Hallo!
In knapp drei Wochen fahre ich zu meinen Verwandten in einem sehr, sehr fernen Land. Ich verreise eigentlich total gerne, die Familie ist nett, wenn auch ein wenig anstrengend.
Mein Problem ist, dass meine Depressionen sehr stark geworden sind und dass ich selbst in meiner gewohnten Umgebung nicht mehr klar komme, besonders die sozialen Kontakte überfordern mich. Meine Familie freut sich aber soo riesig, dass ich komme und ich möchte sie nicht traurig machen.
Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Depressionen auf Reisen? Ich habe Angst, dass ich spätestens nach der Reise einen Zusammenbruch habe, oder denkt Ihr, dass die Reise mir helfen würde?
Entscheidungen sind soo schwierig...
Hoffnungsschimmer
Trotz Depressionen in den Urlaub?
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Hoffnungsschimmer
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- Registriert: 19. Aug 2006, 16:02
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer,
also mein Impuls/Gedanke war, als ich das eben las, dass Dir diese Reise vielleicht sogar gut tut! Du siehst mal ganz was anderes, kommst raus aus dem üblichen Umfeld, welches Dich zurzeit ja lähmt, gewinnst Abstand... und vielleicht ja auch neue Lebenskraft. Zumal Du ja eigentlich auch gerne verreist. Vielleicht kommen die Kräfte und die Freude ja mit der Reise... Ist jetzt nur mein persönlicher Gedanke, der natürlich nicht stimmen muss, aber ich möchte Dir trotzdem gern Mut zusprechen!
LG, Sofie
also mein Impuls/Gedanke war, als ich das eben las, dass Dir diese Reise vielleicht sogar gut tut! Du siehst mal ganz was anderes, kommst raus aus dem üblichen Umfeld, welches Dich zurzeit ja lähmt, gewinnst Abstand... und vielleicht ja auch neue Lebenskraft. Zumal Du ja eigentlich auch gerne verreist. Vielleicht kommen die Kräfte und die Freude ja mit der Reise... Ist jetzt nur mein persönlicher Gedanke, der natürlich nicht stimmen muss, aber ich möchte Dir trotzdem gern Mut zusprechen!
LG, Sofie
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hast Du darüber mit Deinem Therapeuten geredet?
Bei mir war es so, dass er mir vor einem halben Jahr, als es mir gerade sehr schlecht ging davon abgeraten hat zu verreisen, da er meinte, dass das die Depression noch verstärken könnte, weil man sich selbst so unter Druck setzt.
Aber vielleicht wäre esbei Dir auch was anderes, weil es sich ja um Familie handelt und die tut einem ja meistens gut. Ich würe aber nochmal in der Therapie (machst Du eine?) drüber reden.
LG
Bei mir war es so, dass er mir vor einem halben Jahr, als es mir gerade sehr schlecht ging davon abgeraten hat zu verreisen, da er meinte, dass das die Depression noch verstärken könnte, weil man sich selbst so unter Druck setzt.
Aber vielleicht wäre esbei Dir auch was anderes, weil es sich ja um Familie handelt und die tut einem ja meistens gut. Ich würe aber nochmal in der Therapie (machst Du eine?) drüber reden.
LG
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Ich würde vielleicht auch den Therapeuten fragen, der kennt Dich bestimmt besser und kann es besser einschätzen.
Spontan würde ich aber auch sagen, es kann auch eine Chance sein. Mir geht es z.B. besser, wenn die Sonne scheint, weites Land bedeutet vielleicht auch Sonne....?
Und Familie, wenn sie Bescheid wissen und Verständnis haben, wirst Du vielleicht auch betüddelt, ist doch auch mal ganz nett, oder?
Wir sind dieses Jahr ganz spontan für 5 Tage nach HOlland gefahren. Donnerstag gebucht, gepackt, Freitag gefahren. Ich hatte Angst, daß das zu stressig ist und ich einen Rückfall bekomme. Aber es war so traumhaftes Wetter, wir waren den ganzen Tag am Strand, es war so schön und erholsam! Aber ich habe mir vorher mal wieder unnötig Sorgen gemacht...
Spontan würde ich aber auch sagen, es kann auch eine Chance sein. Mir geht es z.B. besser, wenn die Sonne scheint, weites Land bedeutet vielleicht auch Sonne....?
