meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

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Xela
Beiträge: 2
Registriert: 8. Jun 2006, 22:23

meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

Beitrag von Xela »

hallo..

Meine Freundin hat mir das Forum hier empfholen, um mich mal mitzuteilen. Es fällt mir nämlich schwer mich zu öffnen (selbst ihr) und ich denke ich habe nun selbst erkannt, dass ich wohl unter Depressionen leide.

Kann sein, dass der Text etwas länger wird, ich würd nur gern mal alles von der Seele schreiben und hören was andere sagen. Ich weiß noch nicht mal was ich genau erzählen soll, weil ich nicht mal genau weiß wo meine Probleme liegen... ich schreibe einfach mal drauf los.
Ich fange mal damit an, wie meine jezige Situation ist.
Ich bin sehr träge, ich bin antriebslos und habe an fast keinen Dinge freude. Es gibt ein paar Dinge. Zum Beispiel mache ich gern Sport, Badminton oder Fussball. Ich spiele gern Computer. Die Schule habe ich immer als Anstrengung empfunden.. ich denke ich bin auch faul. In dem Sinne dass ich Dinge, die ich nicht gern mache eben dann garnicht mache. Dinge die mir Freude machen, da entwickele ich Elan. Das war in der Schule so (Abi 3,3) und ist jetzt im studium so. Ich studiere Informatik und das thema macht mir auch Spass, aber sehr oft bin ich einfach zu träge was zu machen. Ich schiebe Dinge vor mir her bis zum letzen Drücker. Ob es nun Aufgaben für die Uni sind, oder sonstwas. Ich wohne immoment in einer WG, ich bin direkt nach dem Abi von zu Hause ausgezogen. Mit dem Freund zusammen, den ich schon 4 Jahre über das Internet kannte. Wir sind wirklich die besten Freunde, aber das was ich hier schreibe könnte ich ihm nicht sagen. Ich könnte es niemandem sagen. Ich kann mich nicht öffnen... Ich muss immer zu denken "Was denkt der Gegenüber über mich?" Ich möchte allen Leuten alles recht machen. Deshalb sage ich meistens nicht meine Meinung sondern passe mich an. Nur damit die nichts schlechtes von mir denken... Ein weiteres Problem ist, dass ich alles in mich hineinfresse. Alles. Probleme oder sonstwas... ich löse sie nicht, ich verschlucke sie. Ich bin gefühlskalt geworden. Selbst mir gegenüber... ich bin in einem Zustand, indem ich fast alles verdrängen kann, ohne eine Träne zu vergießen. Das macht mir manchmal selbst Angst... Ich fühle mich allein auf der Welt, die einzige Person zu der ich wirkliches Vertrauen habe ich meine Freundin. Und mein bester Freund, aber ein anderes Vertrauen... er kennt mich so nicht. Er sieht mich als "normal" an, mit ihm kann ich die normalen Dinge besprechen.. Wenn was mit der Freundin ist... oder so. Wahrscheinlich könnte ich mit ihm auch über alles andere reden, aber ich kann mich ihm nicht öffnen, weil ich so nicht dastehen will. Ich erzähl vielleicht mal einen kurzen Abriss aus meinen Leben. Wie gesagt, ich bin jetzt 22. Mein Eltern leben seit ich 7 Jahre alt bin getrennt. Mein Vater ist seit ich denken kann eigentlich Alkoholiker. Es kam so oft vor dass er besoffen war, und dann wird er böse. Er schreit rum und wird irrational.Deshalb ist meine Mutter mit mir als ich 7 war ausgezogen. Damals hatte ich noch 2 Brüder. Die beiden haben noch viel mehr davon mitbekommen (von den Ausrastern von meinem Vater). Ich bin eigentlich noch gut davon verschont gewesen. Dennoch habe ich ihm bis heute nicht Kontra geben oder so. Aber dazu später mehr. Es lief dann so, dass wir alleine wohnten (Mutter und ich) und wir dann 1998 in ein neu gebautes Haus gezogen sind. 3 Etagen, jede Etage für einen Bruder und in der Mitte ich und meine Mutter. In der Zeit war mein Vater mal wieder ne Zeitlang versöhnlich und wir zogen alle in das Haus. Er wohnte woanders. Ab da ging dann alles los. 2 Monate nachdem wir eingezogen sind, kam der schrecklichste Abend in meinem Leben. Der zweitälteste Bruder (Ich bin der jüngste) hatte einen Astmaanfall und starb auch an diesem im Haus. Diese Bilder stecken noch tief in mir drin... Ich war noch 14 Jahre alt, als das geschah... Danach kam einfach eine Zeit, in der ich mich äüßerlich total zurückgezogen hab. Ich bekam einen Computer und Internet und spielte eigentlich fast nurnoch. Wirklich extrem... Mein ältester Bruder fing dann an nach dem tot bei meinem Vater zu arbeiten in der Firma. Die beiden hatten sich vorher im Streit getrennt und paar Jahre nichts geredet. Er hat sozusagen die Stelle übernommen die frei wurde... Die Jahre vergingen und ich spielte und machte Schule. Jedes mal wenn wir zum Friedhof