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Jens G.
Beiträge: 1
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Jens G. »

Hallo zusammen, wollte mich mal kurz als Neuling vorstellen. Zu meiner Person: Ich heiße Jens, bin 38 Jahre alt, seit 09/88 verheiratet, 3 Kinder (13,10 u. 5 Jahre alt - alles nette Mädels -), wohne im Raum Bremen, Hobbies sind Sport (Fitness-Spinning-, Radfahren und Schwimmen), alles rund um das Thema EDV und Musik hören. Leider hat mich diese Krankheit "Depression" auch gepackt. Bin mir erst seit 10/2002 dessen bewußt; vorher dachte ich immer, dass ich einfach nur supergut drauf wäre. Habe im August 2002 meinen Arbeitsplatz gewechselt, was ich besser nicht getan hätte!(Evtl. ein Auslöser meiner Krankheit?!) Versuche gerade wieder zu meinem alten Arbeitgeber zurückzukehren, was aber noch nicht ganz problemlos zu laufen scheint. Seit Oktober nehme ich Doxepin 25, wenn es ganz dicke kommt und ich mal wieder keinen Schlaf bekomme, nehme ich Diazepam (nur im Notfall!). Zur Zeit betreut mich überwiegend mein Hausarzt und eine in Bremen niedergelassene Dipl.Psychologin. Mit einer Therapie habe ich noch nicht begonnen, da die Ursachen meiner Depressionen noch unklar sind. Ich habe eine Kur beantragt und hoffe, dass ich so schnell wie möglich eine psychosomatische Kur absolvieren darf. Bin mittlerweile seit 5 Wochen arbeitsunfähig und hoffe, dass mir durch eine Kurmaßnahme die ersten Schritte zurück in ein "normales" Leben aufzeigt werden. Insbesondere habe ich grosse Hoffnungen, dass man die Ursachen für die Erkrankung findet und mir dann Wege aufzeigt, die mir aus dieser Krise heraus helfen. Ich würde mich über Kontakte mit LeidensgenossInnen freuen, da ich gemerkt habe, dass der gegenseitige Gedankenaustausch so manches verständlicher macht. Liebe Grüße Jens
Hubert Altgeld
Beiträge: 126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Hubert Altgeld »

Hallo Jens! Wenn Du das Bestreben hast dich auszutauschen mit Gleichgesinnten, dann mach es so wie ich. Gehe in die Selbsthilfegruppe EA Emotions Anonymous,Du kannst sie finden unter www.Google.de dort sind alle Adressen aufgezeichnet wo Du in Deiner Nähe hin gehen kannst.Kein Zwang wenn es Dir nicht gefällt dann gehst Du nicht mehr hin. Die Sache ist vollkommen Anonym,eine andere Sache solltest Du aber nicht aufgeben(Arzt,Psychologin) denn die Gruppe ist nur Unterstützung. Mfg. Hubert.
anna
Beiträge: 214
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von anna »

Lieber Jens, hallo und willkommen hier. Ich finde es schon fast bewundernswert, wie du über deine Krankheit denkst und mit ihr umgehst. Ich finde es auch gut, dass du hier etwas geschrieben hast- es kann wirklich sehr helfen, sich mit verschiedenen Personen zu unterhalten, die an den selben Dingen leiden. Ich bin 19 und seit Oktober in Therapie, nehme ebenfalls ein AD- Cipramil. Die Therapie ist sehr hilfreich und ich würde dir wirklich empfehlen, einen geeignteten Therapeuten zu suchen. Die Depression muss man mit der Wurzel ausreißen- Medikamente können hilfreich sein, sie am Wachsen zu hindern, aber um sie richtig in den griff zu kriegen, wäre eine Therapie sicher sinnvoll. Ist die familie in den Zeiten, wo es dir schlecht geht eher hilfreich oder belastend? Vielleicht willst du etwas mehr erzählen. Viele Grüße Anna
winnie
Beiträge: 1683
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von winnie »

