen werden.Ich habe einmal ein ganzes Jahr um eine Frau gekämpft, bei der ich nicht wahrhaben wollte. dass sie mich ablehnt, und mir damit heftig geschadet.

Wenn Sie Dich akzeptiert, weil Du Werner BIST und LEBST, dann ist es gut. Wenn nicht, würde Dir ein Verbiegen sicher auch nicht gut tun....

Alles Gute
Andreas

NS. Dass uns Frauen in dieser Hinsicht ohnehin immer ein Mysterium bleiben werden, ist ja bekannt, aber macht das ganze Spiel auch oft reizvoll... Die angeborene und oft auch anerzogene Empfindsamkeit von Frauen lässt sie oft Dinge sehen, die wir lieber gern verbergen würden...
Guitaranderl

Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Guitaranderl »

tschuldigung, hab noch was vergessen:
>denn "mann" fällt es sehr schwer, sensibel und stark zu sein!
Wie kommst Du darauf? Kann es sein, dass Du "stark" mit "hart" verwechselst?
3D
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von 3D »

Lieber Cecil und ihr anderen,

mein Arzt hat noch etwas gesagt, er sagte zu mir

"es gibt ja die berühmte Topf-Deckel-Geschichte. Dass jeder Topf einen Deckel findet. Es wurde festgestellt, dass wir uns grundsätzlich den Topf/Deckel suchen, in dem wir vertraute Verhaltensmuster finden, sprich Sie (also ich) suchten sich jemanden, wo Sie Anerkennung finden wollen, wenn sie sich "richtig" verhalten und von dem die gleichen Schuldgefühle erzeugt wurden wie schon in Ihrer Kindheit von Ihrer Mutter".

Und dass ich dies überdenken solle, warum ich mir immer jemand schwierigen suche, und etwas beweisen wolle....

Hm, ich finde, da ist für uns alle verdammt viel Überlegenswertes dran, an dieser Aussage, wir suchen nach vertrauten Verhaltensmuster bzw. werden gerade von diesen besonders angesprochen.

Liebe nachdenkliche Grüße
Mella
a.w.
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von a.w. »

Lieber Werner,
es tut mir leid, dass Du gerade frustriert bist und ich wünsche Dir, dass die zahlreichen Antworten hier Dir helfen mögen, auf Deinen doch schon gefestigten Weg zurückzufinden. Ansonsten biete ich Dir zur Abwechslung mal an, Dich ein Stück des Weges zu tragen .
Was Du beschreibst erlebe ich gerade hautnah, nur das die Geschlechter vertauscht sind, Dir ist meine Geschichte zumindest in Ansätzen bekannt.
Dass ich so enttäuscht bin, hat auch etwas mit meinem Anspruch zu tun. Vielleicht habe ich aufgrund meiner hohen Sensibilität einfach auch eine zu hohe Erwartungshaltung an den Mann gestellt. War er mir emotional tatsächlich ähnlich und ebenso gefühlsbetont wie ich, oder wollte ich das -betrachtet durch meine emtional gefärbte Sichtweise- einfach nur so sehen? Meine Hoffnung auf seine Sensibilität war so hoch, dass mich die Enttäuschung über die tatsächlich nicht vorhandene Sensibilität umso tiefer runterzog. ´Kann es sein, dass es bei Dir ähnlich war?
(
Und was die Männerfrage betrifft: Mir ist es eigentlich egal, ob einer Softie oder Macho ist. Diese Begrifflichkeiten benennen nicht die Eigenschaften, nach denen ich mir einen Mann aussuchen würde. Für mich zählen eher Humor, Bildung, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und auch gemeinsame Interessen.
Abschließend möchte ich Tom noch zustimmen. Wenn Dich jemand liebt, dann um Deiner selbst willen, und nicht, weil Du einem Klischee entsprichst.Ich glaube auch nicht, dass man über Jahre hinweg nur eine Rolle spielen kann.
Liebe Grüße an Dich und alles Gute
Janina
Heute ist der erste Tag vom Rest Deines Lebens. Mach was draus !!
MenschMeier
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von MenschMeier »

Hi Werner,

Vorschlag:
Wenn Männer sich exakt so verhalten würden, wie Frauen es in vielen Wünschen verbalisieren, würde schon bald etwas für beide Seiten ziemlich Ödes herauskommen. ... gilt natürlich auch umgekehrt.
Frauen mögen es, wenn Männer "Profil" zeigen und bei Kritik nicht gleich einknicken - ohne aber engstirnig zu sein. ... gilt auch umgekehrt.
Wenn Männer die besseren Frauen sein wollen, wird das nix.
Das Begriffspaar Macho/Softi halte ich eigentlich für wenig geeignet auf der Suche nach gefühlter Männlichkeit. Einfühlsamkeit und Verständniswille schliesst eine "aktive Dynamik" - an der sich Frauen so gern reiben - doch nicht aus!
Frauen mögen es, wenn etwas da ist, an dem sie sich reiben können . Das darf beim Reiben bitte nicht weitestgehend zerbröseln.
Liebe Frauen in diesem Forum,
schimpft gern mit mir, wenn das aus eurer Sicht jetzt Schwachsinn war.

