totale Arbeitsverweigerung

bix
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totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Im Moment geht es mir gut, das Leben ist schön. Das Privatleben, wohlgemerkt. Ich hab ne ganz gute Woche hinter mir.

Was im Moment gar nicht geht ist der Job. Ich hab keine Lust hinzugehen, sitze morgens stundenlang mit Kaffee auf dem Balkon, wenn ich im Büro bin gucke ich nach Mails, surfe im Netz, hol mir einen Kaffee nach dem Anderen.... Und schiebe alles auf was geht - und auch, was nicht geht. Ich hab einfach keine Lust. Und obwohl ich weiss, dass so langsam mein Chef unzufrieden mit mir ist, ändere ich nix. "Kann ich ja dann morgen..." Ich WILL einfach nicht mehr!

Ist das nun eine Auswirkung meiner Depression? Oder ist meine Depri in dem Fall nur eine "Ausrede" - weil sonst gehts mir ja recht gut...? Wie soll ich das rausfinden?


Und was tu ich derweil, wie bekomme ich mich zum Arbeiten motiviert? Hat da jemand einen Tipp?!

Danke
Denker
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Re: Aufschieberitis und Bocklosigkeit = Depression??

Beitrag von Denker »

Hallo bix,
ja, solche Phasen kenne ich sehr sehr gut. Hast du schon folgenden Thread gelesen:
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1151659761
Gruß
Denker
Sonnensucherin
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Re: Aufschieberitis und Bocklosigkeit = Depression??

Beitrag von Sonnensucherin »

Hallo Bix,

kenne ich ebenfalls.
Jedoch ist das bei mir kein "kein Bock" Gefühl, sondern eine solche Lähmung, das ich gar nicht in die Puschen komme.
Nachdem ich meinem letzten Arbeitgeber gekündigt habe, bin ich einfach nicht mehr zur Arbeit....wollte mich schonen (nur Vordergründig), doch fühlte ich mich wie ein ausgelutschtes Kaugummi.

Gehst Du zur Therapie?

LG Sonnensucherin
bix
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Re: Aufschieberitis und Bocklosigkeit = Depression??

Beitrag von bix »

Hallo Sonnensucherin (was für ein schöner Nick

Bisher hab ich immer noch so gerade die Kurve bekommen und bei einigen wichtigen Dingen im Büro schier unglaubliches Glück gehabt... So langsam wird es aber glaub ich kritisch, nur - mir egal. Das ist das Schlimme, dass es mir auch noch total egal ist! Mir macht aber zusätzlich schon seit Jahren mein Beruf keinen Spass mehr, vielleicht will ich auf diese Weise unbewußt eine Katastrophe (Kündigung!) herausfordern, um zu etwas Neuem "gezwungen" zu sein?!

Was machst du jetzt, bist Du arbeitslos, machst du was Neues, oder was Anderes?

Ich hatte bisher "nur" 4 oder 5 Einführungsgespräche mit meiner Psych, aber wenn die aus dem Urlaub zurück ist gehts mit meiner wöchentlichen Therapie los.

Liebe Grüsse

bix
bix
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Re: Aufschieberitis und Bocklosigkeit = Depression??

Beitrag von bix »

Hi Denker,

danke, den Thread les ich mir gleich mal durch...

LG bix
bix
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totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

So, mittlerweile tu ich fast gar nix mehr. Ich langweile mich und surfe und "morgen fang ich an"! Meine Psych tut ihr Bestes. Aber ich tu nix! Und es ist mir nach wie vor egal. Total egal!!!

holden
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von holden »

Geht mir total genau so.
Und das eigentlich schon seit ein paar Jahren.
Habe schon viele Methoden verinnerlicht, um
geschaeftig zu tun. Komischerweise klappt das
immer noch. Zum Glueck arbeite ich in einer
grossen Firma, wo man sich leichter verkruemeln
kann und keinen interessiert es richtig.
Aber langsam wird es doch kritisch und ich werde beobachtet.

Ich denke nun langsam, das meine Seelistin nicht mehr reicht und ich tatsaechlich mal
stationaer was machen muss. Dysthymie in
voller Schoenheit.
Ob eine Klinik da wirklich helfen kann?

Holden
feuerfisch
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von feuerfisch »

Hai bix

nun auch mal in deinem Thread

>>> Und es ist mir nach wie vor egal. Total egal!!! <<<

Glaub ich irgendwie nicht......immerhin nervt es dich das es dir egal ist.....scheint doch irgendwie eine Regung da zu sein, oder nicht?

