Verdammt ...

snowflake85
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Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

hi ihr...

muss mich mal ein bisschen ausheulen. vll. hilfts ja...

ich kann nicht mehr.. ich bekomm nichts mehr auf die reihe bin nur noch kaputt und überfordert!überfordert mit mir, mit dem leben, mit den menschen einfach nur kaputt, leer und erschöpft...
lieg seit tagen nur noch im bett.. hab eigtl vieles zu tun,. aber das entpuppt sich alles als unüberwindbare hürden..
ich hasse mich ich fühle nur noch ein unendliches hassgefühl für mich, meinen körper und alles was mit mir zu tun hat. ich schau in den spiegel und seh ein unheimlich hässliches fettes etwas obwohl ich eigtl. normal bin, eher dünn glaub ich.. ich habe den drang mich zu verletzen kann ihm aber noch widerstehen. in den letzten tagen wurd alles so schlimm und ich weiss nichtmal warum, eigtl. sollte ich mich freuen, feiern glücklich sein.. aber ich schff es nicht kann es nicht, will mich mit niemanden zu tun haben..
eigtl. gehts mir schon seit langen schlecht, eine ärztin hat mal eine neurotische (chronische) depression diagnostiziert, aber das war nie so schlimm... wie jetzt. ich hab mich noch nie so gefühlt, ich ertrag es nicht wenn mich andere menschen berühren. eine therapie hab ich nie begonnen, hatte nicht die kraft mich drum zu kümmern... z.zt. bekomm ich immer mehr suizide in meiner umgebung mit. das macht mich fertig, es hört sich krank an, also ich will das nicht machen, aber ich stekll mir immer vor wie sich das anfühlt z.b. auf den bahngleisen zu liegen oder von einer brücke zu springen. ich mach mir immer so blöde gedanken,...ich schaff das bnicht mehr...

kennt das wer? geht das vorüber?

Bekomm es einfach nicht auf die Reihe, dass es mir immer wieder phasenweise total besch*** geht okay.. dass das immer häufiger ist, ja ich weiss, dass ich teilweise von der einen auf die andere Minute total di Stimmungsschwankungen hab nervt, aber irgendwie hat alles schon immer gklappt...

Fühl mich immer mehr in mir gefangen, will glücklich sein, geb mir so Mühe und schaff es nicht, fühl mich mir selbst gegenüber so Macht- und hilflos!
Sobald(falls) ich morgens aufstehe sitz ich nur noch vor dem fernseher... aber nicht weil mich das interessiert, ich weiss ja am abend nichtmal was ich anegschaut habe.. essen lass ich immer häufiger ausfallen, weil mir das zu anstrengend is was zu kochen..
Neulich war ich mit Freunden auf der Party des Jahres beim Volksfest, aber kaum ging es da richtig los, waren da nur noch feiernde, trinkende, fröhliche, ausgelassene Menschen und ich mittendrin und obwohl mit zwei dutzend frunden da war, fühlte ich mich noch einsamer als je allein dahim..

Ich weiss nicht wie ich das studium, es beginnt am mo in 2 wochen schaffe soll..

ich hass mich so!ich weiss nicht weiter!verdammt ich muss im studium gut sein und jeden tag gehts mir schlechter...

wenn ich wenigstens jetzt schlafen könnte...ist ja doch schon spät..
atetobi
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Re: Verdammt ...

Beitrag von atetobi »

Hallo Sandrine,

Du solltest dringend einen Arzt aufsuchen. Die Ausrede, dafür keine Kraft zu haben, gilt nicht. Um deinetwillen wirst Du die Kraft haben, wenn es Dir so schlecht geht. Und ohne Hilfe kommst Du ja eindeutig nicht mehr zurecht.

Meine guten Wünsche begleiten Dich.

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
BinAmEnde
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Re: Verdammt ...

Beitrag von BinAmEnde »

liebe sandrine,

ich glaube wir alle kennen dieses gefühl hier. darum sind wir hier. hier können wir uns "auskotzen". ja, es ist schlimm, aber nicht hoffnungslos. höre bitte auf beate! es ist der beste rat, den du bekommen kannst. suche einen psychiater oder psychotherapeuten auf und lasse dich dort gehen. und solltest du keinen sofortigen termin bekommen, rufe weitere an. lasse dich nicht mit oktober abspeisen. wenn gar nicht anders möglich, suche eine klinik auf und frage dort nach hilfe. das ist besser als deinen dunklen gedanken weiter nachhängen.

ich sende dir einen kleinen lichtblick in deine zur zeit dunkle welt!!!

werner
winnie
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Re: Verdammt ...

Beitrag von winnie »

Hallo Sandrine,

nein, das geht VON SELBST nicht vorbei.

Laß Dich bitte SOFORT in die Klinik bringen, Du bist ein akuter Notfall.

Hast Du jemanden, der Dich fahren kann? Eine Freundin? Ruf sie an und sag ihr ungeschminkt, wie es um Dich steht, und daß es um Dein Leben geht.

