Einsamkeit

[Matze78]

Hallo Sonnensucherin,

mir geht`s leider nach wie vor sehr schlecht. Ich war zwar tatsächlich mal in der Kirche, aber viel geholfen hat es nicht. Ich brauche nicht nur Menschen UM mich, sondern was ich vor allem bräuchte wäre emotionale Nähe.

Ich sehne mich nach Nähe, Wärme, Geborgenheit und Liebe. Nichts davon habe ich. Ich bin 28 Jahre alt und hatte in meinem ganzen Leben noch keine einzige Beziehung. Ich weiß nicht wie das ist, in den Arm genommen zu werden, verstanden zu werden, vertrauen zu können. Immer nur wurde ich enttäuscht, zurückgewiesen, bis ich mich völlig zurückgezogen habe von der Welt, für Jahre. Und jetzt bricht ALLES über mir ein. Jetzt bemerke ich, was für ein Nicht-Leben ich die letzten Jahre geführt habe, welch grauenhaftes Dahinvegetieren.

Morgen habe ich einen Termin bei einer Beratungsstelle. Ich stehe auf einem Scherbenhaufen der mein Leben ist, eine einzige Ruine, und werde praktisch bei Null anfangen müssen.

Viele Grüße,
Matze

[Weltenwandlerin]

Lieber Matze,

ich hoffe, das Beratungsgespräch hat dir gut getan.
Es macht nichts, dass die Kirche dir nicht weiter geholfen hat. die Idee ist schön, aber jeder muss halt kucken, was er individuell braucht. Was hast du als Kind gerne gemacht, wo hast du dich wirklich ganz und wohl gefühlt? Gibt es eine Möglichkeit, dieses in die Gegenwart zu transportieren?

Ich habe gerade das tanzen wiederentdeckt. War Jahre lang blockiert, zu verkopft. Nun mache ich Nia, etwas völlig verücktes! Es ist himmlisch, ich komme zu meinen Wurzeln und heile mich. Ich musste mich aber sehr überwinden.

Du hast erkannt, das es so nicht weiter geht und formulierst sehr klar deine Bedürfnisse. Du bist schon sehr weit! Die Schritte dorthin, durch die Scherben können weh tun, aber du wirst am Ende mit der ein oder anderen Scherbe einen wunderschönen Palast bauen können.
Sag JA zu dir und deinen Träumen. Umarme die Scherben, das Leben. Sie sind du! Sie bzw. das was sie mal waren, haben ihren Wert und Berechtigung gehabt. Jetzt befreist du dich von ihnen. Lade Liebe in dein Leben ein und sie wird kommen, versprochen. Bei mir hat es auch geklappt.

Alles, alles Liebe!

p.s.: die Liebe ist schon bei dir. Lies mal die Antworten von uns.

Mika

[Sonnensucherin]

Hallo Matze,

ich grüße Dich ganz herzlich.
Dem Posting von Mika kann ich mich nur anschließen. Natürlich kann Dir die Nähe von Menschen nicht das geben, was eine "gut" funktionierende Partnerschaft geben könnte.
Doch erst müssen wir uns lieben und annehmen.
Du schreibst, Du mußt wieder von vorne beginnen.
Lieber Matze, ich bin 44 Jahre....und fast glaube ich, bin ich auf der Welt um mindestens alle zwei Jahre "neu" anzufangen.
Matze, das ist nichts Schlechtes, wir müssen nur zusehen, unseren Scherbenhaufen zu beseitigen und nichts Achtlos liegen zu lassen.

Lieber Matze, fühl Dich umarmt und sei nicht Hoffnungslos.
Liebe Grüße
Sonnensucherin

[Matze78]

Hallo Mika, hallo Sonnensucherin,

danke nochmals für Eure Beiträge!! Es hilft mir doch sehr hier diese Unterstützung zu finden. Das Beratungsgespräch gestern sehe ich als den ersten Schritt aus der Talsohle an, auch wenn es ein sehr langer Weg werden wird und die ersten Schritte die schwierigsten sind. Vor allem muß ich jetzt schauen, daß ich mir systematisch ein soziales Netz aufbaue.

