irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

sommer
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irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von sommer »

Verlustängste und irrationale Gedanken-eine Psychotherapeutenabhängigkeit?

Seit mehr als 2 Jahren mache ich eine tiefenpsychologisch fundiere Psychotherapie.

Am Anfang hatte ich immer Sorge die Psychotherapeutin durch eine Krankheit zu verlieren.
Die Psychotherapeutin ist sehr stabil und gesund.
Trotzdem trat diese Angst vor allem dann immer wieder auf, wenn meine Psychotherapeutin 2-3 Wochen Urlaub hatte.
Diese Angst ist schließlich nun nach 2 Jahren gewichen.
Dafür habe ich nun um die 80. Stunde.
Ich habe nun Sorge, dass die Stunden nun zu Ende gehen, bevor es mir besser geht, oder ich geheilt bin.
Zur Not werde ich einen Teil der Therapie bis zum möglichen Neuantrag selber bezahlen, auch wenn ich dann ein paar Jahre sonst viele finanzielle Abstriche machen würde, z.B, auch nicht mehr günstige Urlaube machen kann.
Nach 2 Jahren kann man dann wieder neu beantragen, hat man davor schon alle möglichen Stunden bekommen und irgendwann nicht mehr weitere Stunden bewilligt bekommen.
Ich glaube bei der Tiefenpsychologie kann man höchstens 100-150 Stunden bewilligt bekommen, und dann muss man 2 Jahre Pause machen.
Es sei denn man hat einen Therapeuten, der auch eine Psychoanalytische Ausbildung hat.
Hat dieser „nur“ die Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapieausbildung, und man möchte sofort weiter machen, so bleibt einem nur die Möglichkeit zu einem Therapeuten zu wechseln, der die Zulassung für Psychoanalyse hat, hat man die Stunden der anderen Therapieformen schon aufgebraucht.

Wenn mich diese Dinge derartig beschäftigen,( ich muss zugeben ich fühle mich oft sehr depressiv und einsam und habe noch keinen Freundeskreis im Umkreis aufbauen können, durch zu viele Umzüge in den letzten Jahren), frage ich mich manchmal ob ich Therapeuten abhängig geworden bin, so wie andere abhängig von Geld Erfolg, Spielsucht etc werden können.
Nun bin ich auch seit Januar an einen neuen Ort gezogen wegen dem Arbeitsplatz, der 255 km vom alten Arbeitsplatz entfernt liegt.
Trotzdem fahre ich immer an die „alte Stelle“ zur Therapie (255 km eine Strecke) da ich den Therapeuten nicht wechseln will.
Und dies obwohl ich nach 80 Stunden und mehr als 2 Jahren noch keine nachhaltige Besserung meines Zustandes verbessern kann.

Bin ich nun Therapeuten süchtig?

Über Eure Erfahrungen zu hören, wäre ich sehr interessiert.
SabineFeifel
Beiträge: 15
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Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von SabineFeifel »

Hallo David,

ob du therapeutensüchtig bist, kann ich nicht beurteilen. Ich kenne deine Leidensgeschichte nicht, weiß nicht wie viele Therapeuten du schon verschlissen hast, aber dass du 255 km zu einer Therapeutin fährst, die nach 80 Stunden immer noch nichts bei dir erreicht hat, gibt mir sehr zu denken? Ist sie wenigstens hübsch? Könnte es sein, dass du verliebt bist? Diese Fixierung ist krankhaft. Die Therapeutin müsste dies merken und die Therapie beenden. Als Therapeutin muss ich doch darauf achten, dass ich niemand von mir abhängig mache!!! Ich reich dir die Hand, zieh sie aber wieder weg. Such dir besser Freunde in der neuen Umgebung. Wer einsam ist, darf sich nicht an seine Therapeutin klammern. Hast du überhaupt eine Freundin? Hoffentlich hat diese Therapeutin dich auch noch liebeskrank gemacht.

Das Geld für eine Verlängerung solltest du dir sparen. Anna Freud, die Tochter von Sigmund Freud, selbst Psychiaterin, sagte auf die Frage, was sie von Tiefenpsychologie hält: „Nichts.“ Alles worauf man seine Konzentration richtet wächst.
Mach lieber Verhaltenstherapie. Am besten wäre eine Therapeutin, die völlig unkonventionell arbeitet, alles wild durcheinander mischt: Verhaltenstherapie, analytische Psychologie, Provokationstherapie, Hypnose nach Erickson, NLP, Magie. Aber natürlich ist eine Frau, die notfalls auch zu ihrem Besen greift, um dich zu retten, schwer zu finden. Warum rettest du dich nicht selbst? Jeder Mensch verfügt über Selbstheilungskräfte.

Wenn du heute noch das machst, was du gestern schon gemacht hast, so wirst du morgen noch das sein, was du heute schon bist. Willst du das? Beste Grüße Sabine
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Grenzgängerin »

Hallo David,

sowohl meine Therapeutin (Sozialpädagogin) als auch meine Psychiaterin (die auch TP-Therapie anbietet) sagen, dass eine gewisse Abhängigkeit zur Therapie in manchen Phase dazugehört.

Meine Therapeutin geht sogar noch weiter und sagt, dass diese Abhängigkeit etwas "Heilsames" haben kann, man sich aber eben die Leute, von denen man sich abhängig macht sehr sorgfältig aussuchen muss.

Allerdinges ist es auch in der Verantwortung des Therapeuten, mit dieser Abhängigkeit sorgsam unzugehen und sie zu einem gegebenen Zeitpunkt wieder aufzulösen.
Den hätte ich mit Deinem Umzug gesehen. Also die Therapeutin wird doch sicher gewusst haben, dass Du wegziehst, oder? Was sagt sie denn dazu, dass Du so weit fährst um bei ihr zur Therapie zu gehen?
Rät sie Dir nicht, Dir eine Therapeutin in der neuen Umgebung zu suchen?

