Immer wieder belastende Träume

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Dorothee
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Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Dorothee »

Hallo an alle,
ich habe seit einigen Jahren eine Depression und nehme auch verschiedene Psychopharmaka. Die letzte Zeit kommen immer wieder Träume aus der Vergangenheit, z.B. von meinem Exfreund, von Schulkameraden, Angst vor Prüfungen in der Schule/Studium und ein ganz besonderer Traum: ich bin als Kind in einem nicht sehr sauberen Haushalt groß geworden, da meine Eltern beide selbständig waren. Das heißt konkret: dreckige Toiletten, vor dem Duschen mußte ich immer putzen, dreckige Zahnbürsten und Durcheinander. Das holt mich immer wieder ein. In meinen Träumen lebe ich das immer wieder durch und kann es nicht loslassen, es dreht sich immer wieder um "Dreck". Ich kann das nicht deuten. Kann mir jemand weiterhelfen?
LG D.
Regenwolke
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Dorothee,

machst Du neben der Medikamenteneinnahme auch eine Psychotherapie? Das wäre nämlich ein geeigenter Ort, um über Deine Träume zu sprechen.
Es ist heute nicht mehr üblich, Träume einfach anhand fester Bedeutungsmuster zu deuten, so nach dem Motto: "von Dreck träumen bedeutet das und das...". Man würde eher nachfragen, was Dir selbst zu den Träumen einfällt, und Du sagst ja auch schon, daß die Träume mit Erlebnissen in der Vergangenheit zu tun haben. Die Themen, um die es dabei geht, scheinen Dich unbewußt so stark zu beschäftigen, daß sie eben auch nachts in Deinen Träumen auftauchen. Richtig verstehen kannst die Träume wahrscheinlich nur, wenn Du Dich mit diesen alten Themen nochmal auseinandersetzt und herauszufinden versuchst, wieso sie auch heute noch so wichtig für dich sind. Wenn Du das wirklich willst, könnte eine (evtl. tiefenpsychologische) Therapie hilfreich sein und Dich auch dabei unterstützen, die "alten Geschichten" loslassen zu können.
Ich habe übrigens auch eine Zeit lang mal sehr intensiv immer wieder von einem Ex-Freund geträumt. Für mich war das einfach ein Zeichen dafür, daß ich ihn nicht loslassen kann, er immer noch wichtig für mich ist. Ich habe das nicht tiefer ergründen wollen (es war allerdings auch nicht belastend für mich) und nachdem ich irgendwann selbst spürte, daß ich mich jetzt innerlich verabschieden kann, hörten auch die Träume auf.

Ach, nochwas: Psychopharmaka können auch Einfluß auf deine Träume haben, es kann z. B. sein, daß Du durch die Medikamente mehr und lebhafter träumst.

Lieben Gruß,
Regenwolke
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von zweifler »

hallo dorothe!


auch ich habe immer wieder sehr belastende träumereien.ich hatte ziemliche probleme mit mobbing.davon träume ich immer wieder.auch träume ich von früheren arbeitsplätzen in meinem lehrberuf.ich bin eigentlich ein sehr kreativer mensch der in diesem bereich wirklich gut gewesen ist.aber im zuge von personalabbau und umstrukturierungen wurden meine freiheiten stark beschnitten und mein arbeitsplatz zur"legebattery".darunter habe ich sehr gelitten.auch dieses szenario kotze ich in meinen träumen immer wieder hoch.
mein psycho meinte dazu:es wäre ein reinigendes auskotzen und gut für mich.
mir allerdings sagen die träume wie stark auch meine ängste sind bezüglich der modernen arbeitswelt.
ich muß jedesmal meine bettwäsche wechseln wenn ich nachts hochschrecke.
ich denke dass es bei dir nicht viel anders ist. rede mal mit deinem psycho und höre was er meint.

mfg herbert
deliverance
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von deliverance »

