Immer wieder auf und ab ... VI

findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von findulin »

Hallo Ihr !!
Die Frage wo ihe seit stelle ich mir auch schon !!!
LG
Kathrin
muckelmaus
Beiträge: 211
Registriert: 4. Jan 2006, 21:03

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von muckelmaus »

hallo Ihr Lieben,

ich muß mal gerade kurz Euch alle umarmen!!! Ich schäume gerade ein wenig über vor Lebensfreude ...

Und chrigu, ich habe es tatsächlich schon geschafft, mir Osterglocken- und Schneeglöckchenzwiebeln zu kaufen!!! Jetzt muß ich es nur noch irgendwann schaffen, die Dinger auch in die Erde zu bekommen ...

Aber ich werte das als einen weiteren Schritt in eine gute Richtung, ich schaffe es endlich mir keine allzugroßen Sorgen darüber zu machen, was in der Zwischenzeit bis zur Blüte alles passieren könnte, sondern empfinde Vorfreude und Zuversicht!!

Irgendwie ist das total ungewohnt und somit auch fast etwas beängstigend ... aber ich habe ja gestern meinen Rasen gemäht und somit kann sich dieses Viech nicht mehr im hohen Gras verstecken und mich unvermittelt mit seinen "falschen und unnötigen" Kommentaren überraschen ... irgendwie scheint das Viech jetzt gerade beleidigt abzuziehen, ich habe ihm wohl gerade den Spaß verdorben ...

Liebe Grüße mit Sonnenstrahlen und dem Duft von frisch gemähtem Gras

muckelmaus
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Regenwolke »

Hallo ihr Lieben ,

bei mir ist alles ok, nett daß ihr nachfragt. Es ist nur so, daß es mir - hab ich glaube ich oben schonmal geschreiben - schwerfällt, regelmäßig in einen bestimmten Thread zu schreiben, ich schreibe lieber mal hier und mal da, je nachdem, wo mir gerade was zu einfällt. Dazu kamen in den letzten beiden Wochen ziemliche Probleme durch meine Computerumstellung, erst seit ein paar Tagen funktioniert alles wieder ganz richtig. Jedenfalls geht es mir gut, und ich hoffe euch auch und ihr genießt wie ich den Einzug des Spätsommers.

Lieben Gruß,
Regenwolke

PS: Kathrin, wie kommt es eigentlich, daß deine Nachfrage direkt als Mail an mich verschickt wurde? Gibts da irgendwie eine besondere Funktion hier im Forum?
Oh, jetzt haben sich die Nachrichten überschnitten, wie ich gerade vor dem Absenden sehe. Hab jetzt Deinen Beitrag auch als Mail bekommen, Muckelmaus, das scheint wohl doch an eigenen Einstellungen zu liegen, die jetzt mit dem neuen Rechner wirksam werden. Muckelmaus, ich rieche schon Dein frisches Gras...
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von findulin »

Hallo Regenwolke,
es ist schön das du den Beitrag auf deinen E-mail-server bekommen hast aber ich habe ihn nicht extra an dich geschickt, vielleicht ist ja was mit den Einstellungen.

Hallo an Alle mir geht es gut.Endlich fühle ich mich mal ausgeglichen und falle nicht bei jedem Windhauch um
LG
Kathrin
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Tinus »

Hallo Ihr lieben Menschen,

sende Euch liebe Grüße von meinem Chorwochenende. War in den letzten Wochen erst im Urlaub und danach bei meinen Eltern, außerdem geht´s mir insgesamt betrachtet nicht gut.

Für die, die es noch nicht wissen: ich werde in ca. zwei Wochen in einer Tagesklinik aufgenommen, weil bei mir irgendwie nicht mehr viel geht. Ich sehe keinen Sinn mehr in diesem Leben und fühle mich immer wieder schlecht. Habe kurz vor dem Tod meines Meerschweinchens das deutliche Gefühl gehabt, dass etwas in mir kaputtgegangen ist, etwas das mit Vertrauen, mit Liebe und Zuneigung, mit Lebensfreude und -willen zu tun hat. Ich kann mich nicht mehr wirklich freuen, naja und wie gesagt, mir fehlt der Sinn.

