Welches Medi bei Chronischer Depression

Iris
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Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von Iris »

Hallo,
ich nehme nun seit etwas 1 Jahr Doxepin.Es hilft mir gut zu schlafen,aber ansonsten zeigt es keinerlei Wirkung.
Vor allem bei meiner Müdigkeit und Antriebslosigkeit ist es eher ,denke ich, von Nachteil.

Wer leidet auch an einer Chronischen Depression(Dysthymie)und bekommt Medikamente die evtl. geholfen haben??

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
sunshine_do
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von sunshine_do »

Hallo Iris,

diese Frage kann man garnicht wirklich beantworten ... ich habe so Einiges probieren müssen, bis ich das richtige AD für mich gefunden habe .. angefangen mit Cipramil, dann Cipralex, dann Remergil, Trevilor, Cymbalta und jetzt Jatrosom in Kombination mit Doneurin, und das hilft mir .... allerdings habe ich in der Klinik festgestellt, das jeder andere Nebenwirkungen und Wirkungen auf diese ADs hat ... es ist also ein reines Ausprobieren, bis Du das Richtige gefunden hast. Die Wechsel sind auch meist verbunden mit Nebenwirkungen, die meist nach wenigen Tagen abklingen.
Bei mir hat es 1/2 Jahr gedauert, davon 8 Wochen Klinikaufenthalt .. jetzt geht es mir wieder gut und ich arbeite seit 4 Wochen wieder Vollzeit ... gib also nicht auf ...
Hannes90XXX
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von Hannes90XXX »

Hallo Iris!

Ich habe wahrscheinlich auch eine chronische Depression. Mir geht es recht gut mit Cipralex. Das gibt mir Antrieb und bessert die Stimmung recht zufriedenstellend. Vor allem mein Antrieb ist wesentlich besser.
Das Schlafen wurde davon nur vorübergehend besser. Nach längerer Einnahme wurde ich etwas nervöser und habe dadurch auch etwas schlechter wieder geschlafen. Deshalb nehme ich seitdem abends Remergil in sehr geringer Dosis (7,5 - 15mg). Jetzt kann ich auch noch gut schlafen.
Also: für den Antrieb morgens Cipralex (10 - 20mg) und zum Schlagen abends Remergil.
Man wird von beidem nicht im klassischen Sinne abhängig.
Ich habe auch schon viel ausprobiert. Aber diese Kombi hilft mir am besten und hat kaum Nebenwirkungen.

Viele Grüße
Hannes
dore
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von dore »

Hallo,
ich leide ebenfalls daran. Ein spezielles Medikament gegen Dysthimie gibt es nicht, aber natürlich diverse AD´s zur unterstützenden Depressionsbehandlung.
Bei lebensgeschichtlich bedingten Depressionen ist eine Therapie ultra-wichtig!Und erfolgversprechend!
Wie sieht´s damit bei dir aus?

Gruß, Susann



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
Iris
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von Iris »

Hallo Susann,

habe in den letzten 15 Jahren insgesamt ca.100 Therapiestunden gehabt.
Fange bald wieder eine an,diesesmal eine Gruppentherapie,ich stehe auf der Warteliste,soll aber nicht mehr so lange dauern.
Wie lange hast du die Depression?
LG
Iris
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capella
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von capella »

Hallo Iris
nehme 200mg Trazodon zur Sedierung und 4mg Edronax zur Antriebssteigerung.
Habe anfangs nur 50-100 mg Trazodon genommen--eindeutig zu wenig um eine antidepressive Wirkung zu erzielen.
Langsam gehen jetzt alle Symprtome zurück.

Vorteil meiner beiden Medis:
Sie haben keinerlei sexuelle Nebenwirkungen---eher das Gegenteil!

Glaube auch,dass bei Dysthymie (ich leide auch drunter)es schon einige Monate dauern kann (vorausgesetzt die Dosierung ist hoch genug)bis man richtig "aufgehellt" ist.

Das Problem bei einer Dysthymie ist wohl,dass man diese Depression schon jahrelang bis ein ganzes Leben lang mit sich rumgeschleppt hat und daher oft gar nicht weiss bzw. es merkt, was es heisst symptomfrei zu sein.

gruss capello
lilly
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von lilly »

Darf ich in diesem traurigen Forum auch etwas witzig sein? Hannes schrieb, dass er abends zum "Schlagen" Remergil nimmt. Diesen Tippfehler finde ich total lustig. Selten so gekichert.

