Hilferuf

Bärbel
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Hilferuf

Beitrag von Bärbel »

Heute morgen geht es mir ganz schlecht.Ich bin total am Boden.Ich kann mich über nichts freuen ich habe zu nichts Lust. Ich möchte nur noch schlafen und niemanden hören ( ist ja eh keiner mehr da ).Ich brauche meine ganze Kraft um hier zu schreiben aber die Hoffnung das es einer oder zwei lesen und mich etwas verstehen das gibt doch etwas kraft.Meine Geschichte die zur Depression geführt hat ,lautet.Ich habe im letzten Jahr meine komplette Familie durch einen Autounfall verloren (Mann,Kinder und Eltern).Es ist also wirklich niemand mehr da dem ich mein Herz ausschütten kann.Danke fürs lesen und für die Unterstützung die vielleicht kommt
Liebe grüße Barbara
Dendrit
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Re: Hilferuf

Beitrag von Dendrit »

Liebe Barbara,

ich denk, ich kann etwas nachvollziehen, wie es Dir geht (die Beschreibung Deiner Symptome), allerdings habe ich keine Familie durch den Tod verloren, "nur" Freunde bzw. Angehörige. Das muss schrecklich sein.

Bist Du in Behandlung?

Wie stellst Du Dir Unterstützung vor? Im Haushalt etc. oder emotional? Würdest Du gern darüber reden, was so in Dir vorgeht? Hast Du Hilfen bzw. Gedankenanregungen bekommen, vor allen Dingen mit der ersten Trauerphase relativ "fertig" zu werden?

Entschuldige die vielen Fragen, würde Dir gern helfen.

Lieber Gruß
skip
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Re: Hilferuf

Beitrag von skip »

Liebe Babara,

ich nehm dich virtuell erstmal ganz lieb in den Arm und möchte dir damit zeigen, dass du trotz deiner grossen Verluste nicht alleine bist*drück*

Hole dir bitte sofort Hilfe übers Nottelefon oder beim Psychater/Therapeuten.

Ich dneke das man dein leider erlebtes nicht alleine verarbeiten kann, du brauchst unbedingt fachliche Hilfe.

Ich fänds schön, wenn du dir hier einiges von der Seele schreibst, denn meist hilft es wirklich einfach nur von anderen verstanden zu werden.

Vielleicht erzählst du einfach etwas über dich, werde nacher aufh´jedenfall nochmal reinschauen.

Alles Liebe
Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
heike56
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Re: Hilferuf

Beitrag von heike56 »

Liebe Barbara,

auch ich habe deinen Beitrag gelesen und kann mir vielleicht etwas vorstellen, wie schwer es ist, wenn man vieles von dem verloren hat, was dem Leben Sinn gegeben hat.
Jetzt bist Du auf dich gestellt ein neues Lebenskonzept zu entwerfen. Eine Aufgabe die wahrscheinlich nur mit therapeutischer Unterstützung zu bewältigen ist.
Gibt es evt. im Internet die Möglichkeit sich mit Menschen auszutauschen, denen ähnliches wiederfahren ist?
In vielen Orten gibt es Gesprächskreise für Trauernde. Oder auch Einrichtungen wie Krisenhilfe, die dir evt. Tips für andere Hilfsangebote geben können.

Ich wünsche dir viel Kraft und scheue dich nicht erneut in eine Klinik zu gehen.

Heike 47
EMS
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Re: Hilferuf

Beitrag von EMS »

Liebe Barbara,in dieser Situation brauchst Du wirklich alle Kraft der Welt.Ich kann mich den Fragen von Manuela nur anschließen.Mit wem verarbeitest Du diese wahnsinnige Trauer? Hast Du in Deinem Umfeld jemanden zum Reden?Das tut mir alles sehr,sehr leid!!!!!!!Was könnte ich tun, um Dir zu helfen?Lb.Grüße Eva
Heckenrose
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Re: Hilferuf

Beitrag von Heckenrose »

Liebe Barbara,

ich schicke Dir ganz viel Kraft und Mut und hoffe, dass Du noch sehr viele Antworten bekommen wirst, damit Du ein bisschen Nähe spüren kannst.

