Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

skip
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Imagine,
habe das ja auch nicht bös gemeint, denke nur, dass es falsch ist solche Gedanken zu haben und das sie etwas dagegen tun sollte*zwinker*
Da wirst du mir doch sicher zustimmen oder?

Ich freu mich, dass du anscheinend diese Gedanken genauso wie ich nicht mehr hast. Und gönne solche bitteren Gedanken wirklich niemandem.

LG Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Es gibt keine falschen Gedanken, Skippy- das war das erste was ich in meiner Therapie gelernt habe. Man muß die Ängste anschauen und zu ihnen stehen.Die Angst ist nun einmal da.

Ich helfe mir mit einer Gegenvorstellung. Was wäre wenn die Tochter womöglich sechs Wochen hier zuhause frustriert und gelangweilt herumsäße? So helfe ich mir immer am besten.

Ich finde es garnicht schlimm Ängste und Depressionen zu haben, wenn- und jetzt kommt das große Wenn- man wieder rauskommt.

Lieben Gruss Gret.
skip
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Grete,

ich denke schon, dass es falsche Gedanken gibt und zwar diese Gedanken, die uns krank machen.

Naja, man kann nicht alles gleich sehen*zwinker*

Ich freue mich aber, dass du dazu noch Gegengedanken hast)))))


Ich finde es für mich persöhnlich schon sehr schlimm, dass ich Ängste und Depris habe, auch wenn sie im Moment durch`s AD eingedämpft sind. Ich fänds aber auch schlimm, wenn ich einen Arm gebrochen hätte und somit versuche ich mich gerade zu arrangieren.

Ich wünsche dir eine gute Nacht
Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Ich glaube, wir müssen zwischen leichten Depris und den ganz schlimmen unterscheiden, Skippy.

Leichte Depris gehören zu manchen Menschen, sie grübeln einfach mehr, aber es gehört zu ihnen.

Wenn die Depressionen aber so überwältigend sind, dass sie den Menschen lahmlegen würde ich sagen,dass dieser Mensch erkrankt ist und seine Gedanken aus seiner Erkrankung heraus gedacht werden.

Irgendetwas stört mich an dem Wort falsch, sind nicht falsche Gedanken Gedanken die einem jemand anders einsuggeriert hat, die durch Beeinflussung entstehen, die zu diesem Menschen garnicht passen?

Ich habe mir überlegt, warum mich gerade heute der Gedanke an die Reise meiner Tochter so beschäftigt und umhertreibt, ich glaube,es könnte etwas damit zu tun haben, dass mein Sohn morgen aus England zurückfährt und dass ich mir Sorgen mache, ob er gut zuhause ankommt.Die eine Sorge hat die andere gewissermaßen verstärkt.

Ich bin ja so heilfroh, dass es Handys gibt und meine Kinder ihre Ankunft immer melden, dafür belästige ich sie auch nicht mehr mit meinen Ängsten.Das habe ich gelernt.

Gute Nacht, schlafe schön
Gret.
imagine
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Liebe Brittka, deine Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten.

Manchmal nimmt man ja nur dann etwas wahr, wenn es nicht mehr vorhanden ist.

Aber, wenn ich genauer überlege, dann war es ganz bestimmt ein Prozess, der auch immer noch andauert.

Ob der Verzicht auf die Kontrolle etwas mit Vertrauen zu tun hat?

Ich weiß es nicht genau, möglich wäre es, wenn dann ein Vertrauen in eine höhere Macht.

Bei mir war es eher die Erkenntnis, dass ich keinen Einfluss habe, auf andere Menschen ohnehin nicht und auf mich und mein Verhalten auch nur bedingt.

Ich würde das Wort Vertrauen mit Akzeptanz ersetzen.

Es liegt einfach nicht in meiner Macht, die Dinge, die geschehen sollen zu verändern, also kann ich auch damit aufhören alles kontrollieren zu wollen, um meine Angst in Schach zu halten.

Natürlich habe ich immer noch Angst, aber sie frißt mich nicht mehr auf, ich habe gelernt, dass das Leben seine eigenen Regeln hat.

Ich kann Gret so gut verstehen und bin gleichzeitig unendlich froh, diese Riesenverantwortung, die auf meinen Schultern gelegen hat loszusein.

Geholfen hat mir hierbei bestimmt, dass meine Tochter ausgezogen ist und ich einfach nicht mehr so viel mitbekomme, aber auch so lapidare Sätze, Gott wird es schon richten, fallen mir in diesem Zusammenhang ein.

