Wie komm ich wieder raus??????????????????

ben1
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Wie komm ich wieder raus??????????????????

Beitrag von ben1 »

Noch einb kurzer Gedanke ... Die Anna, die Du wirklich bist, ist die, die die Geige in die Hand nimmt und einfach drauflosspielt (ich kenne das, bin selber Musiker ;-)), und wenn dann die "andere" Anna kommt und sagt "Was machst Du da? Kannsr Du Deine Zeit nicht sinnvoller Nutzen? Übe irgendwelche Fingerübungen!", dann schau Dir das an, aus der Distanz, urteile nicht, sondern versuche, die perfekte Anna zu verstehen, vor allem ihre Ängste - und Du wirst viel über Dich lernen ... Ben
anna
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Wie komm ich wieder raus??????????????????

Beitrag von anna »

Lieber Ben, irgendwie ist es schon seltsam, sich auf diese Art und Weise mehr oder weniger kennenzulernen und dir mehr anzuvertrauen, als ich es Menschen tue, die ich seit langem und gut kenne. Aber wahrscheinlich ist es genau dieser Umstände halber. Andersrum gibst du mir auch viel mehr als viele Leute meiner Umgebung, die ich ja schon so toll "kenne". :-) Das mal vorausgesagt... Kann ich fragen, welche Musik du machst,dir gefällt? Du wirst es nicht glauben, aber ich hab's gestern getan: die Geige genommen und eine Stunde lang das gespielt, wozu ich Lust hatte, auch wenn ich es technisch noch nicht so gut konnte. Ich will nicht sagen, dass es mir danach besser ging, aber zumindest musste ich erkennen, dass auch nichts passiert, wenn ich mal einen Tag die teilweise etwas zermürbenden Etüden weglasse und das Spielen wiedererkenne. Ich denke, dieser Perfektionismusdrang entstand schon auch sehr unter dem Einfluß verschiedener Personen meiner Umgebung. Meine Geigenlehrerin ist äußerst streng und selbst sehr gut- unterrichtet am Mozarteum in Salzburg, hat nur mit Studenten zu tun und wollte immer, dass ich auch diesen Weg gehe- aber in meinem Leben spielen eben auch viele andere Dinge eine Rolle und ich hatte nie die Intention ein großer Star zu werden, um es mal so auszudrücken. Trotzdem, sie macht mir eben sehr Druck, sie kann, glaub ich, gar nicht anders. Ich kam auch damit klar, aber seit einiger Zeit eben nicht mehr. Der Drang zum Perfekt-Sein kommt trotzdem sicherlich auch von mir selbst- sitzt irgendwo in mir und ich schaff es nicht, ihn da rauszuoperieren, bzw. ihn so umzuwandeln, dass er evtl. zu einem gesunden Ehrgeiz wird, aber keinen seelischen Schaden anfügt. Weißt du denn, woher er bei dir kam? Erziehung/Eltern sind natürlich die naheliegensten Ursachen, aber meine Eltern haben mich nie unter Druck gesetzt, gute Noten zu schreiben oder viel zu üben usw. Im Gegenteil- sie sagten immer, ich könne jederzeit mit dem Geigen aufhören usw., wenn es mir zuviel werden würde. Ich denke, der Vergleich mit dem Schutzschild zielt schon in die richtige Richtung. Man müsste erkennen, dass es aber nur ein illusorisches Schutzschild ist. Wie du sagtest...man wird vielleicht mehr beschützt, wenn man sich so gibt wie man ist und auch Schwächen zugibt...sich menschlich gibt. Ich muss sagen, ich habe große Probleme damit, Personen mitzuteilen, dass ich unter Depressionen leide. Ich weiß, wie absurd es klingt und auch ist, aber ich komme mir dann als Versagerin vor, als eine, die es nicht geschafft hat, den täglichen Anforderungen des Lebens gerecht zu werden, als Langweilerin, die immer Krise schiebt. Es weiß nichtmal meine "bester Freundin". ( Ich benutz jetzt mal diesen Ausdruck, auch wenn ich ihn nicht so mag- es ist so ein Schubladenausdruck). Zu deiner Frage, was ich mache, weil ich es wirklich will oder weil es andere wollen...das ist teilweise schwierig zu beantworten. Vielleicht geht es gar nicht so darum, WAS ich mache, sondern, WIE ich es mache. Ich meine, ich liebe das Musizieren und meine Geige, aber dieses Profitrimmen, die dämlichen Wettbewerbe, Jugend musiziert usw. sind im Grunde überhaupt nicht meins. Ich sehe keinen Sinn darin, mich mit anderen zu messen, aber ich tue es der Anerkennung willen, oder meiner Lehrerin willen...ich weiß es nicht. Das selbe in der Schule: wäre ich allein auf der Welt, würde ich nur das lernen, was mich wirklich interessiert...das hört sich jetzt vielleicht sehr kindisch an, aber ich schreibe keine guten Noten für mich- es gibt mir eigentlich nichts. Ich gebe Italienischkurse an der VHS- alle finden das toll- oh, welch vorbildliche Schülerin- mit 19 selbst Kurse geben usw. Aber es quält mich, es macht mir schon lange keinen Spaß mehr, ich würde lieber für mich ein Buch auf ital. lesen. Jetzt steht die Entscheidung an, was ich studieren werde. Ich überlege fast nie, was ICH möchte, ich überlege nur, was sich gut anhört, was die Leute von mir erwarten... Ach, Ben, ich könnte dir noch stundenlang weitere Beispiele aufzählen... Jetzt hab ich sehr viel geschrieben,hm? Noch eine Frage: gibt es Personen, denen gegenüber du dich genauso gibst, wie du bist? Bei denen du nie dein Gesagtes vorher überdenkst, denen du wirklich deine eigene Gedanken mitteilst, gar keine Rolle spielst? Ich schätze den Kontakt mit dir sehr! Viele Grüße anna
ben1
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Beitrag von ben1 »

