Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Antworten
dore
Beiträge: 216
Registriert: 15. Mär 2006, 11:29

Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von dore »

Hallo,
ich hab mir gedacht, obwohl mich fiese Gedanken quälen und ich auch viel Angst und Unruhe hab, und schon länger Remergil nehme, dieses aber die Angst nur zum teil abfedern kann, dass Medis allein nichts bringen, wenn man den gedanken nachgibt und anfängt darüber nachzudenken, obwohl sie Quark sind.
Ich hab echt negative Gedanken, über Leben und Tod, habe aber auch das gefühl, dass wenn ich was tue, mich irgendwie darüber stellen kann. Nur wenn ich ihnen nachgebe fühl ich mich noch hilfloser.
Also, ich meine, wenn ich es doch schaffe, aufzustehen, einzukaufen, sogar mal ins Cafe zu gehen und so, dann ist das doch shconmal gut. Ich kann mich meistens noch dazu zwingen, etwas zu tun. Und wenn´s nur einkaufen ist. Hat jemand mit einer Tagesstruktur und mit vorgenommenen Aktivitäten gute Erfahrungen gemacht? Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, aber ein zweites AD, dazu noch antriebssteigernd (hat mein Arzt mir gstern gegeben), möchte ich erstmal nicht nehmen. Ich will´s erstmal mit Tagesstruktur versuchen.Zur Not kann ich es ja imme rnoch nehmen.



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
dobin
Beiträge: 16
Registriert: 9. Mai 2006, 12:51

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von dobin »

Ich kann Dich ja so gut verstehen.
Ich habe es auch schon versucht mit einer Tagesstruktur.
Am besten man schreibt sich auf, was man alles machen will am nächsten Tag.
Remergil machen ja nun mal sehr müde.
Ich bekomme zur Zeit Edronax. Diese sind anstriebssteigernd.
Muß mir trotz allem immer einen Plan machen für den Tag.
Es ist wohl so, wenn man etwas macht, kämpft man wenigstens gegen die Ängste und dummen Gedanken an.
Liebe Grüße Hanne
dorenberg schrieb:
> Hallo,
> ich hab mir gedacht, obwohl mich fiese Gedanken quälen und ich auch viel Angst und Unruhe hab, und schon länger Remergil nehme, dieses aber die Angst nur zum teil abfedern kann, dass Medis allein nichts bringen, wenn man den gedanken nachgibt und anfängt darüber nachzudenken, obwohl sie Quark sind.
> Ich hab echt negative Gedanken, über Leben und Tod, habe aber auch das gefühl, dass wenn ich was tue, mich irgendwie darüber stellen kann. Nur wenn ich ihnen nachgebe fühl ich mich noch hilfloser.
> Also, ich meine, wenn ich es doch schaffe, aufzustehen, einzukaufen, sogar mal ins Cafe zu gehen und so, dann ist das doch shconmal gut. Ich kann mich meistens noch dazu zwingen, etwas zu tun. Und wenn´s nur einkaufen ist. Hat jemand mit einer Tagesstruktur und mit vorgenommenen Aktivitäten gute Erfahrungen gemacht? Klar sind dem auch Grenzen gesetzt, aber ein zweites AD, dazu noch antriebssteigernd (hat mein Arzt mir gstern gegeben), möchte ich erstmal nicht nehmen. Ich will´s erstmal mit Tagesstruktur versuchen.Zur Not kann ich es ja imme rnoch nehmen.
dore
Beiträge: 216
Registriert: 15. Mär 2006, 11:29

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von dore »

Ohhhhhhhh Hanne, das tut gut, das mich jemand versteht. Denn mein freund, desen Ausgeglichenheit ich gerne hätte, kann das alles natürlich nicht wirklich nachvollziehen.
Du hast recht, man kämpft dann dagegen an. Der Witz ist, das Remergil macht mich nur abends extrem müde, morgens eigtl. nicht. Und Tagesstruktur mit einem Plan ist gut. Schreibst du dir so richtig einen Stundenplan?
Liebe Grüße, Susann



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
Lisa23

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Lisa23 »

Liebe Susann,

dein Tagesablauf ähnelt so ganz dem meinen. Abends habe ich immer ein schlechtes Gewissen, weil ich verschiedene Dinge nicht getan habe, z.B. staubsaugen, Bad reinigen, bügeln usw.

Heute bin ich gegen 09.00 Uhr aufgestanden. Mein Lebenspartner war noch da. Wir haben gefrühstückt und die Zeitung gelesen. Danach ist er gegangen und ich habe die Post durchgesehen. Jetzt sitze ich schon 1 Stunde am PC, lese und schreibe.

Oft schaffe ich auch gerade die Einkäufe, etwas aufräumen, mich selbst duschen, frisieren und ein neues Gesicht auflegen. Am Abend kochen, das war es.

Dabei habe ich so viel Zeit. Ich bin schon länger krankgeschrieben, habe meinen Rentenantrag laufen und was mache ich mit all der Zeit? Ich könnte lesen, etwas Sport treiben, die Wohnung gründlich sauber machen. Es bleibt alles liegen. Nur das Nötigste.

