Immer wieder auf und ab ...

Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Lioness »

Ihr Lieben,

ich lese hier schon den ganzen Tag mit und bin sehr angerührt und bewegt von all dem, was Ihr geschrieben habt. Ich kenne vieles von dem, was ihr beschreibt, aus eigenem Erleben - Einiges habe ich bereits überwunden, an anderen Dingen knabbere ich noch ebenso heftig wie ihr, und dann habe ich noch so meine ganz eigenen Knackpunkte....

Liebe Chrigu, liebe Skippy, ich wünsche Euch so sehr, dass Ihr euch, Eure Stimmungsschwankungen, Eure Verletzlichkeiten besser annehmen könnt. Chrigu, ich kann mir nicht vorstellen, dass Du anderen Menschen so auf den Wecker gehst, wie Du es beschreibst. Ich denke, da bellt auch Deine Rasselbande wieder viel zu laut. Also: HUSCH INS KÖRBCHEN UND SCHNAUZE GEHALTEN!

Regenwolke, ich fand es auch schön, Dich kennenzulernen, und auch ich habe Dich als gar nicht linkisch wahrgenommen - allenfalls als erstmal stiller und zurückhaltend. Es war sicher für Dich und Mickey nicht so einfach, zu einer Horde dazuzustoßen, die sich teilweise ja schon kannte, (Brigitte aus zahlreichen Postings hier und an anderem Ort, Kathrin kenne ich aus der Reha letztes Jahr, wir haben da einiges durchgemacht in dieser Klinik...)

Aber es ist ja tatsächlich so: nach einem Absturz kommt doch auch wieder eine bessere Zeit - wie oft haben wir das alle schon durchexerziert? Und immer wieder finden wir in uns die Kraft, uns neuerlich tapfer hochzuziehen und weiter mit dieser Krankheit durch's Leben zu gehen - mal ganz gut, mal mehr schlecht als recht, aber schaffen tun wir das allemale! Ich finde, wir verjagen für heute Nacht Hunde in's Tierasyl und Männchen von den Schultern in - ja, wohin nun? Egal, Hauptsache weg! Also, tieeeef Luftholen, und nun alle zusammen:

H U S C H!

Hab' Euch echt gern!
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von chrigu »

Liebe Skippy,

auch wenn man selbst nichts dafür kann, muss man vielleicht doch den ersten Schritt Richtung Besserung machen.

Muckelmaus hat es mir neulich mal geraten, als ich gefragt habe, wie man sich verhält, wenn man selbst von jemandem verletzt wurde. Sie hat gesagt: mit Ich-Botschaften.

Das ist der Schlüssel. Sagen "Ich fühle mich verletzt durch dein Verhalten, ich verstehe nicht, warum du das gemacht hast, das tat mir weh."
Der Trick und gleichzeitig die Riesenhürde dabei ist, das Ganze ruhig und sachlich zu sagen, ohne den Spieß umzudrehen und dem anderen einen Vorwurf zu machen, gegen den er sich sofort verteidigen muss.

Außerdem, liebe Skippy, denk an unsere Aktienkurse. Es geht zwar ein wenig bergab, aber insgesamt immer noch bergauf. Das ist nur ein kleines Tal, das ist schnell durchschritten und durchgestanden.


Hallo liebe Brigitte,
schön, dass Du auch hier bist!
Und ich hab auf der Insel nachgelesen, dass Du nun auch zum Schwarz-Weiß-Club gehörst. Du hast es so schön mit Harald Juhnke gesagt: Barfuß oder Lackschuh.

Mir geht es in Bezug auf Forum und PC ähnlich. Habe auch schon überlegt, mir ein wenig Forumsabstinenz aufzuerlegen. Auch hier kann ich wieder mal von Muckelmaus lernen, die weiß, wann es gut ist, sich ein wenig zurückzuziehen, um im Gleichgewicht zu bleiben. (Hallo liebe Muckelmaus! Und auch wenn ich das total vernünftig finde, Du fehlst hier.... ).

Mah Jong hat mich übrigens auch mal eine Zeitlang verhext, ganz übel... ich habe es irgendwann von meinem Rechner gelöscht und versuche mich zu beherrschen, damit ich es mir nicht irgendwo runterlade.

Liebe Tinus, Lioness, Regenwolke, Kathrin, Ingrid: (Chrigu entdeckt einen zweiten Smilie... ).

Ich hoffe, es geht Euch gut, freue mich, bald wieder von Euch zu hören.

Chrigu
muckelmaus
Beiträge: 211
Registriert: 4. Jan 2006, 21:03

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von muckelmaus »

Liebe Chrigu,

immer langsam, ich komm ja schon, bin gestern abend beim Tippen fast eingeschlafen und habe deshalb erst heute morgen weitergeschrieben ...

ich glaube, es ist generell eine menschliche „Gefährdung“ sich hinter einer Krankheit zu verstecken – egal welcher. Und ich denke auch, das die Grenze zur Vermeidung fließend ist. Das ist für mich auch immer wieder Thema und Gratwanderung zugleich.
Wenn mir die Ausreden zu leicht und schnell einfallen, warum ich etwas nicht tun kann/will/sollte ... , habe ich für mich den Verdacht auf Vermeidung. Und überlege dann möglichst objektiv was ich mache. Wenn es sich nicht um eine Hauptbaustell handelt, lasse ich auch schon häufiger fünfe gerade sein, um mich nicht zu überfordern, wenn es aber keine objektiven Grund gibt, dann ist ein Tritt in den Hintern fällig. (Blöderweise realisiere ich gerade, dass ich mit der „objektiven“ Betrachtung nachlässig geworden bin und mir selbst zuviel durchgehen lasse – also danke für den Anlaß mal wieder über dieses Thema gezielter nachzudenken!!! Mein Schweinehund fühlt sich gerade fürchterlich ertappt und sucht wahrscheinlich gerade das Weite ... wer ihn findet – bitte wieder zurückschicken – Danke )


Liebe Kathrin,

ich fand es sehr schön Dich kennengelernt zu haben und Du wirkst auf mich sympatisch und überhaupt nicht wie ein Trottel!!!!!!!!!!!!!
Und wenn ich mir mein Verhalten so anschaue – wer könnte da wohl andere an die Wand geredet haben??? Du mit Sicherheit nicht – aber ich??? Bei Reden scheint es bei mir immer wieder nach dem Motto ganz oder gar nicht zu laufen ... zumindest habe ich immer wieder diesen Eindruck von mir ...

