Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Hallo ihr alle,

ich stoße momentan immer wieder auf die Endlichkeit unseres Daseins. Ich habe große Angst vor dem Ende unseres Lebens. Damit meine ich einmal das Ende meines eigenen Lebens. Hauptsächlich sorge ich mich aber zur Zeit um das Ende derjenigen, die ich liebe.

Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt noch trauen darf, tiefe Beziehungen einzugehen, weil der Abschiedsschmerz damit vorprogrammiert ist. Aber ohne tiefe Beziehungen könnte ich gar nicht leben...

Dazu möchte ich anmerken, dass ich mir nicht sicher bin, ob es einen Gott gibt, der sich für uns interessiert und ein Weiterleben nach dem Tod. Ich hoffe es schon, vielleicht glaube ich es inzwischen sogar wieder ein bisschen, sicher bin ich mir da aber nicht.

Wie geht ihr mit solchen Ängsten um? Traut ihr euch zu lieben, obwohl ihr wisst, dass ihr euch damit unendlich verletzlich macht?

Viele Grüße,

Tinus
AfricanSun
Beiträge: 101
Registriert: 10. Mär 2006, 19:28

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von AfricanSun »

Lieber Tinus,

mit deinen Beitrag hast du mich an wochen zuvor erinnert. Ich habe ebenfalls Verlustängste ich denke du auch, was du so schreibst. Auch ich habe vor Monaten und Wochen so gedacht und genau die Ängste gehappt.

Bei mir lag es oder liegt es immer noch, da ich in einem Jahr meine Mama und Schwester verloren habe. In der Zeit habe ich niemanden mehr an mich herangelassen und habe selbst meinen Mann den laufpass gegeben, weil ich Angst hatte wieder einen Menschen zu verlieren den ich lieb habe.

Es ist schwer damit umzugehen, selbst heute noch für mich und glaub mir ich dachte damals auch so, das es keinen Gott gab und ein Weiterleben nach dem Tod doch heute weiss ich das es da oben einen Gott gibt und das sich alle Menschen die sich lieben oben im Himmel eines Tages wieder finden werden.

Ich denke Beziehung einzugehen in deiner momentanen Gefühlslage ist nicht besonders gut, vielleicht solltest du mal einen Psychotherapeuten aufsuchen oder wenn du schon einen hast, mit ihm/ihr darüber reden. Den ich weiß das man in seinem Umfeld kaum verständniss für solche Gedanken bekommt und ich denke du solltest mit jemanden fachmänischen über deine Ängste und Befürchten sprechen.

Verletzlich ist jeder Mensch der Depressionen hat, nur der eine zeigt sie und der andere kann sie ganz gut verstecken, ein anderer drückt sie in Wut oder der gleichen aus. Wenn ich dann Menschen höre die auf ihre Bekannte, Familie und Freunde schimpfen, sag ich mir immer, mensch seid doch froh das ihr eure liebsten noch habt, ihr wisst es erst mal wenn sie nicht mehr unter euch sind, wie schmerzlich das ist. Du siehst du bist mit solchen Ängsten und Gedanken nicht alleine.

Ich hoffe du verstehst, was ich dir mit meiner Antwort auf deinen Beitrag sagen wollte und ich hoffe ich habe dir ein klein wenig Hoffnung gemacht.

Es grüßt dich ganz herzlich
Mone
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Tinus,

früher hatte ich auch diese enormen Verlustängste und habe es damit wirklich geschafft, dass mich niemand (wirklich niemand mehr lieb hatte). Das war ein grosser Fehler, den ich irgendwann revidierte*freu*

Ich für meinen Teil denke alles so hinnehmen zu müssen, wie es ist und stehe eigentlich jedem Abschied offen gegenüber. Irgendwie glaube ich nicht unbedingt daran, dass es einen Gott um uns gibt, denke aber das irgendetwas unser Schicksal beeinflusst (und das könnte eben auch Gott sein).

Ich bin mitlerweile in meinem Leben schon so oft verlassen worden, dass ich vielleicht auch abgehärtet bin. Bin aber froh nun seit 11 Jahren dieses nicht mehr erlebt haben zu müssen und ich glaube diese positiven Jahre haben mich gestärkt.

Allerdings halte ich es nach wie vor für falsch keine engeren Beziehungen mit Menschen einzugehen, weil diese Verlustängste vielleicht stärker sind((((
Abschied gehört genauso wie Bekanntschaft zum Leben dazu und man muss lernen damit umzugehen, ohne sich hinter seinenh Ängsten zu verstecken.