Als Therapeuten-Sucht würde ich nach dem was Du geschrieben hast Dein Verhalten nicht bezeichnen.

Grüße,

Alex
sommer
Beiträge: 35
Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von sommer »

Liebe Alex, Liebe Sabine,

Danke für Eure Kommentare.
Ich habe oft eher Angst von anderen Menschen abhängig zu werden.
Verliebt bin ich zum Glück nicht in meine Therapeutin und ich habe auch schon ein paar Partnerschaften gehabt, die aber leider missglückt sind.
An sich bin ich eher ein flexibler Mensch, so ist es mir dann doch gelungen längere Arbeitslosen Zeiten zu umgehen durch Stellen wechsel, die aber dann oft dazu führten, dass ich umherziehen musste.
Aufgrund meiner Erkrankung ist es für mich oft schwierig die Stelle zu halten, und als es dann kriselte suchte ich für alle Fälle einen neuen Arbeitsplatz.
Dann verlohr ich oft tatsächlich die Stelle und war ein paar Monate arbeitslos.
Nur durch eine Suche in einem größeren Umkreis konnte ich dann eine längere Arbeitslosenzeit umgehen.
So hielt ich mich immer in diesem Bereich meines Lebens flexibel, denn längere arbeitslosen Zeiten hätten vielleicht irgendwann mal dazu geführt, dass ich überhaupt keine Arbeit mehr gefunden hätte.
Die Psychotherapie begann ich, da ich vor cirka 3 Jahren mich extrem depressiv fühlte.
Dabei schaute ich mir 3 Therapeuten an, 2 waren inakzeptabel die dritte war in Ordnung.
Da ich oft Probleme mit Frauen habe, ich habe oft im Beruf eine Konkurrenzsituation, bin mit weiblichen Vorgesetzten fast nie zurrecht gekommen, in der Schule waren es weibliche Lehrerinnen die vornehmlich meine Zukunft verbauen wollten, es zum Glück nicht schafften, wollte ich eigentlich lieber einen männlichen Therapeuten haben.
Auch ist die Beziehung zu meiner Mutter schlechter als zu meinem Vater.
Mein Vater lebt seit 6 Jahren nicht mehr.
Meine Therapeutin scheint mir in Ordnung zu sein, damals wie heute.
So entschied ich mich damals für sie.
Trotzdem dauerte es cirka 6-9 Monate und cirka 20 Therapiestunden bis ich ihr trauen konnte.
Es gibt einige Gründe weshalb ich mich nicht traue den Therapeuten zu wechseln:
1.) ich befinde mich mitten drin und es geht mir im Moment nach 80 Stunden nicht besser.
2.) meine Depression ist multi faktoriel, Kindheit, die letzten Jahre die Beziehungen, die Probleme in der Familie, um die 40 und immer noch kein Partne und Familie trotz diverser Beziehungen, und auch die Vermutung durch meinen Psychiater, dass ich an ADHS leide.Dafür habe ich mich austesten lassen und werde behandelt.
3.) Ich habe Probleme in anderen Meinschen Vertrauen zu finden.Ich vertraue meiner Psychotherapeutin, dies dauerte aber so lange.
4.) Meine Psychotherapeutin hat eher zu viele als zu wenige Patienten, so denke ich nicht, dass sie an mir festhalten möchte aus wirtschaftlichen Gründen. Wo ich jetzt lebe gibt es mehr Therapeuten, und wo ich vorher lebte gibt es einen Mangel. Auch glaube ich nicht, dass ich ein besonders angenehmer bequemer Patient bin, den es lohnt zu halten. Ich suche auch noch den Psychiater in dem Ort auf, auch 255 km von meiner jetzigen Wohnstätte.Dieser möchte gerne, dass ich einen Psychiater näher zu meiner Wohnung suche. Dort gibt es mehr Psychiater, wo ich vorher 2 Jahre lebte gibt es einen gravierenden Mangel. Ich stellte mich zwar hier vor in der PI Psychiatrischen Institutsambulanz Bürgerhospital Stuttgart und traf eine nette vertrauenserweckende Ärztin. Diese kennt sogar meinen Psychiater von der Ausbildung.Bislang habe ich aber noch nicht den Sprung gewagt den Psychiater zu wechseln auch wenn dies mein Psychiater möchte. Er meint auch ich solle die Psychotherapeutin aus räumlichen Gründen wechseln und nicht immer so weit hin und her fahren.
5.) Ich weiß, dass die Krankenkassen schwierig sein können. Ein Wohnortwechsel mit Therapeutenwechsel in die neue Region bewirkt, dass ich einen neuen Gutachter bekomme auch für die Therapieverlängerungen. Meine Sorge ist, dass ich diese dann vielleicht beim neuen Gutachter nicht verlängert oder bewilligt bekomme und aus eigener Tasche bezahlen muss. Meine finanziellen Verhältnisse sind durch die vielen Wohnortwechsel eher bescheiden!!!
6.) Ich fühle mich oft nicht verstanden. So brauchte ich 2 Jahre und 70 Sitzungen bis ich mich auch von der Psychotherapeutin verstanden fühlte. Ein Wechsel würde vielleicht genauso viele Stunden brauchen um Vertrauen zu finden und mich verstanden zu fühlen.