Ich hoffe, dass die zwei Wochen schnell umgehen. Habe momentan Sorge vor der nächsten Woche, weil ich da eigentlich eine Hausarbeit mit einer Kommilitonin schreiben sollte und ich überlege momentan, ob ich überhaupt damit anfangen soll. Ich glaube nicht, dass ich das schaffen werde.

Vor der Tagesklinik habe ich ein wenig Sorge, weil dort fast alles auf Gruppenthera ausgerichtet ist und ich sowieso Probleme habe, mich in Gruppen zu artikulieren.

Trotzdem glaube ich, dass es das Richtige für mich sein wird. Die Tagesklinik ist momentan der einzige Strohhalm, an dem ich mich festhalte. Eben mein momentanes Ziel, das einzige. Es ist sehr gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin, dass ihr da seid, dass es Menschen gibt, die sich für mich interessieren und bei mir sind.

Ich wünsche Euch alles Liebe.

Liebe Grüße

Tinus
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von zwerg174 »

Hallo Ihr,

melde mich auch zurück. Die Woche an der Nordsee war herrlich und hat mir sehr gut getan. Mit meinem Alltag komme ich momentan nicht so richtig zurecht. Habe so viele Pläne und das Gefühl die Zeit läuft mir davon.

Wie ihr vielleicht nochin Erinnerung habt, gibt es am Wochenende immer Streß mit meinem Mann wen ichzu viel am PC sitze. Werde mich daher morgen ausführlicher melden.

Liebe chrigu,

danke für deine liebe E-Mail. Leider hat es wieder nicht funktioniert, weder auf normalem Weg, noch über "antworten". Da ich nicht weißob der Fehler bei mir und meinen Post-Einstellungen liegt, ist das erste Mal dass so etwas passiert, werde ich versuchen Näheres rauszufinden und melde mich dann wieder.

Liebe Grüße
Brigitte
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Tinus »

Hallo Ihr Lieben,

ich denke aus gegebenem Anlass über den Unterschied zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung nach.
Ich bekomme immer wieder die Rückmeldung, ruhig oder beherrscht zu wirken. Niemand sieht außen, wie es drinnen aussieht.
Und ich habe mir in den ganzen letzten Jahren schon oft gedacht, es muss doch jemand sehen, wie schlecht es Dir geht.
Aber das stimmt wohl nicht.

Ich überlege, ob das vielleicht mit meinem starken Bedürfnis nach Kontrolle zu tun hat. Ich habe große Angst vor Kontrollverlust. Davor, dass Dinge passieren, die mich betreffen und auf die ich keinen Einfluss habe. Tod und Verluste sind so Dinge. Oder eben Entscheidungen anderer.

Möglicherweise sieht deshalb meine Therapeutin ebenfalls nicht, wie es mir wirklich geht. Vielleicht wirke ich auch bei ihr viel stärker als ich mich fühle.

Sie hat in der letzten Stunde so viele Dinge gesagt, aus denen ich schließen konnte, dass sie mich nicht versteht.

So fragte sie mich z.B., wieso ich meinte, die Hausarbeit vielleicht nicht schreiben zu können und warum ich annehme, mich nicht konzentrieren zu können.
Hallo? Ich weiß momentan nicht, warum ich auf dieser Welt bin und was ich hier soll.
Wieso versteht sie das bloß nicht?
Sie macht den Eindruck als wolle sie mir allein den Schwarzen Peter für meine Stimmungen zuschieben.

Ich frage mich, ob ich an dieser Therapiebeziehung noch etwas retten kann oder ob sie wirklich einfach die Falsche für mich ist....



Liebe Brigitte,

wie geht es Dir? Kannst Du Dich noch an den herrlichen Nordseewind erinnern?