Ich nehme Cymbalta. Es soll antriebsteigernd sein. Davon merke ich wenig. Ich bin nur ruhiger geworden, nicht mehr so schnell auf 200 und mehr. Das ist gut so. Aber diese Müdigkeit und der fehlende Antrieb.

Vielleicht will aber mein Körper, dass ich mich ausruhe.

Remergil(Mirtazapin) habe ich auch genommen, davon habe ich aber nur geschlafen. Nichts ging mehr. Nur noch schlapp, übel, schwindelig.

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende und ich schmeiße jetzt die Spülmaschine an und danach die Waschmaschine, damit wenigstens jemand in diesem Haushalt arbeitet. Ich werde derweil Socken stricken und eine Hör-CD einlegen.

Liebe Grüße, Lisa
heute
Beiträge: 405
Registriert: 4. Nov 2005, 11:31

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von heute »

Hallo Susann,

doch, das kenne ich auch.

Deshalb versuche ich, mir für jeden Tag etwas Bestimmtes vorzunehmen, am besten einen Termin außer Haus. Die Termine trage ich natürlich in meinen Kalender ein und für die einzelnen Tage mache ich mir oft "To-do-Listen".

Wenn ich aber an zu vielen Tagen hintereinander feste Termine (also solche mit festen Uhrzeiten) habe, dann kann's mir doch bald zuviel werden. Dann kommt es vor, dass ich das eine oder andere absage.

Auch funktioniert die Ablenkung nicht immer. Selbst unter vielen Menschen überfallen mich oft die dunklen Gedanken und ich frage mich dann manchmal: Ob jetzt gerade alle nur nach außen so heiter und freundlich sind? In Wirklichkeit schwelen in den Köpfen und Herzen ganz düstere, triste und verzweifelte Gedanken?

Oder es ist so, wenn ich mehrere betriebsame Tage hatte und ich die unliebsamen Gedanken und Gefühle so gut es ging, wegdrängte, um möglichst unauffällig zu funktionieren und meinen Mitmenschen ein freundlich-fröhlich-höfliches Bild zu präsentieren (so gut's halt geht), dass mich dann die "Dunkelheit" umso heftiger einholt, sobald's ein bisschen ruhiger wird...

Mein Mann meint nun, dass ich mir einfach irgendeinen Büro-Job suchen sollte, damit ich eine Tagesstruktur habe und Tag für Tag "abgelenkt" bin. (Dabei habe ich gar keine Büro-Ausbildung..., aber das sind eben die einzigen Stellen, die's bei uns in der Umgebung momentan gibt. Klar, ich bin durch Weiterbildungen, frühere Stellen und durch meine freiberufliche Tätigkeit in Büro-Aufgaben und vor allem am PC schon sehr versiert... aber so richtige Chancen rechne ich mir bei einer Bewerbung nicht aus... die Arbeitgeber wollen hier doch keine Leute mit geisteswissenschaftlichem Studium, sondern Büro- und Industriekauffrauen... und davon gibt's ja auch genügend, die sich bewerben. Insofern weiß ich noch gar nicht, ob ich mir das Bewerben wirklich antun soll, denn ich könnte ja momentan den Frust durch Absagen überhaupt nicht verkraften!)

So, und jetzt muss ich sehen, dass ich meinen heutigen Termin auf die Reihe bekomme.

Dir alles Gute!

Liebe Grüße

Nene
"So many things I would have done, but clouds got in my way." Joni Mitchell (Both sides now)
deary
Beiträge: 424
Registriert: 17. Jun 2005, 13:05

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von deary »

Hallo Susann, hallo Mitleser!

Was ihr geschrieben hat, trifft in großen Teilen auch auf mich zu!

Eine Tagesstruktur hilft mir total! Habe zur Zeit auch mehr freie Zeit als gewöhnlich, da ich auf meine (medizinische ) Reha warte.

Ich schreibe mir täglich Listen, was zu tun ist.
Davon arbeite ich dann immer von oben nach unten alles Schritt für Schritt ab.
( Was ich nicht schaffe, kommt wieder auf die Liste , bis es erledigt ist )

Wochenpläne mache ich im Moment nur in der Art, dass ich im voraus bestimmte FIX-Termine für die Woche plane , wie Arzt-Besuche, Erledigungen bei der Bank oder ähnliches.

So merke ich Unterschiede in der Erkrankung, also anstatt , dass ich denke " es geht mir ja ständig und nur schlecht", spüre ich, dass ich durchaus Tage habe, wo ich mehr leisten kann und mich wohler fühle als an anderen.

Heute zum Beispiel habe ich von der Heilpraktikerin meine Spritze bekommen, danach habe ich noch kleine Erledigungen in der Stadt gemacht.
Den Kauf eines neuen Jeden-Tag- Rucksacks, den habe ich dann verschoben, da ich merkte, dass die Reizüberflutung zu groß wurde.

Früher hätte ich das mit Gewalt einfach durchgezogen, nach dem Motto, " DAS MUSS jetzt", wo du einmal in der Stadt bist.

Es ist für mich schon ein Fortschritt, so auf mich hören zu können...

Ganz wichtig finde ich das auch gegen Gedankenkreisel, wenn man wenigstens anfängt, etwas zu tun, kann nach meiner Erfahrung die Angst gar nicht erst übermächtig werden...