Sich willkürlich ändernde Regeln – kommt mir extrem bekannt vor, würde ich gerne mal persönlich mit Dir drüber reden, wenn es Dir recht ist ...


Liebe Tinus,

ja, das habe ich auch schon erlebt, zu merken es geht abwärts und ich kann nichts dagegen tun. Super, dass Du es geschafft hast, raus zu gehen und Dich versuchen von Deinen Gedanken abzulenken!!! (Hat es eigentlich zumindest zeitweise funktioniert?)
Und jetzt fühlst Du Dich wieder wie vor einiger Zeit schon mal – kenne ich auch und habe da hier mal ein schönes Bild bekommen (weiß aber nicht mehr von wem, sorry): der Weg geht immer kreisförmig um den Berg herum und steigt ganz langsam an, so dass man immer wieder an der gleichen Stelle vorbeikommt, aber ein Stückchen höher!!! Der Unterschied ist manchmal klein und machmal größer, aber immer vorhanden.


Liebe Regenwolke,

was ich heute als Hundemeute betrachten kann, waren ursprünglich die gesichts- und gestaltlosen Monster, die als wabernde Masse mein Leben mit Ängsten etc. beherrschten. Irgendwann habe ich von anderen die Idee und Fähigkeit geschenkt bekommen, diese Schreckgestalten mal einzeln gezielt zu betrachten – und siehe da, das Viech war gar nicht so groß und schrecklich wie gedacht. Mit VT konnte ich dann an diesem Problem anfangen zu arbeiten und einige Zeit später, als ich wieder hingeschaut habe, hatte diese „Monster“ die Gestalt eines niedlichen kleinen weißen wuscheligen Hundes, der selbst aus Angst agressiv und dominant reagierte ...
Ich habe gemerkt, dass es mir in bestimmten Stimmungslagen hilft, mit diesem Bild zu spielen, spielerisch auf die einzelnen Problemaspekte zuzugehen und freue mich, dass ich diese Idee, die ich ja selbst von anderen geschenkt bekommen habe, weitergeben kann.

Eine andere Anregung, die ich leider selbst nicht umsetzen kann, ist, diese Monster zu malen oder anders bildlich darzustellen.
Und diese Bilder dann auch mit in die Therapie zu nehmen.

Ach, und von wegen linkisch oder sonst irgendwas ist mir so generell bei keinem was aufgefallen!!!


Ebenfalls ohne „richtigen“ Schluß

Liebe Grüße und ne Runde Umarmungen (spontan heute morgen vor allem an Skippy) von
muckelmaus,

die zu ihrem Frust die überlebenden Erdbeerpflanzen mit Fruchtansätzen inzwischen nicht nur vor Schnecken sondern auch vor den Vögeln schützen muß ... können die Vögel nicht einfach nur die Schnecken fressen und es dabei gut sein lassen ... als einzigen Trost könnte ich mir einreden, dass meine Erdbeeren wohl sehr gut schmecken müssen, wenn schon die unreifen Früchte gefressen werden ...
...
...
...
... solange mich so was als „Sorge“ beschäftigt, wogegen ich ja was tun kann, geht es mir wohl zeitweise nicht wirklich schlecht ...

sorry, liebe Moderatoren, diesen Exkurs brauchte ich jetzt einfach mal als Antidepressivum fürs Gemüt ...
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von chrigu »

Liebe Muckelmaus,

schön, dass Du da bist!

Und mal ganz off-Topic: Deck die Erdbeeren doch ab! Es gibt da so Netze, die lassen Sonne durch, aber keine blöden Vögel und Schnecken.
Außerdem musste ich gerade an meinen Vater denken, der für seine Weintrauben kleine Säckchen aus hellblauem Tüll (der noch aus der Kindergartenzeit und von einem meiner Karnevalskostüme übrig war) genäht hat und jedes Traubenbündel liebevoll darin eingepackt hat - völlig verrückt, aber so kamen weder Vögel noch Insekten dran.

Sorry, liebe Mods....

Chrigu
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von findulin »

Hallo
heute morgen geht es mal wieder aufwärts mit mir,endlich das neue AD scheint zu wirken.
@muckelmaus
über die Regeln können wir gerne reden.
Das finde ich das tolle am KD-net,es gibt so viele verwandte Seelen.
So bevor ich auf Arbeit verschwinde(ich würde jetzt eigentlich lieber ins Freibad gehen) drücke ich euch alle
Kathrin
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Tinus »

Hallo ihr lieben Menschen,

es hat mir sehr gut getan, so liebevolle und verständnisvolle Worte von euch zu lesen!

Liebe Chrigu, liebe Skippy,
eure Gedanken, die so schnell auf mein Posting hin kamen, haben mir in dem Moment, zusammen mit einem Posting von Lioness (danke Lioness!) auf der Insel wirklich geholfen!

Liebe Kathrin,
danke, dass du mich in den Arm genommen hast!

Liebe Muckelmaus,
ja, tatsächlich, das Rausgehen hat mir geholfen.


Ihr Lieben,
ich muss schon wieder los, muss heute ganz dringend eine Arbeit erledigen, die mich sonst verrückt macht. Und heute Nachmittag will ich mir das Treffen der Selbsthilfegruppe auch wirklich gönnen können. Deshalb bin ich jetzt schon wieder weg.

Ich werde versuchen, bald wieder hereinzuschauen und eure letzten Postings nochmal richtig zu lesen.

Ich wünsche euch für heute erstmal alles Liebe und besonders denen, denen es heute nicht gut geht, einen Sonnenstrahl!
Vielen Dank, dass ihr mich angehört und mir geholfen habt!

Liebe Grüße, bis bald,

Tinus
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von skip »

Schönen Sonntag ihr Lieben,

wirklich schön zu lesen, dass sich alle wohl etwas besser wohl auf fühlen und damit kann ich mich heute nur wieder anschliessen.
Habe mich auch etwas beruhigt und wie Brigitte so schön geschrieben hat die Waage gehalten (trotz allem).

Deine Mail liebe Chrigu hat mir auch sehr geholfen und du hast völlig recht gehabt *Dankeschön*

Es ist einfach schön von euch allen zu lesen ohne viele Worte machen zu müssen. Leider schaffe ich es mal wieder nicht auf jeden Einzelnden einzugehen, da ich echte Probs habe immer die zusammenhängenden Texte zu koordinieren. Da hilft auch leider alles zurücklesen nichts, ich bitte uch mir das zu verzeihen.


