Reha umsonst - dank meiner Versicherung

winnie
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von winnie »

Sehr verehrte Louise,

wenn Du mal genauer hingeschaut hättest, wäre Dir vielleicht aufgefallen, daß ich heute explizit auf ein Posting des Docs geantwortet habe. Aber genau hinsehen ist wohl sowieso nicht Deine Stärke. Denn was der Doc mit seinem Einwurf sagen wollte, hast Du ganz offensichtlich nicht verstanden. Am besten lies ihn noch ein paarmal, vielleicht macht's ja irgendwann klick.
Ich brauche übrigens keinen zu Hilfe zu rufen, keine Sorge, ich bilde mir meine Meinung schon selbst. Deine unter dem netten Deckmäntelchen der Fürsorglichkeit für alle Armen und Verfolgten des Forums versteckten Sticheleien und Stänkereien könntest Du allerdings allmählich mal lassen, es langweilt nämlich. Wie wär's statt dessen mal mit besser hingucken? Mit Rolles alten Threads könntest Du ja schon mal 'n bißchen anfangen zu üben.

Du scheinst ja echt zu denken, wir wollten hier den armen Rolle fertigmachen... So was Stinkgemeines aber auch, wir hacken ja aus lauter Spaß auf ihm rum und ignorieren sein tragisches Schicksal...
Mannmannmann.
Wie gesagt, wie wär's mal mit genauer hinschauen?

Aber was mach ich mir eigentlich die Mühe, Du wirst ja wahrscheinlich nicht mal DIESES Posting genau lesen, sondern Deine Scharen um Dich sammeln und mir wieder irgendwas Spitzes an den Kopf werfen.
Also laß ich's einfach. Ist's nicht wert.

Winnie

P.S.:
Doc, Sie haben Recht.
Sorry.
wanderin
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von wanderin »

Liebe Winnie,

mit deinem Beitrag stellst du dir selber ein Zeugnis aus. Hatte schon gewartet auf deine Reaktion.

Guten Abend

Louise
winnie
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von winnie »

Doc, sorry, eins muß noch sein:

Lieber Cyrano,

hier handelt es sich beileibe nicht um eine "Gruppe, die sich einig gegen einen einzelnen" ist.

Sondern schlicht und ergreifend um eine (unvermeidlicherweise immer größer werdende) Anzahl völlig individueller Personen, die sich ansonsten untereinander übrigens durchaus nicht immer so unbedingt einig sind, aber jede für sich aus (jeweils eigener) längerer Erfahrung mit Rolles Postings heraus zu einem ähnlichen Schluß gekommen ist.
Und glaub mir, von denen, die sich heute noch so fürchterlich über "uns böse Allianz" empören, werden in einigen Wochen etliche zu dem gleichen Schluß gelangen...

Zufall...?

Gruß,
Winnie

Und jetzt ist Schluß mit meinen Beiträgen hier. Endgültig.
wanderin
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von wanderin »

.
maggy
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von maggy »

Lieber Doc,
da Sie ja von einer "schön langsamen Beendigung" geschrieben haben, kann ich ja auch noch meinen Senf in diesen Thread setzen:
Rolle habe ich schon vor 2 Jahren ein paar mal geantwortet und bin überzeugt: er wird SEINEN WEG gehen, so oder so.

Es erstaunt mich aber von Ihnen zu lesen,
>.ich befürchte, dass sonst wieder gestritten wird...<
Das ist das was der Depression einen wunderbaren Nährboden bereitet: Die Furcht vor Streit und Konflikten.
Also lassen Sie die, die streiten wollen doch streiten. Der beste Weg zur Genesung was ich während meiner Ausbildung als Mediatorin am eigenen Leib und an meiner Seele erfahren konnte .

Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
heike56
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von heike56 »

Guten Morgen,

jetzt nochmal mein Senf dazu. Gäbe es hier produktiven Streit würde keiner der Moderatoren wirklich eingreifen. Aber was hier immer mal wieder abläuft, geht in nicht in eine klärende Richtung, sondern endet in gegenseitiger Beschimpfung. Und das bringts nun wirklich nicht.