Hallo Anna ich mach Musik in einer Cover-Band und war die letzten beiden Tage jeweils 7 Stunden auf der Bühne - deswegen bin ich jetzt auch ein bißchen müde, aber das macht nix. Gratulation zum "Lust-Geigenspielen"! - das ist der richtige Weg. Schau Dir Deine Geigenlehrerin mal an, nimm sie als "Modell" - ist das eine glückliche Frau? Ich denke mal, nein (obwohl ich sie nicht kenne). Ich sehe als großes Problem (oder besser als Herausforderung für Dich) die Mitte zu finden. Entweder willst Du als Adler leben oder Du fühlst Dich als Eintagsfliege - beides bist Du nicht! Du bist weder die "Superfrau", noch die "Looserin" - und Du denkst, Du brauchst die Anerkennung von anderen, um zu überleben. Das ist nichts anderes als eine Sucht, und die Dosis muß immer höher werden (Ein "Anerkennungsjunkie" sozusagen ;-))- so wars bei mir. Und rauskommen aus dem Teufelskreis tust Du, wenn Du losläst, Dein Idelabild, das Dir solchen Kummer und solche Sorgen beschert. Die letzte Frage - ja, es gibt eine Person, der gegenüber ich mich so gebe, wie ich bin! Und jetzt wirds komisch - diese Person bin ICH SELBST. Das macht das ganze anfangs unheimlich schwer, vor sich selbst zuzugeben, das man eigentlich gar nichts besonderes ist - aber es hat etwas sehr befreiendes! Hast Du Dich beim "sinnlosen" Geigenspielen beobachtet? Wer sagte da, "mach doch war odentliches! Spiel hier nicht so doof rum!" - und welche Intention verfolgt dieser Teil in Dir? Grüße Ben
Marina
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Beitrag von Marina »

Hallo Anna, hallo Ben, ich finde Eure Postings einfach genial, da sind so viele wertvolle Gedankengänge enthalten, ich lese sie immer wieder gern und profitiere sicher auch ein bißchen davon - macht bitte weiter so. Ich hätte da auch einiges dazu zu sagen, will mich aber nicht einmischen und etwas durchbrechen, was so prima funktioniert, ich hoffe, Ihr versteht mich richtig. Liebe Grüße an Euch Marina
anna
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Beitrag von anna »