Meine albträume begleiten mich schon seit knapp 2 jahren, sie kommen jede nacht. Meistens stehe ich auf einer eisenbahnbrücke mit einigen gestalten, deren gesicht ich nicht erkenne, aber ich habe das gefühl, ich kenne sie gut. dann rutsche ich aus und halte mich nur noch mit den händen an der brücke fest. Ich schreie um hilfe, und eine gestalt nähert sich. Aber anstatt mir zu helfen tritt die person mir auf die hände sodass ich den halt verliere und falle. Im fall sehe ich noch, dass unter mir kein fluss mehr ist, sondern spitze metallpfeiler. ich habe schreckliche angst und male mir den schmerz aus, wenn ich aufgespießt werde. Aber ich wache dann immer schweißgebadet auf.
Das war aber nur ein beispiel.
Leider kann ich dir da keinen rat geben, ich hab einfach irgendwann gelernt, damit zu leben und mein körper hat sich auf weniger schlaf eingestellt. aber manchmal ist es trotzdem noch verdammt schlimm, dann bin ich tags drauf immer noch völlig verängstigt.
Hoffe das dein thera dir helfen kann. Wenn du erkannt hast was der auslöser ist hört es vielleicht auf. Ich habe auch gelesen, dass man lernen kann, bewusst zu träumen. Mit dieser Methode kann man den gefährlichen dingen im Traum einfach ausweichen. Die pfeiler unter mir könnten sich zum beispiel in duftende blumen verwandeln. Ich weiß aber nicht, wo man sowas lernt.
lieben gruß
"Die Frage ist nicht, woher wir kommen, sondern wohin wir gehen- und ob wir gehen!"
Dorothee
Beiträge: 38
Registriert: 3. Jun 2005, 09:02

Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Dorothee »

Hallo,
erst einmal Danke für Euer Feedback. Ich war in einer tiefenpsychologischen Terapie, die durch die Vergangenheitsbewältigung vieles ausgelöst hat. Jetzt habe ich zu einer Verhaltenstherapie gewechselt, bin aber erst ganz am Anfang. Es hat schon mal gut getan es hier reinzuschreiben, denn komischerweise habe ich es dann in der Nacht nicht geträumt. Es stimmt schon, dass es raus muß, doch damit habe ich so immer meine Problemchen.
michel1967
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von michel1967 »

hi
hat mich total gefreut zu lesen das dir das schreiben hier hilft.
du bist nicht alleine !!!!denke vor allem vor dem schlafen daran.
du hast gute gründe das es dir nicht so gut geht,könnte mir vorstellen das du dich als kind oft geschähmt hast wegen des chaos,
verständlicherweise.ich kann natürlich nicht für andere sprechen,aber die antworten der anderen zeigen ja das sie dich verstehen,von mir kann ich dir sagen das ich das voll in ordnung finde wie du dein zuhause empfunden hast.ich weiß aus eigener erfahrung das es sehr schwer sein kann die eigene familie zu kritisieren oder sich derer zu schähmen.gruß michael
Dorothee
Beiträge: 38
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Dorothee »

Hallo Michael und die anderen,
das hat mir echt geholfen, wenn es auch einige Überwindung gekostet hat zu schreiben. Man denkt oft "Ach so schlimm isses ja gar nicht", die Realität holt einen dann doch irgendwann ein. Ich habe meine Eltern sehr gern, dennoch muß ich nach ein paar Stunden immer "flüchten" weil es mir zuviel wird. Heute leben sie in einem neuen Haus, in dem jedoch schon wieder Unordnung und teilweise Dreck ist. Das geht soweit, dass ich dort nicht auf Toilette gehen kann oder nichts trinken mag, weil ich an die Vergangenheit denken muß.Und dann die ständigen Krankheiten: heute Herzschmerzen, morgen Schlaganfall, übermorgen Inkontinenz, Tablettenabhängigkeit oder Trombose. Und immer die Notfallanrufe in der Nacht, die mich hochgeschreckt haben. Ich glaube ich habe in den letzten paar Jahren schon 9 Krankenhäuser in der Umgebung kennengelernt.
Immer wenn das Telefon spät klingelt, habe ich Angst, dass wieder was passiert ist, da meine Eltern es auch ein wenig darauf anlegen. Z.B. hüpft meine Mutter auf einem Stapler rum und streicht die Außenfassade, obwohl sie schon mal von einer Leiter geflogen ist und sie damals auf der Intensivstation gelegen hat. Sagt man was, dann lacht sie nur. Mittlerweile versuche ich mir zu sagen, dass ich nichts mehr ändern kann, doch es berührt mich dennoch.
LG S.
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Chiron »

Liebe Simone,

bei mir kamen über den Zeitraum von fast einem Jahr massive Albträume über meinen Ex-Mann jede Nacht in mein Bewusstsein.
Ich hatte panische Angst, wachte auf und emfpand unglaubliche Erleichterung, als ich merkte, es ist vorbei und ich bin in Sicherheit.

Dagegen half/hilft mir Doxepin, ein Antidepressivum. Es wirkt schlaffördernd und angstlösend.
Vielleicht kommt so etwas auch für Dich in Frage um mal wieder erholt schlafen zu können.