Dir liebe Tinus wünsche ich eine gute SH Gruppe und den anderen sende ich einfach mal ein paar Knuddler rüber, vielleicht tut es ja dem einen oder anderen gut.

Liebe Grüsse
Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von chrigu »

Hallo Ihr Lieben!

Liebe Skippy,

ich bin froh, dass es Dir wieder besser geht! Freut mich, dass ich ein wenig helfen konnte (jaja, bei anderen hat man immer super Ratschläge parat, aber bei einem selbst....).

Bei mir geht es nun auch wieder etwas aufwärts. Aber ich bin auf der Hut, weil ich weiß, dass meine Stimmungsschwankungen immer wieder zuschlagen. Im Moment kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ich vor ein paar Tagen noch ernsthaft mit dem Gedanken gespielt habe, sofort in die Klinik zu gehen, weil ich nicht mehr weiterwusste. Es ist verrückt.

Ich hoffe, dass ich mich mal langsam stabilisiere, denn ich merke, dass meine Energien bald zur Neige gehen werden und ich die Achterbahnfahrten dann nicht mehr aushalte.
Aber im Grunde ist es an mir, für Stabilität zu sorgen.

Mir fällt gerade dieser Spruch ein, ich weiß gar nicht, woher er stammt: "Gib mir den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann und gib mir die Weisheit, das eine von dem anderen unterscheiden zu können".

Ein sehr schöner Satz, finde ich, weil er vieles einfach auf den Punkt bringt.

Liebe Kathrin, liebe Lioness, liebe Regenwolke, liebe Muckelmaus
ich hoffe, es geht Euch gut.

Liebe Tinus,
da ich ein Forums- und Internetjunkie bin (und dringend mal einen kleinen Entzug machen müsste), habe ich auf der Insel gelesen, dass es Dir nicht besonders gut geht.

Ich glaube, der Satz oben spricht auch Dich an.

Aus Deinen Posts lese ich vor allem, dass Du Probleme hast, Dich selbst zu akzeptieren, dass Du ständig von der Angst umgetrieben wirst, nicht angenommen zu werden, untergebuttert zu werden, nicht ernst genommen zu werden. Warum machst Du Dich so klein?

Du bist Tinus, daran kannst Du nichts ändern. Du kannst aber Deine Einstellung zu Dir und anderen ändern. Ich lese häufig, dass Du Dich vor anderen klein fühlst, ihnen unterlegen fühlst. Aber warum? Weil Du Dir mehr Gedanken über Dich, die Welt und alle Zusammenhänge machst? Weil Du Stimmungsschwankungen hast? Weil Du nicht ein lauter und polteriger Partymensch bist?

Liebe Tinus, hätte ich die Wahl zwischen den selbstbewussten, lauten und höher gestellten und Menschen, die nachdenken, reflektieren und sich viele Gedanken machen, dann würde ich mich immer für letztere entscheiden.

Mir kommt es ein wenig so vor, als würdest Du Dich an anderen messen, an Leuten, die aus Deiner Perspektive irgendwie besser sind, etwas haben, was Du nicht hast.

Aber ist es nicht genau umgekehrt? Hast Du nicht vieles, was andere nicht haben? Einen nachdenken, reflektierenden und hinterfragenden Geist?
Das ist mittlerweile so selten und deshalb viel mehr wert als Titel, sicheres Auftreten und vermeindliches Problemlösenkönnen. Das ist nämlich die Quelle für wahre innere Sicherheit und Ausgewogenheit. Der Weg dahin ist zwar sehr lang, aber dafür kannst Du Dir am Ende Deiner selbst sicher sein. Von innen heraus.

Ich stehe selbst erst am Anfang dieses Weges. Aber ich versuche immer wieder, dieses Denkmuster zu durchbrechen, dass andere besser sind, mehr können, mehr erreicht haben, mehr schaffen. Ich versuche, mir die Selbstsicherheit zu leisten, meinen Weg gut zu finden, weil es eben MEIN Weg ist.

So, nun hoffe ich, Dich weder überrollt zu haben noch ganz falsch zu liegen. Aber mich hat Dein Post einfach angesprochen, weil mich so vieles daran erinnert hat, wie ich früher war.

Das Bemerkenswerte ist: Seit ich meine Depris diagnostiziert bekommen habe und viel mehr über mich nachdenke, habe ich angefangen, diesen einen meinen Weg zu suchen. Vorher dachte ich, ich hätte ihn, aber das war ein sprichwörtlicher Holzweg, das ist mir nun klar geworden. Manchmal denke ich, ich habe ihn schon, den einen meinen Weg, manchmal denke ich, ich suche ihn noch. Aber es gibt ihn, das weiß ich. Und es gibt ihn auch für Dich.

Außerdem habe ich festgestellt, dass viele von denen, die so selbstsicher und perfekt auftreten, nur Blender sind. Viel heiße Luft, aber sonst nur eine hohle Birne. Das trifft vor allem auf "höher gestellte" zu, eine immer wieder frappierende Feststellung.

Liebe Brigitte,

ich hoffe, Dir geht es mittlerweile etwas besser. Ich schicke ein bisschen Sonne an Dich und Deine Lucy .


So, das war mal wieder ein rekordverdächtig langes Post.
Ganz liebe Grüße
Chrigu
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von zwerg174 »

Da bin ich mal wieder

und es geht mir immer noch nicht besonders gut. Tapfer versuche ich mich dagegen zu wehren, die Gedanken drehen sich allerdings ständig im Kreis, das kennt ihr ja. Darum bitte ich um eure Hilfe, alles ein bisschen ordnen zu können.

Am Samstag hat meine Tochter angerufen und mir gesagt, dass sie im Juli mit den Enkelkindern für 4 Wochen zu Besuch kommen möchte.
Ich habe mich riesig gefreut, super, für so lange, habe mit meinem Enkel telefoniert, er sagte: Oma, komme schon!
Meine Tochter hat meine Euphorie dann etwas gebremst und meinte, ob es für Papa denn wohl auch ok wäre, wenn sie so lange bliebe.
Ich würde das mit ihm besprechen, er ist Samstag ins Büro gefahren, denke aber, dass es schon ok sei. (Allerdings gegen meine Überzeugung)

Am Nachmittag habe ich dann mit meinem Mann gesprochen, erst ein vorsichtiges schön von seiner Seite.
Dann der Knackpunkt, wie lange bleiben sie? Für 4 Wochen.
Waaaas? Für 4 Wochen, neeee das muß aber nicht sein. 10 - 14 Tage sind schon genug.
Ich: Das habe ich mir schon gedacht.
Er: Warum hast du es ihr nicht gesagt, jetzt bin ich wieder der Buhmann.
Ich: Ich habe ja auch kein Problem damit, für dich ist es ein Problem.
Er: Es muss ja auch keiner von euch in der Zeit arbeiten gehen.