Wenn ich selber einmal gehen sollte, bin ich mir sicher das irgendetwas danach kommen wird und ich vielleicht sogar viele liebe Menschen, die ich im Leben verloren habe dort wieder finden werde. Denn wenn es wirklich einen Gott geben sollte, wird er uns auch dann nicht alleine lassen))))

Ich hoffe meine Worte richtig gewählt zu haben und dir damit gesagt zu haben, dass man sich auf Dinge einlassen muss ohne die Angst in den Vordergrund zu stellen*drück*

Liebe Tinus,
ich kann deine Ängste und Sorgen sehr gut verstehen, aber du solltest etwas dagegen tun. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du engere Beziehungen mit deinen Mitmenschen geniessen kannst*drück*

Alles Liebe
Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
Ingrid2
Beiträge: 117
Registriert: 13. Jan 2006, 19:46

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Ingrid2 »

Liebe Tinus,

jetzt führen wir ja doch noch unsere theologische Diskussion.

Ich finde, dass Skippy recht hat: Wenn es einen Gott gibt, wird er uns auch nicht alleine lassen.
Wenn man die Bibel liest, gerät man immer wieder an Stellen, die durch die Vernunft bzw. durch menschliche Urheberschaft alleine nicht zu erklären sind.

Zwei Beispiele:

- AT: Gott hat mit den Israeliten einen Bund geschlossen. Und obwohl die Bibel immer wieder von Verstößen dieses Volkes gegen den göttlichen Willen berichtet und es im Vergleich zu anderen Völkern zahlenmäßig klein ist, hat es bis heute überlebt- obwohl es immer wieder Verfolgungen ausgesetzt war/ist. Der evangelische Theologe Karl Barth hat mal gesagt, dass wenn es einen Beweis für die Existenz Gottes geben sollte, es die Existenz der Juden ist. (Die evangelische Kirche lehnt normalerweise durch die Vernunft erbrachte Beweise für die Existenz Gottes ab.)

- NT: Das jüdische Volk hat vor 2000 Jahren auf einen Messias gewartet, den man sich als königliche Gestalt vorgestellt hat. Das Volk hatte die Erfahrung gemacht, dass es alleine nie die Kraft haben würde, ein Leben zu führen, das in Übereinstimmung mit dem göttlichen Willen zu bringen war, und dass Frieden und Gerechtigkeit nie alleine durch Menschen zu erreichen seien.
Und hier geschah wieder etwas, das der Vernunft und menschlichen Erwartungen widerspricht: Jesus wurde geboren, ein Mensch aus einer armen Familie, der nie das tat, was andere von ihm erwarteten.
Und Gott hat einen zweiten Bund geschlossen, diesmal mit den (damaligen) Heiden bzw. Nicht-Juden. Ein „Beweis“ für diese Tatsache ist für mich u.a., dass die Botschaft vom Leben und Wirken Jesu überlebte, es Menschen gab, die diese Botschaft mündlich und schriftlich verbreiteten, obwohl es mit Gefahren verbunden war und die Umwelt sich über diese Menschen lustig machte bzw. sie für „Spinner“ hielt. (Das war zumindest bis zum 4. Jahrhundert so, bis die Kirche Staatskirche wurde.)

Beide Beispiele zeigen, dass Gott die Menschen nicht im Stich lässt, mit denen er einmal einen Bund geschlossen hat, egal, was sie auch tun.

Und WENN wir uns verstandes- UND gefühlsmäßig darauf einlassen könnten, hätten wir eine Basis für unser Leben: Wir wüssten, dass wir Menschen verletzlich, mit Schwächen oder gar Mängeln sind. Wir könnten dies uns selber zugestehen, aber auch den anderen, die wir lieben oder die wir nicht mögen bzw. verachten. Wir wüssten, dass es aus diesem Grunde keine perfekten Beziehungen geben kann und das letztlich alles auf dieser Erde vergänglich ist.

Liebe Tinus, dies ist das, was mein Verstand mir sagt, jetzt muss nur noch mein Gefühl mitmachen. Manchmal tut es das ja auch, aber leider nicht immer.


Liebe Grüße an dich

Ingrid
barney

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von barney »

Hallo Ingrid,

Deine religiösen Ansichten in allen Ehren, dennoch bin ich der Meinung, daß diese Diskussion den Rahmen des Forums sprengt. Es handelt sich nach wie vor um ein Depressionsforum, nicht um ein theologisches Seminar.

Sicherlich beschäftigen sich depressive Menschen häufiger als Gesunde mit Gedanken an das Ende des Lebens und was eventuell danach kommt. Jedoch sollten Diskussionen über religiöse Fragen einem privaten Mail-Kontakt vorbehalten sein.

Gruß
Bernd
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Hallo, ihr lieben Mitmenschen,

liebe Mone,
es tut mir sehr leid, dass du deine Mama und deine Schwester verloren hast, noch dazu in so kurzer Zeit.

Bei mir ist dieses Thema immer unterschwellig da, durch eine schmerzhafte Erfahrung, die ich gestern gemacht habe, ist es mal wieder an die Oberfläche gekommen.