Alles Liebe,
ele
ils_pixent9
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Re: Hilferuf

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Barbara,
ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen: suche dir Hilfe.

Stelle dir vor du wärest deine eigene Mutter die dich an der Hand nimmt und sagt, dass etwas geschehen müsse.
Ich wünsche dir viel Kraft und liebe Grüße
Gret
Fraggle
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Re: Hilferuf

Beitrag von Fraggle »

Liebe Barbara,

auch ich möchte Dir viel Kraft wünschen. Bitte such Dir entsprechende Hilfe.

Liebe Grüße
Peggy
Ele
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Re: Hilferuf

Beitrag von Ele »

Liebe Barbara,

im Moment habe ich leider selber nicht viel Kraft, aber das bisschen möchte ich gerne mit Dir teilen. Hast Du Freunde um Dich, die Dich ein bisschen stützen können oder Trauerbegleitung? An wem kannst Du Dich ein bisschen anlehnen?

Alles Liebe
Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

dore
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Re: Hilferuf

Beitrag von dore »

Du brauchst dringend eine reale Person, die dir zur Seite stehen kann. Auch wenn dieses Forum sehr hilfreich ist, denke ich doch, dass du ganz real jemanden nun zum Zuhören und als Unterstützung brauchst. Geh zu einem Arzt oder Psychologen. Und aktiviere deine Freunde vor Ort! Du solltest jetzt auf keinen Fall alleine sein mti deiner Trauer!!!!
Alles Gute!



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Hilferuf

Beitrag von Chiron »

Liebe Barbara,

Menschen zu verlieren, die man über alles liebte, ist mit das Grausamste was einem Menschen passieren kann.
Deshalb ist Deine tiefe Trauer verständlich.
Wie meine Vorredner bin ich der Meinung, Du brauchst dringend professionelle Hilfe.

Gerne möchte ich versuchen, Dich mit einer Geschichte zu trösten.
Sie soll Dir zeigen, dass es nach einer notwendigen Trauerzeit auch wieder bergauf gehen kann und auch Du noch einmal glücklich werden kannst.
Vielleicht kann Dir die Geschichte ein kleiner Anreiz dabei sein, wie.