Und Familie, wenn sie Bescheid wissen und Verständnis haben, wirst Du vielleicht auch betüddelt, ist doch auch mal ganz nett, oder?
Wir sind dieses Jahr ganz spontan für 5 Tage nach HOlland gefahren. Donnerstag gebucht, gepackt, Freitag gefahren. Ich hatte Angst, daß das zu stressig ist und ich einen Rückfall bekomme. Aber es war so traumhaftes Wetter, wir waren den ganzen Tag am Strand, es war so schön und erholsam! Aber ich habe mir vorher mal wieder unnötig Sorgen gemacht...
Katy
***Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag***
***Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.***
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer,
Du hast ja noch drei Wochen Zeit um Dir dazu ein wenih Gedanken zu machen bzw. Dich darauf einzustimmen. Ich würde mir mal überlegen, was Dir wichtig ist an so einer Reise, vor allem, was Du brauchst, damit es Dir dort gut geht. So eine Art Rüstzeug. Das können natürlich reelle Sache sein, wie z.B. wetterfeste Kleidung wenn man an die stürmische See fährt oder auch imaginative Dinge. Vielleicht auch eine Kleinigkeit, die Dich an etwas Schönes erinnert oder ein schönes inneres Bild von Deinem "sicheren Ort". Verstehst Du, was ich meine? Bereite Dich richtig darauf vor, werde Dir Deiner Bedürfnisse bewusst bei diesem Aufenthalt. Auch der Familie gegenüber. Wenn Du zwischendurch Zeit für Dich brauchst, einen Raum,wo Du Dich zurückziehen kannst, würde ich auch das ruhig abklären, sagen, dass Dir das wichtig ist, und es dann auch tun.
Ich denke, sich vorher klar zu werden darüber, was einem gut tut und was eher nicht, kann sicher helfen, dass Du auch ein wenig positiv auf diese Reise schaust.
Ich bin auch trotz Depression ein paar Mal weggefahren und eigentlich sind neue Eindrücke meist sehr gut. Wenn man auf sich achtet und sich nicht zu viel zumutet!!
Alles Gute
Sadness
Du hast ja noch drei Wochen Zeit um Dir dazu ein wenih Gedanken zu machen bzw. Dich darauf einzustimmen. Ich würde mir mal überlegen, was Dir wichtig ist an so einer Reise, vor allem, was Du brauchst, damit es Dir dort gut geht. So eine Art Rüstzeug. Das können natürlich reelle Sache sein, wie z.B. wetterfeste Kleidung wenn man an die stürmische See fährt oder auch imaginative Dinge. Vielleicht auch eine Kleinigkeit, die Dich an etwas Schönes erinnert oder ein schönes inneres Bild von Deinem "sicheren Ort". Verstehst Du, was ich meine? Bereite Dich richtig darauf vor, werde Dir Deiner Bedürfnisse bewusst bei diesem Aufenthalt. Auch der Familie gegenüber. Wenn Du zwischendurch Zeit für Dich brauchst, einen Raum,wo Du Dich zurückziehen kannst, würde ich auch das ruhig abklären, sagen, dass Dir das wichtig ist, und es dann auch tun.
Ich denke, sich vorher klar zu werden darüber, was einem gut tut und was eher nicht, kann sicher helfen, dass Du auch ein wenig positiv auf diese Reise schaust.
Ich bin auch trotz Depression ein paar Mal weggefahren und eigentlich sind neue Eindrücke meist sehr gut. Wenn man auf sich achtet und sich nicht zu viel zumutet!!
Alles Gute
Sadness
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Hoffnungsschimmer
- Beiträge: 12
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Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Sofie, Karin, Katy, Sadness,
vielen Dank für Eure Antworten! Es hilft verschiedene Sichtweisen zu haben.