Ich schieb auch nur vor mir her, hab keine Lust, kneife mit fadenscheinigen Gründen, ect.

Aber am Schluß (das weiß ich genau!) werd ich wieder rödeln und wie ein Wirbelwind alles blitzschnell erledigen. Muss ja schliesslich auch sein

Ich weiß das du privat Termine hast - beruflich auch? Und wie gehst du damit um?

Liebe Grüße

feuerfisch


@ Holden

möglich das ich dich aus einem Chat kenne ? *vorsichtig frag*
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
holden
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von holden »

@feuerfisch

glaube nicht. noch nicht.
(Oder meinst Du bei einem ganz anderem Thema?)

Holden
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Hallo feuerfisch

Glaub ich irgendwie nicht......immerhin nervt es dich das es dir egal ist.....scheint doch irgendwie eine Regung da zu sein, oder nicht?

Also, mir ist es nicht egal, dass ich nichts tue. Das nervt mich absolut. Aber mir ist egal, welche Konsequenzen das haben wird. Motto: Sollen sie mich doch rauswerfen! *schulterzuck*

Ich weiß das du privat Termine hast - beruflich auch? Und wie gehst du damit um?

Ich bin Sekretärin, habe keine Termine im Sinne von "da muss ich hin und muss das und das vorstellen" oder so. Ich bekomme Aufgaben, die zu erledigen sinn. Eilige und weniger eilige. Aber ich mach sie nicht, zumindest nicht sofort...

Liebe Grüsse zurück

bix
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Hallo Holden!

Du schreibst "Habe schon viele Methoden verinnerlicht, um geschaeftig zu tun. Komischerweise klappt das immer noch."

So gehts mir auch. Ich wunder mich, dass noch keiner drauf gekommen ist, dass ich fast nix tue. Man lobt mich sogar!!! Okay, gut so - nur: wie lange geht das noch gut?

Hat Deine Psych Dir Tipps gegeben, was dagegen zu tun ist? Meine sagt nur, ich hätte nie gelernt, mich selbst zu organisieren, zu strukturieren. Ich müsse erkennen, dass ich den Job nicht für meinen Chef mache, nicht für meine Firma, sondern für MICH! Ich soll also so viel tun, dass ich zufrieden abends nach Hause gehen kann. Nicht gelangweilt, genervt und völlig erledigt und unzufrieden vor lauter Nixtun. So dass ich nichtmal mehr Energie für meine Freizeit hab. Sondern eben abends sagen kann "Für das, was ich verdiene, für die Umstände, hab ich heute getan was ich konnte, ich bin mit mir zufrieden!" Ich hab schon nen Zettel am PC kleben: Ich tu's für MICH!
Guitaranderl

Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Guitaranderl »

Hi Bix, hai Fischl, hi all!

Spricht mich sehr an, das Thema. Geht mir seit bestimmt 8, 9 Jahren so. Ich war oft nicht sicher, ob ich mich depressiv fühle, weil mein Job so ist oder ob ich meinen Job so erlebe, weil ich mich fühle, wie ich mich fühle. Heute bin ich einigermaßen sicher, dass es letzteres ist, einfach weil ich schon oft ein und dieselbe Sachlage aus völlig unterschiedlichen Positionen erlebt habe.
Ich beobachte mich dabei, wie ich Dinge aufschiebe, aufschiebe, ausschiebe... bis dann zwangsläufig ein Handlungsdruck entsteht, der mich dann agieren lässt; und zwar wie ein Turbo.

In stillen Momenten glaube ich allerdings auch, dass dieses Phänomen einer Art innerer Kündigung entspringt und eine ziemlich offene Protesthaltung darstellt.
Dennoch weiß ich oft nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.

Grüße aus Hamburg
Andreas

NS.:
>Also, mir ist es nicht egal, dass ich nichts tue. Das nervt mich absolut. Aber mir ist egal, welche Konsequenzen das haben wird. Motto: Sollen sie mich doch rauswerfen! *schulterzuck*

Bix, das kenne ich total! Es ist fast wie eine Sehnsucht nach der Verlagerung einer Handlung nach Außen, die ich selbst nicht imstande bin, durchzuführen.
Sofie
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Sofie »

Hi @all,

mir geht's ähnlich, allerdings hab ich auf der Arbeit quasi auch nix oder kaum was zu tun... Sitze die Zeit hier ab und inzwischen ist es dann sogar so, dass ich selbst die paar Aufgaben, die ich noch hab, kaum gebacken krieg. Einfach keinen Bock mehr... Habe lange innerlich gekündigt. Sitze einfach hier rum. Surfe im Netz, maile... Habe meine Depression auf den Zustand auf der Arbeit geschoben als Auslöser (da ich total unterfordert bin, gelangweilt...). Ach, keine Ahnung, aber ich glaube inzwischen, so wie Andreas sagt, es kommt auch auf den eigenen Blickwinkel an. Mal komme ich besser klar, mal schlechter mit meiner Situation... Sprich, mal kann ich es so annehmen und "mach das Beste draus", mal wehre ich mich innerlich gegen alles, bin unzufrieden, unglücklich...