Liebe Grüße von

Heike 47
albert
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von albert »

ja warum hier sich soviel aufregen?
Rolle hat seine Risiken abgewogen, er hat versucht seiner Verantwortung gerecht zu werden und er hat Pech gehabt. Jetzt ist er in einer wesentlich verschlechterten Situation. Ich kann verstehen, dass es schwierig ist, sich damit neu einzustellen. Ich sage nicht, sich damit einrichten oder arrangieren. Aber das wird zweifellos Zeit brauchen und dann kommen neue Schläge von amtlicher Seite und aus dem Forum "Rat-"Schläge.

Lieber Rolle,

nimm dir Zeit für dein Leben, so wie es ist und mach was draus. Kümmere dich nicht zuviel um nachträgliche Besserwisserei.
Gruß
Albert
Schnarchi
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Schnarchi »

Hi Maggy

>>>Das ist das was der Depression einen wunderbaren Nährboden bereitet: Die Furcht vor Streit und Konflikten.<<<

Genau DAS isses Maggy ! Wie soll man aufrecht leben, wenn man immer nur devot durch die Gegend kriecht und um jedes Anecken einen grossen Angstbogen macht ...?

Um den Streit dennoch nicht zu nähren, vielleicht nochmal wat anderes für uns Rolle...

Moin Rolle ,

was um Himmels Willen, ...alternativ in drei Teufels Namen..., erwartest Du genau von dieser Diskussion hier ?

Mannnnnnn .......mach' doch das ganze Prozessierereigeeier nicht zum Lebensinhalt.
In Wirklichkeit nimmt das ganze in Monaten letztendlich doch nur wenige Stunden in Anspruch.

Am besten setzte Deine Frau und Deine Tochter innen Mercedes, und dann fährste mit Ihnen an die Ostsee. Dann spielste mit der Lütten, knutscht Deine Frau bisse schielt, und wenn die Kleene nervt, dann verbuddelste einfach ein Spielzeug und lässt es suchen . So, ...und dann frag' Dich mal, ob es nicht eine Freude ist, dass Du erleben darfst, was lange nicht selbstverständlich ist. ...Vielleicht morgen schon nicht mehr möglich.

Leb' nich' am Leben vorbei !

Wenn Du nicht lernst/übst Dir das bewusst zu machen, dann is' Hopfen und Malz verloren....und wennde Pech hast auch noch Polen

Alles andere is'n Fall für'n Onkel Doktor.

.....Übrigens, .....Dein Arbeitslosenvergleich......also, .....so'n Scheiss hab' ich selten gelesen. Aber man kann nicht alles wissen.
Das Du als "ALG 2 Schmarotzer", der seinen "Berater" um Erlaubnis fragen muss wenn er den Wohnort verlässt, bestehen könntest, das bezweifle ich mal ganz stark.
Ich glaube einfach, Dir fehlt der Kontrast, ...oder mit anderen Worten, ...mir scheint, Dir geht's zu gut.

Leb' mal ein bisschen bewusster ! Das hilft gegen Jammern auf sehr hohem Niveau.

Frau und Kind, ...das ist Dein Leben.

Denk' mal drüber nach. ....Und nix für ungut.

Michl
maggy
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von maggy »

Hallo liebe Heike,

Du schreibst:

>Gäbe es hier produktiven Streit würde keiner der Moderatoren wirklich eingreifen. Aber was hier immer mal wieder abläuft, geht in nicht in eine klärende Richtung, sondern endet in gegenseitiger Beschimpfung. Und das bringts nun wirklich nicht.<

Wenn ein Großteil der Menschen die heute Depressionen haben, die Möglichkeit gehabt hätten eine Streitkultur zu entwickeln, wäre ihr Leben sicher anders verlaufen, sie hätten vielleicht mal depressive Verstimmungen aber keine Depressionen.

Also, wie soll produktiv und in eine klärende Richtung gestritten werden, wenn es nie erlernt wurde?