Ich werde morgen mal mit meiner Therapeutin darüber reden. Wenn es ein Erholungsurlaub wäre, hätte ich keine Probleme wegzufahren. Aber dieser Urlaub wäre, glaube ich, keine große Erholung. Ich möche Euch die Reise mal näher beschreiben: Urlaub in einem Dorf, 200 Einwohner, mit der Hälfte soll ich angeblich verwandt sein und diese alle wollen mich sehen (bin nur alle 4 Jahre zu Besuch)! Kurz und ernsthaft gesagt, ich wäre die Attraktion! Wie gesagt, soziale Kontakte strengen mich total an. Sogar bei guten Bekannten bin ich total angespannt. Ich würde mit meinen (manchmal) anstrengenden Eltern in einem Haus wohnen, die von meiner Depression und Angst nichts wissen (sollen). Der Urlaub wäre mehr ein Abenteuer, aber ich habe Sorge, dass das echt zu viel ist.
Euer Hoffnungsschimmer
vielen Dank für Eure Antworten! Es hilft verschiedene Sichtweisen zu haben.
Ich werde morgen mal mit meiner Therapeutin darüber reden. Wenn es ein Erholungsurlaub wäre, hätte ich keine Probleme wegzufahren. Aber dieser Urlaub wäre, glaube ich, keine große Erholung. Ich möche Euch die Reise mal näher beschreiben: Urlaub in einem Dorf, 200 Einwohner, mit der Hälfte soll ich angeblich verwandt sein und diese alle wollen mich sehen (bin nur alle 4 Jahre zu Besuch)! Kurz und ernsthaft gesagt, ich wäre die Attraktion! Wie gesagt, soziale Kontakte strengen mich total an. Sogar bei guten Bekannten bin ich total angespannt. Ich würde mit meinen (manchmal) anstrengenden Eltern in einem Haus wohnen, die von meiner Depression und Angst nichts wissen (sollen). Der Urlaub wäre mehr ein Abenteuer, aber ich habe Sorge, dass das echt zu viel ist.
Euer Hoffnungsschimmer
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
hallo,
oh oh das klingt aber nach stress und rollenanstrengung. auch ich will in 3 wochen verreisen, aber ich sehe das trotz eines sprachreisecharakters eher als erholung (es geht nach malta mit sommer, sonne, sonnestrand) und ich kann mich dort auch notfalls mal hängen lassen und zurückziehen. du aber bist ja wie bei einer prüfungssituation dort eingespannt - ohne fluchtmöglichkeiten!!!
wenn ich diese reise an deiner stelle antreten würde, dann entweder nur kurz oder mit einem eingeweihten freund abgekapselt in der nähe wohnen und dir das "dorf" dann nur geben, wenn es dir gut geht!
du solltest auf alle fälle auch im urlaub rückzugsmöglichkeiten frei von scham und rollenspiel haben!
viele grüße martin
oh oh das klingt aber nach stress und rollenanstrengung. auch ich will in 3 wochen verreisen, aber ich sehe das trotz eines sprachreisecharakters eher als erholung (es geht nach malta mit sommer, sonne, sonnestrand) und ich kann mich dort auch notfalls mal hängen lassen und zurückziehen. du aber bist ja wie bei einer prüfungssituation dort eingespannt - ohne fluchtmöglichkeiten!!!
wenn ich diese reise an deiner stelle antreten würde, dann entweder nur kurz oder mit einem eingeweihten freund abgekapselt in der nähe wohnen und dir das "dorf" dann nur geben, wenn es dir gut geht!
du solltest auf alle fälle auch im urlaub rückzugsmöglichkeiten frei von scham und rollenspiel haben!
viele grüße martin
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer,
jetzt nachdem Du die Reise näher beschrieben hast, muss ich sagen: das würde mich auch überfordern, würde also unter diesen Umständen auch eher davon abraten!?
Was meinte Deine Therapeutin denn dazu?
LG, Sofie
jetzt nachdem Du die Reise näher beschrieben hast, muss ich sagen: das würde mich auch überfordern, würde also unter diesen Umständen auch eher davon abraten!?
Was meinte Deine Therapeutin denn dazu?
LG, Sofie
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Also mir wäre das auch zu viel. Dann mußt Du ja während des ganzen Urlaub eine Maske aufsetzen, damit keiner von Deinen Depris was mitbekommt! Das ist verdammt schwierig und ob ich das so lange könnte?
Im Prinzip fehlt es Dir ja wirklich an Rückzugsmöglichkeit. Und ich denke, die brauchst Du, um mal die Maske abnehmen zu können!