Ein Gruß von der "Arbeit" schickt Euch
Sofie
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Hi Andreas!

In stillen Momenten glaube ich allerdings auch, dass dieses Phänomen einer Art innerer Kündigung entspringt und eine ziemlich offene Protesthaltung darstellt.
Dennoch weiß ich oft nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.

Ja, von innerer Kündigung hat meine Psych auch gesprochen. Mir macht der kaufmännische Job keinen Spaß mehr, ich will kreativ/künstlerisch arbeiten. Ausschliesslich! Aber mein Bürojob ernährt mich. NOCH muss ich ihn machen. Seh ich ja auch ein. Aber Bock hab ich trotzdem nicht drauf!

Bix, das kenne ich total! Es ist fast wie eine Sehnsucht nach der Verlagerung einer Handlung nach Außen, die ich selbst nicht imstande bin, durchzuführen.

Ja, so nach dem Motto: "Wenn sie mich nur endlich kündigen würden. Dann würden sie mir die Entscheidung abnehmen!" Genau so! Und da haben wir sie wieder, meine Unfähigkeit, selbst zu bestimmen und selbst zu handeln!!!

ARGHL!!!
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Hallo Sofie!

Unterfordert war ich auch lange Zeit, in einem anderen Job. Oh wie fühlte ich mich krank. Da gabs die Diagnose "Depression" für mich noch nicht, aber meine Ärztin erklärte mir, dass auch Unterforderung Stress ist. Negativer Stress.

Ich kenn das auch, nix zu tun, man langweilt sich. Dann bekommt man was - und man geht das nicht an. Kann man ja morgen machen.

Würdest Du denn gerne mehr Arbeit haben?! Wärst Du dann zufriedener?

LG bix
Guitaranderl

Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Guitaranderl »

>Mir macht aber zusätzlich schon seit Jahren mein Beruf keinen Spass mehr, vielleicht will ich auf diese Weise unbewußt eine Katastrophe (Kündigung!) herausfordern, um zu etwas Neuem "gezwungen" zu sein?!

Bix,
ich habe erst jetzt gesehen, dass Du schon geschrieben hattest, was ich zuletzt vermutete. Sag mal, ist es für Dich "realistisch", Dich mit etwas anderem, was Dich mehr erfüllt, zu befassen? Wenn Du so klar sagen kannst, dass Dir Dein Job keinen Spaß mehr macht, dann halte ich Deine Reaktion daruf für absolut angemessen, und den Tipp Deiner Therapeutin für ein klein bißchen flach... aber o.k., Ihr steht ja offenbar erst am Anfang.
Weißt Du überhaupt, wo Du hinwillst?

Bei mir ist das etwas anders: Das, was ich tue - so man mich das tun lässt und mich überhaupt fordert - kann mich schon erfüllen und ich bin wohl auch ganz gut darin. Allerdings sind bei uns die Arbeitsumstände ziemlich widrig geworden. Es ist so eine Art Anonymisierung als Folge erheblicher Konzentrationsprozesse entstanden. Unternehmen schließen sich überall zusammen, es entstehen sog. Synergieeffekte und das bedeutet: Überall ist mindestens Eine(r) über. Folge: es wird unbedeutend, was Du tust. Es regiert die Angst.
Das ist es, was ich nicht ertrage. Ich brauche einfach das Gefühl, ein bißchen gebraucht zu sein. Ich muss auch eine gewisse Sinnhaftigkeit empfinden können, was mir oft abgeht.
Aber wenn meine Chefs aufrichtig auf mich zugehen und mir einen Job darlegen, in dem ich mich wiederfinden kann, entwickle ich einen enormen Antrieb. Das ist aber extrem selten geworden....

Wie stehts bei Dir mit Angstzuständen?

Sofie: Drück Dich!