Viele liebe Grüße

Tinus
muckelmaus
Beiträge: 211
Registriert: 4. Jan 2006, 21:03

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von muckelmaus »

Hallo liebe Tinus,

ich überlege gerade ob in Bezug auf Deine Thera beides richtig ist: Zum einen wirkst Du nach außen wirklich in der Regel sehr ruhig und beherrscht, so dass man Dich schon gut kennen muß, um hinter diese Fassade schauen zu können ... Danke, dass ich das etwas darf ...

Zum anderen könnte es auch sein, dass Dich Deine Thera durch "Provokation" auch einfach "Wachrütteln" möchte und zu nachdenken anregen möchte, ob Du etwas wirklich nicht kannst oder Dir vielleicht nur zuwenig zutraust ... ???


Hallo, Ihr anderen, schön wieder von Euch zu lesen!!

Liebe Grüße von muckelmaus, die gleich ganz eilig aus dem Haus muß ...
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von chrigu »

Hallo Ihr Lieben,

ich war einige Zeit offline und werde es ab dem Wochenende wieder sein.

Liebe Muckelmaus,
ach toll, das mit den Osterglocken. Das hat mich so an die Anfänge hier im Forum erinnert und dass wir uns dann alle kennengelernt haben.
Im Moment freue ich mich auch auf die Blüte, aber trotzdem graust mir vor der Zeit dazwischen. Der November lässt sich noch halbwegs gut überstehen, mit Vorfreude auf den Dezember. Der Dezember ist dann schön beleuchtet, aber Januar und Februar sind meine Hassmonate. Ich bin jedesmal froh, wenn sie vorüber sind. Bin halt ein Sonnenkind
Muckelmaus, hast Du meine Email noch bekommen?

Liebe Brigitte,
das ist komisch. Ich schick Dir jetzt noch mal eine Mail von einer anderen Adresse, damit es klappt. Ich mag hier nur nicht mein Profil öffnen, deshalb mache ich es so.

An Euch alle anderen liebe Grüße
Chrigu
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Tinus,

ich habe auch häufig das Gefühl, daß Innen und Außen bei mir ziemlich auseinanderklaffen, und was ich von mir zeige, hat sehr viel damit zu tun, wie sicher ich sein kann, daß mich mein Gegenüber nicht durch Unverständnis verletzt. Wenn ich spüre, daß jemand begreift, was ich sage, daß die Wellenlänge stimmt, kann ich sehr viel zeigen, wenn nicht, gibts im Extremfall eine fast automatisch funktionierende Außenperson, die von dem, was innerlich abgeht, ziemlich abgekoppelt ist. Bei meinen bisherigen Therapeutinnen konnte ich mich zum Glück sehr offen zeigen, leider aber meist nicht bei psychiatrischen Fachärzten, was dann z. B. zu unterschiedlichen Einschätzungen bzgl. der Diagnose geführt hat. Ich leide darunter, daß sich Teile von mir so oft aus realen Kontakten zurück ziehen, aber für mich ist der Schritt, überhaupt wahrzunehmen, daß ich da etwas zurückhalte, und was es ist, was (s)ich da schützen muß, schon ein großer. Manchmal gelingt es mir dann, bei einem weiteren Kontakt mit der betreffenden Person darüber zu sprechen, was ich zurückgehalten habe.

Nach dem, was ich bisher von Dir über die Beziehung zu Deiner Therapeutin gelesen habe, bin ich skeptisch, ob sie wirklich so für Dich paßt, aber so etwas ist ja trotzdem aus der Distanz sehr schwer zu sagen. Hast Du ihr mal was mitgebracht von dem, was Du hier ins Forum schreibst? Oder ihr mal einen Brief geschrieben? Manchmal ist das ja eine gute Möglichkeit, etwas mitzuteilen, das man im direkten Kontakt nicht sagen kann. Und vielleicht kannst Du auch die Tagesklinik nutzen, um zu sehen, ob es mit anderen Therapeuten besser geht und ggf. dort auch über die Schwierigkeiten in der ambulanten Therapie sprechen.

Übrigens finde ich Dich hier im Forum immer sehr offen, mich beeindruckt es sogar manchmal richtig, zu sehen, wie Du uns hier an dem teilnehmen läßt, was Dich gerade aktuell beschäftigt.