Liebe Grüße
Iris
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von Iris »

Mein Psychologe meinte auch das ich diese Depression schon mein ganzes Leben mit mir rumschleppe,wenn ich so zurückdenke kann das auch gut sein.



Barbara,du hast nicht allein gekichert,ich auch.Hannes das war wirklich mal eine kleine Freude,wenn auch nicht beabsichtigt von dir,schön.

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Adelina
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von Adelina »

lach....
ich fand auch noch von miau die bemerkung : sexuelle nebenwirkung sehr witzig ...lach...

was das nur genau ist ? ..grins..ich weiß ja wie miau das meinte. aber ....hört sich doch lustig an oder?
adelina
ege0804
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von ege0804 »

Hallo,

meine Diagnose lautet auch chronische Depression, bzw. Dysthemie.

Meine Mediaktion: 225 mg Trevilor morgens und 30 mg Remergil abends, seit einem Jahr. Mir geht es im Moment sehr geut damit, ausgenommen der Rückfall von Dez. 2005 bis März 2006, bei bis heute unveränderter Medikation.

Die Medi alleine reichen nicht, wenn ich nicht in der Lage bin meinen Leben zu ordnen und diszipliniert meine Psychotherapie nutze!

Über das Ausschleichen denke ich noch nicht nach. Zunächst will ich mein Leben in den Griff bekommen, stabiler werden, berufl. und privat.

Nebenwirkungen habe ich so gut wie keine. Verzögerter Orgasmuss. Was nicht umbedingt stört.

viele Grüße Ernie
heikeg
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von heikeg »

Hallo,

ich leide auch zurückdenkend seit meinem 14. Lebensjahr an wiederkehrenden Depressionen, bin jetzt Ende 30. Ich habe so einige ADs ausprobiert, aber so richtig hatte es mir nicht geholfen, immer wieder tauchten Suizidgedanken auf. Die letzte Krise war kurz vor Weihnachten 2005. Ich konnte und wollte einfach nicht mehr. Dann durch zureden, machte ich mich doch nochmal auf zu meinem Psychiater. Ich schlug vor es mal mit Lamotrigin zu versuchen, ist ein Medikament, was eigentlich bei manischer Depression eingesetzt wird, aber gerade die depressiven Stimmungen abfängt. Ich hatte sehr viel Glück, das mein Psychiater zu stimmte und ich dies in der Kombi mit Cipralex nehme.

Ich bin begeistert, es ging plötzlich wie ein Fahrstuhl nach oben. Seit 2002 hing ich mit meiner aktuellen Depression herum und hatte diverse Mediumstellungen. Jetzt habe ich die richtige Kombi gefunden.

Leider mußte ich erfahren, dass wenige Ärzte unipolar Depressiven dieses Medi zukommen lassen.

Gruß Heike
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jes
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von jes »

Hallo,
ich leide auch schon lange Jahre und habe jetzt seit ca 1 Jahr den richtigen Weg fuer mich gefunden.

Ich nehme Abends Lithium (geht in die Richtung wie das Lamatrogin oder wie das heisst, auch Rueckfallprophylaxe) was ja Mineralsalze sind, die zu Stimmungsstabilisierung und zur Rueckfallprophylaxe dient und zum Schlafen Remergil und morgens jetzt noch ein Ad naemlich Cipralex.
Das hoert sich wahnsinnig viel an, aber ich denk mir wenns hilft und es mir gut geht, dann nehme ich das halt. Und es geht mir wirklich gut ( bis auf priv. Krise momentan, was wohl durch die Medis bei weitem nicht so schlimm ist wie ohne)

Alles Gute fuer dich !
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
DepriXX
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von DepriXX »

hallo Jessica,

ich habe 2 monate quilonum(lithium) genommen - morgens 1 tablette und abends 1.5 tabletten. spiegel war ca. auf 0.9 mmol/l .

dazu Nortrilen (Wirkstoff: Nortriptylin) ist ein trizyklisches Antidepressivum mit aktivierender Wirkung.

aufgrund einiger störender nebenwirkungen :
gewichtszunahme, zittern, wassereinlagerung habe ich das quilonum nun gegen Lamotrigin (lamictal) ersetzt.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



jes
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von jes »