Inwiefern meine religiösen Probleme und meine Verlustängste mit meinen religiösen Problemen in Zusammenhang stehen, weiß ich nicht.

Wenn ich von Beziehungen sprach, meinte ich menschliche Bindungen im Allgemeinen und ich kann mir ein Leben ohne tiefe menschliche Bindungen für mich nicht vorstellen. Ich habe Freunde, ja, inzwischen darf ich wirklich sagen: ich habe Freunde. Es erfüllt mich aber manchmal mit fast unerträglichem Schmerz, wenn ich daran denke, meine Lieben abgeben zu müssen. Schon als Kind habe ich wahnsinnige Angst vor dem Verlust meiner Mutter gehabt.
Du hast Recht, vielleicht sollte ich meine aktuellen Verlustängste meiner Therapeutin gegenüber erwähnen.

Das, was du beschreibst, denke ich manchmal, wenn ich Eltern erlebe, die immer wieder und auf wirklich unschöne Weise mit ihren Kindern schimpfen. Wenn ihnen bewusst wäre, wie zart das Band zwischen Leben und Tod ist, würden sie vielleicht anders reagieren.
Eine gute Freundin und ich haben uns mal darüber unterhalten, dass wir eigentlich nie, niemals im Streit auseinander gehen sollten. Wie schlimm wäre es, den anderen zum letzten Mal im Streit gesehen zu haben.
Aber das ist gar nicht so einfach umzusetzen.

Ich danke dir für deine Anteilnahme, liebe Mone.


Liebe Skippy,
nach dem Tod des Babys meiner Freundin vor einem Jahr, gingen mir solche Gedanken nicht mehr aus dem Kopf. Nach dem Tod meines Meerschweinchens kurz darauf, habe ich mich lange Zeit noch nicht einmal getraut, mein Herz an ein neues Schweinchen zu verschenken. Zu groß war meine Angst vor erneutem Schmerz.

Aber das ist kein Dauerzustand, das funktioniert nicht. Nachdem, was du erzählst, hast du das wohl auch gemerkt.
Wir müssen die Endlichkeit einer jeden Bindung hinnehmen, ja, das stimmt schon. Ich würde nur gerne Frieden mit dieser Tatsache des Lebens schließen. Das gelingt mir momentan nicht.
Was ich tun könnte, damit es gelingt, weiß ich im Moment nicht.

Danke für deine Gedanken, dein Verständnis und dein Drücken!


Liebe Ingrid,
ja, so eine Lebensbasis würde ich gerne finden. Ich glaube bestimmt, dass es Menschen mit einem festen Glauben an Gott und ein Weiterleben nach dem Tod leichter fällt, sich mit unserer Endlichkeit abzufinden. Der Tod ist dann ja eben nicht das Ende, es wird weitergehen.
Das möchte ich ja auch so gerne glauben. Es würde mir so gut tun.
Aber ich habe Jahre meines Lebens einfach nur geglaubt ohne viel zu hinterfragen. Weißt du, ich möchte nicht nur glauben, weil ich es gerne möchte. Ich möchte glauben, weil es für mich stimmig ist, weil es einen Sinn ergibt.

Die Argumentation von Karl Barth verstehe ich nicht so ganz. Kannst du sie mir näher erläutern? Wenn du magst auch gerne als PN im Depriforum, für den Fall, dass das hier zu weit führt.

So, wie du Jesus beschreibst, wird er mir glatt sympathisch : als jemand, der nie das tat, was andere von ihm erwarteten .

Ich weiß nicht, inwieweit ich der Bibel überhaupt Glauben schenken möchte. Wer sagt mir, dass es nicht einfach nur ein von Menschen verfasstes Buch ist?

Danke, liebe Ingrid für deine Gedanken!


Es grüßt euch die Tinus
ils_pixent9
Beiträge: 1149
Registriert: 6. Jul 2006, 21:37
Kontaktdaten:

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Lieber Bernd,
ich teile nicht deine Meinung. Ingrid hat ja nicht von der Religion um der Religion willen gesprochen sondern darüber was die Relgion für sie im Zusammenhang mit Depression bedeutet nämlich dass Gott uns nicht im Stich läßt.Ich meine, wir sollten einander keine Zäune aufstellen sondern von allem erzählen was uns beschäftigt.
Ingrid hat nicht eine theologische Interpretation gestartet die völlig aus dem Zusammenhang gerissen wäre.

Ich würde den Rahmen des Depressionsforum generell nicht so eng sehen. Hier unterhalten sich Depressive miteinander und man kann auch meiner Meinung nach durchaus einmal andere Themen hier hinstellen. Wenn es keinen interessiert, kommt keine Antwort.
LG Gret
ils_pixent9
Beiträge: 1149
Registriert: 6. Jul 2006, 21:37
Kontaktdaten:

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Tinus, vor 5 Wochen ist mein Kaninchen gestorben ich werde in vier Wochen wieder eins haben.Das Kleine ist jetzt vier Wochen alt und kann mit 8 Wochen abgegeben werden.