Zu der Geschichte mit dem Verschweigen der Ehe:
Ich war einmal basserstaunt, als sich ein naher Bekannter bei mir fürchterlich beschwert hat, dass die Frau, mit der er vor einigen Tagen nächtigte, ihm doch glatt verschwiegen hat, dass sie nicht verhütet. Auf meine Frage, ob er sie denn gefragt hätte oder gar selbst (!) entsprechende Vorsorge getroffen hätte, reagierte er verunsichert.
Wie die meisten Vergleiche, hinkt sicher auch dieser.
Aber: Wenn ich weiss, dass ich verletzbar bin, muss ich Vorsorge treffen, nicht der/die andere. Wenn mir in deinen Berichten nichts wesentliches entgangen ist, hat sie dich nicht angelogen, sondern dir nur wesentliches über ihr Leben - noch - nicht erzählt. Ich bin nach wie vor sicher, dass es besser wäre, wenn du versuchst, dies als dein Problem zu klären.

Wenn du ihr sagst, dass du sie erst einmal nicht sehen möchtest, ist das sicher vollkommen o. k.. Wenn sie an dir interessiert ist und mehr als ab und an ein Abenteuer möchte, wird sie das zum Anlass nehmen, sich gut zu überlegen, wie sie ihren Anteil zu mehr Schonung im Umgang miteinander bringen kann.

Ich wünsche dir, dass du den für dich wichtigen Schutz gewinnst und genau die Begegnungen für dich zulässt, die dir gut tun.

Lg mm
Cecil
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Cecil »

Hallo Mella- danke für Dein Posting. Das ist es, was ich versuchte Werner und auch Dir zu sagen. Du hast es etwas anschaulicher formuliert.

best wishes
Cecil
imagine
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von imagine »

Andreas

*rot werd*
imagine, die meistens klüger wirkt, als sie lebt
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3D
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von 3D »

Danke Cecil,

übrigens hast du recht: Nicht er hatte mich da reingestürzt, ich stürzte "durch ihn" rein, so stimmts ;.-)

Liebe Grüße
Mella
Mella
imagine
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von imagine »

Liebe Mella,
auch wenn ich dich nicht kenne und die Gefahr besteht, dass ich jetzt besserwisserisch rüberkomme, aber so stimmt das auch nicht, du hast nur den Satz verdreht.
Du hast das am Anfang sehr gut beschrieben, dass wir immer die alten Verhaltensmuster wählen, eben weil sie passen wie ein alter Pantoffel.
Es sind immer (leider) nur wir die uns in irgendwas hineinstürzen, ohne Fremdschuld

Liebe Grüße
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
3D
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von 3D »

Liebe Imagine,

du kommst nicht besserwisserisch rüber, im Gegenteil, du hast völlig recht, so hatte ich es auch gemeint. Aber das war ja eigentlich auch bloß als Nebensatz, hauptsächlich gings mir ja um die Verhaltensmuster bezogen auf Werners Thema.

Liebe Grüße
Mella, die ganz deiner Meinung ist
Mella
Cookie
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Cookie »

Wollt nur mal eben sagen, dass mir aufgefallen ist, dass ich total unabhängig von äußeren Umständen, wie Probleme in der Partnerschaft, Liebeskummer etc. in meine Löcher falle. Wenn´s mir gut geht, geht´s mir gut, egal was da kommt und geht´s mir schlecht, kann mein Leben noch so toll sein, dann fall ich.
Wenn eine Trennung in eine schlechte Phase fällt, ist es natürlich katastrophal, aber ich wollt´s nur mal sagen. Ich glaub nicht, dass mich irgendwas irgendwo rein stürzt.
Viele Grüße
cookie
SchwarzeDame
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von SchwarzeDame »

Grüß Dich Werner,

mir geht es irgendwie umgekehrt, wobei ich erst überhaupt keine Beziehung mit einem Mann wage, weil ich Mann von Kindheit an erfahren habe als der Teil der Menschheit, auf den kein Verlass ist, der einen fallen lässt, wenn es nicht nach seiner Nase läuft. Es kommen noch Mißbrauchserfahrungen ab 12 hinzu ... es ist als ginge mir das Urvertrauen ab. Ich kann mich bei einem Mann nicht fallen lassen. Freundschaft und miteinander arbeiten geht, aber als Partner niemals. Es ist besser so, denn unter diesen Erfahrungen ist bei mir ein leicht aktivierbares Aggressionspotential. Auch eine Haltung, warum soll ich einem Mann geben, was mir zu ungewiss ist, dass ich es finden werde. Ich stände vermutlich auf der Seite derjenigen, die fordert, um nur ja nicht wieder in die Situation zu kommen, leer auszugehen. Klingt schlimm, aber über all die Jahre kriege ich nur im Kopf hin zu differenzieren und Männer nicht in einen Topf zu schmeissen, aber die Gefühle schlagen bei jeder Kleinigkeit um in "typisch, was ist auch von einem Mann zu erwarten".

Nimm das bitte nicht persönlich, ich kann nur sagen, dass ich nur im Kopf gegen eine Summe schlechter Erfahrungen ankomme. Gefühlsmäßig bleibt eine Wunde, die besser nicht mehr durch einen Mann angerührt wird, es dürfte ihm nicht gut bekommen. Daher, die sichere Seite für beide ist: keine Partnerschaft.

LG
SD
Cecil
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Re: depression und beziehungsstress

Beitrag von Cecil »

Hallo Imagine, hallo Mella-

wollte grade dasselbe schreiben wie Du, Imagine

Hallo Mella, WIE man etwas formuliert, hat sehr viel damit zu tun, wie man denkt und wie man etwas in sich strukturiert hat.

>Aber das war ja eigentlich auch bloß als Nebensatz, hauptsächlich gings mir ja um die Verhaltensmuster bezogen auf Werners Thema.<

Aber ..auch wenn ICH jetzt besserwisserisch erscheine -merkst Du nicht, dass es dabei genauso um DEINE Muster geht? Und dass dieser "Nebensatz" mehr als ein Nebensatz ist und sehr viel verrät?

best wishes
Cecil
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