Ich kann auch nicht behaupten das es mir Anfangs mit dem Medi-Coctail gut ging, das waere gelogen.
Ich hatte auch das beschriebenen Zittern, da ich aber in einer Klinik war und danach noch in ner Tagesklinik hab ich mir Zwangsweise Zeit genommen, und siehe da das Zittern ging weg.
War nicht ganz einfach und dauerte, aber jetzt geht es gut. Leider muss jeder das fuer sich selber testen und durchmachen.
Da ich jahrelang Erfahrungen gemacht habe mit Medikamenten, kann ich nur sagen das es sich oft lohnt ein wenig laenger durchzuhalten. Bis zum gewissen Grad natuerlich, und nach jeweils eingenem Empfinden.
Ich weiss auch nicht ob ich allein zu Haus auch so durchgehalten haette.
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
Glühwürmchen
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression - An SuMu

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo SuMu,

magst Du mir von Deinen Erfahrungen mit Lamictal berichten?

Ich soll zwecks Abklärung, ob zusätzliche Behandlung mit Lithium angebracht sei, übernächste Woche zum Psychiater. Egal wie ... ich habe einfach Bedenken hinsichtlich der Nebenwirkungen und vor allem einer Gewichtszunahme.

... vielleicht wäre dann Lamotrigin eine Alternative?


DANKE + Liebe Grüße
Glühwürmchen
heikeg
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von heikeg »

Hallo Gabi,

in der Klinik wurde ich zunächst auch auf Lithium eingestellt, aber je höher der Blutspiegel wurde, ich war damals noch nicht auf dem therapeutischen Wert, desto mehr Nebenwirkungen bekam ich. Ebenfalls litt ich unter Gewichtszunahme. Diese Nebenwirkungen treten aber nicht bei allen auf. Ich habe dann Lithium wieder abgesetzt. Jetzt mit Lamotrigin gehts mir wesentlich besser, leichte Schwankungen habe ich immer noch, aber ist nicht zu vergleichen mit denen die ich vorher hatte.

Beim Aufdosieren von Lamotrigin ist zu beachten, dass man nur in ganz kleinen Schritten vorwärts gehen darf, damit keine allergische Hautreaktion auftritt. Ich bin zunächst mit 12,5 mg Schritten angefangen. Jetzt nehme ich insgesamt 150 mg, also 75 mg morgens und 75 mg abends. Zusätzlich nehme ich noch Cipralex als AD.

Das Problem bei der Verschreibung bei Lamotrigin ist, dass Lithium schon recht lange bei unipolaren Depressionen eingesetzt wird und Lamotrigin bisher fast nur bei manischer Depression. Beide Präperate sind aber Prophylaxen und beide werden bei der manischen Depression eingesetzt. Du kannst also das Pech haben, dass der Arzt/die Ärztin dir das Präparat verweigert, leider. Aber laß nicht locker dabei.

Gruß Heike
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Glühwürmchen
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression - An Heike

Beitrag von Glühwürmchen »

Hallo Heike,

DANKE für Deine Antwort ...

Ich habe nächste Woche einen Termin beim Psychiater ... mein Hausarzt möchte eine zweite Meinung. Er meint, bei mir würde es in Richtung bipolar (Zyklothymia / Rapid Cycling) gehen ... es sind halt schon keine Stimmungsschwankungen mehr, sondern ich stürze oftmals so tief ab, immer wieder verbunden mit Suizidgedanken pp. ... oftmals innerhalb von Stunden. Dieses belastet mich sehr stark.

Ich nehme seit Januar d. J. Cipralex 20 mg, was ich auch sehr gut vertrage und mir ebenfalls hilft. Bei sehr großer Unruhe, Panikattacken oder Ängsten nehme ich nach Bedarf Promethazin. Neben der medikamentösen Therapie gehe ich einmal die Woche in die Gruppentherapie (Verhaltenstherapie) der hiesigen Institutsambulanz. Bei Bedarf bekomme ich auch Einzelgespräche.

Mit Lithium kann ich mich noch nicht so anfreunden, zumal ich Angst vor einer weiteren Gewichtszunahme habe. Ganz zu schweigen anderer Nebenwirkungen ...

Was ist denn die Höchstdosis von Lamotrigin? Und musst Du Lamotrigin jetzt Dein Leben lang nehmen oder kann man dieses später wieder ausschleichen? Was hast Du für Empfehlungen in der Hinsicht bekommen? ... FRAGEN über FRAGEN

Liebe Grüße
Glühwürmchen
Glühwürmchen
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression - An Heike

Beitrag von Glühwürmchen »

hALLO Heike,

... ich bin es noch einmal !