In dem von Dir dargestellten Idealfall (jeder setzt sich produktiv und klärend mit seinen Konfklikten auseinander) hätten wir keine Kriege mehr auf der Welt .

Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Rolfe
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Rolfe »

Seid lieb gegrüßt,

am vergangenen Wochenende habe ich - wohl eher instinktiv - Michaels Rat befolgt und bin mit meiner Frau und der Kleinen an die Ostsee gefahren. So schön es auch war, aber meine Gedanken waren woanders - insoweit ist es für mich alles andere als leicht, nicht "am Leben vorbei" zu leben. Aber das gehört wohl zur Depression dazu...
Im Übrigen war es nicht meine Absicht, das Forum in 2 Lager zu teilen; die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen.
Die hier teilweise extrem geäußerte Offenheit ist für mich nur schwer zu ertragen, weshalb ich dann meistens dicht
mache; sorry. Solche Titulierungen wie
"ewiger Jammerer" oder "Jammern auf hohem Niveau" empfinde ich nicht nur als beleidigend, sondern auch als ungerecht.
Wenn Du, Michael glaubst, ich könnte den Status eines ALG-II-Empfängers - verbunden mit all den damit zusammenhängenden Demütigungen - nicht ertragen, zeigt das mir, dass Du nicht verstanden hast, was ich meine: zu den 4-5 Mio Arbeitslosen zu gehören, wäre zwar auch für mich eine Katastrophe, es wäre aber gesellschaftsgemäß und niemand würde irgendwelche Fragen stellen. Meine Situation dagegen war in den letzten Jahren ebenfalls mit erheblichen Demütigungen verbunden - vor allem aber mit
Unverständnis der wenigen Leute, die in meine Geschichte eingeweiht sind.
Ich bin es einfach leid, mich vor jedem rechtfertigen zu müssen, nur weil meine Umwelt sich die finanziellen pflegebedingten Belastungen einfach nicht vorstellen kann.
Aber egal, ich hoffe, die vielen guten Ratschläge verinnerlichen zu können - auch
Deinen, Bernd ("Lebe nicht am Leben vorbei"),
wenn es auch schwerfällt.
Danke Euch alle, Gruss Rolle
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Trulla »

Hallo Rolle,
es freut micht, dass Du Dich wieder gemeldet hat und Dich von dieser ausufernden Nebendiskussion nicht abschrecken läßt.
Deine Gefühle bezüglich Deines finanziellen Chaos kann ich, glaube ich, ganz gut nachvollziehen.
Bei uns in der Familie hat das dazu geführt, dass wir unser Haus wieder verkaufen mußten. Sicher wir waren selbst Schuld, hatten zu viel Kredite aufgenommen, die uns über den Kopf wuchsen. Die Banken hatten recht. Aber obwohl ich vom Verstand her registriert habe, unser eigenes eigenes Verhalten war falsch und unvernünftig - ich hatte trotzdem Groll in mir. So das Gefühl, das ist ungerecht, dass es bei uns so gekommen ist. Obwohl wir selbst Schuld hatten. Ich habe ganz schön mit dem Leben gehadert. Jetzt ist es ein paar Jahre schon her und die Gefühle haben sich beruhigt.

Ich denke, dass es bei Dir ähnlich sein könnte. Vom Gefühl her findest Du, dass es furchtbar ungerecht ist, dass Deine Versicherung nein gesagt hat und bist richtig sauer auf die und Dein Schicksal.

Ich hatte mal bei meiner Krankenkasse einen Aufenthalt in einer bestimmten Klinik außerhalb beantragt und die haben abgelehnt. Die hatten natürlich ihre fachlichen Gründe. Aber ich habe das wieder ganz persönlich genommen und bin weinend da weg gegangen.
Ich wünsche Dir, dass Du Deine Kraft nicht verlierst.Du hast schon eine Menge Durchstehvermögen entwickelt.
Alles Gute
Trulla
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von heike56 »

Hallo liebe Maggy,

meine Überlegungen sollten in keiner Weise dazu führen, dass Menschen nicht lernen sollten zu streiten. Aber ich denke es in diesem Forum zu lernen ist sehr schwierig.
Man sieht nur einen ganz kleinen Ausschnitt aus dem Leben des anderen, interpretiert seine Vorstellung hinein. Weil man den Hintergrund des anderen nicht kennt, kommt es zu Mißverständnissen. Und daraus entsteht dann *Streit* der wie so oft aus Mißverständnissen gespeist wird.