So wie auch schon im Eingangsposting beschrieben...

@ Nene :
Meinst Du denn, dass ein Bürojob überhaupt in Deinem Falle richtig ist? Arbeit gegen Entgelt setzt Gesundheit voraus und wenn Du noch Schwierigkeiten hast, dann muß da erstmal angesetzt werden , das sage ich jetzt mal aus der Ferne, ohne Dich zu kennen.
Wenn´s falsch ist, vergiß es einfach ...
Ich habe solche Ratschläge auch bekommen, die Leute meinen, wenn man durch Arbeit beschäftigt ist, lösen sich die Tagesstruktur -Probleme.
Bei mir war es nicht der Fall. (!)

Ich wünsche Euch einen schönen mehr oder weniger strukturierten Tag...



Liebe Grüße
deary
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Hallo,

ich nehm seit Freitag ja auch die Edronax. Antriebssteigerung meine ich vom ersten Tag an "gespürt" zu haben. Zumindest schlief ich nicht mehr den ganzen Tag bzw. hab meinen Hintern tatsächlich ausm Bett bekommen.

Für diese Woche habe ich mit "vorgenommen" mein privates Leben zu strukturieren.
Also die Zeiten vor und nach der Arbeit sinnvoll einzuteilen um (wenn ich wieder Arbeiten gehe) nicht gleich wieder in ein Chaosloch zu fallen, weil ich nicht weis was ansteht.

Die eigentliche "Arbeitszeit" fülle ich im Moment (da krankgeschrieben) mit Dingen auf die mir guttun oder spass machen.
So hab ich heute z.B. den ganzen Tag im Garten verbracht. Mal arbeitenderweise (ander treiben dafür Sport um sich auszupowern ich gärtnere eben gern) mal relaxenderweise (Gartenliege, Buch und Sonne) mal kaffeetrinkenderweise (Mama kam mit Kuchen vorbei)
Jetzt fühl ich mich zwar "geschafft" aber gut und freu mich tatsächlich auf ne Dusche.
Werd Danach noch ein unkompliziertes Abendessen vorbereiten und dann den Abend mit meinem Freund in Ruhe bei nem Glas Wein ausklingen lassen.

Ja, ich denke ne gewisse Struktur kann mir helfen.
Ich hab im Moment einfach das Gefühl alles "entgleitet" mir, ich verlier den Überblick und hierbei sind Strukturen vermutlich sinnvoll.
Grüßle

Tina
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von zweifler »

hallo doro!


es ist wirklich eine sehr gute sache wenn man sich den tag strukturiert und dabei auch nicht vergisst absolute wohlfühlzeiten(zb.kaffee trinken am nachmittag als zeremonie) mit einzufügen.die tageszeitung hebe ich mir immer fürs bett auf weil ich sowieso einen stark reduzierten schlaf habe.
ansonsten gehöhren radfahren,spazierengehen und der besuch meiner stadtbibliothek zu meinen regelmäßigkeiten.die bibliothek habe ich immer bei schlechtem wetter auf dem programm.dort schaue ich mir alle zeitschriften an die meine hobbys betreffen zum nulltarif an. so bin ich wenigstens noch theoretisch dabei und wer weiß,irgendwann stellt sich die lust auf die praktische seite meiner hobbys ein.
naja,ich will nicht verschweigen,dass bei all meinen vorhaben die seelische tagesform eine wichtige rolle spielt.zur zeit haben ich allerdings viele pflichttermine wegen meiner schulteroperation vor 6 wochen.

wenn du eh schon sehr unruhig bist dann bist du mit einem antriebsteigernden medi nicht gut beraten.da wirt du ja noch nervöser.ich konnte mal nach 300 mg sulpirid nicht mehr stillsitzen.bin in der wohnung rumgetigert wie selbiger im zookäfig.unter antrieb verstehe ich die pure lust auf etwas.das allerdings stellt sich mit medis die antriebsteigernd wirken nicht ein.ist eher ein zustand wie kurz vor einer prüfung nach zwei liter kaffee.
alles gute und viele ideen für deinen tag!

mfg herbert
dore
Beiträge: 216
Registriert: 15. Mär 2006, 11:29

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von dore »

Lieben Dank für die vielen Antworten und Hinweise!Das klang alles eigtl. ganz positiv und aufmunternd!Schön!

Mir fällt es tatsächlich schwer, etwas Positives zu machen, also etwas, das mir auch gut tut. Ich bin irgendwie ein "Pflichtmensch" und denke dann als erstes immer daran, du mußt dich endlich mal wieder bewerben, etwas für die Weiterbildung tun, einkaufen, putzen,...aber das Schöne fällt hintenan. Das muß ich erst noch richtig lernen.
Das mit den Fixterminen in der Woche ist gut, finde ich.

@herbert
Da stimme ich überein, wegen antriebssteigerndes Medikament, ein zusätzliches Espresso-Gefühl brauche ich erstmal nicht. Es kann natürlich auch sein, dass das Fluctin gegen Unruhe helfen kann etc. aber ich bleib erstmal beim Remergil, wenn das mich schon nicht schachmatt legt, was dann..
Übrigens gehe ich auch gern und oft in die Stadtbücherei hier, v.a. wegend er Hörbücher. Und in das Lesecafé davor, wenn´s das Wetter zuläßt.
@Hanne
Hast du denn was geschafft bekommen?Du hast recht, man kämpft wenigstens aktib selbst gegen an und überläßt nicht alles den Pillen...