gingen überkam mich ein Gefühl der Abstossung... irgendwie wollte ich da nicht hin... Und dann kam 2004, ich machte Abi, es war sicher dass ich von zu Hause wegziehen werde (weiter weg), und ca 1 Woche vor meinem Auszug passierte die zweite Dragödie, mein ältester Bruder (er war 32) hatte einen Hirnschlag erlitten. Ich lag morgens im Bett und hörte ein leises Hilfe von unten... als ich runter bin lag er da schon.. notarzt kam und er kam direkt in die Neurologie... er lag noch 2 wochen in Krankenhaus bis er starb. Dieses Ereignis hat mich äußerlich fast total kalt gelassen. Ich habe fast kaum geweint. Seine Freundin und ich sassen am seinen Bett und sie weinte und weinte und ich konnte einfach nicht. Und dann lag mein zweiter Bruder unter der Erde... und ich zog weg, ich wollte eifach alles hinter mir lassen, ich wollte nichts mehr wisssen davon. Ich blieb total kaltherzig, konnte meine Mutter nicht trösten und bin sofort abgezischt... Und es war wieder so, dass ich alles in mich reingefressen hab... ich wollte über alles nicht reden... ich hab es einfach irgendwo verschluckt und verschlossen. Und so machte und mache ich es mit fast allem. Wenn es ein Problem in der Familie gibt (mit Vater gibt es manchmal streitigkeiten) dann fress ich es auch in mich hinein. Es ist einfach so zum Standart geworden...Ich rede nicht mit meiner Freundin drüber, weil ich es einfach nicht bereden wil, ich will es vergessen.... Wenn es heue Probleme mit meiner Freundin gibt, dann mache ich das auch so, ich bin so unfähig richtige Gefühle zu zeigen, ich nehme einfach alles auf mich und fresse es. Das hat mich so kaltherzig gemacht. Manchmal wollte meine Freundin Schluss machen (ich bin mit ihr seit 2002 zusammen) weil ich eben so bin und mich hat es Gefühlsmässig garnicht gerührt. Es zeigte sich einfach keine Regung in meinem Herzen... nicht weil ich sie nicht liebe, sondern weil ich den Schmerz des Verlustet nicht erleben will.. oder so.
Deshalb hab ich ihr so oft versprochen, dass ich das ganze bearbeiten will und hab es nie getan. Ich hab wirklich die liebste Freundin der Welt und bin kurz davor auch noch sie zu verlieren.. und das mag ich nicht. Ich muss mich jetzt ändern, ich will wieder mit Freude in jeden Tag gehen und nicht so antriebslos. Ich vernachlässige sie, weil ich anderne Leuten nicht absagen kann um die Leute nicht zu enttäuschen. Am schlimmsten ist es mit meinem besten Freund. Ich lasse mich so von ihm mitschleifen... ich habe keinen eigenen Willen in dem Sinne... das macht mich auch verrückt. Aber ich will mich ändern. Ich will mehr Selbstbewusstsein. Ich brauche mehr Selbstbewusstsein. Davon hab ich wohl sehr wenig...
Ein weiteres Problem ist, dass ich irgendwie keine Zukunft sehe.. nicht für mich. Ich gehe nicht mit freude in die Zukunft, habe irgendwelchen tollen Lebensziele.. nein, nichts. Ich lebe für den Tag und versuche unangenehmen Dingen aus dem weg zu gehen. Streitigkeiten mag ich nicht, Dikussionen nicht und auch keine Probleme. Von Problemen will ich garnichts wissen. Ich gehe einfach den Weg des geringsten Widerstandes und das kann doch nicht der Sinn des Lebens sein...
Ich kann nichtmal genau sagen, was mein Problem ist. Irgendwie ist es alles zusammen. Meine Kindheit mit den 2 Schicksalschlägen, meine Extreme Familie mit dem Vater... Irgendie hat mich das alles so getroffen und es hat mich verändert. Es hat mich kalt gemacht, kaltherzig, Emotionslos. Es gibt paar Situationen, in denen ich weine, meistens allein. Ich fahre im Auto und plötzlich kommt es alles hoch... irgendwie kann ich das nur richtig wenn ich alleine bin, und das muss sich ändern, ich will mit meiner Freundin über viele Dinge sprechen, ich hoffe dass mir das helfen kann. Ich denke ich hab wohl schon seit mehreren Jahren diese Depressionen, und es wurde nur immer schlimmer. Äußerlich merkt man mir das fast kaum an, ich kann gut damit leben im Alltag. Aber mit dieser Fassade kann ich nicht ewig leben. Und meiner Freundin kann ich eben nichs vormachen.
Dann will ich nicht mehr so unselbstständig, so Unselbstbewusst und ängstlich sein. Ich will auch Verantwortung übernehmen können, etwas, das ich überhaupt nicht kann. Ich kann noch nicht mal mit meiner Freundin allein in Urlaub fahren, ich hab zu viel Angst vor der Verantwortung... Aber soetwas verschlucke ich einfach, ich lasse es einfach bleiben anstatt mich zu stellen... Ich bin so oft bedrückt und traurig.. es gibt nichtmal einen Grund (direkt) aber dann lenke ich mich ab undirgendwann geht es wieder...