Für einen Streit braucht man nach meiner Meinung einen Gegner, dessen Mimik und Gestik und Sprache man wahrnehmen kann. Dann kann man lernen Konflikte auszutragen und auszuhalten.

Liebe Grüße von

Heike 47 (die Ausgewogenheit mag )


Rolf, entschuldige, wenn dein Thread jetzt in diese Richtung weiterläuft.
artemis
Beiträge: 912
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von artemis »

Hallo Trulla, hallo Rolle und natürlich hallo Alle.

Trulla schrieb:

<Deine Gefühle bezüglich Deines finanziellen Chaos kann ich, glaube ich, ganz gut nachvollziehen.
Bei uns in der Familie hat das dazu geführt, dass wir unser Haus wieder verkaufen mußten. Sicher wir waren selbst Schuld, hatten zu viel Kredite aufgenommen, die uns über den Kopf wuchsen. Die Banken hatten recht. Aber obwohl ich vom Verstand her registriert habe, unser eigenes eigenes Verhalten war falsch und unvernünftig - ich hatte trotzdem Groll in mir. So das Gefühl, das ist ungerecht, dass es bei uns so gekommen ist. Obwohl wir selbst Schuld hatten. Ich habe ganz schön mit dem Leben gehadert. Jetzt ist es ein paar Jahre schon her und die Gefühle haben sich beruhigt.>

Rolle, es sind diese von Trulla beschriebene Einsicht und Entwicklung, die ich wichtig finde und in deinen Postings nicht lesen kann. Habe ich da was übersehen? Du fängst immer wieder damit an, dass alles mit der Pflege von Angehörigen begann.
In der Situation pflegebedürftige Angehörige zu haben stecken wohl viele. Und die meisten werden für ihre Angehörigen nur das Beste wollen. Aber man muß dabei auch beim real machbaren bleiben, auch in finanzieller Hinsicht. Und ich spreche da durchaus mit Erfahrung. In einem alten Thread von dir schrieb ich dir schon mal, dass auch wir für meine Oma "sorgen" mußten. Wir hätten ihr gerne ermöglicht in ihren eigenen 4 Wänden oder bei uns ihre letzte Zeit zu verbringen. Aber das ging nicht. Sie brauchte rund um die Uhr Betreuung, z.B. konnte sie nicht mehr alleine zur Toilette. Und die Betreuung hätte meine Mutter, die selber nicht gesund ist, allein leisten müssen. Alle anderen waren berufstätig und das zum "Broterwerb" und nicht aus Vergnügen und außerdem lebten sie 100km und mehr entfernt. Die Lösung wäre also nur eine private Pflegerin gewesen und das konnten wir uns nun mal nicht leisten. Also mußte ein Pflegeheim her... Und letztlich war das gar nicht so schlecht. Oma hatte ein schönes Zimmer mit Balkon. Für die gewöhnlichen Hilfen war jemand da. Es wurde dafür gesorgt, dass sie genug trinkt etc. Zum Essen wurde sie immer in den Speisesaal gebracht - nix mit mal eben schnell abfüttern im Bett oder so. Im Haus gab es Aktivitäten. Oma ist gerne zum Singen gegangen. Und nur, weil sie nun im Heim versorgt war, hat das nicht dazu geführt, dass wir sie vergessen haben. Wir haben sie genau so oft besucht wie früher. Aber nun konnten wir wirklich für sie da sein, es ging nicht mehr darum, ob noch genug Klopapier da ist oder ähnliches. Es war Besuch. Wir konnten über manches reden, ihr bei Dingen helfen, die man nicht an Fremde abgeben kann oder mag und wenn es ihr gut ging, sie auch mal ins Auto setzen und einen Ausflug machen. Aus ihrer Wohnung mit der steilen Treppe heraus war das nicht realisierbar.