Ich kenne diese Hinwendung zu einer Vermeidungshaltung auch sehr gut, aber steuere bewußt dagegen an.

Vor zehn Jahren starb mein Wellensittich den ich über alles liebte, ich habe sehr getrauert. Die Familie hat sich dafür eingesetzt wieder einen neuen Sittich ins Haus zu holen und es war gut so. Dennoch wird Bubblegum immer unvergeßlich sein und bleiben.
Lieben Gruss Grete
Tinus schrieb:
> Hallo ihr alle,
>
> ich stoße momentan immer wieder auf die Endlichkeit unseres Daseins. Ich habe große Angst vor dem Ende unseres Lebens. Damit meine ich einmal das Ende meines eigenen Lebens. Hauptsächlich sorge ich mich aber zur Zeit um das Ende derjenigen, die ich liebe.
>
> Ich weiß nicht, ob ich mich überhaupt noch trauen darf, tiefe Beziehungen einzugehen, weil der Abschiedsschmerz damit vorprogrammiert ist. Aber ohne tiefe Beziehungen könnte ich gar nicht leben...
>
> Dazu möchte ich anmerken, dass ich mir nicht sicher bin, ob es einen Gott gibt, der sich für uns interessiert und ein Weiterleben nach dem Tod. Ich hoffe es schon, vielleicht glaube ich es inzwischen sogar wieder ein bisschen, sicher bin ich mir da aber nicht.
>
> Wie geht ihr mit solchen Ängsten um? Traut ihr euch zu lieben, obwohl ihr wisst, dass ihr euch damit unendlich verletzlich macht?
>
> Viele Grüße,
>
> Tinus
blackjack3
Beiträge: 98
Registriert: 15. Jun 2006, 20:32

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von blackjack3 »

Hallo Tinus
Ich habe auch mal so eine Phase gehabt, wo ich mich vor der eigenen Endlichkeit fürchtete. Auch habe ich Angst vor Verlusten innerhalb der Familie. Die Angst vor der eigenen Endlichkeit habe ich mehr oder weniger überwunden, ich denke es gibt für alles eine Zeit und wenn ich überlege was ich alles schon durchgestanden habe, naja, dann wird das auch irgendwie gehn, auch wenn ich mir das nicht wünsche!
Ich habe mal einen Bekannten auf seinem letzten Weg begleitet, im Nachhinein denke ich, der konnte damit besser umgehen als ich.
Ich habe noch nie einen Menschen erlebt, der soviel Ruhe ausstrahlte trotz des Wissens um den baldigen Tod.

Mir hilft selber folgende Vorstellung: Wenn ich eine schwere Grippe habe, mit Fieber etc...ist mir eigentlich ziemlich egal, obs mich erwischt, weils mir dann so elendig geht. Vielleicht ist es dann auch so?

Es gibt einige Menschen mit Nahtoderfahrungen (ich gehöre auch dazu) und durch das Wissen um Gott (für mich Wissen, kein Glaube) beziehe ich einiges an Kraft. Warum Gott mir aber scheinbar desöfteren nicht bei Lebensproblemen oder der Krankheit hilft, weiß ich leider nicht.

Die Angst um meine Angehörigen ist für mich wesentlich schwieriger, mir grauts wenn ich nur daran denke.
Trotzdem (habe einige Freunde verloren) suche ich nach Nähe, die Trauer ist halt irgendwann der Preis für eine gute Zeit.

Schwieriges Thema...ich denke, diese Phasen (ich meine darüber nachzudenken) muss jeder Mensch durchmachen, um bestimmte Werte zu erkennen und sein Leben neu zu sortieren.
Viele Grüße blackjack
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Tinus,

ja, deine Frage ist wichtig, wie geht man es an mit Verlusten besser umgehen zu können?

Bei kam nach dieser Phase (die ich dir wie gesagt nachfühlen kann) mein jetziger Mann in mein Leben und er zeigte mir einfach, dass es auch anders sein kann. Er hat mir in meinem Leben schon so viel positives gegeben, dass ich heute meist anders als du denken kann.

Und dennoch fällt mir dazu noch ein, dass ich ja auch bei ihm immer wieder versuche (unbewusst) das er mich verlässt. Vielleicht ist das einfach die Prägung von früher, die noch irgendwo tief in mir steckt. Aber er bleibt dennoch bei mir und das ist wichtiger, als alles andere was ich je im Leben verloren habe.

Also denke ich das man sowas nur durch positive Erlebnisse verändern kann, dass man ganz genau hinschauen muss, wer und was einen umgibt. Nur so kann man seine Denkweise etwas verändern.