Hallo Hubert, nichts gegen Deine EA - aber es gibt auch noch andere Gesprächsmöglichkeiten, und wenn sich hier mal wieder andere zu schreiben trauen als lediglich Sewi und Skyllah, dann wäre das HIER zum Beispiel auch eine erste Möglichkeit. Ich finde es wirklich großartig, daß Du in dieser EA-Gruppe gute Erfahrungen machst, aber irgendwie kommt es mir allmählich vor, als wolltest Du hier nur noch Reklame dafür machen. Nichts für ungut, Grüße von Winnie
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Jens Ich melde mich mal hier als Leidensgenossin, die allerdings jetzt nicht akut depressiv ist. Aber ich kenne so ziemlich alle Seiten der Depression, da ich sie selber erlebt habe. Ich bin 40, habe auch 3 Kinder (nette Mädels und ein sehr netter Bub), und bin berufstätig, wenn auch nur teilzeit. Was ich dir im groben sagen möchte, ist folgendes: ich bin vor mehr als 5 Jahren ganz akut in eine schlimme Depression gerutscht. Der Trigger war einfach totale Überforderung, aber es war letzten Endes eben nur ein letzter Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Um mich aus diesem ganzen Sumpf etwas befreien zu können, mußte ich mir genau anschauen, was dieses Fass eben noch so alles versteckt hielt, denn verborgen war in der Tat sehr vieles. Und das hat es auch so ungeheuer schwierig gemacht. Neben vielen andern Maßnahmen, so AD-Einnahme, Krankschreibungen etc, war für mich ein ganz entscheidender Wendepunkt in meiner "Deprikarriere" der Moment, als ich in eine psychosomatische Klinik kam, und dort 2 Monate verbrachte. Der Akuteffekt war der, dass ich endlich ALLES mal loslassen konnte, und mich nur noch um mich zu kümmern brauchte. Da trat so manches zutage, was auch sehr schmerzte, aber ich spürte auch instinktiv, dass diese Schmerzen jetzt dran waren. Mit Hilfe von guten Therapeuten, sowohl in der Klinik als auch ambulant bei mir zuhause, konnte ich dann ganz langsam die ganzen Verwicklungen mal auseinanderlegen, und vor allem, ich lernte auch, nicht wegzuschauen, nicht mehr zu verdrängen, sondern auszuhalten und danch sogar auch anzunehmen, dass dies nun mal so ist, dass dies mein Leben und damit ICH bin. Ich bin fest überzeugt, dass so ein Klinikaufenthalt für dich sehr wichtig sein wird, aber dies wirst du zum Großteil nicht unmittelbar erfahren, sondern das schält sich erst langsam danach heraus. DEN Weg aus den Depressionen gibt es nicht, er wird dir also auch nicht in der Klinik aufgezeigt werden, nach dem Motto "Nehmen Sie jetzt dieses Medi und machen Sie das und das, und dann sind Sie geheilt". Aber dir werden Therapeuten zur Seite stehen, die dich anschubsen können auf den ersten Schritten auf deinem Weg. Gehen wirst du sie dann selber, und auch dabei darfst du jede Form von Hilfe annehmen, und es gibt viele Arten davon, auch nach deinem Aufenthalt. Und es ist mir ein großes Anliegen, dir zu sagen, dass unter anderm gerade dieses Forum mir eine sehr wichtige Hilfestellung bot (und ab und zu noch bietet.....), ja der Austausch mit Menschen, die genau begreifen, von was du sprichst, ist sehr wertvoll. In diesem Sinne hoffe ich, noch weiteres von dir lesen zu können:-) Lieben Gruß an dich von Caroline
skyllah

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Beitrag von skyllah »