Grüße aus Hamburg
Andreas
Sofie
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Sofie »

Hi Bix,

ja, diese Unterforderung und Langeweile im Job ist negativer Stress. Würde gerne mehr Arbeit machen... Oder auch was ganz anderes... Aber vegetiere einfach weiter so vor mich hin, weil auch mich dieser Job ernährt und weil er sicher ist (Beamtin) und weil ich den Mut nicht habe und mir sage, es wäre unvernünftig heutzutage und in meinem Alter (38)... etc. pp.

Ach ja, seufz... weiß ja auch nicht.

LG, Sofie
Guitaranderl

Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Guitaranderl »

Sofie, Dein "Ich weiß nicht" bringt mich noch auf etwas anderes:
Wie wäre es denn, wenn manche Menschen einfach einen gewissen negativen Ballast "brauchen". Ich sage es mal so: Wenn ich -weil ich so bin - eine gewisse Mollstimmung in mir trage, dann brauchte ich doch eine äußerliche Entsprechung. Vielleicht wäre es u.U. fast unerträglich, wenn alles, also Privat- und Berufsleben im Lot wäre.
Stell Dir mal vor, Du hast ´ne Neigung zur Mollstimmung und im Außen keine greifbare Entsprechung dafür....
Sofie
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Sofie »

Hi Andreas,

vielleicht hab ich aber auch diese Mollstimmung, weil alles so trübselig um mich herum ist. Weil ich nicht gefordert werde...etc.
Hätte schon gerne eine Aufgabe... glaube, das würde mir gut tun und wäre besser für mich... Der jetztige Zustand der Unterforderung lähmt mich zusätzlich, so mein Eindruck...

LG, Sofie
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Sag mal, ist es für Dich "realistisch", Dich mit etwas anderem, was Dich mehr erfüllt, zu befassen? [...] Weißt Du überhaupt, wo Du hinwillst?

Ich würde sofort kündigen und mich nur noch um die Malerei kümmern. Mich reinhängen in den Verkauf meiner Bilder. Zu Märkten gehen usw. Das mach ich im Moment nebenher - wenn ich die Kraft und den Mut hab. Und es mir zutraue.

Aber kann ich davon leben? Ich zahle alleine Miete, ich habe ein Auto, ich habe 2 Katzen. Ich verdiene jetzt schon sehr wenig (Zeitarbeit), noch weniger geht einfach nicht, ich hab ja jetzt schon dauernd das Konto im Minus....

Ich mache meine Kunst derzeit nebenbei. Mit dem Ziel, es irgendwann hauptberuflich zu tun. Davon leben zu können! Aber auch da schleppe ich mich oft so dahin, raffe mich kaum zu was auf - weil mich der Job lähmt.

Daher der Rat meiner Psych, der Hinweis: "Hallo, sie machen das für sich selbst!!!" Ich arbeite dran....


Folge: es wird unbedeutend, was Du tust. Es regiert die Angst. Das ist es, was ich nicht ertrage. [...] Ich brauche einfach das Gefühl, ein bißchen gebraucht zu sein.

Das lähmt, dieses Gefühl, das kenne ich gut. Noch dazu wenn es "eigentlich" egal ist, wer den Job macht - und obs überhaupt gemacht wird.... Keine Änderung in Sicht bei Dir?

Wie stehts bei Dir mit Angstzuständen?

Ab und zu überfällt mich die Angst, wie ich das alles finanziell schaffen soll! Ich verdiene wenig, ich finanziere davon auch noch 3 Kunsthandwerkermärkte und ein Jahr Kunsthochschule. Das ist eigentlich beides nicht drin, im Budget! Aber es musste einfach sein. Immer die Hoffnung, ich verkaufe Bilder, dann gehts ja wieder....

Zur Not verkaufe ich auch mein Auto...
Sofie
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Sofie »

>Das ist es, was ich nicht ertrage. Ich brauche einfach das Gefühl, ein bißchen gebraucht zu sein. Ich muss auch eine gewisse Sinnhaftigkeit empfinden können, was mir oft abgeht.Aber wenn meine Chefs aufrichtig auf mich zugehen und mir einen Job darlegen, in dem ich mich wiederfinden kann, entwickle ich einen enormen Antrieb. Das ist aber extrem selten geworden....

So gehts mir auch...
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Sofie, du schreibst Aber vegetiere einfach weiter so vor mich hin, weil auch mich dieser Job ernährt und weil er sicher ist (Beamtin) und weil ich den Mut nicht habe und mir sage, es wäre unvernünftig heutzutage und in meinem Alter (38)... etc. pp.