Warum ich das so ausführlich schreibe? Weil ich denke, dass du von Pflegeheim vielleicht eine falsche Vorstellung gehabt hast. Die wollte ich ggf. etwas zurechtrücken. Aus einer solchen Vorstellung heraus, vielleicht auch aus dem Druck von Verwandten und Freunden heraus, habt ihr damals einen Fehler gemacht und euch finaziell übernommen. Und heute brechen heftige Folgen über euch herein. Das tut mir natürlich leid für dich. Aber trotzdem muß ich sagen: Es kann nicht sein, dass Angehörige für eine Pflege ihre Exsistenz riskieren. Wenn man das tut, macht man meiner Meinung nach einen Fehler. Und das sah sogar meine Oma so, die auch sehr egoistisch sein konnte.

Zu der Einsicht, dass ihr damals falsch entscheiden habt würde ich dich gerne bringen, denn für mich liegt darin der Anfang der Geschicht, wenn ich sie richtig verstanden habe. Aber für mich ist das auch der Anfang sein Schicksal anzuhnehmen und irgendwie noch das Beste draus zu machen.

Ein ungerechtes Urteil habe ich übrigens auch in den Akten. Und das hat ganz schön an mir genagt. Vieleicht war es sogar der Tropfen, der mein "Depri-Fass" zum überlaufen brachte... Trotzdem bin ich froh, dass es in meinen Akten ist und ich mich nicht mehr täglich damit beschäftigen muss. Ändern konnte ich nichts dran und so kann der Blick wieder in die Zukunft gehen. Aber ich hatte wenigstens was Glück, dass nicht meine Exsistenz dran hängt, was mit etwas Pech aber hätte sein können.

Ich kann teilweise nachvollziehen was in dir vor geht, Rolle. Und deshalb würde ich dich manchmal gerne "wach rütteln" wollen. Aber ich denke, sowas wäre, wenn nötig, Aufgabe deines Therapeuten. Und so kann ich dir aus meiner Erfahrung nur den Rat geben: Sieh zu, dass das Thema mit all seinen Folgen zu einem Abschluß in deinem Leben kommt. Das macht frei für Neues. Vielleicht wirst du dafür auch irgendwo nachgeben und ungerechte Nachteile hinnehmen müssen. Sei wütend drüber und dann neu anfangen... Klingt einfach, ist es aber nicht. Dass weiss ich. Auch mich überkommt nach über 15 Jahren noch oft die Wut darüber, und ich denke, ohne dieses Erlebnis, wäre ich heute unbeschwerter, mutiger, hätte mehr Glauben an das Glück im Leben und das Gute im Menschen... Aber was soll es? Es ist passiert. Es gehört zu meiner Geschicht. Die gelegentliche Wut darüber gehört zu meinen Gefühlen. Manchmal lässt sie mich heftig reagieren, wo eher Nachsicht und Milde angezeigt wären... Aber ich will nicht, dass diese dumme Geschichte und andere, die nicht in diesen Thread passen mir jegliche Lebensfreunde nehmen.

Das Glück liegt im Heute und in der Zukunft. Es wahrnehemen, fühlen, ergreifen und genießen werde ich aber nur können, wenn die Vergangenheit mich nicht gefangen hält.

Arte
Tim_Pfeiffer
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Sooooo....
liebe Leute - jetzt hat das letzte posting wieder "die Kurve gekratzt" und widmet sich wieder dem eigentlichen Thema und es wäre schön, wenn das so bliebe.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer-Gerschel
Rolfe
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Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Rolfe »