Das mit dem Baby und deinem Meerschweinchen tut mir sehr leid, aber glaubst du einer von den Beiden hätte gewollt, dass du nun an diesen Dingen zweifelst? Ich denke jeder der von uns geht wird sich wünschen, dass es den anderen weiterhin gut geht und das sie ein erfülltes Leben führen.

Es ist verdammt traurig was du schreibst, hast du evtl. mal darüber nachgedacht einem Tier aus dem Tierheim ein neues zu hause zu geben? Ich denke das dein verstorbenes Meerschweinchen sehr glücklich darüber wäre, wenn du an es denkst und einem Tier in Not hilfst.

Nur so eine Bewältigungsidee. Denn nichts lebt für immer und ich glaube es wäre auch garnicht gut, wenn es etwas unsterbliches gäbe.


@Bernd, Ingrid hat nur versucht ihre Gedanken zu diesem Thema an Tinus weiterzugeben und ich denke, dass deine Antwort darauf nicht gerecht ist. Jeder versucht hier jedem zu helfen und das auf seine ganz persöhnliche Art. Das sollte man akzeptieren!

LG Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Hallo Bernd,

ich nehme an, du hast einen Grund dafür, dass du Ingrid so eine spontane Rückmeldung zu ihren Gedanken gegeben hast. Ich kenne ihn nicht.

Möglicherweise wäre eine Diskussion (im eigentlichen Sinne) um religiöse Feinheiten in einem Depriforum nicht ganz an der richtigen Stelle.

Mir scheint, dass das Wort Diskussion in diesem Zusammenhang deine Aufmerksamkeit und vielleicht auch etwas Unmut erregt hat. Dazu möchte ich dir sagen, dass es auf einen früheren Kontakt von uns beiden zurück geht und nicht bedeutet, dass wir uns nun seitenlang über religiöse Themen auslassen werden.

Was ich dir sagen möchte ist, dass es mir nicht richtig zu sein scheint, jemandem, der sich zu einem Thema zum ersten Mal äußert, thematische Deplatzierung vorzuwerfen. Meiner Erfahrung nach kann das weh tun und als Abweisung erlebt werden.

Es steht dir frei, dich nicht zum Thema zu äußern und natürlich ebenso, Beiträge, wenn sie dir nicht zusagen, zu überlesen.


In der Hoffnung, nicht nun meinerseits verletzt zu haben, grüßt dich

die Tinus
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Liebe Skippy,

um dich richtig zu verstehen: Meinst du, dass es so viele positive Erfahrungen geben kann (und dass man dafür sorgen sollte, dass man sie bekommt), dass sie einen Verlust in gewisser Weise aufheben können?
Oder hast du etwas anderes gemeint?

Mir fällt es in gewisser Hinsicht schwer, Vertrautheit zuzulassen, weil ich Angst vor dem Ende habe. Aber ich lasse sie ja zu, weil ich gar nicht anders leben kann. Was sollte ich machen ohne die Menschen, die mich bestärken, die mir Rückmeldung geben, die ich lieben und bewundern kann? Denen ich meine Liebe schenken darf?
Ich lasse Nähe zu, aber ich habe manchmal riesige Angst vor dem Ende der Nähe, aus welchem Grund auch immer es eintritt.

Es freut mich, dass du das mit dem Tierheim schreibst . Ich habe mich in diesem Frühling tatsächlich getraut, wieder eine neue Nähe zuzulassen: Ich war im Tierheim und habe meinem kleinen Racker ein neues Zuhause gegeben, der seither versucht, mein Altpapier zu vernichten .
Ich lasse es zu, dass er mich berührt, dass ich mich an ihm freue, dass ich ihn liebhabe.
Aber ich weiß, dass ich mich damit unendlich verletzlich mache.


Ganz liebe Grüße,
Tinus
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Die Menschen machen sich über ihre Endlichkeit schon seit jeher Gedanken, das unterscheidet uns von den Tieren.

Manchmal finde ich es paradox, dass wir uns nach dem Tod sehnen, ihn herbeiwünschen und doch so große Angst haben.


Bedenke stets, dass das Leben vergänglich ist,
dann wirst du im Glücke nicht so friedlich und im Leid nicht so traurig sein

Sokrates

Niemand kennt den Tod
es weiß auch keiner, ob er nicht das größte Geschenk
für den Menschen ist
Dennoch wird er gefürchtet,
als wäre es gewiss,
dass er das Schlimmste aller Übel sei.

Sokrates


Ich denke, spätestens wenn wir Kinder haben wird uns die Angst begleiten, dieses geliebte Wesen zu verlieren,
aber sollen wir deshalb auf diese Gnade verzichten, ich denke nicht.