Ich mache hier mal schluss weil ich etwas den Überblick verloren habe. Ich danke schonmal fürs lesen und hoffe darauf, dass ich endlich aus dem Teufelskreis rauskommen kann.
Sorry dass es so lang wurde, aber ich hab einfach geschrieben,... wahrscheinlich sind einige Stellen nicht so verständlich, ich werde das dann gerne nachholen...

Danke
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

Beitrag von Emily »

Hallo Alex,

gut, dass du Wege suchen willst, dich mitzuteilen. Du hast durch die schweren Verluste im Kindes- und Jugendalter möglicherweise gleich mehrere traumatische Erlebnisse hintereinander gehabt. Ich denke auch, dass die Gefühllosigkeit, unter der du so leidest, eine logische Folge davon ist. Du siehst das schon ganz richtig. Die Angst, weitere Verluste zu erleiden, hat zu dieser Gefühllosigkeit geführt, oder zumindest dazu beigetragen.

Hast du schon daran gedacht, eine Therapie zu machen, um diese schlimmen Erlebnisse (auch die Alk.-Krankheit des Vaters) verarbeiten zu können? Die Verarbeitung könnte dir nämlich den Weg dazu eröffnen, wieder an deine Gefühle heranzukommen und sie wieder zuzulassen. Du warst z.B. vor lauter Erstarrung und Schock gar nicht in der Lage, um die Brüder zu trauern. Trauerarbeit ist ein anstrengender, aber wichtiger Prozess.
Eine Therapie ist zwar für eine gewisse Zeit ein schmerzlicher und anstrengender Weg, das sollte man nicht außer acht lassen. Aber das ständige Leben in dieser Erstarrung ist auf Dauer sicherlich quälender, als sich den Dingen zu stellen und sie in einer Thera zu bearbeiten.