Hallo Ben, heute ist wieder so ein Tag der Auferstehung. Habe seit Sonntag mehr oder weniger im Bett gelegen und keine Kraft zu gar nichts, ich war weder in der Schule noch in der Geigenstunde noch in der Orchesterprobe. Eigentlich hab ich während einer richtigen krise nie richtig alles abgesagt, aber dieses Gefühl, dass nun wenigstens Platz für die Depression ist, erleichtert das Ganze ein klitzekleinesbißchen... Hast du z.B. in deiner letzten Krise den Alltag ganz normal weitergelebt? Es kann ja einerseits ablenken und den Fall aufhalten; außerdem entsteht zusätzlich die Frustration, dass man nun gar nichts mehr schafft. Aber ich denke, wenn es irgendwie geht, sollte man der Depression ihren Raum lassen und sich etwas ausklinken. Zu deinem letzten mail: Meine Geigenlehrerin ist eine sehr in sich verschlossene, fast zermürbte Frau. Was ihre Lebensqualität angeht, würde ich sie mir nicht zum Vorbild nehmen,nein. Ich musste lächeln, weil du immer so ins Schwarze triffst! Aber weißt du, vielleicht verfolgt man mit seinen hochgesteckten Zielen, mit diesem Drang zum Perfektionismus gar keine konkreten Ziele. Ich habe nie gedacht: ich will so werden wie sie. Ich dachte nur: ich muss gut sein. Man denkt nicht an die Konsequenzen seines Tuns, an das wirklich Ziel- es geht doch nur um die kurze Befriedigung des Perfekt-Seins. Man überlegt selten, was man mit dem ganzen Streben eigentlich beabsichtigt. In gewisser Hinsicht würde ich es auch als Flucht beschreiben. Als Flucht vor dem Boden. Man pflanzt soviele Blumen an, bis man den Boden selbst nicht mehr sehen muss. Man verleugnet ihn und nimmt ihn nie richtig an, aber er ist ja die Grundlage der Blumen und wenn diese nicht zusammenpassen, kommt früher oder später eine zermürbende Krise, eine Depression. Du hast Recht- Ziel ist es, das wirkliche Ich anzuerkennen, egal ob es ein Adler, ein Spatz, ein Golf oder ein Ferrari ist. Indem man ein bestimmtes Ich anstrebt, ist das nur eine vorübergehende Flucht vor dem eigentlichen Selbst. Dieses perfekte Idealbild ist ein nettes Versteck, nicht? Vor allem weil es vermeintlich auch kritiksicher ist. Ich werde zur Zeit in verschiedenen, besonders in einer Freundschaft, die mir sehr viel bedeutet, immer öfter mit Gefühlen des eigentlichen ichs konfrontiert, die ich dann gar nicht einordnen kann, am liebsten verleugnen möchte. Es ist etwas quälend,weißt du, aber wahrscheinlich ist akzeptieren der erste Schritt zum wirklichen Blumenfeld. Es grüßt dich ganz lieb Anna P.S. Ich wünsche dir viele schöne, wenn auch anstrengende Proben!
anna
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Beitrag von anna »

Danke für deine Worte, Marina :-)
ben1
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Beitrag von ben1 »

Tach Anna der Depression Raum lassen ist ein sehr vernünftiger Gedanke - ich habs für mich so gelöst, daß ich zwar den Alltag weiterlebte, aber mir bewußt vornahm, auf 20% der Leistung zu fahren (und kein Mensch hats gemerkt - lustig, oder). Und dann hast Du zwei Sachen völlig richtig erkannt. a) Man weiß eigentlich gar nicht, wo man hin will mit seinem Perfektionismus Dieser Gedanke ist erstmal sehr befremdlich, dann aber auch befreiend. Du hast durchschaut, das Du auf dem falschen Dampfer bist, das Du durch noch so große Anstrengung Dein eigentliches Ziel (das schlicht und einfach "zufrieden Leben" heißen dürfte) in der Außenwelt nicht erreichen wirst. Also stell Dir mal die Frage, was Du zu einem zufriedenen Leben brauchst (und nicht, was Du denkst, was andere sich für Dich vorstellen). b)Das ganze ist eine Flucht - vor allem eine Flucht vor "Kritik" Eine spannende Frage - warum hast Du so eine Panik vor Kritik? Wie abhängig bist Du eigentlich von Deiner Umwelt? Wenn ich hier nur schreiben würde "Anna, ich bin enttäuscht, das Du immer noch depressiv bist" würde Dir das wahrscheinlich sehr zu Herzen gehen (ich schreibe sowas natürlich nicht ;-) - und ich provoziere schon wieder). Für mich war es ganz befreiend, mir neue Beschäftigungsgebiete zu erschließen (z.B. spiele ich jetzt (bockschlecht) Badminton), wo es eben egal ist und mir auch egal sein darf, ob ich gut oder schlecht bin - da kommt der Ehrgeiz zwar auch manchmal hoch, aber dann setze ich mich daneben und schau ihm bei seinen verzweifelten Bemühungen zu, wieder ein Projekt aus dem Spiel zu machen - und amüsiere mich köstlich über meinen eigenen Größenwahn. Gute Gedanken Ben P.S. Marina, freut mich, daß Dir unser Dialog gefällt!
ben1
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Beitrag von ben1 »