Wie er es dann letzlich für gut befindet, das weiß ich natürlich nicht,aber ich spüre in mir die Kraft, mein Schicksal anzunehmen.

Ich merke gerade wie schwierig es ist dir meinen Weg zu erklären, den ich ja immer noch suche, an dessen Ende ich noch lange nicht angelangt bin.

Aber ich glaube, am meisten hat mir geholfen zu erkennen, dass ich die Dinge, so wie sie sind akzeptieren muß.

Versteh mich bitte nicht falsch, auch ich kämpfe durchaus um meine Rechte und um meine Genesung, also ich sitze jetzt nicht fatalistisch hier rum, ich versuche nur zu unterscheiden, worauf ich Einfluss habe und worauf nicht.

Ich hoffe, ich konnte mich etwas verständlicher machen, wenn du aber noch Fragen hast, dann stelle sie mir ruhig, ich werde versuchen, sie dir zu beantworten

Liebe Grüße sendet
imagine

Lieber Albert,
Da hast du recht, es gibt so unendlich viele Fragen und oft nur so wenig Antworten
Das mit deiner Vertreibung hat sicher nichts mit der Tatsache zu tun, dass du ein Nachkriegskind bist, sondern ich glaube, dass es heut im allgemeinen schwer ist, eine Heimat zu finden und wenn, dann nur in dir selbst
Sei lieb gegrüßt und sachte umarmt und ich schicke dir den Duft des Lavendels
Imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
chrigu
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von chrigu »

Hallo zusammen,

Verlust und Vergänglichkeit sind Themen, die mich auch sehr beschäftigen.
Die Angst davor, mir liebe Menschen zu verlieren, ist groß. Die Erkenntnis, dass das zum Laufe des Lebens gehört, ist zwar da. Trotzdem bin ich überzeugt, dass ich den Tod eines mir Nahestehenden nie überwinden könnte.
Aber: Ist das nicht gut so? Insgeheim und sehr egoistisch wünsche ich mir auch, dass die Menschen, die mich mögen, meinen Tod nicht überwinden könnten, nicht ganz. Zumindest sollen sie mich nie vergessen. Aber es soll ihnen gut gehen, sie sollen trotzdem glücklich werden können. Dennoch wünschte ich, ich würde eine fühlbare Lücke hinterlassen.

Doch das Thema Verlust beschäftigt mich auch noch auf eine andere Weise: Kann ich mich voll und ganz und mit allem, was ich habe und bin, jemandem hingeben? Kann ich das riskieren, obwohl ich nicht weiß, ob ich nicht doch wieder verlassen werde? Mein Verstand sagt ja, mein Gefühl auch. Und doch, irgendetwas in mir hindert mich, diesen Schritt zu gehen. Aber warum? Ich kann es mir nur mit der Angst vor Verlust, dem Verlassenwerden, erklären.

Verwirrte Worte von einer verwirrten
Chrigu
skip
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Sorry, aber wenn ich heute so eure und meine iegenen Worte lese, komme ich mir plötzlich so eiskalt vor. Knallhart gegenüber dem was kommen mag (kenne ich garnicht von mir)

Habe aber eben sowieso das Gefühl eine Scheissegalstimmung zu haben*wo das nu wieder her kommt* Mag nichts an mich ranlassen((((

Vielleicht weil ich Dienstag die neue Thera anfange?

Keine Ahnung wollte euch nur mal drücken
Skippy (die denkt, dass chrigu ihre Schwester niemals verlieren wird*zwinker*)
Der Weg war schon immer das Ziel
imagine
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Hallo ihr Lieben,
ich habe ein schönes Gedicht von Herrmann Hesse gefunden, dass ganz gut zum Thema passt

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegensenden
wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde

Herrmann Hesse

Ich wünsche euch allen einen schönen Sonntag, so wie ihn sich jeder einzelne wünscht

imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Liber
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Liber »

Liebe Imagine,

zuerst möchte ich dir sagen, dass mir deine Beiträge sehr viel geben.

Ich gewinne aus ihnen den Eindruck, dass du auf deinem Weg schon viele wichtige und gute Schritte vorangekommen bist und bin froh, dass du das mit uns teilst. Und ich danke dir für deine heutige Antwort!