Ich hoffe, ich kann hier weiterhin Hilfe finden, denn der ein oder andere Absturz wird bestimmt leider noch kommen, insbesondere wenn ich abends oder am Wochenende alleine rumhänge, dann ist es für mich kaum auszuhalten.

Liebe Grüße,
Matze

[Sonnensucherin]

Lieber Matze,

ich hoffe Dir geht es gut.
Melde mich nur sporadisch. Mir geht es seit zwei Tagen überhaupt nicht gut. Dabei habe ich seit einigen Wochen doch so etwas wie "viel Glück".

Ich Denke an Dich,
Sonnensucherin

[Sonnensucherin]

Noch etwas Matze,

Du und time, Ihr habt mich dazu bewegen können,
endlich wieder Kontakt zu meinem Sohn aufzunehmen.
Wir haben uns, erstmal nur schriftlich, ausgetauscht.
Auch wenn Ihr Beide davon nichts ahnen konntet, die Kraft dafür habe ich durch Euch. Doch hat er mir wieder mitgeteilt, wie sinnlos eine Therapie und sein Klinikaufenthalt waren. Die ganze Zeit der Kontaktlosigkeit (ich fühlte mich wie eine Rabenmutter, permanentens schlechtes Gewissen) hat mir jedoch Kraft gegeben, mich um mich zu kümmern. Jetzt bin ich wieder down.
Doch möchte ich Euch danken, denn ohne Euch hätte ich den Kontakt nicht aufgenommen.
Liebe Grüße
Sonnensucherin

[sunshine_do]

An Alle hier, die in ihrer Gegend Kontakte suchen:

schaut Euch mal www.new-in-town.de an .. dort kan man sich kostenlos registrieren. Es gibt eine Pinwand, wo jeder posten kann für welche Freizeitaktivitäten er/sie Leute sucht ... so kann man mit Menschen in Kontakt kommen und sich z.B. für einen Spaziergang oder Kino oder so verabreden. Es haben sich auch bereits Stammtische gebildet .. da habe ich schon nette Menschen kennengelernt .. das ganze geht nach PLZ, so dass jeder nach seinem Wohnort suchen kann

[heike56]

Hallo Matze,

ich weiß nicht, ob es hier schon geschrieben wurde, es gibt Selbsthilfegruppen für depressiv Erkrankte. Dort könntest Du Kontakt zu Menschen finden, die deine Probleme kennen und Du entkämst der Isolation.

Vielleicht auch eine Idee für dich.

Alles Gute

Heike 47

[Sonnensucherin]

Guten Morgen Matze,

wie geht es Dir? Ich hoffe sehr, Dir geht es Besser.

Liebe Grüße
Sonnensucherin

[Mickey]

Ich hab immer das Gefühl das die meisten Menschen ein wenig schräg im Kopf sind, aber man es in der Öffentlichkeit kaum sieht. Wenn man aber mit Menschen zusammenkommt und mit ihnen redet merkt man oft das viele Probleme und Sorgen den anderen nicht unbekannt sind.

Ok, vielleicht erklärt Ihr mich jetzt für völlig bescheuert, aber habt ihr Mal an Randgruppen gedacht? Z.B Gothiks, Rollenspieler, Laientheatherspieler oder was es sonst noch an seltsamen skurilen Hobbies gibt, es gibt glaub ich für jeden irgendein Steckenpferd einige müssen es nur suchen.
Da kann man sich meist recht Problemlos anschliessen.

Also ich spiele seit 15 Jahren Fantasy-Rollenspiel und wenn ichs recht überlege ist das auch der Grund warum ich überhaupt noch einen Freundeskreis habe. Ohne die mehr oder minder regelmässigen Runden wäre ich wohl irgendwann in den letzten 5 Jahren völlig Hilflos abgedriftet.

Also wenn Du da ein paar Kontakte suchst kannst Du ja einfach mal googeln und oder mich fragen, dann kann ich mal schauen was es bei Dir da hinten gibt.

Schreib doch einfach mal was Dich so interresiert vielleicht hat der ein oder andere noch ´ne Idee was Du so an Hobbies ausprobieren könntest.