Ich habe darauf nichts mehr gesagt.Eine gespannte Atmosphäre ist entstanden, die sich bis Sonntag hinzog.
Am Sonntagmittag kam dann von seiner Seite der Vorschlag ins Autohaus zu fahren und ein neu rausgekommenes Modell anzusehen.
Nun mache ich mir nicht viel aus Autos, außerdem wenn überhaupt ein Vorschlag von ihm kommt etwas zu unternehmen, ist es Autos ansehen.
Mir geht es mit Autos genauso wie mit anderen Dingen. Ich bummele nich in der Stadt um mir Kleider etc, anzusehen. Habe ich noch nie getan. Wenn ich etwas kaufen möchte ziehe ich los, gucke mich um und kaufe oder auch nicht. Warum soll ich mir Autos ansehen, wenn ich keines kaufen will?
Und dann bei 30° und herrlichem Sonnenschein!
Ich blase die Wangen auf, puste die Luft wieder raus, er dreht sich um, setzt sich auf die Terrasse und löst ein Kreuzworträtsel, was er sonst nie tut. Ich setze mich dazu, hole mir ein Buch und lese.
Die Spannung zwischen uns steigert sich.
Er plötzlich: Ich könnte ein paar Freikarten besorgen (ist über die Firma möglich).
Ich: Das ist eine gute Idee, ich habe auch schon daran gedacht dass wir dann in den Zoo gehen könnten.
Er: Schön wenn ihr daran gedacht habt (ironisch)
Ich: Ja, vielleicht an einem Wochenende, mit dir zusammen, wenn du magst, würde es bestimmt Spaß machen.
Er: Ach, seit wann denkt einer daran was ich möchte?

Ich habe dann aufgegeben, ihn nur angesehen und weiter gelesen.

Heute morgen ist er dann zur Arbeit gefahren, ohne mich zu wecken und sich zu verabschieden. Er hat sich sein Frühstück selbst gemacht und seine Brote für den Tag.

Jetzt versuche ich den ganzen morgen schon sein Verhalten positiv zu sehen und mir zu sagen, wie schön, dass er dich hat schlafen lassen. Da ich jedoch die Ursache kenne, nämlich dass er beleidigt ist, wirkt diese Umkehrung ins Positive überhaupt nicht.

Außerdem sitze ich wieder einmal, wie schon so oft, zwischen zwei Stühlen. Auf der einen Seite sind meine Tochter und meine Enkelkinder, die ich ja aufgrund der Entfernung eh nicht so häufig sehe, auf der anderen Seite ist mein Mann, den ich ja verstehe und glaube auch, dass es anstrengend für ihn ist weil er arbeiten muss.
So oft schon habe ich das Gefühl gehabt er will mich zwingen mich zwischen Kind und Mann zu entscheiden. Will ich aber nicht.
Auch wenn die Kinder erwachsen sind muss doch beides im Einklang möglich sein.

Und nun habe ich Angst davor, dass meine Tochter heute anruft. Was soll ich ihr sagen? Für den Papa wäre der Aufenthalt zu lang? Sie ist doch unser Kind und ihr zu Hause ist immer noch ihr zu Hause. Ich kann doch meinem Kind nicht verwehren für eine Zeit nach Hause zu kommen. Ich weiß dass sie furchtbar traurig wäre und denken würde, er wolle sie nicht hier haben.
Auf der anderen Seite ist mein Mann, der sich entweder übergangen fühlen würde, wenn ich es einfach so mit ihr abmachen würde und es würde mit Sicherheit zu Konfrontationen während ihres Aufenthaltes kommen. Oder er würde sich als Buhmann hingestellt vorkommen, wenn ich ihr sage, dass es ihm nicht Recht ist.
Ich weiß mit absoluter Sicherheit, dass unsere Tochter seit gestern darauf wartet von mir zu hören und schon ahnt, dass es nicht in Ordnung ist. Sie hat ebenfalls mit Depressionen zu kämpfen und ich möchte nicht dass sie es wieder auf sich bezieht, nach dem Motto uns will niemand. Sie hat sowieso schon große Schwierigkeiten sich in die Schwiegerfamilie zu integrieren und kommt da nicht klar, eben weil dort niemand da ist wenn sie jemanden braucht.

Oh Mann, ich hasse diese Situationen und dass ich immer noch nicht damit umgehen kann. Jetzt ist die in den letzten Wochen so schöne Harmonie hier zu Hause futsch, mein Mann beleidigt, meine Tochter gekränkt und mir geht es zunehmend schlechter.

Ich kann einfach keine Lösung finden und möchte so gerne, dass ich weiterhin relativ stabil bleibe, ich möchte nicht schon wieder in das dunkle Loch, stehe am Abgrund, greife verzweifelt nach einem Halt und greife doch nur in die Luft.
Natürlich kommen jetzt noch einige andere Dinge hoch, die mir deutlich machen, was für eine Versagerin ich bin, was für eine schlechte Mutter, Ehefrau, Hundemutter, denn auch meinen Hund, genauso wie mich selbst, habe ich sehr vernachlässigt in der letzten Zeit.

Verzweifelte Grüße
Brigitte
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von skip »

Liebe Chrigu,

ja du hast recht wir sollten mal langsam aber sicher auf ein langsameres Karussell umsatteln*zwinker* Wie wäre es denn mit Ponnyreiten, die werden geführt und laufen doch immer schön langsam*gg*

Liebe Brigitte,

erstmal möchte ich dir sagen das du in keinster Weise ein schlechter Mensch bist*drück*

Weist du, wenn ich so manchmal von dir lese, denke ich oft, dass du sehr impulsiv bist.........vielleicht etwas zu impulsiv für deinen Mann? Ich hatte dir irgendwann schonmal geschrieben, dass er mit deiner Veränderung wohl schlecht umgehen kann.