Kein Witz, Sandrine, bitte mach das.

Alles Gute,
Winnie
Patrick
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Re: Verdammt ...

Beitrag von Patrick »

Liebe Sandrine....

Zu den Selbsmordgedanken.... die kenne ich sehr gut, aber ich kann das einfach nicht.... erstens habe ich einfach zuviel Schiß mir die Adern aufzuschlitzen oder von der Brücke zu springen oder an Nahrungsaufname verweigern habe ich auch schon gedacht, aberich glaube das würde ich auch nicht aushalten.... zusehen wie ich langsam ausmagere und versieche... und zweitens will ich nicht wissen was nach dem Tod kommt, ich habe Angst dass die Seele am ende tatsählich unsterbich ist, und mann solange wiedergeboren wird bis mann alles böse ausgemerzt hat.... Diese möglichkeit macht mir Angst, ich will nicht dass das so ist, aber die Möglichkeit, dass das so sein könnte ist für mich beunruhigend.... Es ist verflixt, wie ein Gefängnis, alle Hürden sind anshceinend unüberwindbar und nichts wird dieses Leiden beenden....
Aber Leute ich denke wirklich wir sollten einfach solange aushalten wie wir können, irgendwann sterben wir ja eh alle....

Und es gibt immerwieder die Chance dass das Leben sich lichtet

Lg
Patrick
snowflake85
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Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

Erstmal danke für eure Antworten.. konnte dann doch noch irgendwann schlafen...

Ich mach mir halt nur Gedanken wie sich so dumme Sachen anfühlen würden, würde es aber nicht tun, irgendwo hab ich doch noch nen kleinen Grashalm an dem ich mich festhalte, dass es irgendwann schöner und besser wird. Und das ist auch die Hoffnung der letzten jahre, die mich immer wieder von Arztbesuchen, etc. abhielt... "wird schon wieder besser werden"

Habe inzw. bei mehreren Therapeuten in meinem Studienort angerufen.. na gut ich gebs zu es waren nur zwei.. aber es ist einfach zu deprimierend, gar keine Antwort zu bekommen oder zu erfahren dass sie Wartezeiten von mind. 5-7 MOnaten hat..

Und dann gibt es wieder die Momente, in denen ich mich wieder besser fühle, in denen ich das Gefühl habe mir alles einzubilden, die Momente, die mir eben immer wieder die Hoffnung geben, dass alles gut wird.

Und dann die Momente, in denen ich in mir gefangen bin, die Momente in denen ich mir meine Schwäche und Umperfektion nicht eingestehen will, die Momente in denen es mich innerlich zerreisst und ich mit meinen Fäusten auf meinen Körper einschlage und dann durch die Erfahrung meiner eigenen Hilflosigkeit in mich zusammensinke.

Dann gibt es wieder die ganz anderen Momente in denen ich mich so leer von irgendwelchen gefühlen fühle. In denen ich gerade meinem wichtigsten menschen gegenüber verhalte, als wäre er mein ärgster Feind. Die Momente in denen ich zu kalt und trotz Nähe zu einsam bin meine Zuneigung zu geben. Die Momente in denen ich am meisten Geborgenheit bräuchte, doch das sind die Momente, in denen ich am meisten zurückgewiesen werde. Das sind die Momente die immer tiefere Risse in mein inneres ziehen.

Mein größter Feind ist in mir und ich kann mich nicht davon befreien. Jeden Tag der gleiche erbitterte Kampf und jeden Tag kapituliere ich ein stückweit mehr vor mir.

Ich will doch einfach nur mal ein bisschen Anerkennung, ein bisschen angenommen werden, vll. ein bisschen Bewunderung und nicht immer als Selbstverständnis gesehen werden.

Ich will doch einfach nur glücklich und unbeschwert sein. Einfach ohne große Gedanken durch das "leben tanzen" glücklich sein, und drauf los leben. Warum blockiere ich mich denn immer selber so?!
Warum war ich nicht mal damals anch dem Abi zufrieden? Klar ich hätte ja noch besser sein können.. Aber es hat gereicht um einen Studienplatz an einer sehr bekannten und begehrten Uni zu bekommen. Einer Uni die, ein knallhartes Auswahlverfahren durchführt, 180 von über 1200 wurden genommen.. ja und habe ich mich ein klein bisschen gefreut?
Nein ich grüble nur ob es auch wirklich die richtige Entscheidung war!