Meine Therapeutin hat mich immer ermutigt Freunde zu finden und Hobbys als ich die 2 Jahre in dem letzten Wohnort wohnte.
Ich habe die Hälfte aller Ratschläge befolgt.
3 gute Freunde habe ich in den 2 Jahren gefunden, im Freizeitleben bin ich an der leistungsorientierten Gesellschaft und den Forderungen gescheitert, z.B. auch mehr zu Verfügung zu stehen im Vereinsleben Beiträge zu leisten…
Da meine berufliche Lage (3 Stellen in diesem Zeitraum und danach arbeitslos) sich in keiner Weise besserte und zu bewältigen war, gelang mir auch nicht das Privatleben und die Freizeit.
Die guten Freunde bleiben mir, haben aber auch oft keine Zeit.
So empfinde ich, dass ich trotz der Ermutigung meiner Psychotherapeutin und vieler meiner Versuche in dem Bereich nicht erfolgreich war.
Ich empfinde eine Abhängigkeit zur Psychotherapeutin, da ich die Welt als hart und lieblos empfinde, nie jemand Zeit hat. Vieles an Leistung gebunden ist und ich mich nicht richtig integrieren konnte.
So fühle ich mich doch abhängig von meiner Therapeutin. Sie versteht mich und ich kann ihr vertrauen.
Diese Abhängigkeit wird meiner Meinung zum Glück nicht ausgenutzt.
Weder ich wollte mich jemals abhängig fühlen, noch sie wollte, dass ich so empfinde.
Oft wird von einem Psychotherapeutenwechsel in der Mitte einer tiefenpsychologisch orientierten Therapie abgeraten.
Auch weil man noch mal so viele Stunden verliert, wenn man alles von neuem erzählt wird.
Viele Menschen die eine solche Therapie machen, sagen, dass sie erst nach cirka 150 bis 200 Stunden eine anhaltende bemerkenswerte Besserung empfunden haben.
So bekam ich in den letzten Jahren immer wieder verschiedene Rückmeldungen.
Trotz der Widersprüchlichkeit bin ich sehr gespannt zu sehen, was ihr zu Schreiben habt.
Ich wede mir Freunde in der neuen Umgebung suchen wo ich nun lebe. Es kann aber lange dauern, da ich oft Misstrauisch bin , da ich in den letzten Jhren oft auf Menschen gestoßen bin, die mich nur ausnutzen wollten.
Ist man depressiv oder psychisch geschwächt, erkennt man dies ioft erst später als ein „gesunder“ und kann sich auch oft nicht so gut wehren.
So werde ich hier meine Suche langsam und vorsichtig angehen lassen.
Die Therapeutin die ich jetzt habe ist die erste.
Davor bin ich während eines Umzuges, der mir keine Zeit zum Suchen ließ kurzfristig zu einenm Privatpsychologen gegangen, der gut war, aber auch wieder in einer anderen Stadt war als der in der ich lebte und der in die ich damals zog.

Ich male Bilder und bin auch sonst kreativ.
So malte ich auch viele Bilder in der jetzigen Psychotherapie.

Das Malen der Bilder hat mir gut getan, weiß aber nicht ob es bei meiner Heilung hilft.

Meine Therapeutin hat mir geraten weiter zu ihr zu gehen, obwohl sie genug Patienten hat.
Als ich im Dezember arbeitslos wurde, wollte sie ,dass ich in der Region bleibe, mich erhole und den neuen Arbeitsplatz in der selben Umgebung suche, um mich endlich erholen zu können und auch Kraft und Zeit für die Therapie zu haben.
Ich befolgte damals nicht ihren Rat, da es zu der Zeit in der Region keine Arbeit gab und ich Soge hatte nach einer längeren Zeit arbeitslosigkeit nichts mehr zu finden.
Somit nahm ich die neue Stelle an, auch wenn die Therapeutin Sorge hatte, dass das hin und her Fahren an meinem freien Tag wöchentlich oder alle 2 Wochen für mich zu anstrengend werden würde.


Viele Grüße von David
Xavro
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Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Xavro »

Hallo David,

es gibt schon einen tieferen Sinn dahinter, warum die Krankenkassen bei den Kurzzeittherapien nach ca. 80 Stunden erst einmal nicht weiter zahlen. Es gibt zwar natürlich immer individuelle Einzelfälle, aber im Allgemeinen kann man sagen, dass wenn nach 80 Stunden keine Besserung erfolgt und in Sicht ist, dann sind auch die weiteren Therapieaussichten in dieser Therapieform nicht erfolgversprechend.

Es ist dann zwar oft hart für die Betroffenen, aber es ist dann meist ein Ende mit Schrecken besser, als das endlos in die Länge zu ziehen und nur Kosten zu verursachen. Man muss dann wirklich mal hingehen und die Situation neu bewerten und überlegen, ob nicht eine andere Therapieform sinnvoll wäre. In diesem Sinne würde ich auch darauf verzichten die Stunden selber zu zahlen. Das ist mit größter Wahrscheinlichkeit eine Geldverschwendung.

Es ist natürlich grundsätzlich möglich, mit einer anderen Behandlungsart an die auslaufende Therapie anzuschließen, z.B. eine Psychoanalyse. Das kann aber immer nur im Einzelfall beurteilt werden.

Eine weite Entfernung zum Therapieort mag vielleicht eine kurze Zeit zum Übergang funktionieren, auf die Dauer ist das nicht von Vorteil für die Therapie.

Gruß
Xavro
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Sadness
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Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Sadness »

Hey Xavro,

genau diese Kurzsichtigkeit der Kassen find ich einfach zum k..... Ehrlich, man kann nicht einfach sagen, wenn da nach 80 Stunden keine Besserung eingetreten ist, bringt die Therapie so nichts. Kleine, schrittchwenweise Veränderungen oder Besserungen gibt es immer, es dauert aber seine Zeit, bei dem einen länger, beim anderen kürzer. Ich spreche da aus Erfahrung. Ich bin seit 4 Jahren in Therapie und zahle auch schon geraumer Zeit selber, da für die Kasse das "Ziel" außerhalb der gesetzlich festgelegten Stunden wohl nicht erreichbar schien und sie nichts mehr bewilligten. Ich kann aber sagen, dass ich heute wesentlich weiter bin als damals und dass es mir sauschlecht gegangen wäre, wenn ich damals einfach aufgehört hätte!!! Ich habe sehr lange gebraucht um gewisse Dinge zu erkennen, um auch richtig vertrauen zu können, mich zu öffnen etc. Das gibt es nun mal. Ich glaube es hat über ein Jahr gedauert oder noch länger bis ich das erste Mal zulassen konnte, dass mir die Tränen laufen. Vorher habe ich sie immer zurückgehalten. Das nur als Beispiel.