Liebe Grüße,
Regenwolke
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von chrigu »

Liebe Tinus,

ich bin jetzt erst dazu gekommen, in Ruhe nachzulesen. Und ich wollte Dir doch gerne noch auf Dein Posting antworten.

Die Therapeutin hat doch nicht gesagt, dass sie Dich für eine Simulantin hält, oder?
Ich denke, mit diesen Fragen will sie Dich aus der Reserve locken. Das sind doch ganz tpyische Fragen, dieses "Warum meinen sie, das und das nicht zu können?".
Sie will Dir keinen schwarzen Peter zuschieben, sie will Dich dazu ermutigen, Dich ihr mitzuteilen und diese glatte und beherrschte Fassade wenigstens in der Therapie aufbrechen zu lassen.

Wenn Du das Gefühl hast, sie verstünde Dich nicht, dann solltest Du ihr das sagen.
Ich nehme an, dass Du das nicht getan hast.

Sie will eine Reaktion von Dir, irgendeine. Sie merkt doch sicher selber, dass Du ihr zunehmend weniger vertraust, sie provoziert Dich absichtlich, um Dich endlich ein wenig aufzubrechen.

Das Hauptproblem liegt doch eigentlich gar nicht bei der Therapeutin, sondern in der Tatsache, dass Du Dich so oft unverstanden und nicht ernst genommen fühlst. Deshalb hast Du die Worte der Therapeutin - unabhängig davon, wie sie nun wirklich intendiert waren - direkt so interpretiert, als würde sie Dich nicht verstehen.

Du schreibst so oft, dass niemand merkt, wie schlecht es Dir geht.
Ja, es ist leider so, dass die wenigsten Menschen so sensibel sind, dass sie merken, wie es in anderen aussieht. Die meisten sind mit sich selbst beschäftigt. Und selbst wenn man sich mal überwinden und sagt, wie schlecht es einem geht, können sie damit nicht umgehen.

Aber, Tinus, deshalb immer die Maske aufzubehalten, auch Menschen gegenüber, die einem helfen könnten, ist der falsche Weg.

Ich glaube, Du bist auf der Suche nach jemandem, der Dir sagt: "Ja liebe Tinus, es geht Dir sehr schlecht, das sehe ich. Komm, ich begleite Dich in die Klinik."

So jemanden gibt es. Und das bist einzig und allein DU.

Liebe Tinus, ich habe es irgendwann schon mal geschrieben, aber der Gedanke taucht eigentlich bei fast allen Deinen Postings bei mir auf: Du bist auf der Suche nach einer Absolution, nach einem Beschützer und Unterstützer. Anerkennung und gute Gespräche mit in Deinen Augen höher Gestellten scheinen Dich oft zu trösten und zu beruhigen. Auch hier steckt irgendwo der Wunsch nach einem mächtigeren Beschützer, der Deine Entscheidungen gutheißt.

Du brauchst das aber nicht. Es sind Deine Entscheidungen. Niemand kann sagen, ob sie falsch oder richtig sind. Du kannst nur in Dich hineinhorchen und darauf lauschen, was Du für Dich haben willst.
Was andere dazu sagen, mag schmerzhaft sein und auch nicht so leicht zu verdrängen, aber es sollte nicht Deine eigene Stimme in Dir drin übertönen.

Ich musste selbst merken, dass die wenigsten wissen, wie es mir wirklich geht. Selbst wenn ich es sage, verstehen sie es nicht. Medikamente und Therapie stoßen bei jedem auf Unverständnis, der sich noch nie so schlecht gefühlt hat. Klinikaufenthalte erst recht.
Es wird auch nie jemand ganz verstehen, wie es in einem tief drinnen aussieht. Erst recht nicht, wenn man niemandem die Chance dazu gibt; sich immer nur hinter sich selbst versteckt.