... noch ein Gedanke zu Deinem letzten Absatz. Ich finde es sehr, sehr gut das sich jetzt auch Gefühle des "eigentlichen Ichs" bei Dir melden und Gehör finden (und man erkennt das relativ schnell, wenn das Gefühl "echt" ist, gell) - und die Gefahr ist, das Du schon wieder glaubst, alles ordnen und selektieren zu müssen. Du hast (wie jeder Mensch) eine ganze Fülle von Gefühlen - aber eben nicht nur "positive" (bewußt in Anführungszeichen, weil das eine gesellschaftliche Wertung ist! Ich finde Angst oder Aggression oft ebenfalls positiv, oder Trauer ... Du verstehst?) - also schau Dir Deine Gefühle an, lass Sie kommen und gehen, und versuche nicht schon wieder steuernd einzugreifen - das bringt nix! Wenn Du z.B. Angst oder Aggression nicht zuläßt, suchen sich die beiden Kameraden andere Ausdrucksweisen, die weit mehr unheil anrichten können).
Marina
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Beitrag von Marina »

Lieber Ben, nicht nur das, ich denke viel nach, und das ist doch schon mal gut. Liebe Grüße und danke Marina
Marina
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Beitrag von Marina »

Liebe Betina, vieles, was Du geschrieben hast, war in meinem bisherigen Leben ähnlich. Ich bin nicht viel jünger als Du, bekomme seit 4 Jahren EU-Rente wegen meiner Krankheit und fühle mich seither irgendwie abgestellt. Es fällt sehr schwer, sich damit abzufinden, dass man doch nicht mehr so viel leisten kann wie früher. Manchmal ist es so, dass ich gar nicht mehr richtig weiß, wo ich hin will und was ich noch wert bin und versuche, mich mit kleinen Erfolgen über Wasser zu halten. Die Kinder sind so gut wie aus dem Haus, meine Ehe ist am Ende und ich fühle mich alt und meistens auch überflüssig. Wenn ich nur wenigstens eine kleine Beschäftigung finden könnte für einige Stunden, funktioniert aber leider auch nicht, da kommen immer nur Absagen. Mit 50 ist man nicht mal gefragt, um irgendwo Regale aufzufüllen, selbst mit Diplom bin ich mir dafür nicht zu schade, wobei ich vielleicht doch noch anderes leisten könnte, wenn man mir eine Chance geben würde. Na ja, wenigstens freue ich mich auf den Sommer, da kann ich wieder in meinem Garten herumbuddeln. Zum Glück bin ich aber wenigstens jetzt so weit, nicht mehr aufgeben zu wollen, ich versuche immer wieder, irgendwo Fuß zu fassen und mir viele Dinge vorzunehmen, ich denke schon, es wird mir immer besser gelingen, zumindest habe ich ganz viel Hoffnung. Ich wünsche Dir, dass auch Du gut um die Runden kommst und viel Halt findest, den langen Winter haben wir ja so gut wie geschafft. Liebe Grüße Marina
I.M.
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Beitrag von I.M. »