Ich finde das ziemlich mies, dass Kassen da so pauschal urteilen. Jeder Mensch ist anders und jede Therapie ist anders, der eine hat vielleicht nach 30 Stunden schon sehr viel für sich daraus gezogen, der andere braucht weit mehr als 100 Stunden. Das kann man nicht einfach so über einen Kamm scheren. Es ist schlimm, dass einem Hilfe verwehrt wird, wenn man noch nicht so weit ist, ohne therapeutische Unterstützung klar zu kommen. Mir hätte es damals den Boden weggerissen.

Hast Du überhaupt mal Therapie gemacht? Und wie lange? Hat es Dir geholfen?

Gruß
Alex
blackjack3
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Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von blackjack3 »

Hallo David
Die Entscheidung, die Therapie planmäßig enden zu lassen oder doch eine Verlängerung zu beantragen steht bei mir ebenfalls an.
Ich sitze zwischen zwei Stühlen. Zuerst wollte ich beenden (nach langer Zeit des Überlegens), dann erfolgte aber nach Bekanntgabe gegenüber dem Therapeuten ein Absturz in ein tiefes Loch. Fraglich, ob es so Sinn macht, die Therapie zu beenden...ich denke eher nicht, bin aber einfach ratlos.
Ich versuche momentan nicht drüber nachzudenken, weil ich noch etwas Zeit für die Entscheidung habe.
Ich kann auch mit guten Freunden über fast alles reden, und trotzdem ist es was andres!
Gebracht hats mir allemal was...zumindest habe ich nicht diese Zweifel.
Was spricht denn bei dir dagegen, eine Verhaltenstherapie zu machen? Die lange "Kennenlernphase" kann ja auch ganz interessant sein, schließlich hätte der neue Therapeut eine ganz andere Sichtweise deiner Vergangenheit evtl.?
Ich kann dich trotzdem verstehen...hoffentlich gibts für das Problem eine gute Lösung.
Viele Grüße blackjack
Xavro
Beiträge: 807
Registriert: 12. Sep 2004, 21:22
Kontaktdaten:

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Xavro »

Hallo Alex,

die Maßnahmen der Krankenkassen beruhen auf entsprechenden Untersuchungen und Erfahrungen. Das ist keine willkürlich festgelegte Zahl.

Im Übrigen hast Du hoffenlich bemerkt, dass ich sehr wohl angemerkt habe, dass es Ausnahmen gibt und dass jeder Fall individuell ist. Daher ist es bei entsprechender Argumentation der behandelnden Person durchaus möglich auf Kosten der Kasse auch mehr als 80 Stunden bewilligt zu bekommen.

Ich denke nicht, dass man den Kassen hier Kurzsichtigkeit vorwerfen kann. Man darf bitte nicht vergessen, dass die Mitglieder der Kassen ein Recht darauf haben, dass die Beiträge wirtschaftlich eingesetzt werden. Wenn die entsprechenden Untersuchungen ergeben, dass mehr als 80 Stunden in den meisten Fällen Geldverschwendung ist, dann ist es meines Erachtens durchaus legitim bei einer länger dauernden Therapie zumindest mal genau nachzufragen und eine entsprechende Begündung einzuholen.

Natürlich gibt es wie in jedem System Lücken und Grenzfälle. Diese aber zu verallgemeinern finde ich nicht richtig. Im Übrigen entscheiden nicht die Krankenkassen über die Bewilligung, sondern die medizinischen Gutachter, die von den Kassen unabhängig sind.


Gruß
Xavro
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sommer
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Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von sommer »

Eure Kommentare machen mir nun eher Sorge.
Mein Leben ist sehr vielschichtig und unruhiger Verlaufen als bei den meisten Menschen.Auch die Kindheit.
Darum hatte ich gedacht,daß ich mit der tiefenpsychologischen Psychotherapie wohl die besten Chancen hätte wieder gesund zu werden.
Ich habe aber keine Besserung bemerkt.
Was soll ich bloß machen, wenn man mich dann als hoffnungslosen Fall abschreibt.
Ich weiß von einigen, die auch finanziell wenig Geld haben, die dann über 2 Jahre jede 4. Woche eine stunde nahmen, selbst brzahlten und dann nach 2 Jahren noch mal einen neuen Antrag stellten.
Vielleicht werde ich es auch so machen oder den Therapieform zur Analyse ändern müssen.
Schließlich möchte ich eine Chance wieder gesund zu werden.
Schließlich geht es mir mit den Depressionen oft tag täglich sehr schlecht.
Wenn ich wirklich keine Heilungschance mehr habe, habe ich auch keine Hoffnung mehr.
Ohne Hoffnung kann ich nicht leben.Es ist ein Leben, das für mich nicht mehr lebenswert ist.

Könnt ihr mir etwas Hoffnung machen.
Einen Ausnahmefall macht die Kasse aus mir bestimmt nicht, selbst wenn ich einer wäre, denn denen ist doch egal bei den paar Ausnahmen, was mit denen passiert.

Hart jemand erfahrung wie man doch noch die Therapie verlängern kann.
Hoffentlich fällt Euch noch etwas ein!!
mudgeraba
Beiträge: 69
Registriert: 6. Aug 2007, 23:05

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von mudgeraba »

Lieber David,
Ich habe diesen Tread nun gelesen.
Lies mal in meinem Tread Psychotherapie-24 Monate keine Verbesserung nach.
Trude hat mir Hoffnung gemacht und schrieb, daß es tatsächlich oft länger dauert als 24 Monate, bis man eine Besserung verspürt.

Vielleicht findest Du ja doch noch eine Möglichkeit deinen Zustand zu verbessern.
Auch ich habe die 80 Stunden tiefenpsychologie bald um und befinde mich auch in der Situation, daß ich noch keine Besserung empfinde.