Ich habe schon viele liebe Menschen verloren, durch den Tod, dennoch möchte ich weiterhin Bindungen eingehen, denn wenn ich das nicht tue, verbanne ich mich selber zur Einsamkeit,

auch die Angst wird mich hemmen, ich habe viel Angst, daher weiß ich das so genau, aber je mehr ich abgeben kann von der Kontrolle, die ich ja sowieso nicht habe, umso besser geht es mir.

Ich weiß nicht, ob ich ein Leben ohne meine Tochter weiterleben würde, aber sie war und ist jede Sekunde dieser Angst wert
Nächtliche Grüße
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Tinus,

ja, genau so wie du es beschreibst habe ich mein Posting gemeint)))

Zu dem Thema Verletzlichkeit kann ich nur das sagen, was man mir in der Klinik beigebracht hat:

Wenn man verletzlich ist, ist das keine Schwäche, sondern eine enorme Stärke. Wer das sagen oder sogar zulassen kann ist ein Gefühlsmensch und Gefühle zu zeigen (sowie auch Trauer oder Zuneigung)ist ein grosses Geschenk, was nicht jeder besitzt.

Weist du, es gibt viel zu viele Gefühlskalte Menschen, die einfach nur andere verletzen und vor diesen sollte man sich dann eben hüten, damit die Verletzlichkeit nicht in Angst ausartet.
Jeder Mensch hat das Recht zu Trauern, aber leider nicht jeder die Begabung oder Charaktereigenschaft dazu.

Ich frage mich gerade, warum man solche Dinge immer als negativ ansieht und es nicht einfach auslebt? Meine liebe Tinus, ich denke einfach du bist auf dem richtigen Weg dich damit auseinanderzusetzen, aber vielleicht versuchst du einfach mal dir selber diese Gefühle zuzugestehen und zu sagen, dass bin "ich", so wie das Leben mich geprägt hat. Eventuell, wird sich deine Verlustangst oder auch starke Verletzlichkeit dann in etwas positives umwandeln.

Denn wie gesagt, es werden immer wieder Menschen oder auch Tiere in deinem Leben kommen und gehen. Es gibt eben keine Unendlichkeit, man muss dann nur erst die Trauer zulassen und danach den eigenen Weg wieder finden.

Mein Gott, bin ich seit 2 Tagen positiv eingestellt, eigentlich kenne ich das so garnicht von mir. Aber momentan versuche ich einfach in allem die gute Seite zu finden (liegt evtl. auch an den Medis?)
Ich lebe den Tag, so wie er ist und versuche das Beste daraus zu machen, ohne zu Hinterfragen, was dann morgen kommt. Ups, so war ich noch nie*gg*

Toll, dass du etwas neues gefunden hast was dir freude macht (genug Altpapier gibt es ja*zwinker*) Versuche die schönen Momente einfach festzuhalten, dann wirds auch einfacher, falls es irgendwann mal vorbei ist.

Denn es ist genauso, wie du es beschreibst, ohne andere Menschen die einen bestärken, oder sogar einem Vertrauen kommt man nicht weiter. Um einsam und alleine zu verbittern ist niemand von uns auf diese manchmal doch sehr schöne Welt gekommen)))))))

Hoffentlich nicht zu verwirrend geschrieben.

Ich nehme dich mal vorsichtig in den Arm
Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Tinus »

Hallo Grete,
viele Tiere sind einfach einmalig und auf ihre eigene Art unersetzbar. Ich finde es mutig, sich danach wieder zu trauen, eine neue Verbindung aufzubauen.
Ich habe mich ja inzwischen auch wieder getraut.


Hallo blackjack,
ja, wo du es sagst, erinnere ich mich auch an Situationen, in denen es mir egal gewesen wäre, wenn ich gestorben wäre.

Wie kannst du um Gott wissen? Erzähl nur wenn du magst.

Vielleicht muss ich dieses Auf und Ab, dieses Gut und Schlecht, dieses Kommen und Gehen in meinem Leben annehmen lernen. Hm...schwer...


Hallo imagine,
tja, mit der Paradoxie hast du wirklich Recht. Dein erstes Zitat von Socrates gefällt mir besonders gut.

Momentan würde ich mich aus unter anderem genau diesem Grund dagegen entscheiden, ein Kind zu bekommen.

Nein, zur Einsamkeit möchte ich mich nicht verbannen, definitiv nicht.


Liebe Skippy,
mit meiner Verletzlichkeit und insgesamt meiner Empfindsamkeit setze ich mich gerade auseinander. Ich denke, damit kann ich schon umgehen lernen.

Nur diese Angst vor Verlust und dieses entwurzelnde Gefühl von Trauer fürchte ich. Kann man es wirklich lernen, damit umzugehen?

Meinst du, ich sollte versuchen, diese Angst anzunehmen?

In Einsamkeit leben wäre ganz sicher nicht gut für mich.