Alles Liebe und Gute für Dich,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
ursus
Beiträge: 159
Registriert: 22. Apr 2004, 12:52

Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von ursus »

Liebe Dorothee,

man kann das Auftreten der belastenden Träume auch ganz anders sehen. Seit ich medikamentös behandelt werde - zumindest in der letzten Zeit -, träume ich kaum noch. Und dadurch fühle ich mich von meiner Kreativität abgeschnitten und einer Möglichkeit beraubt, Lebensereignisse zu bewältigen. Ich habe eine extrem schwierige Beziehung mit einer Borderline-gestörten Frau hinter mir und komme zu der Feststellung, dass es mir eigentlich nicht gelungen ist, daraus etwas zu lernen. Das führe ich auch darauf zurück, dass, soweit ich mich erinnere, diese Beziehung in meinen Träumen keinen Niederschlag gefunden hat.

Wenn es mir heute gelingt zu träumen, ist es meist ziemlich surrealistisches Zeug, überlagert von Schuldgefühlen, weil ich nur noch nach dem Weckerklingeln träume.

Viele Grüße
ursus
albert
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von albert »

Hallo Simone und andere,

Träume können ganz schön belastend sein. Ich habe gelernt, dass ich mich kümmern muss, wenn ich träume, bzw. wenn ich aufwache und erinnere mich an einen Traum. Denn normalerweise erlebt der Mensch bei jedem nächtlichen Schlaf mehrmals eine Traumphase. Es ist nur die Frage, ob er danach aufwacht und sich an den Traum erinnert.
Einen Weg, sich Ordnung in die Sache zu bringen, ist die Führung eines Traumtagebuches. Jeder Traum wird aufgeschrieben; nützlich ist dafür ein Heft auf dem Nachttisch neben dem Bett. Ein weiterer Schritt ist, sich das Geschehen im Traum auszumalen und zu gestalten. Die Idee, die spitzen Stangen in Blumen zu verwandeln geht dahin. Nicht übel, weil ein Schritt nach vorne.
Der nächste Schritt ist die Planung des Traumes und das bewusste Herbeiführen des Traumzustandes. Das kann geschehen in der Hypnose oder in der schamanischen Reise. Als ein Beispiel dazu stelle ich hier ein Erlebnis rein, das mir vor einigen Jahren geschehen ist.