Im Prinzip fehlt es Dir ja wirklich an Rückzugsmöglichkeit. Und ich denke, die brauchst Du, um mal die Maske abnehmen zu können!
Katy
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Hoffnungsschimmer
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Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Sofie,
ich habe mit meiner Therapeutin darüber gesprochen, leider nicht so ausführlich. Aber sie sagte, wenn ich dort bin, dass ich meine Bedürfnisse (z. B. mich zurückziehen zu wollen)erkennen und dann auch durchsetzen muss. Dann hätte sie keine Bedenken. In meinem Fall scheint sie aber ein wenig Bedenken zu haben, weil der Umgang mit meinen Eltern mich anstrengt. Gegen einen Erholungsurlaub, z. B. in Griechenland, hätte sie nichts einzuwenden, im Gegenteil, sie wäre total dafür. Ich werde also über die Entscheidung noch ein bißchen grübeln müssen.
Alles Gute!
Hoffnungsschimmer
ich habe mit meiner Therapeutin darüber gesprochen, leider nicht so ausführlich. Aber sie sagte, wenn ich dort bin, dass ich meine Bedürfnisse (z. B. mich zurückziehen zu wollen)erkennen und dann auch durchsetzen muss. Dann hätte sie keine Bedenken. In meinem Fall scheint sie aber ein wenig Bedenken zu haben, weil der Umgang mit meinen Eltern mich anstrengt. Gegen einen Erholungsurlaub, z. B. in Griechenland, hätte sie nichts einzuwenden, im Gegenteil, sie wäre total dafür. Ich werde also über die Entscheidung noch ein bißchen grübeln müssen.
Alles Gute!
Hoffnungsschimmer
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Hoffnungsschimmer
- Beiträge: 12
- Registriert: 19. Aug 2006, 16:02
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Martin!
Ich war schon mal in Malta, es ist schön rauszukommen. Ich wünsche Dir, dass Du Dich erholen und Kräfte tanken kannst.
Mich dort zurückziehen zu können ist echt schwer. Mein Vater möchte sich dauernd unterhalten, das ist echt anstrengend. Ich würde mit meinem Mann hinfliegen. Ich könnte mich mit ihm zurückziehen, aber im Moment ist unser Umgang auch nicht optimal. Ich strenge ihn an, er strengt mich an und meine Familie strengt uns an. Keine gute Kombination oder?
Ich wünsche Dir nochmal einen ganz schöne Reise!
Ich war schon mal in Malta, es ist schön rauszukommen. Ich wünsche Dir, dass Du Dich erholen und Kräfte tanken kannst.
Mich dort zurückziehen zu können ist echt schwer. Mein Vater möchte sich dauernd unterhalten, das ist echt anstrengend. Ich würde mit meinem Mann hinfliegen. Ich könnte mich mit ihm zurückziehen, aber im Moment ist unser Umgang auch nicht optimal. Ich strenge ihn an, er strengt mich an und meine Familie strengt uns an. Keine gute Kombination oder?
Ich wünsche Dir nochmal einen ganz schöne Reise!
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
viele dank...das ist lieb von dir!!! wünsche ich dir auch wenn du fahren solltest.
ja es ist immer schwierig vor leuten, die denken alles seit bestens, in den unterschiedlichsten situation "normal" zu funktionieren...doch ich würde die reise auch als chance sehen...vielleicht bringt sie dir ja was...und was kann schon großartig passieren - außer, dass du du selbst bist...
hälst du uns auf dem laufenden?
ja es ist immer schwierig vor leuten, die denken alles seit bestens, in den unterschiedlichsten situation "normal" zu funktionieren...doch ich würde die reise auch als chance sehen...vielleicht bringt sie dir ja was...und was kann schon großartig passieren - außer, dass du du selbst bist...
hälst du uns auf dem laufenden?
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer!
Ein Zufall, dass ich gerade Deinen Thread lese... Bin nämlich heute von einem 1wöchigem Segelurlaub wiedergekommen - mit recht gemischten Gefühlen.
Mir ist noch nie dermaßen bewußt geworden, wie 'anders' ich auf fremde Leute wirke. Und das hat mich doch sehr überrascht, weil ich einen recht großen Bekanntenkreis habe und alles andere als 'isoliert' lebe.