Manchmal wäre es lieber keine Ziele zu haben. Wünschte keine meiner Erwartungen an mich selbst würde existieren.. und schon jetzt setze ich mich wieder unter Druck.. will in 6 Semestern mind. 3 Praktika in den Semesterferien machen und ein Semester im Ausland ohne ein Semester zu verlieren. Will versuchen Kurse vorzuziehen bzw. nachzuziehen. Will zu den besten 5% gehören. Ich will, ich will, ich will.. und will danach anschlüssig ein Masterstudium, natürlich auch mit Prädikat schaffen.. Meine nächsten 15jahre sind perfekt geplant. Nur bin ich nicht so perfekt. Will nach dem Studium, natürlich nen super einstieg ins berufsleben, kinder nebenbei, klar Powerfrau, Management und Mutter, tolle Kombination...
Verdammt warum kann ich nicht einfach abwarten und schaun was auf mich zukommt?

Klinik scheidet für mich aus, wenn dann ne ambulante Therapie, kann jetzt keine Zeit verlieren, muss die nächsten 3 Jahre nützen...

immer die Angst, dass ich in ein paar Jahren dasteh, nichts erreicht habe und nicht so leben kann wie ich es gern hätte...
Die Angst nicht genug Geld zu haben...

Zur Zeit merke ich wie ich zur Frust Käuferin werde, immer wenn ich mich schlecht fühle, muss ein neues Kleidungsstück her.. das eine Paar schuhe und das und das..
Fühl mich wie wenn ich mich verkleiden würde... Irgendwie der Versuch altes abzulegen..
atetobi
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Re: Verdammt ...

Beitrag von atetobi »

Liebe Sandrine,

es gibt eine Weisheit: Leben ist das, was passiert, während Du dabei bist, Pläne zu machen. So ist das Leben, es ist kein Tanz, sondern es gibt Dinge, die wir nur schwer oder gar nicht beeinflussen können, die wir hinnehmen müssen, ob wir wollen oder nicht.

Wie Du Dein Befinden beschreibst, wird es Dir gar nicht möglich sein, Dein vorgenommenes Programm durchzuziehen, wenn Du nicht bereit bist, Hilfe zu suchen und anzunehmen und Dir selbst einzugestehen, dass Du zurzeit nicht so funktionsfähig bist, wie Du es Dir vorstellst.

Meiner Tochter ging es vor einigen Jahren schon lange ähnlich wie Dir, kurz vorm Abi ging fast nichts mehr, ein SV schlug Gott sei Dank fehl, aber sie meinte genau wie Du, "es wird schon wieder". Ihr Studium begann, nach 2 Tagen kam der Zusammenbruch, der sie letztlich fast zwei Jahre aus dem Verkehr zog.

Ihr blieb nichts anders mehr übrig, als in Behandlung zu gehen. Und es hat sich gelohnt. Die zwei Jahre waren hart, aber seit mehr 5 Jahren ist sie stabil, die Depressionen kamen bisher nicht zurück, und sie studiert mit Begeisterung und Erfolg. Auch ein Auslandssemester war vorgesehen, das ist durch die Umstände flach gefallen. Na und?

In meinen Augen waren die zwei Jahre keine verschenkte Zeit. Ein Leben ist lang, und es ist wichtig, sich Zeit zur Genesung zu nehmen, damit das Leben wieder Qualität erhalten und wirklich wieder lebenswert werden kann und die Träume, die da sind, eines Tages erfüllt werden können.

Du solltest versuchen, für Dich selbst so weit zu kommen, dass Du es schaffst, Dir nicht selbst unnötig Druck zu machen, der letztlich Deine Probleme nicht aus der Welt schaffen, sondern eher verschlimmern wird.

Alles Liebe
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
BinAmEnde
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Re: Verdammt ...

Beitrag von BinAmEnde »

liebe sandrine,

beate hat sooooo recht! ich kann dem nichts mehr hinzufügen!

du bist DU!

suche deinen weg zu dir selbst. und eine anleihe beim buddhismus:

der weg ist das ziel! und jeder noch so lange weg, beginnt mit dem ersten schritt.

ich wünsche dir alles glück dieser welt!
snowflake85
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Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

danke für eure antworten...

hab mir vorgenommen mich um eine therpeutin zu kümmern. Aber Klinik (da will mih auch mein freund hin abschieben) geht gar nicht.
Telefon liegt neben mir, aber schon allein die Antwort hier verlangt mir viel kraft ab. Lieg im Bett und würd am liebsten nur schlafen. Kann nichtmal fernsehen. kann mich teilweise nicht mal zum duschen etc aufraffen, hab am we 3 tage nicht geduscht (ich weiss es ist eklig!)...
hab meinen vorlesungsplan gesehn.. hab gar keine ahnung wann ich da ne therapie reinbasteln soll.. bin fast jeden tag bis 18 oder 20uhr in der uni...
wieso kann ich nicht einfach glücklich sein? fühl mich allein schon von dem zettel für die uni ausfüllen total überfordert.
flower76
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Re: Verdammt ...

Beitrag von flower76 »

Hallo Sandrine,

es tut mir leid, daß es dir so schlecht geht. Auch ich kenne das nur zu gut. Bei mir war es vor 4 Jahren auch sehr schlimm. Ich war zu nichts mehr fähig, alles war eine Qual, ein riesen Berg. Ich konnte mir nicht mal mehr die Zähne putzen.