Nur, damit alle wissen, womit man es hiermit zu tun hat: Die EA haben folgende Regeln: Wir haben zugegeben, dass wir unseren Emotionen gegenüber machtlos waren, dass unser Leben nicht mehr zu meistern war. _________________________________________________ Wir haben die Überzeugung gewonnen, dass eine Macht - größer als wir selbst - uns unsere geistige Gesundheit wiedergeben könne. _________________________________________________ Wir haben den Entschluss gefasst, unseren Willen und unser Leben der Sorge Gottes, wie wir ihn verstanden, anzuvertrauen. _________________________________________________ Wir haben von uns eine gründliche und furchtlose Gewissens-Inventur gemacht. _________________________________________________ Wir haben Gott, uns selbst und einem anderen Menschen die genaue Art unserer Verfehlung eingestanden. _________________________________________________ Wir waren völlig bereit, alle diese Charakterfehler von Gott beseitigen zu lassen. Demütig haben wir ihn gebeten, uns von unseren Mängeln zu befreien. _________________________________________________ Wir haben eine Liste aller Personen aufgestellt, die wir verletzt hatten und sind bereit geworden, dies wieder gutzumachen. __________________________________________________ Wo immer möglich haben wir diese Menschen entschädigt, es sei denn, sie oder andere würden dadurch verletzt. __________________________________________________ Wir haben unsere persönliche Inventur fortgesetzt und wenn wir unrecht hatten, gaben wir es sofort zu. __________________________________________________ Durch Gebet und Besinnung haben wir versucht, unsere bewusste Verbindung zu Gott, wie wir ihn verstanden, zu verbessern und haben um die Erkenntnis dessen gebeten, was er mit uns will und um die Kraft, dies zu tun. __________________________________________________ Nachdem wir durch diese Schritte ein spirituelles Erwachen erlebt hatten, versuchten wir, diese Botschaft weiterzugeben und diese Grundsätze auf all unser Tun anzuwenden no comment.
Hubert Altgeld
Beiträge: 126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Hubert Altgeld »

Hallo Winni! Es tut mir leid wenn ich das als Zusatz nicht weitergeben soll,aber ich habe immer hier hinter dem Forum gestanden,und habe das meiner Therapeutin so gesagt und die war ganz begeistert. Aber ich bin änderungsfähig,und mache keine Reklame mehr,ich war damals froh das meine Frau das für mich gefunden hatte.Ich habe Monate dafür gebraucht dort hin zu gehen,aber genug davon ich war nur der Meinug das dieses Forum alleine nicht reicht,hier kommt mir langsam auch zuviel Krittick auf. Mfg. Hubert.
Hubert Altgeld
Beiträge: 126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von Hubert Altgeld »

Hallo Skylla! Hast Du das überhaupt verstanden was Du da weitergiebst.
skyllah

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Beitrag von skyllah »

nein, es mutet mir zu sektenähnlich an. Ich hoffe, du weißt, worauf du dich da einläßt und es geht dir trotzdem noch gut dort.
jens0564
Beiträge: 1
Registriert: 5. Jun 2003, 19:03

Re: Und wieder ein Neuer in diesem Forum

Beitrag von jens0564 »

Hallo zusammen!

Ich möchte mich zunächst einmal für die netten Zuschriften von Euch bedanken. Ich bin leider, oder vielleicht besser Gott sei dank, erst heute dazu gekommen alle Antworten zu lesen. Ich hatte kurz nach meinem "ersten Versuch" Kreislaufprobleme und wurde mit Verdacht auf Herzinfarkt in´s Krankenhaus eingeliefert. Von dort aus ging es glücklicherweise in eine psyhatrische Klinik in Bremen, wo ich aus meiner Sicht bestens betreut wurde.
Diagnostiziert wurden bipolare Störungen (manische Depressionen). Die Therapie hat mir sehr geholfen mich mit dieser Krankheit "anzufreunden". Bedingt durch die Behandlung mit Lithium und Zyprexa bin ich seit April wieder arbeitsfähig (bei meinem alten Arbeitgeber). Bis heute verspüre ich keine nennenswerten Nebenwirkungen aufgrund der Medikamente und hoffe, dass es auch so bleibt.

Über weitere Zuschruften würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Jens
neodym
Beiträge: 0
Registriert: 10. Jun 2003, 23:04

Re: Und wieder ein Neuer in diesem Forum

Beitrag von neodym »

Hallo Jens,

erst heute bin ich auf Deinen Beitrag aufmerksam geworden. Da ich ähnliche Probleme wie Du hatte (hab), möchte ich Dir erst einmal einen Glückwunsch dafür aussprechen, dass Du es geschafft hast, wieder arbeiten zu können.

Bei mir war es ähnlich, aber nach ca. 3 Monaten bekam ich einen Rückfall und die Papiere.

Wie ist es Dir weiterhin ergangen? Wie schaffst Du es, Deine Krankheit in den Griff zu kriegen?

Viele Grüße

Ralf
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