Dennoch hätte ich etwas anders wie du gehandelt. Sicher hätte ich mich auch tierisch auf 4 schöne Wochen gefreut und dennoch hätte ich meiner Tochter gesagt dass ich das erst mit meinem Mann kurz Absprechen muss. Denn 4 Wochen Besuch ist wirklich eine lange Zeit. Immerhin seit ihr jeweils in einer eigenen Familie und ich glaube nicht das deine Tochter trotz aller Freude etwas dagegen gehabt hätte, wenn du erst mit deinem Mann gesprochen hättest. Und vielleicht hätte erdann ganz anders reagiert......weil du dich mit ihm absprichst?

Weist du es geht mir eigentlich immer genau gegenteilig wie dir, ich habe viel eher Probleme solche Entscheidungen alleine zu treffen und das ist auch oftmal schwer.

Nun Gräme dich nicht, sage ihm einfach, dass die Freude grösser war als der Gedanke ihn zu fragen. Frage ihm warum ihm das zu lange wäre und dann versucht die berühmte Mitte zu finden. Stelle ihn nicht vor deiner Tochter als Buhmann da, denn das könnte ihren Besuch bei euch dann zu echtem Stress machen.

Ach Brigitte, ich denke du bist eine soooo liebenswerte Person und wünsche dir das du einen Weg finden wirst*zwinker*

Das impulsiv war übrigens positiv gemeint, aber manchmal muss man sich doch besser mit dem Mann an seiner Seite Absprechen*knuddel*

Halte uns auf dem Laufenden okay?

Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
tommich
Beiträge: 385
Registriert: 28. Dez 2005, 21:59

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von tommich »

Hallo Brigitte,

welch Überraschung, dich hier zu finden...

Das ist schon eine vertrackte Situation mit deiner Tochter und deinem Mann. Aber ich muss leider sagen: deine Tochter ist eine erwachsene Frau mit eigenen Kindern, und da sind vier Wochen bei euch schon recht heftig. Ich finde es toll, dass ihr sozusagen immer ein Zimmer für sie frei habt, aber mir persönlich wäre es auch zu viel, wenn meine Kinder mit ihren Familien so lange bei mir einzögen. Jeder lebt sein eigenes Leben, und es bringt schon eine gewisse Einschränkung mit sich.
Mag auch sein, dass wir Männer da komisch sind.
Auch muss ich skippy Recht geben, du hättest deinen Mann fragen sollen, denn ich denke in einer Gemeinschaft sollte man Entscheidungen, die beide betreffen auch gemeinsam fällen.

Trotzdem solltet ihr die Situation jetzt irgendwie klären. Und mit einem hast du Recht, wenn ER es nicht will sollte ER auch eurer Tochter die Gründe sagen, das kann irgendwie nicht deine Aufgabe sein, für ihn Sprachrohr zu spielen.
Falls es nicht zuviel verlangt ist, beginne doch damit dich bei ihm zu entschuldigen, dass du so vorschnell entschieden hast (falls du es nicht anders siehst), das würde das Eis brechen und du könntest ihn fragen, was ihn an dem langen Besuch so stört, es sei schließlich eure Tochter, und die Enkel seht ihr ja auch nur selten...

Bis später, liebe Brigitte, vielleicht auf der Insel?
Thomas



Man kommt nie an, wenn man immer nur den halben Weg geht.



Zum Plaudern und mehr: http://www.depriforum.de.tt
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von findulin »

Hallo alle zusammen,
ich kämpfe immer noch mit meinen auf und abs
Hallo Brigitte,
fühl dich erst mal von mir in den Arm genommen.
Ich kann es gut verstehen in welcher Situation du steckst.Allerdings bin ich bei uns die jenige die Kinder hat und mit ihnen durch die ganze Republik gurkt um Oma,Mama usw. zu besuchen.Ich kann dich sehr gut verstehen, aber auch deinen Mann. Vielleicht könntest du ja erst zu deiner Tochter fahren und dann zu Euch. Ich glaube dein Mann kommt auch ohne Dich zurecht.Macht dann auch 4 Wochen. Ich hoffe ich klinge jetzt nicht Oberlehrer haft, das ist nicht meine Absicht.
Übrigens das mit dem Einkaufen geht mir genauso. Bei schönem Wetter sitze ich lieber auf dem Balkon oder bin im Freibad, als durch die Stadt zu gehen und zu shoppen.
LG
Kathrin
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Tinus »

Guten Abend ihr alle,

liebe Chrigu,
ich bin ganz platt, dass du so viel an mich geschrieben hast! Ich habe es mir in Word kopiert und werde es morgen, wenn ich wieder fitter bin, nochmal in Ruhe lesen.

Liebe Brigitte,
vielleicht könntet ihr die Reise halbieren? Du erst zwei Wochen zur ihr und dann ihr gemeinsam zu euch?


Ihr Lieben,
mehr kann ich jetzt nicht schreiben, muss momentan sehr mit meiner Kraft haushalten und die ist für heute erschöpft. Ich gehe jetzt ins Bett.

Bis bald,

Tinus

Depriforum zum Plaudern: http://www.depriforum.de.tt
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von zwerg174 »

Guten morgen ihr Lieben alle,

zuerst einmal vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen.
Heute geht es mir etwas besser und ich bin sehr froh darum.
Werde Euch später berichten, jetzt will ich erst unter die Dusche und mit meinem Hund eine Runde laufen, will erst gar nicht anfangen viel zu schreiben, dann kann ich mich wieder nicht loseisen.

Selbstdisziplin am Schopfe gepackt und los geht's. Bis später.

Liebe Grüße
Brigitte
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Regenwolke »

Moin ihr Lieben,

jetzt hab ich auch schon wieder zwei Tage nichts von mir hören lassen, ich bin einfach zu kraftlos im Augenblick. Ich habe aber aufmerksam mitgelesen.
Muckelmaus, ich habe Deinen Rat, die Monster zu malen, gestern in der Egotherapie gleich umgesetzt und drei wichtige Monster gemalt. Eins erwies sich dann interessanterweise gar nicht als "echtes "Monster, sondern unter anderem als eine Quelle für Trost und Erleichterung; eins allerdings erwies sich als echter Horror, war in der konkreten Darstellung dann noch erschreckender (allerdings auch faßbarer), als in der diffuseren Vorstellung. Zum Glück habe ich in zwei Wochen - schneller als erwartet - ein Vorgespräch für eine Therapie.

Viele liebe Grüße an Euch alle. Bitte nicht wundern, wenn ich ab morgen nicht schreibe, ich bin dann bis zum Monatsende nicht online. Aber ich denk an Euch und wünsche euch gute, wenig belastete Tage.