[heute]

Upps, Mickey, was findest du denn an Laientheater so skurril und seltsam?? Solche Laientheatergruppen gibt's ja in fast jedem Dorf (mit so genannten "Volksstücken"...) und Amateurtheatergruppen, die sich anspruchsvolleren Stücken widmen auch in jedem größeren Ort. Ebenso wie Theater-Workshops an jeder VHS...

Insofern finde ich Laientheater nicht skurriler als Hobbies wie Fußballspielen, Salsa-Tanzen, Fotografieren, Kochen oder Aquarellmalerei.

Aber egal, welches Hobby, ob skurril oder nicht... so eine Hobby-Gruppe bietet natürlich die Möglichkeit engere Kontakte zu knüpfen und Freundschaften aufzubauen.

Ein depressiver Mensch muss sich aber trauen, ein neues Hobby zu beginnen oder ein bereits vertrautes wieder aufzugreifen (ohne sich dabei selbst unter irgendeinen Leistungsdruck zu setzen...).

Wie geht es dir damit, Matze, sagt dir der Gedanke zu, ein Hobby mit anderen Menschen gemeinsam auszuüben? Oder suchst du (für den Anfang) eher ganz kleine Runden zum gemeinsamen Spaziergehen, Film ansehen...

Alles Gute für die Beratung! Sicher hat der Berater/die Beraterin geeignete Tipps für dich, denn er/sie kennt ja bestimmt die Gegebenheiten in eurem Ort.

Schöne Grüße

Nene

[Mickey]

Also für mich ist Theater, Fussball oder Fotografie auf jeden Fall skuriller und seltsamer als Rollenspiel

Es gibt ja auch Hobbys die in kleinen Runden 4-8 Leute oder so stattfinden (wie z.B. Rollenspiel *bg* ).

Auf jeden Fall wäre ein Hobby, das man in irgendeiner Gruppe ausübt, ´ne gute Möglichkeit wieder ein Netzwerk aufzubauen.
Aber es muss das richtige Hobby sein. Es muss zu einem passen, damit man auch Spass hat und sich der Gruppe irgendwie zugehörig fühlt.

[wanderin]

Nur mal so meine Fragen?

Ein richtiges Hobby erfasst einen ganz und gar auch ohne Gruppe und ohne Freundschaften? Nur wir Depressiven suchen diesen "Krückstock"?
Andere machen sich darüber wohl keine Gedanken, ihnen scheint das so zuzufallen, sie kennen es nicht anders.


Freundschaften, Kontakte können sich über gemeinsame Interessen entwickeln, müssen aber nicht.

Gut, dieses Thema unter Einsamkeit.
Einsamkeit hat wohl andere Ursachen? Welche?
Kann ich nicht beantworten.


Viele Hobbies lassen sich auch allein am besten betreiben, weil man unabhängig ist. Manche lassen sich auch nicht in der Gruppe ausführen oder es gibt andere objektive Hindernisse.

Louise

[Mickey]

Klingt ja fasst so als würden alle Hobbys die man nur in der Gruppe ausgeübt werden nur von Depris ausgeübt? Klingt für mich sehr schräg.

Also ich kenn so viele Leute die nicht Depressiv sind und sich trotzdem ein Hobby suchen damit sie in einer Gemeinschaft sind.

Glaubt Du wirklich nur wir Depris haben Probleme damit alleinszusein???

Wir Menschen sind darauf Programmiert Gemeinschaften zu bilden, das hat in der Evolution das Überleben gesichert.

Und wenn man seiner ureigenen, genetischen Programmierung wiederspricht und verdrängt anstatt mit oder an Ihr zu arbeiten dann muss man doch irgendwie Krank werden.

[wanderin]

Nein, ich glaube nicht nur Depris haben Probleme mit dem Alleinsein.

Auch viele andere, nur vergessen sie dabei, worum es geht. Sie machen dann das , was "alle" machen, nur damit sie nicht "allein" oder einsam sind und das halte ich auch nicht für gesund.

Ich höre das meistens von Frauen, die dies und jenes gern täten, aber allein nein, nie und nimmer, nicht mal bis in die nächste Stadt, nicht allein in ein Restaurant,ins Konzert, allein auf Reisen, allein ins Schwimmbad, Sauna, in die Bar, ins Theater und und...