Bring mir keine Blumen mehr

Der ältere Verwalter eines stillen, einsamen Friedhofs erhielt jeden Monat einen Scheck von einer Frau, die als Pflegebedürftige im Krankenhaus der nahe gelegenen Stadt lebte.
Mit dem Scheck sollten frische Blumen für das Grab ihres Sohnes gekauft werden, der vor ein paar Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen war.
Eines Tages fuhr ein Auto auf den Friedhof und hielt vor dem efeubewachsenen Bürogebäude des Verwalters an. Der Fahrer war ein Mann. Auf dem Rücksitz saß, bleich wie der Tod und mit halb geschlossenen Augen, eine ältere Frau.
"Die Dame ist zu krank zum Gehen.", verkündete der Fahrer dem Verwalter."Währen Sie so freundlich, mit uns zum Grab ihres Sohnes zu kommen - sie möchte Sie um einen Gefallen bitten. Wissen Sie, sie wird wohl bald sterben, und sie hat mich als alten Freund der Familie gebeten, sie hierher zu bringen, damit sie einen letzten Blick auf das Grab ihres Sohnes werfen kann."
"Ist das Mrs. Wilson?", fragte der Verwalter.
Der Mann nickte.
"Ja, ich weiß, wer sie ist. Sie ist die Frau, die mir jeden Monat einen Scheck schickt, damit ich Blumen auf das Grab ihres Sohnes stelle." Der Verwalter folgte dem Mann zum Auto und stieg neben der Frau ein. Sie war gebrechlich und offensichtlich kurz vor dem Tod. Aber der Verwalter bemerkte, dass noch etwas anderes aus ihrem Gesicht sprach - die dunklen, gramverhangenen Augen verbargen irgendeine tiefe, seit langem bestehende Verletzung.
"Ich bin Mrs.Wilson", flüsterte sie. "In den letzten zwei Jahren habe ich jeden Monat..."
"Ja, ich weiß. Ich habe es erledigt, genau wie sie wollten."
"Ich bin heute hergekommen", fuhr sie fort, "weil die Ärzte mir sagen, dass mir nur noch ein paar Wochen bleiben.
Es tut mir nicht Leid zu gehen. Es gibt nichts mehr, für das ich leben könnte. Aber bevor ich sterbe, wollte ich herkommen, um einen letzten Blick auf das Grab meines Sohnes zu werfen und mit ihnen Vorkehrungen zu treffen, damit dort weiter Blumen hingestellt werden."
Sie schien erschöpft - das Sprechen strengte sie an und zehrte an ihrer Kraft. Der Wagen fuhr den engen, kiesbestreuten Weg zum Grab hinunter. Als sie es erreichten, erhob die Frau sich mit offenbar großer Anstrengung ein wenig von ihrem Sitz und sah aus dem Fenster auf den Grabstein Ihres Sohnes. Kein Laut war in den folgenden Augenblicken zu hören - nur die Vögel zwitscherten in den hohen alten Bäumen, die sich hier und da zwischen den Gräbern erhoben.
Schließlich sagte der Verwalter:"Wissen Sie, Madam, es hat mir immer leid getan, dass Sie das Geld für die Blumen geschickt haben."
Die Frau schien ihn zuerst nicht zu hören. Dann drehte sie sich langsam um. "Leid?" whisperte sie."Ist Ihnen wirklich klar, was Sie da sagen - mein Sohn..."
"Ja, ich weiß", erwiderte er freundlich. "Aber, na ja, wie soll ich sagen, ich gehöre zu einer Kirchengruppe, die jede Woche Krankenhäuser, Heime und Gefängnisse besucht.
Da sind lebende Menschen, die ein bisschen Aufmunterung brauchen, und die meisten von ihnen lieben Blumen - sie können sie sehen und ihren Duft riechen. In diesem Grab.",sagte er, "dort drüben, da lebt keiner, niemand sieht, wie schön die Blumen sind, niemand genießt ihren Duft..." Er sah weg, und seine Stimme verlor sich.
Die Frau antwortete nicht, sondern starrte weiter auf das Grab ihres Sohnes. Nach einer Zeit, die wie Stunden erschien, hob sie die Hand, und der Mann fuhr sie zurück zum Gebäude des Verwalters. Er stieg aus, und ohne ein weiteres Wort fuhren sie davon.
Ich habe ihr wehgetan, dachte er. Ich hätte das nicht sagen sollen.
Ein paar Monate später jedoch staunte er nicht schlecht:
Die Frau besuchte ihn noch einmal! Diesmal ohne Fahrer. Sie saß selbst am Steuer! Der Verwalter traute seinen Augen nicht.
"Sie hatten Recht mit den Blumen", erzählte sie ihm. "Deswegen habe ich keine Schecks mehr geschickt. Als ich wieder im Krankenhaus war, gingen Ihre Worte mir nicht mehr aus dem Sinn. Also habe ich angefangen, Blumen für die Leute im Spital zu kaufen, die keine hatten. Ich war so selig, wenn ich sah, wie sehr sie sich darüber freuten - Blumen von einer völlig Fremden. Es machte sie glücklich, aber nicht nur das, es machte mich glücklich.
Die Ärzte wissen nicht", fuhr sie fort, "weshalb es mir plötzlich so gut geht, aber ich schon!"

von Bits & Pieces

Zwar bist Du physisch getrennt von Deinen Lieben, aber in Deinem Herzen und in Deinen Erinnerungen leben sie weiter.
Sie wären sicher sehr traurig, wenn sie sehen würden wie schlecht es Dir geht.
Deshalb kümmere Dich um Dich und gehe zum Arzt um Hilfe zu bekommen.

Du schaffst das! Fühl Dich liebevoll begleitet von all den Menschen, die Dir hier geantwortet haben oder still mitgelesen haben und an Dich denken.
Und siehe da, schon bist Du nicht mehr so alleine und verloren.

Alles Liebe und Gute für Dich,
melde Dich, sobald Dir danach ist,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
HopeW
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Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: Hilferuf

Beitrag von HopeW »

Liebe Barbara,

eine solche Geschichte, wie eben gelesen, habe ich nicht. Aber es ist wohl wahr, es gibt viele Menschen, die auf DICH in der Realität, warten !!!
Laß´ dich in deiner Trauer professionell begleiten
und bleibe hier im Forum. Auch ich bin gewiß, daß viele dir gute und die besten Gedanken senden, die sie aufbringen können.