habt ihr harald schmidt gesehn neulich? wie er inge meisel nachgeahmt hat, die allein an ihrer türöffnersprechanlage steht und hallo hallo in die menschenleere sprechanlagegengenhörstelle spricht. so mach ichs jetzt auch. hallo? hallo? warum kriegen manche SOFORT eine therapie beim besten therapeuten am platz wegen NICHTS? hallo? warum muß ich mich seit zwei jahren durchs leben schleppen und vegetieren und werde mit worthüllsen vertröstet und verarscht? hallo? wahrscheinlich weil ichs mit mir lassen mache. das wirds sein. hallo? warum kriegen manche eine rente hinterhergeschmissen die sie nicht wollen und andere die sie nötig hätten werden drangsaliert und gehen zugrunde? hallo? warum kehren sich die sogenannten freunde einen shit darum wie es einem geht? hallo? inge? bist du noch da? wolln wir spazieren gehen? ja. gerne.
I.M.
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Beitrag von I.M. »

so frau meysel ich erklär ihnen jetzt mal was. A) wenn die freunde sich seit zwei jahren schon nicht mehr melden sollten sie verschiedene dinge in betracht ziehen. das würde sie von dem zwang befreien, jeden tag auf das 00 vom AB zu starren und zu weinen. 1. ihre freunde sind bereits ... gegangen verschienden im jenseits 2. ihre freunde waren keine freunde 3.ihre freunde waren ihre freunde aber sie sind es nicht mehr. B)die frage, warum manche menschen dinge bekommen und andere nicht obwohl sie sie nötig haben? ich zitiere:" es ist ein wichtiger aspekt geistiger gesundheit, sich nicht darauf zu fixieren, dass irgend etwas unfair ist, sondern zu akzeptieren, dass die dinge nun einmal so sind wie sie sind." wenn sie das nicht begreifen haben sie verschiedene handlungsmöglichkeiten: sie können in hungerstreik gehen. sie können protestsongs schreiben und sie in der fußgängerzone vortragen um von der polizei in gewahrsam genommen zu werden. sie können in beugehaft gehen und rtl 2 anrufen um ein exklusivinterview aus der zelle zu führen. sie können einen putzzwang entwickeln. sie können eine flaschenpost verfassen, vervielfältigen und so der welt von den mißständen berichten. sie können ein schweigegübde ablegen. sie können ihrem körper weh tun. sie können auch einfach so verrückt werden. sie können dann einen wunderheiler adoptieren und in die gegensprechanlage sprechen, ohne dass es die nachbarn verwundern würde. allerdings, das möchte ich ihnen nicht verschweigen, allerdings wird sich dadurch nichts ändern. aber sie selber merken es nicht mehr so. wenn sie das alles nicht wollen, sollten sie die möglickeit in betracht ziehen, die dinge zu akzeptieren wie sie eben sind und keine gedanken mehr an sie zu verschwenden. so und jetzt trinken sie schön ihren tee und denken darüber nach was ich ihnen gesagt habe. ich erwarte ihre entscheidung zum 5 uhr tee. ich werde jede entscheidung akzeptieren. aber ich erwarte von ihnen, dass sie sie dann auch in die tat umsetzen. das sind sie sich selber schuldig. aufwiedersehen.
Angelika

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Beitrag von Angelika »

Hallo. Also das Gespräch von Dir als Inge hat mir gefallen und kommt mir doch sehr bekannt vor *grübel* Nur is das sooo shwer Dinge hinzunehmen wie sie sind...*denk*: kann ich ned doch ws ändern???Muß ich das so hinnehmen? Soll ich rummeckern) ect... Ich laber lieber nd in meine Sprechanlage, gehn zuviele Menschen vorbei und ich will ja ned in der geschlossenen landen...
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

Liebe Inka, ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihre Ratschläge. Wissen Sie, es ist einfach ein Jammertal, durch das ich laufen muss. Alt, behindert, von mäßigem Scharfsinn. Aber Ihre Worte haben mir Mut gemacht. Ich muss allerdings doch noch etwas dazu sagen. Hungerstreik ist in meinem Alter ein reichlich gefährliches Unterfangen. Zumal die Reporter dieser merkwürdigen Zeitung, die angeblich ja niemand liest, vor meiner Tür stehen und auf eine "Story" (so nennen sie das, glaube ich) warten. Die Möglichkeit, die Dinge zu nehmen, wie sie waren, jaaaa, diese Möglichkeit, die hat schon einiges verlockendes. Aber in meinem Alter, wissen sie... Obwohl: Mein Nachbar, wissen sie, das ist ein sehr netter älterer Herr. Er führt dreimal am Tag seinen Shetland-Terrier aus, entzückendes kleines Tierchen, ja, und jedesmal wenn er an meiner Terrasse vorbeikommt, lächelt er mich freundlich an. Ich muss gestehen, ich habe schon geträumt davon, dass... Aber nein, das wird jetzt zu privat. Die Reporter, Sie verstehen. Trinken sie Ihren Earl Grey mit Milch oder Zitrone? Wieviel Zucker? Und sehe sie sich diese hübschen Tassen an. Meissen. Die hab ich damals aus dem brennenden Haus retten können, im Krieg. Waren harte Zeiten, damals. Aber jetzt ist ja Frieden, nicht wahr? Herzliche Grüße sendet Ihnen Ihre Inge Meysel.
I.M.
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Beitrag von I.M. »