Und jez möchte ich dich fragen, wie willst du es schaffen dein wahnsinns Programm durchzuziehen. Du mußt dir unbedingt Hilfe holen.
Denn was nützt dir dein ganzes Programm wenn du dann irgendwann gar nicht mehr kannst.

Nimmst du denn Medikamente?? Vielleicht kann dies hilfreich sein, um dich ein klein wenig zu stabilisieren.

Ich bin damals in eine Tagesklinik gegangen. Das hat mich aus dem Loch rausgeholt.

Wie auch immer du dich entscheidest, ich wünsche dir auf jeden Fall alles Liebe und viel Kraft. Gib die Hoffnung nicht auf, denn es wird besser werden

Alles Liebe, Flower
snowflake85
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Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

Es gibt ja immer wieder die Momente in denen ich alles schaff, in denen ich mich gut fühle. Vielleicht bin ich ja nicht depressiv, vll. bin ich ja nur faul.

Ich denk mir immer, wenn alles geregelter ist, also Uni, dass ich das dann schon irgendwie schaffe.. obwohl ich weiss,dass ich mein mir mit dem allem mein abi versaut hab (hab nur 2,4)...
denk mir immer dass dann alles besser wird.
Werd jetzt mal schaun..

Nein, nehm keine Medikamente. War ja auch nur einmal bei ner Neurologin, die mir dann ne Psychotherapie empfohlen hat... Ist auch wieder ein halbes Jahr vorbei... wollte mich in meiner freien Zeit nach dem abi drum kümmern, aber die ist ja schon wieder vorbei...

Hab das Bedürfnis immer besser sein zu müssen als die anderen, irgendwie das bedürfnis nach macht und bewunderung. komisch. Ansosnten gehts mir schlecht.

Was versteht man den unter Tagesklinik?

Ich habe immer Hoffnung, wenigstens eiun bisschen, weil wenn ich keine Hoffnung hätte, dann würden mich meine noch viel schlimmeren Gedanken überwältigen..

viele Grüße
Sandrine
snowflake85
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Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

so, jetzt hab ich mich aufgerafft bei einer therapeutin angerufen.. und?
Keine chance, mind. 1/2 jahr wartezeit, und sie nimmt vorerst kurzfristig nur privat patienten. Anscheinend kontingent an kassenpatienten..
echt keine lust mehr...
atetobi
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Re: Verdammt ...

Beitrag von atetobi »

Keine Lust mehr gibt es nicht, wenn es einem wirklich schlecht geht. Ich habe 11 Therapeuten angerufen, ehe ich es geschafft habe, einen relativ zeitnahmen Termin (ca. 2 Monate Wartezeit) zu bekommen. Ist doch allgemein bekannt, dass Therapeuten meistens sehr lange Wartezeiten haben.

Also, gib nicht auf!

Gruß
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
BinAmEnde
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Re: Verdammt ...

Beitrag von BinAmEnde »

hallo sandrine,

darf ich mal meine ehrliche meinung offen aus-schreiben? wenn dich alltägliche mühen wie telefonieren schon belasten, solltest du dringend deine ehrgeizigen zukunftspläne bis nach deiner therapie auf eis legen. und verurteile bitte deinen freund nicht! es mag für dich so klingen, als ob er dich abschieben möchte (in eine klinik), aber vielleicht wirst du später erkennen, dass er es nur gut meint. vielleicht hat er bereits erkannt, was du dir noch nicht eingestehen kannst. ich hätte mir einen menschen gewünscht, der mich in eine klinik hätte "abschieben" wollen! warum? weil ich erst selbst drauf kommen musste, dass ich es alleine nicht mehr schaffe. aber meine freunde haben sich schlicht von mir abgewandt. ob aus unkenntnis der lage oder fehlendem einfühlungsvermögen, sicher nicht in böswilliger absicht.

vergiss deinen vorlesungsplan! deine gesundung (remission) ist zunächst einmal wichtiger als der vorlesungsstress!

und ganz wichtig: glücklich sein ist nicht einfach! es ist harte arbeit, besonders an sich selbst. deswegen versuchen so viele menschen erfolgreich zu erscheinen, weil wahres glück viel schwieriger zu erreichen ist!!!

liebe grüße - werner
snowflake85
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Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

So, hab so nen Link von der KVB gefunden, da die einem angeblich freie Therapieplätze vermitteln, hab da mal ne Mail hingeschickt , vll. bringt es ja Erfolg. Weniger anstrengend, als dauernd irgendwelche Anrufbeantworter vollquatschen und doch keinen Erfolg haben...