Die Klinik ist eine gute Chance. Die Du Dir selber geben solltest. Mach Dich nicht jetzt schon verrückt mit Gruppentherapien und anderem. Ja, es wird schwer. Aber wenn Du es wirklich willst und daran glaubst, dann wirst Du Dich auch überwinden, in einer Gruppe zu sprechen. Oder bau Dir selber kleine Fallen: Bitte einen Mitpatienten, Dich in der Gruppe anzusprechen. Sag ihm, dass Du Probleme damit hast und gezogen werden musst. Nur 'ne Idee.

Liebe Tinus, ich habe einfach das Gefühl, Du drehst Dich im Kreis. Das hat mich zu diesem langen und vermutlich auch ziemlich direkten Text bewogen.

Chrigu
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von findulin »

Hallo Tinus,
so nun will ich auch meinen Senf dazugeben.Bei mir gehen Selbst-und Fremdwahrnehmung auch ziemlich auseinander. Ich habe deshalb bereits ein Seminar besucht um das auf einen Nenner zu bringen leider ist das kaum möglich.Auf mich wirktest du bisher bei den Treffen auch immer sehr ruhig und ausgeglichen.Nur kann eine Fassade natürlich auch täuschen.
LG
Kathrin
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Tinus »

Hallo Ihr,

danke für Eure Postings.

Ich habe es so satt, immer ruhig und beherrscht zu wirken, ja vielleicht zu sein. Klar, ich will die Kontrolle nicht verlieren. Will nicht provozieren, dass mich jemand gegen meinen Willen in eine Klinik einweist. Diese Angst hatte ich schon vor dem Beginn meiner ersten Therapie. Nur deshalb habe ich mich Jahre herumgequält, weil ich damals die Vorstellung hatte, wenn ich volljährig bin, kann niemand mehr gegen meinen Willen etwas entscheiden.
Es ist Angst davor, irgendeine Grenze zu überschreiten. Angst auch immernoch, was meine Eltern dazu sagen würden.

In der Therapie sitze ich tatsächlich meist ziemlich emotionsarm herum. Die ganze Verzweiflung, die Traurigkeit kommen da nur selten zum Vorschein. Aber wenn sie kommen, fühle ich mich bei ihr einfach nicht gut aufgehoben.
Vielleicht will ich sie auch nicht überfordern. Ich habe erst zweimal in den zwei Jahren vor ihr weinen können. Und beim zweiten Mal hat sie fast mitgeweint.

Ich will weinen und ich will schreien. Will meinen Emotionen eine Ausdrucksmöglichkeit geben.

Ja stimmt, ich suche nach jemand Stärkerem zum Anlehnen. Aber ich kann auch nicht einfach jemandem gegenüber zusammenbrechen, wenn ich nicht weiß, ob er mich auffangen können wird. Bei der Therapeutin bin ich mir eben unsicher, war es immer schon. Bei ihr weiß ich eben nicht, ob sie mich vielleicht durch Unverständnis verletzen wird.

Ich habe immer schon nach einem starken Vater gesucht, jemandem, der mich unterstützt, für mich da ist, der mich an die Hand nimmt, ja, und der meine Entscheidungen mitträgt. Der mir einfach Rückmeldung gibt über das, was ich tue. Und der mir sagt, dass er sieht, dass es mir schlecht geht. Ja, ich glaube auch dafür suche ich eine Bestätigung.
Ich fühle so viel Unsicherheit. Ich möchte etwas Stabiles, Sicheres.

Wisst Ihr, die Kirche und mein Glaube waren so etwas für mich. Das geht bis ins Kleinste hinein. Die Woche war ziemlich genau durchstrukturiert. Ich wusste, was ich an den meisten Tagen zu tun hatte. Ich hatte Sozialkontakte, habe mich engagiert. Ich hatte ein stabiles Weltbild und "Sicherheit" darüber, wofür ich lebe und was nach dem Tod passiert und was ich hier tun muss, um dort ein schönes Leben zu haben.
Mein Leben hatte Stabilität, eine feste Grundlage.

Diese Basis ist jetzt nicht mehr da und ich suche einfach nach Halt.

Vielleicht traue ich mich einfach noch nicht, mir selbst zu vertrauen. Es gab doch immer eine höhere Autorität, die alles Wichtige geregelt hat.....