Warum eigentlich nicht?

[heute]

Ja, klar, Louise, da hast du Recht. Warum gehen viele nicht allein zu einem Konzert oder ins Theater, auf Reisen oder sonst was?

Ich persönlich kann dazu sagen: Bei einem Konzert fühle ich mich während der Pause total blöd. Ich bin froh, wenn Konzerte keine Pausen haben, aber die meisten haben eine. Da sind dann Dutzende oder Hunderte von Menschen (je nach Größe der Veranstaltung) und stehen grüppchenweise, tauschen sich über die Eindrücke aus und man selbst steht oder sitzt ganz verlassen. Alle scheinen jemanden zu kennen. Ich halte dann Ausschau, ob ich vielleicht da oder dort doch ein bekanntes Gesicht entdecke, um ein bisschen ins Gespräch zu kommen. Aber das ist eben nicht immer der Fall. Neeeeeee, wie unangenehm!!! Was bin ich froh, wenn so eine Pause vorbei ist. (Und manchmal schreckt mich schon der Gedanke an diese Pause ab, überhaupt zu einem Konzert o. ä. zu gehen, wenn ich keine Begleitung habe.)

Ich kenne übrigens MEHRERE Leute (ich selbst gehöre nicht dazu), die sich nie ohne vertraute Begleitperson zu irgendeinem Kurs oder einer Weiterbildung anmelden würden! (Mir ist aber bislang nicht bekannt, dass diese Leute depressiv wären.)

Andererseits gibt es vielerlei Beschäftigungen und Betätigungen, die man eben auch gar nicht allein ausüben kann. Klar, kann ich mir zu Hause eine CD einlegen und dann vor mich hin tanzen. Aber für einen israelischen Kreistanz brauche ich dann schon ein paar MitstreiterInnen. Und auch für Rollen- oder Theaterspiele (um auf deine Beispiele zurückzukommen, Mickey) reicht ein Monolog im einsamen Zimmer auf die Dauer nicht.

Na, und so gibt es noch manche Beispiele für Aktivitäten, die man allein gar nicht oder nur sehr ansatzweise ausführen kann.

Aber wie gesagt: Wenn man sich dann zum Ausprobieren mal einer Gruppe oder einem Kurs anschließt, dann muss man fähig sein, es LOCKER zu nehmen... , nicht überkritisch mit sich selbst zu sein, also sich nicht gleich verrückt machen, weil man zum Beispiel die Tanzschritte oder -bewegungen nicht auf Anhieb so hinbekommen hat oder weil man das Gefühl hat, alle anderen können alles besser... (was ja während der Depri-Zeiten besonders leicht vorkommen könnte). Denn sonst fühlt man sich nicht wohl und das schöne Hobby wird einem womöglich noch verleidet (weil man sich einredet, unfähig zu sein).

Aber ich denke, Matze, du wirst schon auf dich aufpassen und genau das wählen, was du dir zum jeweiligen Zeitpunkt gut vorstellen kannst!

Schöne Grüße

Nene

[Sonnensucherin]

Lieber Matze,

wo bist Du? Melde Dich doch mal wenigstens ganz kurz.

Liebe Grüße

Sonnensucherin

[Matze78]

Hallo an alle!

Tausend Dank für all die lieben Antworten und die vielen Anregungen von Euch!

Es tut mir sehr leid, daß ich erst jetzt mich wieder melde, aber ich hatte die letzten Tage oftmals derartige Durchhänger, daß selbst das Schreiben hier im Forum mir schwergefallen ist, zu mühselig erschien. Aber ich habe alle Antworten gelesen und es hat mir sehr geholfen, wenigstens hier im Internet auf "virtuelle Weise" Unterstützung und so etwas wie Geselligkeit zu erfahren - also nochmals: Vielen Dank!