werner, danke für die ehrlichen Worte. Vielleicht habe ich mich hier auch nur im Forum geäußert, weil ich gerade an einem Punkt angelangt bin, an dem ich erkannt habe , dass es so nicht weitergeht. Andererseits gibts dann immer noch die Momente in denen ich mich fühle, als ob ich mir alle nur eingebildet hätte und gar keine Hilfe brauche. Das ist, was die ganze Sache erheblich erschwert. Mein Freund hat schon über ein Jahr an mich "rangeredet" bis ich mal mit meiner Hausärztin geredet habe.. die hat mich dann weiterüberwiesen zu einer Neurolog./Psychiaterin, hat wieder über ein halbes Jahr gedauert bis ich so weit war, das in Angriff zu nehmen und inzwischen ist wieder viel Zeit verstrichen...
Wenn ich mich mal soweit zusammen habe,dass ich was mache, will ich das möglichst zeitnah, weil ich sonst doch wieder den Mut verliere, besonders wenn ich jetzt dann wieder im Rad des Uni-Alltags vegetiere...

Das mit der Uni und so kann ich nicht so einfach fallen lassen, zur Zeit ist es der Erfolgsdruck der mich am Leben hält, der Erfolgsdruck der mich doch immer wieder an grauen Morgenden aus dem Bett zerrt, der mich zu Selbstdisziplin zwingt... Kann das nicht aufgeben, was hätte mein Leben noch für einen Sinn? Versteht mich nicht falsch, das klingt jatzt etwas dramatisch, aber ist ganz einfach. In meinem Leben stand von klein auf die Schule im Mittelpunkt, ich hatte nie richtige andere Hobbies, war nie in einem Sportverein, das hätte ja meinen schulischen Erfolg mindern, bzw. den schleichenden Misserfolg erhöhen können.
Unde wenn ich das an der Uni jetzt nicht packe, dann bin nicht nur ich von mir enttäuschtr, nein dann sind alle mir nahe stehenden Menschen von mir enttäuscht. Und die anderen würden sich freuen und denken "Na ja war ja klar, dass die es nicht packt, is halt ein Verlieretyp" "Super, und jatzt drück ich ihr noch mal schön rein, was ich für einen tollen Job als XYZ hab"... War ja schon beim Abi schon so heftig, ist hart wenn die besten Freunde zu feinden werden. "Warum bewirbst dich denn an der Uni , die nehmen nur gute Leute und haben sogar Auswahlverfahren" hmm, hab mich beworben, wurde genommen.. jetzt warten alle auf das große Scheitern. Ich fühle es an ihren Blicken, in ihren Worten, ihrem Verhalten, wie sie mich behandeln..
Deswegen muss ich das jetzt packen. Therapie nebenbei okay, ...

Ja ich weiss persönlich für mich selber, ich habe mich lange damit beschäftigt, bzw mein Freund mit mir, dass ne Klinik vll. gar nicht verkehrt wäre, aber so sehr es mir helfen würde, so sehr würde es mich zerstören.

Und ich weiss immer noch nicht, ob es die Sehnsucht nach Anerkennung ist, die mich zu dem gemacht hat was ich bin, oder mein Wille das zu sein was ich bin.
atetobi
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Re: Verdammt ...

Beitrag von atetobi »

Hallo Sandrine,

wie kommst Du auf die Idee, dass Du Dein Studium sausen lassen musst? Du sprichst ständig von einem Klinikaufenthalt, dabei entnehme ich Deinen Beiträgen, dass Du nicht einmal in ärztlicher Behandlung bist.

Nicht jeder Mensch mit Depressionen kommt in eine Klinik, von dem Gedanken mach Dich mal ganz schnell frei. Es geht darum, einen Arzt aufzusuchen und entsprechende Behandlung zu bekommen. Auch während einer ärztlichen Behandlung ist ein Studium möglich, ein "normales" Leben.

Hinstellen und jammern und nichts unternehmen hat noch keinem Menschen etwas gebracht. Und wenn Du meinst, Du schaffst unter diesen Umständen das Studium, dann schaffst Du es erst recht, zum Arzt bzw. eventuell auch in Therapie zu gehen und dafür ein paar Anrufe zu tätigen.

Liebe Grüße
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Lankes
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Re: Verdammt ...

Beitrag von Lankes »

Liebe Sandrine,

ich habe gerade die ganzen Berichte gelesen. Ich habe auch immer geplackert, mich mit Terminen vollgestopft, so habe ich funktioniert, kam klar. Aber der Körper nicht. Ich wurde immer häufiger krank, Mandelentzündung usw. Irgendwann konnte ich mich nur noch so gerade zum Arzt schleppen, der Kreislauf machte schlapp. Der stellte dann das erste Mal die Diagnose: Depressionen. Ich habe ihn für verrückt erklärt. Ich doch nicht!
Er hat mich zum Neurologen überwiesen. Der bestätigte die Diagnose und fügte burn-out hinzu. Ich ging zu einer Beratungsstelle von der Diakonie (gibt es das bei Dir auch? Habe schon nach 3 Wochen einen Termin bekommen; machen keine Therapie, aber es sind Psychotherapeuten, die Gespräche führen, wäre vielleicht übergangsweise was?), nahm Tabletten, aber ich wollte es immer noch nicht wahrhaben. Ich war mir sicher, bald klappt alles wieder.
Ich forderte meinen Körper weiter zu Höchstleistungen heraus! Letztes Jahr klappte ich dann erneut zusammen und es lief gar nichts mehr. Ich begann eine Psychotherapie und lernte dort, daß ich bedingt durch Probleme in der Kindheit, sehr hohe Erwartungen und Ansprüche an mich habe, denen ich aber nicht gerecht werden kann. Ich bin dabei zu lernen, einige Schritte zurück zu gehen, einige Gänge zurückzuschalten! Wer weiß wofür es gut war, daß ich krank geworden bin. Vielleicht führe ich in einigen Jahren ein streßfreieres, glücklicheres Leben, ist das nicht viel mehr wert?