Denk mal weiter (entschuldige!!!) aber Du musst noch, sagen wir mal, 25 Jahre mindestens arbeiten. Willst Du so lange weiterhin "dahinvegitieren"? Um Gottes Willen!!! Dazu ist das verdammte Leben zu kurz!

* Machst Du den Job an sich gerne (wenn er mehr Arbeit hätte)? Wenn nein: was würdest Du lieber tun?

* Könntest Du für mehr Arbeit sorgen?

* Könntest Du intern wechseln?
Sofie
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Sofie »

>Denk mal weiter (entschuldige!!!) aber Du musst noch, sagen wir mal, 25 Jahre mindestens arbeiten. Willst Du so lange weiterhin "dahinvegitieren"? Um Gottes Willen!!! Dazu ist das verdammte Leben zu kurz!

Ich weiß ja, das Du recht hast, aber... (Glaub mir, ich habe schon so viel darüber nachgedacht, dass ich nen Knoten im Hirn habe).

>* Machst Du den Job an sich gerne (wenn er mehr Arbeit hätte)? Wenn nein: was würdest Du lieber tun?

Wäre ganz zufrieden, wenn ich mehr Arbeit hätte...was aber halt nicht ist.
Was ich vielleicht lieber tun würde? Das ist bei mir das Problem, das weiß ich eben auch nicht genau...

>* Könntest Du für mehr Arbeit sorgen?

Leider nein, sonst hätte ich es längst getan... ich putze ja inzwischen schon Regale aus Langeweile (wenn ich mich aufraffen kann).

>* Könntest Du intern wechseln?

Im Moment nicht... hab aber meinen Wunsch nach Wechsel angemeldet... Also hoffe ich irgendwie, dass sich da irgendwann was tun wird...
Guitaranderl

Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von Guitaranderl »

>Ich mache meine Kunst derzeit nebenbei. Mit dem Ziel, es irgendwann hauptberuflich zu tun. Davon leben zu können! Aber auch da schleppe ich mich oft so dahin, raffe mich kaum zu was auf - weil mich der Job lähmt.

>Daher der Rat meiner Psych, der Hinweis: "Hallo, sie machen das für sich selbst!!!" Ich arbeite dran....

Dazu was ganz konkretes, realistisches: Wir haben ein befreundetes Künstlerpärchen. Sie Malerin; er Dichter, Autor und Maler. Sie 73; er 49. Beide immer Künstler gewesen. Sie stehen zu Ihrem Tun, ABER: Sie leben auch sozusagen ständig "on the edge", weil es vorn und hinten knapp ist. Ihm konnten wir vor drei Jahren einen -befristeten- Job in der Registratur verschaffen. Aber diese Frist läuft jetzt bald ab. Er wäre überglücklich, wenn der Job verlängert werden könnte; was aber nicht passieren wird.
Um diese Dinge weißt Du, Bix, bei aller Sehnsucht nach Entfaltung und Kreativität.
Es spricht doch gar nichts dagegen, dass Du Dich entfaltest, aber ist es klug, dann die wirtschaftliche Basis aufzugeben?

Auf was ich hinaus will: Könnte es sein, dass Dein Widerwillen, Dein täglicher Widerstand aus einem ganz anderen Motiv heraus gespeist wird?

>Das lähmt, dieses Gefühl, das kenne ich gut. Noch dazu wenn es "eigentlich" egal ist, wer den Job macht - und obs überhaupt gemacht wird.... Keine Änderung in Sicht bei Dir?
Nein, eher in die andere Richtung. Es wird schon wieder von Fusionen gemunkelt. (Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche)

>Ab und zu überfällt mich die Angst, wie ich das alles finanziell schaffen soll! Ich verdiene wenig, ich finanziere davon auch noch 3 Kunsthandwerkermärkte und ein Jahr Kunsthochschule. Das ist eigentlich beides nicht drin, im Budget! Aber es musste einfach sein. Immer die Hoffnung, ich verkaufe Bilder, dann gehts ja wieder....

>Zur Not verkaufe ich auch mein Auto...

Alle Achtung! dann kannst Du über Dich wohl alles sagen, aber nicht, dass Du keine Kämpfernatur bist...
bix
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Re: totale Arbeitsverweigerung

Beitrag von bix »

Liebe Sofie,

hab aber meinen Wunsch nach Wechsel angemeldet... Also hoffe ich irgendwie, dass sich da irgendwann was tun wird...

Dann drücke ich ganz, ganz feste die Daumen, dass sich da bald was tut!!! Immerhin ein Anfang
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