Was sind die Auslöser bei euch?

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BerbatSez
Beiträge: 4
Registriert: 10. Aug 2006, 10:37
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Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von BerbatSez »

hallo leute,

ware jetzt gerade bim psychologen und er meint momentan leide ich unter einer starken depression. ich habe ihn nach dem auslöser gefragt und er meinte der auslöser liege an meinen ängsten und zwangsgedanken. wenn ich lernen würde mit der angst umzugehen und mich meinen zwangsgedanken stellen würde, also genauer gesagt muss ich mich meiner angst vor bestimmten situationen stellen, (das ist ein sehr langer und harter weg fügte er noch hinzu) könnte ich es schaffen, rückfälle zu vermeiden. meine frage an euch wie kommt es bei euch zu rückfälle bzw. starke rückfälle, was habt ihr für erfahrungen gemacht?


vielen dank euer berbat
Sigrid2110
Beiträge: 9
Registriert: 8. Jul 2006, 23:16

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von Sigrid2110 »

Hallo berbat!

Ich glaube, Dein Psychologe hat schon recht.
Wenn man Angst vor etwas hat, geht man man automatisch dieser Situation aus dem Weg.
Dadurch kommt es aber im Laufe der Zeit zu immer größerer Angst.

Bei mir hat sich auch so eine Angst aufgebaut, dass ich am Schluss mich kaum noch getraut habe, meine Wohnung zu verlassen.

Helfen kann da nur, sich seiner Angst zu stellen. Also z.B. allen Mut zusammen nehmen und eben doch die Wohnung verlassen.

Und das ist extrem schwer und langwierig.

Gruss Sigrid
Lernen Menschen mich kennen, sind sie fasziniert von meiner Art. Treffen sie mich öfters, schrecken sie zurück vor dem Anderssein
ege0804
Beiträge: 436
Registriert: 13. Aug 2004, 17:31

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von ege0804 »

Hallo,

meine Auslöser sind:

Beruflich:
unrealistische Ziele, selbstüberschätzung, aus Angst vor der neuen Aufgabe geht dann garnichts mehr. Ich springe wie ein Tiger und lande immer wieder als Bettvorlegeer.

Finanzen:
gebe zu viel Geld aus für meine Verhältnisse, wenns dann eng wird, stürze ich ab

Verantwortung:
4 Kinder, Haus, manchmal erdrückt mich das

Angst:
vor Krankheit und Tod; aber die haben wir ja alle.

viel Grüße Ernie
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
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Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von Dendrit »

Hallo Berbat,

bei Deiner Frage musste ich lang überlegen, wie ich das am besten auf einen Nenner bekomme.

Ich denk, zwischenmenschlicher Umgang.

Das hört sich aber auch wieder wenig und nichtsaussagend an. Hmm. Also bei extremer Freude ist es wie ein Schalter, der umgeknipst wird ins Loch. Vllt. ist das eine euphorische Freude, ich weiß es nicht. Ja und dann auch bei (vermeintlichen) Differenzen, also neg.

Es spielt wahrscheinlich auch Perfektionismus auch noch 'ne Rolle. Und Teile der Vergangenheit.

Rückfälle vermeiden? Genaugenommen, keinen Kontakt mehr zu jemanden. Wird wohl schwer möglich sein. Ich versprech mir diesbzgl. auch was von einer VT-Therapie in einer Klinik.

LG, Manuela
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von Chiron »

Hallo Berbat,

die Auslöser bei mir sind Stress und totale Überforderung.
Meine Harmoniesucht verbunden mit dem Anspruch es allen und jedem recht zu machen.
Der Druck meiner unmittelbaren Umgebung mich in ein bestimmtes Muster zu pressen.
Die Erinnerung an bestimmte Erlebnisse und Trauma.

Liebe Grüße,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
noda
Beiträge: 141
Registriert: 17. Jul 2006, 11:04

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von noda »

... schon nur der geruch von TRENNUNG!

noda
Annabel
Beiträge: 39
Registriert: 30. Jul 2006, 17:08

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von Annabel »