Ich habe meiner Therapeutin schon viele Emails geschrieben. Habe ihr schon manchmal etwas aus Emails oder aus dem Forum kopiert. Und da war ich wesentlich offener als ich es im direkten Kontakt mit ihr bin. Aber das hat auch nichts gebracht.

Mit meinem ersten Therapeuten konnte ich wesentlich offener umgehen. Ich habe bei dieser Therapeutin von Anfang an gespürt, dass es irgendwie nicht passt. Aber aus Angst, ohne Therapeutin dazustehen, habe ich trotzdem weitergemacht.

Diese Therapie ist mir momentan einfach zu verkopft. Ich weiß, was ich alles tun könnte, aber ich tue es nicht, weil ich mich schlecht fühle. Und ich glaube einfach, dass es bei ihr nicht ankommt, wie schlecht ich mich fühle.

Ich werde auf jeden Fall in der Tagesklinik auch über meine Probleme mit dieser Thera sprechen.

Liebe Regenwolke,
so offen, wie ich hier im Forum sein kann, bin ich im direkten Gespräch leider selten. Viele Gedanken traue ich mich da nicht zu äußern.
Ich versuche es und manchmal klappt es schon besser. Aber da eher mit Freunden als bei meiner Thera.

Liebe Chrigu,
ich habe ihr nicht gesagt, dass ich mich unverstanden fühle. Aber ich habe ihr schon mehrmals gesagt, dass ich mich nicht gemocht und abgelehnt fühle. Das dementiert sie immer, aber das Gefühl bleibt.

Ich möchte weglaufen, vor den meisten anderen und vor allem vor mir selbst. Ich will diese elendige Verzweiflung, dieses bleierne Depri-Gefühl nicht mehr haben.

Manchmal kann ich echten Freunden gegenüber die Maske abnehmen. Aber es ist immer ein Wagnis. Wie weit werde ich verstanden werden? Wird die andere damit klarkommen? Wie wird sie darauf reagieren?

Es ist alles so unsicher. Dieses Leben macht mir Angst.

Liebe Grüße an Euch alle.

Tinus
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von findulin »

Hallo Tinus,
das kenne ich auch gut manchmal möchte ich die Fassung verlieren passiert es dann,ist es mir peinlich weil es genau die Falschen trifft.Neulich hat mich ein Patient fast zur Verzweiflung getrieben,ich bin dann zum Chef gelaufen und habe ihm gesagt er soll das klären.Weil es mich ankotzt(habe leider wircklich ankotzt gesagt)mich immer mit denen rumstreiten zu müssen,weil sie der Meinung sind sie haben immer Recht.Nur gut das das der Chef nicht persönlich genommen hat und auch nicht gleich zur Pflegedienstleitung wegen einer Abmahnung gelaufen ist.
Lg
Kathrin
Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Kiesch »

Hallo bin wieder im Lande*zwinker*

Ach, was ist alles in den letzten 5 Wochen passiert?

Erst war ich glatte 2 Wochen im KH, wurde Noteingeliefert, wegen unkontrollierbarem Tremor auf meiner ganzen rechten Seite. Also ab in die Neurologie. Dort total auf den Kopf gestellt und nichts gefunden. Man sagte mir somotaforme Störung durch Depression. "Hey, mir gings bis zu diesem Zucken super gut" Ich fühlte mich absolut nicht ernstgenommen, musste aber wegen meinem Schwindel den ich durch mein MM hatte noch zur Untersuchung in die HNO Klinik. Dort hat man mich dann eine weitere Woche (trotz Entlassung aus der Neuro, als Simulantin) festgehalten. Ich hatte mal wieder einen Gleichgewichtsorganausfall und war in der Neuro ja schon fast taub (was nicht ernst genommen wurde).

Jedenfalls bekam ich dann Cortisoninfusionen und nach einigen Tagen gings mir dann viel besser))))

Ich kam nicht mehr mit meinem Passwort ins Forum (dabei hatte ich Internet direkt am Bett) Und konnte teilweise nur Lesen was ihr so geschrieben habt*sorry*

Jedenfalls war ich nach meiner Entlassung dann erstmal drei Wochen im Urlaub*freu*

Als ich heute nach hause kam habe ich mich hier erstmal ganz neu angemeldet*zwinker*

Ich rate euch allen, falls ihr mal ins KH müsst, erwähnt blos nicht, dass ihr Depris habt, die nehmen einen dann wirklich nicht mehr ernst.