Da weiß ich selber nicht wie ich weiter machen soll!!!
SabineFeifel
Beiträge: 15
Registriert: 10. Jul 2004, 20:19

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von SabineFeifel »

Hallo David,

ich sehe die Sache genau so wie Xavro. Du musst endlich einsehen, dass Tiefenpsychologie nichts taugt und du emotional von der Therapeutin abhängig bist und dies ist nicht gut für dich. Bei dir heißt es auch: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Der Psychiater hat dir doch auch gesagt, du sollst dir eine andere suchen. Glaub doch endlich, was andere Leute dir sagen. Vom Arbeitsmarkt hat sie doch auch keine Ahnung. Sie gibt dir auch noch falsche Ratschläge. Ratschläge, die dich total ruinieren können.

Ich verstehe natürlich schon, warum du so von ihr abhängig bist. Du hast Probleme mit Frauen: Lehrerinnen, Chefinnen, Mutter, „um die 40 und immer noch kein Partne und Familie trotz diverser Beziehungen“. Die Therapeutin ist die einzige Frau, die dich versteht. Das Herz würde dir brechen, wenn du sie nicht mehr sehen könntest. „Ich empfinde eine Abhängigkeit zur Psychotherapeutin, da ich die Welt als hart und lieblos empfinde, nie jemand Zeit hat.“ Wenn die nichts mit dir verdienen würde, dann hätte die für dich auch keine Zeit. Und so lieblos ist die Welt gar nicht. Wir, ich Xavro und die anderen im Internet opfern unsere Zeit, um dir zu antworten, dein Schicksal ist uns nicht egal. Niemand bezahlt uns dafür. Uns kannst du auch vertrauen, wieso sollten wir dich fertig machen wollen?

Wenn große Wünsche (Beruf, Familie) nicht in Erfüllung gehen, dann wird man krank. Andere haben alles, selber hat man nichts: Mein Haus, mein Auto, mein Boot, meine Frau, meine Kinder... Da muss man depressiv werden. Viele Leute sind arbeitslos, merken erst nach vielen Jahren, dass sie das falsche studiert haben, werden laufend entlassen, müssen laufend umziehen, haben Chefs die gar keine Menschen sind, sondern Monster, ein KZ ist ein Sanatorium dagegen. Bei solchen Verhältnissen ist es dann nicht verwunderlich, wenn im Privatbereich auch nichts mehr funktioniert. Aus Angst vor Arbeitsplatzverlust will man sich dann in der Freizeit unbedingt weiterbilden, hat keine zeit für Freunde, für ganz normale menschliche Beziehungen, keine Zeit auf Partnersuche zu gehen, und wo soll man überhaupt noch suchen in einem bestimmten Alter. Man gerät immer mehr in Zeitdruck, wirkt dadurch unnatürlich und verkrampft. Jahre vergehen, nichts ändert sich und man denkt dann vielleicht an „Sehnsucht“ von Schiller: "Ach aus dieses Tales Gründen, die der kalte Nebel drückt, könnt ich nur den Ausgang finden, ach wie fühlt ich mich beglückt, dort erblick ich schöne Hügel, ewig jung und ewig grün, hätt ich Flügel, hätt ich Schwingen, nach den Hügeln zög ich hin.“

Ich sage dir, mit dieser Therapeutin und dieser Therapie kommst du nicht aus deinem Jammertal heraus. Es gibt viel, viel bessere Therapeutinnen. Du bist doch kein hoffnungsloser Fall, nur weil die Tiefenpsychologie nichts taugt. Du bist auf dem falschen Weg, aber du kannst doch den Weg jederzeit ändern.

Du schreibst was von schwerer Kindheit, von Problemen mit der Mutter. Wenn dir deine Vergangenheit nicht gefällt, dann denk dir doch einfach eine neue aus. Verbrecher können dies doch auch. Egal wie die Vergangenheit auch war, du hast immer noch eine Zukunft. Probleme mit den Eltern hat doch jeder. Eltern sind Menschen und Menschen machen Fehler. Pestallozi sagte: „Erziehung ist im besten Falle Hilfe zur Selbsterziehung.“ Alles verstehen heißt alles verzeihen. Ich weiß nicht, was deine Mutter dir angetan hat, vielleicht wünschst du ihr den Tod. Der Tag wird kommen an dem ein Arzt dir sagt: “ ihre Mutter wird bald sterben“
Es kann sein, dass du dann nach ihrer Hand greifst, weil du spürst, dass du diese alte, dumme, schwache Frau doch liebst, obwohl sie alles mit dir falsche gemacht hat. Versuche deinen Eltern zu verzeihen. Es wird dir dann besser gehen.

Was nützt es über Dinge nachzugrübeln, die man nicht mehr ändern kann? Viel Kraft, Zeit und Gesundheit geht durch negative Gedanken verloren. Viel Kraft, Zeit und Gesundheit geht durch negative Gedanken verloren. Man hat jedoch ein wirksames Mittel gegen Angst, Schwarzseherei, Depressionen und Zweifel. Setze künftig an die Stelle negativer Gedanken p o s i t i v e . Die positive Einstellung musst Du jedoch vorbehaltlos gegen alle anstürmenden negativen Gedanken verteidigen. Verliere nie die Geduld! Fehlschläge dürfen Dich nicht schwankend machen. Ich weiß, dass die alte Gewohnheit, negativ zu denken, nicht einfach abgestreift werden kann. Du musst die alten Gewohnheiten durch stärkere neue Gewohnheiten überlagern und sie so allmählich unwirksam machen.
Wenn Du z.B. eine Veränderung Deines Persönlichkeitsbildes möchtest, so meditiere. Stelle Dir im Geist den Menschen vor, der Du sein möchtest! Diese Vorstellungsbilder setzen sich im Unterbewusstsein fest und formen Dein Ich.