Ich kann auch gut nachvollziehen, dass es sich bei der Lebenseinstellung, die du beschreibst, um einen fortdauernden Prozess handelt, an dem es keinen Endpunkt gibt.

Ich bin ja selbst in meiner Psychoanalyse in einem ähnlichen Prozess.

Das Entscheidende, das worauf es ankommt, das sehe ich in der inneren Gelassenheit, die du beschreibst.

Ich denke da an diesen guten Spruch, der oft zitiert wird ...

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu ändern,
die ich ändern kann
und die Weisheit,
das eine vom andern zu unterscheiden

So oft habe ich ihn schon gelesen, aber erst jetzt beginne ich allmählich, ihn zu verstehen. Und zu erkennen, dass eine ganz tiefgehende Lebenshaltung in ihm enthalten ist.

Ja, und nun geht es darum, wie ich diese Haltung gewinnen kann.

Du sagst, es ist ein Prozess. Ein Lernprozess. Ich glaube das auch!

Wie kann nun dieser Lernprozess ausgelöst werden, wie kann ich zu einer solch akzeptierenden Haltung kommen?

Ich habe in der Psychoanalyse ab und an die Erfahrung gemacht, dass eine Erkenntnis, die tiefer geht als der Verstand, die auch die Gefühle erreicht, alte Einstellungen verändern kann. Dadurch können Steine von der Seele genommen werden.

Aber es ist dann wichtig, auf diesem Weg auch zu bleiben und ihn weiterzugehen.

Noch eine Frage am Schluss, liebe Imagine: hast du Wege dafür gefunden? Vielleicht eine kreative Tätigkeit oder Meditation ...?

Jetzt wünsche ich dir einen schönen Sonntag-Nachmittag und liebe Grüße

Brittka

Das Hesse-Gedicht "Stufen" ist übrigens eines meiner Lieblingsgedichte
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Obwohl ich nie Alkoholikerin war bin ich in einem Freundeskreis für Suchtkranke und Angehörige. Veranstalter ist die Diakonie.
Ich gehe dorthin weil mein Freund Alkoholiker ist, aber vieles von dem was dort gesagt wird ist mir so unendlich vertraut.

Früher hätten mich keine zehn Pferde in eine solche Gruppe gebracht, allein das Wort Gruppe ließ mich zusammenschrecken. Letztes Jahr ging ich zu VHS- Kursen (Streitmanagement, soziale Kompetenz) und habe entdeckt, dass ich mich in einer Gruppe sehr wohl fühlte, mir hat es nur gestunken, dass der Kursus nach 3 oder 5 Stunden aus war, gerade wenn man sich aneinander gewöhnt hatte.

Ich glaube, diesen Weg ermöglichten mir virtuelle Gruppen, Foren, Chat, das ständige Üben dort machte mir Mut zu realen Gruppen.

Ich denke, ich bin vielleicht süchtig nach Beziehungen, mein psychischer Zustand hängt ganz entscheidend davon ab in welcher Stimmung gerade mein Freund ist, ob er getrunken hat oder nicht,ob die sehnlichst erwartete sms von Sohn oder Tochter kommt und und und.

Ich bin auch zur Zeit gefrustet, weil von einer Freundin die verreist ist, keine sms kommt, wie es ihr geht, ob sie gut angekommen ist, auch sie kann ich nicht einfach einmal loslassen. Eine andere Freundin meinte, ich würde ja alles erfahren, wenn sie wieder zuhause sei und solange hätte es doch Zeit.
Ich werde gerne " mitgenommen" und kann nicht loslassen.Das ist vielleicht auch eine Art von Sucht, vielleicht fühle ich mich auch deshalb bei den Alkoholikern so wohl. Ich habe eine lange Analyse hinter mir und großen Gewinn daraus gezogen, aber ich habe das Gefühl, dass die Gruppe in der ich jetzt bin, noch das Tüpfelchen auf dem i sein könnte.Menschen die die gleichen Dinge mitmachen wie man selber können manchmal besser helfen als Therapeuten, wenn ich auch eine Therapie für den ersten Schritt halte. Vor zehn Jahren hätte ich keineswegs die Reife für eine solche Gruppe gehabt.