Ich schreibe jetzt mal auf, was ich mir als Programm für die nächste Zeit so überlegt habe, um meiner Isolation zu entkommen:

- Umzug in eine WG
- Beginn einer Psychotherapie
- Mitarbeit in einer studentischen Gruppe (gibt ja eine Menge)
- Anmelden zu einem Kurs im Imrovisationstheater

Was haltet Ihr von dem Programm? Noch irgendwelche Anregungen? Der erste Punkt mit der WG wird wohl nicht so leicht, denn ich muß eine finden, in der ich mich wohl fühle mit den Leuten, sonst fühle ich mich schlimmstenfalls noch einsamer (was aber eigentlich kaum noch geht).

Liebe Grüße,
Matze

[Nico Niedermeier]

Ich war zwar nicht gefragt..aber ich finds schon mal Klasse:-)
Dr. Niedermeier

[Sonnensucherin]

Lieber Matze,

schön das Du Dich gemeldet hast.
Keinesfalls wollte ich Dich unter Druck setzen.
Denn nachvollziehen, das es sehr schwer ist, selbst im Forum etwas zuschreiben, das kann ja jeder hier.

Deinen "Masterplan" finde ich gut. Somit hast Du Deine "Ziele" vor Augen.

Halte durch,
und sollte mal etwas nicht so glatt laufen,
schreib uns.....wir denken an Dich,

liebe Grüße

Sonnensucherin

[schwarzer-engel]

hallole,ich kann das sowas von gut verstehen,weil auch ich dieses problem der einsamkeit habe.für mich ist es die hölle niemanden zu haben,dazu kommt auch noch das ich mir sehr schwer tue neue leute kennenzulernen.also irgendwie ist das schon ganz schön beschi..da ist man einsam,öchte gerne kontakte,traut sich jedoch nicht auf andere menschen zuzugehn.so ergeht es mir.ich hoffe für dich matze,das du deine einsamkeit bald überwindest,denn so wie du schreibst,hast du keine probleme damit menschen kennenzulernen,da findest du bestimmt bald jemanden.ich habe zb vor einem jahr eine brieffreundschaft gestartet,um endlich mal kontakte zu knüfen,da ich damals noch kein internet hatte.ich habe auch jemanden gefunden,mit dem ich noch heute schreibe,aber leider habe ich sie bisher noch nie persönlich getroffen aus angst.da ich weis wie schrecklich das einsamsein ist,wünsche ich dir viel glück bei deiner suche nach neuen kontakten-freunden.

[Sonnensucherin]

Guten Morgen Matze,

ich wünsche Dir einen für Dich angenehmen Wochenstart. Hier scheint die Sonne, ich hoffe für Dich und bei Dir auch.
Tanke Kraft, trau Dich ins Leben, fühl Dich umarmt,
Sonnensucherin

[Matze78]

Hallo Sonnensucherin und alle anderen!

Vielen Dank noch für die Antworten!
Ja, hier scheint auch die Sonne - nur ob sie auch in mir scheint, das kann ich nicht so gewiß sagen.

Irgendwie stehe ich vor einem endlos langen Weg und muß nun den ersten Schritt gehen. Doch leider fallen gerade die ersten Schritte stets am schwersten. Da ist noch nichts, worauf ich aufbauen könnte, alles muß mühselig neu erarbeitet werden. Den einzigen Rückhalt von anderen Menschen, den ich habe, ist hier im Internet.

Doch wenn ich den Weg zuende gegangen bin, dann wird nichts mehr in meinem Leben sein, so wie es jetzt ist. Denn dies ist der Unterschied zu früheren depressiven Phasen meines Lebens: Ich bin mir der Ursache meines Leidens völlig bewußt!

Was für mich die ganze Sache aber schwer macht: Ich schreibe augenblicklich meine Diplomarbeit, und wie Ihr Euch sicher vorstellen könnt, leidet meine Leistungsfähigkeit in nicht unerheblichem Maße an meinem psychischen Zustand.