Weißt du, morgen ist der erste Todestag dieses Babys. Und ich erinnere mich sehr gut an die Ohnmacht und an die maßlose Trauer, die mich vor einem Jahr wochenlang, vielleicht sogar monatelang begleitet hat. Viele, viele Therapiestunden habe ich hauptsächlich mit diesem Thema gefüllt. Wenn mich die Trauer um jemanden, den ich nur so selten gesehen habe, so sehr mitreißt, wie wird es dann werden, wenn es mich noch tiefer betrifft?
Er war das erste Baby in meinem Freundeskreis. Nun ist er nicht mehr da. Und gerade vor vier Tagen ist seine Schwester geboren worden. Am Sonntag werde ich sie zum ersten Mal sehen. Ich weiß nicht, wie ich damit klar kommen werde.

Liebe Skippy, ich freue mich darüber, dass du momentan so positiv eingestellt bist, es zeigt mir, dass es dir besser geht. Das gefällt mir gut! Ich möchte dir besonders dafür danken, dass du mich daran teilhaben lässt !
Vielen Dank auch für das Umarmen. Das tut mir so gut!


Liebe Grüße euch allen,

Tinus
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Ich denke mir mal es ist extrem wichtig zu erkennen, dass wir auf vieles in unserem Leben keinen Einfluss haben.

Als ich das erkannt habe, verbunden mit der Erkenntnis, dass ich jeden Menschen selber bestimmen lassen muß, wie er oder sie sein Leben verbringen will und ich keinerlei Kontrolle ausüben kann, von diesem Zeitpunkt an ging es mir besser.

Klar, das ist keine Erkenntnis, die über Nacht kommt, aber es ist eine Erkenntnis, die mich befreit hat.

Ich bin jetzt frei für meine eigenen Bedürfnisse, verantwortlich nur für mich selber und die Kontrolle liegt nicht in meiner Hand, wahrscheinlich liegt sie tatsächlich bei Gott.

Mir hat dieser Weg, der kein leichter war, mein Leben wieder lebenswert gemacht und mich aus der Isolation geholt, in der ich so lange war.

Im übrigen halte ich es auch für ein Märchen, dass es in unserer Macht liegt uns selber zu verändern, wir können viel lernen, aber der Grundcharakter bleibt derselbe.

Ich will damit sagen, wenn man zum Beispiel als melancholischer Mensch geboren wird, dann lässt sich daran nicht grundlegendes verändern, wir können nur lernen etwas besser damit umzugehen

Nächtliche Grüße imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Liber »

Liebe Tinus, liebe Imagine und alle anderen,

das Thema Endlichkeit und Abschied ist mein größtes, schwierigstes, umfassendstes Lebensthema.

Deine Gefühle verstehe ich so gut, liebe Tinus. Die Angst vor Trennung, vor Verlust durchdringt so viele Lebensbereiche, ganz besonders Beziehungen zu Menschen, die mir wichtig sind.

Werde ich eine Trennung von ihnen überleben? Kann ich das Gefühl des Verlassenseins aushalten? Werde ich von Schmerz und Trauer verschlungen werden oder wird es auch wieder Wege da hinaus geben?

Und wir werden bei jeder Trennung, bei jedem Abschied damit konfrontiert, dass alles endlich ist. Alles. Auch wir selbst.

Diese Erkenntnis wirklich zuzulassen, das macht diese riesige Angst. Und wir wollen uns davor irgendwie schützen.

Ich habe seit langem versucht, die Kontrolle über Verlust und Trennung zu haben und merke allmählich, das das ja nicht geht. Dass ich mich schrecklich verkrampfe und mich vom Leben ausschließe.

Keine Kinder zu haben, aus Angst vor ihrem Verlust, bedeutet ja auch, sich aus dem Fluss des Lebens herauszustellen.

Liebe Imagine, wie hast du diesen Schritt, die Kontrolle aufgeben zu können, tun können? War es ein bewusster Schritt, eine Erkenntnis, ein Prozess?

Ich bin genau an dieser Stelle zur Zeit, deshalb frage ich dich das. Bisher habe ich versucht, Trennungen irgendwie zu umgehen, zu vermeiden, auch auf Kosten meiner selbst und wenn mich eine Trennung getroffen hat,habe ich mit Depression darauf reagiert.

Das Aufgeben der Kontrolle, das Loslassen hat ganz viel mit Vertrauen zu tun. Und da stellt sich die Frage: Vertrauen worin? In Gott. in das Leben? Und kann man dieses Vertrauen wohl "lernen" oder wird es einem geschenkt?

Liebe Tinus, ich wünsche dir von Herzen, dass du am Sonntag das neugeborene Baby als Geschenk des Lebens ansehen und es als solches begrüßen kannst!