Du funktionierst doch nur, wenn Du im Streß steckst. Was ist nach der Uni? Hängen im Schacht? WIe lange macht Dein Körper das noch mit? Ich bin mit so hohen Erwartungen von seiten meiner Eltern erzogen worden, ihnen wäre es wohl lieber gewesen wenn ich irgendeine Managerposition eingenommen hätte. Aber ich bin in der Mutterrolle aufgegangen, was ihnen ein Dorn im Auge war.
Was hast Du vor? Plackern bis zum Umfallen? Verdrängen der Krise? Wer weiß wofür die gut ist? Vielleicht will sie Dir sagen, daß Du eigentlich den Streß gar nicht möchtest?
Meine Eltern wollten unsere Tochter schon auf ein Internat stecken, man könne was aus ihr machen! Ich will das nicht! Sie soll einfach nur glücklich sein, den Beruf ergreifen, den sie möchte. Ich brauche keine Managerin als Tochter.

Was ist mit Dir? Weißt Du wirklich, was Du möchtest? Es gibt viele Berufe, in denen man kaum Geld verdient, aber ist das nicht unwichtig, wenn man dann glücklich und zufrieden ist? Was nützt Dir Geld, wenn Du Dich müde nach Hause schleppst? Durch Deine Pläne deckst Du nur Deine Depressionen zu, sie sind aber dadurch nicht weg.

Was spricht dagegen, sich erst mal um Dich zu kümmern? Wenn Du fit genug bist, kannst DU immer noch den Weg gehen, den Du möchtest. Vielleicht möchtest Du ja dann gar nicht mehr studieren, wer weiß? Ich denke, es wäre zu gefährlich und verkehrt, die Therapie so nebenbei laufen zu lassen! Zuerst das Studium und wenn es irgendwie paßt, kann die Therapie dazu kommen.
Ich habe auch lange gebraucht, ehe ich wieder hochkam, aber so schlimm, wie Du das beschreibst, hatte ich es nicht.

Tagesklinik heißt, daß Du den ganzen Tag in einer Klinik o.ä. bist, aber abends nach Hause gehst, so als würdest Du arbeiten.
Ich denke aber, in Deinem Zustand wäre eine Klinik nicht verkehrt! Und Dein Freund schlägt das bestimmt nicht vor, um Dich loszuwerden, sondern weil er Dich kennt und er keine andere Lösung mehr weiß.
Es heißt ja nicht, daß Du da ewig bleiben mußt, manchmal reichen Wochen aus. Aber ich würde erst mal sehen, daß Du Dein LEben, Dich wieder auf die Reihe bekommst, ehe Du an ein stressiges Studium denkst.

WIr haben nur den einen Körper und sollten damit sorgfältig umgehen....

Ich drücke Dir die Daumen,

Katy


Katy



***Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag***

***Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.***
BinAmEnde
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Re: Verdammt ...

Beitrag von BinAmEnde »

hallo sandrine,

ich verstehe dich ja so gut! du schilderst auch mein leben der vergangenen jahre. auch ich trieb mich von ziel zu ziel, von erfolg zu erfolg. und auch auch ich erlebte dann zwangsläufig, was katy schilderte: den körperlichen zusammenbruch. ich wünsche dir von ganzem herzen, dass dir das erspart bleibt!

wahrscheinlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt. ich meinte nicht, dass du dein studium komplett aufgeben sollst! ich denke nur, dass du deine prioritäten neu sortieren solltest. nicht der vorlesungsplan sollte deine behandlung bestimmen, sondern du solltest dich bereit erklären, dein studium um deine therapie herum zu organisieren. das wäre sicher nur mit abstrichen in deinen leistungen zu erreichen, aber in deiner situation ist deine gesundheit wichtiger. und besonders wichtig zu beachten ist doch eines:
wenn du dein studium jetzt bewältigst und erstklassig abschließt, zwingt dich dein anspruchsdenken sicher auch den nächsten schritt zu gehen und den dann in aussicht gestellten super-job anzunehmen, was wiederum zur folge hätte, das deine therapie weiter warten müsste. und meine befürchtung ist, dass dich dein körper dann irgendwann in deine schranken weist. denke mal an deinen cv! was sähe besser aus, ein auskurierter zusammenbruch während des studiums, das du dann aber doch noch super abschließen kannst, nur etwas später, oder eine kündigung in deinem ersten job, dann der zusammenbruch und ein neubeginn?