Die Gesunden haben sich selber, sie ruhen in sich selber wie der Kern in der Frucht.
Ob wir an Störungen des Gehirnstoffwechsels leiden oder an einer Störung frühkindlicher Beziehungen bleibt sich im Beziehungsgefälle gleich- wir empfinden anders als andere. Ich glaube wenn man sich das richtig klarmacht kann man dem anderen auch viel eher verzeihen dass er nicht auf einen so eingeht wie man es gerne hätte,denn Depression ist auch Wut die man gegen sich selber richtet.

Gret.
Tinus
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Hallo ihr alle,

ich möchte euch nur kurz Bescheid sagen, dass ich jetzt eine Woche in den Urlaub fahren und deshalb hier nicht schreiben werde.

Danach bin ich wieder da! Und werde auch in Ruhe eure letzten Beiträge lesen.

Bis dahin.

Liebe Grüße

Tinus
AfricanSun
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von AfricanSun »

Liebe Tinus,
ich danke dir für deine lieben Worte und sorry das ich erst jetzt antworte aber momentan geht es mir seelisch nicht besonders gut, aber ist ne andere Geschichte. Ich hoffe du bist nicht alzu böse auf mich.

Ich denke die Verlustängste haben nichts mit religiösen infern einen Zusammenhang, sondern du machst dir Gedanken, wie es nach dem Tod weitergeht. Jedoch denke ich immer noch, das du es mit deinen Therapeuten/in mal besprechen solltest, auch wenn es verdammt schwer fällt, ich weiß wie das ist.

Ohja wahre Freunde wenn man sie hat, sollte man wirklich festhalten auch wenn man Angst hat davor sie zu verlieren. Ich bin gerade auf den guten Weg meine Freunde zu verkraulen, weil ich keinen momentan um mich ertrage. Auch wie du kann ich mir kein Leben ohne menschliche Bindung vorstellen, egal ob Freunde, Panterschaft etc.

Ich kann deinen Schmerz sehr gut nachvollziehen, den ich selbst habe auch Angst meine liebsten die ich noch habe zu verlieren. Aber ich denke das bringt auch unsere Krankheit und Ängste mit sich, vor allem wenn man mit dem Tod und verlieren konfrontiert war.

Leider lässt schon wieder meine Konzentration nach und hoffe einiges zu deinem Thread schreiben zu können.

Ich nehme dich mal virtuell lieb in den Arm und leihe dir meine Schulter aus um dich anzulehnen und hoffe es hilft dir ein wenig.

Es grüßt dich ganz herzlich
Mone

Chinesische Weisheit: Auch wenn man am Gras zieht, wächst es jedoch nicht schneller.
Tinus
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Hallo Einstein, Imagine, Blackjack, Skippy, Brittka, Grete, Chrigu und Mone,

ich bin schon seit einigen Tagen wieder aus dem Urlaub zurück. Mir geht es aber nicht besonders gut und deshalb melde ich mich erst jetzt wieder.

Zunächst einmal möchte ich euch für euren vielen Gedanken und auch für die Gedichte danken.

Auf ein paar Dinge möchte ich noch einmal zurückkommen.


Liebe Brittka,

ich danke dir für deine lieben Worte! Ja, ich habe das Baby in der Welt willkommen geheißen und es war okay für mich.

Du fragst: Werde ich die Trennung überleben? Diese Frage stelle ich mir auch. Und wenn ich überlebe, wie werde ich überleben? Wie lange werde ich traurig sein? Werde ich jemals über den Verlust hinwegkommen?
Diese Fragen kann ich mir im Vorhinein nicht beantworten.
Mir steht in kommender Zeit der Abschied von meinem Meerschweinchen, das mir sehr wichtig ist, bevor. Ich trauere schon jetzt. Aber jetzt bin ich mir sicher, dass alles Schöne, das ich mit meinem Tierchen erleben durfte, meine Trauer wert ist.


Liebe Skippy,

Trauer zulassen, Angst zulassen. Ich glaube, dass das ganz wichtige Dinge sind.
Was macht man aber, wenn man Gefahr läuft, von der Trauer davongespült zu werden?


Liebe Imagine,

du schreibst, die Angst frisst dich nicht mehr auf. Wie bist du dahin gekommen? Ich fühle mich genauso - aufgefressen von Angst, Wut und Traurigkeit.


Liebe Chrigu,

ich kann deine Angst vor dem Verlassenwerden nachfühlen. Das ist auch eine meiner größten Ängste.


Liebe Mone,

danke für das in den Arm nehmen und dass ich mich anlehnen darf !


Vielleicht mögt ihr ja auch jetzt noch über das Thema sprechen?