Alles Liebe

Brittka
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Liebe Brittka, ich habe deine
Zeilen gelesen und würde dir sehr gerne ausführlich darauf antworten, kann aber im Moment nicht.
Vielleicht im Lauf des Tages, oder morgen?
Eigentlich schreibe ich das, weil ich so ein großes Bedürfnis hinter deinen Worten spüre und es für mich immer wichtig ist, wenigstens ein Lebenszeichen zu erhalten.
Ist das für dich okay?
dann bis später??!!
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Meine liebe Tinus und die anderen,

ich habe mal ein passendes Gedicht zum Thema Angst und vielleicht auch Verlusst gefunden.
Das hat mir jemand bei meinem ersten Klinikaufenthalt vor vielen Jahren geschenkt und ich möchte es an euch und besonders an Tinus weitergeben:

"Ängste"

Die Ängste sich eingestanden,
die Hände vor Verzweiflung in den Mund genommen und tief in mir drin öffnen sich Türen

-sie geben Einlass für ein neues Leben
-neue Hoffnung
-dem Mut zu sich selbst zu stehen
-mich nicht mehr zerstören zu wollen

Statt dessen in dem neuen Leben
zu lernen durch positive Erfahrungen die Angst zu ersticken!!!!!!!

Ich finde dieses Gedicht sehr schön und es soll das sagen, was ich dir liebe Tinus ganz besonders wünsche*drück*

LG Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
ils_pixent9
Beiträge: 1149
Registriert: 6. Jul 2006, 21:37
Kontaktdaten:

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von ils_pixent9 »

Meine Tochter wird in ungefähr zehn Tagen verreisen.
Ich möchte nicht wissen wohin sie fährt.
Ich möchte nicht wissen,wann sie fährt.
Ich möchte einfach eine sms bekommen wenn sie angekommen ist.

Und ich versuche mir einzureden, dass es sie nicht mehr gibt.

Die Tochter einer Freundin ist einmal vor Jahren als Beifahrerin mit ihrem Freund auf dem Motorrad nach Griechenland gefahren. Ich wäre wahnsinnig geworden. Ich hätte das nicht ausgehalten. Ich danke meinem Schöpfer dafür, dass meine Kinder keine Ambitionen haben, Motorrad zu fahren.

Gret.
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Liber »

Liebe Imagine,

danke für deine Rückmeldung!

Ich hab' mich sehr darüber und über dein Einfühlungsvermögen gefreut.

Natürlich ist es vollkommen ok, wenn du mir später oder morgen antwortest! Ich freue mich darauf.

Bis dann, ich wünsch' dir und allen anderen einen schönen Tag

Brittka
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von skip »

Liebe Grete,

ich habe einen Sohn und komischerweise mache ich mir niemals so schwarze Gedanken wie du.
Wenn er wegfährt, freue ich mich für ihn und schicke ihm nur positive Gedanken mit auf den Weg.

Du solltest dich freuen, wenn deine Tochter Spass hat.

Klar wenn man angekommen ist sollte man sich kurz bei den Eltern melden. Gesunde Sorge ist ja auch okay, aber irgendwie hört sich dein Beitrag eher verzweifelt an.

Ich weis ja nicht wie alt deine Tochter ist.

Aber mach dir bitte nicht solche Sorgen, dass tut deiner Seele nicht gut.


Wieso versuchst du dir einzureden das es sie nicht mehr gibt? Versuche doch mal dir einzureden, dass sie sich ein paar schöne Tage macht und gönne es ihr.

LG Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
blackjack3
Beiträge: 98
Registriert: 15. Jun 2006, 20:32

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von blackjack3 »

Hallo Tinus
Ich hatte es ja bereits angedeutet, mehr schreibe ich besser dazu nicht, weil vermutlich triggernd.
Liebe Grüße blackjack
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von imagine »

Liebe Skippy,

leider auch nur ganz kurz, aber ich kann Gret gut verstehen, in meinen dunkelsten Zeiten hatte ich solche Angst, um geliebte Menschen, dass ich auch alles bis hin zur Beerdigung und meinem anschließenden Suizid geplant habe, dann war mir wohler, einfach deshalb, weil ich dann so irr wie das klingt, auf der sicheren Seite war.
Grete gönnt ihrer Tochter sicher den Urlaub, aber sie kann diese Angst nicht überwinden!!!

Bis bald imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Onkel_Albert
Beiträge: 52
Registriert: 11. Nov 2005, 07:29

Re: Verluste und Endlichkeit unseres Lebens

Beitrag von Onkel_Albert »

Hallo, ihr Lieben,
viele Gedanken ...

Ich möchte noch einen dazufügen:
Das Gefühl, keine Heimat zu haben,
ist wahrscheinlich nur die andere Seite der Medaille.
Hatte gerade letzte Nacht mal wieder "Vertreibung" geträumt,
obwohl (weil?) ich ein Nachkriegskind bin.


--------------------------------------

Ein jegliches hat seine Zeit,

und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde ...

(Prediger Salomo)
Antworten