liebe frau meysel, vielen dank für ihre netten zeilen. ich trinke meinen tee schwarz, ohne alles. allerdings am liebsten darjeeling. dass sie den hungerstreik in anbetracht ihres vorangerückten lebensalters als mögliche lösung ablehnen deute ich als entscheidung ihres doch noch gesunden menschenverstandes. ich selber habe heute einen protestsong geschrieben,ihn in eine flasche gesteckt und aus dem fenster geworfen. geputzt, geschwiegen, meinen kopf zerbrochen, meinen AB 00 angeguckt und nicht geweint. beim putzen fielen mir noch andere möglichkeiten ein, z.b. alkoholikerin werden, oder anonyme falschparkeranzeigerin, oder amokläuferin, oder depressiv. aber das bin ich ja schon. haha. also ich werde dann ab heute mal meine tips von oben versuchen zu beherzigen, denn tracy chapman schreibt bessere protestsongs, flaschenpost kommt selten an, schweigen hört niemand, zerbrochener kopf tut weh, putzen ist blöd, alkohol bekommt mir schlecht, falschparker anzeigen ist langweilig, amoklaufen verboten und depressiv sein ist auf dauer auch nicht annehmbar. ich wünsche ihnen noch viel freude mit ihrer gegensprechanlage. ergebenst, inka
Emily
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Beitrag von Emily »

Hallo Inka, habe ich es richtig verstanden, dass du im Moment auf der Suche bist nach einem guten Therapeuten? Gruß, Emily.
I.M.
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Beitrag von I.M. »

I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi emily, die frage kann ich so nicht beantworten. die problematik hat sich irgenwie über die jahre verkompliziert. gruß, inka
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

Sag mal, Inka... Dein Nick, I.M. .... hmmmm... :-)
I.M.
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Beitrag von I.M. »

:-) ja, nun ist es raus. meine anonymität ist dahin. ich bin erkannt. hoffentlich sind hier keine reporter.
Christoph von der Heyden
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Beitrag von Christoph von der Heyden »

*knipsklickphotografiermittele*
ben1
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Beitrag von ben1 »

könnt Ihr Spaßvögel Euch nicht woanders treffen? Hier war ein wirklich guter Dialog im Gange.
flora
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Beitrag von flora »

mensch ben, den kannst du ja auch weiterführen. außerdem ist das ganze aus eine ziemlich klugen beitrag von inka entstanden und es steckt schon auch ein kern von ernsthaftigkeit dahinter, auch wenn du das vielleicht gerade nicht so siehst....sorry.... außerdem ist es doch auch mal ganz erfrischend, wenn ein ernster beitrag durch ein bisschen augenzwinkern begleitet wird, oder? flora
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi ben, die überschrift des threads lautet doch "umgang mit krisen. wie komme ich wieder raus?" und genau das findet grade statt. anders vielleicht als du es gewohnt bist, doch es findet statt. gruß, inka
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi nochmal, ich hab grade den ganzen thread durchgelesen. tatsächlich war es ja eher ein dialog zwischen dir, ben, und anna. mir ist klar, dass die anderen postings da in ihrer andersartigkeit erstmal störend auf dich wirken können. eine einmischung sozusagen. aber nimms doch als bereicherung. ihr könnt euren dialog doch weiterführen, das ist ja grade das schöne an diesem öffentlichen forum, dass man völlig verschiedene möglichkeiten des umgangs erleben kann. und zwar ohne wertung. erstmal annehmen und genauer hingucken. gruß, inka
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