@Nene
Das die Ablenkung nicht immer funktioniert, kenne ich zur Genüge. Aber ich freue mich trotzdem über jedes Mal, wenn es denn doch geklappt hat.
Ich würd mich als Geisteswiss. auch nicht auf einen Bürojob bewerben...muß ja auch Spaß machen, oder?! Was hast du denn studiert? Ich hab auch Studiert, Fremdenverkehrsgeographie, und find z.Zt. auch nichts, leider. Aber als Sekretärin, ich weiß nicht. Muß doch noch andere Möglichkeiten geben...

@deary
Ich glaube schon, dass ein Job einem ein wenig heraushelfen kann, es darf nur nicht überfordern. Und es stimmt, dann kann die Angst erstmal nicht so übermächtig werden.
Find ich gut, dass du schon soweit bist, dich auch mal locker zu lassen und zu sagen "Jetzt lass ich das doch sein, ist mir zuviel", sonst überfordert man sich wieder nur selbst.

Alles Gute an die Schreiber und Leser hier,
Susann



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
heute
Beiträge: 405
Registriert: 4. Nov 2005, 11:31

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von heute »

Hallo zusammen,

@deary:

Ja, geht mir in letzter Zeit auch teilweise so, dass ich wegen Reizüberflutung Dinge, die ich mir vorgenommen hatte, teilweise bleiben lasse und verschiebe. Andererseits erlebe ich es auch andersrum, wie zum Beispiel gestern, als ich einen Termin in der Stadt hatte und ganz bewusst kein Treffen mit einer Freundin, die dort lebt, vereinbart hatte. Ich dachte mir, mir würde das womöglich zu viel werden und tatsächlich war mir schon die "Organisation" im Voraus zu viel. Nach meinem Termin fühlte ich mich aber dann doch so munter, dass ich meine Freundin anrief... und sie hatte spontan Zeit, so dass ich bei ihr vorbeischneien konnte.

Was den Job betrifft: Tja, ich denke, ein Vollzeitjob mit weiter Anfahrt wäre momentan ganz bestimmt zu viel. (Auch wenn mein Mann vielleicht meint: "Hauptsache, den ganzen Tag "aufgeräumt", dann hast du keine Zeit mehr zum Grübeln.") Wenn überhaupt, dann gucke ich also im näheren Umkreis und was gibt's da an Teilzeitmöglichkeiten? Bürotätigkeiten oder stundenweise Jobs als Putz- oder Haushaltshilfe.

@Susann: Ja, Mist, diese pflichtbewussten Gedanken an Bewerbung, Weiterbildung, Haushaltsaufgaben kenne ich auch zur Genüge. In unserem Haus gäbe es in jedem Zimmer was zu tun... oje! "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!" Dieser "Standardspruch" klingt mir noch immer in den Ohren... (und er bedeutete für mich schon immer, und ich denke, meine Mutter hat ihn uns Kindern auch genau in diesem Sinne gesagt: "Ein GUTER Mensch erledigt erst seine Pflichten! Ein GUTER Mensch ARBEITET. Nur wenn ein Mensch arbeitet, darf er sich HINTERHER auch ein Vergnügen gönnen.")

Momentan weiß ich auch gar nicht mehr, was mir wirklich Spaß macht. Ich bin aktiv, ja (wie zum Beispiel Besuch bei Verwandten, Treffen mit Freunden), doch auch diese eigentlich freudvollen Unternehmungen sind mehr in der Art, dass ich etwas tue, damit eben etwas getan ist. Oder weil ich eingeladen wurde...

Zur Jobsituation: siehe oben. Ich weiß, dass ich's nicht schaffen würde, täglich zwischen 50 und 120 km (einfache Strecke) zur Arbeit zu fahren. Und Vollzeit traue ich mir momentan auch nicht zu. Das schränkt die Auswahl gewaltig ein. Da müsste ich (in unserer Region) froh über einen Teilzeit-Bürojob sein. (Ich habe Sprachen studiert.)

Liebe Grüße

Nene
"So many things I would have done, but clouds got in my way." Joni Mitchell (Both sides now)
dore
Beiträge: 216
Registriert: 15. Mär 2006, 11:29

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von dore »

Hallo Nene,

mir geht es zur Zeit ähnlich. Ich tue auch Dinge, um eben etwas zu tun, die Freude daran läßt echt zu wünschen übrig, aber oft weiß ich, es war immer noch besser, als einsam zu Hause abzuhängen und im Depri-Loch zu versinken...
Einen Job suche ich auch schon seit 1 Jahr, und einen Umzug in eine andere Stadt kann ich mir in meiner momentanen seelischen Verfassung kaum vorstellen, und bin auch auf meine Region hier angewiesen, die extrem schlecht mit Infrastruktur und Jobs gesegnet ist.
Und wenn Du mal ernsthaft überlegt, was Du jobmäßig machen möchtest und dir vorerst ein Praktikum o.ä. erstmal suchst?