Was es nu letztendlich mit dem Tremor war.....keine Ahnung, vielleicht auch vom Zoloft? Aber meine Psychaterin sagte solch einseitige Erscheinung sei weniger möglich und direkt danach der andere Ausfall auf der selben Seite*grübel*

Jedenfalls steht in meinen Entlassungspapieren der Neuro das nix war und ich spinne*gg* (naja nicht wörtlich)

Nu freu ich mich wieder bei euch sein zu können und hoffe das es euch einigermassen gut geht. Chrigu hat mir ja all eure Grüsse ausgerichtet*DANKE*

Frage mich gerade, ob ich bei einem Herzinfarkt auch so abgespeist werden würde????

Aber heute gehts mir wieder gut und fast super gut*zwinker*

Ich wünsche euch einen schönen Abend und knuddel mal durch die Runde)))

Skippie(skip)
peru
Beiträge: 83
Registriert: 9. Sep 2006, 08:11

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von peru »

Hallo Skippie und alle,

nur ganz kurz:

Leider habe ich erfahren müssen, dass ich auf Grund meiner Diagnose nicht "ernst" genommen wurde in einer Rechtssache.

Mir wurden bestimmte Dinge nicht geglaubt.
Die "insgeheimen, nicht geäüßerten" Vorurteile waren:
Übertreibung, Agresssion, Gedächtnislücken Nichtkontrollfähigkeit.
Die Vorwürfe passten den Beteiligten wegen völliger Unkenntnis der Krankheit und meiner Person in das Erscheinungsbild einer Depression.

Viele Grüße

rajo
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von findulin »

Hallo skippy,
schön das du wieder da bist,und das es dir besser geht.Möchte zu deinem Posting so vieles schreiben nur fehlen mir leider die Worte.
LG
Kathrin
Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Kiesch »

Hallo rajo,

kann gut verstehen wie du dich fühlst und denke das wir wohl noch viele dieser Erfahrungen machen müssen, bevor wir lernen einmal nicht die ganze Wahrheit zu sagen((((
Traurige Gesellschaft.

Liebe Kathrin,
ach ich drück dich einfach mal*zwinker*

Ich denk an euch
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von zwerg174 »

Hallo Skippy,

wie schön von Dir und dazu noch so Erfreuliches zu hören.

Ja, ich habe mich auch schon mal als Hypochonder abgestempelt gefühlt im Krankenhaus. Erst als ich in der Notaufnahme an eine tolle Neurologin geraten bin, ist alles in die richtigen Bahnen gelenkt worden.

Allerdings bin ich, und jetzt bitte nicht böse sein, ist nicht persönlich gemeint, im Gegenteil zu Dir der Meinung, dass wir unsere Krankheit nicht verschweigen sollten. Im Gegenteil, in ähnlichen Fällen sollten wir uns lauthals zu Wort melden, gekuscht wurde schon viel zu lange.

Nichts desto Trotz ist es traurig, dass wir gerade immer wieder bei Ärzten auf eine gewisse Ignoranz stoßen, dass sollte in Krankenhäusern schon mal gar nicht der Fall sein. Deshalb bin ich der Meinung, wir müssen uns immer wieder lautstark wehren, bemerkbar machen und dürfen keinesfalls Ignoranz auch noch durch Schweigen unterstützen.

Wie geht es Dir? Arbeitest Du wieder? Ach so viele Fragen habe ich, daher melde ich mich per E-Mail bei Dir.