Hallo Berbat,

erstmal willkommen hier im Forum, Berbat.
Du fragst nach Auslösern von Depressionen bzw. wiederkehrenden Depressionen....
Fachlich/medizinisch gesehen gibt es ja verschiedene Auslöser bzw. Gründe, weshalb eine Depression in unterschiedlicher Stärke entstehen bzw. wiederkehren kann. Hier im Kompetenznetz-Depression findest Du von der Startseite ausgehend gute Informationen sowie auch einen Erfahrungsbericht einer Betroffenen, die vieles so ausdrückt, wie es wohl die meisten depressiven Menschen auch so oder ähnlich empfinden. Ich selbst bin erst vor ein paar Wochen auf dieses Forum gestoßen und sehr froh darüber. Man bekommt hier Informationen, Erfahrungen, brauchbare Ratschläge,"virtuellen Beistand" und oft auch die Ermunterung, die einem vielleicht gerade am meisten fehlt.
Nun - ich finde es gut, daß Du Dich getraut hast, Deine Geschichte hier zu erzählen. Das war (und ist) eine schlimme Erfahrung für Dich und ich fühle mit Dir. Jeder hier kann wohl Deine Empfindungen, die Verzweiflung und Verwirrung darüber, daß Du nie zuvor gekannte Gedanken bei Deiner ersten Depressionsphase hattest, verstehen.
Auch ich denke, daß Du Dich (wie Du es ja jetzt auch schon getan hast) unbedingt in therapeutische Behandlung begeben mußt. Man muß sich damit nicht alleine rumschlagen. Ich selbst habe leider erst nach 7 Monaten endlich einen Therapeuten aufgesucht und kann daher jedem Betroffenen nur raten, das so früh wie möglich zu tun.
Wenn Dein Therapeut Dir sagt, daß Du Deine Ängste und Zwangsgedanken überwinden mußt, dann gibt Dir diese Aussage nun die Möglichkeit, das anzugehen. Vielleicht denkst Du mal über eine stationäre Therapie in einer Klinik in Deiner Nähe nach. Dort könntest Du lernen, mit Deinen Ängsten und Zwangsgedanken umzugehen und sie vielleicht sogar ganz zu überwinden. Schlechter als es Dir zur Zeit geht kann es ja wohl kaum noch kommen. Also hab`den Mut. Laß Dir helfen, Dir selbst zu helfen. Denn überwinden mußt Du das selber, andere können Dir das nicht abnehmen. Aber sie können Dir einen Weg zeigen und es Dir durch Ihre Erfahrungen und Unterstützung erleichtern.
Ich wünsche Dir viel Kraft dafür und daß es Dir bald besser geht.
Lieben Gruß
Anna
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von Nachttaube »

Hallo berbat,
hier mein Gedankenansatz dazu:
Deine Depression ist also eine Folgeerkrankung, hervorgerufen von Angst und Zwangsgedanken.Das heißt, dass es vorwiegend um die Angst geht.

Nur nebenbei: Angst / Panik ist einer der besten bekannten psychischen Krankheiten. Suche Dir also einen Therapeuten, der sich damit auskennt.

Ein Therapeut mit Fachgebiet Angst / Panik / Zwang, kann Dir dann auch sehr schnell deutlich machen, wo genau Deine Schwächen zum Thema Rückfall sind. Sie liegen ja nicht in der Depression verborgen, sondern in Deinen Ängsten.

Ich schreibe Dir dass, weil ich als begleitsymtom auch Depri habe, aber eigentlich eine Persönlichkeitsstörung. Mein Mann wiederum hatte vor ca 3 Jahren exteme Panikattacken, die Depri folgte auf den Fuss. Er hatte Glück und einen fähigen Therapeuten. Rückfälle gibt es bei ihn selten, er hat konsequent gelernt, was er machen soll, wenn Angst / Panik übermacht gewinnen möchten.

Insofern wäre Deine Frage vielleicht auch gut in einem Angst/Panik-Forum aufgehoben. Leider kenne ich kein gutes,das ich Dir empfehlen würde.

Zu Deiner eigentlichen Frage:
heftige Rückfälle erleide ich, wenn ich nicht gut genug auf mich achte. Wenn ich mich nicht wichtig genug nehme, wenn ich mir zu viel vornehme, in Situationen verbleibe, die mir nicht gut tun, wenn ich mir zuwenig Entspannung gönne ---- kurzum: wenn ich, dass was ich in den unterschiedlichen Therapien gelernt habe, nicht anwende oder ignoriere.

Was mich interessiert: Dein Psychologe sagt Dir, dass der Auslöser Angst / Zwang ist, wie behandelt er Dich? Hast Du mit ihm einen Behandlungsplan ausgearbeitet? Wird eher der Depri-Aspekt, oder die Angst-Komponente behandelt?

liebe grüße
Nachttaube
karin30
Beiträge: 4
Registriert: 19. Jun 2006, 16:01

Re: Was sind die Auslöser bei euch?

Beitrag von karin30 »

Bin gerade auf diesen Thread gestoßen. Bin jetzt seit fast vier Monaten in therapeutischer Behandlung, wir sind aber immer noch ganz schön auf der Suche, was genau als Auslöser für die Depression gesehen werden kann.

@noda: Du schreibst, dass allein der Gedanke an Trennungen bei Dir Rückfälle auslöst. Ich glaube, dass das bei mir auf jeden Fall auch was dami zu tun hat. Darf ich Dich fragen, wie Du das genau meinst? Der Gedanke, dass es irgendwann mal passieren könnte oder ist das eine konkrete Angst, weil eine Trennung unvermeidlich ist. Ich dachte in der ersten Zeit der Depression, dass ich mich von meinem Freund trennen muss, weil ich dachte, die Beziehung sei vorbei. Mittlerweile komme ich immer mehr dahin, dass ich glaube, dass es viel mehr die Angst davor war, dass es irgendwann dazu kommen könnte. Verstehst Du was ich meine?
LG Karin
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