Diesen Mist, dass nur ein Mensch, der arbeitet, was wert ist, ist genau mein Credo, perfekt einstudiert durch meine Familie/Eltern. Deshalb kann ich mich überhaupt nicht mehr entspannen, weil: ich arbeite ja nicht, und noch dazu lebe ich vom Staat. Also nee, ich fühl mich dadurch sehr wertlos. Um mich drumherum haben die meisten einen Job mittlerweile gefunden, ich hab jetzt wenigstens ein Praktikum. Und sogar in dem Bereich, den ich mal meinen Traumjob nannte (Reisejournalismus). Hoffentlich wird ein richtiger Job daraus, das wäre ganz toll.
Und hoffentlich schaffe ich das Praktikum, sind zwar nur 20h/Woche vereinbart, bei freier Zeiteinteilung, aber ich hab jetzt schon Angst, es könnte zuviel werden. Aber wahrscheinlich ist einem alles zuviel, wenn man sich daran gewöhnt hat, nichts mehr zu machen.
Und dann soll man sich noch etwas Gutes tun, mir fällt da auch nicht so viel ein. Gestern waren mein Freund und ich mal im Hochwald spazieren, das ging einigermaßen. Immerhin...

Wie geht es dir jetzt so, und was machst du nun so?!

Liebe Grüße, Susann



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Hallo Dore,

>>Ich tue auch Dinge, um eben etwas zu tun, die Freude daran läßt echt zu wünschen übrig, aber oft weiß ich, es war immer noch besser, als einsam zu Hause abzuhängen und im Depri-Loch zu versinken...<<

Kenn ich woher *grins*
Dinge tun, weil sie gaten werden müssen und um nicht zu viel Zeit zum Grübeln zu haben.

Den Zahn hat mir zuerst hier mal Gabie gezogen und heut auch nochmal meine Ärztin (ich wollte ja morgen eigentlich wieder ins Büro).
Zitat:
SIE müssen jetzt erstmal nur für SICH dasein. BASTA!

Schwer! *find*
Aber ich arbeite ja schon an mir.
Dinge zu finden die mir Spass machen war/ist mein Problem. Lesen, Puzzeln hab ich wiederentdeckt, Gartenarbeit macht mir auch Spass und "powert" auch etwas aus aber "angenehm"
Zuzulassen "wichtige" Dinge liegen zulassen um sich selber was Gutes zu tun ist sooooo schwer aber ich glaube nötig um selber sich wieder an sich erfreuen zu können.
Grüßle

Tina
heute
Beiträge: 405
Registriert: 4. Nov 2005, 11:31

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von heute »

Hallo Susann, hallo Tina,

neulich war ich bei einer kleinen Feier im Verwandtenkreis und da fragte mich eine Verwandte: "Und was hast du denn in letzter Zeit so gemacht?"

An sich ja eine harmlose Frage. Small Talk eben. Aber für mich total peinlich. Mir fiel auch überhaupt nichts ein... nur der Gedanke: Hab ich denn in letzter Zeit überhaupt IRGENDWAS gemacht? Selbst so was Unverfängliches wie "hatte viel am Computer zu tun" (was ja zutreffend gewesen wäre... ) kam mir nicht in den Sinn. Ich saß da und grübelte nach, was ich denn nun "Sinnvolles" aufzählen könnte. Zum Glück kam mir mein Mann zu Hilfe.

Susann, für dein Praktikum drück ich dir alle Daumen!! "Reisejournalismus" - das hört sich wirklich sehr reizvoll an. Hoffentlich kommst du mit den 20 Stunden gut zurecht und hast einen interessanten Aufgabenbereich, der dich weder unter- noch überfordert! Und wenn's dann tatsächlich was wird mit einer festen Stelle - das wäre ja super!

Am Wochenende entdeckte ich ein Stellenangebot ganz in meiner Nähe, das prinzipiell gut zu mir passen würde. Eine Aufgabe, bei der man u. a. sehr kreativ sein muss. Normalerweise würde ich mich über so ein Stellenangebot freuen, aber derzeit traue ich mich nicht, mich zu bewerben, denn ich denke mir: "Hey, mein Kopf ist leer. Nirgends Ideen, nirgends Kreativität!"

Ja, dieses blöde Gefühl, anderen auf der Tasche zu liegen... Ich bin ja Freiberuflerin und erhalte daher kein ALG, aber ich habe zum Start meiner Tätigkeit Überbrückungsgeld bekommen... und jetzt läuft nichts (trotz intensiver langwieriger Bemühungen... siehe anderer Thread... will mich hier nicht wiederholen) und ich habe ein schlechtes Gewissen, weil für mich Geld zum Fenster hinausgeworfen wurde. (Oje, darf gar nicht drüber nachdenken!) Es ist mir jetzt auch peinlich und unangenehm, mich arbeitslos zu melden (was ich ja grundsätzlich könnte).

Wahrscheinlich müssen wir uns von diesem Denken ("Ich lebe auf Kosten von ..." "Ich bin nur was wert, wenn ich produktive Arbeit vorweisen kann!" u. dgl.) gründlich verabschieden. Doch wie man das macht, weiß ich leider auch nicht.