Liebe Grüße

Tinus
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Tinus,
wieso steht dir der Abschied von deinem Meerschweinchen bevor? Ist es krank?
Ich greife nur den Punkt auf, da wir schon lange Tiere haben, gerade Meerschweinchen und ich weiß wie man sich fühlt wenn ein Tier geht.

Lieben Gruss
Gret
Tinus
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Liebe Grete,

ja, eins meiner beiden Meerschweinchen ist krank. Es ist schon 6 Jahre alt und war bisher ziemlich fit. Nun hat es einen großen Tumor im Bauch und die Tierärztin meinte, es sei nichts mehr zu machen. Sie möchte aber fressen, es klappt nur nicht so gut und solange sie leben will, möchte ich sie nicht einschläfern lassen.
Ich überlege auch, ob ich am Wochenende nicht doch noch mal zu der Tierärztin gehe, die ich schon lange kenne und die auch schon mehrere meiner Meerschweinchen operiert hat, um noch eine zweite Meinung einzuholen..
Ich habe wieder ein kleines bisschen Hoffnung, dass es vielleicht doch noch einmal gut werden könnte. Vielleicht ist die Hoffnung grundlos, aber momentan tut sie mir gut.

Liebe Grüße

Tinus
skip
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Tinus,

schön, dass du das Thema wieder aufgreifst und dich weiter damit auseinander setzten möchtest.

Leider weis ich dennoch auf deine letzte Frage an mich keine Antwort mehr. Du bohrst so weit in mir drinnen, dass auch mir so einige Zweifel in dem bisher geschriebenen aufkommen.

Meine Frage dazu wäre dann, warum lässt man es zu von der Trauer davongespült zu werden? Warum kann man mal wieder nicht rechtzeitig einen anderen Weg finden die Trauer zu verarbeiten?

Vielleicht weis jemand anders eine Antwort darauf? Warum isdt man dann wie im Fall von Tinus total machtlos dem gegenüber?????

LG Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Tinus,
genau das gleiche war bei einem unserer Meerschweinchen der Fall. Wir haben es operieren lassen, ein paar Stunden nach der OP ist es gestorben.
Früher ging ich andauernd zum TA, machte lauter lebensverlängernde Maßnahmen, heute würde ich natürlich auch noch gehen wenn das Tier nur akut krank wäre aber auf lebensverlängernde Maßnahmen ließe ich mich nicht mehr ein.
Die Aufbauspritzen bei alten und kranken Tieren habe ich als fast unheimlich erlebt,einen Tag lang war das Tier fast wieder einmal das alte, es war richtig gespenstisch, dann starb es.
Lieben Gruß
Gret
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

P.S Solange das Tier Freude an seinem Leben und keine Schmerzen hat, würde ich es auch nicht einschläfern lassen.
Ich glaube mich zu erinnern, dass Meerschweinchen zittern wenn sie Schmerzen haben.
deliverance
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von deliverance »

Hallo. Ich habe dieses thema eben erst entdeckt und beziehe mich auf Tinus´allererstes Statement.
Ich habe mich nämlich bis jetzt noch nicht so recht getraut das hier anzusprechen, aber diese Angst macht mich irre... Immer, wenn mein Arm eingeschlafen ist oder sonst irgendwas ziept, denke ich gleich: Das ist ein Herzinfarkt. Das war´s. Ich habe solche angst, alle alleinzulassen. Ich darf gar nicht daran denken, meine arme Mutter... Und dann kommt wieder dieser Druck: wie kann ich gehen, ohne vorher etwas wirklich großes geleistet zu haben? Ich werde als versager sterben, ich bin noch nicht so weit!
Ich traue mich auch nicht wirklich, beziehungen einzugehen. Zum einen liegt das daran, dass jeder mensch, dem ich je vertraut habe, mich schrecklich enttäuscht und verletzt hat. Zum anderen will ich aber auch nicht, dass ich jemandem zu sehr ans herz wachse, weil ich vielleicht irgendwann nicht mehr da bin... Das ist nicht unbedingt nur aufs sterben bezogen, sondern generell... Ich weiß, wie es ist, jemanden sosehr zu vermissen dass es dich zerreißt... ich will das niemandem antun... Ich habe es schon einmal getan, und ich habe gesehn wie er gelitten hat! Und dann denke ich wieder, dass ich niemandem gut tue... Aber obwohl ich das weiß, will ich nicht gehn. Ich habe so fürchterliche angst, zu sterben ohne jedem gesagt zu haben, was ich über ihn denke. Um mit alten Streitereien aufzuräumen. Ich nehme mir immer vor, meiner Familie und freunden viel öfter zu sagen, dass ich sie liebe, aber ich kann es nicht. Ich kann keinen anderen lieben, wenn ich nichtmal mich selbst liebe.