vielleicht sehe ich es zu schwarz. aber so wie du deine situation schilderst, bist du auf dem besten wege dich total zu überfordern, und früher oder später wird dich dein körper daran erinnern.

jeder hat mal eine krise! keiner gibt es zu, aber jeder kennt das irgendwie. sie zu meistern erfordert viel kraft und geduld. die solltest du dir nehmen um dann, wie frisch geboren, mit deinem altbewährten elan deine ziele in der "zweiten halbzeit" weiter zu verfolgen. vergiss den neid der anderen! ich musste lernen, dass vieles von dem, was ich so interpretiert habe wie du, sich als meine eigene, sehr eingeengte betrachtungsweise herausstellte. nicht sie haben sich von mir zurückgezogen, sondern ich es ihnen mit meiner art unmöglich gemacht, weiter zu mir zu halten. könnte das bei dir auch der fall sein?

dein beitrag hier hat als hilferuf begonnen! du hast tips und hinweise bekommen. was du damit machst, bleibt dir überlassen. gleich wie du dich entscheidest, wir haben hier immer ein offenes ohr für dich!

ich wünsch dir alles gute! werner
snowflake85
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Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

danke. wird schwer, aber werd das jetzt in angriff nehmen, hab da hier jetzt doch noch mal ein bisschen den letzten anstoss gebraucht.

euch auch alles gute... hab da noch was schönes..

Ein Wunder für mich
Ein Wunder für mich

Ich bin ein Tänzer, der nicht tanzt
Bin ein Maler, der nicht malt
Nur Gejagter, niemals Jäger
Schon verloren wenn allein
Bin ein Seher, der nichts sieht
Nur ein Redner, der verstummt
Nur ein Fragender
Ein Liebender

Ich bin ein Zweifler, nie verzweifelt
Und ein Lügner, der nicht lügt
Bin ein Sucher, der nichts findet
Und ein Licht, das schnell verglüht
Ich bin die Liebe, ohne Liebe
Und gefangen von mir selbst
Doch eines Tages
Doch eines Tages

Ich weiß irgendwo gibt’s
Ein Wunder für mich
Es ist da, noch ganz klein
Doch es wartet auf mich
Was geschieht kann bestimmt
Auch durch Zufall passiern
Ist es da, halt ich’s fest,
Werd es niemals verliern

Ich bin der Aufstand, der jetzt aufsteht
Bin der Ausbruch, der dann geht
Trag mein Schild hoch vor mir her
Warum fällt mir das so schwer
Such Erlösung, keine Lösung
Und erliege dann dem Wahn
Nur eines Tages
Nur eines Tages
Es ist nicht wichtig, doch bedeutend
Daß ich in der Hölle leb
Es ist verlockend und ergreifend
Wenn ich mich dann fort beweg
Ich bin kein Träumer, doch ich träume
Voller Hoffnung, ohne Halt
Nur ein Fragender
Ein Liebender

Ich weiß irgendwo gibt’s
Ein Wunder für mich
Es ist da, noch ganz klein,
doch es wartet auf mich
Was geschieht kann bestimmt
Auch durch Zufall passiern
Ist es da, halt ich’s fest,
Werd es niemals verliern

Ich bin der Aufstand, der jetzt aufsteht
Bin der Ausbruch, der dann aufgeht
BinAmEnde
Beiträge: 486
Registriert: 21. Aug 2006, 13:21

Re: Verdammt ...

Beitrag von BinAmEnde »

...wunderschöne zeilen, in denen wir uns vielfach wiederfinden. zeilen die zum denken anregen, besonders in zeiten, die uns täglich suggerieren, dass alles geplant sein muss! es gibt den zufall! leben ist eben doch manchmal eine lotterie! und nicht jeder zieht das goldene los. aber jene die es gezogen haben, sollten nicht vergessen, dass es auch die anderen gibt, jene die zwar mitgespielt haben, aber eben nicht gewannen. dies wünsche ich mir für unsere gesellschaft. es gibt viele namen dafür. mitgefühl und verständnis sind nur zwei davon. aber unsere gesellschaft wird durch andere ideale geprägt. es herrscht egoismus und selbstherrlichkeit. um des eignen ansehens willen. um sich in der geltenden hirarchie möglichst weit oben zu manifestieren. um den ansprüchen anderer zu entsprechen und später manchmal festzustellen, dass man dinge getan hat, die man niemals wollte. mitgefühl und verständnis, dies sind wohl die härtesten prüfungen für uns als mensch. und je mehr wir an ihnen scheitern, desto mehr scheitern wir als mitmensch. aber manchmal erhält sich unser gesellschaftlicher status über viele jahre und wir befriedigen uns an unserem ansehen, unserem vermeintlichen erfolg, nur um dann den neid anderer als quittung zu ernten, der uns nach und nach aushöhlt und antreibt, den erfolg zu vergrößern, um dann irgendwann da zu stehen, wo wir nur noch eines haben: uns selbst. und wehe man ist sich selbst nicht genug! wehe man kann die entstandene leere nicht mit freunden teilen. dann leben wir nur noch für das "bild nach außen" und wir verlieren uns selbst.

das wünsche ich keinem!

mit ganz lieben grüßen - werner
Markus2
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Re: Verdammt ...