Dass du momentan nicht umziehen willst, Susann, kann ich gut verstehen. In einer anderen Stadt oder Region wieder heimisch zu werden, braucht schon Energie! Es ist wirklich besser, so was zu tun, wenn man seelisch wieder stabil ist.

Tina, ja, für sich selbst da sein... so was meinte mein Psychiater auch.

Aber was heißt das konkret? (Ja, du hast in einem anderen Thread schon über diese Frage diskutiert.)

Für MICH da sein? *Grübel*

Leider machen mir auch meine Hobbies momentan keinen rechten Spaß. Habe grade ein paar Romane zu Hause liegen, aber über ein paar Seiten bin ich bei keinem hinausgekommen. Und Sach- bzw. Fachbücher erscheinen mir erst recht zäh... (obwohl ich sonst ganz gern zu bestimmten Themen recherchiere)

Toll, dass du Gartenarbeit magst!! Es wäre gut, wenn ich dafür auch ein Händchen hätte, denn wir haben einen großen Garten. Aber leider konnte ich dem Gärtnern schon seit meiner Kindheit noch nie etwas abgewinnen. Ich mag schön gestaltete Gärten und bunte Blumenbeete (und natürlich auch Erdbeerbeete und so... ), aber ich bin überfordert und weiß nicht, wo man anpacken muss! Und wenn ich dann in unseren Garten gehe, wo an ALLEN Ecken und Enden was zu tun wäre, dann bin ich gleich wieder fix und fertig. Versteht ihr: Es ist SO VIEL, so unüberschaubar, das kann ich gar nicht durchhalten! (Ähnlich übrigens mit unserem Haus. Und wenn ich beruflich zurzeit nix auf die Reihe kriege, dann muss ich mich doch wenigstens um Haushalt und Garten kümmern?? Ich hätte ja schließlich Zeit dafür.)

Dann doch lieber Büro, wo ich weiß, dass sich um die Zimmerpflanzen und Außenbepflanzung von Berufs wegen andere beflissene Geister kümmern!! Und auch um die Raumpflege! (Allein diesen Gedanken, dass man sich nicht um ALLES kümmern muss, was man UM SICH RUM SIEHT, finde ich soooo entlastend!)

Aber ich bewundere dich, Tina, und alle anderen fleißigen Gärtner!!

Wie ging's denn übrigens an dem Wochenende, als die Kinder da waren? (Oder hast du darüber schon im anderen Thread berichtet?)

Schöne Grüße

Nene
"So many things I would have done, but clouds got in my way." Joni Mitchell (Both sides now)
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Hmmm was heist "für MICH dasein"?
Ich interpretiere das so, dass ich MICH wichtig nehmen soll, MIR Gutes tun ,eben wieder lernen mich zu mögen und es Wert zu sein mich zu verwöhnen.

Wg. Garten:
DA klappt es bei mir wunderbar mit der Einteilung. Der Garten ist so riesig (7,5 a) und KANN überhaupt nicht in einer Hauruck-Aktion fertig werden. Also nehm ich mir heute diese Ecke, ein andermal die nächste Ecke vor. Stück für Stück, Schritt für Schritt. Und wenn ich mein Eckle fertig hab und es wieder hübsch aussieht freu ich mich drüber und zeig das abends meinen Freund voller Stolz. Irgendwie seh ich da auch Ergebnisse:
Ob nun ein Beet wieder unkrautfrei ist oder irgendwas aufgeht oder blüht oder ich ein Radischen ernten kann. Ich habe SICHTBAR einen ERFOLG und jeden Tag ist da was Neues zu entdecken.
Im Haushalt fang ich ständig wieder mit den Selben Sachen an, die ich vor ner Woche schon mal gemacht hab. Ewiger Kreislauf.


Jetzt erschreck ich aber mal:
Wegen der Kinder. ich kann mich an das WE nicht mehr erinnern! Also nicht mehr wie es mir ging, was wir gemacht haben und so.
Geht mir im Moment öfter so, dass Dinge "neben mir herlaufen" und mich nicht wirklich erreichen.

Ach doch nun:
Mini bekam Samstag Abend gegen 22 uhr Zahnweh und der Papa ist mit ihm noch zum Notdienst. *lichtaufgeht*
Mein Freund hat viel mit den Kids ausser Haus unternommen, war aber für mich dennoch "komisch" und auch schwer. 3 kinder sind nun mal anstrengend aber ich denke ich habs gut überstanden und vorallem meine Launen nicht an den Kids ausgelassen.
Grüßle

Tina
Elaine_Marley
Beiträge: 57
Registriert: 2. Mai 2006, 20:11

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Elaine_Marley »

Hallo !

Ich finde mich in diesem Beitrag auch irgendwie wieder.

Ich kenne mich noch gar nicht so aus, vor allem, was mich selbst angeht.

Ist es typisch, dass mich alles unglaublich anstrengt, obwohl ich vieles auch gern mache ?!


Es ist bei mir nämlich irgendwie so, dass mich alles total ermüdet, dabei tue ich gar nicht so viel am Tag.
Ich will was machen, kann mich nicht dazu aufraffen, dann kommt das schlechte Gewissen und die Heulerei und nix geht mehr.
Die schönen Sachen strengen mich unglaublich an, aber ich mache so viele Unternehmungen überhaupt nicht.