Ich war mit 16 anderen (fast nur fremden) Leuten auf engem Raum auf See und fand die Art des Urlaubs letzlich sehr erholend.
Ich hatte mir vorher gesagt, dass ich das mache, wonach mir ist. Also früh ins Bett, wenn ich müde bin, mich auch tagsüber mal hinhauen, mir irgendwie Zeit für mich suchen. Anscheinend kam das bei den anderen so an, als ob ich desinteressiert bin. Ich kann nicht den ganzen Tag klönen, witzige Sprüche reißen.
Ich habe mich so anders gefühlt und war es wohl auch. Das hat mich irgendwie schon frustriert, und ich zweifle daran, ob ich zu egoistisch bin, mir mehr Mühe bei der Konversation hätte geben müssen. So ein Quatsch - sagt die Vernunft. Aber ich werde mir gut überlegen, ob ich sowas nochmal mache.
Also es kommt immer darauf an, was für einen Urlaub man macht - wie bereits schon gesagt wurde. Wie neugierig bist du auf die Begegnungen? Traust Du Dich, Dir auch mal Zeit für Dich zu nehmen und auch zu erklären, wie es Dir geht?
Letzlich sollte man da wohl auf das Gefühl im Bauch hören. Die Reise in die Fremde kann natürlich auch unheimlich den eigenen Horizont erweitern...
Viel Erfolg beim Entscheiden
Ein Zufall, dass ich gerade Deinen Thread lese... Bin nämlich heute von einem 1wöchigem Segelurlaub wiedergekommen - mit recht gemischten Gefühlen.
Mir ist noch nie dermaßen bewußt geworden, wie 'anders' ich auf fremde Leute wirke. Und das hat mich doch sehr überrascht, weil ich einen recht großen Bekanntenkreis habe und alles andere als 'isoliert' lebe.
Ich war mit 16 anderen (fast nur fremden) Leuten auf engem Raum auf See und fand die Art des Urlaubs letzlich sehr erholend.
Ich hatte mir vorher gesagt, dass ich das mache, wonach mir ist. Also früh ins Bett, wenn ich müde bin, mich auch tagsüber mal hinhauen, mir irgendwie Zeit für mich suchen. Anscheinend kam das bei den anderen so an, als ob ich desinteressiert bin. Ich kann nicht den ganzen Tag klönen, witzige Sprüche reißen.
Ich habe mich so anders gefühlt und war es wohl auch. Das hat mich irgendwie schon frustriert, und ich zweifle daran, ob ich zu egoistisch bin, mir mehr Mühe bei der Konversation hätte geben müssen. So ein Quatsch - sagt die Vernunft. Aber ich werde mir gut überlegen, ob ich sowas nochmal mache.
Also es kommt immer darauf an, was für einen Urlaub man macht - wie bereits schon gesagt wurde. Wie neugierig bist du auf die Begegnungen? Traust Du Dich, Dir auch mal Zeit für Dich zu nehmen und auch zu erklären, wie es Dir geht?
Letzlich sollte man da wohl auf das Gefühl im Bauch hören. Die Reise in die Fremde kann natürlich auch unheimlich den eigenen Horizont erweitern...
Viel Erfolg beim Entscheiden
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Hoffnungsschimmer
- Beiträge: 12
- Registriert: 19. Aug 2006, 16:02
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
hallo martin,
ich wollte dich und die anderen gerne auf den neuesten stand bezügl. meiner "urlaubs-entscheidung" bringen: schweren herzens habe ich die reise abgesagt. das war echt schwer, weil ich zum ersten mal richtig gemerkt habe, dass meine freude weg ist und ich nicht mehr belastbar bin. das war echt demotivierend. ausschlaggebend für diese entscheidung war der satz meiner schwiegermutter: "du bist jetzt schon überfordert. wie wird es sein, wenn du noch mehr belastungen ausgesetzt bist?" ich weiß, dass es zu viel gewesen wäre. naja, bin trotzdem traurig, aber habe die reise auf nächstes jahr nach meinem klinikaufenthalt verschoben.
mein mann und ich wollen aber trotzdem mal für ein paar tage weg. darauf freue ich mich!
danke für eure anteilnahme,
hoffnungsschimmer
Hoffnungsschimmer schrieb:
> Hallo!
