Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

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BM
Beiträge: 83
Registriert: 29. Mai 2003, 08:46

Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

Beitrag von BM »

Hallo vor ca. 4 Jahren habe ich das letzte Mal im Forum geschrieben. Ich habe 2 Kinder (1 und 5) und hatte seit 15 Jahren immer wieder Depressionsphasen. Seit 2 Jahren habe sich bei mir verstärkt die Ängste gezeigt. Zur Zeit nehme ich kein Medikamente...es ginge eigentlich abgesehen von ein paar Tagen ganz gut. WIr habe letzte Woche eine Last Minute Reise nach Mallorca gebucht. Seitdem bin ich voller Angst wie das wohl wird und habe seit 3 Tagén wieder heftige Symptome (frühes Erwachen voller Angst, Grübeln...)Meine Frage: Wer kennt das und wie seid ihr damit umgegangen? Ich habe Angst wieder vollkommen in die Depression zu rutschen. Wenn wir die Reise stonieren würden, wäre meine Tochter ganz maßlos enttäuscht..und ich ja irgendwie auch von mir.
Herzliche Grüße Birgitz
Clover
Beiträge: 58
Registriert: 15. Mai 2006, 18:18

Re: Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

Beitrag von Clover »

Wovor hast du Angst, wenn du an Urlaub denkst?

Kannst deinen Arzt nicht um Rat fragen, wenn du befürchtest wieder abzurutschen?
Grüßle

Tina
balduin.cruchot
Beiträge: 222
Registriert: 26. Apr 2005, 21:24

Re: Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

Beitrag von balduin.cruchot »

Hi Birgit, kenne das sehr gut, ist mir vor ca. 3 Jahren ähnlich gegangen. Ich habe dann 1 Tag vor der Reise (in Absprache mit dem Arzt) wieder ein Medi genommen. So hatte ich wenigstens das Gefühl, ich tue alles, um ein Abrutschen in die Depri zu verhindern. Das Grübeln, ob es nun wieder so richtig schlimm wird, und was ich dann im Urlaub bloß tun soll, hätte mich sonst verrückt gemacht.
Auch mit Medi war der Urlaub dann nicht besonders toll, weil das ja nicht so schnell wirkt. Aber wenigstens brauchte ich nicht mehr darüber nachzudenken, ob ich noch irgendwas tun könnte, und ich habe zumindest soweit "funktioniert", dass mein Mann und meine Töchter den Urlaub genießen konnten.

Alles Gute
Anke
adelgunde
Beiträge: 80
Registriert: 10. Jan 2006, 11:48

Re: Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

Beitrag von adelgunde »

Liebe Birgit,
ich kenne das selbst von Wochenendfahrten. Angst, den Zug nicht zu erwischen (hab ja ne auf den Zug festgelegte Fahrkarte) oder den Flieger zu verpassen. Ich habe mir die Angst angesehen und sie als irrational erkannt. Trotzdem war sie natürlich da. Bei mir hatte das viel mit "Scheitern-wollen" zu tun. Den Zug verpassen, damit jeder sieht, wie schusselig ich bin. Den Flieger nicht, weil mir Urlaub ja eigentlich "nicht zusteht" oder ich Angst vor der Verantwortung für mich selber im Urlaub hatte. Ich habe es aber trotzdem immer gemacht, obwohl ich es aus Angst manchmal fast nicht auf dem Fahrrad zum Bahnhof geschafft hätte. Und dann ist es immer gut geworden. Ich habe es versucht, als Herausforderung und nicht als Streß zu sehen.
Viel Kraft dafür,
Inga
deary
Beiträge: 424
Registriert: 17. Jun 2005, 13:05

Re: Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

Beitrag von deary »

Hallo Birgit,

dieses Problem kenne ich nur zu gut,
ich finde , es gibt dafür keine allgemeingültige Lösung.

Habe meine Urlaubsreisen immer generalstabsmäßig geplant, mir lange Listen geschrieben, was einzupacken sei.
Koffer Stück für Stück gepackt, versucht, es als Freude (Vorfreude ) aufzufassen, auch wenn ich Kofferpacken hasse ( mehr als Zahnarzt zumindest)...

Dann sind wir meistens an die Nordsee gefahren, in eine mir vertraute/bekannte Umgebung.
Vorteil: Mit dem Auto kann man auch später losfahren und braucht keine Angst haben, Zug/Flieger zu verpassen.
Außerdem vertrauter Ort, an den man kommt.

In 90 % der Fälle hat es geklappt und trotz Depri konnte ich den Urlaub halbwegs genießen.
Aber es gab auch Fälle, da ging gar nichts mehr.
Da mußte ich die Reise absagen. Natürlich sehr zum Leidwesen für mich und alle Beteiligten.

Ich wünsche Dir so oder so nen guten Urlaub!

liebe Grüße
deary
BM
Beiträge: 83
Registriert: 29. Mai 2003, 08:46

Re: Urlaubsreise trotz Ängste bzw. Depression

Beitrag von BM »

Hallo
Vielen Dank für die netten Beiträge. Ich war heute morgen beim Arzt und der hat mich komplett versorgt mit TAVOR, Cipramil und was zum Schlafen. Das TAVOR kann ich jetzt zwar nehmem, aber der Punkt ist, daß ich eigentlich ganz froh ohne Medikament war. ICh bin gerade in Punkte AD sehr kritisch. Natürlich mache ich mir jetzt die ganz Zeit Vorwürfe, daß ich da nicht achtsamer mit mir umgegangen bin und mir mit diesem Zurlaub einfach zu viel zugemutet habe
Vielleicht nehme ich ja das TAVOR bedarfsweise aber mit dem AD bin ich verhalten. Es ist doch einfach zum Verrücktwerden diese Angst kann mich in Stunden einfach aus meinem Alltag katapultieren.
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