Danke Arte, an Deinen Schilderungen ist sicher viel Wahres, aber solche Pflegeheime,
wie Du sie beschrieben hast, gab es zu DDR-Zeiten und auch bis Mitte der 90 er Jahre
im Osten nicht (oder nur sehr wenige, für die uns das nötige Westgeld zwecks Bestechung des Personals fehlte). Die allgemeine Situation der Pflegeheime im Osten ist in zahlreichen Dokumentationen kurz
nach der Wende ausführlich beschrieben -
das wollten wir den beiden nicht antun.
Aber Du hast wohl recht: damit haben wir uns finanziell übernommen! Aber wenn das schon so ist und es für uns damals keine Alternative gab: warum soll ich dann zu guter Letzt meine Familie damit zusätzlich bestrafen, indem ich nachgebe und nicht alles unternehme, um meinen Job zu behalten und ohne Verurteilung aus der Sache herauszukommen? Ich würde mir das nie verzeihen, nie! Ruhiger leben könnte ich mit diesem "Einlenken" auch nicht, weil es sich (auch als Jurist) mit meinem Gerechtigkeitsempfinden nicht vereinbaren
würde, meine Familie und mich dafür bestrafen zu lassen, dass wir die beiden eben nicht in ein damals menschenunwürdiges
Heim abgeschoben haben. Dass das Ganze zum finanziellen Chaos geführt hat, ist letzt-
lich zusätzlichen negativen Lebensumständen
zuzuschreiben (Krankheit der Frau, Ausfall der Mietzahlungen pp.), was tausendfach in Deutschland täglich passiert und wofür
- abgesehen natürlich von den übrig-
bleibenden Schulden - jedenfalls niemand bestraft wird und niemand seinen Job
aufgeben muss. Warum also ich? Bin ich als Beamter ein "Übermensch", der sich finanziell nicht verkalkulieren darf -
und wenn doch, dann mit seiner Existenz bezahlen muss?
Das sehe ich nicht ein. Ein Einlenken meinerseits würde nach außen hin jeder als Schuldeingeständnis werten, und zwar nicht in dem von Dir oben geschilderten Sinn,
sondern als Eingeständnis, andere betrogen zu haben! Und gerade das habe ich eben nicht! Es ist schon ein himmelweiter Unterschied, ob man vorsätzlich Kredite aufnimmt im Wissen und Wollen, die Gelder nicht zurückzuzahlen oder ob man sich finanziell einfach verkalkuliert.
Für letzteres lasse ich mich nicht bestrafen!
Selbst wenn es mir danach selber besser gehen würde und ich dadurch irgendwann meinen Seelenfrieden wiederfinden könnte:
meiner Familie kann und darf ich das nicht antun; schließlich würden die beiden darunter leiden.
Gruss Rolle
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Trulla »

Hallo Rolle,
Du hast schon recht. Da ist was ungerechtes dran, daß man als Beamter sich keine finanziellen Verfehlungen leisten darf. Als Angestellter sieht man sich höchstens unangenehmen Fragen des Chefs oder Personalabteilung gegenüber, wenn gepfändet wird. Wie weit das dann geht, daß die Beurteilung sich verändert und dann irgendwann als Kündigungsgrund herhalten muß, ist dann eine andere Sache.

Gleichzeitig erlaube ich mir ein Aber. Ist es so gewesen, daß Du die Augen zu gemacht hast, als die Kreditraten höher wurden, konntest Du das wirklich nicht erkennen? Hast Du wirklich erst gemerkt, daß es nicht mehr zu leisten ist, als es schon zu spät war. Ich weiß, daß die Banken sich auch oft gemein verhalten und einen zu immer neuen Krediten überreden oder auch nur, den Kreditrahmen zu erhöhen. (So war das jedenfalls bei uns)

Es kommt mir so unwahrscheinlich vor, daß Dein eigenes Gefühl nicht früher stop gesagt hat. Ich weiß jedenfalls aus meiner Erfahrung, daß ich ab einem gewissen Zeitpunkt gewußt habe, daß das nicht mehr bezahlbar war. Dann kamen noch einige ungückliche Umstände (Arbeitslosigkeit, Gerichtsverfahren)dazu und wir waren völlig verzweifelt. Es hat dann noch eine ganze Zeit gedauert, bis wir endlich gehandelt haben. Und dann mußten wir uns wegen der Schulden 6 Jahre lang total einschränken, keine Klamotten kaufen, kein Essengehen, kein Wochenendausflug, keine Weihnachtsgeschenke, nichts.
In mir kocht auch noch ab und zu die Wut hoch oder meine Traurigkeit erschlägt mich wieder.
Ich drück Dir die Daumen, daß Du nicht "unehrenhaft" (heißt das so?) aus dem Beamtenstatus entlassen wird. Ich denke, das werden die schon aus dem Grunde nicht machen, weil sie dann Deine ganzen Rentenbeiträge und VBL Beiträge nachzahlen müßten.
Trulla
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Rolfe »