Hallo chrigu,

hast Du die E-Mail geschickt? Bis heute ist noch keine angekommen. Ich bin schon richtig traurig, dass der Kontakt zu Dir auf so blöde Art und Weise unterbrochen ist. Allerdings habe ich auch keinen Fehler in meinen Einstellungen gefunden. Nach meinen Informationen könnte es noch daran liegen, dass evtl. Dein Postfach voll war oder ist oder das Konto in irgendeiner Form, auch um unnötige Junk-Mails zu vermeiden, gesperrt ist.
Ich möchte so gerne wieder von Dir hören und Dir schreiben, hoffentlich finden wir bald einen Weg es möglich zu machen.

Hallo Kathrin,

kann ich Dich evtl. auch per E-Mail erreichen?

Liebe muckelmaus,

Dich habe ich keineswegs vergessen. Wie geht es Dir?

Zukünftig werde ich mehrfach per E-Mail Kontakt zu Euch aufnehmen.
Ich möchte den Rahmen des Forums nicht sprengen.
Dies ist KEINE Trotzreaktion sondern zum Erhalt des Forums und zur Unterstützung von Dr. Niedermeier gemeint.

Liebe Grüße
Brigitte
Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Kiesch »

Liebe Brigitte,

freue mich wenn wir wieder Mailen.
Ich habe dich schon verstanden, denke aber dennoch, dass ich einfach keine Lust mehr habe, mir diesen Stempel auf die Nase setzen zu lassen. Werde das aber morgen mal mit meiner Thera besprechen, wie man im Zweifelsfall am besten vorgeht, bzw. damit umgeht.

Chrigu ist übrigens bis anfang Oktober im Urlaub*zwinker*

Freu mich auf deine Mail und Grüsse an alle anderen hier.

LG Skippie
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von findulin »

Hallo Brigitte,
klar kann man mich per mail erreichen,habe das Profil geöffnet.

LG
Kathrin
Paola
Beiträge: 504
Registriert: 13. Mär 2005, 21:32

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Paola »

Liebe Skip,


schaust du vielleicht noch einmal in meinen "Skippy-Thread"?

Liebe Grüße,
Paola
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Tinus »

Hallo Ihr alle,

ich fühle mich besch*****. Gestern im Aufnahmegespräch in der Tagesklinik habe ich so viel erzählt und seither habe ich nichts gehabt, was mich auffangen könnte.

Morgen habe ich meine erste Gruppentherapie, ein Einzelgespräch erst am Freitag.

Ich hoffe, dass ich dort überhaupt klarkomme. Es gibt sehr, sehr viel freie Zeit zwischendurch.

Wenn ich doch wenigstens weinen könnte. Leider klappt das fast nie.

Ich weiß gar nicht, was ich noch schreiben soll....

Ich bin so unruhig und doch weiß ich nicht, was ich machen soll. Und gleichzeitig total müde.

Ich glaube, auch AD Nr.7 wirkt bei mir nicht antidepressiv.

Spielstopp. Ich mach nicht mehr mit. Wo ist der Ausgang aus diesem doofen Spiel?


Tinus
Kiesch
Beiträge: 154
Registriert: 16. Sep 2006, 19:13

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Kiesch »

Meine liebe Tinus,

das Spiel ist glaubig erst beendet, wenn alle Mitspieler und vor allem der Spielführer (in diesem Fall du) zufrieden heim gehen können*zwinker*

Genau so, wie du dich gerade fühlst erging es mir die ersten Tage in der stationären Klinik.

Ich rate dir nur, lass dir und dem was kommt Zeit. Versuche dich drauf einzulassen, auch wenns gerade am Anfang weh tuen wird. Wer dich dort auffangen kann, wirst du schnell rausfinden und dann wird auch alles leichter werden.

Aber denke daran, man stoppt kein Spiel mittendrin.

Ich finde dich sehr mutig und bin verdammt stolz, dass du diesen Schritt gewagt hast*drück*

Halte durch, damit du dir helfen lassen kannst!!!!!!

Bin in Gedanken bei dir
Skippie
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ... VI

Beitrag von Tinus »

Liebe Skippy,

vielen Dank für Deine Worte. Sie tun mir gut.

Ich werde also bei diesem Spiel noch eine Runde durchhalten. Nächstes Ziel: morgen. Dann weitersehen.

Liebe Grüße

Tinus
Antworten