Wie geht man eigentlich am klügsten mit einer Frau um, in die man unglücklich verliebt ist? Da gibt es eine, die die Ursache meines so plötzlichen emotionalen Absturzes ist. Das nehme ich ihr nicht übel, im Gegenteil: Sie hat die Gefühle in mir wieder zum Leben erweckt, mich aufgeweckt aus jahrelanger emotionaler Totenstarre. Dennoch tut es weh, in ihrer Nähe zu sein, denn ich weiß, daß das mit uns nichts wird. Gleichzeitig aber fühle ich mich wohl mit ihr, wenn ich sie selten mal sehe. Sollte ich ihr bewußt aus dem Weg gehen, um mich selbst zu schützen? Oder versuchen, eine Freundschaft anzustreben? Zweiteres wäre gewiß schön, wenn ich aber mitbekäme, wie sie jemand anderes kennen- und liebenlernt, würde mir dies wahrscheinlich gänzlich das Herz brechen.

Was meint Ihr? Das Problem ist, daß ich Ihr jederzeit in der Uni über den Weg laufen kann.

So, das war mal ein kleiner Auszug aus meinem unglücklichen "Liebesleben"...

Liebe Grüße,
Matze

[Mickey]

Lieber Matze,
Ein kluger Mann hat mal zu mir gesagt:
Mann trifft sich immer zweimal im Leben.

Und manche Menschen treffen sich sogar solange bis sie füreinander bereit sind.

Ich will Dir jetzt keine unnötigen Hoffnungen für die Zukunft in bezug auf diese eine Frau machen. Aber es heisst auch nicht das Du nur weil Du Dich jetzt von ihr fernhälst, das Du nie wieder die Chance hast mit ihr zusammen zu kommen.

Wenn Du mich fragst solltest Du im Moment etwas Distanz zu ihr halten und zwar aus mehreren Gründen:

1. Selbstschutz; Du bist zu empfindsam in ihre Richtung. Normalerweise ist es gut wenn Menschen mit offenem Herzen aufeinander zugehen können, aber dein Herz blutet schon jetzt, noch mehr Wunden und du verblutest.
Versuch erstmal Dich soweit zu heilen, dass Du damit zurechtkommen würdest wenn Sie sich in eine andere Richtung wendet.

2. Schutz deiner Angehimmelten; mit den Voraussetzungen Einsamkeit, Unglückliches Verliebtsein und mit Sicherheit einen Idealisiertem Bild deiner Angehimmelten bist Du nach meiner Meinung der optimale Kandidat für Stalking. Das kann sehr gefährlich werden für euch Beide und bringt auch keine Frau dazu sich einem Mann positv zuzuwenden.

3. Deine Chancen die Frau zu erobern, sind umso grösser je gesünder Du bist. Es ist wirklich viel einfacher eine Frau mit gesundem Selbstbewustsein und ohne Verzweiflung zu erobern. Also arbeite erstmal an Dir. Heil Dich und lass die Ärzte und die anderen Menschen in deiner Nähe Dich heilen.

Vielleicht solltest Du Dir ´ne Art Frist setzen in der Du die Finger von ihr lässt damit Du den Kopf für Dich selbst frei hast. Und nach Ablauf dieser Frist überlegst Du Dir nochmal ob Du soweit bist oder ob die Frist lieber nochmal erneuert werden muss.

So das ist mein Rat und meine Meinung. Jetzt ist noch zu bedenken das ich weder Dich noch die Frau kenne und daher auch völlig falsch liegen kann. Meine Rat beruht auf deiner Schilderung der Sache.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall eine gute Portion Intuition, die wirst Du brauchen.

Alles Liebe, bis dahin

Mickey

[Weltenwandlerin]

Hallo Mickey,

also, mit dem Stalking hast du es in meinen Augen übertrieben. Nicht jeder unglücklich verliebte wird zum Stalker! Das ist eine schwerwiegende, ernst zunehmende Störung- und gar nicht so häufig, wie man meint. Oft stecken dahinter auch Persönlichkeitsstörungen. Man muss ja jetzt den Matze nicht kränker machen, als er ist, gell? Ist nicht bös gemeint, aber ich mein ja nur, vorsicht mit solchen Vermutungen.

@Matze:

Bist du dir 100% sicher, dass es nichts wird? Wenn ja, geh ihr bitte unbedingt aus dem Weg. Alles andere tut doch nur weh.

Ich finde es schön, dass du den positiven Effekt an dem Ganzen siehst- du fühlst dich durch sie wieder lebendig!!!Allerdings war der Presi ziemlich hoch...

Liebe Grüße,
Mika