Liebe Trulla,
wenn Du fragst, ob ich wirklich keine Bedenken hatte: ja, wegen des Druckes der Finanzierung der Pflegefälle bin ich sicherlich an die Grenze des gerade noch Vertretbaren gegangen, aber auch das ist nicht strafbar. Ich glaube, ich habe es schon mal geschrieben: wegen der Pflege hätte ich auch 2 Krankenschwester offiziell
beschäftigen können und hätte dann als kleines Unternehmen gegolten - mit der Konsequenz, dass man mir viel grössere Spielräume bei der Frage der Zahlungsfähigkeit eingeräumt hätte.
Wie viele Firmen brauchen heute diesen Spielraum, um kurzfristige Engpässe
überbrücken zu können, weil sie sonst viel eher Angestellte entlassen müssten und wir noch viel mehr Arbeitslose hätten!
Dagegen haben wir Pflegedienste in Anspruch genommen, bei deren Preisen dieselben Lohnnebenkosten und Steuern enthalten waren,
wie wenn ich selber Angestellte gehabt hätte. Wo ist da der Unterschied?
Ich erwarte einfach, dass man mir denselben finanziellen Spielraum bis an die Grenze zubilligt wie Firmen ihn haben; anders war das alles nicht möglich.
Dennoch gab es zu keiner Zeit eine betrügerische Absicht meinerseits den Banken gegenüber. Geplatzt ist das alles erst durch jahrelange Krankheit meiner Frau und dem bereits genannten Mietausfällen - alles Dinge, die auch Firmen passieren können.
Übrigens: für Angestellte wären Schulden und
sogar Insolvenz kein Kündigungsgrund;
schlimmstenfalls könnte man ihnen die Mehr-
kosten in Rechnung stellen, die durch die
Verwaltung und Überweisung der pfändbaren Beträge an die Gläubiger oder an den
Insolvenzverwalter entstehen. Mehr aber nicht.
Das wäre vielleicht noch etwas anderes, wenn die Schulden im Zusammenhang mit der Tätigkeit des Angestellten stünden.
Es ist eben alles so ungerecht - und deshalb kann und darf und will ich in meiner Sache niemals nachgeben! Wenn ich allein wäre, dann vielleicht - aber nicht mit meiner Familie.
Gruss Rolle
Hina1
Beiträge: 761
Registriert: 23. Mai 2006, 23:23

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Hina1 »

