Ich hasse meine Krankheit!!!

Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Guten Morgen Winnie,

ja, das hat er gesagt. Ich war total baff, dass er anscheinend so viel mitbekam von meinen Erzählungen.
Machte er doch einen coolen Eindruck. Mir gegenüber war er höflich. Wir waren mal kurz im
Aufenthaltsraum allein und unterhielten uns darüber, ob er nicht fernsehen schauen könne.(Die Idee kam von mir. )
Weil wir das nicht hinbekamen, ließen wir es sein.
Angesichts Deiner Probleme mit ihm, freute ich mich was für ein lieber Junge er ist.
Ein Jahr zuvor war er noch so kindlich und nun wie ein junger Mann.

Das erinnerte mich an meinen Jüngsten und die Kämpfe, die ich mit ihm ausstand.
Dabei denke ich, er hat viel von mir geerbt, vielleicht auch meine Krankheit? Im Nachhinein erklärt sie mir sein Verhalten.

Ich glaube beide Deiner Kinder spüren wie SEHR Du sie liebst und Dein Jüngster kann wegen der bekannten Probleme nicht anders.
Auch bewundere ich Deinen Lebensgefährten wie sehr er sich um die Kinder sorgt. Anfangs dachte ich, er sei der leibliche Vater, weil man auch bei ihm eine Liebe für die Kids spürt.
Sieh es mal so, Ihr könntet es wahrlich einfacher haben, wenn Ihr Euch nicht mehr kümmern würdet. Das tut Ihr aber nicht und die Kinder spüren, dass es nicht böse gemeint ist, wenn Ihr Regeln aufstellt an die sie sich halten sollen.
Grenzen geben auch Sicherheit und ich glaube das brauchen gerade Kinder, die sie zu gerne überschreiten.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Hallo bix,

danke.

Liebe Grüße,

Chiron
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Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Hallo Martina,

danke für`s Beistehen.

Liebe Grüße,

Chiron
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Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Liebe Gret,

das mit dem Betreuer ist eine gute Idee.
In meinen verzweifelten, tiefen Depriphasen wünsche ich mir immer einen.
Sobald es wieder besser geht, möchte ich die Kontrolle nicht abgeben und kämpfe lieber wie bisher alleine. Na ja, nicht ganz, von Euch bekomme ich viel Unterstützung für die ich unheimlich dankbar bin.

Liebe Grüße,

Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Hallo Feuerfisch,

bei Deiner Geschichte kam ich in`s Frösteln, so sehr hat sie mich bewegt.

Was Du erlebt hast, tut mir sehr leid.
Es ist schön, dass Du immer zu Deiner Tochter gehalten hast und sie auch den Mut fand, sich bei Dir zu melden, nach all den Enttäuschungen.
Das war bestimmt nicht leicht für sie.

Deine Geschichte gibt mir Mut zu hoffen, meine Kids kommen irgendwann auch mal wieder zu mir zurück, sobald sie unabhängig von ihrem Vater sind.

Liebe Grüße,

Chiron
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Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Hallo Ele,

ich wohne derzeit bei meinen Eltern, ca. 45 km von den Kindern entfernt.
Letztes Jahr dachte ich daran in ihre Nähe zu ziehen.
Mein Thera riet mir davon entschieden ab.
Er meinte:"Sie laufen dann ständig um das Haus herum, in der Hoffnung einen Blick auf ihre Kinder erhaschen zu können. Das könnten sie nicht verkraften."
Nach viel Überlegen gab ich ihm recht.
Außerdem möchte ich sie nicht verunsichern und irgendwann mal vor der Schule auftauchen.
Das wäre einfach nur peinlich für die Kids.
Sie wüssten nicht wie sie sich vor ihren Schulkameraden verhalten sollen und wären nur verwirrt.
Das möchte ich ihnen ersparen.
Nebenbei möchte ich sogar über 500 km weit weg ziehen, weil es mir bei meinen Eltern nicht gut geht. Im Sinne, alte Verletzungen aus der Kindheit kommen wieder hoch.
Selbst mein Umzug wäre kein Hinderungsgrund sie zu sehen, wenn sie das möchten.
Es gibt Billigflieger und im Suchen des günstigsten Fluges bin ich inzwischen Profi.

Im Übrigen geht es mir heute wieder besser, denn ich konnte 10 Std. am Stück schlafen, wegen der Erschöpfung.
Das gibt mir wieder neue Kraft.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Weltenwandlerin
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Weltenwandlerin »

Liebe Chiron!

Hello again...Ich könnte kotzen, wenn ich lese, dass dich die Beratungsstellen mit solchen Aussagen wieder weggeschickt haben. Ich bin ja auch fast fertige Soz.Päd., habe 1,5 Jahre Beratungserfahrung und ganz ehrlich, ich verstehe es nicht. Du warst an der richtigen Stelle, nur leider saßen dort offenbar Menschen, die sich von deinen- in der Tat vielfältigen- Problemen erschlagen fühlten. Das schlimme ist, dass dir solche Aussagen das Gefühl vermitteln, dass deine Probleme unlösbar sind und das es keine Hoffnung gibt. Wenn schon ein So.Päd dich wegschickt- na dann gute Nacht. Nee, im Ernst, ich finde das sehr unprofessionell und fast schon fahrlässig. Selbst wenn du dort nicht ganz richtig warst, hätten sie dich entsprechend weiter leiten müssen und dir nicht stattdessen so indirekt jede Hoffnung. Dir ist zu helfen, davon bin ich überzeugt, liebe Chiron! Du bist eine starke Persönlichkeit mit großen Ressourcen. Du hast den Willen, die Dinge zu verändern. Das ist sehr wertvoll und wichtig! du weißt um deine "Schwächen" und abreitest hart an dir. Das kann nicht jeder von sich behaupten.