Liebste Grüße
von Hope
ice_angel
Beiträge: 45
Registriert: 3. Jul 2006, 14:44

Re: Hilferuf

Beitrag von ice_angel »

Hallo Barbara,

ich schließe mich auch allen anderen hier an. Wünsche dir viel Kraft und lass dir helfen....

Lg

ice_angel
Bärbel
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Registriert: 3. Nov 2005, 20:25

Re: Hilferuf

Beitrag von Bärbel »

Hallo an alle
Ich kann euch gar nicht sagen wie gut es tut eure Briefe zu lesen.Ich hab nicht geglaubt das es in der kurzen Zeit so viele sind.es tut einfach nur gut.Nun möchte ich einige Fragen von euch beantworten.
Ich bin in behandlung bei einer tollen Psychotherapeutin.Sie hilft mir wo es nur geht aber die eine Stunde in der Woche ist so schnell rum und der rest der Woche ist sehr lang.Ich hab leider auch noch eine kleine Behinderung(2 neue Knieprothesen ) und kann dadurch auch noch nicht so gut laufen und ich schäme mich auch das ich zur Zeit nicht arbeitfähig bin.Ich komme mir so richtig faul vor.Aber ich könnte zur Zeit keiner Arbeit nachgehen ich hätte die Kraft nicht dazu.Es ist immer wieder die Frage WARUM.Aber es gibt mir keiner eine Antwort.Danke für eure Anteilnahme.Ich fühl mich jetzt nicht mehr so alleine
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Hilferuf

Beitrag von Chiron »

Liebe Barbara,

eine Stunde in der Woche kann wirklich sehr wenig sein, bei dem großen Schmerz den Du erleiden musstest.
Zum Glück gibt es das KND.
Deshalb schreibe so oft und so viel Du möchtest.
Es wird immer jemanden geben, der Dir gerne zuhört und gerade dazu in der Lage ist.
(Ich spreche aus Erfahrung. Danke Ihr Lieben!!!
Wegen Deiner Arbeitsunfähigkeit brauchst Du Dich mit Sicherheit nicht zu schämen.

Warum ???

Das habe ich mich nach dem Tod meiner besten Freundin auch gefragt, die im Alter von gerade mal 12 Jahren durch einen Verkehrsunfall starb.
Ihr Tod war ein Auslöser meiner Depressionskrankheit und meiner ersten Selbstmordversuche. Denn niemand verstand meine Trauer und gab mir Halt und Trost.
Auch 30 Jahre danach habe ich ihr lachendes Gesicht vor Augen und bekomme Tränen in den Augen, wenn ich an sie denke.
Aber ich glaube es geht ihr gut, dort wo sie ist.
Wer weiß wie ihr Leben noch verlaufen wäre hier auf Erden.
Damit tröste ich mich immer, in Stunden der Traurigkeit und dem Blick in die Vergangenheit.
Auf manche WARUM gibt es eben keine Antwort. Und - wäre es gut die Antwort zu kennen?
Würde es den Schmerz lindern?
Ich glaube nicht.
Deshalb müssen wir versuchen nach vorne zu blicken und das Beste daraus zu machen.

Viel Kraft dabei,
wünscht Dir,
Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Bärbel
Beiträge: 25
Registriert: 3. Nov 2005, 20:25

Re: Hilferuf

Beitrag von Bärbel »

Guten Morgen
Jetzt hatte ich so gehofft das es mir heute morgen etwas besser geht aber wieder nichts.Wie lange soll das noch gehen?Ich hab das Gefühl ich bin innen drin ganz kaputt.Ich kann keine gefühle mehr zulassen.Da ich letztes Jahr auch noch einen Überfall überstehen mußte ( mit dem schlimmsten was einer Frau passieren kann )ertrage ich keine Körperberührung mehr.Also die ganze Sache ist echt verfahren.Ich hoffe ich kann euch bald etwas positives schreiben und muß nicht immer nur jammern.
Barbara
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Hilferuf

Beitrag von heike56 »

Hallo Barbara,

bist Du in psychiatrischer Behandlung und bekommst Du auch Medikamente?
Bei dir ist ja nun wirklich alles an Schlimmen zusammengekommen.