Hallo Rolle,

jetzt will ich mich ganz kurz auch mal einmischen. Woher hast Du eigentlich die Weisheit, daß Firmen einen großen finanziellen Spielraum haben? Ich selbst habe eine Firma mit früher bis zu 3 Angestellten. Aller Spielraum der mir da eingeräumt wurde, waren 12000 DM, später sogar weniger, weil ich für mehr keine Sicherheiten bieten konnte. Und genau das ist der springende Punkt. Ohne Sicherheit keine Kohle. Das war früher so, das ist heute so, das ist privat so, das ist bei Firmen so. Ich habe noch nie eine seriöse Bank gesehen, die aus lauter Mitleid der Angestellten wegen, einfach mal so Geld rausrück, wenn nicht die entsprechende Sicherheit da ist. Selbst bei großen Firmen muß dann irgendwie noch eine Landesbürschaft oder sonstwas besorgt werden. Was hat Dich also abgehalten, Dir einen Gewerbeschein zu holen und die beiden Krankenschwestern einzustellen, um dann festzustellen, es kommt genau das selbe bei raus? Und dann noch eine Frage, die Pflegedienste wurden ja sicher nach Stunden, die sie vor Ort waren, abgerechnet. Die beiden Krankenschwestern hättest Du aber komplett bezahlen müssen. Wofür braucht man für 2 Pflegefälle 16 Stunden Betreuung am Tag? Waren so lange die Pflegedienste bei Euch? Kann ich mir kaum vorstellen. Mein Vater war ein Vollpflegefall aber wenn wir uns 8 Stunden am Tag an ihm "vergriffen" hätten, na ich weiß ja nicht.
Daß Du allerdings keine betrügerischen Absichten gehabt hast, das mag ich Dir gerne glauben. Die Banken fragen nach der IST-Absicherung und nicht nach der könnte Irendwann-Absicherung.
Daß Schulden und Insolvenz kein Kündigungsgrund von Angestellten ist, ist klar. Das ist ja kein arbeitsrechtliches Vergehen aber sei gewiß, wenn die Firmen davon Wind bekommen und jemanden im Visir haben, dann finden sie schon einen anderen Grund. Das hat zwar nichts mit dem Fakt zu tun aber jeder weiß doch, wie hier in der Gesellschaft mit unliebsamen Mitbürgern umgegangen wird. Allerdings, wenn das einem Angestellten in einer Finanzfirma passiert, dann denke ich, könnte das durchaus möglich sein, daß sowas schon im Arbeitsvertrag ausgeschlossen wird. Nicht umsonst muß man da ein polizeiliches Führungszeugnis und eine Schufa-Selbstauskunft abgeben.
Ich denke, Du hast zwar recht, wenn Du Dich wehrst und versuchts, endlich "ordentlich" aus der ganzen Sache rauszukommen aber mit dem Wort ungerecht würde ich schon etwas sorgsamer umgehen.
Ich wünsche Dir trotzdem eine Portion Glück und viel Erfolg.

Viele Grüße
Hina
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Rolfe »

Hallo Hina,
mit dem finanziellen Spielraum meinte ich nicht den Zeitpunkt der Kreditvergabe, sondern den Zeitpunkt, ab wann man als zahlungsunfähig gilt. Da gibt es - schon wegen der daran hängenden Arbeitsplätze - enorme Unterschiede bei der Beurteilung, ab wann eine Firma als zahlungsunfähig gilt und wann sie Insolvenz beantragen muss. Und dieser Spielraum ist nicht zuletzt auch wegen evtl. existierender Außenstände
(weil bspw. andere Firmen ihre Rechnungen nicht zahlen usw.) größer als bei Privatpersonen.
Natürlich brauchten wir keine 16-Stunden-Pflege, aber 10-12 Stunden waren zumindest bis Mitte der 90er Jahre normal, weil der Arbeitstag meiner Frau und mein eigener
etwa diesen Umfang hatte und zumindest der psychiatrische Pflegefall nie unbeaufsichtigt bleiben konnte.
Gruss Rolle
Trulla
Beiträge: 80
Registriert: 31. Okt 2005, 12:39

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Trulla »

Hallo Rolle,
es lohnt sich, glaube ich, auch nicht, darüber nachzugrübeln, was hätte anders laufen können. Es ist passiert. Es ändert nichts daran, ob Du es irgendwann hättest stoppen können oder nicht. Es ist vorbei. So hart wie es klingt, es ist nun mal leider so.

Ich wünsche Dir viel Durchstehvermögen und gute Berater für Deine Probleme. Versuche, nach vorne zu gucken, und nicht den Mut zu verlieren.
Das Leben geht auch jetzt noch weiter, und jeder Tage sollte es wert sein.
Alle guten Wünsche
Trulla
Rolfe
Beiträge: 388
Registriert: 27. Jul 2004, 15:59

Re: Reha umsonst - dank meiner Versicherung

Beitrag von Rolfe »

Ach danke, Trulla, Du hast ja so recht, aber es ist so schwer, das zu akzeptieren.
Danke, Rolle
Antworten