> In knapp drei Wochen fahre ich zu meinen Verwandten in einem sehr, sehr fernen Land. Ich verreise eigentlich total gerne, die Familie ist nett, wenn auch ein wenig anstrengend.
> Mein Problem ist, dass meine Depressionen sehr stark geworden sind und dass ich selbst in meiner gewohnten Umgebung nicht mehr klar komme, besonders die sozialen Kontakte überfordern mich. Meine Familie freut sich aber soo riesig, dass ich komme und ich möchte sie nicht traurig machen.
> Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Depressionen auf Reisen? Ich habe Angst, dass ich spätestens nach der Reise einen Zusammenbruch habe, oder denkt Ihr, dass die Reise mir helfen würde?
> Entscheidungen sind soo schwierig...
> Hoffnungsschimmer
ich wollte dich und die anderen gerne auf den neuesten stand bezügl. meiner "urlaubs-entscheidung" bringen: schweren herzens habe ich die reise abgesagt. das war echt schwer, weil ich zum ersten mal richtig gemerkt habe, dass meine freude weg ist und ich nicht mehr belastbar bin. das war echt demotivierend. ausschlaggebend für diese entscheidung war der satz meiner schwiegermutter: "du bist jetzt schon überfordert. wie wird es sein, wenn du noch mehr belastungen ausgesetzt bist?" ich weiß, dass es zu viel gewesen wäre. naja, bin trotzdem traurig, aber habe die reise auf nächstes jahr nach meinem klinikaufenthalt verschoben.
mein mann und ich wollen aber trotzdem mal für ein paar tage weg. darauf freue ich mich!
danke für eure anteilnahme,
hoffnungsschimmer
Hoffnungsschimmer schrieb:
> Hallo!
> In knapp drei Wochen fahre ich zu meinen Verwandten in einem sehr, sehr fernen Land. Ich verreise eigentlich total gerne, die Familie ist nett, wenn auch ein wenig anstrengend.
> Mein Problem ist, dass meine Depressionen sehr stark geworden sind und dass ich selbst in meiner gewohnten Umgebung nicht mehr klar komme, besonders die sozialen Kontakte überfordern mich. Meine Familie freut sich aber soo riesig, dass ich komme und ich möchte sie nicht traurig machen.
> Hat jemand von Euch Erfahrungen mit Depressionen auf Reisen? Ich habe Angst, dass ich spätestens nach der Reise einen Zusammenbruch habe, oder denkt Ihr, dass die Reise mir helfen würde?
> Entscheidungen sind soo schwierig...
> Hoffnungsschimmer
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer,
schön dass du trotzdem noch zu deinem gekürzten Urlaub kommst! Du hast dich sicher richtig entschieden.
Ich kam gerade ins Forum weil ich morgen auch in Urlaub fahre und mir das alles im Moment irgendwie zuviel ist... wäre es eine gebuchte Reise "zwei Wochen Sonnenschein am Strand", dann würde mir das alles auch gar nicht so schwer fallen.
Es wird aber eher doch eine Individualreise, nur die Zugfahrt nach Italien ist schon gebucht. Und jetzt male ich mir in allen Farben den Stress aus, den das bedeutet: dort Hotels abklappern, dann das Herumreisen organisieren, sich für eine Reiseroute entscheiden... Ich habe das Gefühl ich müsste erst noch 10 Reiseführer lesen bevor ich überhaupt halbwegs informiert bin.
Ich mache die Reise mit meinem Vater (er ist schon in Rente). Eigentlich wollte ich allein fahren, das war ein relativ spontaner Beschluss. Jetzt mal sehen wie das wird, ich verstehe mich zwar recht gut mit meinem Vater, anstrengend ist es aber trotzdem immer sehr.
Irgendwo ist das Backpack-Resien sicherlich ein gutes Training, sich selbst mal ein bisschen ins kalte Wasser werfen und erkennen, dass die Welt nicht untergeht wenn etwas nicht so läuft wie geplant.
Allerdings geht es mir jetzt auch seit wenigen Wochen wieder schlechter, und so langsam fühle ich mich dem überhaupt nicht mehr gewachsen.