Als Verbrechensopfer kannst Du dich auch an den Weißen Ring wenden. Da würdest Du auch noch Betreuung finden. Wenn Du es alleine nicht schaffst, vielleicht kann deine Therapeutin Kontakt aufnehmen.

So viel Schicksalschläge auf einmal machen mich sprachlos.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und dass Du Unterstützung findest.

Alles Gute

Heike 47
HopeW
Beiträge: 367
Registriert: 23. Mai 2004, 10:38

Re: Hilferuf

Beitrag von HopeW »

Guten Morgen,
liebe Barbara.

Nur 1 Std Therapie ist sicher zu wenig. Es gibt Selbsthilfegruppen für Trauernde und ich meine, auch ein Forum.
Vielleicht hat jemand genauere Informationen für Dich bzw. du googlest dich mal durch.

LG
Hope
Cyberwalk
Beiträge: 146
Registriert: 17. Jul 2006, 23:24

Re: Hilferuf

Beitrag von Cyberwalk »

Hallo Barbara,

ich habe nichts ähnliches wie du erlebt, aber ich kann deine Gefühlssituation ganz gut nachvollziehen.

Bei mir gab's andere Auslöser, die vor ca. 10 Jahren zu einer zweijährigen schweren Depression führten.

Nach allem, was du erlebt hast, hast du momentan wahrscheinlich jedes Vertrauen in das Schicksal und die Menschen verloren und bist ohne Halt und Orientierung.

Ich hab' damals den großen Fehler gemacht, dass ich mich jahrelang regelrecht versteckt und total zurückgezogen habe.

Du solltest, sobald die Kraft es zulässt, wieder etwas mit anderen Menschen gemeinsam unternehmen und neue Interessen entwickeln.

Nichts gibt einem soviel Kraft wie andere Menschen und auch du kannst anderen viel geben.

Ich wünsche dir viel Kraft für die schwere Zeit, viel Mut für neue Schritte und dass du die richtigen Menschen findest.

Liebe Grüße
samaya
Beiträge: 266
Registriert: 3. Jul 2006, 20:54

Re: Hilferuf

Beitrag von samaya »

liebe barbara,

die schmerzen, die du erlebt hast, sind wohl nicht zu erahnen. es tut mir wahnsinnig leid! es braucht sicherlich ganz viel zeit, bis diese tiefen wunden heilen können.

ich habe schon so oft diesen thread gelesen und wollte dir aufmunternde worte schreiben, doch immer war ich sprachlos.

ich dachte, das sei mehr, als ein einzelner mensch ertragen kann. doch dann kamen andere gedanken... ich vergesse oft, wie schwer sich mein schicksal für andere anhört. ich komme aus einer familie von alkoholikern, die nicht in der lage waren mit emotionale nähe zu geben. zusätzlich wurde ich als kind sexuell missbraucht (hierauf möchte ich nicht weiter eingehen). mein vater starb als ich 15 war und ich musste mich irgendwie um meine 9 jahre alte schwester kümmern. außer meiner trinkenden mutter gab es niemanden sonst.

bitte verstehe mich nicht falsch... ich will unsere schicksale nicht miteinander vergleichen. das ist unmöglich! ich möchte dir nur mut machen. es lohnt sich zu kämpfen! vielleicht siehst du es an meinem beispiel, denn ich habe trotzdem überlebt und bin jetzt (durch therapien und medikamente) ein glücklicher mensch in einer wohltuenden beziehung, der liebe freunde hat.

ich wünsche dir ganz viel kraft, mut und geduld.

alles gute
sam
Heckenrose
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Registriert: 31. Mär 2003, 16:31

Re: Hilferuf

Beitrag von Heckenrose »

Liebe Barbara,

wenn es Dir ein wenig hilft, "jammere" so viel und so laut Du kannst. Ach liebe Unbekannte, gibt es denn jetzt übers Wochenende jemanden, den Du anrufen könntest? Oder hast Du eine Art Nottelefonnummer, vielleicht einen psychosozialen Dienst oder eine Klinik in Deiner Nähe?