Ein weiser Mann sagte einmal: „ Man solle immer denken: „Mein einziger Wunsch ist meiner Wünsche Ruh.“ Denn alles was man zu arg möchte, bekommt man nicht. Wenn man seinen Istzustand nicht annimmt, hat man keine Ausstrahlung, man zieht dann nichts Gutes an. Das Allerwichtigste ist Ausstrahlung, auf allen Märkten, nicht nur auf dem Arbeitsmarkt. Ein Mensch, der seinen Istzustand annimmt hat eine positive Ausstrahlung. Damit hat man auf dem Arbeitsmarkt, auf dem Heiratsmarkt... wesentlich bessere Chancen. Aber solche Dinge hat dir deine Therapeutin bestimmt schon gesagt, nach so vielen Therapiestunden. Es gibt keine hoffnungslosen Fälle. Es gibt nur unfähige Therapeuten. Beste Grüße Sabine
wanderin
Beiträge: 297
Registriert: 9. Mai 2006, 08:15

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von wanderin »

Hallo Sabine,

schön, dass es dich gibt und du dich hier für alle Fragenden, Hilfesuchenden und unfähigen Therapeuten opferst.

Ob deine Antworten wirklich hilfreich sind?
Aber du scheinst ja zumindest besser zu therapieren als unfähige Ausgebildete?
Lehnst du dich da gegen etwas auf?

Bist du Beraterin oder hast du eine Ausbildung? eventuell in "Schwarzer Magie"?

Ich frage wegen der schwarzen Kerze und der Antwort auf meinen Beitrag.

Louise

Hinweis an alle:

Inzwischen habe ich im Forum recherchiert, da mir die Beiträge von Sabine Feifel "merkwürdig" vorkamen.
Also seid vorsichtig und sehr kritisch.
wanderin
Beiträge: 297
Registriert: 9. Mai 2006, 08:15

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von wanderin »

Hallo David,

leider habe ich keine Zeit und finde mich im Moment auch nicht "kompentent" genug, um dir auf deinen Beitrag einfühlend, hilfreich mit passenden Hinweisen und Unterstützungen zu antworten.

Vielleicht recherchierst du mal , wer dir da Ratschläge gibt, die dich wohl teils verletzt haben müssen.

Alles Gute

Louise
sommer
Beiträge: 35
Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von sommer »

Liebe Sabine, Liebe Louise
nun bin ich doch nicht Deiner Meinung was Du Sabine schreibst.
Ich weiß nicht weshalb Du so negativ gegen die Tiefenpsychologie eingestellt bist.
Es gibt viele Studien, d.h. in der Forschung die sagen die Langzeit Heilung ist am ehesten noch mit der Tiefenpsychologie und Analyse zu erreichen.

Auch wird gesagt, dass für die Heilung die Beziehung zum Therapeuten manchmal mehr entscheidend ist als die Methode selbst.
So habe ich noch mal das Zitat von Stiftung Warentest, das Wobadong aufführte bei dem Tread vom 10.6.05 „Viele Therapeuten sind nicht auf der Höhe“ in diesen Tread hineinkopiert, s.u.

Auch lese ich im Forum, dass es öfter vorkommt, dass man erst nach mehreren Jahren sich erst besser fühlt und nach 2 Jahren oft noch gar nichts merkt von den positiven Effekten der Psychotherapie.

So bin ich jetzt immer noch genauso ratlos, wozu ich mich entscheiden werde, wie bevor ich diesen Tread begann.

Froh wäre ich nun doch wenn in diesem Fall Dr Niedermeier oder ein anderer Forumsmoderator in diesem Tread etwas für mich Entwirrendes und etwas mehr Klarheit gebendes schreiben würde.

Das Wocheende ruhe ich mich erst mal aus und gehe zum Stadtfest und hoffe etwas mehr Klarheit zu bekommen.

Viele Grüße von David


Zu dem Thema bin ich in dem Buch Stiftung Warentest
Titel: "Depressionen überwinden" ISBN 3-931908-83-6

Seite 90-91 "Was ist eigenlich Psychotherapie.."

Der Erfolg läßt sich schwer messen:

Vor einigen Jahren erregte eine Untersuchung des Berner Psychologieprofessors Klaus Grawe Aufsehen.Er war mit anderen beauftragt worden, für die Bundesregierung ein Gutachten zur Frage der Wirksamkeit einzelner Psychotherapieverfahren zu erstellen.
Dass dies angesichts psychotherapeutischer Verfahren ein schwierigen Unterfangen ist, hat sicher eine vielzahl von Gründen.
Vor allem gibt es ein bisher nicht zufriedenstellend gelöstes methodisches Problem:
Es ist ungleich schwerer den Effekt einer psychotherapeutischen Behandlung als einer medikamentösen zu messen, sind doch zu viele zwischenmenschlichen Ebenen berührt, die sich einer Umsetzung in nüchternes Zahlenwerk widersetzen.
Das Ergebnis war in Psychotherapiekreisen denn auch heftig umstritten.Aber obwohl Gawe offenkundig das von ihm selbst praktizierte Verfahren bevorzugte, wurde doch deutlich, dass für nicht wenige Richtungen ein wissenschaftlicher Wirksamkeitsnachweis fehlt.
Kein Medikament wird bei und ohne einen solchen Wirksamkeitsnachweis neu zugelassen!
Immerhin hatte die ganze Aufregung auch etwas Gutes:Mittelerweise sind viele wissenschaftliche Projekte begonnen worden.Sie sollen die Wirksamkeit vieler einzelner psychotherapeutischer Verfahren untersuchen. Die Datenlage, auch für die anfänglich heftig kritisierten tiefenpsychologischen Verfahren, wurde immer besser.
Zwei Trends sind sichtbar:Zum einen wurde deutlich, wie wichtig es ist,dass unabhängig von der psychotherapeutischen Methode die Bezieung zwischen Patient und Therapeut stimmig ist.Zum anderen ist ein Trend hin zu störungsbezogenen Therapieformen auszumachen.Es entstehen innerhalb der therapeutischen Schulen "Spezialtherapien" für Depression,Angst-und Zwangserkrankungen und andere.