Wie kann das sein ?!
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Ob die Ermüdungen "typisch" sind weis ich nicht, aber bei mir ist es ebenso.

Wenn ich was tu geht das im Moment nur mit massig Pausen. 20 Minuten was tun dann hinsetzten und ausruhen, meist bin ich dann auch promt eingeschlafen.

An andern Tagen könnt ich allerdings Bäume ausreisen, da muss ich mich dann eher bremsen um mich nicht total zu verausgaben.

Den Mittelweg hab ich noch nicht gefunden suche aber weiter *grins*
Grüßle

Tina
Elaine_Marley
Beiträge: 57
Registriert: 2. Mai 2006, 20:11

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Elaine_Marley »

Liegt das denn nun an den Medikamenten, oder an der Depression ?


Ich nehme ja keine AD, nur dieses Sulpirid.


Ich merke vor allem, dass mir alles zuviel ist.
Habe mir aber auch einige Sachen aufgetragen, die heute erledigt werden müssen, eine Sache habe ich auch schon geschafft

Wenn ich mich nicht dauernd so mies fühlen würde, würde ich auch mehr schaffen, was wieder die Folge hätte, dass ich mich besser fühlen würde.
Ein Teufelskreis.
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Ich denke wir müssen zuerst mal lernen "loszulassen" uns nicht selber unter Druck zu setzten das Dies und Jenes gemacht werden MUSS.

Ich hab grade von meinem Tagesplan die Stunde "sinnvolle, nötige Hausarbeit" erledigt und die Küche auf Vordermann gebracht und nun Zeit für MICH.
ich sitzt jetzt erstmal hier am PC und im Forum weil mir das GUT TUT.
Und ich versuche nicht daran zu denken, dass das Syphon in der Dusche verstopft ist, Wäsche unbedingt gewaschen werden muss und und und...

Es geht einfach nicht, dass ich ALLES auf einmal erledigen kann. DAS muss ich begreifen, lernen zu priorisieren und entsprechend die Aufgaben einzuteilen und dabei nicht vergessen Zeit für MICH zu planen.

ich bekomme die Medis (Edronax) übrigens WEGEN der Ermüdungserscheinungen die ich in der Depression habe. Die geben etwas Antrieb.
Ich habe aber gehört, dass viele ADs eher müde machen sollen.
Grüßle

Tina
Elaine_Marley
Beiträge: 57
Registriert: 2. Mai 2006, 20:11

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Elaine_Marley »

Das war ein guter Beitrag !

Ich habe es so ähnlich heute morgen gemacht.

Als ich auch nur eine Sache erledigt hatte, hab ich mir ganz fest gesagt "SUPER, du hast eine Sache weniger, die dich belastet"

Morgen früh mache ich wieder etwas, was ich einfach in einer bestimmten Zeit machen MUSS. Und wenn das erledigt ist, dann wird der Druck weniger.


Ich fühl mich so blöd. Noch vor nem halben Jahr hab ich keine Zeit für mich gehabt, weil immer was anderes war, und ich hatte kein Problem damit.
Und jetzt hab ich so viel Zeit und krieg nichts gebacken.
Da fühl ich mich wirklich schlecht.

Aber man muss da wohl so nach und nach wieder reinkommen, sich selbst was gutes tun, wenn man was geschafft hat.
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Ja, dise "Muss"-Dinge sind für mich das grösste Problem im Moment.

Heute MUSS ich einkaufen gehn. Drück mich schon seit 2 Stunden davor das Haus zu verlassen, weil ich keine Ahnung habe was ich einkaufen soll.

Dafür hab ich mir mein PC-Raum heute morgen schon aufgeräumt, gesaugt und umdekoriert, damit ich mich hier wieder richtig wohlfühlen kann.

Hab meine uralt CDRom "Siedler von Catan" wieder aufn PC gezogen und gestern Mittag 2 Stunden gespielt.

Abends hat mein Freund mit mir dann noch 2 Runden mitgespielt.

War superlustig, ich hab sogar mal wieder richtig gelacht.
und freu mich nun heut Mittag weiterzuspielen und heut abend vielleicht wieder so ne schöne Zeit mit meinem Freund verbringen zu können.

hab grad das Problem, dass ich abends nicht müde werd. Heut Nacht hab ich bis 2 Uhr "Terra X" geguckt eh ich eingeschlafen bin. Dann um 8 aufstehn war schwer, jetzt bin ich aber wieder "fit"

Meine heutige "sinnvolle, nötige Hausarbeit" wird sein endlich das Badezimmer aufzuräumen (damit ich mich mal wieder entspannt in die Wanne legen kann) und diesen doofen Syphon zu befreien. Dazu brauch ich Rohrfrei... also los jetzt tina, einkaufen!!!
Grüßle

Tina
Elaine_Marley
Beiträge: 57
Registriert: 2. Mai 2006, 20:11

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Elaine_Marley »

Ich glaub bei mir ist es auch so.

Die MUSS - Sachen ... ich krieg schon zuviel, wenn ich dran denk, was ich noch alles zu tun habe.