Muss man stationär aufgenommen werden, wenn es zu einer Behandlung mit Lithium kommt. Oder geht das auch ambulant?

LG
Glühwürmchen
heikeg
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von heikeg »

Hallo Gabi,

zunächst mal zum Thema rapid Cycling. Hast du denn neben den tiefen Phasen auch erhöhte Phasen von Aktivität, voller Energie, Euphorie etc.?

Diese Depression bis zu den Suizidgedanken kenne ich sehr gut, hatte ich auch und manchmal wenn ich meine Regel bekommen, dann kann es schon nochmal vorkommen dass ich tiefer abstürze, aber das geht schnell wieder vorbei.

Die Frage mit der Höchstdosis bei Lamotrigin hatten wir auch in dem anderen Forum, wo ich hauptsächlich bin, da gingen die Dosieren recht weit auseinander, da lag ich mit meinen 150mg eher am unteren Rand, das kann ich also nicht so beantworten. Lamotrigin hat nicht den Nachteil von Gewichtszunahme, das war auch für mich ein wichtiges Kriterium. Ich glaube dass ich durch Lamotrigin + Cipralex erst wieder richtig arbeitsfähig wurde.

Wie lange ich Lamotrigin einnehmen muß, weiß ich nicht wirklich, das kann tatsächlich mein leben lang sein, aber ich würde selber auch nach einer längeren Einnahme und stabiler Phase mal probieren es abzusetzen, allerdings nur in Begleitung meines Arztes. Wenn es nicht geht, habe ich nichts dagegen es auch mein Leben lang zu nehmen, da ich so gut wie keine Nebenwirkungen verspüre.

Lithium kann auch ambulant eingeschlichen werden, wichtig sind halt die Blutspiegelkontrollen, die beim Einschleichen in kürzeren Abständen gemessen werden. Wichtig bei Lithiumeinnahme ist viel trinken, da es ja ein Salz ist. Vor der Lithiumtherapie sollten die Schilddrüsenwerte kontrolliert werden und der Creatininwert im Urin. Es gibt aber auch Informationsbroschüren über die Lithiumtherapie. In dem anderen Forum gibt es ein für und wider gegen Lithiumtherapie, ich denke jeder muß es für sich entscheiden und evtl. mal ausprobieren. Lithium ist bekannt für seine antisuizidale Wirkung. Für mich war es nicht das richtige Medi.

Hier noch ein Link zum Thema rapid cycling

http://www.bipolar.at/index.htm dort geh mal auf "Infos zur Erkrankung" und dort auf den 3. Punkt "Wie verläuft die Erkrankung". Innerhalb des Textes gehts zur Erklärung von rapid cycling.

Psychotherapie mache ich ebenfalls noch, habe heute wieder meinen Termin beim Thera.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Wenn du noch mehr Fragen hast, nur zu, ich gebe gerne meine Erfahrungen weiter.

Liebe Grüße

Heike
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unipolar depressiv seit 2002
peter2206
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von peter2206 »

Hallo, Ich bin noch relativ neu hier,aber da ich schon mein halbes Leben mit diesen scheissdepris rummache (seit 15 jahren verstärkt mit versch.Klinikaufenthalten) habe ich auch schon eine grosse erfahrung -leider.Wenn ich zu meinem psychiater komme,sagt er immer>>wir haben ja schon alles probiert,mir fällt nichts mehr ein,sagen sie selbst,was sie wollen<<.Und irgendwie hat er ja auch recht, denn jedes
Medikament wirkt bei jedem anders.In 2005 war ich 10 wochen in der psychosomatischen Klinkik,da habe ich gesehen:was dem einen half,hat der andere überhaupt nicht vertragen
u.s.w.Deshalb sind ratschläge von einem Patienten zum anderen Patienten bezüglich der Medis schon ein bischen bedenklich.Aber ich will trotzdem sagen was ich weis.Lithium
ist völlig out und oft gefährlich.Die Trizyklikas wie z.b.Aponal
nimmte man auch nur noch selten.Erste wahl sind die ssri.Ich habe z.b. in dieser klinkik
zoloft angefangen zu nehmen.Und es geht mir etwas besser.Das ist übrigens auch das einzige Mittel,das man zur vermeidung von rückfällen und bei chronischer depri gibt.Remergil ist auch was ganz gutes,aber man wird davon fett,wenn man es nur anschaut.
Ansonsten in google unter dem Stichwort
antidpressiva nachschauen.Was aber neben allen medikamenten und therapien u.s.w.
auch helfen kann,ist daß man einfach anerkennt,dass man diese depris wahrscheinlich sein ganzes leben haben wird,dass man sie halt annimmt und dass man
sich an kleinigkeiten freut und ohne die grossen erwartungen zu haben.Besonders halt dass man sich die Erwartung an Heilung abschminkt,und versucht dinge zu vermeiden vondenen man weiss,dass sie zur depression führen können.
Ich wünsche euch alles Liebe Peter
barney

Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von barney »

Hallo Peter,

Deinen Ausführungen hinsichtlich der Weiterempfehlung von Arzneimitteln von Patient zu Patient möchte ich mich in vollem Umfang anschließen.

Deine Einschätzung der prognostischen Aussichten der Erkrankung und dem Umgang damit deckt sich ebenfalls mit meinen persönlichen Erfahrungen.

Gruß
Bernd
BeAk

Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von BeAk »

Lieber Peter,

man nimmt zur Phasenprophylachse das AD das einen aus der Episode gebracht hat und zwar erstmal auch in der Dosierung.

Ich habe zwar offiziel eine rezidivierende Depression und letztes Jahr meine erste schwere Episode, aber solange es bei dieser Eposode bleibt, gebe ich die Hoffnung auf Heilung nicht auf. Hellsehn kann niehmand, auch der dianosestellende Arzt nicht.
Zudem tue alles mir mögliche, um weitere Episoden zu verhindern.
heikeg
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von heikeg »

Hallo Peter,

woher weißt du, dass Zoloft das EINZIGE Mittel sein soll, das man bei chronischer Depression einsetzt?

Dem anderen, das jeder selber rausfinden muß, was einem hilft, ist klar, ging mir nicht anders, habe 2 Jahre gebraucht um endlich für mich die Kombi zufinden, die mir am meisten hilft und das ist bei mir Lamotrigin und Cipralex übrigens ein ssri. Zwei weitere Bekannte kenne ich, die aufgrund von Lamotrigin aus ihrer langen Depression herausgekommen sind und vorher auch die verschiedensten ADs ausprobiert haben. Aber da jeder Mensch eine andere Biochemische Struktur hat, spricht auch jeder anders an. Wie schon erwähnt gibt es Stimmen die führ und gegen Lithium sind.

Gruß Heike
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jes
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von jes »

Ich wollte noch mal was zu dem Lithium sagen.
Ich nehme es jetzt ueber ein Jahr.
Sicher ist es ein eher altes Medikament.
Aber ich wurde in einer Uniklinik, wo viel Wert auf Forschung und Neuerungen gelegt wurde darauf eingestellt. Fakt ist das es immernoch sehr gut wirkt. Vorwiegend wird Lithium in der Langzeitbehandlung zur Vorbeugung von Rueckfaellen bei bipolaren Stoerungen (Manisch-Depressiven)eingesetzt. Die Mittel sind aber auch bei den sogenannten unipolaren Depressionen wirksam, sowahl in der Rueckfallprophylaxe als auch zur Unterstuetzung wenn ein Antidepressivum nicht ausreichend wirkt. Ja, auch Nebenwirkungen hat, aber mal erlich welches Medikament wirkt gut und hat keine Nebenwirkungen ? Letztendlich kommt es noch auf das jeweilige Krankheitsbild an.
Ich selber habe einen eher niedrigen Spiegel, mit hoeherem geht es mir eher schlecht. Mit meinem zusaetzlichen Ad geht es mir besser als vorher meiner letzten Episode. Und vor allem ist jetzt der Abstand groesser, mir geht es laenger gut. Das war vor der Medi-Kombi nicht so.
Ich weiss das hier viele gegen Medikamente sind, ihr koennt mich jetzt auch steinigen, aber denen ging es vielleicht nie schlecht genug um zu Medikamente zu greifen, um darin eine Chance zu finden aus dem Mist raus zu kommen ...
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
jes
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Re: Welches Medi bei Chronischer Depression

Beitrag von jes »

Peter,
du sagst Lithium ist voellig out und auch gefaehrlich.
Und laesst es einfach so stehen.
Ich werde nun von keiner Pharmafirma bezahlt und spring auch nicht fuer alles chemische in die Braesche.
Finde es aber dennoch nicht okay hier was in den Raum zu werfen und die Aussage so stehen zu lassen.

Wir alle hier wissen sicher dennoch selber das wir keine Drops essen ...
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
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