Der Abschnitt hat mir sehr aus dem Herzen gesprochen.
Was meint ihr?

wobadong
Caroline1
Beiträge: 831
Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Caroline1 »

KOPFSCHÜTTEL KOPFSCHÜTTEL, toller Thread das hier ist *seufz*

@sabine

Hmmmm, du scheinst eine ziemlich energische Frau mit soviel "richtigem" Wissen zu sein.... Ich würde mal deine Beiträge zumindest in der Hinischt revidieren und behaupten, dass Tiefenpsychologie FÜR DICH nicht die richtige Form ist. Das ist nämlich ein gewaltiger Unterschied und ich finde es diskutabel, wie du hier David die TP mit dieser Härte und persönlichen spitzen Bemerkungen ( die überflüssig wie ein Kropf sind, auch wenn du ihn in einer gewissen Weise aufrütteln willst ) austreiben willst.
Und im Gegenzug schwarze Kerzen als DAS Allheilmittel darzustellen, naja........

Wegen der begrenzten Stundenzahl, für die die KK bezahlen, so sehe ich das schon so, wie Xavro es beschreibt.

@David, auch wenn dein Leben deiner Meinung nach vielschichtiger verlaufen ist als das der meisten andern Menschen, so kann trotzdem auch eine andere Therapieform dir eventuell ( ich betone EVENTUELL ) weiterhelfen. Das musst du halt mit deinen Betreuern besprechen, einen konkreteren Rat wirst du hier kaum erhalten.

Schönes Wochenende

Caroline
Paola
Beiträge: 504
Registriert: 13. Mär 2005, 21:32

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Paola »

Lieber David, liebe mudgeraba und andere,

Sabine Feifel schreibt wortwörtlich:

" ..... Viele Leute sind arbeitslos, merken erst nach vielen Jahren, dass sie das falsche studiert haben, werden laufend entlassen, müssen laufend umziehen, haben Chefs, die gar keine Menschen sind, sondern Monster, ein KZ ist ein Sanatorium dagegen...."

(zweites Posting in diesem thread)

Ich frage mich, wie man die Äußerungen einer Person ernst nehmen kann, die so etwas Dummes von sich gibt.

Lasst euch nicht einschüchtern!

Mit lieben Grüßen

Paola
Caroline1
Beiträge: 831
Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Caroline1 »

Klar Paola, du hast absolut recht. Und ich denke, man muss unbedingt als Depri lernen, sich nicht alles zu Herzen zu nehmen, zu unterscheiden zwischen wohlwollenden und verletzenden Bekundungen. Ist eine schwere Übung, das geb ich zu, finde sie dennoch ausgesprochen wichtig.

Und überhaupt einen Vergleich mit einem KZ zu ziehen, egal wie überspitzt oder sarkastisch es gemeint ist, ist einfach nur indiskutabel, sowas verbietet jeglicher Rest an Anstand!

Herzliche Grüße an dich von

Caroline
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von trude »

Hallo Caroline und Paola,

volle Unterstützung zu euren Beiträgen, was den absolut unhaltbaren, indiskutablen Vergleich mit dem KZ betrifft. Ich hätte es fast überlesen!
Gut, daß dazu nochwas gesagt wurde.

Danke
Trude

Danke
Trude
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von tommich »

Hallo Louise, hallo Rest,

auf dein Posting von 8:23 hin habe ich mal dasselbe wie du getan und möchte etwas konkretisieren:

Frau Feifel verbreitet hier Thesen der Antipsychiatrie-Bewegung.
Zusammengefasst sind folgende Kernaussagen zu finden:
1. Psychiater und Therapeuten sind fast alle schlecht. Wobei mir nicht klar ist, was in ihren Augen einen Guten ausmacht. Nach einem der Postings auf alle Fälle schon mal jemand, der keine Diagnosen nennt und damit den "mündigen" Patienten dumm hält...
2. "Psychopillen" (Frau Feifels Wort) sind erst recht schlecht, der Vergleich mit Drogen wird bemüht und auf Persönlichkeitsveränderung abgezielt
3. Andere Therapieverfahren wie EKT werden unreflektiert und undifferenziert als Scheckgespenst an die Wand gemalt.

Obwohl ich einige Ansätze der Anti-Psychiatrie-Verfechter durchaus nachvollziehen kann, insbesondere den Sinn von EKT, Insulintherapie und Lobotomie anzweifle, stößt mich der propagandistisch-imperative Ton besagter Posterin ab. Ich bitte dies Posting aber lediglich im Sinne einer Erweiterung des Blickwinkels zu sehen.

Dies ist meine persönliche Sichtweise, es möge sich jeder der in diesen Thread hereinliest sein Bild machen.
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
barney

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von barney »

Hallo Thomas,

bislang habe ich mich noch nicht weiter über Sabine Feifel informiert. Jedoch stimme ich Dir zu, dass das, was in diesem Forum von ihr zu lesen ist, sehr seltsam erscheint.

Jedoch halte ich Deine Äußerungen wie "propagandistisch-imperativer Ton" oder "andere Sichtweisen werden unreflektiert und undifferenziert als Schreckgespenst an die Wand gemalt" auch nicht gerade für neutral.

Du schreibst am Ende salvatorisch, daß es sich nur um Deine persönliche Sichtweise handelt und es nur um eine Erweiterung des Blickwinkels gehe.

Wo bleibt dabei jedoch der Anspruch der Wissenschaft, Wissen zu schaffen. Wissenschaft lebt vom Widerspruch, von der Auseinandersetzung.

Gruß
Bernd
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von tommich »

Und Wissenschaft lebt von der Erweiterung des Blickwinkels...
Ich bin auch nicht neutral.