Ich glaube es wäre schon gut, mit einem realen Menschen zu sprechen und ein wenig seine Trauer zu teilen.

Verzeih, ich möchte Dich nicht mit Ratschlägen zutexten. Sicher hat Dir Deine Therapeutin auch Ratschläge für ganz dunkle Stunden gegeben und vielleicht möchtest Du ja gar nicht reden sondern lieber erstmal für Dich bleiben und schreiben. Tu das, das hat nichts mit Jammern zu tun.

Alles Liebe,
ele
Dendrit
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Kontaktdaten:

Re: Hilferuf

Beitrag von Dendrit »

Liebe Barbara,

mir geht es wohl ähnlich wie Chiron, dass der Tod einer kleine Freundin (6 Jahre) der Auslöser meiner anhaltenden Depri ist. Ich habe öfter in der Seite http://www.sternenkinder.de/ gelesen. Vllt. findest Du dort auch noch ein paar Gedankenanregungen bzw. Erfahrungsaustausch (auch wenn es die reale Welt nicht ersetzen kann).

Lass mich Dich auf fest drücken und wein Dich ein wenig aus.

LG, Manuela
Bärbel
Beiträge: 25
Registriert: 3. Nov 2005, 20:25

Re: Hilferuf

Beitrag von Bärbel »

Hallo
Ob ihr es glaubt oder nicht.Ich hab zur Zeit nur euch zum reden.Meine Mitmenschen haben immer noch Hemmungen um mit mir umzugehen.Auch Bekannte die früher sich als FREUNDE bekannt haben ziehen sich zurück und meinen ich soll endlich wieder NORMAL werden.
Also wied gesagt ihr seit mein Notnagel und ich freu mich wenn ich wieder von euch was lesen kann.Ich hab immer wieder Angst vorm Wochenende das ist das schlimmste.Danke
Barbara
Cyberwalk
Beiträge: 146
Registriert: 17. Jul 2006, 23:24

Re: Hilferuf

Beitrag von Cyberwalk »

Hallo Barbara,

ich finde, du brauchst in dieser Phase jetzt viel mehr und viel intensivere Unterstützung.

Weiß deine Therapeutin, wissen die behandelnen Ärzte von dem Ernst der Lage oder versuchst du vor ihnen tapfer zu sein?

Wenn ich an meine Depression zurückdenke, muss ich sagen, dass ich mich vor allem völlig gefühlstot und unendlich leer gefühlt habe. Geht es dir jetzt ähnlich oder bist du vor allem sehr traurig?

Fällt dir von deinen alten Bekannten/Freunden vielleicht jemand ein, dem du zutraust, dass er echtes Verständnis aufbringen könnte? Die meisten Menschen sind im Umgang mit Trauer und Trauernden oft unsicher und ziehen sich deshalb zurück.

Als ich niemanden zum Reden hatte, hat mir die Telefonseelsorge sehr geholfen. Unter der Nummer 0800 - 1110111 (oder 1110222) kannst du kostenfrei mit jemanden reden, der auch Anlaufstellen in deiner Umgebung kennt (z.B. Selbsthilfegruppen).

Ich würde aber unbedingt genau ärztlich abklären lassen, welcher Art deine Depression ist. Das ist, glaube ich, ganz wichtig für eine wirksame Behandlung.

Liebe Grüße
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2846
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Hilferuf

Beitrag von Nico Niedermeier »

Liebe Barbara,
ich bin nicht sicher ob wir hier leisten können was Sie momentan benötigen. Ich befürchte Ihre Siuaution ist so schwer, dass viele Poster hier in diesem Forum damit überfordert sein werden. Es handelt sich ja hier selbst um Betroffene und diese können keine Krisenintervention übernehmen. Aus der Art und Weise wie die anderen Ihnen antworten höre ich viel Sorge und Angst um Sie und das ist nicht gut für die anderen. Sie müssen sich primär über intensivierte professionelle Hilfe stabilisieren (z.B. über einen Klinikaufenthalt?? oder eine "Nachtklinik??)und dann kann das Forum gerne eine weitere Hilfe sein..aber eine zentrale Hile in dieser Situation, das kann es nicht leisten..leider
Herzlicher Gruß
Dr. Niedermeier
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