Lichtschalter gefunden!?

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silvermoon
Beiträge: 47
Registriert: 18. Sep 2004, 07:38

Lichtschalter gefunden!?

Beitrag von silvermoon »

Hallo,

das letzte halbe Jahr war bei mir sehr stressig. Seit Ende Mai war ich dann wieder in einer Depression. Müdigkeit, Kraftlos, Lustlos, alles zu viel, das ganze Programm. Im Juni war ich in Urlaub, auch da keine Besserung. Seit Montag ( also seit 7 Tagen) gehe ich wieder arbeiten. Seit Montag Mittag geht´s mir gut. Das ging von jetzt auf gleich. Als hätte jemand den Lichtschalter in meinem Kopf gefunden und angeknipst. Seit Montag keine Müdigkeit mehr, keine Erschöpfung, keine Lustlosigkeit, kein grübeln, keine Sinnlosigkeitsgefühle. Ich bin glücklick darüber, verstehe aber einen solchen abrupten Stimmungswechsel nicht.
Habt ihr Erklärungen oder ähnliche Erfahrungen?

Schönen Sonntag

Silvermoon
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Lichtschalter gefunden!?

Beitrag von heike56 »

Hallo silvermoon,

genauso habe ich mal das Ende einer depressiven Phase erlebt. Es gab auch keinen erkennbaren Grund.
Ich wünsche dir, dass der Schalter in dieser Stellung bleibt .

Lieben Gruß

Heike 47
Bellasus
Beiträge: 1628
Registriert: 10. Jun 2004, 21:41

Re: Lichtschalter gefunden!?

Beitrag von Bellasus »

Hallo Silvermoon,

genau dieses Phänomen erlebe ich auch gerade und kann es mir genauso wenig erklären. Uns beiden gemeinsam ist dabei aber, dass es eine Veränderung im Alltag gab, die das offensichtilich ausgelöst hat. Bei dir war der Urlaub zuende, eigentlich ja gerne als Belastung eingeordnet. Anscheinend hat es dich aber doch aus der Lethargie herausgerissen.

Bei mir war letzte Woche zeitweise wirklich "Holland in Not", so dass ich bei der Reha gefragt wurde, ob sie mich gehen lassen könne, ohne sich Sorgen zu machen. Ich war an einem Punkt, den ich lange hinter mir zu haben glaubte, ausgelöst durch die Frage, ob ich die Reha schaffe, ob die Prognose ausreicht für eine weitere Bewilligung durch die RV, welche Alternativen es gibt, die alle einen Rückschritt und weniger Geld bedeuten würden. Ich geriet in einen Tunnel aus Panik und Hoffnungslosigkeit.
Aber zum erstenmal in meiner Depri-Karriere kam ich da durch ein sehr sehr gutes Gespräch wieder heraus, in dem mir die Psychologin Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt und Unterstützung zugesagt hat.

Schon zwei Tage später geht es mir besser als vor dieser Krise ! Wie bei dir fühle ich mich nicht mehr dauer-erschöpft, freue mich über Besuch, auch wenns trubelig wird, traue mir Verabredungen zu ohne Angst, dass es mir zu viel wird.

Genießen, annehmen, sich dessen aber bewußt bleiben, um nicht wieder schleichend abzurutschen - und wenn es doch passiert, nach Auslösern suchen. So kann ich jedensfalls in diesen Tagen ganz gut leben und hoffe für uns, dass es ein bißchen anhält. Verdient hätten wir es

Mir ging gestern echt das Herz auf beim Besuch meines Patenkindes und ihrer Geschwister und Mama - das wünsche ich euch auch, dieses tiefe Gefühl dass jemand euch liebt.

Annette




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