Gute Nacht...
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
blackjack3
Beiträge: 98
Registriert: 15. Jun 2006, 20:32

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von blackjack3 »

Lieber David
Zu deiner Beruhigung eventuell: Meine Therapien gingen bis jetzt über neun Jahre, sowohl VT als auch tiefenpsychologisch. Beide Therapien haben mich weitergebracht. Ich finde für mich viel wichtiger, das ich mich mit dem Therapeuten/in gut verstehe, was aber nicht heisst, das ich nicht manchmal stinkwütend die Praxen verlassen habe (weil ich genau wußte, was der Therap. gesagt hatte, stimmte - entgegen meinen Versuchen das anders aussehen zu lassen ).
Bei Aufnahme der ersten Therapie wußte ich gar nichts über irgendwelche Richtungen dort und brauchte einfach nur Hilfe...entscheidend war für mich, das mich der Therapeut verstand und mir helfen konnte. Das Interesse und Verständnis darüber kam bei mir erst später.

So gesehen hatte ich weiß Gott wieviele Stunden (bin grad zu faul das auszurechnen) und bin immer noch auf dem "Weg".
Ob es eine endgültige Heilung für mich gibt, das wüßte ich auch gerne, aber ich vermute, das ich mit phasenweisen depressiven Zuständen weiterhin leben muss. Für mich ein Riesenschritt von 5 Jahre schweren andauernden Depressionen.

Ich möchte dir damit Mut geben weiterzumachen . Ist eine "Geduldskrankheit" halt...
Liebe Grüße blackjack
Paola
Beiträge: 504
Registriert: 13. Mär 2005, 21:32

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Paola »

Lieber Bernd,

ich glaube, ihr sprecht über zwei verschiedene Dinge, du über die Inhalte und Thomas mehr über den Stil.

Was die Inhalte anbetrifft, gehörst du sicherlich zu den kompetensten hier, und ich kann mir gut vorstellen, dass eine auf die Inhalte gerichtete Diskussion mit einem guten Moderator für uns alle sehr nützlich sein könnte.

Ich stimme Thomas aber in der Bewertung des Stils der Posterin zu, und diesen Stil bringe ich nicht mit einer wissenschaftlichen Diskussion in Verbindung.

Die provokativ-beleidigenden Fragen, Unterstellungen und Vorwürfe, die sie in ihrem ersten Posting an David richtet, gehen meiner Meinung nach über gewisse Grenzen des Anstands und Respekts einem anderen Menschen gegenüber hinaus.

Das zweite Posting, aus dem ich ein paar Zeilen zitiert habe, ist stellenweise grob geschmacklos. (s. KZ-Vergleich).

Mehr will ich DAZU nicht mehr schreiben. Es besteht sonst die Gefahr, dass ich die Nettikette gegenüber S.F. nicht mehr einzuhalten in der Lage bin. Denn sie lässt eine Menge Scherben zurück.

Ich habe aber noch folgende Frage, weil ich mir da etwas unsicher bin:

Erst wird eine Menge Unsicherheit ausgelöst und Unfrieden gestiftet, und dann ist die dafür Verantwortliche verschwunden.

Ob dahinter vielleicht Absicht und System stecken? Es soll ja Leute geben, denen es Spaß macht, in Foren zu stören.

Hoffentlich ist es mir gelungen meine Bedenken verständlich zu formulieren.

Mit lieben Grüßen,
Paola
Xavro
Beiträge: 807
Registriert: 12. Sep 2004, 21:22
Kontaktdaten:

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von Xavro »

Hallo zusammen,

nur um Missverständnisse zu vermeiden: ich habe nicht behauptet, dass Tiefenpsychologie schlecht oder nicht wirksam sei. Dabei handelt es sich offensichtlich um eine Fehlinterpretation meiner Mitteilung.

Gruß
Xavro
------


Besucht mich doch einmal:


http://www.ak-medizin.de (u.a. mit Informationen zu Antidepressiva)


http://www.ak-extra.de
sommer
Beiträge: 35
Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: irrationale Ängste, Abhängigkeit von Psychotherapeuten, irrationale Gedanken?

Beitrag von sommer »

Liebe Louise, Trude, Paola, Sabine, Caroline, Thomas, Bernd , Blackjack,

Danke für Eure vielen Rückmeldungen.
Ich komme gerade vom Nachtdienst zurück und werde mich bald ins Bett legen.
Ich hatte in den letzten 24 Stunden nicht mit so vielen Antworten gerechnet!
Jedes Zeitalter hat so seine Probleme.
Darum halte auch ich den Vergleich mit dem KZ als inadäquat, da jede Zeit so seine Probleme hat.

Lieber Thomas, Lieber Blackjack,
Vielen Dank für Eure Beiträge. Ihr macht mir eher Mut, nach dem Motto, „viele Wege führen nach Rom“, und da bin ich froh, dass Du Blackjack so viele Stunden hattest, denn wie Du sicher gesehen hast, bin ich im Moment recht ratlos wie es bei mir weiter gehen soll, auch wenn ich zum Glück seit mehr als 6 Monaten eine neue Stelle habe. Dies deute ich als eher positives Zeichen, dass ich mal länger in Deutschland an einer Stelle bleiben kann.

Liebe Paola,
auch Deine Beiträge haben mir Mut gemacht. Vielen Dank!!!

Lieber Xavro,

Deine Beiträge haben mir tatsächlich etwas Sorge gemacht, denn was machen Menschen mit schwerer Depression, die sich wirklich mit Psychopharmaka und um die 80, Stunde noch total beschissen fühlen und das Leben immer noch nicht lebenswert erscheint, auch wenn es vor vielen Jahren mal Spaß gemacht hat!!!

Welche Hoffnung bleibt dann noch außerhalb des christlichen Glaubens???

Nun schließe ich erst mal, da ich mich von der Nachtschicht ausruhen muß

Viele Grüße von David
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