Eure traurige und verwirrte may
"Die Frage ist nicht, woher wir kommen, sondern wohin wir gehen- und ob wir gehen!"
imagine
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Liebe may
wenn ich darf, nehm ich dich einfach ein wenig in den Arm und wiege dich, wie man ein kleines Kind wiegt
Alles Liebe dir
Imagine, die auch alle anderen in diesem Thread grüßt
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Tinus
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Liebe May,

mir fallen spontan ein paar Fragen zu deinen Worten ein.

Hast du einen objektiven Grund zu glauben, einen Herzinfarkt zu bekommen oder ist es "nur" das Gefühl?
Das frage ich, weil ich eine zeitlang davon überzeugt war, mein Herz sei krank, bis ich mich von einem Kardiologen untersuchen ließ und er mir sagte: "Frau..., so sieht ein gesundes Herz aus!"

Hast du Angst vor dem Sterben, weil du andere dadurch im Stich lassen würdest?
Inwiefern wäre es deine Schuld, wenn du wirklich z.B. an einem Herzinfarkt sterben würdest?

An wen denkst du, den du alleine lassen würdest?

Du liebst andere aber schon so sehr, dass du sie nicht alleine lassen möchtest. Oder hat das einen anderen Grund?

Vielleicht helfen dir diese Fragen ein bisschen weiter.


Liebe Grüße

Tinus
deliverance
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von deliverance »

Liebe tinus,
ich werde versuchen deine Fragen zu beantworten- auch für mich selbst.
erstens: ich habe keinen wirklichen Grund, zu denken, dass ich einen Herzinfarkt kriegen könnte. Ich habe zwar zu hohen Blutdruck, aber sonst bin ich gesund. Ich bin nur zu sensibel, wenn ich z.B. berichte darüber lese. Kürzlich habe ich im fernsehen gesehen, dass immer mehr jüngere Leute an infarkten oder schlaganfällen sterben, ohne dass es dafür anzeichen gab. Oder dass man thrombose bekommt, wenn man fliegt. Bei kleinen Hautveränderungen denke ich sofort: Krebs! Oder ein verschleppter zeckenbiss. Ich habe keinen Grund zu all diesen Annahmen, aber meine Angst ist größer als meine Vernunft. Wenn ich etwas von einem mord lese oder einer Vergewaltigung, denke ich sofort: das kann dich jederzeit treffen. Wenn ich abends allein nach hause laufe muss ich am Friedhof und an einem kleinen Waldstück vorbei. Den ganzen Weg über plane ich, wo ich mich in dem Moment am besten verstecken kann, wenn ein wildschwein kommt oder ein mörder. Ich denke dann: wenn er genau hier auftaucht, schaffe ich es vielleicht zu dem Grundstück dort drüben. Und ein paar meter weiter: wenn hier ein tier kommt, kann ich auf den Kleintransporter da klettern. bei uns gibt es keine Wildschweine und es ist noch nie jemand vergewaltigt oder ermordet worden. Aber ich habe trotzdem angst.
Dann zu der frage wen ich allein lassen würde- die ist schon schwerer für mich. Ich weiß, dass im moment außer meiner familie und einer einzigen freundin niemand da ist. Aber früher hatte ich viele freunde, die mir sehr geholfen haben und für die ich auch immer da war. Sie haben zwar den kontakt mehr oder weniger abgebrochen, aber meiner meinung nach nur, weil es ihnen im Moment gut geht... Ich kann sie doch nicht allein lassen, falls es ihnen irgendwann wieder schlecht geht! Ich weiß genau, wie sie denken, ich kenne alles aus ihrem Leben. Vielleicht ist der begriff "ich will sie nicht allein lassen" auch nur eine spiegelung meiner eigenen angst. Wenn ich sage "ich will sie nicht allein lassen" denke ich: SIE haben mich allein gelassen! Ich will nicht, dass sie ganz verschwinden! Ich will ihnen nicht antun, was sie mir angetan haben!
Die sache mit der Liebe... das ist ein heikles thema. Es gab ganz wenige leute, für die ich alles getan hätte, die ich mehr als alles geliebt habe, und jeder hat mich enttäuscht. Das waren vor allem freundschaften. Und keiner von ihnen hat mir etwas zurück gegeben. Ich habe das gefühl, als würden meine gefühle nicht reichen. Ich kann sie nicht mit meiner Liebe halten. Und deshalb denke ich, dass ich vielleicht gar nicht lieben kann. weil es nie positive reaktionen darauf gab. Wenn ich meinem besten Freund gesagt habe: Ich bin so froh, dich zu haben, ich will dich nie verlieren! Dann sagte er Danke und fing ein neues thema an. Und so sehe ich das auch. Es gibt mir keiner etwas zurück und deshalb habe ich den glauben verloren.
So, das ist jetzt wirklich sehr lang geworden... vielleicht liest sich das etwas chaotisch, aber ich muss die ganzen gedanken in meinem kopf erstmal ordnen.
Danke fürs zuhören und für den Denkanstoß.
May
"Die Frage ist nicht, woher wir kommen, sondern wohin wir gehen- und ob wir gehen!"
Birgit49
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Birgit49 »