Gruß,
Emily

PS: Falls du Angst haben solltest, dich in einem Erstgespräch mit einem Therapeuten nicht öffnen zu können, dann drucke dir einfach dein obiges Posting aus und nimm es mit. Dort steht schon alles drin, was ein Therapeut für den Anfang wissen sollte.
sumale
Beiträge: 6
Registriert: 6. Jun 2006, 14:44

Re: meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

Beitrag von sumale »

Hallo Alex in vielen Wesenszügen die du beschreibst erkenne ich mich wieder, jedoch lasse ich meine Wut raus ich habe oft eine ruppige art im Ton und bin manchmal ein HB-Männchen.Tut mir leid das du deine Brüder verloren hast und dich niemand auffangen konnte.
Ich denke, daß du früh gemerkt hast, daß deine Eltern selber Hilfe brauchten und du dich unbewußt dazu verpflichtet gefühlt hast ihnen auf die Beine helfen zu müssen, aber nicht wußtest wie, und das hat dich überfordert, und deswegen machst du dicht, damit niemand etwas von dir einfordern kann.
sumale
sumale
Beiträge: 6
Registriert: 6. Jun 2006, 14:44

Re: meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

Beitrag von sumale »

Aber ich glaube du mußt dich der Vergangenheit einmal Stellen um in der Gegenwart leben zu können.Strick doch gedanklich einmal weiter was schlimmsten Falls passieren könnte, wenn du dich öffnest und der Vergangenheit stellst- es kann doch denke ich nur ein schritt nach vorne sein um im hier und jetzt freude und lebensqualität zu erlangen.Menschen können eh nicht alles in der Zukunft planen, berufliche Dinge oder anschaffungen und Urlaub, etc. aber versuche dich erst mal in der Gegenwart und wenn du dich mit der Vergangenheit auseinandergesetzt hast lass die Vergangenheit da wo sie ist, denn ändern können wir vergangenes nicht,aber nach der aufarbeitung weisen wir ihr einen Platz zu und dort soll sie bleiben, denn wenn wir sie ständig in die gegenwart mitnehmen kommen wir nicht vorwärts.Am besten wäre eine Therapie denke ich und vielleicht gehst du mal an einen Ort, an dem du schreist so laut du kannst um schon mal einige "bösen Geister" der Vergangenheit zuentlassen.Wenn du mit deiner Freundin nicht darübersprechen kannst schreibs doch auf z.B.so eine Art tagebuch und lass sie an deinen Gefühlen und gedanken Teil haben, oder besprich ein diktiergerät und lass sie es hören, sonst weiß sie ja nicht was mit dir los ist, denn das schafft vertrauen deshalb heißt es ja auch sich jemandem ANVERTRAUEN.Sie interessiert sich doch für dich und dein leben, also gib ihr die Möglichkeit daran soweit teilzuhaben wie Ihr beide es zulassen könnt schritt für schritt. Falls meine Worte lehrhaft wirken, es ist nich so gemeint.
Ich wünsche dir, daß Du Kraft hast und dich selber motivierst deine probleme anzugehen und durchhaltevermögen und geduld. Ich würde mich sehr freuen wenn es dir bald gelingt und besser geht!!! Nur du kannst den weg und die richtung aufzeigen in die es gehen soll, denn du bist der Chef in deinem Haus(soll meinen Körper,Geist und Seele)gutes gelingen.
sumale
Xela
Beiträge: 2
Registriert: 8. Jun 2006, 22:23

Re: meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

Beitrag von Xela »

ich danke euch für die Beiträge!
Ich hab mich entschlossen, jetzt mal mit meiner Freundin sozusagen meine Erlebnisse von früher aufzuarbeiten. Desweiteren versuche ich mehr Selbstbewusstsein und mehr Eigenwillen aufzubauen und vorallem mehr Antrieb. Es muss irgendwie aufwärts gehen!
Hoffe das klappt!


Grüße
Alex
BeAk

Re: meine kleine Lebensgeschichte... ich denke ich hab Depressionen : (

Beitrag von BeAk »

Lieber Alex,

das ist Mißbrauch einer Partnerschaft. Deine Freundin kann und darf nicht Deine Therapeutin sein.

Suche Dir bitte professionelle Hilfe, wenn Dir Deine Partnerschaft und Freundin was wert sind.
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