Bei mir ist noch das Problem, dass ich vor einem Jahr in die Fachschaft gewählt wurde und da zugesagt habe. Ich bin zuständig für die Organisation der Parties.
Und jetzt steht wieder eine an und da gibt es Dinge, die MÜSSEN einfach gemacht werden.
Die anderen machen mir schon Vorwüfe, ich würde das nicht richtig ernst nehmen und zu wenig machen. Dabei hänge ich mich total rein und kriege alles alleine hin (dauert nur länger und verlangt viel mehr Kraft).

Aber da kann ich nicht sagen : Mach ich irgendwann!


Ich bin sooooo froh, wenn das nach diesem Semester aufhört.


Ich fühl mich schlecht wegen allem, was ich noch tun muss. Ich würde mich besser fühlen, wenn ich alles geschafft kriege.
Aber ich komme nicht wirklich weiter. Ich bleibe irgendwie stehen.
dore
Beiträge: 216
Registriert: 15. Mär 2006, 11:29

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von dore »

Hallo Tina, Hallo Nene, und alle anderen lieben Mitleser,

so richtig schaffe ich da snoch nicht, mit der Tagesstruktur. Heute morgen bin ich erst wieder einmal mit Panik und so aufgewacht, und ich mach aber trotzdem weiter. heute ist ja mein erster Praktikumstag, Gott sei Dank kann ich mir die vereinbarte Zeit selbst einteilen, das jetzt also neben einem Fernstudium. Ich muß mich daran gewöhnen, wieder richtig in den Takt zu kommen. Es ist für mich furchtbar schwierig, mir etwas zu gönnen, die ganze Zeit denke ich, "Das hast du dir jetzt eigtl. nicht verdient", wenn´s nach mir geht, hab ich mir eigtl. gar nichts verdient. Selbst nach Putzen und Arbeiten, ich hab ein viel zu krasses Plichtgefühl, auch schon im Examen. Kein Wunder, dass mir die Lebensfreude abhanden gekommen ist, so wie ich mit mir umgehe. Aber ich arbeite daran, es zu ändern, selbst dann setze ich mich aber wieder unter Druck. Letzteres kann ich immer gut, auch beim Gesundwerden..aber wie sagt man so schön: das Gras wächst nicht schneller, indem man an ihm zieht.

Ich versuche langsam, wieder in eine Art Arbeitsalltag zurückzukommen.

@Tina
Ich finde es bewundernswert, wie du mit 3 Kindern so gut zurechtkommst, also ich bin schon mit meinen Katzen und Freund genung "genervt"...Hut ab!

@Nene
Wenn das Stellenangebot interessant klang, von dem du neulich geschrieben hast, versuch´s doch einfach mal mit einer Bewebrung und schau es dir einfach mal an?! Vielleicht kommt die Kreativität ja doch noch, wenn man ertsmal wieder drin ist.

Einen schönen Tag noch,
liebe Grüße, Susann



Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.

-Immanuel Kant-
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Tagesstruktur hilft gegen Angst-und Sinnlosigkeitsgefühle?

Beitrag von Clover »

Tja die lieben Kinderchen

Bin mal gespannt wie ich die nächste Woche "überlebe"
Sind Ferien und die beiden Grossen (Mädel 9 und Junge 10) sind die ganze Woche bei uns und mein Freund hat auch Urlaub.
Die letzten 3 Wochen war ich tagsüber ja meist allein, es sei den meine Mutter war da.
Bin gespannt wie ich auf Fullhouse reagieren werde.

Zum Glück haben wir schon immer "kinderfreie Zonen" gehabt, sprich Bereich in die die Kinder nur mit Aufforderung rein dürfen. Schlafzimmer und Büro, sodass ich hier meine "Ruhe" haben kann, wenn nötig. (im Gegenzug betreten wir die Kinderzimmer auch nur auf Aufforderung bzw klopfen an und warten aufs "herrein" *anmerk*)


Dore:
WENN du was erledigthast, das hast du dir was verdient!
ich war heut fleissig in der küche und hab meinen Geschirr und meinen "Tupperschrank" entrümpelt, sortiert, ausgewaschen und neu eingeräumt.
Um mich zu motivieren gabs heut morgen ein neues Service *smile* hab mich sozusagen im Vorfeld schon belohnt.

Ich hab ja diese Woche so stück für stück schon manch Chaoszimmer geordnet. Und siehe da, in diesen Zimmern brauch ich morgens nur 5 Minuten was tun und wieder herrscht Ordnung. Schlafzimmer z.B. brauch ich nurs Bett machen und sieht TOP aus! Hauswirtschaftsraum Wäsche in Maschine und gewaschene zusammenlegen und FERTIG.
Büro hab ich heut morgen ne leere Wasserflasche raus und den Aschenbecher geleert... ORDNUNG!
Und ich hab mehr Zeit für mich, seit ich mich an den Plan der Ärzin halte. Und wenn ich mich dran halte wird in absehbarer Zeit alles so orgenisiert sein *hoff* und viel weniger Zeit in anspruch nehmen.

Jetzt muss ich "nur" noch mein Schlafproblem in griff bekommen. Hab heut Nacht wieder bis 02:30 Sphinx geguckt *grml* bin aber auch wieder brav um 8 aufgestanden.
Grüßle

Tina
Antworten