Ich kann verstehen, dass du dem JA deine Diagnose verschwiegen hast. Ich hoffe, dass das nicht irgendwann im Nachhinein herauskommt und dir zum Nachteil ist (Glaubwürdigkeit). Ich habe viel mit dem Ja zusammen gearbeitet und es gibt so viele psychisch kranke Mütter, die offen mit ihrer Erkrankung umgehen und es ist gut so. Du hast, mal hart ausgedrückt, in meinen Augen wenig zu verlieren. Die Kinder sind nicht bei dir, können also nicht mehr "weggenommen" werden. Der Umgang wird vom Vater unterbunden, kann also gerichtlich nicht noch weiter eingeschränkt werden...Du hast ein Recht auf den Umgang!!! Wenn der Vater ihn verhindert und den Kindern solche Sachen wie du beschrieben hast einimpft, gefährdert ER u.U.sogar das Kindeswohl! Mein Tipp: wenn du kannst, leg die Karten beim JA auf den Tisch. Versuche, zumindestens lockeren Kontakt (E-mail etc.) zu erwirken. Ich wünsche dir, dass es möglich wird und deine Kinder noch nicht völlig von ihrem Vater "vergiftet" wurden.

Und ja, bitte schreibe ein Buch. Ich finde die Idee auch ganz wunderbar.

Übrigens bin ich auch ein Scheidungskind. Meine Eltern haben schon sehr an mir gezerrt. Ich weiß also sehr gut, was Loyalitätskonflikte sind...Ich hätte mir damals gewünscht, dass sie sich wenigstens meinetegen etwas vertragen. Hat leider erst Jahre später geklappt.

Ich umarme dich, liebe Chiron!
Deine Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
Chiron
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Re: Ich hasse meine Krankheit!!!

Beitrag von Chiron »

Hallo Mika,

Danke für Deine Worte!

Du bist ein Stück weit wie ich früher, während meines Berufslebens bei einer Krankenkasse.

Ich hoffe Du musst Deinen Enthusiasmus für Deinen Beruf, den ich in Deinen Postings spüre, nicht irgendwann mal resigniert bei Seite legen.

Denn Menschen wie Du, fehlen an diesen Stellen!

Zum Glück vertrete ich die Einstellung:

"Was mich nicht umbringt, macht mich noch härter."

MEIN Gedankengut, als ich noch nicht mal wusste wer Nitsche war.
Deshalb bleibt es so stehen.

Ich habe viele Erfahrungen in meinem Leben bisher gesammelt, die nicht alle schön oder gar einfach zu meistern gewesen wären, aber sie haben mich und meine Persönlichkeit geprägt.

Die, die ich zurzeit durchmache ist die schwerste überhaupt.
Trotzdem weiß ich inzwischen, auch sie wird sich mit viel Hoffnung zum Guten wandeln.
Vielleicht erkenne ich erst hinterher für was sie gut war.

In Bezug auf meine Kinder werde ich abwarten, ihnen heute mal wieder ein Päckchen zum Schulanfang schicken und alles Gute wünschen.
Meine Mutter soll dann in ein paar Tagen anrufen und fragen ob es ankam.
Wenigstens dürfen sie mit IHR reden.

Zum Glück sind sie nicht mehr so klein und selbst wenn ich noch zu Hause wäre, hätten wir nicht mehr diesen intensiven Kontakt als sie noch klein waren.

Das einzige was mir sehr fehlt ist das begeisterte Erzählen des Kleinen nach der Schule beim Mittagessen.

Es gab mal ein Erlebnis, an das ich mich gerne erinnere, weil ich das als Kind nie erlebte. Immer gab man den anderen recht und wollte nie meine Version einer Geschichte hören. Nein, ich bekam Tadel und manchmal Prügel. (von meiner Oma mit Vorliebe)

Er kam gefrustet nach Hause. Kurz darauf rief ein Mädchen an. Erschreckt saß er noch am Mittagstisch und konnte meinen Worten lauschen.
Es ging darum, dass er dem Mädchen die Hose beschmutzt hätte, ich sagte ihr, ich müsse zuerst mit meinem Sohn sprechen, was ich auch tat.
Sie ärgerte ihn zuerst, wobei es zu einem Gerangel kam, auch er war schmutzig. (Normal bei Jungs. Wozu gibt es Waschmaschinen?)
Das Mädchen rief nochmal an und ich nahm meinen Sohn wortreich in Schutz. Die Kleine war geplättet, erhoffte sie sich doch etwas anderes.
Nie werde ich sein Strahlen über das ganze Gesicht vergessen und hoffe er erinnert sich in schwierigen Situationen daran, dass ich immer hinter ihm stehe/n würde und ihn verteidige wie eine Löwin ihr Junges.

Jetzt kann ich nur darauf hoffen, dass sie ihr Schutzengel nicht im Stich lässt und sie den Mut aufbringen, mich anzurufen, wenn sie Ärger bekommen oder haben.

Zum Jugendamt werde ich nicht gehen, weil es mich zu sehr aufregen würde, was wiederum wieder meiner Stabilität schadet.

Auch zu keiner Beratungsstelle!

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
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