Regenwolke
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von zwerg174 »

Liebe Regenwolke,

schön dass es dir gelungen ist die Monster zu malen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es leichter ist dagegen anzugehen wenn man eine Vorstellung, ein Bild, eine Gestalt vor Augen hat um sich mit ihr auseinander zu setzen.
Leider fehlt mir selbst absolut jedes Talent auch nur etwas ganz einfaches zu malen oder zeichnen. Zur Malerei habe ich ehrlich gesagt auch nicht den Draht, wie man ihn vielleicht braucht um Spaß daran zu haben. Was nicht heißt, dass ich mir nicht sehr gerne Gemälde und Bilder ansehe. Ich liebe einige Bilder von van Gogh und Monet, Hundertwasser liegt mir nicht so.

Dass du jetzt eine Woche nicht online bist ist schade. Vielen Dank für Deine guten Wünsche.

Ich wünsche dir, dass du die 2 Wochen bis zum Vorgespräch noch gut überstehst und die eine Woche ohne uns und KND schnell vorübergeht.

Alles Gute auch für dich und liebe Grüße
Brigitte
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Brigitte,

danke für Deine guten Wünsche.

Das Malen hatte keinerlei künstlerischen Anspruch, aber mir fällts oft einfach leichter, mich über Bilder - auch wenn es nur Klekse oder Strichmännchen sind - auszudrücken, als über Worte. Ich wollte deshalb in der Klink sehr gern Kunsttherapie machen, man hat mich aber in die Körpergruppe gesteckt. Deshalb bin ich froh, daß ich in der Ergo jetzt malen darf. Ich hab übrigens in der Klink viele erlebt, die Anfangs auch behauptet haben, überhaupt nicht malen zu können und die dann von der Kunsttherapie völlig begeistert waren. Also wer weiß, ob nicht doch eine kleine unbekannte Künstlerin in Dir schlummert?

Ich wünsch Dir eine gute Woche und daß Du mit Deinem Mann und Deiner Tochter eine versöhnliche Regelung für den Besuch findest.

Herzliche Grüße,
Regenwolke
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Tinus »

Liebe Chrigu,

ja, den Satz kenne und mag ich. Er ist aber echt nicht einfach zu befolgen.

Mir fällt leider häufig auf, was ich alles falsch mache, in Depri-Momenten natürlich erst recht. Außerdem hapert´s ziemlich mit dem Selbstwertgefühl bei mir.

Gerade im Kontakt mit vermeintlich schlaueren Menschen oder Menschen, die einfach eine große Klappe haben, habe ich Probleme mich zu äußern. In Seminaren an der Uni mache ich leider nach wie vor fast nie den Mund auf. Ja, vielleicht sind es die Blender, die mich einschüchtern…

Es könnte ja dumm sein, was ich sage, jemand könnte nachfragen und ich keine Antwort darauf wissen.

Ich habe sooft das Gefühl, anders als andere Menschen zu sein und das meine ich nicht im Sinne von Individualität. Meine Ansichten und Wünsche weichen oft von denen anderer ab. Meistens bin ich idealistischer, manchmal auch realistischer, meistens mache ich mir mehr Gedanken um vieles als andere Menschen.

Menschen, die selbstbewusst und laut sind, werden aber immer zuerst gehört, sie regieren die Welt und bestimmen, wo es lang geht, ob das nun gut ist oder nicht.

Mein eigener Weg, ja, ich glaube, ich habe tatsächlich begonnen, ihn zu gehen. Das klappt im ganz Privaten recht prima, da hab ich inzwischen klarbekommen, was mir wichtig ist. Aber wenn ich dann dieses nach außen hin vertreten soll, bekomme ich Schwierigkeiten, ich will mich nicht rechtfertigen, ja und ich habe auch Probleme damit, „meins“ in Diskussionen zu verteidigen, leider.

Und es tut mir weh, wenn andere auf den Dingen, die mir wichtig sind, herumhacken. Deshalb sage ich oft lieber gar nichts davon.


Ich danke dir für die vielen Gedanken und Anregungen und auch für die positive Bestärkung!

Alles Liebe und bis bald,

Tinus

Depriforum zum Plaudern http://www.depriforum.de.tt
muckelmaus
Beiträge: 211
Registriert: 4. Jan 2006, 21:03

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von muckelmaus »

Liebe Regenwolke,

schön, dass Du meine Anregung umsetzen konntest! Und jetzt weißt Du schon mal mehr über Deine Monster und auch an das Horrormonster kannst Du Dich jetzt bestimmt auf eine andere Weise herantasten, als wenn Du nur eine nebulöse Vorstellung davon hast.


Liebe Tinus, liebe Chrigu,

ja, ja, die Blender ... da fliege ich auch immer wieder noch drauf rein ... ;-(
Aber nur Mut, Tinus, ich habe im Studium mal die Erfahrung gemacht, dass die meisten anderen Leute nicht sicherer und besser waren als ich, und ich zum Teil im Wissen um meine Unsicherheit manchmal sogar weiter gekommen bin ...
Auch meine Ansichten und Wünsche weichen von denen anderer Menschen ab! Die Kunst ist es, glaube ich zumindest , Menschen zu finden und sich mit ihnen anzufreunden, deren Ansichten und Wünsche den eigenen zumindest ansatzweise nahekommen. Und das funktioniert - siehe Forum!!!

"...Und es tut mir weh, wenn andere auf den Dingen, die mir wichtig sind, herumhacken. Deshalb sage ich oft lieber gar nichts davon.
..."
Ja, das ist ein wichtiger Selbstschutz!

Und das mit dem Rausgehen gehört in Deinen "Notfallkoffer"!!!


So Euch anderen anderen auch ganz liebe Grüße, bei mir geht es etwas caotisch und hektisch zu ...

muckelmaus
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von skip »

Hallo ihr Lieben,

Liebe Muckelmaus,

schön, dass du trotz Hektik noch etwas Zeit findest hier zu schreiben. Vielleicht eine kleine Pause, die du dir hoffentlich gegönnt hast? *Hoff* Wünsche dir erstmal ruhigere Zeiten)))))

Liebe Brigitte,

hast du denn inzwischen nochmal mit deinem Mann geredet? Würde mich doch sehr interessieren, wie das nun mit dem Besuch verläuft*zwinker*

Ich selber bin gerade verdammt stolz auf mich, habe mir heute so viel tolle Hilfe besorgt, dass ich mit meinen Arbeiten fast fertig bin, anstatt bis in den Abend hinein zu Malochen))))))
Werde langsam etwas nervös, weil ja Montag der erste Termin beim Psychater ist, aber ansonsten hangel ich mich so durch.