Liebe Tinus,

wenn ich jetzt schreibe, dass Endlichkeit zum Leben dazu gehört, hört es sich wie eine Platitude an und doch ist dieses Wissen, Bestandteil meines Lebens.

Ich habe schmerzlich gelernt, loslassen zu können und möchte Dir gerne schreiben, wie.

Zur Vorgeschichte:

Wie Du vielleicht gelesen hast, lebe ich in Berlin, meine Eltern lebten zu dem Zeitpunkt von dem ich Dir gerne schreiben möchte, in der Nähe von Lüneburg, d.h. ca. 250 km von mir entfernt. Außerdem war ich zu dem Zeitpunkt voll berufstätig, Mutter eines 19-jährigen Knaben, der noch zur Schule ging und was halt so noch anlag.

Ende Juli 1996 erlitt meine Mutter einen Schlaganfall und kam, klar, in eine Klinik, jedes Wochenende (Freitag – Sonntag) habe ich mich um meine Mutter gekümmert, meinen Vater versorgt. Nun war für Ende August mein 14-tägiger Jahresurlaub geplant. Da es meiner Mutter wieder besser ging, gelang es mir mit Hilfe der Sozialarbeiterin der Klinik, nach Kampf mit der Krankenkasse sowohl meine Mutter als auch meinen Vater in einer Reha-Klinik (in einem Zimmer) unterzubringen, so dass ich einigermaßen meinen Urlaub genießen konnte. Am vorletzten Tag meines Urlaubes erhielt ich die Nachricht, Mutter mit akuten Atemproblemen ins Krankenhaus gekommen, also direkt vom Flughafen zu Muttern. Meine Mutter war manchmal ein sturer Mensch, was sie nicht wollte, wollte sie nicht und das Wörtchen „muss“ hat sie gehasst wie die Pest. Also, meine Mutter hatte für sich beschlossen, ich bin doch nicht das „Versuchskaninchen“ für die Ärzte und auf jedes, Frau ….., sie müssen, reagierte sie mit „Trotz“, egal, was es war, ob essen oder, was viel schlimmer war, trinken, ob Tabletten oder, was weiß ich. Seit diesem Zeitpunkt kenne ich jede Menge Umschreibungen für das Wörtchen „muss“. Natürlich ging es ihr gesundheitlich immer schlechter, ich war jedes folgende Wochenende bei ihr, habe mit den Ärzten gesprochen, mit und um sie gekämpft. Nach dem man ihr dann noch einen Herzschrittmacher eingesetzt hatte, haben wir sie in ihr Zuhause geholt, das Einzige, was sie wirklich wollte und meine Hoffnung, dass es ihr dort wieder besser gehen würde und sie sich erholen könnte. Mit Hilfe meines Vaters, der einfach nur hilflos war, ihres Arztes, eines Pflegedienstes haben wir versucht, ihr Leben wieder lebenswert zu machen. Dann kam der 3. Advent, ich war wie immer das WE bei ihr und hatte meinen Sohn gebeten, mich abzuholen und dabei, natürlich seine Großmutter zu besuchen. Als mein Sohn dann kam und meine Mutter nur noch fähig war ihrem einzigen, über alles geliebten Enkel, zart die Hand zu drücken, wusste ich, sie wird es nicht mehr „packen“, in diesem Moment nahm ich Abschied, Abschied von meiner Mutter. In diesem Moment wusste ich aber auch, meine Mutter wollte nicht mehr, jeder weitere Kampf wäre sicher nicht in ihrem Interesse. Ich musste loslassen und ich konnte dieses dann auch, als sie 4 Tage später starb. Bis wir aus Berlin kamen, „wartete“ sie auf uns, mit einem völlig entspannten, fast faltenfreien, zufriedenen Gesichtausdruck, da wusste ich, ich hatte richtig gehandelt. Jeder weitere Kampf um ihr Leben wäre vielleicht in meinem Interesse gewesen sicher nicht in ihrem. Natürlich war ich in dem Moment unendlich traurig und doch …….