Der Fall
Achim war abgestürzt und lag zerschmettert im Abgrund. Im Schlaftraum war geschehen, was er im Basisseminar vor seiner ersten Reise in die Untere Welt hatte vermeiden wollen: den freien Fall in den Abgrund und das ungebremste Auftreffen. Das Ergebnis war ein zerschmet-terter Körper, die Zerstörung.
Rückblickend sah er, dass sich einiges zusammengebraut hatte; aber er hatte sich nicht sofort darum gekümmert.
Achim fühlte, dass er in einer Schwebe hing. Es gab keine Aufträge, das Konto war bis zur Grenze überzogen, Reserven nicht vorhanden. Da kam die Nachricht aus der Bank, das Finanzamt wolle die Umsatzsteuer für das letzte Quartal einziehen. Das bedeutete für Achim, dass er sich wieder mit der Geldfrage befassen musste, das Ding, das er so soviel wie möglich mied. Einmal weil er sich lieber mit der Natur beschäftigte und die finanzielle Dauerkata-strophe eine Belastung war. Aber jetzt mit dieser Nachricht war die Beschäftigung mit dem Geldproblem unaufschiebbar und unvermeidbar. Er musste mit dem Steuerberater telefonie-ren, mit den Sachbearbeitern im Finanzamt und mit der Bank. Es dauerte einige Stunden, bis die zuständigen Leute zu sprechen waren. Dann war es Mittag und es hieß, dass bestimmte Leute nur vormittags erreichbar seien. Also ging es erst am nächsten Tag weiter.
Einer zierte sich und räumte erst beim zweiten Anruf die Existenz von gewissen Möglich-keiten der Rückbuchung ein. Das bedeutet Anspannung über Stunden hinweg und im Unter-bewußtsein, dass alles an einem seidenen Faden hing. Abends ging Achim zu einer Sitzung des Ortschaftsrates. Es war wohl eine gewisse Ablenkung, der Diskussion über die Rathaus-renovierung zuzuhören und dann zu zwölft in eine Gaststätte zu ziehen und dort gemeinsam Wurstsalat zu essen. Aber nachts im Schlaf kam der Traum und es war ein schlechter Traum, ein Traum mit einem schlimmen Ende.
Achim stieg abwärts. Es war ein Abstieg entlang einer Senkrechten. Die Wand war nicht zu sehen, nur die stählernen Sprossen. Wie immer im Traum waren die Bewegungen leicht und mühelos. Dann kam er an eine Lücke. Er musste mit den Händen eine waagrechte Leine ergreifen und daran zum nächsten Abschnitt mit Sprossen abwärts hangeln. Aber Achim verfehlte die Sprossen und fiel. Alles geschah lautlos ohne jedes Geräusch. Dann sah er sich unten bewegungslos auf dem Boden liegen, und er erinnerte sich, dass er bei Werner im Basisseminar vor dem ersten Abstieg in den Abgrund zunächst gezaudert hatte.
Die erste Gedanke damals war ein Sprung in die Tiefe gewesen, aber er war sich sofort bewusst geworden, dass dies den freien Fall und die Zerschmetterung auf der Sohle des Abgrundes bedeutet hätte. Jetzt war ihm der freie Fall in die Tiefe geschehen.
Es war schon einige Jahre her, dass er zuletzt einen Schlaftraum hatte, sich daran erinnerte und sich damit beschäftigte. Das Thema ließ ihn im Laufe des Tages nicht los und er wurde sich schlüssig, dass er bei der nächsten Gelegenheit wieder eine Reise planen musste.
Er wird langsam absteigen ohne Hast, er wird sein Krafttier aufsuchen, es umarmen und sich massieren lassen und die wohltuende, heilende Kraft der Tatzen spüren. Danach wird er geheilt und gestärkt wieder in die Alltägliche Wirklichkeit zurückkehren. Er will selbst Kontrolle über sich haben, sich nicht einem Analytiker ausliefern. Der Fall in den Abgrund zeigte aber den Verlust der Kontrolle. Alle Anstrengungen waren darauf zu richten, die Selbstkontrolle zu erlangen und zu bewahren.
Für den schlimmsten Fall müsste er seelisch vorbereitet sein: dass der letzte Faden reißt, dass künftig keine Aussichten mehr bestehen würde, die Schulden zu bezahlen.
Dann bliebe nur, was schon lange drohend schwebt: das Buch schreiben.
Gleichzeitig schreckte ihn das ab; denn das hieße den Ausstieg aus der Gesellschaft, der Verzicht auf die Bewährung bei der Aufgabe, das Scheitern. Es ginge nicht mehr auszuweichen, einfach davonzulaufen. Die Situation des verkannten Einzelgängers ist nur erlaubt, wenn wirklich alles ausgeschöpft ist, wenn alle Möglichkeiten ergebnislos abgearbeitet worden sind. Also wird weiter gearbeitet. Er wird jeden Winkel, jede Gelegenheit abklopfen nach Anzeichen für eine positive Haltung, er wird immer wieder kleine Tests veranstalten, ob das und jenes geht, Tests um sich des Rückhaltes zu versichern, dass es immer noch Grund zur Hoffnung gibt.
Warum dann nur dieser schlimme Traum, so übergangslos der Fall ins Nichts?
Konnte das noch etwas bedeuten?
Immerhin war beruhigend zu wissen, dass es Möglichkeiten gab, der Katastrophe zu entrinnen. Er erinnerte sich, dass er sich jahrelang mit den seelischen Verletzungen abgeplagt hatte – und dann war die Lösung so einfach gewesen. Einfach sich zum Krafttier begeben und sich streicheln lassen. Wenn die Heilung im Alltag nicht möglich war, so war sie außerhalb des Alltags zu suchen.
Das Schreckliche, der Absturz mit dem freien Fall bis zum Boden war im Traum auf der Ebene der Archetypen geschehen. Die Reparatur, die Heilung musste folglich auch auf dieser Ebene der Archetypen stattfinden. Dorthin ging er.
Es war Nacht geworden nach einem Tag voller Gedanken um diese Reise. Jetzt legte er die Trommelkassette ein, dann schloss er die Augen und stand vor dem Abgrund. Er tat einen Schritt nach vorne und schwebte. Er schwebte mühelos, kehrte zurück und ging wieder nach vorne, um zu schweben.