Wünsche allen einen ruhigen Tag und hoffe das es euch gut geht))))

LG Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
Tinus
Beiträge: 588
Registriert: 11. Okt 2005, 00:42

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von Tinus »

Hallo ihr alle,

liebe Muckelmaus,
ich weiß nicht genau, ob du das meinst mit dem Rausgehen (hast du auf der Insel gelesen?), aber auf meiner schlauen Liste mit Dingen, die mir guttun, steht Inliner fahren schon drauf. Warum bloß habe ich das letztens nicht gemacht? Ich glaube, ich war einfach zu kraftlos. An einem Tag wollte ich joggen gehen, aber es ging einfach nicht. Allerdings ist Inliner fahren ja irgendwie einfach als Laufen, da kann man auch mal einfach nur rollen. Ich lasse meine Inliner einfach mal hier stehen, dann seh ich sie öfter und vielleicht kann ich sie dann auch benutzen, wenn es mir nicht so toll geht. Gestern tat mir das Skaten einfach nur gut.


Liebe Skippy,
am Montag ist dein erster Termin beim Psycho-Doc - der erste überhaupt oder der erste bei einem neuen?
Gut, dass du davon sprichst, ich will morgen auch hin, brauche neue Medis, hätte ich sonst glatt vergessen. Und eigentlich wollte ich ihn fragen, ob wir mit dem Edronax etwas höher gehen können wegen meiner Abstürze am Wochenende. Jetzt fühle ich mich wieder ganz okay. Ach, das ist aber auch immer ein hin und her. Wie soll man denn dabei noch wissen, was gut für einen ist??

Ich glaube, ich werde ihm einfach mal vom Wochenende und meinen Heulflashs erzählen, dann kann er ja selbst auf die Idee kommen, falls er es gut findet.

Ich wünsche dir für Montag alles Gute! Und für heute natürlich auch.


Ganz liebe Grüße an euch,

Tinus

Depriforum zum Plaudern http://www.depriforum.de.tt
skip
Beiträge: 526
Registriert: 18. Feb 2006, 18:59

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von skip »

Liebe Tinus,

du ich war vor Jahren mal bei einem Psychater, wurde an einen Tropf gelegt und nach der 3ten Sitzung sagte er mir, dass ich nur zu faul um arbeiten sei((((( Naja, kam mit dem halt garnicht zurecht.
Danach war ich immer bei Therapeuten, in Kliniken oder bei Lebensberatung.

Nun will ich es nochmal mit einer Psychaterin in einer Klinik ambulant versuchen (sie wurde mir empfohlen). Bin mir noch nicht sicher ob es das richtige ist, aber besser als weiter die Hände in den Schoss zu legen und nicht vorran zu kommen*zwinker*


Ich denke bei deinen Auf und Abs, die wir ja alle kennen wird es wohl keine Wunderpille egal in welcher Dosis geben. Allerdings glaube ich an die zusammenhängende Wirkung von Pillen und Therapie))))
Hast du mal nachgedacht, was diese Heulflash`s am WE ausgelöst haben und wodurch es dir heute wieder besser geht?

Ich bin gerade dabei alles schriftlich festzuhalten, damit ich diese Knackpunkte mal genauer ansehen kann. Vielelicht auch etwas für dich?

Ich hoffe, dass dein "Auf" nun ganz weit nach oben geht und eine ganze Weile dort stehen bleibt)))))

Alles Liebe
Skippy
Der Weg war schon immer das Ziel
findulin
Beiträge: 191
Registriert: 13. Mai 2006, 12:33

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von findulin »

Hallo

@Tinus,
kann dir gut nachfühlen wie es dir geht, auch ich mache oft nicht den Mund auf,und wenn doch dann verpacke ich meine Kritik so in Humor das sie keiner mehr versteht.So manches mal stehe ich neben mir und denke warum sagst du nichts bzw. warum formulierst du es nicht genauer. Und auch mir ist aufgefallen das vor allem die jenigen weiter kommen die ständig zu allem und jedem etwas sagen. Oft wird da viel heiße Luft geblubbert und hinterher stellt sich raus das es die falsche Entscheidung war.Aber ich habe auch schon festgestellt das Vorgesetzte die sich um ihre Angestellten kümmern sehr genau wissen wer der Dummschwätzer ist und wer nicht. Ich weiß leider nicht wie es in der Uni ist. Aber hier eine nette Anekdote, meine Freundin hat studiert,und all die Semester kaum ein Wort gesagt,aber ihe Examen mit Auszeichnug gemacht.Der Prof. war ganz erstaunt.
Lg Kathrin
chrigu
Beiträge: 2081
Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von chrigu »

Hallo zusammen,

hej, hier ist ja richtig Leben im Thread! Schön, wenn wieder ein "Feuer" im Ordner brennt.

Liebe Tinus,

Dreh- und Angelpunkt ist vermutlich - und wir kommen wieder zum Dauerbrennerthema - die eigene Mitte. Wissen, dass man so ist, wie man ist und dass das gut ist, was man ist.
Das bedeutet, seine eigenen Schwächen und Fehler zu akzeptieren und daran zu arbeiten, seine kleinen Macken zu mögen und sich all der eigenen Qualitäten bewusst zu sein.

Komisch, dass das bei anderen Menschen immer so leicht fällt, sie so zu akzeptieren, wie sie sind.
Wir messen mit zweierlei Maß und legen für uns selbst die Latte oft viel zu hoch. Kein Wunder, dass wir nicht drüber kommen.

Ich kann verstehen, dass es weh tut, wenn andere auf Dingen rumhacken, die Dir wichtig sind. Aber Du kannst Dinge, die Dir wichtig sind, doch verteidigen, oder? Sie sind es allein schon deshalb wert, weil sie Dir wichtig sind, weil es "Deine" sind.

Oder spukt da im Hinterkopf die Angst, dass sie in Wirklichkeit auf Dir rumhacken könnten und nicht auf den Dingen?

Manchmal schadet es auch nicht, sich die Techniken der Blender anzueignen und sie als Schutzschild zu benutzen. Wenn Du Dir nicht aus Dir selbst heraus Sicherheit verschaffen kannst, dann verschaffe Dir zunächst Sicherheit von außen.