Die gleiche, na ja fast die gleiche, Erfahrung machte ich beim Tode meines Vaters im Jahr 2001.

Und heute, fast 10/5 Jahre später, sind meine Mutter und mein Vater immer noch bei uns, wir erinnern uns, sprechen über sie, oft in der Gegenwart, benutzen viele ihrer Worte als „geflügelte“, sie leben immer noch mit uns, auch wenn sie körperlich schon so lange nicht mehr anwesend sind.

Mein Fazit, loslassen um sie behalten zu dürfen.

Vielleicht kannst Du aus meinen Worten ja eine Kleinigkeit für Dich und Deinen Umgang mit der Endlichkeit "herusziehen".

Ganz liebe Grüße

Birgit,

der es natürlich auch leid tut, dass es Deinem Tierchen so schlecht geht und, die mit Grauen an den Tag denkt, an dem es bei ihrem fast 13jährigen Dackel einmal der Fall sein sollte, aber auch ihn werde ich dann loslassen können, denn begleiten wird er mich mein ganzes weiteres Leben.
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
ils_pixent9
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Birgit,
mit meiner Mutter verhielt es sich genauso: sie sagte immer wieder sie habe keine Lust mehr zu leben und es war ernst gemeint.
Lacht mich bitte nicht aus wenn ich folgendes erzähle.
Ich habe ja schon von Mampfi unserem erstem Kaninchen gesprochen das ich über alles liebte und von dem ich mir richtig beschützt vorkam.
Ich sagte ihm oft, er dürfe nicht sterben, gerade weil ich Angst davor hatte. Und mir war so als blicke er mich aus seinen braunen Hasenaugen an und nickte.
Dann war er 8 Jahre alt, wurde scheu, was er nie vorher gewesen war, wollte jedenfalls nicht mehr herumlaufen nur noch im Käfig sein.
Eines Abends saß er neben mir auf dem Stuhl, ich streichelte ihn, das Fell war so zottelig, er wirkte so alt und gebrechlich.
Und ich sagte zu ihm: Mampfi, ich gebe dir dein Versprechen zurück, wenn du willst,darfst du sterben.
Am nächstem Morgen war er tot.
Das ist jetzt acht Jahre her, aber ich sehe Mampfi immer noch vor mir er war das liebste und anhänglichste Kaninchen.
Ob das neue Kaninchen auch so wird, natürlich anders, aber mit dem engem Bezug zum Menschen?
gret.
heike56
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Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von heike56 »

Hallo Birgit,

Du sprichst mir mit deinem Bericht aus der Seele. Meine Mutter ist an Krebs gestorben. Sie hatte keine Schmerzen und wollte irgendwann dann auch gehen. Als ich sie sah, nachdem sie gestorben war, hatte sie auch so einen entspannten zufriedenen Gesichtsausdruck. So, als ob alle Last von ihr abgefallen war. Ein sehr tröstliches Bild.
Und mir geht es wie dir. In mir ist sie immer noch lebendig. Auch mein Freund und ich zitieren immer wieder geflügelte Worte.

Die Trauer, wenn jemand stirbt ist sehr groß, aber wenn man spürt er ist in der Erinnerung noch lebendig, mildert das schon.
Vielleicht fällt das Loslassen auch einfacher, wenn man schon lange Zeit nicht mehr so engen Kontakt hatte.

Ich habe mal von einer älteren Frau gehört, die sagte, ich habe so viel erlebt(nicht nur negatives), dass ich jetzt gehen möchte.
Schön, wenn man das Leben dann irgendwann loslassen kann.

Liebe Grüße

Heike 47
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