Mal sehen, ob ich mich während des Urlaubs erholen kann oder ob ich danach Erholung brauche
LG Skylla
schön dass du trotzdem noch zu deinem gekürzten Urlaub kommst! Du hast dich sicher richtig entschieden.
Ich kam gerade ins Forum weil ich morgen auch in Urlaub fahre und mir das alles im Moment irgendwie zuviel ist... wäre es eine gebuchte Reise "zwei Wochen Sonnenschein am Strand", dann würde mir das alles auch gar nicht so schwer fallen.
Es wird aber eher doch eine Individualreise, nur die Zugfahrt nach Italien ist schon gebucht. Und jetzt male ich mir in allen Farben den Stress aus, den das bedeutet: dort Hotels abklappern, dann das Herumreisen organisieren, sich für eine Reiseroute entscheiden... Ich habe das Gefühl ich müsste erst noch 10 Reiseführer lesen bevor ich überhaupt halbwegs informiert bin.
Ich mache die Reise mit meinem Vater (er ist schon in Rente). Eigentlich wollte ich allein fahren, das war ein relativ spontaner Beschluss. Jetzt mal sehen wie das wird, ich verstehe mich zwar recht gut mit meinem Vater, anstrengend ist es aber trotzdem immer sehr.
Irgendwo ist das Backpack-Resien sicherlich ein gutes Training, sich selbst mal ein bisschen ins kalte Wasser werfen und erkennen, dass die Welt nicht untergeht wenn etwas nicht so läuft wie geplant.
Allerdings geht es mir jetzt auch seit wenigen Wochen wieder schlechter, und so langsam fühle ich mich dem überhaupt nicht mehr gewachsen.
Mal sehen, ob ich mich während des Urlaubs erholen kann oder ob ich danach Erholung brauche
LG Skylla
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer!
Überlege dir bitte ganz genau ob du gehen willst. Wenn du nur ein einziges Bedenken hast, dann gehe nicht!
Das ist meine Meinung dazu. Ich hab mal einen Urlaub in einer halbakuten deppressiven Phase gemacht und es war die Hölle. Ausserhalb der gewohnten Umgebung wurde mir alles 5 Mal so schnell zu viel wie zu Hause. Ich konnte nichts geniessen, und aus nichts positive Energien ziehen. Es war bloss ein qualvolles warten bis es wieder vorüber ist.
Das ist meine Meinung aufgrund von meinen persönlichen Erfahrungen und muss natürlich für niemanden sonst zutreffen. Sei einfach vorsichtig und überleg es dir bitte ganz genau. Lass dich da von niemanden unter Druck setzen!
Überlege dir bitte ganz genau ob du gehen willst. Wenn du nur ein einziges Bedenken hast, dann gehe nicht!
Das ist meine Meinung dazu. Ich hab mal einen Urlaub in einer halbakuten deppressiven Phase gemacht und es war die Hölle. Ausserhalb der gewohnten Umgebung wurde mir alles 5 Mal so schnell zu viel wie zu Hause. Ich konnte nichts geniessen, und aus nichts positive Energien ziehen. Es war bloss ein qualvolles warten bis es wieder vorüber ist.
Das ist meine Meinung aufgrund von meinen persönlichen Erfahrungen und muss natürlich für niemanden sonst zutreffen. Sei einfach vorsichtig und überleg es dir bitte ganz genau. Lass dich da von niemanden unter Druck setzen!
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Hoffnungsschimmer
- Beiträge: 12
- Registriert: 19. Aug 2006, 16:02
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Skyla,
wahrscheinlich bist Du schon unterwegs und kannst meine Antwort nicht mehr lesen. Ich wollte Dir noch alles Gute und viel Kraft wünschen. Ich finde es bewundernswert, dass Du nicht aufgibst. Ich persönlich finde es soo schwierig, die Grenzen, die die Depression einem setzt, zu akzeptieren. Man kann nicht mehr so wie früher.
Vielleicht magst Du Dich nach Deinem Urlaub melden und sagen, wie es Dir ergangen ist?
LG
Hoffnungsschimmer
wahrscheinlich bist Du schon unterwegs und kannst meine Antwort nicht mehr lesen. Ich wollte Dir noch alles Gute und viel Kraft wünschen. Ich finde es bewundernswert, dass Du nicht aufgibst. Ich persönlich finde es soo schwierig, die Grenzen, die die Depression einem setzt, zu akzeptieren. Man kann nicht mehr so wie früher.