Da gibt es so viel: Ein Rhetorik-Seminar für Schüchterne, die Angst vor Referaten haben. Ein paar Tricks für sicheres Auftreten, gerade Haltung, den Leuten in die Augen schauen, lächeln. Es ist so billig und einfach, aber schon wirkt man so, als sei man seiner Sache sicher und nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen.
Und wenn man mal keine Antwort weiß, ist es keine Schande zu sagen, dass man erstmal in Ruhe darüber nachdenken möchte. Dann kann man sich nämlich zuhause hinsetzen und das Ganze in Ruhe angehen, meist fallen einem dann noch viele Argumente ein.

Ich weiß nicht, ob Du damit etwas anfangen kannst. Aber als ich das erste Mal in einer Situation war, vor sehr vielen Leuten einen wichtigen Vortrag halten zu müssen, da haben mir diese kleinen psychologischen Tricks ungemein geholfen. Weil sich tatsächlich die äußere Souveränität irgendwann langsam nach innen übertragen hat.
Außerdem wirkte ich so natürlich nicht so angreifbar wie ein unsicherer Mensch.

Und mittlerweile habe ich gemerkt, dass diese kleinen psychologischen Tricks eine Menge ausmachen. Beispiel: Wer ein Referat direkt damit anfängt, dass sein Handout leider nicht fertig wurde, weil der Drucker kaputt war, dass er die ganze Nacht noch dran gesessen hat und deshalb müde ist und gar sagt, dass er den Text nicht verstanden hat - da erwarten die Leute schon ein schlechtes Referat. Und selbst, wenn es gut war, merken sie das nicht.

Wenn man aber die Schwächen nicht betont, sondern einfach so tut, als sei das alles so gewollt, dann wirkt man sicher. Und schon kann man den Leuten auch Schwachsinn als gutes Referat andrehen (das ist jetzt natürlich etwas überzogen, aber ich habe das auch schon so ähnlich erlebt).

An meiner Uni hat man so etwas leider nie gelernt...

Sorry, für den Exkurs, aber Deine Posts sprechen mich wie gesagt immer wieder an, weil mir das alles so bekannt vorkommt...

Liebe Skippy,
Glückwunsch! "Ich selber bin gerade verdammt stolz auf mich, habe mir heute so viel tolle Hilfe besorgt, dass ich mit meinen Arbeiten fast fertig bin, anstatt bis in den Abend hinein zu malochen." Da kannst Du wirklich stolz auf Dich sein! So!

Liebe Muckelmaus,
, ich hoffe, Chaos und Hektik haben sich bei Dir gelegt. Gönn Dir Auszeiten *mahnendguck*!

Liebe Brigitte,

ich stelle es mir nicht leicht vor, nach Jahrzehnten Ehe eingespielte Verhaltensweisen aufzubrechen, weder die eigenen, noch erst recht die des anderen.
Ich glaube, wenn Du etwas verändern willst, dann musst Du es erklären und besprechen. Auch wenn kein Verständnis kommt, musst Du zumindest für Klarheit sorgen.

Vermutlich ist das schon ein erster Schritt? Einfach zu sagen, dass Dich einiges stört und Du einiges ändern möchtest?

Lass Dich nicht abspeisen oder zu Unrecht kritisieren. Bestehe auf eine vernünftige Diskussion, verteidige Deine Seite.

Denn für mich klingt es oft so, als sei für Deinen Mann alles gut, solange es zu Hause sauber ist, das Essen auf dem Tisch steht und die Wäsche gewaschen ist. Ob es Dir nun gut oder schlecht dabei geht, ist zweitrangig.
Das ist egoistisch! Und deshalb hast Du nach langer Zeit auch das Recht, Dir eigene Freiräume zu schaffen und zu fordern. Du hast das Recht, egoistisch zu sein!

Vielleicht findet sich ein Kompromiss, einer, der Dir auch Freiräume gestattet.
Aber sei Dir sicher: Das wird ein langer Weg. Denn wenn es seit Jahrzehnten bei Euch so eingeschliffen ist und ihm es dabei immer gut ging, Du aber auch nicht dagegen gehalten hast, dann wird es ein Stück Arbeit sein, das zu ändern.

Aber das wird es wert sein! Es geht nämlich um DICH und darum, dass es DIR (endlich auch mal) gut geht. Das hast Du einfach verdient, das musst Du Dir gönnen.

ups, schon wieder ein ellenlanges Post. Dann sag ich jetzt einfach mal "Tschüss" und melde mich vielleicht später noch mal.

Chrigu
zwerg174
Beiträge: 270
Registriert: 21. Mär 2006, 10:54

Re: Immer wieder auf und ab ...

Beitrag von zwerg174 »

Liebe Gaby,

ich hatte ja versprochen zu berichten. Es gab noch ein längeres, teilweise für mich sehr deprimierendes Hin und Her und so wenig konkrete Aussagen wie: "Ich möchte wenigstens die WM-Fußballspiele in Ruhe gucken können" und "ihr könnt das alles ja auch tagsüber besser organisieren, es muss ja nicht sein, dass dann abends noch die Waschmaschine läuft". So habe ich dann entschieden dass es bei den Terminen bleibt und meiner Tochter die Wünsche ihres Vaters weiter vermittelt. Habe verschiedene Überlegungen angestellt wie ich es besser organisieren kann.
Natürlich möchte ich es mal wieder allen Recht machen.
Aber was soll's, irgendwie wird's schon gehen. Ich muss und werde das gebacken kriegen.

Liebe chrigu,

im Grunde genommen stimmt das alles schon, was du geschrieben hast. Leider kann ich es nicht alleine umsetzen, habe es wirklich versucht, wenn der Partner nicht mitmacht.

Ich will euch hier aber auch nicht weiter mit meinen Eheproblemen behelligen. Ich kann ja nicht ewig rumjammern und nicht bereit sein die Konsequenzen zu ziehen, wenn es nicht anders geht. Und häufig bin ich der Meinung es geht nicht anders. Ich habe mal so einen schönen Ausspruch gehört: Sie konnte nicht mit ihm leben, aber ohne ihn auch nicht.
Und genauso sieht es aus.

Danke für eure lieben Antworten, Meinungen und Anregungen. Ich bin nur einfach zu müde immer wieder zu kämpfen und nach einiger Zeit doch wieder bei Null anzufangen. Und das Leben könnte so schön und einfach sein.

Liebe Grüße
Brigitte
Antworten