Hier war er sich bewusst: “Ich falle nicht, ich kann mich oben halten ohne Stützung, ohne Stehen und Anklammern; ich falle nicht.“ Das war der Unterschied zu dem schlimmen Traum. Dann stieg er ab, erst langsam tastend mit normalen Schritten, dann tat er Sprünge, kurze Sprünge und weite Sprünge, so weit bis fast zur Sohle des Abgrundes und er bekam stets sicheren Stand. Da war kein Straucheln, kein Zittern, kein Knicken; es waren leichte, elegante Sprünge und es war Sicherheit in den Bewegungen. Unten angekommen ging er auf die andere Seite des Tales. Der Bär erwartete ihn und fragte: „Na, was hast Du heute wieder?“
Es tat wohl, umarmt und gestreichelt zu werden. Die vertrauten Tatzen strichen über den be-schädigten Leib und Achim spürte, dass seine körperlichen Organe jetzt ohne Schaden waren. Es war nun Zeit, wieder Abschied zu nehmen. Der Bär gab ihm einen Stoß und er fiel durch die Holztür in den unterirdischen Fluss. Er besuchte sein Kraftlicht, aber es hielt ihn nicht lange. Es drängte ihn nach oben und er strich über die Felsen nach oben zurück zum Start-platz.
Aber er hatte noch Zeit und Gelegenheit für eine Reise nach oben. Dieses Mal stieg er einen Baum hinauf. Oben war eine Plattform und er öffnete eine Falltür. Das Zimmer, das er betrat, war geräumig. Er nahm kaum Einzelheiten wahr, aber die Atmosphäre war ihm angenehm. Vor ihm stand ein alter weißhaariger Mann. Natürlich: der weise Alte als Lehrer, ein Arche-typus, das musste einmal kommen! Der Alte sah ihn vielsagend an. Es waren keine Worte nötig. Achim wusste jetzt, er hatte weiter seinen Weg zu gehen.
Zehn Tage später kann er neu in eine Trommelgruppe und wiederholte den Aufstieg auf den Baum. Ihn trieb ein Gefühl um, da sei noch etwas Schlimmes verborgen. Aber der weise Alte wies ihn nach unten auf das Land mit seinen Pflanzen und Tieren und gab ihm zu verstehen, dass dies seine Aufgabe war. Die Sorge um das Schlimme war wie weggeblasen, als wenn es nur in der Einbildung existiert hätte. Es war wie eine Befreiung von einer Last und im gleichen Augenblick wurde er gewahr, dass im Raum neben ihm Menschen waren, die Probleme hatten. Das war auch eine Aufgabe.

K. Vollmer: Handbuch der Traumsymbole. Bindlach 1993
„Abstieg in den Abgrund heißt, sich mit dem Unbewussten beschäftigen....
Man träumt oft vom Fallen, wenn man am Übergang zu einem neuen Lebensabschnitt steht... Es hilft sehr, wenn man versucht, Fallträume in Flugträume zu verwandeln.“

Ich wünsche allen Besserung.

Gruß
Albert
albert
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Beitrag von albert »

Sorry,
ich hab längere Zeit nicht im Forum geschrieben, so hab ich mal wieder zuviel geklickt und der Beitrag wurde mehrmals abgeschickt.
Gruß
Albert
albert
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Beitrag von albert »

albert
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Beitrag von albert »

albert
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Beitrag von albert »

Chiron
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Chiron »

Lieber Albert,

das war eine tolle Geschichte.
Monatelang träumte ich nach der Trennung von meiner Familie zu fallen.
Ich erschrak in meinem Bett und war überzeugt eine Treppe hinab gestürzt zu sein.
Es war mehr als scheußlich.
Endlich ist mir klar, was mir dieser Traum zeigen wollte.

Liebe Grüße,

Chiron
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Adson
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Re: Immer wieder belastende Träume

Beitrag von Adson »

Hallo, Träume sind letztlich Dinge, die in unserem Unterbewußtsein ablaufen. Wenn diese real erlebt werden, dann ist es etwas, was man u. U. als Hallunzinationen bezeichnen kann. Bei uns Narkis nennt man das hypnogene Hallunzinationen, wir erleben die Träume wie Realität, gestalten diese mit. In der Regel geht es dabei ziemlich heftig zur Sache.

Mein Rat wäre, ersteinmal es mit Schlafhygiene zu probieren, sprich bestimmte Dinge abends zu vermeiden, den Schlaf vorzubereiten, sich darauf einzustellen, den Kopf zu befreien.

Tipps dazu findet man auch hier:

http://web.uni-marburg.de/sleep//dgsm/rat/hygiene.html

Gute Nacht und schlaft gut und ruhig.

Adson, die Schlafmütze
Berlin - Wohnsitz, 39 Jahre, Single.
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