Beitrag von Markus2 »

Hallo Sandrine,
du antwortest flower, daß du keine Medikamente (Antidepressiva) nimmst.

Ich rate dir dich dazu von einem Arzt beraten zu lassen.

Das ist noch keine Lösung, aber Lösungen fallen damit leichter.

Viel Erfolg,
Markus
snowflake85
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Registriert: 10. Sep 2006, 00:59

Re: Verdammt ...

Beitrag von snowflake85 »

Werner, Danke für die Worte. Hätte man nicht passender formulieren können.

Markus:
Ich (versuch es wenigstens) kümmer mich grad um einen Therapieplatz. Soll ich da dann mal lieber wenn ich irgendwann Erfolg haben sollte mit dem/der Therapeut(in) reden oder soll ich mich da an nen anderen Arzt wenden. Ich kenn mich da überhaupt nicht aus und steh Medikamenten skeptisch gegenüber, aber im Moment ist mir sogar das egal. Einen Verfsuch wäre es wohl wert...

viele liebe Grüße

[hab mir soviel für heute vorgenommen, mal wieder auch gar nix gepackt. shit! und jeden Tag wird es mehr. wenn ich nachdenke was ich heut getan habe, fällt mir nichts ein. wenn ich nachdenke, was ich das letzte jahr tolles vollbracht habe.. hmm nix]
BinAmEnde
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Registriert: 21. Aug 2006, 13:21

Re: Verdammt ...

Beitrag von BinAmEnde »

hallo sandrine,

in meinem fall war es so, dass die therapeutin mir direkt einen termin beim psychiater gemacht hat (am folgenden tag) um von dem doc medis verschrieben zu bekommen. fürchte, wenn du dich selbst per tel beim psychiater meldest, dass du eine längere wartezeit erwarten musst.

vielleicht hilft dir das.

liebe grüße, und kopf hoch! werner
atetobi
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Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: Verdammt ...

Beitrag von atetobi »

Hallo Sandrine,

ist doch normal, dass man Medikamenten, besonders in diesem Fall, skeptisch gegenüber steht. Aber: Wenn man das richtige bekommt, können sie sehr hilfreich sein.

Zum Ablauf in meinem Fall: Ich war damals bei meinem Hausarzt, der mir innerhalb von zwei Tagen direkt einen Termin beim Psychiater besorgte. Über den Psychiater kam dann neben der medikamentösen Behandlung die Therapie dazu. Den Therapeuten suchen musste ich allerdings selbst. Ist ja auch eine Frage des gegenseitigen Eindrucks.

Den Weg über den Arzt/Psychiater in die Therapie halte ich bis heute auch für den besten, denn grundsätzlich sollte ja erst einmal geschaut werden, wie der gesundheitliche Zustand ist. Nicht jeder ist z. B. stabil genug, um gleich eine Therapie zu beginnen.

Viele gute Erfahrungen wünsche Dir

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Verdammt ...

Beitrag von Lioness »

Hallo Beate,

was Du berichtest, klingt gut und vernünftig!

Nur in Deinem letzten Punkt möchte ich Dir definitiv widersprechen: Man kann - nach meinem Dafürhalten - nicht "nicht stabil genug" für eine Therapie sein! Es ist Aufgabe der Therapeutin, dies einzuschätzen und abzuklären, und dann wird zu Therapiebeginn erstmal nichts anderes gemacht als stabilisierende Interventionen und gaaaanz viel mentale Unterstützung zu geben.

Aber vielleicht hast Du auch diejenigen gemeint, die sich in einer absoluten schweren Episode befinden und zu fast nichts in der Lage sind? Da muss in der Tat erstmal ein Status Quo erreicht werden, an dem z.B. das Bett, die Wohnung überhaupt verlassen werden können, die Fähigkeit, zu denken wieder ansatzweise da ist etc.

Ich wollte nur nicht, dass hier der Eindruck entsteht, in nicht stabilem Zustand keine Therapie anfangen zu können - das Gegenteil ist der Fall! Therapie bedeutet platt gesagt ja nicht, von Sitzung Nr. 1 an in den allerschmerzhaftesten Kindheitserinnerungen zu wühlen, mit der obligaten Frage des Thera am Schluss: "Und was macht das jetzt mit Ihnen?"

Viele Grüße
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
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