Vielleicht magst Du Dich nach Deinem Urlaub melden und sagen, wie es Dir ergangen ist?
LG
Hoffnungsschimmer
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
Hallo Hoffnungsschimmer,
danke für deine guten Wünsche, sie haben mich wohl begleitet
Ja, du hast recht, es ist schwierig die Grenzen zu akzeptieren.
Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, ich habe solches Fernweh... Aber wenn es an die Umsetzung geht, bekomme ich plötzlich die Sausse. Ich war seit drei Jahren nicht mehr außerhalb Deutschlands, und das obwohl ich später wohl nie wieder so viel Zeit zum Reisen haben werde wie jetzt als Studentin.
Daher bin ich wirklich froh, wenigstens einige Tage nach Italien gefahren zu sein.
Natürlich verlief nicht alles so horror-mäßig wie ich es mir ausgemalt habe, im Gegenteil: es war ein sehr schöner Urlaub. Aber ich merke doch, dass ich für längeres Herumreisen noch nicht weit genug bin, ich werde schnell nervös und gereizt, fühle mich überfordert, und vor allem das Entscheidungen-Treffen fällt mir wahnsinnig schwer.
Als nächstes sind demzufolge erst Mal wieder nur Wochenendausflüge geplant, das verpacke ich ganz gut.
Ich kann nicht generell sagen, ob man depressiv in den Urlaub gehen sollte oder nicht, aber mich hat das Wandern auf jeden Fall wieder etwas "geerdet".
Wie schauen deine weiteren Urlaubspläne aus, Hoffnungsschimmer? Bist du nun auch für ein paar Tage weggefahren?
LG Skylla
danke für deine guten Wünsche, sie haben mich wohl begleitet
Ja, du hast recht, es ist schwierig die Grenzen zu akzeptieren.
Ich bin ein sehr neugieriger Mensch, ich habe solches Fernweh... Aber wenn es an die Umsetzung geht, bekomme ich plötzlich die Sausse. Ich war seit drei Jahren nicht mehr außerhalb Deutschlands, und das obwohl ich später wohl nie wieder so viel Zeit zum Reisen haben werde wie jetzt als Studentin.
Daher bin ich wirklich froh, wenigstens einige Tage nach Italien gefahren zu sein.
Natürlich verlief nicht alles so horror-mäßig wie ich es mir ausgemalt habe, im Gegenteil: es war ein sehr schöner Urlaub. Aber ich merke doch, dass ich für längeres Herumreisen noch nicht weit genug bin, ich werde schnell nervös und gereizt, fühle mich überfordert, und vor allem das Entscheidungen-Treffen fällt mir wahnsinnig schwer.
Als nächstes sind demzufolge erst Mal wieder nur Wochenendausflüge geplant, das verpacke ich ganz gut.
Ich kann nicht generell sagen, ob man depressiv in den Urlaub gehen sollte oder nicht, aber mich hat das Wandern auf jeden Fall wieder etwas "geerdet".
Wie schauen deine weiteren Urlaubspläne aus, Hoffnungsschimmer? Bist du nun auch für ein paar Tage weggefahren?
LG Skylla
Re: Trotz Depressionen in den Urlaub?
hallo hoffnungsschimmer!
meine erfahrungen mit urlaub trotz depressionen waren folgende: am ersten tag hatte ich einen totalen zusammenbruch (wahrscheinlich weil die anreise sehr anstrengend und die umgebung dann so ungewohnt war), aber ab dem 2. tag wurde es immer besser und schließlich habe ich die woche abstand von zu hause sehr genossen.
für mich war eher die eingewöhnung zu hause dann wieder schwieig.
GLG anni
meine erfahrungen mit urlaub trotz depressionen waren folgende: am ersten tag hatte ich einen totalen zusammenbruch (wahrscheinlich weil die anreise sehr anstrengend und die umgebung dann so ungewohnt war), aber ab dem 2. tag wurde es immer besser und schließlich habe ich die woche abstand von zu hause sehr genossen.
für mich war eher die eingewöhnung zu hause dann wieder schwieig.
GLG anni